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Title:
METHOD FOR ATTACHING EDGE STRIPS TO FURNITURE PANELS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/090488
Kind Code:
A1
Abstract:
Method for attaching edge strips to furniture panels, wherein an edge strip (2) having a plastic surface (3) is fused on said surface (3) using a layer (1) and is joined to a furniture panel (4), preferably thereafter. The laser (1) emits laser light having a wavelength of 1,100 nm to 2,200 nm, preferably 1,400 to 2,000 nm, the wavelength being adjusted to the absorption range of the plastic material.

Inventors:
WERMESCHER ANDRÉ (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/002972
Publication Date:
June 25, 2015
Filing Date:
November 06, 2014
Export Citation:
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Assignee:
REHAU AG & CO (DE)
International Classes:
B29C63/00; B29C65/16; A47B96/20; B29C65/48
Foreign References:
EP1852242A12007-11-07
DE202009011403U12010-12-30
EP2653513A22013-10-23
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Claims:
Patentansprüche

Verfahren zur Anbringung von Kantenbändern an Möbelplatten, wobei mittels eines Lasers (1 ) ein Kantenband (2) mit einer Oberfläche (3) aus Kunststoff an dieser Oberfläche (3) aufgeschmolzen und, vorzugsweise danach, an eine Möbelplatte (4) gefügt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Laser (1 ) Laserlicht mit einer Wellenlänge zwischen 1.100 nm und 2.200 nm, vorzugsweise zwischen 1.400 nm und 2.000 nm, emittiert, wobei die gewählte Wellenlänge auf das Absorptionsband des Kunststoffes abgestimmt wird.

Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Wellenlänge

- im Bereich von 1.440 bis 1.500 nm oder

- im Bereich von 1.520 bis 1.580 nm oder

- im Bereich von 1.620 bis 1.680 nm oder

- im Bereich von 1.910 bis 1.970 nm liegt.

Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wellenlänge so auf das Absorptionsband des Kunststoffes abgestimmt wird, dass der Kunststoff bei dieser Wellenlänge einen Absorptionsgrad für das Laserlicht im Bereich von 20 - 80 %, vorzugsweise 30 - 50 %, aufweist.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Kantenband (2) frei von Laserpigmenten ist.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Laser (1 ) als Diodenlaser ausgebildet ist.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Kantenband (2) aus einem polaren Polymer, insbesondere PMMA, ABS oder PVC, besteht.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Kantenband (2) ein- schichtig ausgebildet ist.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Kantenband (2) mehrschichtig ausgebildet ist und eine polymere Strukturschicht (5) sowie eine an die Möbelplatte zu fügende polymere Schmelzschicht (6) aufweist.

9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Strukturschicht (5) aus einem unpolaren Kunststoff, insbesondere PP, besteht.

10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Strukturschicht (5) aus einem polaren Kunststoff, insbesondere PMMA, ABS oder PC, besteht.

1 1. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die

Schmelzschicht (6) sowohl polare als auch unpolare Komponenten im Molekülaufbau aufweist, so dass vorzugsweise eine chemische Anbindung der unpolaren Struktur- Schicht an das Material der Möbelplatte (4) ermöglicht wird.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11 , dadurch gekennzeichnet, dass die

Schmelzschicht (6) ein gepfropftes Copolymer, vorzugsweise ein MAH-gepfropftes Polymer, insbesondere ein PP-MAH, enthält.

13. Möbelplatte (4) mit einem daran befestigten polymeren Kantenband (2), hergestellt nach einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12.

Description:
Verfahren zur Anbringung von Kantenbändern an Möbelplatten

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Anbringung von Kantenbändern an Möbelplatten, wobei mittels eines Lasers ein Kantenband mit einer Oberfläche aus Kunststoff an dieser Oberfläche aufgeschmolzen und, vorzugsweise danach, an eine Möbelplatte gefügt wird. Die Befestigung von polymeren Kantenbändern an Möbelplatten aus Holz, welche in der Regel als Pressspan- oder MDF-Platten ausgebildet sind, ist ein seit langer Zeit gängiges Verfahren, um an den Schmalseiten dieser Möbelplatten eine optisch und auch funktionell einwandfreie Abdeckung der Möbelplatte zu erreichen. Die Befestigung kann beispielsweise mittels eines Schmelzklebers erfolgen, der z.B. unmittelbar vor dem Fügen des Kanten- bandes an die Möbelplatte auf das Kantenband aufgetragen wird.

Ein Verfahren mit den eingangs beschriebenen Merkmalen ist aus der EP 1 163 864 B1 bekannt. In diesem Stand der Technik wird vorgeschlagen, dass ein Laserlicht mit einer Wellenlänge im Bereich von 0,7 bis 30 pm, vorzugsweise 0,8 bis 1 ,0 pm, verwendet wird. Im Falle des letztgenannten Spektrums von 800 bis 1.000 nm sollen beispielsweise Dioden- Laser oder Halbleiter-Laser zum Einsatz kommen. Die Wellenlängen von 800 bis 1.000 nm sind für derartige Laser typisch. In der EP 1 163 864 B1 wird ferner vorgeschlagen, vorzugsweise lediglich den oberen und unteren Randbereich des Kantenbandes mittels Laserlicht zu aktivieren, so dass entsprechend keine vollflächige Verbindung des Kanten- bandes mit der Möbelplatte vorliegt.

Die technische Umsetzung der in der EP 1 163 864 B1 beschriebenen Verfahrensweise gelang erst durch die Entwicklung entsprechend geeigneter Kantenbänder, wie sie beispielsweise in der DE 20 2007 011 911 U1 beschrieben sind. In dieser Schrift wird vorge- schlagen, das Kantenband mit einer an die Möbelplatte zu fügenden Schmelzschicht auszustatten, welche sowohl polare als auch unpolare Anteile im Molekülaufbau aufweist.

Durch die unpolaren Anteile soll zweckmäßigerweise einerseits gewährleistet sein, dass die Schmelzschicht eine gute chemische Anbindung an das eigentliche Kantenband besitzt, welches beispielsweise aus einem unpolaren Polypropylen besteht. Die polaren Anteile im Molekülaufbau hingegen sollen gleichzeitig eine gute chemisch Anbindung an die Zellulose der Möbelplatte sicherstellen, welche einen polaren Charakter besitzt. Die Schmelzschicht dient folglich vorzugsweise als„chemische Brücke" zwischen der polaren Möbelplatte und dem unpolaren Kantenband-Material. Um die Absorptionsfähigkeit des Laserlichts insbesondere in der Schmelzschicht zu verbessern, wird in der DE 20 2007 01 1 91 U1 vorgeschlagen, diese mit Laserpigmenten auszustatten. Die in dem genannten Dokument beschriebene technische Entwicklung hat sich in der Praxis bewährt, da sie insbesondere eine fugenfreie Anbindung des Kantenbandes an die Möbelplatte im Sinne einer„Nullfuge" ermöglicht. Die fertig hergestellte Möbelplatte wirkt„wie aus einem Guss" und behält diese einwandfreie Optik dauerhaft bei, da sich im Übergangsbereich von Möbelplatte zum Kantenband kein Schmutz ansammeln kann. Allerdings sind Laserpigmente vergleichsweise teuer und die Herstellung eines mindestens zweischichtigen Kantenbandes mit der erwähnten Schmelzschicht führt im Vergleich zu einem einschichtigen Kantenband zu einem er- höhten Fertigungsaufwand.

Vor dem beschriebenen Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren mit den eingangs beschriebenen Merkmalen anzugeben, das eine sehr kostengünstiges Laserverfahren zur Herstellung einer entsprechenden Möbelplatte mit daran gefügtem Kantenband ermöglicht.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass der Laser Laserlicht mit einer Wellenlänge zwischen 1.100 nm und 2.200 nm, vorzugsweise zwischen 1.400 nm und 2.000 nm, emittiert, wobei die gewählte Wellenlänge auf das Absorptionsband des Kunst- Stoffes abgestimmt wird. Erfindungsgemäß wird also für das Laserlicht eine Wellenlänge gewählt, welches unmittelbar von herkömmlichen Polymeren absorbiert werden können. Dies ist beispielsweise bei den im Stand der Technik gängigen Dioden-Lasern nicht der Fall, da diese in einem Längenbereich von 800 bis 1.000 nm arbeiten. In diesem Wellenspektrum erfolgt keine Anregung herkömmlicher Kunststoffe, wie beispielsweise

Polypropylen, ABS oder dergleichen. Daher sind beim Einsatz derartiger Dioden-Laser im Stand der Technik regelmäßig die zuvor bereits erwähnten Laserpigmente im Kantenband erforderlich.

Die erfindungsgemäßen Wellenlängen können beispielsweise durch mit Thulium und/oder Erbium dotierten Laserdioden erzeugt werden. Dioden-Laser zeichnen sich durch eine kompakte Bauform und vergleichsweise niedrige Kosten aus. Im Rahmen der Erfindung liegt es insbesondere, bereits im Betrieb befindliche, mit üblichen im Wellenlängenbereich von 800 bis max. 1070 nm arbeitenden Dioden-Lasern ausgerüstete Anlagen zum Laserfügen von Kantenbändern so nachzurüsten, dass sie Laserlicht mit erfindungsgemäßer Wel- lenlänge emittieren. Der Investitionsaufwand zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in diesem Fall besonders niedrig. Mittels des erfindungsgemäßen Verfahren ist es problemlos möglich, das Kantenband - entgegen der Lehre aus EP 1 163 864 B1 - vollflächig mit der entsprechenden Schmalseite der Möbelplatte zu verbinden. Zweckmäßigerweise wird die Wellenlänge so auf das Absorptionsband des Kunststoffes abgestimmt, dass der Kunststoff bei dieser Wellenlänge einen Absorptionsgrad für das Laserlicht im Bereich von 10 - 90 %, z.B. 20 - 80 %, insbesondere 20 - 50 %, vorzugsweise 30 - 50 %, aufweist. Der Absorptionsgrad gibt an, welcher Anteil der Leistung der auftreffenden Laserlichtwelle von der Oberfläche des Kunststoffes absorbiert, also aufge- nommen wird. Hierdurch ist einerseits gewährleistet, dass der Kunststoff durch das

Laserlicht aktiviert und somit aufgeschmolzen werden kann. Andererseits ist der Absorptionsgrad nicht so groß, dass der Kunststoff unkontrolliert aufschmilzt, sondern es kann ein kontrolliertes Aufschmelzen nur im oberflächennahen Bereich des Kantenbandes erfolgen. Sofern keine vollständige Absorption des Laserlichts vorliegt, ist es möglich, über die Fo- kusiage und Schärfentiefe des Laserstrahls gezielt das Kantenband bis zu einer definierten Tiefe, also letztlich ein definiertes Teilvolumen des Kantenbandes aufzuschmelzen. Man ist hier nicht auf Wärmeleitungseffekte angewiesen, so wie es beispielsweise bei aktuell gängigen Schweißverfahren mit vollständiger Absorption des Laserlichts notwendig ist. Die Fig. 2 im Ausführungsbeispiel zeigt für verschiedene Kunststoffe den Absorptionsgrad in Ab- hängigkeit der Wellenlänge des Laserlichts.

Im Rahmen der Erfindung liegt es beispielsweise, dass die Wellenlänge im Bereich von 1.440 bis 1.500 nm liegt. Dieses Spektrum ist z.B. insbesondere für die Aktivierung von POM (Polyoxymethylen) und PBT (Polybutylenterephthalat) geeignet (vergl. Spektrum I. in Fig. 2). Insbesondere kann die Wellenlänge im Bereich 1.460 bis 1.480 nm liegen.

Alternativ kann die Wellenlänge auch im Bereich von 1.520 bis 1.580 nm, insbesondere im Bereich von 1.550 bis 1.570 nm liegen. Dieses Spektrum, welches in Fig. 2 mit II. gekennzeichnet ist, ist insbesondere zur Aktivierung von POM und PA12 geeignet . Ebenso ist es im Rahmen der Erfindung möglich, dass die Wellenlängen im Bereich von 1.620 bis 1.680 nm, insbesondere 1.640 bis 1.660 nm liegen. Dieses Spektrum, welches in Fig. 2 mit III. gekennzeichnet ist, kann z.B. zur Aktivierung von PMMA, PP oder auch wiederum PA12 genutzt werden .

Alternativ hierzu wiederum kann es ebenfalls zweckmäßig sein, eine Wellenlänge im Bereich von 1.910 bis 1.970 nm zu wählen. Dieses Spektrum (in Fig. 2 mit IV. gekennzeichnet) ist, eignet sich im Rahmen der Erfindung ebenfalls insbesondere zur Aktivierung von PMMA, PP oder PA12.

Im Rahmen der Erfindung liegt es insbesondere, dass das Kantenband frei von Laserpigmenten ist. Wie zuvor beschrieben, reicht das speziell ausgewählte Laserlicht alleine aus, um eine entsprechende Aktivierung und daher Erwärmung / Aufschmelzung des Kunststoffes zu bewirken, ohne dass diese Pigmente erforderlich sind. Dies führt zu einer deutlichen Kosteneinsparung.

Sofern das Kantenband aus einem polaren Polymer besteht, insbesondere PMMA, ABS oder PVC, ergibt sich beim erfindungsgemäßen Verfahrens grundsätzlich die Möglichkeit, ein derartiges Kantenband direkt an die ebenfalls polare Möbelplatte zu fügen. In einem solchen Fall kann entsprechend das Kantenband einschichtig ausgebildet sein.

Alternativ hierzu ist es aber auch möglich, dass das Kantenband mehrschichtig ausgebildet ist und eine polymere Strukturschicht sowie eine an die Möbelplatte zu fügende polymere Schmelzschicht aufweist. Dies ist insbesondere dann zweckmäßig, wenn die Struktur- Schicht aus einem unpolaren Kunststoff, insbesondere PP besteht. Der beschriebene zweischichtige Aufbau ist aber auch grundsätzlich dann geeignet, sofern die Strukturschicht auch aus einem polaren Kunststoff, insbesondere PMMA, ABS oder PC, besteht, weil die Eigenschaften der Schmelzschicht (z.B. deren Fließfähigkeit und damit die Fähigkeit, sich in der rauen Oberfläche der Möbelplatte formschlüssig zu verankern) speziell auf den Vor- gang des Laserfügens abgestimmt werden können.

Zweckmäßigerweise weist die Schmelzschicht sowohl polare als auch unpolare Komponenten im Molekülaufbau auf. Hierdurch wird vorzugsweise eine chemische Anbindung der unpolaren Strukturschicht an das Material der Möbelplatte ermöglicht. Die Schmelzschicht fungiert quasi als chemische Brücke zwischen unpolarem Kantenband und polarer Möbel- platte. Im Rahmen der Erfindung liegt es insbesondere, dass die Schmelzschicht ein gepfropftes Copolymer, vorzugsweise ein Maleinsäureanhydrid- (MAH) gepfropftes Polymer, insbesondere ein PP-MAH, enthält. Durch die entsprechende Pfropfung kann gewährleistet werden, dass die so hergestellten Moleküle nach außen hin sowohl einen polaren als auch unpolaren Charakter aufweisen.

Das Kantenband kann eine Gesamtdicke von 0,3 bis 5 mm, vorzugsweise 0,7 bis 3 mm, aufweisen. Die Schmelzschicht weist zweckmäßigerweise eine Dicke von 0,1 bis 1 ,5 mm, vorzugsweise 0,2 bis 0,5 mm auf.

Gegenstand der Erfindung ist auch eine Möbelplatte mit einem daran befestigten polyme- ren Kantenband, hergestellt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellen- den Zeichnung ausführlich erläutert. Es zeigen schematisch:

Fig. 1 eine schematische und perspektivische Ansicht einer Möbelplattenkante mit einer teilweise angebundenen Kantenleiste zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens und

Fig. 2 ein Diagramm, welches die Absorption von dem Absorptionsgrad von verschiedenen Kunststoffen über die Wellenlänge von Laserlicht aufzeigt.

Fig. 1 zeigt ein Verfahren, bei dem mittels eines Dioden-Lasers 1 ein Kantenband 2 mit einer Oberfläche 3 aus Kunststoff an dieser Oberfläche 3 aufgeschmolzen und danach mit dieser Oberfläche 3 an eine Schmalseite 10 einer Möbelplatte 4 gefügt wird. Das emittierte Laserlicht besitzt eine Wellenlänge im Bereich zwischen 1.400 nm und 2.000 nm, wobei die gewählte Wellenlänge auf das Absorptionsband des Kunststoffs an der aufzuschmelzenden Oberfläche 3 des Kantenbandes 2 abgestimmt wird. Hierdurch kann mit dem Laserlicht ein direktes Aufschmelzen der dem Möbelstück 4 zugewandten Oberfläche 3 des Kantenbandes 2 erfolgen, ohne dass der Einsatz von Laserpigmenten erforderlich ist. Es können unterschiedliche Absorptionsbänder eingesetzt werden, welche sich jeweils nach dem eingesetzten Werkstoff an der Oberfläche 3 des Kantenbandes 2 richten. Im Ausführungsbeispiel liegt die Wellenlänge im Bereich von 1.620 + 1.680 oder 1.910 - .970 nm. Das Kantenband 2 ist mehrschichtig ausgebildet und weist eine polymere Strukturschicht 5 sowie eine an die Möbelplatte 4 zu fügende polymere Schmelzschicht 6 auf. Die Strukturschicht 5 besteht aus einem unpolaren Kunststoff, nämlich PP. Die Schmelzschicht 6 weist hingegen sowohl polare als auch unpolare Komponenten im Molekülaufbau auf, so dass eine chemische Anbindung der unpolaren Strukturschicht 5 aus PP an das polare Material der Möbelplatte 4 (Zellulose) ermöglicht wird. Die Schmelzschicht 6 besitzt ebenfalls PP als Basismaterial und enthält ein MAH-gepfropftes Polypropylen. Wie insbesondere anhand einer nachfolgenden Betrachtung der Fig. 2 zu erkennen ist, ist somit die Wellenlänge des Laserlichts auf das Absorptionsband von Polypropylen, welches das Basismaterial der Schmelzschicht 6 darstellt, abgestimmt. Das Kantenband 2 weist ober- und unterseitig einen Überstand ab, der nach der Befestigung des Kantenbandes 2 abgezogen wird, um einen bündigen Abschluss des Kantenbandes 2 mit den Kanten 7 der beiden Frontflächen 8 der Möbelplatte 4 herzustellen, der durch die gestichelten Linien a gekennzeichnet ist. Alternativ hierzu ist es jedoch auch möglich, dass das Kantenband insgesamt aus einem polaren Polymer, beispielsweise PMMA, ABA, oder PVC, besteht. In diesem Fall besteht grundsätzlich die Möglichkeit, das Kantenband auch einschichtig auszubilden, da ja eine Anbindung eines polaren Kantenbandwerkstoffes an eine polare Möbelplatte erforderlich ist und das Laserlicht direkt die Moleküle des polaren Kunststoffes des Kantenbandes aktivie- ren kann.

Die Fig. 2 zeigt den Absorptionsgrad diverser Kunststoffe für Laserlicht über die entsprechende Laserlicht-Wellenlänge aufgetragen. Dargestellt sind PA 12, PBT, PMMA; POM und PP. Zu beachten ist, dass keine beliebige Einstellung der Wellenlänge des Lasers möglich ist, sondern aus physikalischen Gründen immer nur spezielle gezielte Wellenlängen technisch umsetzbar sind.

Die Fig. 2 zeigt insgesamt vier (mit I. bis IV.) gekennzeichnete Spektren, welche innerhalb der erfindungsgemäßen Lehre liegen. Das Spektrum I. deckt Wellenlängen im Bereich von 1.440 bis .500 nm ab. Dieses Spektrum ist insbesondere für die Aktivierung von POM (Polyoxymethylen) und PBT (Polybutylenterephthalat) geeignet, da POM bzw. PBT in diesem Spektrum einen Absorptionsgrad im Bereich A von 20 - 50 % aufweisen, der zum gezielten Aufschmelzen der Oberfläche günstig ist. Spektrum II. deckt Wellenlängen im Bereich von 1.520 bis 1.580 nm ab. Dieses Spektrum ist aus den vorstehend genannten Gründen insbesondere zur Aktivierung von POM und PA12 geeignet.

Im Spektrum III. liegen Wellenlängen im Bereich von 1.620 bis 1.680 nm. Wellenlängen in diesem Bereich können insbesondere zur Aktivierung von PMMA, PP oder auch wiederum PA12 genutzt werden. Das Spektrum IV. betrifft Wellenlänge im Bereich von 1.910 bis 1.970 nm und ist ebenfalls insbesondere zur Aktivierung von PMMA, PP oder PA12 geeignet.

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