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Title:
METHOD FOR THE AUTOMATED OPEN-LOOP AND CLOSED-LOOP CONTROL OF A MACHINE FOR LUBRICANT APPLICATION AND DEVICE FOR THE AUTOMATED OPEN-LOOP AND CLOSED-LOOP CONTROL OF A MACHINE FOR LUBRICANT APPLICATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/083540
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a method for the automated open-loop and closed-loop control of a machine (1) for applying lubricant to one or both sides of a substrate, more particularly a metal sheet (2). The machine (1) comprises at least one application unit (3); at least one pump unit (5) connected to the at least one application unit (3) by means of at least one transport line (4); at least one sensing unit (7) for carrying out a spatially resolved optical or spectroscopic measurement method; an open-loop and closed-loop control unit (8); and a data processing unit (9). The method comprises the steps a. to g. specified in claim 1. The invention further relates to a device for the automated open-loop and closed-loop control of a machine (1) for applying lubricant to one or both sides of a substrate, wherein the machine (1) has features a. to f. as per claim 26. The method according to the invention and the device according to the invention solve the problem of permitting a fully-automated and continuous procedure taking account of the method quality and optionally with the adaptation of control parameters.

Inventors:
BUBLITZ JENS (DE)
GEMMER TIMO (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/069434
Publication Date:
April 30, 2020
Filing Date:
July 18, 2019
Export Citation:
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Assignee:
EMG AUTOMATION GMBH (DE)
International Classes:
B05B13/02; B05B5/00; B05B5/08; B05B7/02; B05B7/12; B05B12/00; B05B12/08; B21B45/02; B21D37/18; F16N29/00
Domestic Patent References:
WO2000022421A12000-04-20
Foreign References:
DE19847258A12000-04-06
DE102016102931A12017-08-24
US4892133A1990-01-09
DE10055723A12002-05-23
US20140033979A12014-02-06
EP1287310A12003-03-05
DE102015007054A12016-12-08
DE19507119A11995-09-07
DE102008050598A12009-04-16
DE19847258A12000-04-06
DE60026599T22006-12-21
Attorney, Agent or Firm:
PATENTANWÄLTE BAUER VORBERG KAYSER PARTGMBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur automatisierten Steuerung- und Regelung einer Maschine (1) zur ein- oder beidseitigen Schmiermittelaufbringung auf einem Sub- strat, insbesondere einem Metallblech (2), wobei die Maschine (1) um fasst: zumindest eine Applikationseinheit (3), zumindest eine mit der zu- mindest einen Applikationseinheit (3) über zumindest eine Transportlei- tung (4) verbundene Pumpeneinheit (5), zumindest eine Sensiereinheit (7) zur Durchführung eines räumlich aufgelösten optischen oder spektroskopi- schen Messverfahrens, eine Steuer- und Regelungseinheit (8), sowie eine Datenverarbeitungseinheit (9), umfassend die folgenden Schritte:

a. unter Einsatz der zumindest einen Pumpeneinheit (5) : Befördern des Schmiermittels (10) in Richtung der zumindest einen Applikationsein- heit (3) über die zumindest eine Transportleitung (4);

b. Messen von zumindest einem ersten Analyseparameter mit zumindest einer der zumindest einen Pumpeneinheit (5) zugeordneten Messein- heit (6) oder Bestimmen von zumindest einem ersten Analyseparame- ter aus Maschinenparametern;

c. unter Einsatz der zumindest einen Applikationseinheit (3) : Aufbringen des Schmiermittels (10) auf zumindest einer Seite des Substrats bzw. Metallblechs (2);

d. Messen von zumindest einem zweiten Analyseparameter mit der Sen- siereinheit (7);

e. unter Einsatz der Datenverarbeitungseinheit (9) : Berechnen von zu- mindest einem Güteparameter aus dem zumindest einen ersten Analy- separameter und dem zumindest einen zweiten Analyseparameter; f. unter Einsatz der Datenverarbeitungseinheit (9) : Abgleichen des zu- mindest einen Güteparameters mit zumindest einem ersten Vorgabe- parameter, wobei in Folge des Abgleichs eine Positiv- oder Negativfest- stellung getroffen wird;

g. im Falle einer Negativfeststellung : automatisches Überprüfen und/oder Ändern von zumindest einem Stellparameter über die Steuer- und Re- gelungseinheit (8); und im Falle einer Positivfeststellung : Durchführen einer Kontrollschleife und/oder Freigeben des Substrats.

2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Maschine (1) in eine Produktions- und/oder Transportlinie für Substrate, insbesondere Metallbleche (2), integriert ist, beispielsweise in einem Walz- oder Press- werk.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmier- mittel (10) von einer Ober- und Unterseite auf das Substrat bzw. das Me- tallblech (2), aufgebracht wird.

4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Applikati- onseinheit (3) ein unteres Applikationsmodul und/oder ein oberes Applika- tionsmodul aufweist, wobei ein jedes Applikationsmodul zumindest eine Austrittsöffnung aufweist, durch die das Schmiermittel (10) in Richtung des Substrats bzw. des Metallblechs (2) hindurchtritt.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Substrat bzw. das Metallblech beim Aufbringen des Schmiermittels (10) zwischen dem unteren und oberen Applikationsmodul angeordnet wird.

6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Ap- plikationsmodul ein Sprühbalken ist, in welchem zumindest eine Austritts- Öffnung für das Schmiermittel (10) vorgesehen ist.

7. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Ap- plikationsmodul ein Düsensystem ist, in welchem zumindest eine Aus- trittsöffnung für das Schmiermittel in Form einer Düse vorgesehen ist.

8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dass das Schmier- mittel (10) in Form eines Sprühnebels auf das Substrat bzw. Metallblech (2) aufgebracht wird.

9. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprühnebelmenge beziehungsweise die Sprühnebelfeinheit durch eine Va- riation einer Spaltbreite der Austrittsöffnung einstellbar ist.

10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass das Schmiermittel (10) vor und/oder nach dem Durchtritt durch die zumindest eine Austrittsöffnung einem elektrischen Feld ausge- setzt wird, wobei die Sprühnebelmenge beziehungsweise Sprühnebelfein- heit durch die Stärke oder Ausrichtung des elektrischen Feldes einstellbar ist.

11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuer- und Regelungseinheit (8) signaltechnisch mit der Applikationseinheit (3), der Pumpeneinheit (5) und der Sensiereinheit (7) verbunden ist.

12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenver- arbeitungseinheit (9) in die Steuer- und Regelungseinheit (8) integriert ist.

13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenver- arbeitungseinheit (9) separat zur Steuer- und Regelungseinheit (8) ausge- bildet und mit dieser signaltechnisch verbunden ist.

14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenver- arbeitungseinheit (9) und/oder die Steuer- und Regelungseinheit (8) sig- naltechnisch mit der Messeinheit (6) und der Sensiereinheit (7) verbunden ist.

15. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass die zumindest eine Sensiereinheit (7) an einer oberhalb und/oder unterhalb des Substrats bzw. Metallblechs (2) angeordneten Traversiervorrichtung (12) gegenüber dem Metallblech (2) verschiebbar angeordnet ist.

16. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Ana- lyseparameter ausgewählt ist aus der Gruppe: absolute Durchflussmenge des Schmiermittels (10), zeitlich oder räumlich gemittelte Durchflussmen- ge des Schmiermittels (10), Volumenstrom des Schmiermittels (10), Flussgeschwindigkeit des Schmiermittels (10), Viskosität des Schmiermit- tels (10), Pumpendruck, Pumprate, oder einem dazu proportionalen Para- meter.

17. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Ana- lyseparameter ausgewählt ist aus der Gruppe: absolute Schmiermittelbe- deckung, räumlich gemittelte Schmiermittelbedeckung, räumlich aufgelös- te Schmiermittelverteilung, mittlere Schichtdicke des aufgebrachten Schmiermittels (10), räumlich aufgelöste Schichtdickenverteilung des Schmiermittels (10), oder einem dazu proportionalen Parameter.

18. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass der erste und/oder zweite Analyseparameter eine räumlich oder zeitlich aufgelöste Datenkurve oder einen aus der Datenkurve extra- hierten Wert darstellt.

19. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass der Güteparameter aus der Summe, der Differenz, dem Produkt, dem Quotienten oder anderweitig aus dem ersten und zweiten Analyseparameter berechnet wird.

20. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Vor- gabeparameter mathematisch oder empirisch ermittelt wird.

21. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Vor- gabeparameter manuell vorgegeben wird und vorzugsweise einen Wert von 1 einnimmt.

22. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass der Stellparameter ausgewählt ist aus der Gruppe: Spalt- breite der Austrittsöffnung, Stärke oder Ausrichtung des elektrischen Fel- des, Einschaltdauer des elektrischen Feldes, Luftdruck, absolute Durch- flussmenge des Schmiermittels (10), zeitlich oder räumlich gemittelte Durchflussmenge des Schmiermittels (10), Volumenstrom des Schmiermit- tels (10), Flussgeschwindigkeit des Schmiermittels (10), Pumpendruck, Pumprate, Aufbringungstemperatur des Schmiermittels (10).

23. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass bei Durchführung der Kontrollschleife ein weiterer erster oder zweiter Analyseparameter mit einem zweiten Vorgabeparameter ab- geglichen wird.

24. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Vorgabeparameter ein mathematisch, empirisch oder messtechnisch er- mittelter Sollwert oder eine Sollkurve für den ersten oder zweiten Analy- separameter ist.

25. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass nach Durchführen der Kontrollschleife eine weitere Negativ- feststellung oder Positivfeststellung getroffen wird, wobei das Substrat bzw. das Metallblech (2) im Falle einer Positivfeststellung freigegeben wird.

26. Einrichtung zur automatisierten Steuerung- und Regelung einer Maschine (1) zur ein- oder beidseitigen Schmiermittelaufbringung auf einem Sub- strat, insbesondere einem Metallblech (2), wobei die Maschine (1) um fasst:

a. zumindest eine Applikationseinheit (3) zum Aufbringen des Schmier- mittels (10) auf zumindest einer Seite des Substrats bzw. Metallblechs (2),

b. zumindest eine mit der zumindest einen Applikationseinheit (3) über zumindest eine Transportleitung (4) verbundene Pumpeneinheit (5) zum Befördern des Schmiermittels (10) in Richtung der zumindest ei- nen Applikationseinheit (3) über die zumindest eine Transportleitung (4),

c. zumindest eine der Pumpeneinheit (5) zugeordnete Messeinheit (6) zum Messen von zumindest einem ersten Analyseparameter oder eine Einheit zum Bestimmen von zumindest einem ersten Analyseparameter aus Maschinenparametern,

d. zumindest eine Sensiereinheit (7) zur Durchführung eines räumlich aufgelösten optischen oder spektroskopischen Messverfahrens und zum Messen von zumindest einem zweiten Analyseparameter, e. eine Datenverarbeitungseinheit (9), die dazu eingerichtet ist,

i. zumindest einen Güteparameter aus dem zumindest einen ersten und zweiten Analyseparameter zu berechnen, ii. den zumindest einen Güteparameter mit zumindest einem ersten Vorgabeparameter abzugleichen, und

iii. eine Positiv- oder Negativfeststellung in Folge des Abgleichs zu treffen, sowie

f. eine Steuer- und Regelungseinheit (8), die dazu eingerichtet ist, im Falle

i. einer Negativfeststellung durch die Datenverarbeitungseinheit (9) zumindest einen Stellparameter automatisch zu überprü- fen und/oder zu ändern, und

ii. im Falle einer Positivfeststellung eine Kontrollschleife zu durchlaufen oder/und das Substrat bzw. Metallblech (2) für eine Weiterverarbeitung freizugeben.

27. Einrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Analyseparameter ausgewählt ist aus der Gruppe: absolute Durchfluss- menge des Schmiermittels (10), zeitlich oder räumlich gemittelte Durch- flussmenge des Schmiermittels (10), Volumenstrom des Schmiermittels (10), Flussgeschwindigkeit des Schmiermittels (10), Viskosität des Schmiermittels (10), Pumpendruck, Pumprate, oder einem dazu proportio- nalen Parameter.

28. Einrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Analyseparameter ausgewählt ist aus der Gruppe: absolute Schmiermittel- bedeckung, räumlich gemittelte Schmiermittelbedeckung, räumlich aufge- löste Schmiermittelverteilung, mittlere Schichtdicke des aufgebrachten Schmiermittels (10), räumlich aufgelöste Schichtdickenverteilung des Schmiermittels (10), oder einem dazu proportionalen Parameter.

29. Einrichtung nach einem der Ansprüche 26 bis 28, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und/oder zweite Analyseparameter eine räumlich oder zeit- lich aufgelöste Datenkurve oder einen aus der Datenkurve extrahierten Wert darstellt.

30. Einrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass der Gütepa- rameter aus der Summe, der Differenz, dem Produkt, dem Quotienten o- der anderweitig aus dem ersten und zweiten Analyseparameter berechnet wird.

31. Einrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Vorgabeparameter mathematisch oder empirisch ermittelt wird.

32. Einrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Vorgabeparameter manuell vorgegeben wird und vorzugsweise einen Wert von 1 einnimmt.

33. Einrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass der Stell pa- rameter ausgewählt ist aus der Gruppe: Spaltbreite der Austrittsöffnung, Stärke oder Ausrichtung des elektrischen Feldes, Einschaltdauer des elektrischen Feldes, Luftdruck, absolute Durchflussmenge des Schmiermit- tels (10), zeitlich oder räumlich gemittelte Durchflussmenge des Schmier- mittels (10), Volumenstrom des Schmiermittels (10), Flussgeschwindigkeit des Schmiermittels (10), Pumpendruck, Pumprate, Aufbringungstempera- tur des Schmiermittels (10).

34. Einrichtung nach einem der Ansprüche 26 bis 33, dadurch gekennzeichnet, dass bei Durchführung der Kontrollschleife ein weiterer erster oder zweiter Analyseparameter mit einem zweiten Vorgabeparameter abgeglichen wird.

35. Einrichtung nach Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Vorgabeparameter ein mathematisch, empirisch oder messtechnisch er- mittelter Sollwert oder eine Sollkurve für den ersten oder zweiten Analy- separameter ist.

36. Einrichtung nach einem der Ansprüche 26 bis 35, dadurch gekennzeichnet, dass nach Durchführen der Kontrollschleife eine weitere Negativfeststel- lung oder Positivfeststellung getroffen wird, wobei das Substrat bzw. das Metallblech (2) im Falle einer Positivfeststellung freigegeben wird

Description:
Verfahren zur automatisierten Steuerung- und Regelung einer Maschine zur Schmiermittelaufbringung sowie Einrichtung zur automatisierten Steuerung- und Regelung einer Maschine zur Schmiermittelaufbringung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur automatisierten Steuerung- und Regelung einer Maschine zur ein- oder beidseitigen Schmiermittelaufbrin- gung auf einem Substrat, insbesondere einem Metallblech, gemäß den Merkma- len des Patentanspruchs 1, sowie eine Einrichtung zur Steuerung- und Regelung einer Maschine zur Schmiermittelaufbringung gemäß den Merkmalen des Pa- tentanspruchs 26.

Der Term„Substrat" kann im Sinne der Erfindung eine Vielzahl von Werkstücken, Maschinenteilen oder Bauteilen umfassen, auf die bzw. auf deren Oberfläche ein Schmiermittel aufgebracht werden soll. Insbesondere kann mit einem„Substrat" im Sinne der Erfindung ein flächenhaft ausgedehntes Flachprodukt gemeint sein, beispielsweise ein Metallblech.

Metallbleche können bei ihrer Verarbeitung, Bearbeitung, Lagerung oder beim Transport einer Reihe von mechanischen Belastungen oder äußeren Einflüssen (Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit etc.) ausgesetzt sein. Um die Wider- standsfähigkeit von Metallblechen gegen derartige Belastungen bzw. Einflüsse zu erhöhen, können die Bleche mit flüssigen Korrosionsschutzölen (Prelubes) bzw. Schmierölen oder Trockenschmierstoffen (Hotmelts) beaufschlagt werden. Auch Trockenschmierstoffe können korrosionshemmende Eigenschaften aufweisen. Prelubes und Hotmelts können dahingehend differenziert werden, dass Prelube- Öle bei Raumtemperatur flüssig sind, während Hotmelts bei Raumtemperatur einen festen bzw. cremigen Zustand einnehmen. Die genannten Schmiermittel können neben bestimmten Spezialeigenschaften (z.B. Korrosionsschutz) auch weitere Eigenschaften aufweisen und darauf abgestimmte Additive enthalten. Sofern einer der vorgenannten Stoffe keine Schmierfunktion aufweist, so ist die- ser trotzdem von der vorliegenden Erfindung umfasst. Der Term„Schmiermittel" ist im Rahmen des hiesigen Offenbarungsgehalts nicht auf jene der vorangehend genannten Stoffe beschränkt. So können beispielsweise auch Öle umfasst sein, die für den Einsatz in der Lebensmittel- oder Agrarindustrie geeignet sind. Beispielhaft seien Pflanzenöle und Fettsäureester genannt.

Korrosionsschutzöle werden insbesondere zum Korrosionsschutz von Metallblechen, beispielsweise Feinblechen, während ihrer Lagerung oder des Transports eingesetzt. Auch können derartige Öle die Metallbleche vor mechanischer Beschädigung (z.B. Kratzer) oder vor Reiboxidation schützen. Solche Öle können zudem die Umformung der Metallbleche im Presswerk unterstützen.

Häufig werden Metallbleche im Wege ihrer Fertigung einem Umform- oder Stanzprozess unterzogen. Dabei werden die Metallbleche, die u.a. auch in Form von Metallbändern vorliegen können, vor der Bearbeitung mit einem Schmiermittel beaufschlagt. Das aufgebrachte Schmiermittel vermindert die beim Umform- bzw. Stanzprozess entstehende Reibung. Beispielhaft sei auch auf die Möglichkeit von im Zuge der Verarbeitung auftretenden Zugbelastungen hingewiesen, die zu einem Reißen des Metallblechs führen können. Um dieses Risiko zu verringern, können die Bleche mit einem Schmiermittel beaufschlagt werden.

Die Schmiermittelaufbringung bzw. Beölung von Metallblechen wird über sogenannte Beölungsmaschinen vollzogen. Bekannt sind insbesondere Kontaktbe- ölungsmaschinen und kontaktlose Beölungsmaschinen. Während Kontaktbe- ölungsmaschinen das Schmiermittel bzw. Öl über Walzen, beispielsweise Bürsten- oder Filzwalzen, auf das Metallblech einbringen, wird das Schmiermittel bei der kontaktlosen Schmiermittelaufbringung durch Aufsprühen auf das Metallblech aufgebracht.

Dazu weisen Beölungsmaschinen eine Applikationseinheit auf, die unter Einwirkung von Druckluft oder eines elektrischen Feldes einen Sprühnebel erzeugen. Dabei tritt das Schmiermittel durch Austrittsöffnungen der Applikationseinheit in Richtung des Substrats hindurch. Die Sprühnebelbeaufschlagung kann dabei in einer der Beölungsmaschine zugehörigen Sprühkammer erfolgen, in die das Me- tallblech eingeführt und nach der Beölung herausgeführt wird. Die Austrittsöffnungen können ober- und unterhalb des Metallblechs angeordnet sein. Zur Ausbildung einer homogenen Beölungsschicht kann den Austrittsöffnungen ein elektrisches Feld nachgelagert sein. Sodann stehen die den Sprühnebel ausbildenden Schmiermitteltröpfchen beim Besprühen unter Einwirkung eines elektrischen Fel- des. Nebst den genannten, mit Sprühkammern versehenen Beölungsmaschinen, sind auch Sprühbalkensysteme bekannt. Sprühbalkensysteme werden insbeson- dere bei der elektrostatischen Beölung verwendet. Auch bekannt sind Systeme zur Durchführung einer Spot-Beölung, also einer partiellen Beaufschlagung eines Substrats mit einem Schmiermittel. Dabei kann eine Beölung durch Hindurchtre- ten des Schmiermittels durch eine einzige oder mehrere Austrittsöffnung(en) er- folgen. Auch bei dieser Variante ist eine Verteilung des Schmiermittels durch die Einwirkung von Druckluft oder die Anwendung eines elektrischen Feldes denkbar.

Bei der Aufbringung des Schmiermittels ist es von entscheidender Bedeutung die Qualität der Schmiermittelbeaufschlagung auf dem Substrat bzw. Metallblech zu überprüfen. Wesentlich für eine hinreichende Schmiermittelaufbringung ist eine homogene Verteilung des Schmiermittels auf dem Metallblech ohne trockene Be- reiche. Wünschenswert ist also eine vollständige Schmiermittelaufbringung und die Vermeidung von nicht beaufschlagten (trockenen) Bereichen. Relevant sein kann zudem die Feststellung möglicher Vermischungen mit Fremdschmiermitteln. Ein Parameter aus dem Informationen über eine homogene Schmiermittelvertei- lung abgeleitet werden kann ist beispielsweise die Ölauflage, vorzugsweise ange- geben in g/m 2 . Weiterhin spielt auch die Schichtdicke des Ölfilms bzw. die Schichtdickenverteilung eine entscheidende Rolle. Denn eine inhomogene Schichtdickenverteilung kann ein Indiz für unerwünschte Schmiermittelbeulen auf dem Metallblech sein. Je nach Kundenanforderung, können die Parameter variieren.

Zur Erfassung der Ölauflage, der Schichtdicke bzw. Schichtdickenverteilung, der Schmiermittelreinheit und zur Homogenität eines auf ein Metallblech aufgebrach- ten Schmiermittels sind unterschiedliche Untersuchungsmethoden bekannt. Ne- ben einer visuellen Inspektion durch das menschliche Auge, eignen sich dazu insbesondere spektroskopische und optische, insbesondere kamerabasierte, Ana- lysemethoden. Als spektroskopische Methoden sind insbesondere die Fluores- zenzspektroskopie und die Infrarotspektroskopie von Relevanz. Fluoreszenz- spektroskopische Messungen zeigen gegenüber der Infrarotspektroskopie Vortei- le bei der Untersuchung Metallblechen, die mit Schmiermitteltröpfchen beauf- schlagt sind. Eine Vorab-Homogenisierung des Öl-Films ist zur Untersuchung mit- tels Fluoreszenzspektroskopie nicht erforderlich. Die Bestimmung der Beölungs- dicke mittels Fluoreszenzspektroskopie ist schon seit längerem bekannt, bei- spielsweise aus der EP 1 287 310 Bl und der DE 10 2015 007 054 Al . In letzte- rer Publikation ist zudem die Möglichkeit der Schichtdickenbestimmung im Zuge einer auf Infrarotspektroskopie basierenden Messung beschrieben.

Aus der DE 195 07 119 Al ist ein laserinduziertes fluoreszenzspektroskopisches Messverfahren bekannt, mit dem Verunreinigungen in fluiden Systemen erfasst werden können. Die Verwendung der laserinduzierten Fluoreszenzspektroskopie ist auch bei der Untersuchung von mit Schmiermitteln beaufschlagten Metall- oberflächen bereits im industriellen Einsatz.

Aus der DE 10 2008 050 598 Al ist ein Verfahren zur Erkennung fehlerhafter Öl- beladungen von Stahlbändern (sog. Stahlcoils) bekannt. Die Erkennung beruht dem Prinzip der UV-Fluoreszenz. Nach dem Bestrahlen des beölten Stahlbandes wird der reflektierte Teil des UV-Lichtes gebündelt, vorzugsweise durch eine Sammellinse. Dessen Spektrum wird durch einen zusätzlichen Sensor aufge- nommen. Eine Auswerteeinrichtung berechnet anhand der Sensordaten mögliche Prozessfehler, insbesondere über ein Spektrenverhältnis des ausgesendeten und reflektierten UV-Lichtes. Als Prozessfehler seien ölfreie, d.h. trockene und unbe- deckte Bereiche, sowie der Eintrag von Fremdschmiermitteln genannt. Mit dem genannten Verfahren lassen sich zwar Ölbedeckungsfehler erkennen, nachteilig erscheint jedoch, dass mit dem genannten Verfahren keine automatisierte Kon- trolle samt Anpassung von Prozessparametern in Folge einer beispielsweise feh- lerhaften Ölbeladung ermöglicht ist. Für eine kontinuierliche Prozessführung bzw. vollautomatisierte Prozesssteuerung ist das genannte Verfahren weniger geeig- net.

Bei dem aus der DE 198 47 258 Al bekannten Verfahren wird zwar nicht unmit- telbar die auf einem Metallblech aufgebrachte Ölschicht, sondern der aus den Düsen einer Beölungsmaschine austretende Sprühnebel sensiert (eine CCD- Kamera detektiert die Reflexionsspur eines durch den Sprühnebel hindurchtre- tenden Laserstrahls). Gleichwohl wird in Konsequenz der Messresultate eine Gut/Schlecht Entscheidung bezüglich des Beschichtungsprozesses getroffen. In Abhängigkeit dessen, können Regelgrößen wie die Temperatur, Spannung oder die Volumenstrommenge abgeändert bzw. nachgeregelt werden. Hierbei kann es von Nachteil sein, dass nicht die unmittelbar vorliegende Ölbedeckung des Me- tallblechs bestimmt wird, sondern es sich bei der Untersuchung des Sprühnebels um eine indirekte, d.h. mittelbare Messung handelt. Inhomogenitäten die auf Materialunebenheiten des Metallblechs beruhen können mit dieser Methode nicht bzw. nur unzureichend erfasst werden.

Die WO 00/22421 Al offenbart ein fluoreszenzbasiertes Verfahren zur Bestim- mung der Ölsorte bzw. Ölbeladung auf Oberflächen vor deren Reinigung. Die da- bei durchgeführten Messschritte laufen automatisiert ab. Ferner kann in Reaktion auf die Messergebnisse automatisch ein Warnsignal erzeugt werden bzw. eine Parameterüberprüfung eingeleitet werden (z.B. die Überprüfung der Zusammen- setzung der verwendeten Reinigerlösung vor dem eigentlichen Messverfahren). Eine vollautomatisierte Steuerung- und Regelung des Untersuchungssystems ist jedoch nicht offenbart.

Verfahren zur Schmiermittelbeaufschlagung bzw. zur Untersuchung und Steue- rung der Schmiermittelbeaufschlagung kommen auch bei anderen Werkstücken als Metallblechen zum Einsatz. So offenbart die DE 600 26 599 T2 ein Schmier- mittelsteuersystem für ein System von Maschinenkomponenten. Das dortige Sys- tem umfasst unter anderem eine Schmierfilmdicken-Messeinrichtung und einer Steuereinrichtung. Die Messeinrichtung kann auf einem Fluoreszenzmessverfah- ren basieren. In Abhängigkeit der Messresultate ist die Schmiermittelzufuhr ein- stellbar.

Keine der vorangehend genannten Offenbarung ist auf eine vollständig automati- sierte Steuer- und Regelung einer Beölungsmaschine gerichtet, die zum einen die lokale Schmiermittelsituation auf dem mit Schmiermittel beaufschlagten Metall- blech und zum anderen Betriebsparameter der Maschine berücksichtigt.

Entsprechend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde ein Verfah- ren zur Steuerung- und Regelung einer Maschine zur Schmiermittelaufbringung auf einem Metallblech bereitzustellen, vermöge dessen ein vollautomatisierter und kontinuierlicher Verfahrensablauf unter Berücksichtigung der Verfahrensqua- lität und gegebenenfalls unter Anpassung von Steuerungs- und Regelungspara- metern ermöglicht wird.

Gelöst wird die Aufgabe mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche 1 und 26.

Wie schon eingangs erwähnt, betrifft die Erfindung ein Verfahren zur automati- sierten Steuerung- und Regelung einer Maschine zur ein- oder beidseitigen Schmiermittelaufbringung auf einem Substrat, insbesondere einem Metallblech. Die Maschine umfasst zumindest eine Applikationseinheit, zumindest eine mit der zumindest einen Applikationseinheit über zumindest eine Transportleitung ver- bundene Pumpeneinheit, zumindest eine Sensiereinheit zur Durchführung eines räumlich aufgelösten optischen oder spektroskopischen Messverfahrens, eine Steuer- und Regelungseinheit, sowie eine Datenverarbeitungseinheit. Das erfin- dungsgemäße Verfahren umfasst die folgenden Schritte: a. unter Einsatz der zumindest einen Pumpeneinheit: Befördern des Schmiermittels in Richtung der zumindest einen Applikationseinheit über die zumindest eine Transportleitung;

b. Messen von zumindest einem ersten Analyseparameter mit zumin- dest einer der zumindest einen Pumpeneinheit zugeordneten Mess- einheit oder Bestimmen von zumindest einem ersten Analysepara- meter aus Maschinenparametern;

c. unter Einsatz der zumindest einen Applikationseinheit: Aufbringen des Schmiermittels auf zumindest einer Seite des Substrats bzw. Metallblechs;

d. Messen von zumindest einem zweiten Analyseparameter mit der Sensiereinheit;

e. unter Einsatz der Datenverarbeitungseinheit: Berechnen von zumin- dest einem ersten Güteparameter aus dem zumindest einen ersten Analyseparameter und dem zumindest einen zweiten Analysepara- meter;

f. unter Einsatz der Datenverarbeitungseinheit: Abgleichen des zumin- dest einen Güteparameter mit zumindest einem ersten Vorgabepa- rameter, wobei in Folge des Abgleichs eine Positiv- oder Negativ- feststellung getroffen wird;

g. im Falle einer Negativfeststellung : automatisches Überprüfen und/oder Ändern von zumindest einem Stellparameter über die Steuer- und Regelungseinheit; und im Falle einer Positivfeststellung : Durchführen einer Kontrollschleife und/oder Freigeben des Substrats bzw. Metallblechs.

Ferner betrifft die Erfindung eine Einrichtung zur automatisierten Steuerung- und Regelung einer Maschine zur ein- oder beidseitigen Schmiermittelaufbringung auf einem Substrat, insbesondere einem Metallblech. Dabei umfasst die Maschine: a. zumindest eine Applikationseinheit zum Aufbringen des Schmiermit- tels auf zumindest einer Seite des Substrats bzw. Metallblechs, b. zumindest eine mit der zumindest einen Applikationseinheit über zumindest eine Transportleitung verbundene Pumpeneinheit zum Befördern des Schmiermittels in Richtung der zumindest einen Ap- plikationseinheit über die zumindest eine Transportleitung, c. zumindest eine der Pumpeneinheit zugeordnete Messeinheit zum Messen von zumindest einem ersten Analyseparameter oder eine Einheit zum Bestimmen von zumindest einem ersten Analysepara- meter aus Maschinenparametern,

d. zumindest eine Sensiereinheit zur Durchführung eines räumlich aufgelösten optischen oder spektroskopischen Messverfahrensund zum Messen von zumindest einem zweiten Analyseparameter, e. eine Datenverarbeitungseinheit, die dazu eingerichtet ist, i. zumindest einen ersten Güteparameter aus dem zumindest einen ersten und zweiten Analyseparameter zu berechnen, ii. den zumindest einen Güteparameter mit zumindest einem ersten Vorgabeparameter abzugleichen, und iii. eine Positiv- oder Negativfeststellung in Folge des Abgleichs zu treffen, sowie

f. eine Steuer- und Regelungseinheit, die dazu eingerichtet ist, im Fal- le i. einer Negativfeststellung durch die Datenverarbeitungseinheit zumindest einen Stellparameter automatisch zu überprüfen und/oder zu ändern, und

ii. im Falle einer Positivfeststellung eine Kontrollschleife zu durchlaufen oder/und das Substrat bzw. Metallblech für eine Weiterverarbeitung freizugeben.

Mit dem der Erfindung zugrunde liegenden Verfahren bzw. der Einrichtung zur automatisierten Steuerung- und Regelung einer Maschine zur Schmiermittelauf- bringung wird die aktuelle und lokale Schmiermittelsituation auf dem Metallblech unmittelbar nach dem Aufbringen des Schmiermittels auf das Substrat bzw. Me- tallblech berücksichtigt. Insbesondere eignen sich flächenhaft ausgedehnte Flachprodukte zur Verwendung als Substrate im Sinne der Erfindung. In der Pra- xis kommt es häufig vor, dass Beölungsmaschinen einem Wechsel der Schmier- mittelsorte unterzogen werden, beispielsweise wenn Metallbleche für einen neu- en Kunden produziert werden. Aufgrund von Rückständen des vormals verwen- deten Schmiermittels kann es zu einer ungewünschten Aufbringung von mitei- nander vermischten Schmiermitteln kommen. Das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die erfindungsgemäße Einrichtung ermöglichen das Vorliegen vermischter Schmiermittel auf dem Substrat zu erkennen, und in dessen Abhängigkeit die Maschine zu steuern und zu regeln.

Mit dem der vorliegenden Erfindung zugrunde liegenden Verfahren lassen sich Hinweise für das Vorliegen vermischter Schmiermittel auf dem Substrat bzw. Me- tallblech ermitteln. Beispielsweise kann mit dem hier beschriebenen Verfahren bzw. der Einrichtung erfasst werden, ob die Menge der Schmiermittelvermi- schung ober- oder unterhalb eines noch akzeptablen Grenzwertes liegt. Zudem kann die Schmiermittelvermischung räumlich erfassbar sein. Beispielsweise kann festgestellt werden, ob das Metallband auf den ersten Metern mit vermischten Schmiermitteln beaufschlagt ist oder nicht. In Folge dieser Feststellungen werden in einem geschlossenen Steuer- und Regelungskreislauf Verfahrensfeststellungen getroffen, die beispielsweise mit einer Überprüfung oder Änderung von Betriebs- parametern und Messparametern einhergehen können. Auch kann automatisiert festgestellt werden, ob die Schmiermittelaufbringung fortgesetzt, unterbrochen oder abgebrochen wird. In Folge einer solchen Feststellung kann das Metallblech zum Weitertransport oder zur Weiterverarbeitung freigegeben werden. Alternativ kann es aus Ausschuss deklariert oder nachbearbeitet werden. Gleiches gilt für die Erfassung von trockenen, d.h. nicht mit Schmiermittel beaufschlagten Stellen des Substrats bzw. des Metallblechs. Auch solche„trockenen" Stellen können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. unter Einsatz der erfindungsgemäßen Einrichtung erfasst werden, beispielsweise auch in räumlicher Auflösung. In Folge einer solchen Feststellung können in einem geschlossenen Steuer- und Rege- lungskreislauf Verfahrensfeststellungen getroffen werden, die mit einer automati- schen Überprüfung oder Änderung von Betriebsparametern und Messparametern einhergehen können.

Die auf dem Substrat bzw. Metallblech vorliegende Schmiermittelsituation, insbe- sondere die Schmiermittelvermischung oder die Erfassung trockener Stellen, wird durch eine oder mehrere Sensiereinheiten erfasst. Mit den Sensiereinheiten wird ein räumlich aufgelöstes optisches oder spektroskopisches Messverfahren durch- geführt. Die räumliche Auflösung kann dabei durch Verfahren der Sensierein- heit(en) relativ zur Substratoberfläche erfolgen, wobei an einer Mehrzahl von Positionen Messungen durchgeführt werden. Weiterhin kann eine räumlich aufge- löste Messung durchgeführt werden, indem die Sensiereinheit(en) ortsfest ange- ordnet werden und die Messmethode an sich zur räumlichen Auflösung geeignet ist, ähnlich einem bildgebenden Messverfahren mit ortsfestem Sensor. Als opti- sches oder spektroskopisches Verfahren kommt beispielsweise die Fluoreszenz- spektroskopie oder die Infrarotspektroskopie in Betracht. Diese Verfahren kön- nen mit Rückstreumethoden kombiniert werden. Auch die Ellipsometrie kommt als Messverfahren in Betracht. Auch kamerabasierte Messverfahren können im Rahmen der Erfindung zum Einsatz kommen. Ein besonders vorteilhaftes Mess- verfahren im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist jedoch die laserinduzierte Fluoreszenzspektroskopie.

Im Rahmen der Erfindung werden optische oder spektroskopische Messungen, insbesondere laserinduzierte fluoreszenzspektroskopische Messungen auf der Substratoberfläche bzw. Metalloberfläche durchgeführt, die die lokale Schmier- mittelsituation wiederspiegeln. Aus den Messergebnissen können im Wege der Datenverarbeitung Analyseparameter extrahiert werden, die fortan als zweite Analyseparameter bezeichnet werden. Die zweiten Analyseparameter geben die Schmiermittellage nach dem Aufträgen des Schmiermittels auf dem Metallblech wieder. Folgende zweite Analyseparameter können dabei basierend auf den Mes- sergebnissen der zumindest einen Sensiereinheit ermittelt werden : absolute Schmiermittelbedeckung, räumlich gemittelte Schmiermittelbedeckung, räumlich aufgelöste Schmiermittelverteilung, mittlere Schichtdicke des aufgebrachten Schmiermittels, räumlich aufgelöste Schichtdickenverteilung des Schmiermittels, oder einen dazu proportionalen Parameter. Diese Liste ist nicht abschließend. Die Werte können mathematisch, empirisch, unter Anwendung eines Auswertealgo- rithmus oder mit Hilfe eines Auswertungsprogramms ermittelt werden.

Ein besonderer Vorteil der Erfindung ergibt sich daraus, dass nicht nur die lokale Schmiermittelsituation auf dem Substrat bzw. Metallblech bei der Steuerung- und Regelung der Maschine berücksichtigt wird, sondern auch interne Kennparameter bzw. Betriebsparameter der Maschine.

Beispielsweise weist die Maschine zumindest eine Pumpeneinheit auf, die über zumindest eine Transportleitung mit zumindest einer Applikationseinheit verbun- den ist. Der Pumpeneinheit kann zumindest eine Messeinheit zugeordnet sein, die unmittelbar an der Pumpeneinheit oder alternativ im Bereich der Transport- leitung angeordnet sein kann. Gleichsam können auch mehrere zusammenwir- kende Sensoren die Messeinheit ausbilden. Die einzelnen Sensoren können an unterschiedlichen Positionen der zumindest einen Pumpeneinheit oder der zu- mindest einen Transportleitung vorgesehen sein.

Mit der zumindest einen Messeinheit können erste Analyseparameter ermittelt werden, die den Fluss des Schmiermittels in Richtung der Applikationseinheit kennzeichnen. Alternativ können die ersten Analyseparameter aus Maschinenpa- rametern bestimmt werden, beispielsweise einer eingestellten Drehzahl der Pumpeneinheit. Die Maschinenparameter können über gesonderte Einheit ermit- telt werden, aber auch über die Steuer- und Regelungseinheit oder die Datenver- arbeitungseinheit. Beispielsweise können die Maschinenparameter bei Eingabe durch einen Benutzer unmittelbar in entsprechende zweite Analyseparameter umgerechnet werden. Auch können in verschiedenen Maschinenbestandteilen jeweils Einheiten oder Mikrocontroller vorgesehen sein, die die Maschinenpara- meter ermitteln und in erste Analyseparameter umrechnen. Diese können dann an die Datenverarbeitungseinheit weitergegeben werden. Auch können die ersten Analyseparameter unmittelbar von der Datenverarbeitungseinheit aus den Ma- schinenparametern berechnet werden. Bei den ersten Analyseparametern kann es sich um folgende Parameter handeln : absolute Durchflussmenge des Schmiermittels, zeitlich oder räumlich gemittelte Durchflussmenge des Schmier- mittels, Volumenstrom des Schmiermittels, Flussgeschwindigkeit des Schmier- mittels, Viskosität des Schmiermittels, Pumpendruck, Pumprate, oder einem da- zu proportionalen Parameter. Diese Liste ist nicht abschließend.

Ein Charakteristikum der zweiten Analyseparameter ist, dass diese einerseits zur Kontrolle der Verfahrensperformance gemessen werden und andererseits zumin- dest teilweise durch die Steuer- und Regelungseinheit regelbar, d.h. anpassbar, sind. Die zweiten Analyseparameter hingegen sind nicht unmittelbar über die Steuer- und Regelungseinheit regelbar, da sie die lokale Schmiermittelsituation auf dem Substrat bzw. Metallblech wiedergeben. Diese Kennziffern sind nur indi- rekt beeinflussbar.

Die Berücksichtigung der lokalen Schmiermittelsituation auf dem Substrat bzw. Metallblech einerseits und interner Maschinenparameter andererseits, findet da- rin Ausdruck, dass unter Einsatz einer Datenverarbeitungseinheit zumindest ein Güteparameter aus dem zumindest einen ersten und zweiten Analyseparameter berechnet wird. Der Güteparameter berücksichtigt demnach sowohl die lokale Schmiermittelsituation als auch Messwerte oder Maschinenparameter der Pum- peneinheit und liefert somit eine zuverlässige Grundlage für die Bewertung der Verfahrensqualität und letztlich der Qualität des Schmiermittelauftrags auf dem Substrat bzw. Metallblech. Häufig kann ein unzureichender Schmiermittelauftrag aus lokalen Inhomogenitäten des Substrats bzw. Metallblechs oder einer unzu- reichenden Anpassung bestimmter Steuer- oder Regelungsparameter der Ma- schine an die Anforderungen des Schmiermittelauftrags auf das jeweilige Sub- strat bzw. Metallblech resultieren. Dieser Tatsache wird durch die Berücksichti- gung der ersten und zweiten Analyseparameter bei der Berechnung des Gütepa- rameters Rechnung getragen.

Der so berechnete zumindest eine Güteparameter wird mit zumindest einem ers- ten Vorgabeparameter abgeglichen. Bei dem Vorgabeparameter kann es sich um einen Absolutwert handeln. Auch kann der Vorgabeparameter Grenzbereiche bzw. Toleranzbereiche aufweisen, in welchen sich der Güteparameter bewegen darf, der Vorgabeparameter kann also einen Wertebereich umfassen. Weicht der ermittelte Güteparameter von dem Vorgabeparameter ab - die Abweichung kann aus einer Abweichung des Güteparameters von einem Absolutwert oder aus ei- nem Herausfallen des Güteparameters aus einem Wertebereich resultieren - so wird in Folge des Abgleichs eine Negativfeststellung getroffen. In Konsequenz der Negativfeststellung können ein oder mehrere Stellparameter der Maschine über die Steuer- und Regelungseinheit überprüft und/oder abgeändert werden. Die Überprüfung erfolgt vorzugsweise automatisiert, kann aber auch halbautomati- siert oder manuell erfolgen. Im Rahmen der Überprüfung können beispielsweise die folgenden Stellparameter überprüft und mit Sollwerten abgeglichen werden : Spaltbreite der Austrittsöffnung, Stärke oder Ausrichtung des elektrischen Fel- des, Einschaltdauer des elektrischen Feldes, absolute Durchflussmenge des Schmiermittels, zeitlich oder räumlich gemittelte Durchflussmenge des Schmier- mittels, Volumenstrom des Schmiermittels, Flussgeschwindigkeit des Schmier- mittels, Pumpendruck, Pumprate, Aufbringungstemperatur des Schmiermittels.

Beachtet sei, dass einige der hier aufgeführten Stellparameter gleichzeitig auch erste Analyseparameter darstellen können. Diese Parameter sind also gleichzeitig durch die Steuer- und Regelungseinheit änderbar und über die der Pumpenein- heit zugeordnete Messeinheit messbar. Im Wege der Überprüfung können auch interne Systemfehler der Maschine erfasst werden. Bei Vorliegen eines System- fehlers kann eine manuelle Überprüfung der Maschine erforderlich sein. Auch kann Funktionalität der Maschine bei Vorliegen eines Systemfehlers mit einer Überprüfungsroutine erfolgen. Liegt kein Systemfehler vor, so wird dies signal- technisch an die Steuer- und Regelungseinheit weitergegeben und die Schmier- mittelbeaufschlagung fortgesetzt bzw. eine Positivfeststellung getroffen.

Nach der Überprüfung kann - je nach Ergebnis der Überprüfung - die Schmier- mittelaufbringung ohne Parameteränderung an einem weiteren Substrat bzw. Metallblech fortgesetzt werden. Wird die Schmiermittelaufbringung an einem Me- tallband durchgeführt, welches nach der Schmiermittelaufbringung zu einem Coil aufgewickelt wird, so können die Stellen unzureichender Schmiermittelaufbrin- gung markiert oder als Verschnitt deklariert werden. Auch kann das gesamte Me- tallband als Verschnitt deklariert werden. Im Falle einer abschnittsweisen Markie- rung einer unzureichenden Schmiermittelaufbringung kann die Schmiermittelauf- bringung manuell oder automatisiert an dieser Stelle wiederholt werden. Auch ist es im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens möglich den Aufbrin- gungsprozess zu unterbrechen, um bestimmte Stellparameter automatisiert oder manuell abzuändern. Die Parameteränderung kann mit einem Algorithmus aus- geführt und gegebenenfalls wiederholt werden. In Folge der Abänderung kann die Schmiermittelaufbringung an demselben Substrat bzw. Metallblech wiederholt werden (gegebenenfalls unter vorheriger Reinigung), oder an einem neuen der Maschine zugeführten Substrat bzw. Metallblech durchgeführt werden.

Beim Treffen einer Positivfeststellung entspricht der berechnete Güteparameter dem Vorgabeparameter bzw. fällt in einen den Vorgabeparameter definierenden Wertebereich. Um die Zuverlässigkeit und Genauigkeit bei der Bewertung der Verfahrensqualität weiter zu verbessern, kann selbst bei einer initialen Positiv- feststellung eine weitere Kontrollschleife durchlaufen werden. Jedoch kann das Verfahren auch ohne den Durchlauf der Kontrollschleife ausgestaltet werden. Im letzteren Fall wird das Substrat bzw. Metallblech nach der Positivfeststellung frei- gegeben und kann entlang einer Transportrichtung weiterbefördert werden. So- fern der Durchlauf einer Kontrollschleife vorgesehen ist, wird ein weiterer erster und/oder zweiter Analyseparameter mit einem zweiten Vorgabeparameter abge- glichen. Vorzugsweise wird dabei die über das optische oder spektroskopische Messverfahren - beispielsweise laserinduzierte Fluoreszenzspektroskopie - ermit- telte räumlich aufgelöste Schmiermittelverteilung mit einem zweiten Vorgabepa- rameter abgeglichen. Auch die räumlich aufgelöste Schmiermittelverteilung un- terschiedlicher Schmiermittel kann mit einem zweiten Vorgabeparameter abge- glichen werden. Auch der zweite Vorgabeparameter kann einen Absolutwert oder einen Wertebereich umfassen. Alternativ kann der zweite Vorgabeparameter eine oder mehrere Datenkurven umfassen, beispielsweise die Schmiermittelverteilung als Funktion des Ortes, wobei der Ort in diesem Fall eine sich entlang des Sub- strats bzw. Metallblechs oder quer zum Substrat bzw. Metallblech erstreckende Ortsachse umfasst. Nach Durchlaufen der Kontrollschleife wird eine weitere Negativ- oder Positivfest- stellung getroffen. Bei Vorliegen einer Positivfeststellung wird das Metallblech freigegeben. Liegt eine Negativfeststellung vor, so wird das Substrat bzw. Metall- blech entweder als Ausschuss deklariert und nicht zur Weiterbearbeitung bzw. zum Weitertransport freigegeben oder es findet eine Reinigung des Substrats bzw. Metallblechs mit anschließender erneuter Zuführung in die Maschine zur Schmiermittelaufbringung statt.

Steuer- und Regelungstechnisch handelt es sich also bei dem erfindungsgemäßen Verfahren um einen geschlossenen Kreislauf (closed-loop). Je nachdem, ob im Verfahrensschritt f gemäß Patentanspruch 1 eine Positiv- oder Negativfeststel- lung getroffen wird, durchläuft das Verfahren automatisiert eine Kontrollschleife, überprüft interne Maschinenparameter und/oder Stellparameter und ändert diese gegebenenfalls vor der Durchführung eines erneuten Verfahrenszyklus ab. Das Verfahren ist also geeignet die Maschine automatisiert zu steuern und zu regeln, und berücksichtigt dabei die aktuelle Verfahrensperfomance mit Blick auf die Schmiermittelaufbringung (z.B. die Sortenreinheit des aufgebrachten Schmier- mittels) und Maschinenparameter.

Bei der der Pumpeneinheit zugeordneten Messeinheit kann es sich beispielsweise um einen Durchflusssensor handeln. In Betracht kommen dazu insbesondere unmittelbare Volumenzähler (z. B. Trommelmesser, Ovalradzähler, Kolbenzäh- ler), mittelbare Volumenzähler (z. B. Woltmannzähler), Schwebekörper- Durchflussmesser, magnetisch-induktive Durchflussmesser, induktive Durch- flussmesser, Ultraschalldurchflusssensoren, Coriolis- Massendurchflussmesser, Wirbeldurchflussmesser, Korrelationsdurchflussmesser, Laminardurchflussmes- ser, Strömungssonden, thermische Massendurchflussmesser, Laser-Doppler so- wie spektroskopische Systeme. Als spektroskopische Messmethode kommen bei- spielsweise Kernmagnetresonanz-basierte Flussmessungen in Betracht. Auch Druckmesser können die Messeinheit ausbilden.

Wie bereits erwähnt werden zweiten Analyseparameter über zumindest eine Sen- siereinheit ermittelt. Die zumindest eine Sensiereinheit ist zur Durchführung ei- nes optischen oder spektroskopischen Messverfahrens geeignet, beispielsweise zur Durchführung von räumlich aufgelöster, laserinduzierter Fluoreszenzspektro- skopie. Die Sensiereinheit kann in die Maschine integriert sein. Vorzugsweise sind mehrere Sensiereinheiten in die Maschine integriert, wobei die Sensierein- heiten in vorteilhafter Weise oberhalb- und/oder unterhalb des Metallblechs vor- gesehen sind. Bei Verwendung des auf laserinduzierter Fluoreszenzspektroskopie basierenden Messverfahrens ist zumindest eine Sensiereinheit mit einem Fest- körperlaser ausgestattet, vermöge dessen bis zu 10 000 Laserpulse pro Sekunde erzeugt werden können. Die Verwendung von derartig kurzen Pulsen bzw. einer derartigen Pulsfrequenz ist vorteilhaft, da sich dadurch im Vergleich zur Verwen- dung von längeren Pulsen bei einem mit konstanter Bandgeschwindigkeit bewe- gendem Band eine höhere räumliche Auflösung ergibt.

Über ein Quarzfaserbündel wird die Energie der Laserpulse in Richtung des Messorts, also in Richtung der Substratoberfläche bzw. Metalloberfläche übertra- gen. Über einen Fotomultiplier und ein zweites Quarzfaserbündel werden einzelne Photonen des von der mit Schmiermittel versehenen Substratoberfläche bzw. Metalloberfläche ausgehenden Fluoreszenzsignals detektiert. Die Probenköpfe der Sensiereinheit werden nach der Messung oder in definierten Zeitintervallen mit Druckluft gespült. Denn durch die Anordnung der Sensiereinheit unmittelbar an der Maschine können die Quarzfaserbündel bzw. Probenköpfe durch aus der Sprühnebelkammer heraustretenden Sprühnebel verunreinigt werden. Nach dem Spülen können Referenzmessungen an Kalibrierproben durchgeführt werden. Für die Durchführung der laserinduzierten Fluoreszenzmessungen muss die Sensie- reinheit einen möglichst konstanten Arbeitsabstand zur Substratoberfläche bzw. Metalloberfläche einhalten. Ausreichend hat sich hierbei ein Tolerenzbereich von ± 20 mm erwiesen.

Weiterhin kann die Sensiereinheit ein Zählsystem umfassen, welches die Einzelp- hotonenzeit im Nanosekundenbereich erfasst. Die so erfassten Daten können un- ter Einsatz der Datenverarbeitungseinheit ausgewertet werden. Dazu ist die Da- tenverarbeitungseinheit signaltechnisch mit der Sensiereinheit verbunden. Auch kann die Sensiereinheit einen Mikrocontroller umfassen, vermöge dessen eine Vorauswertung der erfassten Messwerte erfolgt. Ein quantitativ mit der laserin- duzierten Fluoreszenzspektroskopie ermittelbarer Parameter ist beispielsweise das Flächengewicht der Schmiermittelauflage in g/m 2 . Laserinduzierte Fluores- zenzspektroskopische Messungen sind abhängig von der Schmiermittelsorte. Dies ist eine wesentliche Eigenschaft um Schmiermittelvermischungen bzw. das Vor- liegen mehrerer Schmiermittel auf dem Substrat bzw. Metallblech festzustellen und dies räumlich aufzulösen. Auch andere optische oder spektroskopische Mess- verfahren können zur Bestimmung des Flächengewichts der Schmiermittelauflage geeignet sein und Hinweise auf das Vorliegen mehrerer Schmiermittel auf dem Substrat bzw. dem Metallblech liefern.

Auch die räumliche Auflösung diverser Messparameter, beispielsweise der Schmiermittelauflage über das Substrat bzw. Metallblech, ist mit Hilfe der Sen- siereinheit erfassbar. Dazu ist die Sensiereinheit an einer Traversiereinheit ange- ordnet, die sich quer zur Transportrichtung des Metallblechs über das Metallblech hinweg erstreckt. Die Sensiereinheit wird entlang der Traversiereinheit in unter- schiedliche Messpositionen verfahren und nimmt an verschiedenen Stellen Mess- signale auf. Die räumlich aufgelösten Messsignale werden an die Datenverarbei- tungseinheit weitergeleitet.

Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, deren Merkmale im Folgenden näher erläutert werden.

Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Maschine in eine Produktions- und/oder Transportlinie für Substrate bzw. Metallbleche integriert, beispielsweise in einem Walz- oder Presswerk. Durch die Integration der Maschi- ne in eine Produktions- oder Transportlinie für Substrate bzw. Metallbleche müs- sen diese zur Aufbringung des Schmiermittels nicht aus der Produktions- oder Transportlinie entfernt werden. Der Prozess kann also kontinuierlich erfolgen. Insbesondere bei langen Metallbändern ist dies von Vorteil. Durch eine derartige integrierte Ausbildung können Verfahrens- bzw. Produktionskosten gespart wer- den. Zudem kann die Qualität der Schmiermittelaufbringung somit in unmittelba- rem Anschluss an die Aufbringung auf das Substrat bzw. Metallblech erfolgen, eine Beeinflussung der Messergebnisse durch ein Zerfließen des Schmiermittels beim Transport zu einer Sensiereinheit wird dabei vermieden.

Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Applikationseinheit ein unteres Applikationsmodul und/oder ein oberes Applikationsmodul auf, wobei ein jedes Applikationsmodul zumindest eine Austrittsöffnung aufweist, durch die das Schmiermittel in Richtung des Substrats bzw. des Metallblechs hindurchtritt. Die Entscheidung von welcher Seite das Schmiermittel auf das Substrat bzw. Me- tallblech aufgebracht wird, erfolgt je nach Kundenanforderung. Für Metallbänder kann eine beidseitige Aufbringung des Schmiermittels von Vorteil sein, da das Metallblech beim Aufwickeln als Metallcoil beidseitig mit weiteren Oberflächen des Metallbandes in Kontakt steht. Somit können beidseitig mechanisch induzier- te Beschädigungen an dem Metallblech (z. B. in Folge von Reibungskräften) re- duziert werden. Wird das Schmiermittel ober- und unterseitig auf das Substrat bzw. Metallblech aufgebracht, so ist die Maschine mit zumindest einem oberseitig des Substrats bzw. Metallblechs angeordneten Applikationsmodul sowie zumin- dest einem unterseitig des Substrats bzw. Metallblechs angeordneten Applikati- onsmodul versehen. Das Substrat bzw. Metallblech kann also beim Aufbringen des Schmiermittels zwischen dem unteren und oberen Applikationsmodul ange- ordnet werden.

Die Art der Applikationseinheit kann grundsätzlich in verschiedene Applikations- arten unterteilt werden. Eine solche Unterteilung kann in eine pneumatische Ap- plikation, d.h. einem Besprühen des Substrats mit Schmiermittel unter der Ein- wirkung von Druckluft, und in eine elektrostatische Applikation unterteilt werden. Bei einer elektrostatischen Schmiermittelaufbringung wird das Schmiermittel vor, während oder nach dem Durchtritt durch eine Austrittsöffnung mit einem elektri- schen Feld beaufschlagt. Die Tröpfchenbildung des Schmiermittels erfolgt also - je nach Applikationsart - entweder durch die Einwirkung der Druckluft in Verbin- dung mit einer entsprechenden Einstellung der Spaltbreite der Austrittsöffnung oder durch die Einwirkung eines elektrischen Feldes.

Zur Applikation des Schmiermittels kann die Maschine eine Sprühkammer auf- weisen, in welche die Applikationseinheit integriert ist. Die einzelnen Applikati- onsmodule können Sprühbalken sein, in welchen zumindest eine Austrittsöffnung für das Schmiermittel vorgesehen ist. Die Sprühbalken können in eine Sprüh- kammer integriert sein. Ferner können solche Sprühbalken auch ohne eine Sprühkammer ausgestaltet sein. Bei einer elektrostatischen Beölung wird das Schmiermittel nicht mit Druckluft beschickt, sondern mit einem elektrischen Feld beaufschlagt. Bei einer auf Druckluft basierten Beölung wird das Schmiermittel unter Druckluft durch die jeweiligen Austrittsöffnungen befördert. Prinzipiell ist es denkbar beide Methoden (elektrostatische Beölung, pneumatische Beölung) in einer Sprühkammer oder ohne Sprühkammer durchzuführen. Weiterhin kann für beide Methoden ein entsprechender Sprühbalken vorgesehen sein.

Auch kann die Applikationseinheit zur Durchführung einer Spot-Beölung ausge- bildet sein. Dazu kann ein der Applikationseinheit zugehöriges Applikationsmodul nur eine einzige Austrittsöffnung aufweisen, vermöge dessen eine Spot-Beölung durchführbar ist. Aber auch mit mehreren in einem Applikationsmodul vorgese- henen Austrittsöffnungen lassen sich Spot-Beölungen durchführen. Mit dem er- findungsgemäßen Verfahren lassen sich einzelne Austrittsöffnungen steuern und die Steuerparameter können in Bezug auf einzelne Austrittsöffnungen angepasst werden.

Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung kann das Applikationsmodul ein Düsen- system sein, in welchem zumindest eine Austrittsöffnung für das Schmiermittel in Form einer Düse vorgesehen ist. Das Düsensystem kann je nach Art der Schmiermittelaufbringung einer Drucklufteinspeisung oder einem äußeren elektrischen Feld kombiniert sein.

Vorteilhaft kann es ferner sein, dass das Schmiermittel in Form eines Sprühne- bels auf das Substrat bzw. Metallblech aufgebracht wird, sei es im Wege einer elektrostatischen oder pneumatischen Schmiermittelaufbringung.

Das Substrat bzw. Metallblech wird zur Beaufschlagung mit dem Schmiermittel an zumindest einem Applikationsmodul der Applikationseinheit vorbeigeführt, unabhängig davon ob es sich um eine elektrostatische oder pneumatische Be- ölung handelt.

Bei einer elektrostatischen Schmiermittelaufbringung werden die Schmiermittel- tröpfchen beim Heraustreten aus den Austrittsöffnungen aufgeladen und in Rich- tung der Substratoberfläche bzw. Metalloberfläche beschleunigt. Das elektrische Feld kann variabel einstellbar sein, beispielsweise mit Blick auf seine Ausrich- tung, Stärke oder Laufzeit. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann die Temperatur des Schmiermittels vor dem Aufbringen kaskadenartig bis zu einer Aufbringungstem- peratur erhöht werden. Auch eine lineare Temperaturerhöhung oder eine einma- lige Temperaturerhöhung des Schmiermittels vor Zuführung in das Leitungssys- tem ist denkbar. Eine solche Temperaturerhöhung kann dahingehend vorteilhaft sein, dass im Wege der Temperaturerhöhung die Fließfähigkeit des Schmiermit- tels erhöht wird. Eine erhöhte Fließfähigkeit kann den Transport des Schmiermit- tels ausgehend von einem Vorratsbehältnis über ein mit einer Pumpe verbunde- nes Leitungssystem bis zur zumindest einen Applikationseinheit erleichtern. Mit der Temperaturerhöhung kann sich die dynamische Viskosität des Schmiermittels gemäß der Arrhenius-Andrade Beziehung verringern. Die erhöhte Temperatur des Schmiermittels kann zudem die feine Verteilung des Sprühmittels über die Applikationseinheit bzw. die Applikationsmodule samt Austrittsöffnungen erleich- tern.

Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können ober- und/oder unter- seitig des Substrats bzw. Metallblechs mehrere Austrittsöffnungen oder Düsen vorgesehen sein, sodass eine vollständige Sprühbeaufschlagung des Metallblechs über dessen gesamte Breite ermöglicht wird. Die Anzahl der vorgesehenen Aus- trittsöffnungen oder Düsen kann je nach Größe ihres Sprühbereichs variieren. Werden Austrittsöffnungen oder Düsen mit einem geringen Sprühbereich ver- wendet - der Sprühbereich definiert die Größe des von einer einzelnen Austritts- Öffnung oder Düse mit Schmiermittel beaufschlagbaren Bereichs des Substrats bzw. Metallblechs - so muss zur Beaufschlagung des Susbtrats bzw. Metallblechs über dessen gesamte Breite eine größere Anzahl Austrittsöffnungen oder Düsen verwendet werden als bei der Verwendung von Austrittsöffnungen oder Düsen mit einem größeren Sprühbereich. Die Spaltbreite der Austrittsöffnungen oder Düsen kann mechanisch verändert werden, beispielsweise über Schiebeplätt- chen, Schraubanordnungen, Metallschellen oder Magnetventile.

Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfah- rens bzw. der erfindungsgemäßen Einrichtung kann das Schmiermittel in Form eines Sprühnebels auf das Substrat bzw. Metallblech aufgebracht werden. Bei einer pneumatischen Schmiermittelaufbringung kann das Schmiermittel beim Hindurchtreten durch die Austrittsöffnung bzw. kurz zuvor oder danach mit ei- nem gasförmigen Fluid unter Druck gemischt werden. Als Fluide kommen bei- spielsweise Druckluft oder CO2 in Betracht.

Die Sprühnebelmenge beziehungsweise die Sprühnebelfeinheit kann durch eine Variation einer Spaltbreite der Austrittsöffnung eingestellt werden. Je größer die Spaltbreite, desto mehr Schmiermittel kann pro Zeiteinheit durch die Düse hin- durchtreten. Je kleiner die Spaltbreite ist, umso feiner kann die Verteilung des Schmiermittels sein, sprich je kleiner die Spaltbreite, desto kleiner die Tröpf- chengröße. Eine solche Einstellung kann sowohl bei einer elektrostatischen Schmiermittelaufbringung als auch bei einer pneumatischen Schmiermittelauf- bringung zum Tragen kommen.

Wie bereits erwähnt, kann das Schmiermittel vor und/oder nach dem Durchtritt durch die zumindest eine Austrittsöffnung einem elektrischen Feld ausgesetzt werden, wobei die Sprühnebelmenge beziehungsweise Sprühnebelfeinheit durch die Stärke oder Ausrichtung des elektrischen Feldes eingestellt werden. Bei Vor- liegen eines elektrischen bzw. elektrostatischen Feldes bei der Beaufschlagung des Substrats bzw. Metallblechs mit Schmiermitteltröpfchen, werden die Tröpf- chen elektrostatisch aufgeladen. Beim Auftreffen auf der Metalloberfläche bilden sich gleichmäßig verteilte, aber zueinander beabstandete Tröpfchen auf der Me- talloberfläche aus. Die Beabstandung der Tröpfchen resultiert aus der Aufladung der Tröpfchen mit einer Ladung des gleichen Vorzeichens und einer damit ein- hergehenden Teilchenabstoßung. Die elektrostatische Ladung ist bei gesprühten Tröpfchen vorzugsweise an der Tröpfchenoberfläche lokalisiert, da sich alle Tröpfchen gleicher Ladung versuchen abzustoßen. Unter Anwendung eines elektrischen Feldes lassen sich die Tröpfchen homogen und fein auf der Metall- oberfläche verteilen. Weiterhin führt die elektrostatische Aufladung zu einer star- ken Bindung der Partikel an die Oberfläche des Metallblechs. Das Metallblech kann geerdet sein und weist somit eine der Ladung der Tröpfchen entgegenge- setzte Polarität auf.

Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Steuer- und Regelungseinheit signaltechnisch mit der Applikationseinheit, der Pumpeneinheit und der Sensiereinheit verbunden. Dadurch ist gewährleistet, dass eine zentrale Steuer- und Regelungseinheit der Maschine Steuer- und Regelbefehle an die Ap- plikationseinheit, die Pumpeneinheit und die Sensiereinheit weitergeben kann. Beispielsweise kann im Schritt g) des Verfahrens nach Anspruch 1 nach einer Negativfeststellung ein Befehl zur Änderung eines Stellparameters an die Pum- peneinheit oder die Applikationseinheit abgegeben werden, beispielsweise betref- fend die Änderung einer Pumprate oder Spaltbreite einer Austrittsöffnung. Gleichsam ist durch die signaltechnische Verbindung eine Datenweiterleitung zwischen den einzelnen Bestandteilen der Maschine gewährleistet. Auch kann die Steuer- und Regelungseinheit Signale und Daten der Applikationseinheit, der Pumpeneinheit und der Sensiereinheit empfangen.

Im Rahmen der Erfindung kann es von Vorteil sein, die Datenverarbeitungsein- heit in die Steuer- und Regelungseinheit zu integrieren. Alternativ kann die Da- tenverarbeitungseinheit separat zur Steuer- und Regelungseinheit ausgebildet und mit dieser signaltechnisch verbunden sein. Eine integrierte Ausbildung der Datenverarbeitungseinheit und der Steuer- und Regelungseinheit ist einerseits platzsparend und andererseits kann auf die Bereitstellung einer signaltechnischen Verbindung zwischen beiden Komponenten verzichtet werden, bzw. die signal- technische Verbindung kann auf einer gemeinsamen Leiterplatine ausgeführt sein. Zusätzlich kann es vorgesehen sein an den einzelnen Bestandteilen der Ma- schine, also beispielsweise der Pumpeneinheit, der Applikationseinheit wie auch an der Messeinheit und der Sensiereinheit Mikrocontroller vorzusehen, die mit der Steuer- und Regelungseinheit in signaltechnischer Verbindung stehen und von der Steuer- und Regelungseinheit ausgehende Signale empfangen und Be- fehle ausführen. Gleichsam können die Mikrocontroller Signale in Richtung der Steuer- und Regelungseinheit aussenden.

Weiterhin kann es vorteilhaft sein, dass die Datenverarbeitungseinheit und/oder die Steuer- und Regelungseinheit signaltechnisch mit der Messeinheit und der Sensiereinheit verbunden ist. Denn auch die Messeinheit und die Sensiereinheit müssen zur Durchführung der Messungen gesteuert werden. Dies erfolgt besten- falls in Abstimmung an weitere Prozessparameter. Denn im Ruhezustand der Ma- schine müssen beispielsweise keine optischen oder spektroskopischen Messun- gen erfolgen. Ebenso müssen mit der Messeinheit keine Durchflussmessungen durchgeführt werden, wenn die Schmiermittelaufbringung ruht und der Applikati- onseinheit kein Schmiermittel zugeleitet wird. Solche Verfahrensgegebenheiten werden von der Steuer- und Regelungseinheit bzw. der Datenverarbeitungsein- heit kontrolliert und an die Messeinheit sowie Sensiereinheit weitergegeben. Ins- besondere wird also der Beginn, das Ende und die Dauer der durchzuführenden Messungen über die Datenverarbeitungseinheit und/oder die Steuer- und Rege- lungseinheit kontrolliert und gesteuert. Dies kann auch in Verbindung mit an der Sensier- und Messeinheit vorgesehenen Mikrocontrollern vollzogen werden.

Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die zumindest eine Sensiereinheit an einer oberhalb und/oder unterhalb des Substrats bzw. Me- tallblechs angeordneten Traversiervorrichtung gegenüber dem Metallblech ver- schiebbar angeordnet. Dadurch ist es möglich räumlich aufgelöste optische oder spektroskopische Messungen, beispielsweise der laserinduzierten Fluoreszenz- spektroskopie, durchzuführen. Die Oberfläche des Substrats bzw. Metallblechs kann dabei durch Verschieben der Sensiereinheit über die Traversiervorrichtung mit einem Messbereich, der - im Falle der laserinduzierten Fluoreszenzspektros- kipie - dem Fokus eines von einem Quarzfaserbündel ausgehenden Laserspots entspricht, abgerastert werden. Die Traversiervorrichtung kann einachsig oder mehrachsig ausgebildet sein. Die bevorzugt einachsige Ausgestaltung ermöglicht ein Verschieben der Sensiereinheit quer zur Transportrichtung des Substrats bzw. Metallblechs. Die Traversiervorrichtung kann ein Halteelement für die Sen- siereinheit aufweisen, vermöge dessen die Sensiereinheit entlang einer quer zum Metallblech verlaufenden Verfahrschiene bewegbar ist. Die Sensiereinheit ist demnach vorzugsweise über die Breite des Metallblechs verschiebbar. Auch eine zusätzliche Verschiebbarkeit entlang der Transportrichtung des Metallblechs ist, wie auch eine zusätzliche Höhenverstellbarkeit, grundsätzlich denkbar. Die Sen- siereinheit bzw. das Halteelement kann über Schienen- oder Rollenanordnungen entlang der Verfahrschiene der Traversiervorrichtung geführt sein. Auch eine An- ordnung an Lineareinheiten ist möglich. Ferner kann das Halteelement der Tra- versiervorrichtung als ein die Sensiereinheit tragender Schlitten ausgebildet sein. Die Traversiergeschwindigkeit beträgt vorzugsweise 0.5 - 1 m/s. Daraus ergibt sich die Möglichkeit einer räumlichen Messauflösung von 5 mm. Alternativ kann die Sensiereinheit oberhalb oder unterhalb des Substrats bzw. Metallblechs posi- tionsfest angeordnet sein, d.h. ohne eine bewegliche Anordnung auf einer Tra- versiervorrichtung. Dabei kann die Sensiereinheit die gesamte Breite des Sub- strats messtechnisch erfassen.

Wie schon an anderer Stelle erwähnt ist der erste Analyseparameter nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ausgewählt ist aus der Grup- pe: absolute Durchflussmenge des Schmiermittels, zeitlich oder räumlich gemit- telte Durchflussmenge des Schmiermittels, Volumenstrom des Schmiermittels, Flussgeschwindigkeit des Schmiermittels, Viskosität des Schmiermittels, Pum- pendruck, Pumprate, oder einem dazu proportionalen Parameter. Diese Liste ist nicht abschließend. Die aufgeführten Analyseparameter können mit einer im Be- reich der Pumpeneinheit oder der Transportleitung vorgesehenen Messeinheit ermittelt werden. Auch können mehrere Messeinheiten zur Messung unterschied- licher erster Analyseparameter vorgesehen sein. Weiterhin kann der erste Analy- separameter aus ersten Maschinenparametern bestimmt oder abgeleitet werden.

Wie ebenfalls schon an anderer Stelle erwähnt kann der zweite Analyseparame- ter ausgewählt sein aus der Gruppe: absolute Schmiermittelbedeckung, räumlich gemittelte Schmiermittelbedeckung, räumlich aufgelöste Schmiermittelvertei- lung, mittlere Schichtdicke des aufgebrachten Schmiermittels, räumlich aufgelös- te Schichtdickenverteilung des Schmiermittels, oder einem dazu proportionalen Parameter. Die zweiten Analyseparameter werden im Wege einer optischen oder spektroskopischen Messung, beispielsweise im Wege der laserinduzierten Fluo- reszenzspektroskopie, ermittelt. Die dazu vorgesehenen Sensiereinheiten werden über eine Traversiervorrichtung über das Substrat bzw. Metallblech verschoben und nehmen an unterschiedlichen Stellen Messdaten auf. Zur räumlichen Darstel- lung können die an unterschiedlichen Stellen aufgenommenen Messdaten bzw. daraus extrahierte Werte über eine Ortsachse (z.B. die Breite des Substrats bzw. Blechs) geplottet werden.

Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann der erste und/oder zweite Analyseparameter eine räumlich oder zeitlich aufgelöste Datenkurve oder einen aus der Datenkurve extrahierten Wert darstellt. Die zweiten Analyseparameter werden vorzugsweise räumlich aufgelöst sensiert, d.h. im Wege der über die Traversiervorrichtung gegenüber dem Susbtrat bzw. Metallblech verschiebbaren Sensiereinheit. Folglich können die so ermittelten Daten mit relativ wenig Auf- wand räumlich aufgelöst in Form einer Datenkurve dargestellt werden, beispiels- weise als über die Breite des Substrats bzw. Metallblechs dargestellte Schmier- mittelbedeckung oder Schichtdicke. In relativ einfacher Weise sind also Vertei- lungsfunktionen bestimmter Parameter ermittelbar. Hinsichtlich der ersten Ana- lyseparameter kann es sinnvoll sein diese über einen bestimmten Zeitrahmen aufzunehmen, z. B. während des Aufbringens des Schmiermittels auf das Sub- strat bzw. Metallblech.

Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird der Güteparameter aus der Summe, der Differenz, dem Produkt, dem Quotienten oder anderweitig aus dem ersten und zweiten Analyseparameter berechnet wird. Insbesondere hat sich eine Berechnung des Güteparameters aus dem Quotienten zwischen einem ersten und einem zweiten Analyseparameter als vorteilhaft herausgestellt. Insbe- sondere kann der aus der räumlich gemittelten Schmiermittelbedeckung und ei- ner Flussrate bzw. einem dazu proportionalen Wert ermittelte Quotient als aus- sagekräftiger Güteparameter herausgestellt. Erfindungsgemäß wird der Gütepa- rameter gemäß dem Schritt f) des der Erfindung zugrunde liegenden Verfahrens mit einem ersten Vorgabeparameter abgeglichen. Dies wurde vorangehend schon im Detail erläutert. Der erste Vorgabeparameter kann mathematisch oder empi- risch ermittelt werden, beispielsweise basierend auf Erfahrungswerten oder Ma- schinenkenndaten. Dabei kann auch die Art, Größe und Dicke des Substrats bzw. Metallblechs sowie des Schmiermittels Berücksichtigung finden.

Weiterhin kann der erste Vorgabeparameter manuell vorgegeben werden, wobei er vorzugsweise einen Wert von 1 einnimmt. Insbesondere bei Verwendung eines aus der räumlich gemittelten Schmiermittelbedeckung und einer Flussrate bzw. einem dazu proportionalen Wert ermittelten Quotienten hat sich ein Vorgabepa- rameter von 1 als vorteilhaft gezeigt. Weicht der Quotient zu stark von dem vor- gegebenen Wert von 1 ab, geht dieser also über einen Toleranz- oder Grenzbe- reich hinaus, so kann dies ein Indiz für eine zu hohe oder zu geringe Schmiermit- telmenge auf dem Metallblech sein. In diesem Fall wird, wie bereits erläutert, automatisch zumindest ein Stellparameter über die Steuer- und Regelungseinheit überprüft und/oder geändert. Entspricht der ermittelte Güteparameter dem Vor- gabeparameter, so kann eine zusätzliche Kontrollschleife durchlaufen und/oder das Metallblech zum Weitertransport bzw. zur Weiterverarbeitung freigegeben werden.

Von entscheidender Bedeutung für eine hinreichende Bestimmung des Gütepa- rameters - der beispielsweise das Verhältnis der Schmiermittelauflage basierend auf der aufgebrachten Schmiermittelmenge (bestimmbar z.B. aus der Durch- flussmenge im Verfahrensschritt b) zu dem gemessenen Auflagewert (bestimm- bar z.B. im Wege der optischen oder spektroskopischen Messung mit der Sensie- reinheit im Verfahrensschritt d) - ist, dass die im Durchfluss bestimmte Ölmenge möglichst vollständig auf dem Band landet. Dabei sind Verluste an den Rändern (Overspray) bedingt durch gekrümmte Feldlinien des elektrostatischen Feldes zu berücksichtigen. Für unterschiedliche Breiten des Substrats bzw. Metallblechs können solche Verluste über einen segmentierten Ölbalken zur Anpassung an die jeweilige Bandbreite reduziert werden. Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann der seitliche Verlust numerisch abgeschätzt und entspre- chend korrigiert werden. Ein solcher Korrekturfaktor kann in die Berechnung des Güteparameters einbezogen werden.

Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Stellparameter ausge- wählt aus der Gruppe: Spaltbreite der Austrittsöffnung, Stärke oder Ausrichtung des elektrischen Feldes, Einschaltdauer des elektrischen Feldes, Luftdruck, abso- lute Durchflussmenge des Schmiermittels, zeitlich oder räumlich gemittelte Durchflussmenge des Schmiermittels, Volumenstrom des Schmiermittels, Fluss- geschwindigkeit des Schmiermittels, Pumpendruck, Pumprate, Aufbringungstem- peratur des Schmiermittels. Diese Liste ist nicht abschließend und kann weitere Stellparameter der Maschine umfassen. Die Stellparameter können je nach Art der Schmiermittelaufbringung (z.B. elektrostatisch oder pneumatisch) variieren. Im Falle der Feststellung einer zu hohen Schmiermittelbedeckung über den Gü- teparameter und den Vorgabeparameter, könnte beispielsweise die Pumprate als Stellparameter reduziert, d.h. abgeändert werden. Im Gegensatz dazu könnte die Pumprate als Stellparameter erhöht werden, sofern die Schmiermittelbedeckung zu gering ist.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird bei Durch- führung der Kontrollschleife ein weiterer erster oder zweiter Analyseparameter mit einem zweiten Vorgabeparameter abgeglichen . Dadurch wird eine zusätzliche Beurteilung der aktuellen Schmiermittelsituation auf dem Metallblech ermöglicht. Beispielsweise kann nach dem Abgleich des Güteparameters mit dem ersten Vor- gabeparameter eine zusätzliche Information zur aktuellen Schmiermittelsituation auf dem Substrat bzw. Metallblech eingeholt werden. Insbesondere kann dies sinnvoll sein, sofern beim Abgleich des Güteparameters mit dem ersten Vorgabe- parameter keine räumlich aufgelösten Werte z. B. zur Schmiermittelbedeckung, sondern nur gemittelte Werte herangezogen werden. Sodann kann im Wege der Kontrollschleife auch die räumliche Verteilung bestimmter erster Analyseparame- ter Berücksichtigung finden.

Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann der zweite Vorgabeparameter ein mathematisch, empirisch oder messtechnisch ermittelter Sollwert oder eine Sollkurve für den ersten oder zweiten Analyseparameter sein. In Frage kommen beispielsweise für eine bestimmte Art, Größe und gewünschte Schmiermittelbeladung charakteristische Sollwerte oder Sollkurven hinsichtlich der ersten oder zweiten Analyseparameter. Diese können auf Erfahrungswerten oder Kalibriermessungen beruhen. Die Resultate von Kalibriermessungen bzw. die genannten Sollwerte oder Sollkurven können in einem elektronischen Daten- katalog abgelegt sein und bei Bedarf von der Datenverarbeitungseinheit oder der Steuer- und Regelungseinheit abgerufen werden.

Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird nach Durchführen der Kontrollschleife eine weitere Negativfeststellung oder Positivfeststellung getrof- fen, wobei das Substrat bzw. Metallblech im Falle einer Positivfeststellung freige- geben wird. Die diesbezüglichen Vorteile wurden bereits eingangs erläutert. Im Falle einer Negativfeststellung wird das Substrat bzw. Metallblech vorzugsweise als Ausschuss deklariert oder das Substrat bzw. Metallblech wird gereinigt und erneut mit Schmiermittel beaufschlagt. Im Falle einer Positivfeststellung wird das Substrat bzw. Metallblech zum Weitertransport bzw. zur Weiterverarbeitung frei- gegeben.

Das der Erfindung zugrunde liegende Verfahren wie auch die der Erfindung zu- grunde liegende Einrichtung kann mit sämtlichen vorangehend beschriebenen vorteilhaften Ausgestaltungen verwendet werden, wobei die genannten Merkmale einzeln oder in beliebiger Kombination vorhanden sein können.

Ergänzend sei darauf hingewiesen, dass Begriffe, wie "umfassend" "aufweisen" oder "mit" keine anderen Merkmale oder Schritte ausschließen. Ferner schließen Begriffe "ein" oder "das", die auf einer Einzahl von Schritten oder Merkmalen hinweisen, keine Mehrzahl von Merkmalen oder Schritten aus und umgekehrt.

Weitere Vorteile der Erfindung sind anhand mehrerer einzelner Aspekte des er- findungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen Einrichtung anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben. Es zeigen :

Figur 1 eine perspektivische Ansicht von Details einer Sensiereinheit als Teil einer Maschine zur Aufbringung eines Schmiermittels auf ein Metall- blech;

Figur 2 eine schematische Übersicht über die wesentlichen Komponenten der Maschine zur Aufbringung eines Schmiermittels;

Figur 3 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahren- sablaufs.

Die vorliegende Erfindung wird beispielhaft anhand der Verwendung eines Me- tallblechs 2 als Beispiel für ein Substrat erläutert. Das erfindungsgemäße Verfah- ren bzw. die erfindungsgemäße Einrichtung ist jedoch nicht auf den Einsatz bei Metallblechen beschränkt. Zudem wird nachfolgend auf das Beispiel einer elekt- rostatischen Schmiermittelaufbringung abgestellt. Dies beschränkt die Erfindung aber nicht auf eine solche Art der Schmiermittelaufbringung.

Die Figur 1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht Details einer Sensiereinheit 7, die einer Maschine 1 zur Aufbringung eines Schmiermittels 10 auf ein Substrat bzw. Metallblech 2 zugehörig ist. Derartige Maschinen 1 werden auch als Be- ölungsmaschinen oder Beöler bezeichnet. Eine solche Beölungsmaschine 1 kann in eine Produktions- und/oder Transportlinie für Metallbleche 2 integriert sein, beispielsweise in einem Walz- oder Presswerk. In einer solchen Produktions- und/oder Transportlinie werden Metallbleche 2, die u.a. auch Metallbänder um fassen können, entlang einer Transportachse A bewegt.

Zur Aufbringung eines Schmiermittels 10, durchläuft das Metallblech 2 eine Kammer der Maschine 1. Bei der Kammer kann es sich um eine Sprühnebel- kammer 11 handeln. Das Metallblech 2 wird von einer Seite in die Maschine 1 bzw. die Sprühnebelkammer 11 eingeführt. Nach dem Aufbringen des Schmier- mittels 10 auf das Metallblech 2 wird das Metallblech 2 aus der Kammer 11 her- ausgeführt. Der Transport des Metallblechs 2 entlang der Transportachse A kann beispielsweise über Transportbänder oder Transportrollen vollzogen werden.

In der Sprühnebelkammer 11 kann oberseitig und/oder unterseitig des Metall- blechs 2 ein Applikationsmodul einer Applikationseinheit mit einer oder mehreren Austrittsöffnungen vorgesehen sein, durch welche das Schmiermittel 10 in Rich- tung des Metallblechs 2 befördert wird. Den Austrittsöffnungen ist vorzugsweise ein elektrisches Feld nachgelagert, vermöge dessen eine homogene Tröpfchen- verteilung des Schmiermittels 10 auf der Oberfläche des Metallblechs 2 gewähr- leistet wird.

Wie später noch ausgeführt wird, kann die Oberfläche des Metallblechs 2 beim Herausführen aus der Sprühnebelkammer 11 hinsichtlich der Schmiermittelbela- dung bzw. der Homogenität des aufgebrachten Schmiermittels 10 mittels einer Sensiereinheit 7 untersucht werden. Dabei können Analyseparameter bestimmt werden, beispielsweise die absolute Schmiermittelbedeckung, die räumlich ge- mittelte Schmiermittelbedeckung, die räumlich aufgelöste Schmiermittelvertei- lung, die mittlere Schichtdicke des aufgebrachten Schmiermittels 10, die räum- lich aufgelöste Schichtdickenverteilung des Schmiermittels 10, oder ein dazu proportionalen Parameter.

Bei der Sensiereinheit 7 handelt es sich um ein optisches oder spektroskopisches System zur Durchführung optischer oder spektroskopischer Messungen handeln. Beispielsweise kann es sich um ein System zur Durchführung von laserinduzier- ter Fluoreszenzspektroskopie handeln, auf welches im weiteren Bezug genom- men wird. Wie in der Figur 1 angedeutet ist, können ober- und unterseitig des Metallblechs 2 Sensiereinheiten 7 vorgesehen sein. Die Sensiereinheiten 7 sind über einer Traversiervorrichtung 12 quer zur Transportachse A des Metallblechs 2 verschiebbar. Die Traversiervorrichtung 12 kann ein Haltelement 13 für die Sen- siereinheiten 7 umfassen, sowie eine Verfahrschiene 14, entlang welcher das Halteelement 13 verschiebbar ist. Zur Messen der vorgenannten Parameter wer- den die Sensiereinheiten 7 quer zur Transportachse A des Metallblechs 2 ver- schoben und führen an einer Vielzahl von Positionen fluoreszenzspektroskopische Messungen durch. Die Traversiervorrichtung 12 wie auch die Sensiereinheiten 7 sind außerhalb der Sprühnebelkammer 11 an der Maschine 1 angeordnet. Eine Anordnung innerhalb der Sprühnebelkammer 11 ist aufgrund des vorherrschen- den elektrischen Feldes zu vermeiden.

Die Figur 2 zeigt in einer schematischen Übersicht die wesentlichen Komponen- ten der Maschine 1, die im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Ein- satz kommt. So umfasst die Maschine 1 eine Pumpeneinheit 5 vermöge dessen ein Schmiermittel 10 über eine Transportleitung 4 (gekennzeichnet durch den Pfeil) in Richtung einer Applikationseinheit 3 befördert wird. Die Pumpeneinheit 5 kann dabei mit einem Schmiermittelreservoir verbunden sein, beispielsweise ei- nem Schmiermitteltank. Gleichsam kann die Pumpeneinheit 5 mit mehreren Schmiermittelreservoirs verbunden sein. Über diese voneinander getrennten Schmiermittelreservoirs können nacheinander verschiedene Schmiermittel 10 auf ein oder mehrere Substrate bzw. Metallbleche 2 aufgebracht werden. Über die Applikationseinheit 3, welche beispielsweise ein aus mehreren Austrittsöffnungen bestehendes Düsensystem bzw. Applikationsmodul umfassen kann, wird das Schmiermittel 10 auf dem Metallblech 2 aufgebracht. Dabei bildet sich auf dem Metallblech 2 in Folge der Schmiermittelaufbringung ein Film des Schmiermittels 10 aus. Wie die Figur 2 weiter zu erkennen gibt, kann eine Messeinheit 6 mit der Pumpeneinheit 5 bzw. der Transportleitung 4 in Verbindung stehen bzw. an die- sen Bauteilen angeordnet sein um Durchflussmessungen durchzuführen.

Zudem ist die Maschine 1 mit einer Sensiereinheit 7 versehen, vermöge dessen die Schmiermittelaufbringung auf dem Metallblech 2 überprüft werden kann. Bei der Sensiereinheit 7 handelt es sich vorzugsweise um eine Einrichtung zur Durchführung von laserinduzierter Fluoreszenzspektroskopie. Damit kann bei- spielsweise die Schmiermittelbeladung oder die Schichtdicke des augebrachten Schmiermittels 10 gemessen werden. Die Pumpeneinheit 5, die Applikationsein- heit 3, die Messeinheit 6 und die Sensiereinheit 7 stehen im signaltechnischen Austausch mit einer Steuer- und Regelungseinheit 8. Gleichsam können die ge- nannten Komponenten in einem signaltechnischen Austausch mit einer Daten- verarbeitungseinheit 9 stehen. Die Steuer- und Regelungseinheit 8 und die Da- tenverarbeitungseinheit 9 können als gemeinsames Bauteil ausgebildet sein.

In der Figur 3 sind die wesentlichen Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens schematisch wiedergegeben. Zu allererst werden von einem Nutzer oder automatisiert bestimmte Vorgabeparameter festgelegt oder bestimmt. Da- nach wird zumindest ein Schmiermittel 10 ausgehend von einer Pumpeneinheit 5 in Richtung zumindest einer Applikationseinheit 3 befördert bzw. gepumpt (Schritt a). Der Transport des Schmiermittels 10 kann über eine oder mehrere Transportleitungen 4 erfolgen.

Im Verfahrensschritt b wird ein erster Analyseparameter über zumindest eine an der Pumpeneinheit 5 oder der Transportleitung 4 vorgesehene Messeinheit 6 ge- messen oder aus Maschinenparametern bestimmt. Mit der zumindest einen Mes- seinheit 6 können erste Analyseparameter ermittelt werden, die den Fluss des Schmiermittels 10 in Richtung der Applikationseinheit 3 kennzeichnen. Bei den ersten Analyseparametern kann es sich um folgende Parameter handeln : absolu- te Durchflussmenge des Schmiermittels 10, zeitlich oder räumlich gemittelte Durchflussmenge des Schmiermittels 10, Volumenstrom des Schmiermittels 10, Flussgeschwindigkeit des Schmiermittels 10, Viskosität des Schmiermittels 10, Pumpendruck, Pumprate, oder einem dazu proportionalen Parameter. Diese Liste ist nicht abschließend. Die Messeinheit 6 kann die Messwerte nach dem Start des Pumpvorgangs während des Pumpens kontinuierlich aufzeichnen. Alternativ ist eine Bestimmung eines ersten Analyseparameters aus Maschinenparametern möglich, beispielsweise aus der Drehzahl Pumpeneinheit 5.

Im Verfahrensschritt c wird das in Richtung der Applikationseinheit 3 beförderte Schmiermittel 10 auf zumindest eine Seite, vorzugsweise jedoch auf beide Seiten des Metallblechs 2 aufgebracht. Dazu sind in der Applikationseinheit 3 vorzugs- weise Austrittsöffnungen oder Düsen vorgesehen über welche das Schmiermittel 10 in tröpfchenweise im Sinne eines Sprühnebels auf das Metallblech 2 aufge- bracht wird. Gemäß dem Verfahrensschritt d wird mit der Sensiereinheit 7 zumindest ein zweiter Analyseparameter gemessen. Die zweiten Analyseparameter geben die Schmiermittellage nach dem Aufträgen des Schmiermittels 10 auf dem Metall- blech 2 wieder. Folgende zweite Analyseparameter können dabei basierend auf den Messergebnissen der zumindest einen Sensiereinheit 7 ermittelt werden : absolute Schmiermittelbedeckung, räumlich gemittelte Schmiermittelbedeckung, räumlich aufgelöste Schmiermittelverteilung, mittlere Schichtdicke des aufge- brachten Schmiermittels 10, räumlich aufgelöste Schichtdickenverteilung des Schmiermittels 10, , oder einem dazu proportionalen Parameter. Diese Liste ist nicht abschließend.

Im anschließenden Verfahrensschritt e wird unter Einsatz der Datenverarbei- tungseinheit 9 zumindest ein Güteparameter aus dem zumindest einem ersten Analyseparameter und dem zumindest einen zweiten Analyseparameter berech- net. Der Güteparameter berücksichtigt sowohl die lokale Schmiermittelsituation, als auch Messwerte der Pumpeneinheit 5 und liefert somit eine zuverlässige Grundlage für die Bewertung der Verfahrensqualität und letztlich der Qualität des Schmiermittelauftrags auf dem Metallblech 2. Auch Schmiermittelverluste wie Oversprays können dabei Berücksichtigung finden.

Im Verfahrensschritt f wird der berechnete zumindest eine Güteparameter mit zumindest einem ersten Vorgabeparameter abgeglichen. Weicht der ermittelte Güteparameter von dem Vorgabeparameter ab, so wird in Folge des Abgleichs eine Negativfeststellung getroffen. In Konsequenz der Negativfeststellung kön- nen ein oder mehrere Stellparameter der Maschine über die Steuer- und Rege- lungseinheit überprüft und/oder abgeändert werden (Schritt g).

Die Überprüfung erfolgt vorzugsweise automatisiert, kann aber auch halbauto- matisiert oder manuell erfolgen. Im Rahmen der Überprüfung können beispiels- weise die folgenden Stellparameter überprüft und mit Sollwerten abgeglichen werden : Spaltbreite der Düse, Stärke des elektrischen Feldes, Einschaltdauer des elektrischen Feldes, absolute Durchflussmenge des Schmiermittels 10, zeitlich oder räumlich gemittelte Durchflussmenge des Schmiermittels 10, Volumenstrom des Schmiermittels 10, Flussgeschwindigkeit des Schmiermittels 10, Pumpen- druck, Pumprate, Aufbringungstemperatur des Schmiermittels. Nach der Über- prüfung bzw. Abänderung der Stellparameter kann die Schmiermittelaufbringung an einem neuen Metallblech 2 fortgesetzt werden oder an dem vormals beauf- schlagten Metallblech 2 nach dessen Reinigung wiederholt werden. Auch kann das untersuchte Metallblech 2 als Ausschuss deklariert und aus dem Transport- bzw. Produktionsprozess entfernt werden. Damit ist ein geschlossener Steue- rungs- und Regelungskreis (closed-loop) gewährleistet, das Verfahren wird nach Ausführung der Verfahrensschritte automatisch fortgesetzt und ist flexibel an die vorherrschenden Gegebenheiten anpassbar, gewissermaßen im Sinne eines Selbstlernprozesses.

Beim Treffen einer Positivfeststellung (ebenfalls Schritt f) entspricht der berech- nete Güteparameter dem Vorgabeparameter bzw. fällt in einen den Vorgabepa- rameter definierenden Wertebereich. Toleranzbereiche können dabei berücksich- tigt werden. Um die Zuverlässigkeit und Genauigkeit bei der Bewertung der Ver- fahrensqualität weiter zu verbessern, kann selbst bei einer initialen Positivfest- stellung eine weitere Kontrollschleife durchlaufen werden (Schritt g). Jedoch kann das Verfahren auch ohne den Durchlauf der Kontrollschleife ausgestaltet werden. Im letzteren Fall wird das Metallblech 2 nach der Positivfeststellung frei- gegeben (Schritt g) und kann entlang einer Transportrichtung weiterbefördert werden. Sofern der Durchlauf einer Kontrollschleife vorgesehen ist, wird ein wei- terer erster und/oder zweiter Analyseparameter mit einem zweiten Vorgabepa- rameter abgeglichen.

Nach Durchlaufen der Kontrollschleife wird eine weitere Negativ- oder Positivfest- stellung getroffen (nicht dargestellt). Eine Positivfeststellung kann auch dann er- folgen, wenn der weitere erste und/oder zweite Analyseparameter nicht exakt dem zweiten Vorgabeparameter entspricht, sondern innerhalb eines vorgegebe- nen Toleranz- oder Grenzbereiches liegt. Bei Vorliegen einer Positivfeststellung wird das Metallblech freigegeben. Liegt eine Negativfeststellung vor, so wird das Metallblech 2 entweder als Ausschuss deklariert und nicht zur Weiterbearbeitung bzw. zum Weitertransport freigegeben oder es findet eine Reinigung des Metall- blechs 2 mit anschließender erneuter Zuführung in die Maschine 1 zur Schmier- mittelaufbringung statt. Bezugszeichenliste

I Maschine

2 Metallblech

3 Applikationseinheit

4 Transportleitung

5 Pumpeneinheit

6 Messeinheit

7 Sensiereinheit

8 Steuer- und Regelungseinheit

9 Datenverarbeitungseinheit

10 Schmiermittel

II Sprühnebelkammer

12 Traversiervorrichtung

13 Haltelement

14 Verfahrschiene

A Transportachse