Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR AUTOMATIC CHARGING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2004/023777
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for automatic charging in an arrangement with a telecommunication network (1) and another telecommunication network (2). According to the method, electronic data is exchanged between a user server device (3) and an exchange device (4) in the telecommunication network (1) and between an interface (7) in the other telecommunication network (2) and the exchange device (4) using a CAP/INAP protocol standard.

Inventors:
KASTELEWICZ GEORG (DE)
SCHENDEL JENS (DE)
Application Number:
PCT/DE2003/002590
Publication Date:
March 18, 2004
Filing Date:
July 30, 2003
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
SIEMENS AG (DE)
KASTELEWICZ GEORG (DE)
SCHENDEL JENS (DE)
International Classes:
H04M3/00; H04L12/14; H04M11/00; H04M15/00; H04M17/00; (IPC1-7): H04M15/00; H04M17/00
Domestic Patent References:
WO1997029584A11997-08-14
Foreign References:
EP0905961A21999-03-31
Other References:
SOLOMONIDES C ET AL: "AN INTELLIGENT NETWORK-BASED E-COMMERCE PROTOCOL", 38TH EUROPEAN TELECOMUNICATIONS CONGRESS. PROCEEDINGS NETWORKING THE FUTURE. UTRECHT, NL, AUG. 24 - 28, 1999, LONDON: IBTE, GB, 24 August 1999 (1999-08-24), pages 189 - 193, XP000847195
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (München, DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zum automatischen Abrechnen in einer Anordnung mit einem Telekommunikationsnetz (1) und einem anderen Telekommunikationsnetz (2), wobei das Verfahren die fol genden Schritte umfaßt : automatisches Erfassen einer elektronischen Startinfor mation (22) mit Hilfe einer BenutzerServereinrichtung (3) in dem einen Telekommunikationsnetz (1), in welcher KontoInformationen für mehrere anhand einer elektroni schen Kennung jeweils automatisch identifizierbare Te lekommunikationseinrichtungen elektronisch gespeichert sind, wobei die Startinformation von einer Vermitt lungseinrichtung (4 ; 101) als Reaktion auf einen Emp fang einer Telekommunikationsanfrage (20) von einer (5) der Telekommunikationseinrichtungen an die Benut zerServereinrichtung (3) übermittelt wird ; Übertragen (29) einer elektronischen Gebühreninforma tion von einer DiensteanbieterServereinrichtung (6) über eine Schnittstelle (7) an das andere Telekommuni kationsnetzwerk (2) ; Übertragen (30) der elektronischen Gebühreninformation von dem anderen Telekommunikationsnetzwerk (2) an die Vermittlungseinrichtung (4 ; 101) ; Übertragen (31) der elektronischen Gebühreninformation von der Vermittlungseinrichtung (4 ; 101) an die Benut zerServereinrichtung (3) ; und automatisches Verarbeiten der Gebühreninformation mit tels der BenutzerServereinrichtung (3) ; wobei zum Übertragen der elektronischen Gebühreninforma tion zwischen der Schnittstelle (7) in dem anderen Tele kommunikationsnetzwerk (2) und der Vermittlungseinrich tung (4 ; 101) sowie zwischen der Vermittlungseinrichtung (4 ; 101) und der BenutzerServereinrichtung (3) ein CAP/INAPProtokoll genutzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vermittlungseinrichtung (4 ; 101) als Reaktion auf den Empfang der Telekommunikationsanfrage (20) eine Tele kommunikationsverbindung (8,28) zwischen der einen (5) der Telekommunikationseinrichtungen und der Diensteanbie terServereinrichtung (6) automatisch herstellt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die DiensteanbieterServereinrichtung (6) von einem Netzwerk (9) umfasst ist, und daß kostenpflichtige Netz werkinhalte über die Telekommunikationsverbindung von der DiensteanbieterServereinrichtung (6) an die eine (5) der Telekommunikationseinrichtungen übertragen werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Netzwerk (9) das Internet ist.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, daß die Vermittlungseinrich tung (101) von einem weiteren Telekommunikationsnetz (100) umfasst ist, so daß das Übertragen der elektronischen Ge bühreninformation von der Vermittlungseinrichtung (101) an die BenutzerServereinrichtung (3) eine Telekommunika tionsübertragung von dem einen Telekommunikationsnetz (1) zu dem weiteren Telekommunikationsnetz (100) umfasst.
Description:
Beschreibung Verfahren zum automatischen Abrechnen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum automati- schen Abrechnen in einer Anordnung mit einem Telekommunika- tionsnetz und einem anderen Telekommunikationsnetz, wobei zwischen dem einen und dem anderen Telekommunikationsnetz elektronische Informationen ausgetauscht werden können.

Betreiber von Telekommunikationsnetzen bieten gegenwärtig eine Reihe von elektronischen Dienstleistungen an, die von den im jeweiligen Telekommunikationsnetz angemeldeten Benut- zern kostenpflichtig genutzt werden können. Ein Beispiel hierfür sind sogenannte Premium-Raten-Dienste, die für die Benutzer über eine Vorwahl"0190"erreichbar sind. Mit der weiteren gegenseitigen Öffnung der Telekommunikationsnetze wird jedoch angestrebt, daß es zukünftig auch Drittanbietern ermöglicht werden soll, solche kostenpflichtigen Dienste über die Telekommunikationsnetze anzubieten. Drittanbieter bedeu- tet in diesem Zusammenhang, daß die Vorrichtung, welche zur Bereitstellung der elektronischen Dienstleistungen genutzt wird, beispielsweise eine Servereinrichtung, von dem Telekom- munikationsnetz nicht umfasst ist, über welches die elektro- nische Dienstleistung den Benutzern des Telekommunikations- netzes zur Verfügung gestellt wird. Mögliche Drittanbieter könnten insbesondere Internet-Service-Provider (ISP) oder Ap- plication-Service-Provider (ASP) sein. Die elektronischen Dienste der Drittanbieter umfassen beispielsweise den Verkauf von Waren jeglicher Art.

Um eine große Anzahl von potentiellen Dienstenutzer zu errei- chen, ist es für den Drittanbieter vorteilhaft, die in einem

Telekommunikationsnetz angebotene Dienstleistung nicht nur den Benutzern dieses Telekommunikationsnetzes zur Verfügung zu stellen, sondern auch den Benutzern anderer Telekommunika- tionsnetze. Ein solches netzunabhängiges Bereitstellen von Diensten vergrößert die Anzahl der potentiellen Nutzer. Die- ses erfordert jedoch den Austausch von elektronischen Infor- mationen zwischen den Telekommunikationsnetzen, gegebenen- falls in Echtzeit.

Für den Drittanbieter ist es in diesem Zusammenhang von be- sonderer Bedeutung, daß die von ihm über die Telekommunika- tionsnetze angebotene Dienstleistung zuverlässig und schnell gegenüber dem Benutzer abgerechnet wird.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs ge- nannten Art zu schaffen, das eine in verschiedenen Telekommu- nikationsnetzen einsetzbare Möglichkeit zum zuverlässigen Ab- rechnen von Dienstleistungen schafft.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren nach dem unabhängigen Anspruch 1 gelöst.

Die Erfindung umfasst als wesentlichen Gedanken insbesondere die Verwendung eines CAP-Protokolls (CAP-"CAMEL Applications Part"; CAMEL-"Customized Applications for Mobile Network En- hanced Logic") oder eines INAP-Protokolls (INAP-"Intelligent Network Application Protokoll") zum Austauschen elektroni- scher Gebühreninformationen zwischen Telekommunikationsnet- zen, die an der Bereitstellung und der Nutzung von elektroni- schen Dienstleistungen beteiligt sind. Die Nutzung des CAP- Protokolls oder des INAP-Protokolls gewährleistet eine Adres- sierung, ein Routing sowie die Sicherheit der zum Übertragen der elektronischen Gebühreninformationen notwendigen Opera-

tionen. Die als solche bekannten CAP-Protokolle und INAP-Pro- tokolle stellen die benötigten Sicherheitsmechanismen zur Verfügung, welche beispielsweise zur Authentifizierung, zum Integritätsschutz sowie zur Sicherstellung der Vertraulich- keit der übertragenen elektronischen Informationen beitragen.

Da die notwendigen Strukturen zur Nutzung des CAP-/INAP-Pro- tokolls in den Telekommunikationsnetzen grundsätzlich zur Verfügung stehen, müssen in den Telekommunikationsnetzen zur Nutzung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum automatischen Abrechnen nur geringe Anpassungsmaßnahmen vorgenommen werden.

Auf diese Weise werden die Kosten für die Telekommunikations- netze gering gehalten, da für die Implementierung eines auto- matischen Abrechnungsverfahrens keine zweite Infrastruktur mit neuen Netzknoten entwickelt und aufgebaut werden muss.

Aus Sicht eines Drittanbieters, der eine Dienstleistung über Telekommunikationsnetze für Benutzer zur Verfügung stellen möchte, besteht weiterhin der Vorteil, daß lediglich mit nur einem Telekommunikationsnetz über eine Schnittstelle eine di- rekte Verbindung auszubilden ist, um die Verfügbarkeit der Dienstleistung des Drittanbieters auch in anderen Telekommu- nikationsnetzen zu schaffen. Hierdurch werden die Kosten zum Aufbau einer Infrastruktur, die die Verfügbarkeit der Dienst- leistung für einen möglichst großen Benutzerkreis gewährleis- tet, für den Drittanbieter gering gehalten.

Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens können auch kleinste Gebühren wirtschaftlich automatisch abgerechnet wer- den. Aus Sicht des Benutzers ist keine Anmeldeprozedur bei dem Drittanbieter erforderlich, welche von Benutzern häufig als nachteilig empfunden wird. Darüber hinaus müssen keine sicherheitsrelevanten Daten wie beispielsweise Kreditkarten- nummern oder Kontoverbindungs-Informationen über ungesicherte

Verbindungen in den Telekommunikationsnetzen übertragen wer- den.

Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die Vermittlungseinrichtung als Reaktion auf den Empfang der Telekommunikationsanfrage eine Telekommunikationsverbindung zwischen der einen der Telekommunikationseinrichtungen und der Diensteanbieter-Servereinrichtung automatisch herstellt.

Auf diese Weise wird gewährleistet, daß der Benutzer der Te- lekommunikationseinrichtung möglichst schnell mit dem Diensteanbieter in Verbindung treten kann. Handelt es sich bei der Telekommunikationseinrichtung beispielsweise um ein Mobiltelefon, mit dem der Benutzer beim Diensteanbieter eine Ware bestellen möchte, so handelt es sich bei der weiteren Servereinrichtung um die Vermittlungsstelle des Diensteanbie- ters. Die Telekommunikationsverbindung ist in diesem Fall zweckmäßig eine Sprachverbindung.

Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vor- gesehen sein, daß die Diensteanbieter-Servereinrichtung von einem Netzwerk umfasst ist und daß kostenpflichtige Netzwerk- inhalte über die Telekommunikationsverbindung von der Diensteanbieter-Servereinrichtung an die eine der Telekommu- nikationseinrichtungen übertragen werden. Auf diese Weise ist es dem Benutzer der Telekommunikationseinrichtung ermöglicht, elektronische Informationen gebührenpflichtig von einer Ser- vereinrichtung des Diensteanbieters abzurufen. Bei der Tele- kommunikationseinrichtung kann es sich in diesem Fall bei- spielsweise um ein Modem handeln, über welches der Benutzer sich bei der Vermittlungseinrichtung meldet.

Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das Netzwerk das Internet. Auf diese Weise ist es möglich, die

vielen im Internet kostenpflichtig angebotenen Inhalte den Benutzern der Telekommunikationsnetze schnell und benutzer- freundlich zur Verfügung zu stellen und hier eine zuverläs- sige und exakte automatische Abrechnung zu gewährleisten.

Um dem Benutzer die vom Drittanbieter angebotene Dienstleis- tung auch zur Verfügung zu stellen, wenn der Benutzer sich mit der Telekommunikationseinrichtung zunächst nicht in das Telekommunikationsnetz einwählt, in welchem die Telekommuni- kationseinrichtung als Nutzungseinrichtung registriert ist, sieht eine zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung vor, daß die Benutzer-Servereinrichtung von einem weiteren Telekommu- nikationsnetz umfasst ist, so daß das Übertragen der elektro- nischen Gebühreninformationen von der Vermittlungseinrichtung an die Benutzer-Servereinrichtung eine Telekommunikations- übertragung von dem einen Telekommunikationsnetz zu dem wei- teren Telekommunikationsnetz umfasst.

Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbei- spielen unter Bezugnahme auf eine Zeichnung näher erläutert.

Hierbei zeigen : Figur 1 eine schematische Darstellung zur Erläuterung des Verfahrens zum automatischen Abrechnen in einer An- ordnung mit zwei Telekommunikationsnetzwerken ; Figur 2 eine schematische Darstellung zur Erläuterung des Verfahrens zum automatischen Abrechnen in einer An- ordnung mit drei Telekommunikationsnetzen ; Figur 3 eine schematische Darstellung des Nachrichtenflus- ses im Fall einer erfolgreichen Abrechnung von Ge- bühren ; und

Figur 4 eine schematische Darstellung des Nachrichtenflus- ses für den Fall, daß Gebühren nicht abgerechnet werden können.

Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Anordnung mit einem Telekommunikationsnetz 1 und einem anderen Telekom- munikationsnetz 2. Bei den Telekommunikationsnetzen 1, 2 kann es sich jeweils um ein Festnetz oder ein Mobilfunknetz han- deln, wobei auch der Fall auftreten kann, daß eines der bei- den Telekommunikationsnetze 1, 2 ein Festnetz und das andere ein Mobilfunknetz ist. Ein Festnetz kann verwendet werden, wenn ein analoger Triggermechanismus implementiert ist und sich die miteinander kommunizierenden Netze weiterhin auf ein gemeinsames Protokoll verständigen. Dieses zu nutzende Proto- koll ist entweder ein CAP-oder ein INAP-Protokoll. Das Tele- kommunikationsnetz 1 umfasst einen Benutzer-Server 3, in dem Konto-Informationen für Telekommunikationseinrichtungen elektronisch gespeichert sind, die in dem Telekommunikations- netz 1 registriert sind. Die Telekommunikationseinrichtungen sind in dem Telekommunikationsnetz 1 anhand einer jeweils ei- genen Gerätekennung identifizierbar. Die Gerätekennung bildet die Basis für eine automatische Zuordnung der in dem Benut- zer-Server 3 gespeicherten Konto-Information. Bei der Geräte- kennung kann es sich beispielsweise um die MSISDN (MSISDN- Mobile Station ISDN number, ISDN-"Integrated Services Digi- tal Network") oder die IMSI (IMSI-"International Mobile Subscriber Identity") handeln. Genauer betrachtet handelt es sich dabei nicht um die Kennung des speziellen Gerätes son- dern um die Kennung der SIM-Karte (SIM-"Subscriber Identity Module").

Das Telekommunikationsnetz 1 weist weiterhin eine SSP-Ein- richtung 4 (SSP-"Service Switching Point") auf. In dem Aus-

führungsbeispiel dient die SSP-Einrichtung 4 der Koordination und Vermittlung von Anfragen, die von einer Telekommunika- tionseinrichtung 5, beispielsweise einem Festnetztelefon, einem Mobiltelefon oder über ein Modem, gestellt werden. Bei dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Te- lekommunikationsnetz 1 das sogenannte"Heimatnetzwerk"für die Telekommunikationseinrichtung 5. Wenn der Benutzer der Telekommunikationseinrichtung 5 nun eine Dienstleistung in Anspruch nehmen möchte, die von einem Drittanbieter über eine Diensteanbieter-Servereinrichtung 6 angeboten wird, müssen elektronische Informationen zwischen den Telekommunikations- netzen 1, 2 ausgetauscht werden. Hierbei ist die Dienstean- bieter-Servereinrichtung 6 gemäß Figur 1 über ein OSA-Gateway 7 an das andere Telekommunikationsnetz 2 angekoppelt, so daß zwischen dem Diensteanbieter-Server 6 und dem anderen Te- lekommunikationsnetz 2 Informationen in elektronischer Form ausgetauscht werden können. Das OSA-Gateway 7 übersetzt das OSA-Protokoll in das CAMEL-Protokoll. Weiterhin sorgt es auch für Sicherheit, indem es das Netz von außen abschirmt. Das OSA-Gateway 7 ist nur ein Beispiel, es kann auch ein Parlay- Gateway oder ein ganz anderes Gateway vorgesehen sein, das von der Dienstanbieter-Servereinrichtung 6 über ein proprie- täres Interface angesprochen wird. Die Dienstanbieter-Ser- vereinrichtung 6 ist bei dem dargestellten Ausführungsbei- spiel von einem Netzwerk 9 umfasst, bei dem es sich beispielsweise um das Internet handeln kann. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, daß die Dienstanbieter- Servereinrichtung 6 nicht in ein Netzwerk integriert ist.

Bei der von dem Drittanbieter über den Diensteanbieter-Server 6 angebotene Dienstleistung kann es sich beispielsweise um den Verkauf irgendeiner Ware handeln. So kann der Drittanbie- ter zum Beispiel ein Verkehrsunternehmen sein, welches auf

diesem Wege Fahrkarten verkauft. Beim Erwerb der Fahrkarte durch den Benutzer der Telekommunikationseinrichtung 5 muss der Fahrkartenkauf anschließend automatisch elektronisch ab- gerechnet werden. Hierzu sollen die Konto-Informationen ge- nutzt werden, die für die anhand der Gerätekennung identifi- zierbare Telekommunikationseinrichtung 5 in dem Benutzer-Ser- ver 3 gespeichert sind. Wenn die Telekommunikationseinrich- tung 5 gemäß den Informationen in dem Benutzer-Server 3 über ein Vorauszahlungskonto ("Prepaid"-Konto) verfügt, kann das elektronische Guthaben zum Bezahlen der von dem Drittanbieter über den Diensteanbieter-Server 6 angebotene Dienstleistung genutzt werden.

Im folgenden wird das Verfahren bei der Inanspruchnahme der von dem Drittanbieter angebotenen Dienstleistung durch den Benutzer der Telekommunikationseinrichtung 5, insbesondere die zum automatischen Abrechnen der in Anspruch genommenen Dienstleistung notwendigen Schritte unter Bezugnahme auf die Figuren 1 und 3 erläutert. Der Benutzer der Telekommunika- tionseinrichtung 5 ruft zunächst eine spezielle Telefonnummer an 20, die ihm für die Inanspruchnahme der Dienstleistung be- kannt ist. Die SSP-Einrichtung 4 empfängt den Anruf der Tele- kommunikationseinrichtung 5 und erkennt die Telekommunika- tionseinrichtung 5 anhand ihrer Gerätekennung. Mit Hilfe der Gerätekennung stellt die SSP-Einrichtung 4 automatisch fest, daß die Nutzung der Telekommunikationseinrichtung 5 mit Hilfe des Vorab-Bezahlverfahrens abzugelten ist. Der in der SSP- Einrichtung 4 liegende Trigger in Abhängigkeit der Geräte- kennung"21 ist netzabhängig und initiiert das Senden einer Startinformation, welche eine IDP-Nachricht (IDP-"Initial Detection Point") 22 an den Benutzer-Server 3 umfasst. Der Trigger ist entweder ein an der SSP-Einrichtung 4 realisier- tes bestimmtes Trigger-Profil oder eine gemäß dem CAMEL-Stan- dard definierte O-CSI (0-CSI-Originating CAMEL Subscrip- tion Information"). Der Benutzer-Server 3 antwortet mit einer AC-Nachricht (AC-"ApplyCharging"), einer CUE-Nachricht (CUE -"Continue"), einer RRB-Nachricht (RRB-"RequestReportBCS- MEvent") und einer SCI-Nachricht (SCI-"SendChargingInforma- tion") 23. Zusätzlich wird eine RNC-Nachricht (RNC-"Re- questNotification-Charging") gesendet. Die RNC-Nachricht veranlaßt die SSP-Einrichtung 4, das Eintreffen von Gebühren- informationen, insbesondere einer Gebührenanforderung zu überwachen.

In einer vorteilhaften Ausführung wird keine RNC-Nachricht gesendet, sondern eine bereits aufgeführte Nachricht, z. B. die RRB-Nachricht derartig erweitert, daß diese die gleiche Funktonalität an der SSP-Einrichtung 4 anstößt, wie sie für die RNC-Nachricht beschrieben wurde. Geltende Standards für CAP-oder INAP-Protokolle erlauben die kompatible Definition solcher Zusätze, die"Extensions"genannt werden. Dieses hat den Vorteil, daß Protokolle (bestimmte Versionen des CAP oder eines INAP), welche die RNC-Nachricht nicht definiert haben, ebenso genutzt werden können.

Anschließend wertet die SSP-Einrichtung 4 die von der Tele- kommunikationseinrichtung 5 angerufene Telefonnummer aus. Für diese Telefonnummer ist in der SSP-Einrichtung 4 ein geeigne- ter Trigger gesetzt 24, beispielsweise eine D-CSI-Operation (D-CSI-Dialed Camel Subscription Information"). Der Trig- germechanismus kann ebenso auf einem an der SSP-Einrichtung 4 realisierten, bestimmten Trigger-Profil basieren. Bei Trig- gerung sendet die SSP-Einrichtung 4 eine IDP-Nachricht 25 an die OSA-Schnittstelle 7 in dem anderen Telekommunikationsnetz 2. Als Antwort auf die empfangene IDP-Nachricht sendet das OSA-Gateway 7 an die SSP-Einrichtung 4 automatisch die fol-

gende Nachricht : CUE, CWA (CWA-"ContinueWithArgument") oder CON (CON-Connect") und RRB 26. Die RRB-Nachricht umfasst hierbei insbesondere die Aufforderung, das Auflegen durch die Telekommunikationseinrichtung 5 zu überwachen. Die bisher be- schriebenen Verfahrensschritte zum Austauschen elektronischer Informationen zwischen dem Benutzer-Server 3 der SSP-Einrich- tung 4 in dem Telekommunikationsnetz 1 und der OSA-Schnitt- stelle 7 in dem anderen Telekommunikationsnetz 2 werden mit Hilfe eines CAP-Protokolls oder eines INAP-Protokolls ausge- führt.

Nachdem die notwendigen Schritte mit Hilfe des CAP-oder des INAP-Protokolls ausgeführt wurden, baut die SSP-Einrichtung 4 eine Telekommunikationsverbindung 8 (vgl. Figur 1) zwischen der SSP-Einrichtung 4 und dem Diensteanbieter-Server 6 auf 27. Dieses geschieht in Abhängigkeit von der Telefonnummer, welche von der Telekommunikationseinrichtung 5 angewählt wurde. Bei der Telekommunikationsverbindung 8 kann es sich beispielsweise um eine Sprachverbindung, insbesondere eine ISUP-Verbindung (ISUP-"ISDN User Part" ; ISDN-"Integrated Services Digital Network") handeln. Der Benutzer der Telekom- munikationseinrichtung 5 kann dann auf diesem Wege mit dem Diensteanbieter Kontakt aufnehmen und die Dienstleistung in Anspruch nehmen 28. Bei der Telekommunikationsverbindung 8 kann es sich jedoch auch um eine Verbindung zum Übertragen elektronischer Informationen handeln, die auf dem Dienstean- bieter-Server 6 abrufbar gespeichert sind. Zum Beispiel könnte der Diensteanbieter-Server 6 als Teil des Internets ausgebildet sein, so daß der Benutzer der Telekommunikations- einrichtung 5 über die Telekommunikationsverbindung 8 Inter- net-Inhalte abrufen kann.

Nachdem der Benutzer der Telekommunikationseinrichtung 5 die Dienstleistung beansprucht hat oder dem Diensteanbieter mit- geteilt hat, welche Dienstleistung er in Anspruch nehmen möchte, wird in dem Diensteanbieter-Server 6 eine elektroni- sche Gebührenanforderung erzeugt und an das OSA-Gateway 7 übersandt 29. Das OSA-Gateway 7 sendet daraufhin mittels des CAP-oder des INAP-Protokolls eine SCI-Nachricht 30 an die SSP-Einrichtung 4. Die Gebührenanforderung kann hierbei in den sogenannten E-Parametern der SCI-Nachricht enthalten sein. Diese E-Parameter sind zwar einheitenlos und spezifi- zieren nicht einen bestimmten Betrag kommen können jedoch für den beschriebenen Zweck genutzt und konfiguriert werden. Die E-Parameter können beispielsweise wie folgt genutzt werden : Von der im Mobilfunkstandard definierten AoC-Funktionalität (AoC-"AdviceOfCharge"), die mittels der Definition der E- Parameter und deren mathematischer Verknüpfung (eine Formel, prinzipielle Form AoC =scaling {constant + time related + data related} ) realisiert wird, ist vorzugsweise nur der kon- stante Anteil'constant', d. h. Parameter E4 zu benutzen ; "scaling"ist auf'1'und die anderen Anteile sind auf'0'zu setzen. Dieser Parameter ist definiert als die Anzahl der beim Empfang zu inkrementierenden'Units', mit den folgenden Daten : min = 0, max = 819.1 und Resolution = 0,1. Bei direk- ter Nutzung dieser Kommastellenvorgabe könnte beispielsweise 4 Euro mit Hilfe des äquivalenten Werts e4 = 40 dargestellt werden.

Da die SSP-Einrichtung 4 von dem Benutzer-Server 3 in einem vorhergehenden Schritt 23 die RNC-Nachricht erhalten hat oder in einer vorteilhaften Ausführung z. B. die RRB-Nachricht derartig erweitert wurde, daß sie Funktionalität der RNC- Nachricht übernommen hat, ist die SSP-Einrichtung 4 nun in der Lage, die Gebührenanforderung von dem OSA-Gateway 7 als

solche zu erkennen und automatisch an den Benutzer-Server 3 weiterzuleiten. Hierzu werden die Operationen ENC (ENC- "EventNotificationCharging") und ACR (ACR-"ApplyChargingRe- port") 31 übersandt, die dann von dem Benutzer-Server 3 mit einer AC-Nachricht beantwortet werden. In einer vorteilhaften Ausführung wird die ENC-Nachricht nicht gesendet, sondern die ACR-Nachricht derartig erweitert, so daß diese die gleiche Funktionalität wie die ENC-Nachricht zusätzlich besitzt.

Diese Ausführung ist dann zu nutzen, wenn zuvor keine RNC- Nachricht gesendet wurde. Dieses bedeutet, daß das im Rahmen des CAMEL-Dialogs zwischen dem OSA-Gateway 7 und der SSP-Ein- richtung 4 ausgeführte Übertragen der Gebührenanforderung durch die SSP-Einrichtung 4 und das Übergeben der Gebührenan- forderung an den CAP-oder den INAP-Dialog zwischen der SSP- Einrichtung 4 und dem Benutzer-Server 3 auch zum Senden der ACR-Nachricht führt, die es dem Benutzer-Server 3 ermöglicht, die elektronisch gespeicherte Konto-Information für die Tele- kommunikationseinrichtung 5 zu aktualisieren und in Abhängig- keit von der Aktualisierung hierauf automatisch zu reagieren.

Sollte die in dem Benutzer-Server 3 elektronisch gespeicherte Konto-Information einen ausreichenden Vorauszahlungskonto- stand anzeigen, dann wird der zuvor übermittelte Betrag in der Nachricht 31 vom Konto abgebucht und der Dialog zu SSP- Einrichtung 4 durch die Übertragung einer AC-Nachricht 32 weitergeführt.

Sollte die für die Telekommunikationseinrichtung 5 in dem Be- nutzer-Server 3 elektronisch gespeicherte Konto-Information ergeben, daß zum Verbuchen der Gebührenanforderung ein nicht ausreichender Vorauszahlungskontostand vorhanden ist, kann der Benutzer-Server 3 im einfachsten Fall mit der Operation RC (RC-NRelease Call") reagieren 40 (vgl. Figur 4), worauf- hin die Telekommunikationsverbindung 8 ausgelöst wird. Eine

andere Möglichkeit besteht darin, daß der Benutzer-Server 3 eine Operation DL (DL-"DisconnectLeg") sendet, um den Diensteanbieter auszulösen. Die SSP-Einrichtung 4 sendet dann gemäß dem CAMEL-Protokollstandard eine ERB-Nachricht 41 mit dem Ereignis Disconnect B-Party"an das OSA-Gateway 7, so daß der Diensteanbieter-Server 6 über dieses Ereignis infor- miert werden kann, zum Beispiel mit Hilfe einer Fehlermeldung 42 nach dem OSA-Protokoll. In diesem Zusammenhang kann dann vorgesehen sein, daß der Diensteanbieter-Server 6 dem Benut- zer der Telekommunikationseinrichtung 5 automatisch eine ent- sprechende Ansage vorspielt. In dem oben genannten Beispiel des Erwerbs einer Fahrkarte bei einem Verkehrsbetrieb könnte Inhalt der vorgespielten Nachricht eine dahingehende Informa- tion sein, daß das Vorauszahlungskonto des Benutzers keine ausreichende Deckung aufweist.

Für den fehlerfreien Ablauf des beschriebenen Verfahrens sollten die in den Telekommunikationsnetzen 1, 2 installier- ten CAMEL-Protokollstandards von ausreichender Aktualität sein. Gegenwärtig ist in dem Telekommunikationsnetz 1 zweck- mäßig CAMEL 3 standardkonform erweitert oder CS1-INAP und im anderen Telekommunikationsnetz 2 zweckmäßig CAMEL 3 oder CS1- INAP (CS1-"Capability Set 1") implementiert.

Figur 2 zeigt eine Anordnung, bei der im Unterschied zu Figur 1 die SSP-Einrichtung 4 nicht in dem Telekommunikationsnetz 1 sondern in einem weiteren Telekommunikationsnetz 100 angeord- net ist. Es handelt sich hierbei um die Situation, daß der Benutzer der Telekommunikationseinrichtung 5 sich nicht im Bereich des Telekommunikationsnetzes 1 befindet, welches sein "Heimatnetz"bildet. In diesem Fall empfängt eine SSP-Ein- richtung 101 den Anruf der Telekommunikationseinrichtung 5 und nimmt im Rahmen eines üblichen"Roamings"Kontakt mit dem

Benutzer-Server 3 in dem Telekommunikationsnetz 1 auf. Der elektronische Informationsaustausch zwischen der SSP-Einrich- tung 101 und dem Benutzer-Server 3 sowie zwischen der SSP- Einrichtung 101 und dem OSA-Gateway 7 in dem anderen Telekom- munikationsnetz 2 wird wie oben beschrieben mit Hilfe des CAP-oder des INAP-Protokolls ausgeführt. Gemäß Figur 2 wird zum elektronischen Datenaustausch zwischen der Telekommunika- tionseinrichtung 5 und der SSP-Einrichtung 101 sowie zwischen dem Diensteanbieter-Server 6 und der SSP-Einrichtung 101 je- weils ein geeignetes Protokoll genutzt, beispielsweise han- delt es sich um eine ISUP-Verbindung.

Das beschriebene Verfahren kann vorteilhaft auch genutzt wer- den, um kostenpflichtige Internet-Dienste abzurechnen. Hier- bei ist die Dienstanbieter-Servereinrichtung 6 von dem Netz- werk 9, dem Internet umfaßt. In diesem Fall kann der Zugang zu der Dienstleistung beispielsweise mit Hilfe einer Modemeinwahlverbindung ins Internet erfolgen. Soll dann eine Abrechnung erfolgen, wird der Benutzer der Modemverbindung aufgefordert, eine Service-Telefonnummer anzurufen. Über diese hierbei entstehende Verbindung müssen dann keine Daten übertragen werden, sie dient"lediglich"dazu, die CAMEL-Ver- bindung aufzubauen. Darüber hinaus wird hierdurch der Benut- zer auch anhand der Gerätekennung identifiziert, wodurch si- chergestellt wird, daß die Gebührenanforderung der richtigen Telekommunikationseinrichtung 5 zugeordnet wird.