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Title:
METHOD FOR AUTOMATIC USER ADAPTATION OF THE TRIGGERING CHARACTERISTIC OF AN ACTIVE OPERATOR CONTROL ELEMENT OF A VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/133871
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for automatic user adaptation of the triggering characteristic of an active operator control element (1), which can be activated by an operator, of a vehicle (2), wherein at least one triggering characteristic is stored in a vehicle control device (7), and the vehicle control device (7) actuates the active operator control element (1) by means of the triggering characteristic in such a way that when actuation by the operator occurs said operator control element (1) transmits to the operator an opposing force (F(a)) which can be perceived tactually, is opposed to the activation force (F(B)) and has a predefined intensity and/or an oscillation which can be perceived tactually and has a predefined intensity. Furthermore, the invention provides that after the actuation of the active operator control element (1) it is checked whether the reaction of the operator to the opposing force (F(a)) and/or oscillation occurs within a predefined time period. When the predefined time period is undershot, the intensity of the triggering characteristic is reduced and stored, and when the time period is exceeded the intensity of the triggering characteristic is increased and stored. The stored modified triggering characteristic is used for the next actuation of the active operator control element (1) by the vehicle control device (7).

Inventors:
LEPCZYK DANIEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/050525
Publication Date:
August 10, 2017
Filing Date:
January 12, 2017
Export Citation:
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Assignee:
AUDI AG (DE)
International Classes:
B60K26/02; B60W50/00; B60W50/16
Foreign References:
DE102010010400A12011-09-08
DE112012002576T52014-04-17
US20140316648A12014-10-23
DE102009042899A12011-04-07
DE102010010400A12011-09-08
DE102007032310A12009-01-15
DE102011088266A12013-06-13
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Claims:
Patentansprüche

Verfahren zur automatischen Benutzeranpassung der

Reizcharakteristik eines von einer Bedienperson betätigbaren aktiven Bedienelementes (1 ) eines Fahrzeugs (2), dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Reizcharakteristik in einer

Fahrzeugsteuereinrichtung (7) gespeichert ist und die

Fahrzeugsteuereinrichtung (7) mittels der Reizcharakteristik das aktive Bedienelement (1 ) ansteuert, derart, dass dieses bei Betätigung durch die Bedienperson eine der Betätigungskraft (F(B))

entgegengerichteten taktil wahrnehmbaren Gegenkraft (F(a))

vorgegebener Intensität und/oder eine taktil wahrnehmbare

Schwingung vorgegebener Intensität auf die Bedienperson überträgt und dass nach dem Ansteuern des aktiven Bedienelementes (1 ) geprüft wird, ob die Reaktion der Bedienperson auf die Gegenkraft (F(a)) und/oder Schwingung innerhalb einer vorgegebenen Zeitdauer liegt und dass bei Unterschreiten der vorgegebenen Zeitdauer die Intensität der Reizcharakteristik verringert und gespeichert wird und bei

Überschreiten der Zeitdauer die Intensität der Reizcharakteristik erhöht und gespeichert wird und dass die gespeicherte modifizierte

Reizcharakteristik zur nächsten Ansteuerung des aktiven

Bedienelementes (1 ) durch die Fahrzeugsteuereinrichtung (7) verwendet wird.

Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass bei Eintreten einer von der Fahrzeugsteuereinrichtung (7) detektierten bestimmten Fahrsituation und/oder Betriebssituation des Fahrzeugs (2) die Fahrzeugsteuereinrichtung (7) mittels der gespeicherten

modifizierten Reizcharakteristik das aktive Bedienelement (1 ) ansteuert. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Zeitpunkt der Reaktion der Bedienperson auf die Gegenkraft (F(a)) und/oder die Schwingung durch Detektieren einer Veränderung der Betätigungsrichtung des aktiven Bedienelementes (1 ) durch die Bedienperson und/oder durch Detektieren des Beendigens der Betätigung des aktiven Bedienelementes (1 ) durch die Bedienperson ermittelt wird.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch

gekennzeichnet, dass nach jedem Verringern der Intensität der Reizcharakteristik der Vorgang wiederholt wird bis die vorgegebene Zeitdauer überschritten wird und dass dann die Intensität um einen vorgegebenen Betrag erhöht wird und die so modifizierte

Reizcharakteristik gespeichert wird und dass die gespeicherte modifizierte Reizcharakteristik zur nächsten Ansteuerung des aktiven Bedienelementes (1 ) verwendet wird.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch

gekennzeichnet, dass nach jeder Erhöhung der Intensität der Reizcharakteristik der Vorgang wiederholt wird, bis die vorgegebene Zeitdauer unterschritten wird und dass dann die zuletzt verwendete modifizierte Reizcharakteristik gespeichert wird und dass die gespeicherte modifizierte Reizcharakteristik zur nächsten Ansteuerung des aktiven Bedienelementes (1 ) verwendet wird.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch

gekennzeichnet, dass die automatische Benutzeranpassung nach jedem Starten des Fahrzeugs (2) ausgeführt wird. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die

Benutzeranpassung bei dem Vorliegen einer von der

Fahrzeugsteuereinrichtung (7) detektierten bestimmten Fahrsituation und/oder Betriebssituation ausgeführt wird und dass

beim Unterschreiten der vorgegebenen Zeitdauer die Intensität der Reizcharakteristik verringert und die modifizierte Reizcharakteristik gespeichert wird und beim nächsten Eintreten der von der Fahrzeugsteuereinrichtung (7) detektierten Fahrsituation und/oder Betriebssituation zum Ansteuern des aktiven Bedienelementes (1 ) die gespeicherte modifizierte Reizcharakteristik verwendet wird, beim Überschreiten der vorgegebenen Zeitdauer unmittelbar folgend die Intensität der Reizcharakteristik erhöht wird, die modifizierte Reizcharakteristik gespeichert wird und ein unmittelbar folgendes Ansteuern des aktiven Bedienelementes (1 ) erfolgt und der Vorgang unmittelbar aufeinanderfolgend so lange wiederholt wird, bis die Zeitdauer unterschritten wird und dass dann die modifizierte Reizcharakteristik gespeichert wird und beim nächsten Eintreten der von der Fahrzeugsteuereinrichtung (7) detektierten Fahrsituation und/oder Betriebssituation zum Ansteuern des aktiven Bedienelementes (1 ) die gespeicherte modifizierte Reizcharakteristik verwendet wird.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die gespeicherte Reizcharakteristik in

Abhängigkeit von mittels Sensoren durch die

Fahrzeugsteuereinrichtung detektierter Umweltbedingungen und/oder Fahrbedingungen vor dem Ansteuern des aktiven Bedienelementes (1 ) modifiziert wird und dass die Ansteuerung des aktiven

Bedienelementes (1 ) mit der modifizierten Reizcharakteristik erfolgt, derart, dass das aktive Bedienelement (1 ) ein der Betätigungskraft (F(B)) entgegengenchtete taktil wahrnehmbare modifizierte Gegenkraft (F(a)) und/oder eine taktil wahrnehmbare modifizierte Schwingung entwickelt. 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Umweltbedingungen um die Außentemperatur und/oder die Fa hrbahnbesch äffen heit und/oder die Straßenführung und/oder die Fahrzeugumgebung handelt. 10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Fahrbedingungen um die Fahrzeuggeschwindigkeit und/oder die Gierrate des Fahrzeugs und/oder die Längsbeschleunigung des Fahrzeugs und/oder die Querbeschleunigung des Fahrzeugs handelt. 1 1 . Anordnung zur Durchführung des Verfahrens gemäß einem der

vorhergehenden Ansprüche, wobei das Fahrzeug (2) eine

Fahrzeugsteuereinrichtung (7) und ein über diese ansteuerbares aktives Bedienelementes (1 ) enthält, dadurch gekennzeichnet, dass in der Fahrzeugsteuereinrichtung (7) wenigstens eine Reizcharakteristik gespeichert ist, die vorgibt wie die Fahrzeugsteuereinrichtung (7) das aktive Bedienelement (1 ) ansteuert, damit dieses eine der

Betätigungskraft (F(B)) entgegengerichtete taktil wahrnehmbare

Gegenkraft (F(a)) vorgegebener Intensität und/oder eine taktil wahrnehmbare Schwingung vorgegebener Intensität abgibt und die Fahrzeugsteuereinrichtung (7) so ausgebildet ist, dass sie mit der wenigstens einen Reizcharakteristik zur automatischen

Benutzeranpassung das aktive Bedienelement (1 ) ansteuert und nach dem Ansteuern des aktiven Bedienelementes (1 ) die Zeitdauer die zwischen dem Beginn der Ansteuerung und der Reaktion der

Bedienperson auf die Gegenkraft (F(a)) und/oder Schwingung vergangen ist mit einer vorgegebenen Zeitdauer verglichen und dass die Fahrzeugsteuereinrichtung (7) bei Unterschreiten der vorgegebenen Zeitdauer die Intensität der Reizcharakteristik verringert und speichert und bei Überschreiten der Zeitdauer die Intensität der Reizcharakteristik erhöht und speichert und dass die Fahrzeugsteuereinrichtung (7) die gespeicherte modifizierte Reizcharakteristik zur nächsten Ansteuerung des aktiven Bedienelementes (1 ) verwendet.

Anordnung nach Anspruch 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrzeugsteuereinrichtung zur Ermittlung der Zeitdauer die zwischen dem Ansteuern des aktiven Bedienelementes (1 ) und der Reaktion der Bedienperson auf die Gegenkraft (F(a)) und/oder Schwingung vergangen ist einen in Zeitinkrementen inkrementierbaren oder dekrementierbaren Zähler (18) enthält, der mit dem Ansteuern des aktiven Bedienelementes (1 ) gestartet wird und die

Fahrzeugsteuereinrichtung (7) so ausgebildet ist, dass sie bei einem inkrementierbaren Zähler das Erreichen eines vorgegebenen ersten Zählerstandes als Überschreiten der Zeitdauer feststellt oder dass sie bei einem mit einem vorgegebenen Zählerstand geladenen

dekrementierbaren Zähler das Erreichen eines vorgegebenen zweiten Zählerstandes als Überschreiten der Zeitdauer feststellt.

Anordnung nach einem der Ansprüche 1 1 oder 12, dadurch

gekennzeichnet, dass die Fahrzeugsteuereinrichtung (7) so

ausgebildet ist, dass sie mit Hilfe von Sensoren Umweltbedingungen und/oder Fahrbedingungen ermittelt und dass sie bei Feststellen vordefinierter Umweltbedingungen und/oder Fahrbedingungen einen Korrekturwert für die Reizcharakteristik bestimmt und die gespeicherte Reizcharakteristik mit dem Korrekturwert modifiziert und dass die Fahrzeugsteuereinnchtung (7) die modifizierte Reizcharakteristik zur nächsten Ansteuerung des aktiven Bedienelementes (1 ) verwendet.

Description:
Verfahren zur automatischen Benutzeranpassung der

Reizcharakteristik eines aktiven Bedienelementes eines Fahrzeugs

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur automatischen Benutzeranpassung der Reizcharakteristik eines aktiven Bedienelementes eines Fahrzeugs nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 sowie eine Anordnung zur

Durchführung des Verfahrens nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 1 .

Während passive Bedienelemente aufgrund ihres konstruktiven Aufbaus nur ein passives Feedback durch ihre Betätigungshaptik geben können, zeichnen sich aktive Bedienelemente dadurch aus dass sie im Gegensatz zu passiven Bedienelementen, bei ihrer Betätigung situationsabhängig über Kraft- oder Bewegungsänderungen taktil wahrnehmbare Informationen in Form eines Reizes an den Benutzer übertragen können. Diese Kraft- oder Bewegungsänderung aktiver Bedienelemente wird durch eine

Ansteuerinformation erzeugt, mit der das aktive Bedienelement angesteuert wird. Diese Ansteuerinformation wird hier als Reizcharakteristik bezeichnet.

Aktive Bedienelemente haben in jüngerer Vergangenheit zunehmend

Eingang in den Kraftfahrzeugbau gefunden. Hier sind aktive Fahrzeugpedale und aktive Lenkräder an erster Stelle zu nennen. Beide sind so aufgebaut, dass sie entweder eine durch die Bedienperson taktil wahrnehmbare, der Betätigungskraft entgegengerichtete Gegenkraft fahrsituationsabhängig erzeugen oder das Betätigungselement fahrsituationsabhängig in eine durch die Bedienperson taktil wahrnehmbare Schwingung versetzen. Im ersten Fall ist in der Mechanik des Betätigungselementes ein die Gegenkraft

erzeugender Aktor vorgesehen, im zweiten Fall ein Schwingungserzeuger, der mechanische Schwingungen vorgegebener Frequenz und Amplitude auf das Bedienelement aufbringt. Eingesetzt werden derartige aktive

Bedienelemente meist in Verbindung mit sogenannten Assistenzsystemen, die dazu dienen den Fahrer darin zu unterstützen ungewünschte

Fahrsituation und/oder Betriebssituationen zu vermeiden. Im Sinne des hier erörterten Sachverhaltes liegt eine solche ungewünschte Fahrsituation und/oder Betriebssituation des Fahrzeugs dann vor, wenn die Bedienperson durch den aktuellen Betätigungsgrad des aktiven Bedienelementes diese bestimmte Fahrsituation und/oder Betriebssituation herbeigeführt hat und/oder die ungewünschte Fahrsituation und/oder Betriebssituation durch eine Änderung des aktuellen Betätigungsgrades des aktiven

Bedienelementes in einen Normalzustand rückführbar ist.

Hat beispielsweise ein Fahrer sein Fahrzeug durch zu starke Betätigung des Gaspedals kurz vor ein bevorstehendes Durchdrehen der Antriebsräder gebracht, kann eine mit einem Stabilitätssystem ausgerüstete

Fahrzeugsteuereinheit durch Auswertung entsprechender Sensorwerte das bevorstehende Durchdrehen der Räder erfassen und dem Fahrer durch Aufbauen einer der Betätigungskraft des Gaspedals entgegengerichteten Kraft signalisieren, vom Gas zu gehen. Eine mit einem Spurhalte- Assistenzsystem ausgerüstete Fahrzeugsteuereinheit kann beispielsweise so ausgebildet sein, dass diese bei drohendem Verlassen der Fahrspur einen Schwingungserzeuger ansteuert, der das Lenkrad in Schwingung versetzt. In beiden Fällen wird dem Fahrer ein taktil wahrnehmbarer Reiz bestimmter Charakteristik geboten um die ungewünschte Fahrsituation zu vermeiden. Gleichermaßen können unerwünschte Betriebssituationen, wie

beispielsweise das Überdrehen des Motors, dem Fahrer taktil mitgeteilt werden.

Die vorstehend angesprochenen Beispiele lassen sich auf viele

unterschiedliche Fahrsituationen und/oder Betriebssituationen und auf beliebige Bedienelemente übertragen, selbstverständlich auch in der Weise, dass Pedale in Vibration versetzt werden und auf Lenkräder eine der Lenkkraft entgegen gerichtete Kraft aufgebracht wird. Problematisch bei der Wahl der Intensität des Reizes, also der Gegenkraft die auf das Bedienelement aufgebracht wird oder der Amplitude und

Frequenz die auf das Bedienelement als Schwingung aufgebracht wird ist, dass zwei gegenläufige Forderungen erfüllt werden sollen. Einerseits ist die taktile Wahrnehmung durch den Fahrer sicherzustellen, andererseits soll die Stärke des taktil wahrnehmbaren Signals den Fahrkomfort nicht wesentlich beeinflussen.

Um diesen gegenläufigen Forderungen gerecht zu werden wurde in der DE 10 2010 010 400 A1 bereits vorgeschlagen, bei einem durch ein steuerbares Dämpfungselement beaufschlagtem Pedal die der Betätigungskraft entgegenwirkenden Kraft veränderbar zu gestalten in der Weise, dass diese Gegenkraft in einem Sport-Fahrmodus gegenüber einem Grundwert erhöht wird und in einem Komfort-Modus gegenüber einem Grundwert vermindert wird. Weiter soll der Grundwert durch den Fahrer einstellbar sein.

Der hierdurch aufgezeigte Weg entschärft zwar das angesprochene Problem der Wahl der Reizintensität etwas, erfordert aber einerseits das aktive Eingreifen des Fahrers, was wiederum komfortmindernd wirkt und ist an die angesprochenen Fahr-Modi gebunden.

In der DE 10 2007 032 310 A1 wird in Verbindung mit einem aktiven

Bedienpedal eines Nutzfahrzeugs vorgeschlagen, die Einstellbarkeit der Gegenkraft durch die Bedienperson so vorzunehmen, dass die gesamte Bediencharakteristik individuell angepasst ist und abgespeichert werden kann. Auch bei dieser Lösung ist ein aufwändiger Einstellprozess durch die

Bedienperson erforderlich, der für Landmaschinen oder Baumaschinen ausreichend sein kann, aber für Personenkraftwagen nicht zielführend ist. Weiter wird in der DE 10 201 1 088 266 A1 zur Vermeidung der manuellen Einstellung einer von einem Fahrpedal erzeugten Gegenkraft vorgeschlagen, das Gewicht des Fahrers und gegebenenfalls dessen Sitzposition über eine Fahrersitzsensorik zu erfassen. Abhängig von den erfassten Größen wird dann eine Gegenkraft automatisch eingestellt.

Diese Vorgehensweise erlaubt zwar eine automatische Einstellung der erzeugten Gegenkraft, sie ist aber weit von einer individuellen Einstellung entfernt, weil zum Beispiel die Unterschiede zwischen Personen gleichen Gewichts und vor allem die wesentlichen Unterschiede zwischen geübten und ungeübten Bedienpersonen unberücksichtigt bleiben. Eine derartige Vorgehensweise müsste bei der Wahl der Gegenkraft immer von einer ungeübten Bedienperson ausgehen die, wie Versuche gezeigt haben, wesentlich größere Gegenkräfte und/oder Amplituden, also völlig

unterschiedliche Reizintensitäten zur Wahrnehmung der durch das

Fahrpedal vermittelten taktilen wahrnehmbare Hinweise benötigt, als eine mit der Bedienung vertraute Bedienperson.

Unter Vermeidung der Nachteile des Standes der Technik ist es Aufgabe der Erfindung ein Verfahren und eine Anordnung zur Durchführung des

Verfahrens anzugeben, das beziehungsweise die es erlaubt, die taktil erfassbare Reizintensität eines aktiven Bedienelementes automatisch individuell an eine Bedienperson anzupassen, derart, dass einerseits der Reiz durch die Bedienperson deutlich erfassbar ist und andererseits so gewählt ist, dass die taktile Wahrnehmung des Reizes durch die

Bedienperson als möglichst wenig komfortmindernd erfahren wird. Die Erfindung fußt auf der Überlegung, dass ein Reiz als wahrgenommen gewertet werden kann, wenn eine durch den Reiz provozierte Reaktion innerhalb eines in Versuchen ermittelten Zeitraums erfolgt. Basierend auf dieser Überlegung wird vorgeschlagen zur automatischen

Benutzeranpassung der Reizcharakteristik eines von einer Bedienperson betätigbaren aktiven Bedienelementes eines Kraftfahrzeugs, wenigstens eine Reizcharakteristik in einer Fahrzeugsteuereinrichtung zu speichern und das aktive Bedienelement mittels der Reizcharakteristik anzusteuern. Die

Ansteuerung erfolgt dabei so, dass das aktive Bedienelement bei Betätigung durch die Bedienperson eine der Betätigungskraft entgegengerichtete taktil wahrnehmbare Gegenkraft vorgegebener Intensität und/oder eine taktil wahrnehmbare Schwingung vorgegebener Intensität auf die Bedienperson überträgt. Nach dem Ansteuern des aktiven Bedienelementes wird dann geprüft , ob die Reaktion der Bedienperson auf die Gegenkraft und/oder Schwingung innerhalb einer vorgegebenen Zeitdauer liegt. Bei

Unterschreiten der vorgegebenen Zeitdauer wird die Intensität der

Reizcharakteristik verringert und gespeichert und bei Überschreiten der Zeitdauer wird die Intensität der Reizcharakteristik erhöht und gespeichert. Die gespeicherte modifizierte Reizcharakteristik wird dann zur nächsten Ansteuerung des aktiven Bedienelementes durch die

Fahrzeugsteuereinrichtung verwendet.

Mit Hilfe des vorgeschlagenen Verfahrens wird vorteilhaft erreicht, dass die Reizcharakteristik, mit der die Fahrzeugsteuereinrichtung das aktive

Bedienelement ansteuert, automatisch in Stufen an die Schwelle

herangeführt wird, bei der das aktive Bedienelement eine Gegenkraft und/oder Schwingung erzeugt die gerade noch gut wahrnehmbar ist ohne nennenswert zu stören. Wenn der Vorgang des Heranführens abgeschlossen ist, verwendet die Fahrzeugsteuereinrichtung bei Eintreten einer von der

Fahrzeugsteuereinrichtung detektierten bestimmten Fahrsituation und/oder Betriebssituation des Fahrzeugs die gespeicherte, modifizierte

Reizcharakteristik und steuert mit dieser das aktive Bedienelement an. Auf diese Weise wird vorteilhaft eine Komfortsteigerung erreicht, weil die bestimmte Fahrsituation und/oder Betriebssituation der Bedienperson mit einer an ihr haptisches Empfinden angepassten Gegenkraft und/oder Schwingung gemeldet wird.

Der Zeitpunkt der Reaktion der Bedienperson auf die Gegenkraft und/oder die Schwingung wird vorteilhaft durch Detektieren einer Veränderung der Betätigungsrichtung des aktiven Bedienelementes durch die Bedienperson und/oder durch das Detektieren des Beendigens der Betätigung des aktiven Bedienelementes durch die Bedienperson ermittelt. Hierzu ist vorteilhaft ein Sensor an dem aktiven Bedienelement vorgesehen, der die Änderung der Betätigungsrichtung durch die Bedienperson oder die Beendigung der Betätigung durch die Bedienperson erfasst. Hierzu wird eine vom Sensor erfassbare spezifische Größe physikalisch auswertet. Bei einem Pedal oder dem Lenkrad als aktivem Bedienelement kann dies beispielsweise ein mit dem Pedal oder Lenkrad gekoppelter Drehwinkelsensor sein, mittels dem die Fahrzeugsteuereinrichtung die Änderung des Drehwinkels oder die Rückkehr des Drehwinkels in eine Ausgangslage auswertet. Zur Ermittlung der optimalen Reizcharakteristik ist es weiter von Vorteil, nach jedem Verringern der Intensität der Reizcharakteristik den Vorgang zu wiederholen, bis die vorgegebene Zeitdauer überschritten wird und dann die zuletzt verwendete Intensität um einen vorgegebenen Betrag zu erhöhen und die so modifizierte Reizcharakteristik abzuspeichern. Die gespeicherte modifizierte Reizcharakteristik wird dann zur nächsten Ansteuerung des aktiven Bedienelementes verwendet.

Im Zuge der Ermittlung der optimalen Reizcharakteristik ist es ebenfalls vorteilhaft, nach jeder Erhöhung der Intensität der Reizcharakteristik den Vorgang zu wiederholen, bis die vorgegebene Zeitdauer unterschritten wird und dann die zuletzt verwendete modifizierte Reizcharakteristik zu speichern. Die gespeicherte modifizierte Reizcharakteristik wird dann zur nächsten Ansteuerung des aktiven Bedienelementes verwendet.

Das Ermitteln der optimalen Reizcharakteristik wird vorteilhaft nach jedem Starten des Fahrzeugs ausgeführt. Dies kann beispielsweise in einer dem eigentlichen Fahrbetrieb vorgeschalteten Anlernroutine geschehen. Dazu kann die Bedienperson automatisch aufgefordert werden das aktive

Bedienelement zu bedienen und dann, beginnend mit einem unteren

Intensitätsgrundwert der Reizcharakteristik, das aktive Bedienelement mittels der Fahrzeugsteuereinrichtung anzusteuern und die Intensität der

Reizcharakteristik in Schritten so lange zu erhöhen, bis die Reaktion der Bedienperson innerhalb der vorgegebenen Zeitdauer erfolgt. Die zuletzt verwendete Intensität ist dann die Gesuchte. Die Reizcharakteristik mit der so gefundenen Intensität kann dann direkt für die Ansteuerung verwendet werden, es kann aber auch vorteilhaft sein, eine Erhöhung der Intensität um einen vorgegebenen Betrag vorzusehen, um durch diese Maßnahme eine sichere Erkennung des Reizes durch die Bedienperson zu gewährleisten. Die so modifizierte Reizcharakteristik wird dann zur Ansteuerung des

Bedienelementes verwendet, wenn eine Fahrsituation und/oder

Betriebssituation des Fahrzeugs erkannt wurde, die dem Fahrer gemeldet und dadurch vermieden werden soll. Da vor dem Fahrbetrieb durchzuführende Anlernroutinen stets

komfortmindernd wirken, ist es besonders vorteilhaft, die Benutzeranpassung bei dem Vorliegen einer von der Fahrzeugsteuereinrichtung detektierten bestimmten Fahrsituation und/oder Betriebssituation auszuführen. Hierbei wird beim Unterschreiten der vorgegebenen Zeitdauer die Intensität der Reizcharakteristik verringert und die modifizierte Reizcharakteristik gespeichert und beim nächsten Eintreten der von der

Fahrzeugsteuereinrichtung detektierten Fahrsituation und/oder

Betriebssituation zum Ansteuern des aktiven Bedienelementes die

gespeicherte modifizierte Reizcharakteristik verwendet. Beim Überschreiten der vorgegebenen Zeitdauer wird unmittelbar folgend die Intensität der Reizcharakteristik erhöht, die modifizierte Reizcharakteristik gespeichert und es erfolgt unmittelbar folgend ein Ansteuern des aktiven Bedienelementes. Der Vorgang wird unmittelbar aufeinanderfolgend so lange wiederholt, bis die Zeitdauer unterschritten wird. Die zuletzt verwendete Intensität,

gegebenenfalls mit einem Sicherheitsaufschlag, wird dann für die modifizierte Reizcharakteristik herangezogen, gespeichert und beim nächsten Eintreten der von der Fahrzeugsteuereinrichtung detektierten Fahrsituation und/oder Betriebssituation zum Ansteuern des aktiven Bedienelementes verwendet.

Der Vorteil dieser Vorgehensweise besteht wie bereits angedeutet in einer Komfortsteigerung, weil eine vorgeschaltete Anlernroutine entfällt. Die Verzögerung die beim unmittelbar wiederholten Erhöhen der Intensität des Reizes eintritt fällt nicht ins Gewicht, weil die Anzahl der Intensitätsstufen eher gering ist und der taktile Kanal beim Menschen ohnehin die höchste Reizreaktionsgeschwindigkeit aufweist. Es kann vorteilhaft sein, das

Verfahren auch im weiteren Fahrbetrieb, also nach dem Auffinden der geeigneten Reizcharakteristik fortzuführen, um eine ständige Anpassung der Intensität der Reizcharakteristik durchzuführen. Da Reizempfindungen beim Menschen sehr stark von

Umgebungsbedingungen abhängen ist es weiter von Vorteil, die

gespeicherte Reizcharakteristik in Abhängigkeit von mittels Sensoren durch die Fahrzeugsteuereinrichtung detektierter Umweltbedingungen und/oder Fahrbedingungen vor dem Ansteuern des aktiven Bedienelementes zu modifizieren. Die Ansteuerung des aktiven Bedienelementes erfolgt dann mit der modifizierten Reizcharakteristik, derart, dass das aktive Bedienelement eine der Betätigungskraft entgegengerichtete taktil wahrnehmbare modifizierte Gegenkraft und/oder eine taktil wahrnehmbare modifizierte Schwingung entwickelt, die den detektierten Umweltbedingungen angepasst ist. Die gespeicherte Reizcharakteristik also die in einem Speicher vorgehaltene Ansteuerinformation wird dabei vorteilhaft nicht verändert, so dass die gespeicherte Reizcharakteristik bei Wegfall der detektierten

Umweltbedingung unverändert verwendet werden kann.

Bei den Umweltbedingungen handelt er sich bevorzugt um die

Außentemperatur und/oder die Fahrbahnbeschaffenheit und/oder die

Straßenführung und/oder die Fahrzeugumgebung. Eine niedrige

Außentemperatur lässt auf festes Schuhwerk der Bedienperson oder das Tragen von Handschuhen schließen und signalisiert die Notwendigkeit eine Reizcharakteristik mit etwas höherer Intensität zu verwenden. Gleiches trifft zu, wenn die Fahrbahnbeschaffenheit rau ist. In diesem Fall werden

Gegenkräfte und Schwingungen von der Bedienperson schlechter wahrgenommen als bei glatter Fahrbahn. Auch eine unruhige

Straßenführung oder ein hoher Umgebungsgeräuschpegel bedarf einer höheren Reizintensität, damit ein taktiler Reiz wahrgenommen wird.

Bei den die taktile Reizschwelle beeinflussenden Größen sind, nachdem das aktive Bedienelement in einem Fahrzeug angeordnet ist, auch die

Fahrbedingungen denen das Fahrzeug unterliegt zu beachten. Insbesondere die Fahrzeuggeschwindigkeit und/oder die Gierrate des Fahrzeugs und/oder die Längsbeschleunigung des Fahrzeugs und/oder die Querbeschleunigung des Fahrzeugs beeinflussen die taktile Wahrnehmung. Bei Erhöhung dieser Größen wird auch eine Veränderung der Intensität des Reizes erforderlich, damit dieser von der Bedienperson wahrgenommen wird. Auch hier ist es vorteilhaft, bei Erhöhung der angesprochenen Größen eine modifizierte Reizcharakteristik, zum Beispiel höherer Intensität zu verwenden, indem die gespeicherte Reizcharakteristik vor dem Ansteuern des aktiven

Bedienelementes um eine von der oder den Fahrbedingungen abhängigen Weise modifiziert und zur Ansteuerung des aktiven Bedienelementes verwendet wird. Dabei wird die gespeicherte Reizcharakteristik selbst, also die in einem Speicher vorgehaltene Ansteuerinformation ebenfalls vorteilhaft nicht verändert, so dass die gespeicherte Reizcharakteristik bei Wegfall der detektierten Fahrbedingung unverändert verwendet werden kann.

Für eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens ist vorteilhaft vorgesehen, dass in der Fahrzeugsteuereinrichtung wenigstens eine

Reizcharakteristik gespeichert ist, die vorgibt, wie die

Fahrzeugsteuereinrichtung das aktive Bedienelement ansteuert, damit dieses eine der Betätigungskraft entgegengerichtete taktil wahrnehmbare

Gegenkraft vorgegebener Intensität und/oder eine taktil wahrnehmbare Schwingung vorgegebener Intensität abgibt. Die Fahrzeugsteuereinrichtung ist dabei so ausgebildet, dass sie mit der wenigstens einen Reizcharakteristik zur automatischen Benutzeranpassung das aktive Bedienelement ansteuert und nach dem Ansteuern des aktiven Bedienelementes die Zeitdauer die zwischen dem Beginn der Ansteuerung und der Reaktion der Bedienperson auf die Gegenkraft und/oder Schwingung vergangen ist, mit einer

vorgegebenen Zeitdauer vergleicht. Weiter ist die Fahrzeugsteuereinrichtung so ausgebildet, dass sie bei Unterschreiten der vorgegebenen Zeitdauer die Intensität der Reizcharakteristik verringert und speichert und bei Überschreiten der Zeitdauer die Intensität der Reizcharakteristik erhöht und speichert und die gespeicherte modifizierte Reizcharakteristik zur nächsten Ansteuerung des aktiven Bedienelementes verwendet. Zur Ermittlung der Zeitdauer die zwischen dem Ansteuern des aktiven Bedienelementes und der Reaktion der Bedienperson auf die Gegenkraft und/oder Schwingung vergangen ist, enthält die Fahrzeugsteuereinrichtung vorteilhaft einen in Zeitinkrementen inkrementierbaren oder

dekrementierbaren Zähler. Die Fahrzeugsteuereinrichtung startet den Zähler mit dem Ansteuern des aktiven Bedienelementes. Weiter ist die

Fahrzeugsteuereinrichtung so ausgebildet, dass sie bei einem

inkrementierbaren Zähler das Erreichen eines vorgegebenen ersten

Zählerstandes als Überschreiten der Zeitdauer feststellt oder dass sie bei einem mit einem vorgegebenen Zählerstand geladenen dekrementierbaren Zähler beim Erreichen eines vorgegebenen zweiten Zählerstandes dies als Überschreiten der Zeitdauer feststellt. Ein in Zeitinkrementen

inkrementierbarer oder dekrementierbarer Zähler stellt ein einfaches und damit vorteilhaftes Mittel dar, eine Zeitdauer zu erfassen. Weiter ist es vorteilhaft, die Fahrzeugsteuereinrichtung mit Sensoren auszurüsten die Umweltbedingungen und/oder Fahrbedingungen ermitteln. Die mittels der Sensoren ermittelten Umweltbedingungen und/oder

Fahrbedingungen werden von der Fahrzeugsteuereinrichtung in

Korrekturwert für die Reizcharakteristik übergeführt. Die kann beispielsweise so erfolgen dass bei dem Vorliegen einer von der Fahrzeugsteuereinrichtung detektierten bestimmten Fahrsituation und/oder Betriebssituation die

Fahrzeugsteuereinrichtung zunächst durch Sensorabfrage ermittelt, ob Umwelt- und/oder Fahrbedingungen vorliegen, die eine Korrektur der Reizcharakteristik erfordern. Ist das der Fall, adressiert die

Fahrzeugsteuereinrichtung in Abhängigkeit von den ermittelten Umwelt- und/oder Fahrbedingungen einen Speicher, liest aus diesem den

Korrekturwert aus und modifiziert die gespeicherte Reizcharakteristik mit dem Korrekturwert. Die Fahrzeugsteuereinrichtung verwendet dann die modifizierten Reizcharakteristik zur nächsten Ansteuerung des aktiven Bedienelementes.

Es ist darauf hinzuweisen, dass die vorstehend und auch nachfolgend beschriebenen Systemkomponenten, wie beispielsweise die

Fahrzeugsteuereinrichtung, nicht zwangsläufig als Hardwarekomponenten ausgeführt sein müssen. Es ist vielmehr heute üblich, derartige

Komponenten als Softwareroutinen auszubilden, die mittels Recheneinheiten ausgeführt werden und sich vorhandener Hardwarekomponenten wie

Sensoren, Aktuatoren, usw. bedienen. Heute in Gebrauch befindliche

Fahrzeuge verfügen in der Regel über mehrere solcher Recheneinheiten, die zur Datenübertragung miteinander vernetzt sind und unterschiedlichste Steuer-, Regel-, Analyse-, Überwachungs- und Datenübertragungsroutinen ausführen. Ebenso sind in heute üblichen Fahrzeugen eine Vielzahl von Sensoren und Aktuatoren eingesetzt, die sich zum Teil für unterschiedliche Zwecke nutzen lassen. Die Begriffe Sensoren und Aktuatoren sind dabei in ihrer allgemeinsten Bedeutung zu verstehen. Die vorstehend und

nachfolgend beschriebenen Verfahren oder Verfahrensteile werden mittels der vorstehend angesprochenen Recheneinheiten als programmgestützte Steuerungsabläufe ausgeführt. Auch das ist heute üblich und bedarf keiner weiteren Erläuterung.

Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt ein vereinfachtes Blockschaltbild einer Anordnung zur Durchführung des Verfahrens. Bevor das Verfahren zur automatischen Benutzeranpassung der

Reizcharakteristik eines aktiven Bedienelementes eines Kraftfahrzeugs anhand eines Beispiels detailliert beschrieben wird, erscheint es notwendig zunächst die apparativen Gegebenheiten zu erläutern. Hierzu ist in der Zeichnung ein Blockschaltbild dargestellt, das die wichtigsten Komponenten in vereinfachter Form beispielhaft zeigt.

Ein aktives Bedienelement 1 , das aus einem an dem Fahrzeug 2 um eine Punkt 3 drehbar angeordnetem Pedal 4, einer Pedalmechanik 5 und einem Aktor 6 besteht, wird von einer Fahrzeugsteuereinrichtung 7 über eine Treiberschaltung 8 angesteuert. Die Ansteuerung dient einerseits dazu, im normalen Fahrbetrieb des Fahrzeugs 2 eine vorgegebene Betätigungshaptik des Pedals 4 zu erzeugen und andererseits dazu, in von der

Fahrzeugsteuereinrichtung 7 detektierten bestimmten Fahrsituationen und/oder Betriebssituationen von der Bedienperson taktil wahrnehmbare Signale abzugeben.

Im Sinne des gewählten Beispiels liegt eine solche Fahrsituation und/oder Betriebssituation des Fahrzeugs dann vor, wenn der Benutzer durch den aktuellen Betätigungsgrad des aktiven Bedienelementes 1 diese bestimmte Fahrsituation und/oder Betriebssituation herbeigeführt hat und/oder die bestimmte Fahrsituation und/oder Betriebssituation durch eine Änderung des Betätigungsgrades in einen Normalzustand rückführbar ist. Zur Feststellung des Vorliegens der bestimmten Fahrsituationen und/oder Betriebssituationen ist die Fahrzeugsteuereinrichtung 7 über erste Leitungen 9 mit Sensoren (nicht dargestellt) verbunden, durch deren Auswertung und die Auswertung des aktuellen Betätigungsgrades des aktiven

Bedienelementes 1 erkennt die Fahrzeugsteuereinrichtung 7 das Vorliegen der bestimmten Fahrsituationen und/oder Betriebssituationen. Liegt eine solche bestimmte Fahrsituation und/oder Betriebssituation vor, adressiert die Fahrzeugsteuereinrichtung 7 über Adressleitungen 10 einen Speicher 1 1 und liest über bidirektionale Datenleitungen 12 eine Reizcharakteristik aus. Wie bereits eingangs ausgeführt, wird hier unter Reizcharakteristik eine

Ansteuerinformation verstanden, mit der die Fahrzeugsteuereinrichtung 7 über Ansteuerleitungen 13 die Treiberschaltung 8 und über diese und Leitungen 14 das aktive Bedienelement 1 beaufschlagt. Die Beaufschlagung ist betätigungswinkelabhängig, der Aktor 6 des aktiven Bedienelementes 1 wird demnach in Abhängigkeit vom Betätigungswinkel α des Pedals 4 so von der Fahrzeugsteuereinrichtung 7 gesteuert, dass er über die Pedalmechanik 5 eine bestimmte Gegenkraft F(a) erzeugt, die der Betätigungskraft F(B) des Pedals 4 und damit der Bedienperson taktil wahrnehmbar entgegengerichtet ist. Die Fahrzeugsteuereinrichtung 7 erzeugt demnach mittels der

Reizcharakteristik ein vom Betätigungswinkel α abhängiges

Gegenkraftverhalten, mittels dem an den Benutzer taktil wahrnehmbare Informationen übertragbar sind.

Der Betätigungswinkel α wird von einer in dem aktiven Bedienelement 1 enthaltenen Messeinrichtung 15 erfasst und über eine der Steuerleitungen 16 an die Fahrzeugsteuereinrichtung 7 übermittelt. Verwendet wird der

Betätigungswinkel α dazu, aus der Reizcharakteristik die Steuerdaten zu entnehmen, mit der die Treiberschaltung 8 zu beaufschlagen ist, um die für den jeweils anliegenden Betätigungswinkel α richtige Gegenkraft F(a) am Pedal 4 zu erzeugen.

Um eine Korrektur der Steuerdaten mit der die Treiberschaltung 8 zu beaufschlagen ist, abhängig von dem Vorliegen bestimmter Umwelt- und/oder Fahrbedingungen vornehmen zu können, ist vorgesehen, dass die Fahrzeugsteuereinrichtung 7 über Sensorverbindungen 17 die Daten weiterer Sensoren (nicht dargestellt) auswertet. Abhängig vom Ergebnis der Auswertung wird die Notwendigkeit einer Korrektur und deren

Größenordnung von der Fahrzeugsteuereinrichtung 7 festgestellt und aus einem Korrekturwert-Speicher 19 ein Korrekturwert entnommen, mit dem die Fahrzeugsteuereinrichtung 7 die Reizcharakteristik modifiziert.

Zur Durchführung des Verfahrens ist in der Fahrzeugsteuereinrichtung weiter ein in Zeitinkrementen inkrementierbarer Zähler 18 vorgesehen, dessen Zählerstand zur Feststellung einer vorgegebenen Zeitdauer nach jedem Inkrementieren mit einem vorgegebenen Wert verglichen wird. Gestoppt wird der Zähler einerseits bei Erreichen des vorgegebenen Wertes und

andererseits bei einer Verringerung des Betätigungswinkels α des Pedals 4. Dies wird durch Überwachung des Betätigungswinkels α durch die

Fahrzeugsteuereinrichtung 7 festgestellt. Unter Nutzung der vorstehend beschriebenen Anordnung wird zur

automatischen Benutzeranpassung der Reizcharakteristik so vorgegangen, dass die Fahrzeugsteuereinrichtung 7 nach dem Starten des Fahrzeugs 2 durch Auswerten der über die Leitungen 9 angeschlossenen Sensoren (nicht dargestellt) und des Betätigungswinkels α prüft, ob eine bestimmte

Fahrsituation und/oder Betriebssituation gegeben ist. Ist dies der Fall, adressiert die Fahrzeugsteuereinrichtung 7 über Adressleitungen 10 den Speicher 1 1 und liest über die bidirektionalen Datenleitungen 12 die im Speicher 1 1 gespeicherte Reizcharakteristik aus. Unter Nutzung der

Reizcharakteristik einerseits und des Betätigungswinkels α andererseits erzeugt die Fahrzeugsteuereinrichtung 7 die Ansteuerinformation für die Treiberschaltung 8. Die Treiberschaltung 8 steuert den Aktor 6 an und erzeugt damit die Gegenkraft F(a).

Gleichzeitig mit dem Ansteuern der Treiberschaltung 8 startet die

Fahrzeugsteuereinrichtung 7 den in Zeitinkrementen inkrementierbaren Zähler 18 und vergleicht nach jedem Inkrementieren den Zählerstand mit einem vorgegebenen Zählerstand. Wird dieser Zählerstand erreicht, bevor die Fahrzeugsteuereinrichtung eine Verringerung des von ihr überwachten Betätigungswinkels α feststellt, registriert die Fahrzeugsteuereinrichtung 7 ein Überschreiten der Zeitdauer und erhöht die Intensität der

Reizcharakteristik in der Weise, dass sie die ursprüngliche Reizcharakteristik mit einem vorgegebenen positiven Offset modifiziert. Sodann speichert die Fahrzeugsteuereinrichtung 7 die modifizierte Reizcharakteristik im Speicher 1 1 und es erfolgt unmittelbar folgend ein erneutes Ansteuern des aktiven Bedienelementes 1 mit der modifizierten Reizcharakteristik aus dem

Speicher 1 1 . Der Vorgang wird unmittelbar aufeinanderfolgend so lange wiederholt, bis der Zähler 18 durch eine Verringerung des

Betätigungswinkels α des Pedals 4 gestoppt wird, bevor der vorgegebene Zählerstand erreicht ist. In diesem Fall registriert die

Fahrzeugsteuereinrichtung 7 eine Zeitunterschreitung und behält die aktuell verwendete Reizcharakteristik im Speicher 1 1 bei und verwendet diese beim nächsten Eintreten der bestimmten Fahrsituation und/oder Betriebssituation zum Ansteuern der Treiberschaltung 8. Wird bei einer Ansteuerung der Treiberschaltung 8 mit der aktuell im

Speicher 1 1 gespeicherten Reizcharakteristik der mit der Ansteuerung gestartete Zähler 18 durch eine Verringerung des Betätigungswinkel α des Pedals 4 gestoppt, bevor der vorgegebene Zählerwert erreicht ist, registriert die Fahrzeugsteuereinrichtung 7 ein Unterschreiten der Zeitdauer. In diesem Fall modifiziert die Fahrzeugsteuereinrichtung 7 die zuletzt verwendete Reizcharakteristik mit einem vorgegebenen negativen Offset und speichert die modifizierte Reizcharakteristik im Speicher 1 1 . Beim nächsten Eintreten der bestimmten Fahrsituation und/oder Betriebssituation verwendet die Fahrzeugsteuereinrichtung 7 dann zur Ansteuerung der Treiberschaltung 8 diese im Speicher 1 1 enthaltene Reizcharakteristik. Das Verfahren bleibt über die gesamte Betriebszeit des Fahrzeugs aktiv und führt die Reizcharakteristik stets in einen Bereich, in dem der Reiz für die Bedienperson gut wahrnehmbar ist ohne zu stören. In Erweiterung des vorstehend beschriebenen Beispiels des

erfindungsgemäßen Verfahrens kann vorgesehen sein, vor dem Ansteuern der Treiberschaltung, durch Auswerten weiterer Sensoren (nicht dargestellt) die über Sensorverbindungen 17 mit der Fahrzeugsteuereinrichtung 7 verbunden sind, das Vorliegen von bestimmten Umwelt- und/oder

Fahrbedingungen zu überprüfen. Bei Feststellen der bestimmten Umwelt- und/oder Fahrbedingungen modifiziert die Fahrzeugsteuereinrichtung 7 die aus dem Speicher 1 1 entnommene Reizcharakteristik mit einem von den festgestellten Umwelt- und/oder Fahrbedingungen abgeleiteten positiven Offset und steuert die Treiberschaltung 8 mit der so modifizierten

Reizcharakteristik an. Auf diese Weise wird die Umweltabhängigkeit der Reizempfindung der Bedienperson ausgeglichen.

Abweichend vom vorstehend beschriebenen Beispiel kann an Stelle des die Gegenkraft (F(a)) erzeugenden Aktors 6 ein Schwingungserzeuger (nicht dargestellt) eingesetzt sein. In diesem Fall enthält die Reizcharakteristik eine Information darüber, wie eine den Schwingungserzeuger beaufschlagende Treiberschaltung anzusteuern ist, damit der Schwingungserzeuger über die Pedalmechanik 5 eine Schwingung entsprechend der Reizcharakteristik auf die Bedienperson überträgt. Im Übrigen läuft das Verfahren so ab und ist die Anordnung zur Durchführung des Verfahrens so beschaffen wie vorstehend beschrieben.