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Title:
METHOD FOR AUTOMATICALLY TRANSMITTING AN EMERGENCY CALL IN THE EVENT OF AN ACCIDENT OF A MOTORIZED TWO-WHEELED VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/131534
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for automatically transmitting an emergency call in the event of an accident of a motorized two-wheeled vehicle. An accident is detected if no hand contact is detected on least one handlebar grip and the inclination angle of the two-wheeled vehicle exceeds a specified threshold, and an emergency call is emitted independently of the driver when an accident is detected.

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Inventors:
FEUCHT GUENTER (DE)
SCHNEIDER PATRICK (DE)
GEORG KARSTEN (DE)
BACHER MICHAEL (DE)
HAEBERLE GABRIEL (DE)
THALHAEUSER DANA (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/050380
Publication Date:
September 04, 2014
Filing Date:
January 10, 2014
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
G08B25/01; B60R21/013; B62J27/00; G08G1/00
Domestic Patent References:
WO2011018168A12011-02-17
Foreign References:
DE102008023243A12008-12-04
JP2009040375A2009-02-26
GB2387006A2003-10-01
DE102008023243A12008-12-04
Attorney, Agent or Firm:
ROBERT BOSCH GMBH (DE)
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Claims:
Verfahren zur automatischen Aussendung eines Notrufs bei einem Unfall eines motorisierten Zweirads, bei dem

- ein Unfall dann als vorliegend detektiert wird, wenn an wenigstens einem Lenkergriff keine Handberührung detektiert wird (202) und der

Neigungswinkel des Zweirads einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet (201) und

- bei einem detektierten Unfall fahrerunabhängig ein Notruf ausgesendet wird (203).

Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Unfall dann als vorliegend detektiert wird,

- wenn während eines gesamten vorgegebenen ersten Zeitintervalls an wenigstens einem Lenkergriff keine Handberührung detektiert wird und der Neigungswinkel einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet,

- wobei nach Erfülltsein dieser Bedingung ein für den Fahrer wahrnehmbares akustisches oder visuelles Signal erzeugt wird und

- anschließend während eines vorgegebenen zweiten Zeitintervalls weiterhin sowohl keine Handberührung an wenigstens einem Lenkergriff als auch keine Unterschreitung des Schwellenwerts durch den Neigungswinkel vorliegt

Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Zeitintervall eine größere Dauer als das erste Zeitintervall aufweist.

Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Zeitintervall eine Dauer von ungefähr 5 Sekunden aufweist und das zweite Zeitintervall eine Dauer von ungefähr 15 Sekunden aufweist.

Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorliegen einer Handberührung an den Lenkergriffen mittels in die Lenkergriffe eingebauter Sensoren, insbesondere Infrarot-Abstandssensoren, erfolgt.

Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussendung des Notrufs eine den Unfallort kennzeichnende Information mitumfasst.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussendung des Notrufs mittels einer GPS- und/oder GSM-Sendeeinheit erfolgt.

8. Vorrichtung, enthaltend Mittel, die zur Durchführung der erfindungsgemäßen Verfahren ausgestaltet sind.

9. Motorisiertes Zweirad, insbesondere Motorrad, umfassend Mittel zur

Durchführung der erfindungsgemäßen Verfahren.

Description:
Beschreibung Titel

Verfahren zur automatischen Aussendung eines Notrufs bei einem Unfall eines motorisierten Zweirads

Stand der Technik

Aus der DE 10 2008 023 243 AI ist eine Notrufeinrichtung zur Übertragung eines Notrufs von einem Motorrad bekannt. Dabei wird von einer Steuereinheit festgestellt, ob sich ein Unfall des Motorrads ereignet hat, indem entsprechende Messdaten von einer Sensorik analysiert werden. Die Übermittlung des Notrufs erfolgt über einen Sprachkanal. Gemäß dieser Schrift kann eine Sensorik vorgesehen sein, die misst, ob sich der Fahrer noch auf dem Motorrad befindet. Hierfür ist es beispielsweise möglich, Berührungssensoren oder Drucksensoren am Lenkrad sowie an der Sitzfläche und/oder den Fußrasten vorzusehen. Wird der Fahrer bei einem Unfall vom Motorrad geschleudert, wird dieser Vorgang von den Sensoren detektiert. Ist dann zu einem späteren Zeitpunkt die

Geschwindigkeit des Motorrads auf Null zurückgegangen und/oder nimmt das Motorrad einen unnatürlichen Winkel ein, kann die Steuereinheit auf einen Unfall des Motorrads schließen.

Offenbarung der Erfindung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur automatischen Aussendung eines Notrufs bei einem Unfall eines motorisierten Zweirads, insbesondere eines Motorrads, bei dem

- ein Unfall dann als vorliegend detektiert wird, wenn an wenigstens einem Lenkergriff keine Handberührung detektiert wird und der Neigungswinkel des Zweirads einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet und - bei einem detektierten Unfall fahrerunabhängig ein Notruf ausgesendet wird.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Unfall dann als vorliegend detektiert wird,

- wenn während eines gesamten vorgegebenen ersten Zeitintervalls an wenigstens einem Lenkergriff keine Handberührung detektiert wird und der Neigungswinkel einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet,

- wobei nach Erfülltsein dieser Bedingung ein für den Fahrer wahrnehmbares akustisches oder visuelles Signal erzeugt wird und

- anschließend während eines vorgegebenen zweiten Zeitintervalls weiterhin sowohl keine Handberührung an wenigstens einem Lenkergriff als auch keine Unterschreitung des Schwellenwerts durch den Neigungswinkel vorliegt

Damit wird dem Fahrer die Gelegenheit gegeben, z.B. durch eine willentliche Handberührung an wenigstens einem Lenkergriff die Aussendung eines Notrufs zu unterdrücken.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Zeitintervall eine größere Dauer als das erste Zeitintervall aufweist.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass das erste Zeitintervall eine Dauer von ungefähr 5 Sekunden aufweist und das zweite Zeitintervall eine Dauer von ungefähr 15 Sekunden aufweist. Diese Intervalldauern haben sich als besonders praktikabel erwiesen.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Vorliegen einer Handberührung an den Lenkergriffen mittels in die

Lenkergriffe eingebauter Sensoren, insbesondere Infrarot-Abstandssensoren erfolgt.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Aussendung des Notrufs eine den Unfallort kennzeichnende Information mitumfasst. Dadurch wird die Zeitdauer bis zur Ankunft externer Hilfe minimiert. Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Aussendung des Notrufs mittels einer GPS- und/oder GSM-Sendeeinheit erfolgt. Weiter umfasst die Erfindung eine Vorrichtung, enthaltend Mittel, die zur

Durchführung der erfindungsgemäßen Verfahren ausgestaltet sind. Damit ist insbesondere ein Steuergerät gemeint, welches den Programmcode zur

Durchführung der erfindungsgemäßen Verfahren enthält. Außerdem umfasst die Erfindung ein motorisiertes Zweirad, insbesondere ein

Motorrad, umfassend Mittel zur Durchführung der erfindungsgemäßen Verfahren.

Die Zeichnung besteht aus den Figuren 1 und 2. Fig. 1 zeigt den Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung

Fig. 2 zeigt den Ablauf einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen

Verfahrens. Bei der vorliegenden Erfindung handelt es sich um ein System insbesondere für

Motorräder, welches einen Unfall automatisch erkennt und daraufhin selbsttätig eine Nachricht, welche insbesondere Informationen zum Unfallort enthält, an eine Notrufzentrale oder Rettungsleitzentrale sendet. Die Unfallerkennung erfolgt insbesondere durch Auswertung der

Ausgangssignale zweier Abstandssensoren an den Handgriffen sowie eines Schräglagensensors. Bei einem Unfall wird ein Signal an ein externes GSM- oder GPS-Modul weitergegeben, welches für die Übermittlung der Position des Unfalls zuständig ist. Da eine Kurve mit hoher Schräglage nie längere Zeit freihändig oder einhändig, d.h. nicht mit beiden Händen am Lenker, gefahren werden kann, ist die Sensorik zur Unfallerkennung als eine Kombination aus

Schräglagenerkennung und Erkennung der Hände an den Lenkergriffen ausgelegt. Bei einem Unfall liegt das Motorrad in nahezu allen Fällen auf dem Untergrund. Deshalb ist es möglich, dass der Bodenkontakt eines Lenkergriffs fälschlicherweise als Handberührung des Lenkergriffs erkannt wird. Um dies auszuschließen, ist es sinnvoll, auf einen Unfall auch dann zu schließen, wenn die Schräglage des Motorrads einen Schwellenwert überschreitet und zugleich wenigstens eine Hand als nicht mehr am Lenkergriff befindlich detektiert wird.

Eine Ausgestaltung der Erfindung kann vorsehen, dass für den Fall, dass die Schräglage des Motorrads über 30 Grad beträgt und sich wenigstens eine Hand nicht am Lenker befindet, eine Zeitmessung gestartet wird. Diese Zeitmessung kann sich beispielsweise über 5 Sekunden erstrecken. Bleibt die Schräglage und die Nichtberührung des Lenkergriffs für ein erstes Zeitintervall von 5 Sekunden erhalten, dann wird ein Warnsignal ausgegeben, welches dem Fahrer

signalisiert, dass nach Ablauf eines zweiten Zeitintervalls von 15 Sekunden ein Notruf ausgesendet wird. Bei diesem Warnsignal bzw. für den Fahrer

wahrnehmbaren Signal handelt es sich insbesondere um ein akustisches oder visuelles Signal. Ändert sich der Zustand des Motorrads während des zweiten Zeitintervalls wieder, d.h. es befinden sich beide Hände an den Lenkergriffen oder die Schräglage geht auf einen Winkel von weniger als 30 Grad zurück, dann wird die Zeitmessung wieder auf Null zurückgesetzt und es wird kein Notruf ausgegeben, d.h. die Aussendung eines Notrufs wird unterdrückt.

Der Aufbau einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in Fig. 1 dargestellt. Dabei kennzeichnet 100 einen Sensor mitsamt Signalverarbeitung, dessen Ausgangsignal angibt, ob der Neigungswinkel des Zweirads einen vorgegebenen Schwellenwert überschritten hat oder nicht. Bei dem Sensor handelt es sich insbesondere um einen Neigungssensor. 101 kennzeichnet den linken Handsensor, welcher die Berührung des linken Lenkergriffs durch eine Fahrerhand ermittelt, 102 kennzeichnet den rechten Handsensor. Die

Ausgangssignale der Blöcke 102 und 101 werden der logischen ODE R- Verknüpfung 103 zugeführt, deren Ausgangssignal wird zusammen mit dem Ausgangssignal des Neigungssensors 100 einer U ND-Verknüpfung 104 zugeführt werden. Deren Ausgangssignal wird dem Microcontroller 105 zugeführt, welcher die Absendung des Notrufs steuert und koordiniert.

Der Ablauf einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in Fig. 2 dargestellt. Nach dem Start des Verfahrens in Block 200 wird anschließend in Block 201 abgefragt, ob der Neigungswinkel des Zweirads einen vorgegebenen Schwellenwert überschritten hat. Ist dies nicht der Fall, dann wird zu Block 200 zurückgekehrt. Ist dies jedoch der Fall dann wird anschließend in Block 202 abgefragt, ob an wenigstens einem Lenkergriff keine Berührung durch eine Fahrerhand vorliegt. Ist dies nicht der Fall, dann wird zu Block 200

zurückgekehrt. In einer alternativen Ausgestaltung kann in Block 202 auch abgefragt werden, ob an beiden Lenkergriffen keine Handberührung detektiert wird, d.h. zur Detektion eines Unfalls ist dann zwingend erforderlich, dass beide Lenkergriffe keine Handberührung aufweisen. Ist die Abfrage in Block 202 erfüllt, dann wird in Block 203 ein fahrerunabhängiger Notruf ausgesendet. In Block 204 endet das Verfahren.