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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR BALANCING TURBINE WHEELS OF EXHAUST GAS TURBINES, AND BALANCED TURBINE WHEEL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/243375
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention describes a method for balancing turbine wheels (10) of exhaust gas turbines, and a balanced turbine wheel (10). An exhaust gas turbine wheel has a hub rear wall (15) facing away from the fluid flow region and having a recess (13) created by removing material and a marking collar (16).

Inventors:
GEIST NICO (DE)
SENN STEPHAN (CH)
BURGER FRANK (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/063443
Publication Date:
November 24, 2022
Filing Date:
May 18, 2022
Export Citation:
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Assignee:
TURBO SYSTEMS SWITZERLAND LTD (CH)
International Classes:
F01D5/02
Foreign References:
US20200392848A12020-12-17
US8936439B22015-01-20
US8936439B22015-01-20
Attorney, Agent or Firm:
ZIMMERMANN & PARTNER PATENTANWÄLTE MBB (DE)
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Claims:
ANSPRÜCHE

1. Ein Verfahren zur Wuchtung eines Turbinenrads (10) für eine Abgasturbine, wobei das Turbinenrad (10) um seine Rotationsachse (11) rotierbar ist und eine Nabe (12) und eine Vielzahl von an der Nabe (12) befestigten, in einem Fluidströmungsbereich (14) angeordneten Turbinenschaufeln aufweist, wobei die Nabe eine von dem Fluidströmungsbereich (14) abgewandte Nabennickwand (15) mit einer konzentrisch um die Rotationsachse (1 1) verlaufenden Markierungswulst (16) aufweist, das Verfahren umfassend:

Bewegen eines ellipsoidischen spanabhebenden Werkzeugs relativ zu dem Turbinenrad (10) an eine Massenabtragsposition neben der Markierungswulst (16);

Einbringen einer bezüglich der Rotationsachse (11) asymmetrischen

Massenabtragseinbuchtung (13) in die Nabenrückwand (15) zur Wuchtung des Turbinenrads (10) durch Abtragen, mittels des spanabhebenden Werkzeugs, von Nabenmaterial der Nabenrückwand (15), neben der Markierungswulst (16) und unter Stellenlassen der Markierungswulst (16),

2. Verfahren zur Herstellung eines Turbinenrads (10) für eine Abgasturbine nachAnspruch 1 , wobei das spanabhebende Werkzeug ein Schleifwerkzeug mit ellipsoidischem Schleifkopf, vorzugsweise ein Kugelschleifwerkzeug mit Kugelschleifkopf ist.

3. Verfahren nach einem beliebigen der vorangehenden Ansprüche, wobei die Massenabtragseinbuchtung (13) in Umfangsrichtung entlang eines Ringsegments um die

Rotationsachse (11) eingebracht wird.

4. Verfahren nach einem beliebigen der vorangehenden Ansprüche, weiter umfassend;

Ermiteln einer Unwucht des Turbinenrads;

Abhängig von der ermittelten Unwucht, Einstellen eines Materialabtrags-Profils für die Massenabtragseinbuchtung (13); und

Einbringen der Massenabtragseinbuchtung (13) mit dem eingestellten Materialabtrags-Profil.

5. Verfahren nach einem beliebigen der vorangehenden Ansprüche, weiter umfassend;

- Definieren einer abtragungsfreien Naben-Testgeometrie; und

- Berechnen eines ersten Naben-Qualitätsparameters unter Verwendung einer maximal abgetragenen Naben-Testgeometrie als der definierten abtragungsfreien Naben- Testgeometrie abzüglich einer maximalen Abtragungsmenge von der Nabenrückwand der abtragungsfreien Naben-Testgeometrie;

- vorzugsweise Optimieren der Nabengeometrie durch Optimieren einer unter Verwendung des ersten Naben-Qualitätsparameters errechnten Naben- Optimierungsgröße durch iterative Veränderung einer Naben-Testgeometrie zwischen abtragungsfreier und maximal abgetragener Naben-Testgeometrie, wobei das Abtragen von Nabenmaterial an der Nabenrückwand (15) durch die maximale Abtragungsmenge begrenzt wird.

6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei der Naben-Qualitätsparameter zumindest einen Parameter ausgewählt aus der folgenden Liste umfasst; eine mechanische Spannung, eine mechanische Zyklenoptimierungs-Größe, eine Cycle /fatigue Angabe.

7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, weiter umfassend

- Berechnen eines zweiten Naben-Qualitätsparameters unter Verwendung der definierten Naben-Testgeometrie ohne Abtragung von Nabenrückwandmaterial von der Naben-Testgeometrie;

- vorzugsweise Optimieren der Nabengeometrie durch Optimieren einer unter Verwendung der ersten und zweiten Naben-Qualitätsparameter errechneten Naben- Optimierungsgröße durch iterative Veränderung einer Naben-Testgeometrie zwischen abtragungsfreier und maximal abgetragener Naben-Testgeometrie.

8. Turbinenrad (10) für eine Abgasturbine, wobei das Turbinenrad (10) um seine Rotationsachse (11) rotierbar ist und aufweist: eine Nabe (12); und eine Vielzahl von an der Nabe ( 12) befestigten, in einem

Fluidströmungsbereich (14) angeordneten Turbinenschaufeln, wobei die Nabe (12) eine von dem Fluidströmungsbereich (14) abgewandte Nabenrückwand (15) aufweist, wobei sich in der Nabenrückwand ( 15) eine bezüglich der Rotationsachse (11) asymmetrische Massenabtragseinbuchtung (13) zur Wuchtung des Turbinenrads (10) befindet, wobei die Massenabtragseinbuchtung (13) als konkave Vertiefung in der Nabenrückwand ( 15) mit einer Querschnittskontur in Form eines Ellipsensegments ausgeführt ist, wobei die Querschnittskontur der Massenabtragseinbuchtung (13) in einer die Rotationsachse (11) enthaltenden Querschnittsebene (Z-Z) definiert ist, wobei die Nabenriiekwand (15) weiter eine konzentrisch zu der Rotationsachse (11) verlaufende Markierungswulst (16) aufweist, wobei die Markienmgswulst (16) und die Massenabtragseinbuchtung (13) benachbart zueinander sind, ohne sich radial zu überlappen.

9. Turbinenrad ( 10) nach Anspruch 8, wobei die Massenabtragseinbuchtung ( 13) zumindest eine der folgenden Eigenschaften (a) bis (g) aufweist:

(a) die Querschnitskontur der Massenabtragseinbuchtung (13) hat die Form eines

Kreissegments;

(b) die Querschnitskontur der Massenabtragseinbuchtung (13) hat einen minimalen Krümmungsradius von größer als 0,03 * F, wobei F den Durchmesser der Rückwand des Turbinenrads (10) angibt;

(c) die Querschnitskontur der Massenabtragseinbuchtung (13) genügt der Bedingung ((B*B) / H) / F ≥ 0,03 wobei H die große Halbachse der elliptischen Querschnittskontur der Massenabtragseinbuchtung (13), B die kleine Halbachse der elliptischen Querschnittskontur der Massenabtragseinbuchtung (13) und F den Durchmesser der Rückwand des Turbinenrads (10) angibt;

(d) die Massenabtragseinbuchtung (13) ist zumindest teilweise in der radial äußeren Hälfte der Nabenrückwand (15) angeordnet;

(e) die Massenabtragseinbuchtung (13) ist mittels eines spanabtragenden Werkzeugs, vorzugsweise mittels eines Schleifwerkzeugs erzeugt; (f) die Massenabtragseinbuchtung (13) erstreckt sich entlang eines umfangsmäßig um die Achse laufenden Ringsegments;

(g) die Massenabtragseinbuchtung (13) erstreckt sich als kontinuierliche Linie, als Folge von abschnittsweise kontinuierlichen Linien, oder als Folge von diskreten Punkt- Einbuchtungen,

10, Turbinenrad ( 10) nach Anspruch 8 oder 9, wobei die Markierungswulst ( 16) zumindest eine der folgenden Eigenschaften (i) bis (iv) aufweist:

(i) die Markierungswulst (16) ist erhaben und in der Querschnittsebene konvex;

(ii) die Markierungswulst ( 16) ist bezüglich der Rotationsachse (11) rotationssymmetrisch;

(iii) die Markierungswulst (16) ist gemäß der Ungleichung E ≤ (F - G) / 2 und/oder G / F > 0,5 angeordnet, wobei A die radiale Erstreckung der Massenabtragseinbuchtung (13) von einem radial inneren Ende der Massenabtragseinbuchtung (13) bis zu einem radial äußeren Ende der Massenabtragseinbuchtung (13), D den radialen Abstand des Scheitelpunkts der Markierungs wulst (16) gegenüber der Massenabtragseinbuchtung (13), E = A + D den radialen Abstand des Scheitelpunkts der Markierungswulst (16) von der radial äußeren Grenze der Massenabtragseinbuchtung (13), F den Durchmesser des Turbinenrads (10) und G den Durchmesser des durch den Scheitelpunkt der Markierungswulst (16) definierten Kreises angibt;

(iv) die Markierungswulst (16) ist radial innerhalb der Massenabtragseinbuchtung (13) an geordnet.

11, Turbinenrad (10) nach einem beliebigen der Ansprüche 8 bis 10, wobei das

Turbinenrad ein Radialturbinenrad für eine Radial-Abgasturbine oder ein Mixed-Flow- Turbinenrad für eine Mixed-Flow- Abgasturbine ist.

12, Abgasturbine, vorzugsweise Abgasturbolader, mit einem Turbinenrad (10) nach einem beliebigen der Ansprüche 8 bis 11.

Description:
VERFAHREN ZUR WUCHTUNG VON TURBINENRÄDERN VON ABGASTURBINEN,

UND GEWUCHTETES TURBINENRAD

TECHNISCHES GEBIET

10001 J Die vorliegende Offenbarung betrifft ein Verfahren zur Wuchtung von

Turbinenrädera von Abgasturbinen mittels Einbringung eines hinsichtlich Form und Lage definierten Massenabtragsbereichs in der Nabenrückwand eines Turbinenrads von Abgasturbinen sowie ein gewuchtetes Turbinenrad für Abgasturbinen.

TECHNISCHER HINTERGRUND

[0002] Abgasturbinen werden eingesetzt, um die im Abgas enthaltene Energie nutzbar zu machen. Zur Energieentziehung aus dem Abgasstrom kommen Turbinenräder einer Abgasturbine zum Einsatz, welche im Abgasstrom verortet sind und eine strömungsmechanisch optimierte Formgebung aufweisen. Das Turbinenrad ist hierbei auf einer Welle angeordnet und mit dieser um eine Rotationsachse rotierbar gelagert.

[0003] Aufgrund der hohen Drehzahlen von Turbinenräder von Abgasturbinen, sowie ihrer Position im Abgaskanal, sind Turbinenräder thermisch und mechanisch hochbelastete Komponenten von Abgasturbinen. Vor allem die mechanische Beanspruchung innerhalb eines Turbinenrads von Abgasturbinen ist enorm und rührt zu großen Teilen von den hohen Drehzahlen und damit einhergehenden Fliehkräften her. Abweichungen der Massenverteilung über dem Umfang eines Turbinenrads, welche den Rundlauf eines Turbinenrads stören und potentiell zusätzliche Belastungen erzeugen können, nehmen dabei eine herausragende Rolle ein. Der über den Umfang ungleich verteilten Masse, auch Unwucht genannt, wird daher aktiv, sowohl durch konstruktive Maßnahmen wie durch Nachbearbeitungen eines Turbinenrads einer Abgasturbine, begegnet.

[0004] Im Stand der Technik wird typischerweise zur Reduzierung der Unwucht eines Turbinenrads einer Abgasturbine ein sogenannter Balancierrand auf der Nabenrückwand vorgesehen. Dieser Balancierrand stellt sich als konvexe, in Umfangsriehtung umlaufende Auswulstung auf der Nabenrückwand dar. Im Laufe eines Auswuchtprozesses kann der Balancierrand definiert abgetragen werden und somit eine in Umfangsrichtung des Turbinenrads einer Abgasturbine gleichmäßige Verteilung der Massen erzeugt werden. Hierzu ist es bekannt, den Balancierrand mittels eines planen Schleifverfahrens abzutragen.

[0005J Der für den Auswuchtprozess vorzusehende Balancierrand birgt allerdings in vielerlei Hinsicht Nachteile. Diese sind unter anderem, und nicht limitiert darauf, das Vorsehen, Konstruieren und Berechnen zusätzlicher Bestandteile (und somit Massen) in einem Turbinenrad einer Abgasturbine, zusätzlich nötige Bearbeitungsschritte im Fertigungsprozess und negative Auswirkungen auf die innere Lastverteilung und Beanspruchung eines Turbinenrads einer Abgasturbine. Gerade die zusätzliche Anbringung von Massen in einem mit hoher Drehzahl rotierenden Turbinenrad einer Abgasturbine, was zusätzliche Fliehkräfte hervorruft, wie die unvorteilhafte Charakteristik eines Balancicrrandes auf die mechanischen Spannungen innerhalb eines Turbinenrads einer Abgasturbine sind nachteilig. Darauf basierend wirkt sich ein Balancierrand ebenfalls nachteilig auf die Zyklenfähigkeit, und hierbei besonders auf die Zyklenfähigkeit betreffend einer Ermüdung bei niedrigen Zyklen (low-cycle fatigue), auch als low-cycle Zyklenfähigkeit bezeichnet, aus,

[0006] Angesichts des vorstehend Erwähnten besteht der Bedarf an einem Verfahren zur Wuchtung eines Turbinenrads einer Abgasturbine, welches die genannten Nachteile zumindest teilweise zu verringern vermag, sowie an einem entsprechend gewuchteten Turbinenrad. US 2020 / 392 848 A1 beschreibt ein Abgasturbolader-Rad mit einer Nabe die eine Nase, eine hintere Scheibe mit einem Weilenverbindungsabschnitt und eine Drehachse und Schaufeln, die sich von der Nabe aus erstrecken, um den Abgasstromkanal zu definieren, umfasst. US 8 936439 B3 beschreibt ein Turbinenrad das um eine Achse angeordnet ist und eine Rückseite mit einem darauf angeordneten Separator hat, einem inneren Hinterschnitt, der zwischen dem Separator und der Achse angeordnet ist, und eine äußere Hinterschneidung zwischen dem Separator und einem äußeren Umfang der der Rückseite angeordnet ist.

KURZE DARSTELLUNG DER ERFINDUNG

[0007] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Wuchtung eines Turbinenrads gemäß Anspruch 1 gelöst. Ferner wird die Aufgabe durch ein Turbinenrad nach Anspruch 8, und eine Abgasturbine nach Anspruch 12 gelöst. Weitere Ausführungs formen, Modifikationen und Verbesserungen ergeben sich anhand der folgenden Beschreibung und der beigefügten Ansprüche. [0008] Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Wuchtung eines

Turbinenrads für eine Abgasturbine bereitgestellt. Das Turbinenrad ist um seine Rotationsachse rotierbar und weist eine Nabe und eine Vielzahl von an der Nabe befestigten, in einem Fluidströmungsbereich angeordneten Turbinenschaufeln auf. Die Nabe weist eine von dem Fluidströmungsbereich abgewandte Nabenrückwand mit einer konzentrisch um die Rotationsachse verlaufenden Markierungswulst auf. Das Verfahren umfasst:

Bewegen eines ellipsoidischen spanabhebenden Werkzeugs relativ zu dem Turbinenrad an eine Massenabtragsposition neben der MarMerungswulst; Einbringen einer bezüglich der Rotationsachse asymmetrischen Massenabtragseinbuchtung in die Nabenrückwand zur Wuehtung des Turbinenrads durch Abfragen, mitels des spanabhebenden Werkzeugs, von Nabenmaterial der Nabenrückwand, neben der Markierungswulst und unter Stehenlassen der Markierungswulst.

[0009] Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird ein Turbinenrad für eine Abgasturbine bereitgestellt, wobei das Turbinenrad um seine Rotationsachse rotierbar ist und aufweist: eine Nabe; und eine Vielzahl von an der Nabe befestigten, in einem Fluidströmungsbereich angeordneten Turbinenschaufeln, wobei die Nabe eine von dem Fluidströmungsbereich abgewandte Nabenrückwand aufweist. In der Nabenrückwand befindet sich eine bezüglich der Rotationsachse asymmetrische Massenabtragseinbuchtung zur Wuehtung des Turbinenrads. Die Massenabtragseinbuchtung ist als konkave Vertiefung in der Nabenrückwand mit einer Querschnittskontur in Form eines Ellipsensegments ausgeführt, wobei die Querschnittskontur in einer die Rotationsachse enthaltenden Querschnittsebene Z-Z definiert ist. Die Nabenrückwand weist weiter eine konzentrisch zu der Rotationsachse verlaufende Markierungswulst auf, wobei die Markierungswulst und die Massenabtragseinbuchtung benachbart zueinander sind, ohne sich radial zu überlappen.

[0010] Indem die Massenabtragseinbuchtung als konkave Vertiefung in der

Nabenrückwand ausgeführt wird, kann gemäß einem vorzugsweisen Aspekt der Erfindung auf den Balancierrand auf der Nabenrückwand verzichtet werden. Insbesondere kann die Nabenrückwand nach der Wuehtung frei von nicht-rotationssymmetrischen konvexen Erhebungen gestaltet werden. Dadurch kann die rotierende Masse und Trägheit der Nabe reduziert werden. Reduzierte Trägheit kann zu einem verbesserten Beschleunigungsverhalten des Rotors beitragen. Durch die Querschnittskontur der Massenabtragseinbuchtung in Form eines Ellipsensegments kann weiter die Beanspruchung der Nabe reduziert und zusätzliche Last vermieden werden.

KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN

[0011) Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungs formen näher erläutert, ohne dass diese den durch die Ansprüche definierten Schutzbereich einschränken sollen.

[0012] Die beiliegenden Zeichnungen veranschaulichen Ausführungs formen und dienen zusammen mit der Beschreibung der Erläuterung der Prinzipien der Erfindung. Die Elemente der Zeichnungen sind relativ zueinander und nicht notwendigerweise maßstabsgetreu. Gleiche Bezugszeiehen bezeichnen entsprechend ähnliche Teile.

[0013] Die Figuren zeigen:

Figur 1: Draufsicht auf die Nabenrückwand (15) eines Turbinenrads (10) einer

Abgasturbine gemäß einer Ausführungs form;

Figur 2: Radialer Querschnitt entlang der Querschnittsebene Z-Z des Turbinenrads (10) der Figur 1;

Figur 3: Radialer Querschnitt wie in Figur 2, mit geometrischer Bemaßung der einzelnen

(Teil-) Komponenten;

Figur 4: eine Detailansicht des Querschnits der Figur 2; und

Figur 5: Radialer Querschnitt entlang der Querschnittsebene Z-Z des Turbinenrads (10) während der Durchführung des Verfahrens gemäß einer Ausführungs form der Erfindung.

DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER FIGUREN

[0014J Mit Bezugnahme auf Figuren 1 bis 4 wird nun ein Turbinenrad (10) einer Abgasturbine gemäß einer Ausführungs form beschrieben. Das Turbinenrad (10) ist dabei rotierbar um seine Rotationsachse (11).

[0015] Figur 1 zeigt eine schematische Draufsicht auf die Nabenrückwand (15) eines Turbinenrads (10) einer Abgasturbine gemäß einer Ausführungs form, Das Turbinenrad (10) wurde mittels des hierin beschriebenen Verfahrens ausgewuchtet. Zu erkennen ist am radial äußeren Rand der Nabenrückwand (15) eine Ausführung der Nabenrückwand (15) mit Scallop (wellenförmige Kante) eines Turbinenrads (10) einer Abgasturbine. Die Ausführung mit Scallop ist nicht zwingend erforderlich, und alternativ kann die Nabenrückwand auch beispielsweise kreisrund sein.

[0016] Radial außerhalb der Nabe ( 12) sind schematisch eine Vielzahl von an der Nabe (12) befestigten, in einem Fluidströmungsbereich (14) an geordneten Turbinenschaufeln zu erkennen.

[0017] Die Nabenrückwand (15) verfügt weiter über eine Markierungswulst (16), welche rotationssymmetrisch um die Rotationsachse (11) und konzentrisch zur Rotationsachse (11) angeordnet ist. Die Markierungswulst (16) kann auf einer beliebigen radialen Position der Nabenrückwand (15) angeordnet sein, vorzugsweise in der radial äußeren Hälfe der Nabenrückwand (15), besonders bevorzugt in dem radial äußeren Dritel. Die Markierungswulst kann sich dabei als Erhebung über die Grundfläche der Nabenrückwand (15) darstellen und somit diese in axialer Richtung überragen.

[0018] Weiterhin weist die Nabenrückwand (15) eine Massenabtragseinbuchtung (13) auf. Die Massenabtragseinbuchtung (13) ist als um die Rotationsachse (11) verlaufender Kreisbogen ausgebildet. Die Massenabtragseinbuchtung (13) verläuft somit konzentrisch zu der Markierungswulst (16) welche als visuelle Referenz dient. Die Massenabtragseinbuchtung (13) ist nicht rotaüonssymmetrisch, sondern deckt winkelmäßig in Umfangsrichtung nur einen Teil der Nabenrückwand ab, maximal einen Winkelbereich von 180°, also maximal die Hälfte der Nabenrückwand (15). Die Massenabtragseinbuchtung (13) dient zur Wuchtung des Turbinenrads (10), und ihre Abmessungen wurden in Abhängigkeit von der ermittelten Unwucht ausgebildet.

[0019] Die Massenabtragseinbuchtung (13) verläuft direkt benachbart zu der Markierungswulst (16), und zwar radial außerhalb der Markierungswulst (16). Die Massenabtragseinbuchtung (13) erstreckt sich in der radial äußeren Hälfte der Nabenrückwand

(15), vorzugsweise im radial äußeren Drittel. Die Markierungswulst (16) kann dabei von der Massenabtragseinbuchtung (13) radial beabstandet sein.

[0020] Figuren 2 und 3 zeigen eine Querschnittsansicht des Turbinenrads ( 10) der Figur 1, wobei die Querschnittsebene Z-Z die Rotationsachse (11) enthält Zu erkennen ist das um die Rotationsachse (11) rotierbare Turbinenrad ( 10) mit Nabe ( 12). An der Vorderseite der Nabe (12) befindet sich ein Fluidströmungsbereich (14) des Turbinenrads (10), wobei die im

Fluidströmungsbereich (14) an der Nabe (12) angebrachten Turbinenschaufeln nicht dargestellt sind. In der Nabenrückwand (15) ist die Querschnittskontur der Massenabtragseinbuchtung (13) und die Querschnittskontur einer Markierungswulst (16) erkennbar.

[0021] Figur 3 zeigt die gleiche Querschnittsansicht wie Fig, 2, mit einigen darin eingezeichneten geometrischen Abmessungen. F gibt den Durchmesser der Rückwand des Turbinenrads (10) an. Der Durchmesser F eines Turbinenrads (10) einer Abgasturbine wird bei einer nicht kreisrunden Rückwand als der kleinste durch die Achse verlaufende Durchmesser, also bezüglich der radial innersten Ausdehnung der Nabenrückwand, definiert. Falls also etwa ein Scallop vorhanden ist, wie in Figur 1 illustriert, bezieht sich der Durchmesser F also auf den radial innersten (kleinsten) Durchmesser der Nabe (12). In der Ausführungs form der Fig. 1 ist dies der Radius in der Querschnittsebene Z-Z. In einer alternativen Ausführungsform (nicht dargestellt) ist kein Scallop vorhanden und die Nabenrückwand ist kreisrund mit konstantem Durchmesser F.

[0022] Weiterhin sind in Figur 3 die geometrischen Bemaßungen und Beziehungen von Teilen der Nabenrückwand (15) und insbesondere der darin vorgesehenen

Massenabtragseinbuchtung (13) ersichtlich. Die Massenabtragseinbuchtung (13) ist im

Querschnitt als Ellipsensegment einer Ellipse ausgestaltet, wobei H die große Halbachse der Ellipse und B die kleine Halbachse der Ellipse darstellt. Die Eindringtiefe C der Massenabtragseinbuchtung (13) stellt die Tiefe der Eindringung der Ellipse in die Nabenrückwand (15) dar. Hierbei ist C genauer definiert als die tiefste Eindringtiefe gegenüber der Kontor der Nabenrückwand (15) ohne Massenabtragseinbuchtung (13). Diese Kontur ohne Massenabtragseinbuchtung (13) ist aus einem Querschnitt eines massenabtragseinbuchtungs- freien Teils der Nabenrückwand ersichtlich, etwa aus einem Querschnitt auf der im Vergleich zu dem Querschnitt Z-Z gegenüberliegenden, also um die Achse (11) gespiegelten Seite der Nabenrückwand (15) in Figur 1.

[0023] Weiterhin ist in Figur 3 die Markierungswulst (16) zu erkennen. Soweit nicht anders angegeben, beziehen sich alle die Markierungswulst (16) betreffenden Positionsangaben auf den Scheitelpunkt der Markierungswulst (16). Der Markierungswulstscheiteldurchmesser

G ist also beispielsweise als der Durchmesser des Scheitelpunkts der Markierungswulst (16) definiert. Die Markierungswulst (16) - also genauer ihr Scheitelpunkt - ist von der Massenabtragseinbuchtung (13) radial beabstandet, wobei D den radialen Abstand zwischen dem Scheitelpunkt der Markierungswulst (16) und der ihr benachbarten (hier; radial inneren) Grenze der Massenabtragseinbuchtung (13) angibt. Der radiale Abstand zwischen dem Scheitelpunkt der Markierungswulst (16) und der von ihr entfernten (hier: radial äußeren) Grenze der Massenabtragseinbuchtung (13) ist mit E gekennzeichnet. Die

Massenabtragseinbuchtung (13) besitzt eine radiale Erstreckung, von radial innerer zu radial äußerer Grenze, von A. Die ellipsoidisch ausgeformte Massenabtragseinbuchtung (13) wird durch eine Ellipse definiert, wobei die Ellipse eine große Halbachse H und kleine Halbachse B besitzt. Die Eindringtiefe der Massenabtragseinbuchtung (13) wird durch C gekennzeichnet. Weiterhin gibt F den Durchmesser der Rückwand des Turbinenrads ( 10) einer Abgasturbine an.

[0024] Figur 4 zeigt eine Detailansicht von Figur 2 und Figur 3 und enthält eine vergrößerte Ansicht der Markierungswulst (16) und der ihr benachbarten (radial inneren) Grenze der Massenabtragseinbuchtung (13), mit Abstand D dazwischen. Die

Krümmungsradien K, L, M definieren die Markienmgswulst (16) geometrisch. Dabei gibt K den konkaven Krümmungsradius des Übergangs zwischen Scheitelpunkt der Markierungswulst (16) und der radial inneren Grenze der Massenabtragseinbuchtung (13) an, L den konvexen Krümmungsradius am Scheitelpunkt der Markienmgswulst (16) und M den konkaven Krümmungsradius des Übergangs von Scheitelpunkt der Markienmgswulst (16) zum Bereich der Nabenrückwand (15) welcher radial innerhalb der Markienmgswulst (16) liegt. Der Krümmungsradius L kann auch L=0 sein, was einer scharfen Kante entspricht.

[0025] Weiterhin ist in Figur 4 zu erkennen, dass die Markierungswulst ( 16) als konvexe Erhebung in und bezüglich der Nabenrückwand (15) ausgeprägt ist, wobei die Markienmgswulst (16) durch die Krümmungsradien K, L und M geometrisch definiert ist.

[0026] In den Figuren sind, wie in Figur 1 ersichtlich, alle in den Figuren 2 und 3 dargestellten Elemente der Nabenrückwand mit Ausnahme der Massenabtragseinbuchtung ( 13) um die Rotationsachse (11) umlaufend.

[0027] Figur 5 illustriert ein Verfahren zum Wuchten eines Turbinenrads (10) für eine Abgasturbine bzw. einer Abgasturbine. Als Ausgangspunkt des Verfahrens dient das Turbinenrad (10) der Figuren 1 bis 4, jedoch noch ohne Massenabtragseinbuchtung (13). Gemäß dem Verfahren wird zunächst in bekannter Weise die Unwucht ermittelt, etwa durch Ausmessung der Unwucht am rotierenden Turbinenrad (10),

[0028] Abhängig von der ermittelten Unwucht des Turbinenrads (10) wird ein Materialabtrags-Profil für die Massenabtragseinbuchtung (13) ermitelt. Dieses Materialabtrags-Profil gibt an, wie die Materialabtragung ausgeführt werden soll und kann beispielsweise durch die winkelmäßige Ausdehnung (Anfangs- und Endwinkel) und die Eindringtiefe einer anzufertigenden Massenabtragseinbuchtung (13) parametrisiert sein. Das Materialabtrags-Profil und die daraus resultierende Massenabtragseinbuchtung (13) sind bezüglich der Rotationsachse (11) asymmetrisch, um den Unwucht- Ausgleich zu ermöglichen,

[0029] Anschließend wird die Massenabtragseinbuchtung (13) mittels eines in Figur 5 dargestellten ellipsoidisch spanabhebenden Werkzeugs (20) entsprechend dem Materialabtrags-Profil in die Nabenrückwand eingebracht. Die Einbringung von Massenabtragungen an Massenabtragspositionen erfolgt durch eine Relativbewegung des Werkzeugs (20) und der Nabenrückwand (15) zueinander, also beispielsweise durch Bewegung des Werkzeugs (20) relativ zu einer ortsfesten Nabenrückwand (15). Durch die Form und Bewegung des ellipsoidisch spanabhebenden Werkzeugs (20) wird die Form der Massenabtragseinbuchtung (13) vorgegeben.

[0030] Die Bewegung des Werkzeugs (20) und, daraus resultierend, die Position der Massenabtragseinbuchtung (13) wird hierbei relativ zur Markierungswulst (16), nämlich neben und entlang der Markierungswulst (16) ausgerichtet, wobei die Markierungswulst (16) stehengelassen wird. Dadurch ermöglicht die Markierungswulst (16) eine präzise Orientierung für das Einbringen der Massenabtragseinbuchtung (13) an definierter Stelle in die Nabenrückwand (15), Dadurch kann im Prozess sichergestellt werden, dass der radial innere Bereich derNabenrückwand (15) (radial innerhalb der Markierungswulst (16)), der mechanisch hoch belastet ist beziehungsweise mechanische Spannungsmaxima aufweist, nicht beeinträchtigt wird. Darüber hinaus ist eine visuelle Kontrolle nach der Wuchtung möglich. Eine Wuchtung im Bereich radial kleiner der Markierungswulst (16) könnte zu mechanischen Limitierungen hinsichtlich der Ermüdung bei niedrigen Zyklen (low-cycle fatigue) des Turbinenrads (10) führen. Vorzugsweise wird bei der Bewegung der radiale Abstand des Werkzeugs (20) von der Markierungswulst (16) nicht verändert. [0031| Als ellipsoidisch spanabhebendes Werkzeug (20) ist hier schematisch ein Schleifgerät mit ellipsoidischem Schleifkopf dargestellt, wobei der ellipsoidische Schleifkopf beispielsweise um eine in Radialrichtung verlaufende Achse rotiert. Auch eine andere etwa geneigte Rotationsachse ist in alternativen Ausführungs formen möglich. Im Falle eines kugelmäßig spanabhebendes Werkzeugs, etwa eines Kugelschleifkopfs, ist die Rotationsachse frei variierbar,

[0032] Das Verfahren kann optional mindestens eine weitere Ermittlung der

(verbliebenen) Unwucht und Anpassung bzw. Ergänzung der Massenabtragseinbuchtung (13) gemäß den oben beschriebenen Schritten umfassen.

BESCHREIBUNG WEITERER DETAILS, MÖGLICHER VARIANTEN UND

ALLGEMEINER ASPEKTE

[0033] Im Wetteren werden mögliche Varianten und allgemeine optionale Aspekte der Erfindung beschrieben. Hierbei ist, soweit nicht ausgeschlossen, jeder Aspekt mit jedem beliebigen anderen Aspekt der Erfindung kombinierbar. Die Aspekte werden auch als Ausführungs form bezeichnet und teilweise durch Bezugszeichen illustriert, welche sich auf die in den zuvor beschriebenen Figuren dargestellten Elemente beziehen, ohne jedoch in weiterer Hinsicht auf die dort dargestellten Ausführungs formen beschränkt zu sein,

[0034[ Im Folgenden werden zunächst Aspekte bezüglich eines Verfahrens zur

Wuchtung eines Turbinenrads (10) für eine Abgasturbine bzw. einer Abgasturbine beschrieben. Das Turbinenrad (10) der Abgasturbine ist dabei drehbar gelagert und rotiert um seine Rotationsachse (11). Das Turbinenrad (10) weist eine Nabe (12) und eine Vielzahl von an der Nabe (12) befestigten, in einem Fluidströmungsbereich (14) angeordneter Turbinenschaufeln auf. Der Fluidströmungsbereich (14) ist der Bereich, in welchem das Fluid, insbesondere Abgas, die Turbinenschaufeln anströmt und dabei Arbeit verrichtet. Weiterhin weist die Nabe (12) eine von dem Fluidströmungsbereich (14) abgewandte Nabenrückwand (15) auf. Die Nabenrückwand (15) ist also auf einer von dem Fluidströmungsbereich ( 14) abgewandten, etwa ihm gegenüberliegenden Seite der Nabe (12) angeordnet. Das schließt jedoch nicht aus, dass auch die Nabenrückwand (15) von dem Fluid benetzt sein kann, Die Nabenrückwand (15) ist vorzugsweise frei von Turbinenschaufeln und/oder kann sich in einer vorzugsweise radialen Richtung (z.B. mit Winkelabweichung von maximal 40° gegenüber der radialen Ebene) erstrecken. Die Nabenrückwand (15) verfügt über eine konzentrisch um die Rotationsachse (11) verlaufende Markierungswulst (16).

[0035] Gemäß einem allgemeinen Aspekt ist vorgesehen, dass mittels eines ellipsoidisch spanabhebenden Werkzeugs Massenabtragung an Massenabtragspositionen neben der Markierungswulst (16) in der Nabenrückwand (15) eines Turbinenrads (10) einer Abgasturbine erfolgt.

[0036] Die Einbringung von Massenabtragungen an Massenabtragspositionen erfolgt durch eine Relativbewegung eines ellipsoidisch spanabhebenden Werkzeugs und der Nabenrückwand (15) zueinander. Hierbei kann das ellipsoidisch spanabhebende Werkzeug bewegt werden und die Nabenriickwand (15) in Ruhe verharren, die Nabenrückwand (15) kann bewegt werden und das ellipsoidisch spanabhebende Werkzeug kann in Ruhe verharren, und es kann eine simultane Bewegung von ellipsoidisch spanabhebendem Werkzeug und Nabenriickwand (15), sowie sämtliche Kombinationen hieraus, erfolgen. Vorzugsweise wird das ellipsoidisch spanabhebende Werkzeug zumindest in der Tiefenrichtung bewegt. Die Markierungswulst (16) ist besonders vorteilhaft, wenn das ellipsoidisch spanabhebende Werkzeug ein frei bewegliches Werkzeug ist und etwa durch eine menschliche Hand gehalten und geführt wird.

[0037] Für jedwede Art und Kombination von Relativbewegung von ellipsoidisch spanabhebenden Werkzeug und Nabenrückwand ( 15) zueinander, wird die (relative) Bewegung des spanabhebenden Werkzeugs an der in der Nabenrückwand (15) des Turbinenrads (10) ausgeprägten Markierungswulst (16) ausgerichtet.

[0038] Die Einbringung von Massenabtragungen an Massenabtragspositionen in der Nabenrückwand (15) zur Wuchtung eines Turbinenrads (10) einer Abgasturbine erfolgt dabei durch Abtragen von einer bezüglich der Rotationsachse (11) asymmetrischen Massenabtragseinbuchtung (13) mittels des ellipsoidisch spanabhebenden Werkzeugs. Die Position(en) der Massenabtragseinbuchtung(en) (13) wird (werden) dabei relativ nebenstehend zur Markierungswulst (16) ausgerichtet, wobei die Markierungswulst (16) stehengelassen wird. Der hervorstehendste Teil der Markierungswulst (16), welcher den Scheitelpunkt der Markierungswulst beinhaltet, verbleibt somit unberührt und unbearbeitet. [0039J Das ellipsoidisch spanabhebende Werkzeug weist eine Werkzeugbearbeitungsgeometrie auf, welche in Form eines Ellipsoids ausgestaltet ist. Das Werkzeug weist somit etwa einen ellipsoidisch geformten spanabhebenden Werkzeugkopf für die Materialabtragung eines Ellipsoid-Segments aus der Nabenrückwand auf. Der die Werkzeugbearbeitungsgeometrie beschreibende Ellipsoid ist dabei durch die drei Halbachsen H, B und Y definiert. Hierbei entsprechen H und B den in Figur 3 dargestellten Halbachsen der resultierenden Querschnitskontur der Massenabtragseinbuchtung (13), und Y ist die zu diesen beiden Halbachsen (und somit zur Zeichenebene der Figur 5) senkrecht verlaufende weitere Halbachse des die Werkzeugbearbeitungsgeometrie beschreibenden Ellipsoids. Bei einem rotierenden Werkzeugkopf sind die beiden um die Rotationsachse senkrecht verlaufenden Halbachsen vorzugsweise gleich, also bei axial rotierendem Werkzeugkopf ist Y=H; bei radial rotierendem Werkzeugkopf ist Y=B.

[0040] In einer Ausführungs form des ellipsoidisch spanabhebenden Werkzeugs weist der die Werkzeugbearbeitungsgeometrie beschreibende Ellipsoid eine Ausgestaltung auf, in welcher zumindest zwei der drei Halbachsen H, B und Y über dieselbe Längenausdehnung verfügen. In einer weiteren Ausführungs form des ellipsoidisch spanabhebenden Werkzeugs weist der die Werkzeugbearbeitungsgeometrie beschreibende Ellipsoid eine Ausgestaltung auf, in welcher alle drei Halbachsen H, B und Y über dieselbe Längenausdehnung verfügen. Gemäß einem Aspekt kann das Werkzeug einen rotierenden Werkzeugkopf mit einer elliptischen, der Werkzeugbearbeitungsgeometrie entsprechenden Form aufweisen. Sofern der Werkzeugkopf rotiert, ist die Rotationsachse vorzugsweise eine der Halbachsen und zumindest die anderen beiden Halbachsen sind gleich.

[0041] Haben alle drei Halbachsen H, B und Y dieselbe Längenausdehnung ergibt sich als Werkzeugbearbeitungsgeometrie eine Kugel, es handelt sich also um ein kugelmäßig spanabhebendes Werkzeug (z.B, ein Werkzeug mit Kugelkopf)· Ein solches kugelmäßig spanabhebendes Werkzeug hat den Vorteil, dass die winkelmäßige Ausrichtung des Werkzeugs im Verhältnis zu der Nabenrückwand zumindest innerhalb eines Winkelbereichs keine Rolle spielt, was die Handhabung des Werkzeugs - insbesondere bei einer freien Bewegbarkeit des Werkzeugs - erleichtert.

[0042] Das ellipsoidisch spanabhebende Werkzeug kann jedwedes Werkzeug sein, welches in der Lage ist, spanend zu bearbeiten. Typischerweise, aber nicht limitiert darauf, seinen Drehwerkzeuge, Bohrwerkzeuge, Senkwerkzeuge, Reibwerkzeuge, Fräswerkzeuge, Hobelwerkzeuge, Stoßwerkzeuge, Räumwerkzeuge, Sägewerkzeuge, Feilwerkzeuge, Raspelwerkzeuge, Bürstspanwerkzeuge, Schabwerkzeuge, Meißelwerkzeuge, Schleifwerkzeuge (mit und ohne rotierendem Werkzeug), Bandschleifwerkzeuge, Honwerkzeuge, Läppwerkzeuge oder Gleitspanwerkzeuge genannt

[0043] In einer Ausführungsform ist das ellipsoidisch spanabhebende Werkzeug ein Schleifwerkzeug mit ellipsoidschem Schleifkopf, beispielsweise ein Kugelschleifwerkzeug mit Kugelschleifkopf.

[0044] Gemäß einem Aspekt wird die Massenabtragseinbuchtung (13) durch ein ellipsoidisch spanabhebendes Werkzeug in die Nabenrückwand (15) eines Turbinenrads einer Abgasturbine eingebracht. Dabei erfolgt gemäß einem Aspekt die Einbringung entlang eines Kreissektors der Nabenrückwand (15) und in Umfangsrichtung entlang eines Kreisbogens um die Achse (11). Vorzugsweise erfolgt die Einbringung innerhalb eines Ringsegments oder Kreissegments entlang eines Kreisbogens. Gemäß eines weiteren Aspekts kann auch eine Einbringung entlang eines beliebigen eindimensionalen Profils auf der Nabenrückwand (15) eines Turbinenrads (10) erfolgen.

[0045] Gemäß einem Aspekt kann die Massenabtragseinbuchtung (13) als ein kontinuierliches Kreissegment vorgesehen werden, wie in Figur 1 beispielhaft gezeigt. Allgemeiner kann die Massenabtragseinbuchtung (13) als eine kontinuierliche, segmentartige, unterbrochene oder diskret punktuelle Einbringung entlang eines Kreisbogens vorgesehen werden. Der Kreisbogen, entlang dessen die Relativbewegung von ellipsoidisch spanabhebenden Werkzeug und Nabenrückwand (15) erfolgt, ist so an der Markierungswulst (16) in der Nabenrückwand (15) ausgerichtet, dass der Kreisbogen nebenstehend der Markierungswulst (16) in der Nabenrückwand (15) verläuft.

[0046] Gemäß einem Aspekt umfasst das Verfahren zunächst das Ermitteln einer Unwucht des Turbinenrads ( 10). Abhängig von der ermittelten Unwucht des Turbinenrads ( 10) wird sodann ein Materialabtrags-Profil für die Massenabtragseinbuchtung (13) erzeugt. Dieses Materialabtrags-Profil kann etwa ein eindimensionales Profil entlang eines Kreissegments der Nabenrückwand (15) sein und entlang eines Kreisbogens neben der Markierungswulst (16) in der Nabenrückwand (15) verlaufen. Das Materialabtrags-Profil gibt an, wie die Materialabtragung ausgefuhrt werden soll. Mögliche Ausführungs formen umfassen ein kontinuierliches, segmentartiges, unterbrochenes und/oder diskret punktuelles Materialabtrags· Profil. Beliebige Profile mit einer (kontinuierlich oder diskret) winkelabhängigen Eindringtiefekönnen verwendet werden. Gemäß einem Aspekt wird das Profil durch einen maximalen Winkelbereich und/oder eine maximale Eindringtiefe begrenzt. Gemäß eines weiteren Aspekts kann die Einbringung eines Materialabtrags-Profils für die Massenabtragseinbuchtung (13) auch erfolgen ohne eine vorherige Ermittlung einer Unwucht des Turbinenrads (10).

[0047] Gemäß einer Ausführungsform kann das Materialabtrags-Profil beispielsweise eine (winkelmäßige) Mittelposition auf der Nabenrückwand (15), einen Winkelbereich entlang des Kreisbogens, eine Längenerstreckung entlang des Kreisbogens der Massenabtragseinbuchtung (13), und/oder die (konstante oder winkelabhängige) Materialabtragstiefe C umfassen. Insbesondere kann eine über den jeweiligen Winkelbereich veränderliche Materialabtragstiefe C für die Massenabtragseinbuchtung (13) festgelegt werden und somit beispielsweise Ausläufe erzeugt werden. Auch kann auf diese Weise ein Materialabtrags-Profil für mehrere Massenabtragseinbuchtungen (13) vorgesehen werden.

[0048] Mit dem zur Verfügung gestellten Materialabtrags-Profil wird die

Massenabtragseinbuchtung (13) in die Nabenrückwand (15) eines Turbinenrads einer Abgasturbine eingebracht. Gemäß einem Aspekt wird durch das Einbringen der Massenabtragseinbuchtung (13) die Unwucht des Turbinenrads verringert.

[0049] Um die Massenabtragseinbuchtung (13) optimiert auszuführen, wird gemäß einem Aspekt eine abtragungs freie Naben -Testgeometrie definiert. Diese abtragungsfreie Naben-Testgeometrie stellt eine Ausgestaltung der Nabe (12), insbesondere der Nabenrückwand (15), ohne jegliche Materialabtragung in der Nabenrückwand (15) dar.

[0050] Gemäß einem weiteren Aspekt wird (etwa als eine weitere Naben-

Testgeometrie) eine maximal abgetragene Naben-Testgeometrie als die Naben-Testgeometrie bei maximal als zulässig definierter Materialabtragung in der Nabenrückwand (15) definiert. Die maximal als zulässig definierte Materialabtragung in der Nabenrückwand (15) wird vorgegeben, beispielsweise anhand von Bedingungen wie z.B. typischerweise benötigte Abtragung, minimale zulässige Nabenrestwanddicke an den Positionen der Materialabtragungen, Fertigungsprozesse und Fertigungsmöglichkeiten an den Positionen der Materialabtragungen und/oder strukturmechanische Forderungen an den Positionen der Material abtragun gen,

[0051] Gemäß einem Aspekt wird anhand der maximal abgetragenen Naben- Testgeometrie, also unter Berücksichtigung der maximal zulässigen Materialabtragung in der

Nabenrückwand (15), ein erster Naben-Qualitätsparameter berechnet. Vorzugsweise wird die Nabengeometrie durch Optimierung einer, unter Verwendung des ersten Naben-

Qualitätsparameters bestimmten, Naben-Optimierungsgröße optimiert.

[0052] Gemäß einem Aspekt kann weiter auch ein zweiter Naben-Qualitätsparameter anhand der abtragungsfreien Naben-Testgeometrie, also ohne Berücksichtigung der maximal zulässigen Materialabtragung in der Nabenrückwand (15), berechnet werden. Vorzugsweise wird die Naben-Optimierungsgröße dann weiter auch unter Verwendung des zweiten Nabcn- Qualitätsparameters bestimmt, beispielsweise durch Summierung jeweiliger unter Verwendung des ersten bzw. zweiten Naben-Qualitätsparameters bestimmter Summanden.

[0053] Der (erste bzw. zweite) Naben-Qualitätsparameter kann beispielsweise zumindest einen Parameter ausgewählt aus der folgenden Liste enthalten: mechanische Spannung, mechanische Hauptspannung, mechanische Normalspannung, mechanische Schubspannung, eine mechanische Zyklenoptimiemiigs-Größe, insbesondere eine Cycle- fatigue- Angabe (etwa die simulierte Zyklenfähigkeit betreffend Ermüdung bei niedrigen Zyklen), eine Kerbwirkungszahl, eine Formzahl, eine Stützziffer, ein Kraftfluss, eine geometrische Ausgestaltung der Massenabtragseinbuchtung (13), eine Abweichung von einer vorgegebenen Ziel-Gesamtabtragung. Die Naben-Optimierungsgröße kann beispielsweise eine Norm (z.B. L2-Norm, also Quadrat) eines solchen Parameters, oder die gegebenenfalls gewichtete Summe solcher Normen für mehrere Parameter, enthalten. Insbesondere kann die Naben-Optimierungsgröße somit eine Erhöhung der simulierten Zyklenfähigkeit betreffend Ermüdung bei niedrigen Zyklen für die abtragungsfreien und/oder die maximal abgetragene Naben-Testgeometrie bestrafen.

[0054[ Die Optimierung wird dabei vorzugsweise iterativ durchgefiihrt. Dabei werden vorzugsweise die Naben-Testgeometrie definierende Parameter iterativ verändert, um zu einem Optimum der Naben-Optimierungsgröße zu gelangen. [0055] Gemäß einem Aspekt kam auch die Gestalt der maximal als zulässig definierten Materialabtragung optimiert werden, indem auch Parameter, welche die maximal als zulässig definierte Materialabtragung definieren, iterativ verändert werden. Die Naben- Optimiemngsgröße kann in diesem Fall etwa auch einen Term enthalten, der eine ausreichend große maximal als zulässig definierte Materialabtragung sicherstellt, etwa einen Term, welcher eine Abweichung von einer vorgegebenen Ziel-Gesamtabtragung bestraft.

[0056] Die Optimierung der Nabennickwandgeometrie erfolgt dabei mit mindestens einem als Naben-Qualitätsparameter genannten Parameter.

[0057] Vorzugsweise erfolgt die Optimierung der Nabengeometrie als multifaktorielle Optimierung bei welcher mehr als ein Naben-Qualitätsparameter herangezogen wird. Vorzugsweise wird die Nabengeometrie durch Optimierung einer, unter Verwendung mehrerer Naben-Qualitätsparameters bestimmten, Naben-Optimierungsgröße optimiert. Die Optimierung wird dabei vorzugsweise iterativ durchgeführt. Dabei werden vorzugsweise die von der Naben-Testgeometrie abgezogenen Materialabtragungen iterativ verändert und folglich je mehrere Naben-Qualitätsparameter berechnet und mit den bereits vorhanden gleichartigen Naben-Qualitätsparametem verglichen. Der Vergleich der Naben-Qualitätsparameter und die Optimierung kann mit jedweder Art mathematischer Optimierungsvorgehensweisen geschehen welche hierfür geeignet sind. Die iterative Veränderung der abgezogenen Materialabtragungen von der Naben-Testgeometrie ist dabei durch eine Naben-Testgeometrie ohne jedwede Materialabtragungen und durch eine Naben-Testgeometrie mit maximal zulässigen Materialabtragungen begrenzt.

[0058] Im Weiteren werden Aspekte bezüglich eines - etwa von dem beschriebenen

Verfahren hergestellten -Turbinenrads (10) für eine Abgasturbine bzw. einer Abgasturbine beschrieben. Das Turbinenrad (10) ist dabei drehbar gelagert und rotiert um seine Rotationsachse (11). Das Turbinenrad (10) weist dabei eine Nabe (12) und eine Vielzahl von an der Nabe (12) befestigte, in einem Fluidströmungsbereich (14) angeordneter Turbinenschaufeln auf. Weiterhin weist die Nabe (12) eine von dem Fluidströmungsbereich (14) abgewandte Nabenrückwand (15) auf. In der Nabenrückwand (15) befindet sich eine bezüglich der Rotationsachse (11) asymmetrische Massenabtragseinbuchtung (13) zur Wuchtung des Turbinenrads (10). Die Massenabtragseinbuchtung (13) ist dabei als konkave Vertiefung in der Nabenrückwand (15) mit einer Querschnittskontur der Massenabtragseinbuchtung (13) in Form eines Ellipsensegments ausgefuhrt. Dabei ist die Querschnittskontur der Massenabtragseinbuchtung (13) in einer die Rotationsachse (11) enthaltenden Querschnittsebene Z-Z definiert. Weiterhin verfügt die Nabenrückwand (15) über eine konzentrisch um die Rotationsachse (11) verlaufenden Markierungswulst (16), wobei die Markierungswulst (16) die Massenabtragseinbuchtung (13) benachbart zueinander sind, ohne sieh radial zu überlappen. Mit anderen Worten überlappt die Massenabtragseinbuchtung (13) nicht den Scheitel der Markierungswulst (16), und der Scheitel ist daher im Umfangsrichtung der Nabenrückwand kontinuierlich umlaufend.

[0059] Die Massenabtragseinbuchtung (13) weist gemäß einem Aspekt eine Querschnittskontur in einer die Rotationsachse (11) enthaltenden Querschnittsebene Z-Z auf. Die Querschnittskontur ist ellipsoidisch ausgestaltet, also durch ein Ellipsensegment abgebildet. Die dieses Ellipsensegment beschreibende Ellipse ist durch eine erste (z.B. große) Halbachse H und eine zweite (z.B. kleine) Halbachse B der Ellipse definiert. Die erste Halbachse H kann sich in radialer Richtung erstrecken, und die zweite Halbachse B der Ellipse kann sich in axialer Richtung erstrecken. Vorzugsweise haben die erste Halbachse H und die zweite Halbachse B der Ellipse dieselbe Längenausdehnung, wodurch sich in der in einer die Rotationsachse (11) enthaltenden Querschnittsebene Z-Z eine Querschnittskontur in geometrischer Form eines Kreissegments ergibt.

[0060] Vorzugsweise gilt eine hierin getroffene Definition der Querschnittskontur für eine Vielzahl von die Rotationsachse (11) und einen Teil der Massenabtragseinbuchtung (13) enthaltende Querschnittsebenen Z-Z, besonders bevorzugt für jede solche Querschnittsebene zumindest in einem kontinuierlichen Winkelbereich, der mindestens die Hälfte oder sogar mindestens 80% des gesamten Winkelbereichs der Massenabtragseinbuchtung (13) abdeckt. Im Falle mehrerer Massenabtragseinbuchtungen (13) gilt eine hierin getroffene Definition vorzugsweise für alle Massenabtragseinbuchtungen (13).

[0061] Der Querschnittskontur der Massenabtragseinbuchtung (13) weist gemäß einem Aspekt einen minimalen Krümmungsradius Kr m in auf. Der minimale Krümmungsradius der zugrundeliegenden Ellipse kann durch das Verhältnis Ke min = ((B*B) / H) abgeschätzt werden, wobei H die große (hier: erste) Halbachse der Ellipse, B die Heine (hier: zweite) Halbachse der Ellipse angibt. Der Krümmungsradius soll typischerweise ein Verhältnis von Kr min / F ≥ 0,03 und/oder Ke min / F ≥ 0,03 erfüllen, wobei und F den Durchmesser des Turbinenrads (10) angibt. Bei Längengleichheit von großer Halbachse H und kleiner Halbachse B der Ellipse, und somit kreisförmiger (also kreissegment-förmiger) Querschnittskontur, ergibt sich folglich R / F ≥ 0,03 wobei R den Radius der kreisförmigen Querschnittskontur angibt Im Fall der Längengleichheit von großer Halbachse H und kleiner Halbachse B entsprechen große Halbachse H und kleine Halbachse B einander und zugleich entsprechen große Halbachse H und kleine Halbachse B dem Radius R der kreisförmigen Querschnittskontur.

[0062] Gemäß einem Aspekt hat die Massenabtragseinbuchtung ( 13) eine Eindringtiefe C von C > 0 und/oder von C < 0,6*B, vorzugsweise C < 0,5*B, und besonders bevorzugt C < 0,4*B wobei B die zweite (axiale und/oder kleine) Ellipsenhalbachse ist.

[0063] Die Massenabtragseinbuchtung (13) ist in der Nabenrückwand (15) des

Turbinenrads (10) und nebenstehend zur ebenfalls in der Nabenrückwand (15) vorhanden Markierungswulst (16) verortet. Die Massenabtragseinbuchtung (13) und/oder die Markierungswulst (16) kann gemäß einem Aspekt an jedweder Umfangsposition und Radialposition in der Nabenrückwand (15) eingebracht werden, wobei sich beide nebeneinanderstehend, also ohne weitere funktionale Oberflächenmerkmale dazwischen, befinden.

[0064] Vorzugsweise erfolgt die Einbringung der Massenabtragseinbuchtung (13) und/oder der Markierungswulst ( 16) dabei in der radial äußeren Hälfte der Nabenrückwand (15) (bezogen auf den Durchmesser F), vorzugsweise zumindest teilweise in dein radial äußeren Drittel, Vorzugsweise ist die Massenabtragseinbuchtung (13) (vollständig) radial außerhalb der Markierungswulst (16) positioniert. Gemäß einem Aspekt ist etwa der Bereich der Nabenrückwand (15) innerhalb der Markierungswulst (16) frei von Massenabtragseinbuchtung (13) und/oder vollständig rotationssymmetrisch. Gemäß einem Aspekt erlaubt die Markierungswulst (16), einen Bereich für die Massenabtragseinbuchtung (13) zu markieren (nämlich beispielsweise radial außerhalb der Markierungswulst (16)), und/oder einen nicht für die Massenabtragseinbuchtung (13) vorgesehenen Bereich zu markieren sicherzustellen (nämlich beispielsweise radial innerhalb der Markierungswulst (16)). Aufgrund der Markierungswulst (16) kann sichergestellt und leicht überprüft werden, dass die Massenabtragseinbuchtung (13) nur in dem vorgesehenen Bereich bzw. nicht außerhalb dieses Bereichs eingebracht wird. Dies ist besonders dann nützlich, wenn die Nabenrückwandgeometrie für die darin vorgesehene Massenabtragseinbuchtung (13) optimiertwurde,

[0065] Zur Einbringung der Massenabtragseinbuchtung (13) kann gemäß einem Aspekt ein beliebiges Werkzeug Verwendung finden, welches in der Lage ist, spanend zu bearbeiten, Typischerweise, aber nicht limitiert darauf, seien Drehwerkzeuge, Bohrwerkzeuge, Senkwerkzeuge, Reibwerkzeuge, Fräswerkzeuge, Hobelwerkzeuge, Stoßwerkzeuge, Räumwerkzeuge, Sägewerkzeuge, Feilwerkzeuge, Raspelwerkzeuge, Bürstspanwerkzeuge, Schabwerkzeuge, Meißelwerkzeuge, Schleifwerkzeuge mit und ohne rotierendem Werkzeug, Bandschleifwerkzeuge, Honwerkzeuge, Läppwerkzeuge oder Gleitspanwerkzeuge genannt,

[0066] Vorzugsweise ist das spanabhebeDde Werkzeug ein Schleifwerkzeug mit ellipsoidischen Schleifkopf. Typischerweise verfügt dieses Schleifwerkzeug über einen kugelförmigen Schleifkopf und es handelt sich folglich um ein Kugelschleifwerkzeug mit Kugelschleifkopf. Das spanabhebende Werkzeug mit ellipsoidischen Schleifkopf kann ebenfalls so geformt sein, dass lediglich der Teil des spanabhebenden Werkzeuges welcher während der Einbringung von Massenabtragseinbuchtungen (13) mit dem Turbinenrad (10) in Kontakt steht eine ellipsoidische Form aufweist,

[0067] Die Einbringung von Massenabtragseinbuchtung (13) zur Wuchtung eines Turbinenrads (10) einer Abgasturbine erfolgt gemäß einem Aspekt innerhalb eines Kreissektors der Nabenrückwand (15) eines Turbinenrads (10) einer Abgasturbine und in Umfangsrichtung entlang eines Kreisbogens. Vorzugsweise erfolgt die Einbringung innerhalb eines Ringsegments oder Kreissegments entlang eines Kreisbogens. Es ist dabei beispielhaft, aber nicht limitiert darauf, eine kontinuierliche, segmentartige, unterbrochene oder diskrete punktuelle Einbringung entlang des Kreisbogens genannt.

[0068] Die Nabenrückwand (15) eines Turbinenrads ( 10) einer Abgasturbine weist eine Markierungswulst (16) auf, wobei diese Markierungswulst (16) rotationssymmetrisch bezüglich der Rotationsachse (11) ist und konzentrisch um die Rotationsachse (11) verläuft.

[0069] Die Markierungswulst (16) in der Nabenrückwand (15) verfügt gemäß einem Aspekt über eine Querschnittskontur welche in einer die Rotationsachse (11) enthaltenden Querschnittsebene Z-Z verortet ist Die Querschnittskontur der Markienmgswulst (16) gestaltet sich konvex erhaben bezüglich der Nabenrückwand (15).

[0070] Die Markierungswulst (16) ist gemäß einem Aspekt um einen Abstand D von der ebenfalls in der Nabenrückwand (15) eines Turbinenrads (10) einer Abgasturbine enthaltenen Massenabtragseinbuchtung ( 13) radial beabstandet. Vorzugsweise gilt dabei E = A + D und E ≤ (F - G) / 2 und G / F > 0,5, wobei A die radiale Erstreckung der Massenabtragseinbuchtung (13) (radiale Distanz zwischen der radial inneren Grenze der Massenabtragseinbuchtung (13) und der radial äußeren Grenze der Massenabtragseinbuchtung (13)), D die radiale Distanz zwischen der Markierungswulst (16) und der radial näheren (hier radial inneren) Grenze der Massenabtragseinbuchtung (13), E die radiale Erstreckung zwischen der Markierungswulst (16) und der radial ferneren (hier radial äußeren) Grenze der Massenabtragseinbuchtung (13), F den Durchmesser der Rückwand eines Turbinenrads (10) einer Abgasturbine und G den Durchmesser der Markierungswulst (16), also den Durchmesser des durch die umlaufende Markierungswulst (16) definierten Kreises auf der Nabenrückwand (15) - angibt. Hierin ist, sofern nicht anders angegeben, die radiale Position der Markierungswulst stets durch ihren Scheitel definiert. Bei mehreren Massenabtragseinbuchtungen (13) kam für jede Massenabtragseinbuchtung (13) eine individuelle radiale Beabstandung D von der Markierungswulst (16) bestimmt und angewandt werden. Typischerweise wird für alle Massenabtragseinbuchtungen (13) eine gleiche radiale Beabstandung D gewählt und angewandt. Der radiale Minimalabstand D zwischen der Massenabtragseinbuchtung (13) und der Markierungswulst (16) beträgt vorzugsweise 0 < D < 0,05 *F, besonders bevorzugt 0 < D < 0,025*F.

[0071] Gemäß einem Aspekt hat die (vorzugsweise rotationssymmetrische) Querschnittskontur der Markierungswulst (16) einen Scheitelpunkt, eine dem Scheitelpunkt gegenüber radial innere Flanke und eine dem Scheitelpunkt gegenüber radial äußere Flanke. Die radial innere Flanke hat einen konkaven Krümmungsradius M, die radial äußere Flanke hat einen konkaven Krümmungsradius K, und der Scheitelpunkt hat einen konvexen Krümmungsradius L. Soweit der Krümmungsradius nicht konstant ist, beschreiben diese Größen den jeweils kleinsten Krümmungsradius. Anders gesagt, gibt K den (kleinsten) Krümmungsradius des Übergangs zwischen Scheitelpunkt der Markierungswulst (16) und der radial inneren Grenze der Massenabtragseinbuchtung (13) an, L den (kleinsten) Krümmungsradius am Scheitelpunkt der Markierungswulst (16) und M den (kleinsten) Krümmungsradius des Übergangs von Scheitelpunkt der Markierungswulst (16) zum Bereich der Nabenriickwand (15) welcher radial innerhalb der Markierungswulst (16) liegt an. Dabei gilt gemäß einem Aspekt K > 0, L ≥ 0 und/oder M >0. Des Weiteren gilt vorzugsweise K / F < 0,07, M / F < 0,07, L / K < 0, 15 und/oder L / M <0, 1.

[0072] Gemäß einem Aspekt ist die Oberfläche der Nabenrückwand (15) im gesamten radialen Bereich zumindest vom Radius der Markierungswulst (16) bis zu dem äußersten Radius der Massenabtragseinbuchtung (13) eine nachbearbeitete Oberfläche, hat also eine höhere Glatheit und Präzision als etwa eine unmittelbar durch Guss erhaltene Oberfläche.

[0073] Die Markierungswulst (16) in der Nabenrückwand (15) eines Turbinenrads (10) einer Abgasturbine kann auf jedweder radialen Position angebracht werden. Vorzugsweise befindet sich die Markierungswulst (16) radial innerhalb der Massenabtragseinbuchtung (13).

]0074] Gemäß einem Aspekt ist die Unwucht des Turbinenrads geringer als eine Unwucht eines entsprechenden (gedachten) Turbinenrads mit rotationssymmetrischer Nabe ohne Massenabtragseinbuchtung (13). Gemäß einem Aspekt ist die Zyklenfähigkeit betreffend Ermüdung bei niedrigen Zyklen des Turbinenrads nicht oder höchstens um 2% geringer als die Zyklenfahigkeit eines entsprechenden (gedachten) Turbinenrads mit rotationssymmetrischer Nabe ohne Massenabtragseinbuchtung (13).

[0075] Alle vorgenannten Aspekte für ein Turbinenrad (10) einer Abgasturbine beziehen sich Abgasturbinen jedweder Bauart, vorzugsweise auf Radial -Abgasturbinen oder Mixed-Flow-Abgasturbinen (auch als Diagonal-Abgasturbinen bezeichnet). Bei Radialabgasturbinen ist das Turbinenrad (10) als ein Radialturbinenrad ausgeführt. Bei Mixed- Flow-Abgasturbinen ist das Turbinenrad (10) als Mixed-Flow- (Diagonal-)Abgasturbinenrad ausgeführt, also mit einer Nabenvorderwand, deren Eintrittstangente in einer diagonalen Richtung mit sowohl axialer als auch radialer Komponenteverläuft.

[0076] Die Abgasturbine ist gemäß einem Aspekt dazu ausgelegt, durch Abgas eines Verbrennungsmotors angetrieben zu werden. Die Abgasturbine ist gemäß einem Aspekt für einen Turbolader vorgesehen. Bei dem Turbolader treibt die Abgasturbine ein auf einer gemeinsamen Welle angeordnetes Verdichterrad, um eine Druck-, Dichten- und

Enthalpieerhöhung eines angesaugten Fluids und somit die Steigerung des Ladedrucks und allgemein der Effizienz von Verbrennungskraftmaschinen zu bewirken. Alternativ oder zusätzlich kann die Abgasturbine auch andere Energieverwerter antreiben, etwa einen elektrischen Generator und/oder eine Antriebswelle. Gemäß einem Aspekt ist ein Verbrennungsmotor mit der durch Abgas des Verbrennungsmotors angetriebenen Abgasturbine und ein Turbolader mit der Abgasturbine vorgesehen.

[0077] In einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Abgasturbine mit einem Turbinenrad (10) bereitgestellt welches jedes Merkmal des zweiten Aspekts der Erfindung aufweist Die Abgasturbine kann mit jedweder Art von Abgas betrieben werden. Weiterhin seien sämtliche Bauarten von Abgasturbinen wie Radial-Abgasturbinen oder Mixed-Flow-

Abgasturbinen berücksichtigt. Auch seien sämtliche möglichen Verbraucher auf der Abgasturbinenwelle wie beispielhaft Verdichterräder, elektrische Generatoren oder Antriebswellen berücksichtigt. Vorzugsweise handelt es sich bei der Abgasturbine um einen Abgasturbolader.

BEZUGSZEICHENLISTE

10 Turbinenrad einer Abgasturbine.

11 Rotationsachse eines Turbinenrads einer Abgasturbine.

12 Nabe eines Turbinenrads einer Abgasturbine.

13 Massenabtragseinbuchtung.

14 Fluidströmungsbereich eines Turbinenrads einer Abgasturbine.

15 Nabenrückwand eines Turbinenrads einer Abgasturbine.

16 Markierungswulst

20 Ellipsoidiscfa spanabhebenden Werkzeug.

A Radiale Erstreckung der ellipsoidisch ausgeformten Massenabtragseinbuchtung von radial innerer Grenze der ellipsoidisch ausgeformten Massenabtragseinbuchtung bis zur radial äußeren Grenze der ellipsoidisch ausgeformten Massenabtragseinbuchtung.

B Zweite (Kleine) Halbachse der ellipsoidisch ausgeformten Massenabtragseinbuchtung.

C Materialabtragungstiefe.

D Radiale Distanz von der Markierungswulst bis zur radial inneren Grenze der ellipsoidisch ausgeformten Massenabtragseinbuchtung.

E Radiale Distanz von der Markierungswulst bis zur radial äußeren Grenze der ellipsoidisch ausgeformten Massenabtragseinbuchtung.

F Durchmesser der Rückwand eines Turbinenrads einer Abgasturbine.

G Durchmesser der Markierungswulst.

H Erste (Große) Halbachse der ellipsoidisch ausgeformten Massenabtragseinbuchtung.

K Krümmungsradius des Übergangs zwischen Scheitelpunkt der Markierungswulst und radial innerer Grenze der Massenabtragseinbuchtung.

L Krümmungsradius am Scheitelpunkt der Markierungswulst.

M Krümmungsradius des Übergangs von Scheitelpunkt: der Markierungswulst zur

Nabenrückwand radial innerhalb der Markierungswulst.

X Detailansicht von Figur 2 mit vergrößerter Darstellung der Markierungswulst.

Y Dritte Halbachse des den Werkzeugbearbeitungskopf definierenden Ellipsoids.

Z-Z Schnittführung in einem Turbinenrad einer Abgasturbine welche die Rotationsachse enthält.