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Title:
METHOD FOR BLOW FORMING A CONTAINER MADE OF PLASTIC AND FOR COATING THE INSIDE OF SAID CONTAINER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2002/076709
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for blow forming a container (1) from a parison (2) made of plastic. After heating, said container is preformed by a gas injected into the container (1, 2) at a low pressure of 5 bar and by expanding the inner volume of said container. The final shape of the container can then be achieved by igniting an inflammable gas injected into the container, whereby the combustion generates a higher blowing pressure, or by injecting an additional gas with a higher blowing pressure of approximately 40 bar into the container after pre-blowing. The invention aims at improving known blow forming methods in such a way that a barrier layer impervious to gases, aromatic substances or the like is produced on the inner side of the container without having to use big machines. To this end, a precursor gas is added to and mixed with the inflammable gas, the mixture is then ignited and a coating is formed on the inner surface of the container by the combustion. Alternatively, an inflammable precursor gas is injected into the shaped, stress-relieved container that has been formed by means of classical stretch blow forming . Said gas is then ignited and once again the coating is formed on the inner surface of the precursor gas by the combustion.

Inventors:
CHATARD DOMINIQUE (DE)
GRUENWALD HEINRICH (DE)
LOTHAR WILHELM (DE)
KAESS HANNO (DE)
Application Number:
PCT/EP2002/002160
Publication Date:
October 03, 2002
Filing Date:
February 28, 2002
Export Citation:
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Assignee:
TETRA LAVAL HOLDINGS & FINANCE (CH)
CHATARD DOMINIQUE (DE)
GRUENWALD HEINRICH (DE)
LOTHAR WILHELM (DE)
KAESS HANNO (DE)
International Classes:
B29C49/24; B05D7/24; B29C49/02; B29C49/46; B05D7/22; B29C37/00; B29C49/04; B29C49/06; B29C49/16; B29L22/00; (IPC1-7): B29C49/46
Domestic Patent References:
WO1998006559A11998-02-19
Foreign References:
US3236080A1966-02-22
DE4438359A11996-05-02
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 005, no. 076 (M - 069) 20 May 1981 (1981-05-20)
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 011, no. 352 (M - 643) 18 November 1987 (1987-11-18)
Attorney, Agent or Firm:
Weber-seiffert-lieke (Taunusstrasse 5a Wiesbaden, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zum Blasformen eines Behälters (1) aus einem Vorformling (2) aus Kunststoff, der nach Erwärmen durch ein mit Niederdruck von zwischen 2 bar und 15 bar in den Behäl ter (1,2) eingeblasenes Gas unter Vergrößerung seines Innenvolumens vorgeformt wird und durch Zünden eines eingeblasenen, brennfähigen Gases durch den bei der Verbren nung entstehenden höheren Blasdruck in seine endgültige Gestalt geformt wird, dadurch gekennzeichnet, daß dem brennfähigen Gas ein PräkursorGas zugemischt wird, dieses Gemisch gezündet wird und durch die Verbrennung eine Beschichtung auf der inneren Oberfläche des Behälters (1) gebildet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das PräkursorGas auf Silizium, Magnesium, Aluminium, Titan, Zink, Zirkonium, Bor, Cer, Kalziumoder Zinnoxidbasis oder dergleichen oder auf der Basis von Gemischen hieraus gebildet wird und daß sich eine Beschichtung auf Siliziumoxid, Siliziumoxynitrid, Magnesiumoxid, Aluminiumoxid, Titan oxid, Titannitrid, Zinkoxid, Zirkoniumoxid, Boroxid, Ceroxid, Kalziumoxid oder Zinnoxid basis oder dergleichen oder auf der Basis von Gemischen hieraus ergibt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das PräkursorGas aus minde stens einer flüchtigen Kohlenwasserstoffverbindung auf Basis von Alkanen oder Alkenen, Alkinen, Aromaten, Alkanolen, Ethern, Aldehyden, Ketonen, Epoxiden, organischen Säuren, Estern oder entsprechenden Anhydriden besteht.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das PräkursorGas aus einem Gemisch aus mindestens einer flüchtigen Metallverbindung und mindestens einer flüchtigen Kohlenwasserstoffverbindung besteht.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Zumischen des PräkursorGases vor dem Vorformen erfolgt und die Beschichtung beim Endformen ge bildet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Präkursor Gas nach dem Endformen in den Behälter (1) eingeführt wird und durch das Zünden eine zweite Verbrennung zur Bildung der Beschichtung auf der inneren Oberfläche des Behälters (1) ausgelöst wird.
7. Verfahren zum Blasformen eines Behälters (1) aus einem Vorformling (2) aus Kunststoff, der nach Erwärmen durch ein mit Niederdruck von zwischen 2 bar und 15 bar in den Behäl ter (1,2) eingeblasenes Gas unter Vergrößerung seines Innenvolumens vorgeformt wird und durch Zünden eines eingeblasenen, brennfähigen Gases durch den bei der Verbren nung entstehenden höheren Blasdruck in seine endgültige Gestalt geformt wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein PräkursorMaterial auf Basis einer Silizium, Magnesium, Alumi nium, Titan, Zink, Zirkonium, Bor, Cer, Kalziumoder Zinnverbindung oder dergleichen oder auf der Basis von Gemischen hieraus in Form eines Gases, Dampfes oder Nebels als Vorschicht auf die innere Oberfläche eines Formlings (1,1') aufgebracht wird, dann ein sau erstoffhaltiges, entflammbares Gasgemisch in den Formling (1,1') eingeführt und gezündet wird und durch diese Verbrennung die Beschichtung auf Siliziumoxid, Siliziumoxynitrid, Magnesiumoxid, Aluminiumoxid, Titanoxid, Titannitrid, Zinkoxid, Zirkoniumoxid, Bor oxid, Ceroxid, Kalziumoxidoder Zinnoxidbasis oder auf der Basis von Gemischen hieraus auf der inneren Oberfläche des Behälters gebildet wird.
8. Verfahren zum Blasformen eines Behälters (1) aus einem Vorformling (2) aus Kunststoff, der nach Erwärmen durch ein mit Niederdruck von zwischen 2 bar und 15 bar in den Behäl ter (1,2) eingeblasenes Gas unter Vergrößerung seines Innenvolumens vorgeformt wird und durch Zünden eines eingeblasenen, brennfähigen Gases durch den bei der Verbren nung entstehenden höheren Blasdruck in seine endgültige Gestalt geformt wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein PräkursorMaterial, das aus mindestens einer flüchtigen Kohlen wasserstoffverbindung auf Basis von Alkanen, Alkenen, Alkinen oder Aromaten, Alkanolen, Ethern, Aldehyden, Ketonen, Epoxiden, organischen Säuren, Estern oder entsprechenden Anhydriden besteht, in Form eines Gases, Dampfes oder Nebels als Vorschicht auf die inne re Oberfläche eines Formlings (1,1') aufgebracht wird, dann ein sauerstoffhaltiges, ent flammbares Gasgemisch in den Formling (1,1') eingeführt und gezündet wird und durch diese Verbrennung eine Beschichtung auf Kohlenstoffbasis auf der inneren Oberfläche des Behälters gebildet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das sauerstoffhaltige, für die zweite Verbrennung entflammbare Gasgemisch Ozon enthält.
10. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine Teilverbrennung des Prä kursorMaterials, vorzugsweise einer flüchtigen Siliziumverbindung, durch eine oxidierende Verbindung im Unterschuß zur Oxidation des PräkursorMateriais in reduzierender Be triebsart/Reaktion erfolgt und daß danach ein weiteres sauerstoffhaltiges Gas in den Behäl ter (1) eingeführt und mit mindestens einem entflammbaren Gas vermischt wird, das Ge misch zu einer endgültigen dritten Verbrennung gezündet wird, wobei das Gasgemisch ei nen Überschuß für die Verbrennung der Vorschicht hat und die Erzeugung der Innenbe schichtung in oxidierender Betriebsart/Reaktion erfolgt.
11. Verfahren nach Anspruch 7 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilverbrennung des PräkursorMaterials zur Vorschicht mit der endgültigen dritten Verbrennung zur Sperrschicht zusammengefaßt wird und diese Verbrennung in reduzierender Betriebsart/Reaktion beginnt und in oxidierender Betriebsart/Reaktion endet.
12. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß direkt nach dem Endfor men des Behälters (1), also nach dem Zünden des Knallgases oder ähnlichem in dem Be hälter (1), gasförmige oder flüssige Vorläufermaterialien mit funktionellen Gruppen in das Behälterinnere eingeführt werden, die in der Lage sind, mit den vom Verbrennungsprozeß hinterlassenen Radikalstellen zu reagieren.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß Stickstoff dem entflammbaren Gasgemisch zugegeben wird, um eine gut haftende Beschichtung auf der inneren Oberflä che des Vorformlings zu bilden.
14. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das sauerstoffhaltige Gasgemisch unter Einwirkung von UVStrahlung einer Lampe, vorzugsweise einer Exzimer Lampe, mit der Vorschicht zur Bildung der Sperrschicht reagiert.
15. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß dem sauerstoffhaltigen, entflammbaren Gasgemisch Stickstoff oder Xenon zugemischt wird, welches dann für die zweite Verbrennung gezündet wird und UVStrahlung emittiert.
16. Verfahren zum Blasformen eines Behälters (1) aus einem Vorformling (2) aus Kunststoff, der nach Erwärmen durch ein mit Niederdruck von zwischen 2 bar und 15 bar in den Behäl ter (1,2) eingeblasenes Gas unter Vergrößerung seines Innenvolumens vorgeformt wird und durch Zünden eines eingeblasenen, brennfähigen Gases durch den bei der Verbren nung entstehenden höheren Blasdruck in seine endgültige Gestalt geformt wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein PräkursorMaterial auf Basis einer Silizium, Magnesium, Alumi nium, Titan, Zink, Zirkonium, Bor, Cer, Kalziumoder Zinnverbindung oder dergleichen oder auf der Basis von Gemischen hieraus in Form eines Gases, Dampfes, Nebels oder ei nes duktilen Feststoffes als Vorschicht auf die innere Oberfläche des Vorformlings (2) vor der Vorformung des Behälters (1) mit Niederdruck aufgebracht wird, dann sauerstoffhalti ges, enfffammbares Gasgemisch in den Vorformling (2) eingeführt und gezündet wird, wo durch der Formling (2) durch den bei der Verbrennung entstehenden höheren Blasdruck in seine endgültige Gestalt geformt wird und gleichzeitig die Beschichtung auf der Basis von Siliziumoxid, Siliziumoxynitrid, Magnesiumoxid, Aluminiumoxid, Titanoxid, Titannitrid, Zink oxid, Zirkoniumoxid, Boroxid, Ceroxid, Kalziumoxid oder Zinnoxid oder auf der Basis von Gemischen hieraus auf der inneren Oberfläche des Behälters gebildet wird.
17. Verfahren zum Blasformen eines Behälters (1) aus einem Vorformling (2) aus Kunststoff, der nach Erwärmen durch ein mit Niederdruck von zwischen 2 bar und 15 in den Behälter (1,2) eingeblasenes Gas unter Vergrößerung seines Innenvolumens vorgeformt und da nach durch Einblasen eines weiteren Gases mit höherem Blasdruck von zwischen 20 bar und 600 bar in den Behälter in seine endgültige Gestalt ausgeformt wird, dadurch gekenn zeichnet, daß ein brennfähiges PräkursorGas in den entspannten, ausgeformten Behälter (1) eingeblasen und gezündet wird und durch die Verbrennung eine Beschichtung auf der inneren Oberfläche des Behälters (1) gebildet wird.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das PräkursorGas auf Silizi um, Magnesium, Aluminium, Titan, Zink, Zirkonium, Bor, Cer, Kalziumoder Zinnoxid basis oder dergleichen oder auf der Basis von Gemischen hieraus gebildet wird und daß sich eine Beschichtung auf Siliziumoxid, Siliziumoxynitrid, Magnesiumoxid, Aluminium oxid, Titanoxid, Titannitrid, Zinkoxid, Zirkoniumoxid, Boroxid, Ceroxid, Kalziumoxid oder Zinnoxidbasis oder dergleichen oder auf der Basis von Gemischen hieraus ergibt.
19. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das PräkursorGas aus min destens einer flüchtigen Kohlenwasserstoffverbindung auf Basis von Alkanen oder Alkenen, Alkinen, Aromaten, Alkanolen, Ethern, Aldehyden, Ketonen, Epoxiden, organischen Säuren, Estern oder entsprechenden Anhydriden besteht.
Description:
VERFAHREN ZUM BLASFORMEN EINES BEHÄLTERS AUS KUNSTSTOFF UND ZUM BESCHICHTEN DES BEHÄLTERINNEREN

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Blasformen eines Behälters aus einem Vorformling aus Kunststoff, der nach Erwärmen durch ein mit Niederdruck von zwischen 2 bar und 15 bar in den Behälter eingeblasenes Gas unter Vergrößerung seines Innenvolumens vorgeformt wird und durch Zünden eines eingeblasenen, brennfähigen Gases durch den bei der Verbrennung entstehenden höheren Gasdruck in seine endgültige Gestalt geformt wird.

Beim Blasformen des endgültigen Behälters geht man von einem Vorformling aus, der üblicherwei- se aus dem Material Polyethylenterephthalat besteht und spritzgeformt ist. Das Vorformen bei Nie- derdruck führt zu einem Zwischenformling (vor der ersten Verbrennung). Nach der Verbrennung (zum Beispiel schon der ersten Verbrennung) erhält man den fertigen Behälter (Endformling) in seiner endgültigen Gestalt. Unter"Formling"wird jeder der drei Formzustände verstanden.

Es ist bekannt, Kunststoffbehälter aus Polyethylen durch Extrudieren des geschmolzenen Kunst- stoffes in Gestalt eines Schlauches herzustellen, wobei die Endformung durch Einblasen eines Ga- ses in einen Formhohlraum erfolgt (Extrusionsblasformen). Steifere Kunststoffe, wie zum Beispiel PET (Polyethylenterephthalat), werden aus einem vorerwärmten Vorformling unter mechanischem Strecken in einen Formhohlraum geblasen (Streckblasformen). Der Innenraum des Formhohlrau- mes entspricht dem fertigen Behälter, der zum Beispiel ähnlich einer Flasche ein offenes Ende hat, weiches mit einer Aufnahme mit Gaszuführleitungen gehalten ist.

Aus der internationalen Veröffentlichung WO 98/06 559 ist eine Weiterentwicklung des Verfahrens zum Streckblasformen von PET-Flaschen bekannt, das man als"Explosions-Streckblasformen" bezeichnen kann. Der vorgeformte Vorformling wird danach auf eine für das Streckblasen geeigne- te Temperatur von etwa 100-120°C erwärmt und in die Werkzeugform eingebracht. Das eingangs erwähnte Verfahren erzeugt den Niederdruck des in die PET-Flasche eingeblasenen Gases, mit einem explosiven Gasgemisch, zum Beispiel einem Gemisch aus Knallgas und einem inertgas.

Durch Zünden dieses Gasgemisches entsteht der erwähnte höhere Blasdruck, welcher die Wan- dung des Zwischenformling bzw. des teilweise vorgeformten Behälters ganz an die Innenwand der Form drückt. Das explosive Gasgemisch, d. h. das eingeblasene, brennfähige Gas, ist ein Gemisch eines Oxidationsmittels beispielsweise Sauerstoff und eines oxidierbaren Bestandteiles, wie zum Beispiel Wasserstoff, Methan oder dergleichen.

Solche bekannten PET-Flaschen werden vielfach für die Verpackung zum Beispiel von Wasser verwendet. Man weiß, daß die Wandungen solcher PET-Flaschen für niedermolekulare Gase durchlässig sind. Im Falle verpackter flüssiger Lebensmittel, insbesondere von Säften und COs- haltigen Getränken, sind die Haltbarkeitszeiten folglich begrenzt. Um den dafür verantwortlichen Sauerstoff am Eindringen bzw. das Kohlendioxid am Entweichen zu hindern und um damit solche Kunststoffverpackungen für flüssige Lebensmittel besser anwendbar zu machen, ist man bereits dazu übergegangen, Wandungen dieser Kunststoffpackungen innen oder außen zu beschichten.

Ein Beispiel für einen solchen bekannten Beschichtungsprozeß zur Verbesserung dieser sogenann- ten Sperr-oder Barriereeigenschaft von Kunststoffpackungen ist die plasmagestützte chemische Abscheidung aus der Gasphase. Im Falle der Innenbeschichtung wird hierbei ein Gasgemisch in die den Behälter darstellende Packung eingeführt. Elektromagnetische Energie wird eingestrahlt, zün- det das Plasma, und im Inneren des Behälters wird bei diesem Behandlungsprozeß zum Beispiel ein glasartiges Siliziumoxid oder eine amorphe Kohlenstoffschicht aufgetragen. Niedermolekulares Gas, zum Beispiel Sauerstoff oder Kohlendioxid, kann durch diese zusätzliche Barriere die Kunst- stoffwände wesentlich langsamer durchdringen, und es können auch nicht mehr organische Verbin- dungen in den Kunststoff eindringen mit der Folge, daß im Falle von verpackten flüssigen Lebens- mitteln die Getränke dadurch ihren Geschmack, ihr Aroma und ihre Qualität wesentlich länger hal- ten können.

Man hat andererseits schon versucht einen Behälter durch Blasformen herzustellen, wobei das zum Blasformen verwendete Gas bereits ein Prozeßgas ist, mit dessen Hilfe der blasgeformte Behälter durch Vakuumbedampfung innen mit einer Sperrschicht versehen wird, die aus einer Siliziumver- bindung besteht. Für die Beschichtungsherstellung hat man hier das herkömmliche chemische Plasmadampfabscheiden durchgeführt, wobei das Plasma durch ein elektrisches Mikrowellenfeld gezündet wurde. Hierzu sind umfangreiche Maschinenanlagen erforderlich, und außerdem wurde beim Blasformen zunächst ein hoher Druck in dem Behälter von etwa 40 bar erzeugt, welcher da- nach mit entsprechendem Zeitaufwand auf Vakuum entspannt werden mußte, um die plasmage- stützte Beschichtung durchzuführen. Abgesehen von der Langwierigkeit dieses Verfahrens beim Umschalten vom Hochdruck auf Vakuum und der Verwendung großer Maschineneinrichtungen zeigte sich auch, daß die Ausbeute der verwendeten Gase so gering ist, daß eine industrielle An- wendbarkeit nicht in Frage kommt.

Es besteht daher das Bedürfnis, Beschichtungen mit hoher Sperrwirkung auf der Innenseite von Kunststoffbehältern möglichst gleich nach oder sogar während des Herstellungsprozesses des Be- hälters anzubringen. Die Innenbeschichtung ist besonders günstig, weil Aromastoffe oder derglei- chen sonst in die Behälterwandung eintreten können. Bei der Herstellung von Behältern aus Kunst- stoffen, insbesondere PET, HDPE, Polyacrylnitril oder Polykarbonat soll der Blasformprozeß mit dem Beschichtungsprozeß kombiniert werden.

Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines Blasformverfahrens der eingangs genannten Art, mit welchem ein Behälter, zum Beispiel eine PET-Flasche, im Verlaufe des Formgebungspro- zesses oder unmittelbar danach auf seiner Innenseite mit einer Sperrschicht versehen wird, die für Gase, Aromastoffe und dergleichen undurchlässig ist, ohne daß man große Maschinen, Vakuuman- lagen und dergleichen einsetzen muß.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß dem brennfähigen Gas ein Präkursor- Gas zugemischt wird, dieses Gemisch gezündet wird und durch die Verbrennung eine Beschich- tung auf der inneren Oberfläche des Behälters gebildet wird.

Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Behälter durch Blasformen hergestellt, die aus Kunststoff gefertigt sind, wie oben angegeben. Zu diesen Behältern kann man auch Verpackungen rechnen, wobei alle Arten von Behältern in Betracht gezogen werden, die durch Blasformen her- stellbar sind, insbesondere einseitig offene Flaschen. Bei den bekannten Blasformverfahren erfolgt spätestens die Endformung in einem Formhohlraum, Behälter können aber auch ohne einen sol- chen Hohlraum blasgeformt werden. Zum Blasformen werden Vorformlinge verwendet, die im all- gemeinen ein kleineres Innenvolumen als das letztlich durch Endformen des Behälters gebildete Innenvolumen haben. Solche Vorformlinge können auch durch Spritzgießen hergestellt sein. Die Vorformlinge können die Gestalt eines länglichen Rohres oder einer Flasche haben. Es gibt aber auch Vorformlinge aus einem extrudierten Schlauchstück, welches an den gewünschten Enden zusammengedrückt und verschweißt sein kann. Ein solcher Vorformling ist entweder nach dem Herstellungsverfahren noch warm oder wird auf etwa 100°C oder 120°C erwärmt, um blasfähig zu werden.

Das Blasformen gemäß der Erfindung erfolgt zunächst in einem ersten Schritt, bei welchem ein Gas unter Niederdruck im Bereich zwischen 2 und 15 bar in den Vorformling zur Bildung eines Zwi- schenformlings eingeblasen wird. Das Innenvolumen des Vorformlings wird dadurch vergrößert und der Behälter auf diese Weise vorgeformt.

Sodann erfolgt das Endformen des Behälters in seine endgültige Gestalt in einem zweiten Schritt durch Einblasen eines brennfähigen Gases, welches dann gezündet wird und durch die Verbren- nung, insbesondere durch eine explosionsartige Verbrennung, einen höheren Blasdruck entstehen läßt. Nach Aufbringen dieses Blasdruckes ist der Behälter in seine endgültige Gestalt geformt.

Ein nach diesem Verfahren hergestellter Behälter ist auf seiner inneren Oberfläche aber noch nicht beschichtet. Erfindungsgemäß werden nun durch die vorstehenden Merkmale Maßnahmen ange- geben, daß die gewünschte Beschichtung als Sperrschicht in Kombination mit den Blasformschrit-

ten hergestellt wird, so daß bei einer bevorzugten Ausführungsform die Blasformmaschine sogar mit der Beschichtungsmaschine identisch sein kann.

Gesonderte Beschichtungsmaschinen sind durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen nicht mehr erforderlich. Es wird erfindungsgemäß ein Präkursor-Gas oder Vorläufergas auf der vorstehend angegebenen Basis, zum Beispiel auf Silizium-oder Kohlenwasserstoffbasis, dem brennfähigen Gas zugemischt und durch Zündung der Verbrennung zugeführt, so daß durch die Verbrennung die Beschichtung auf der genannten Basis, zum Beispiel Siliziumoxidbasis oder auf organischer Koh- lenstoffbasis, auf der inneren Oberfläche des Behälters gebildet wird.

Erfindungsgemäß wird die potentielle chemische Energie, insbesondere die durch die rasche Verbrennung gewonnene Energie, verwendet, um mit hoher Geschwindigkeit im inneren des Behäl- ters die angestrebte Beschichtung zu erzeugen. Dieser Verbrennungsschritt erlaubt nicht nur eine billige Beschichtung ohne großen Maschinenaufwand, sondern erzeugt gewünschtenfalls auch eine aseptische Verpackung, wobei der Behälter unmittelbar nach seiner Herstellung aseptisch ist.

Bei einer ersten Ausführungsform ist es erfindungsgemäß besonders vorteilhaft, wenn das Präkur- sor-Gas auf Silizium-, Magnesium-, Aluminium-, Titan-, Zink-, Zirkonium-, Bor-, Cer-, Kalzium-oder Zinnoxidbasis oder dergleichen oder auf der Basis von Gemischen hieraus gebildet wird und wenn sich eine Beschichtung auf Siliziumoxid-, Siliziumoxynitrid-Magnesiumoxid-, Aluminiumoxid-, Titan- oxid-, Titannitrid-, Zinkoxid-, Zirkoniumoxid-, Boroxid-, Ceroxid-, Kalziumoxid-oder Zinnoxidbasis oder dergleichen oder auf der Basis von Gemischen hieraus ergibt. Das brennfähige Gasgemisch sollte bei dieser Ausführungsform vorzugsweise im Sauerstoff-Überschuß wirken. Man kann da- durch die Barrierewirkung der Barriereschichten optimieren. Die Schichten werden hierdurch voll- ständig oxidiert. D. h. ein Maximum von Sauerstoff-und/oder Stickstoffatomen werden hierzu einge- baut. im Überschuß"bedeutet dabei, daß das brennfähige Gas einen höheren Sauerstoffanteil aufweist als zu seiner eigenen Verbrennung erforderlich wäre (oxidierende Betriebsart). Mit Vorteil wird der Sauerstoffanteil so gewählt, daß er ausreichend ist, auch die Präkursor-Verbindung vollständig zu oxidieren.

Als Präkursor-oder Vorläufermaterial wird für die hier ins Auge gefaßte erste Ausführungsform ein Vorläufergas auf Silizium-, Magnesium-, Aluminium-, Titan-, Zink-, Zirkonium-oder Borbasis oder dergleichen oder auf der Basis von Gemischen hieraus angegeben, wobei die Verbrennung dieses Gemisches des brennfähigen Gases und des Präkursor-Gases eine Beschichtung der angegebe- nen Art gibt, welche aus einer im wesentlichen anorganischen Verbindung besteht, die stabile und dichte Strukturen in der Beschichtung ausbildet.

Die Barriereschicht ist eine überwiegend oder völlig anorganische Verbindung, die typischerweise aus einem Metall-oder Halbmetall-sowie einem nichtmetallischen Anteil, wie Sauerstoff und/oder Stickstoff, besteht. Zusätzlich können auch Anteile von Kohlenstoff und Wasserstoff enthalten sein.

Es handelt sich also typischerweise um Oxide, Nitride oder Oxynitride von Metallen wie : Aluminium, Magnesium, Titan, Zirkonium, Zink und/oder Halbmetallen, wie Silizium oder Bor.

Man kann eine solche, die Barriereschicht bildende anorganische Verbindung noch dichter gestat- ten, indem man Atome eines weiteren Metalls oder Halbmetalls in einem geringeren Anteil einla- gert.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform, nämlich durch Auswählen und geeignetes Reagierenlas- sen des Vorläufermaterials, kann man der chemischen Zusammensetzung der Beschichtung Koh- lenstoff zufügen. Diese oder ähnliche Maßnahmen bewirken, daß die Beschichtungsstruktur nicht völlig steif oder starr ist. Durch die Reaktion bei dieser Ausführungsform (zum Beispiel Zugabe von Kohlenstoff) neigt dann die Beschichtung auch bei mechanischen Einwirkungen, zum Beispiel Strecken oder Biegen, weniger zum Brechen.

Ähnlich stabile und dichte Strukturen in der Beschichtung erhält man für eine zweite Ausführungs- form, wenn erfindungsgemäß das Präkursor-Gas aus mindestens einer flüchtigen Kohlenwasser- stoffverbindung auf Basis von Alkanen oder Alkenen, Alkinen, Aromaten, Alkanolen, Äthern, Alde- hyden, Ketonen, Epoxiden, organischen Säuren, Estern oder entsprechenden anderen Hydriden besteht. Dadurch ergibt sich eine Barriereschicht, die stabiler gegenüber Produkten mit pH-Werten im basischen Bereich (also über 7) ist und die insbesondere mit Behälterwandungen aus Polyolefi- nen, wie zum Beispiel Polyethylen, Polypropylen, kompatibel ist. Ein Beispiel für Alkane ist Ethan, für Alkene etwa Ethen oder Propylen, für Alkine das Acetylen. Auch aromatische Verbindungen können eingesetzt werden, wie zum Beispiel Toluol. Man kann auch Sauerstoff enthaltende Koh- lenwasserstoffe verwenden, wie Alkanole. Dafür sind Beispiele : Methanol, Ethanol, Propanol, Ethy- lenglykol. Ein Beispiel für Ether ist Dioxan ; für Aldehyde Acetaldehyd, für Ketone Benzaldehyd, für Epoxide Propylenoxid, für organische Säuren die Essigsäure, für Ester zum Beispiel Essigsäure- ethylester und für Anhydride zum Beispiel Maleinsäureanhydrid.

Anstelle der im wesentlichen anorganischen Metalloxidschicht bei der einen Ausführungsform kann man also auch bei der anderen Ausführungsform eine organische Kohlenstoffschicht als Sperr- schicht auf die Innenwand des Behälters aufbringen. Für das Aufbringen der organischen Kohlen- stoffschicht werden in den vorgeblasenen oder ausgeformten Behälter zusätzlich zu der H,/0,- Mischung, deren Verbrennung zur Formung der Flasche führt, noch Kohlenwasserstoffverbindun- gen eingebracht. Für diesen Fall ist es notwendig, einen Sauerstoffüberschuß in dem Gasgemisch zu vermeiden, denn sonst würde eine vollständige Oxidation der Kohlenwasserstoffverbindung er-

folgen und keine Schicht abgeschieden. Die Sauerstoffdosierung muß also so eingestellt werden, daß bei der Explosion genügend Energie für den Prozeß freigesetzt wird und dabei gleichzeitig der Wasserstoff der Kohlenwasserstoffverbindung genügend weitgehend verbraucht wird, um die Ab- scheidung einer genügend dichten Kohlenstoff-Sperrschicht zu ermöglichen.

Bei einer weiteren günstigen Ausführungsform besteht erfindungsgemäß das Präkursor-Gas aus einem Gemisch aus mindestens einer flüchtigen Metallverbindung und mindestens einer flüchtigen Kohlenwasserstoffverbindung."Flüchtig"bedeutet erfindungsgemäß, daß die verwendete Metall- verbindung bei Temperaturen im Bereich der Raumtemperatur verdampft. Dies ist zum Beispiel bei Tetramethylsilan gegeben.

Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das Zu- mischen des Präkursor-Gases vor dem Vorformen erfolgt und die Beschichtung beim Endformen gebildet wird. Dies bedeutet, daß man den Vorformling nach Erwärmen bereits mit dem ins Auge gefaßten Gasgemisch vorformt. Dieses Gasgemisch ist das brennfähige Gas, gemischt mit dem Vorläufergas.

Beispielsweise handelt es sich um Knallgas, gemischt mit Tetramethylsilan als Vorläufergas. Diese auch mit TMS abgekürzte, brennbare, flüchtige Flüssigkeit ist auch als Gas bekannt. Dieses Gas- gemisch von zum Beispiel Knallgas plus TMS wird also zum Vorformen bei Niederdruck verwendet und im nächsten Schritt wie beim Explosions-Streckblasformen nach WO 98/06 559 gezündet, so daß der Behälter damit seine endgültige Gestalt erhält. Gleichzeitig damit werden die Innenwände des Behälters mit der gewünschten Beschichtung versehen, die im Falle des Vorläufermaterials TMS eine Siliziumoxidbasis hat. Diese Beschichtung hat hervorragende Sperreigenschaften.

Wenn man alternativ als brennfähiges Gas, gemischt mit dem Vorläufergas, Knallgas nimmt, ge- mischt mit Acetylen, dann wird dieses brennbare, flüchtige Gasgemisch von zum Beispiel Knallgas plus Acetylen zum Vorformen bei Niederdruck verwendet und im nächsten Schritt wie beim Explosi- ons-Streckblasformen gezündet, so daß der Behälter damit seine endgültige Gestalt erhält. Gleich- zeitig damit werden die Innenwände des Behälters mit der gewünschten Beschichtung versehen, die im Falle des Vorläufermaterials Acetylen eine amorphe Kohlenstoffschicht ist. Diese Beschich- tung hat wiederum hervorragende Sperreigenschaften.

Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß das Präkursor-Gas nach dem Endformen in den Behälter eingeführt wird und durch das Zünden eine zweite Verbrennung zur Bildung der Beschichtung auf der inneren Oberfläche des Behälters ausge- löst wird.

Das Vorformen mit Niederdruck. d. h. im Bereich zwischen 2 und 15 bar und vorzugsweise bei etwa 10 bar kann mit Luft oder auch-nach WO 98/06 559-mit einem brennfähigen Gas durchgeführt werden. Das Endformen mit dem höheren Blasdruck erfolgt wie bei den bekannten Blasformverfah- ren in einem Druckbereich zwischen 20 bar und 600 bar, vorzugsweise bei etwa 40 bar. Bei Vorge- hen nach WO 98/06 559 ist praktisch bereits Knallgas als brennfähiges Gas eingesetzt worden, welches zum Beispiel mit einer Zündkerze oder mit Laserlicht von außen gezündet wurde.

Erst nach diesem Endformen wird dann bei dieser zuletzt genannten Ausführungsform das Vorläu- fergas in den Behälter eingeführt, um nach Zünden eine schnelle Verbrennung zu erreichen. Das Verbrennen des Präkursor-Gases führt zur Bildung der Beschichtung, die sich auf der inneren Oberfläche des Behälters in der gewünschten Weise ablagert.

Wenn die Beschichtungsreaktion unter ungünstigen Randbedingungen und unter hohem Druck erfolgt, ist die Reaktion nicht immer leicht zu kontrollieren, es kann zur Staub-, Flockenbildung oder Sandbildung kommen. Die Reaktanden bilden dann nicht die gewünschte dichte Beschichtung, son- dern bilden den Abfall Sand bzw. Staub oder Ruß. Man kann die Reaktanten allerdings ebenso wie die Prozeßparameter beeinflussen und richtig auswählen, um diese Staubbildung zu vermeiden.

So hat man beispielsweise Silane verwendet, die sich mit Sauerstoff selbst entzünden und explo- dieren. Diese Reaktion kann so schnell sein, daß die nachteilige Sandbildung festgestellt wird zu Lasten einer kompakten Beschichtung. Erfindungsgemäß hat man nun aber gefunden, daß man die Reaktion durch Verdünnen des Silans mit einem inerten Gas verlangsamen kann. Hierfür kann man Stickstoff, Argon, Helium oder ein Gemisch aus denselben verwenden. Durch diese wird die zur Staubbildung führende Gasphasenreaktion unterdrückt.

Die Reaktion kann durch die Substitution der Wasserstoffatome der Silanmoleküle durch weniger reaktive Strukturelemente verlangsamt werden, wie zum Beispiel Alkylgruppen oder Alkoxigruppen.

Auch können Siloxane anstelle von Silanen verwendet werden. Zur Vermeidung der angesproche- nen Sandbildung können Präkursor-Kombinationen und Gase so gewählt werden, daß immer nur eine anorganische Sperrschicht bei der Verbrennung erzeugt wird.

Gleiches gilt bei der Verwendung von Kohlenwasserstoffen. Die Kohlenwasserstoffverbindungen sollte man so auswählen, daß die Reaktion nicht zu schnell erfolgt, denn sonst wird Staub oder Ruß gebildet. Man erreicht dies durch die Verwendung von gesättigten Kohlenwasserstoffen. Anderer- seits bilden sich dichte-oder sogar diamantartige-Kohlenstoffschichten bevorzugt, wenn der Was- serstoffanteil in den Verbindungen gering ist, wenn also ungesättigte Kohlenwasserstoffe verwendet werden. Durch die Verwendung von gesättigten Kohlenwasserstoffen wird die Reaktion langsamer.

Das bedeutet, daß man durch die Wahl des Verhältnisses von gesättigten zu ungesättigten Koh- lenwasserstoffen die Balance zwischen den beiden Effekten so einstellt, daß man am Ende eine gute Sperrwirkung der entstehenden Barriereschicht erzielt.

Durch die Wahl des Sauerstoffanteils im Gasgemisch kann man zusätzlich den Charakter der ent- stehenden Kohlenstoffbeschichtung beeinflussen, ob sie nämlich mehr den Charakter der diamant- artigen Kohlenstoffbeschichtung oder der amorphen Kohlenstoffbeschichtung hat.

Bei diesen Ausführungsformen wird die Sperrschicht in einem letzten Verbrennungsschritt auf dem Behälterinneren abgelagert, nachdem der Behälter in seine Endform gebracht worden ist, zum Bei- spiel durch einen Explosionsprozeß.

Bei einem praktischen Beispiel wurde ein Vorformling aus PET mit Luft bei einem Druck von 8 bar vorgeformt und dann durch Explosion eines Knallgasgemisches in seine Endgestalt einer Flasche gebracht. Nach dem Entspannen (nach dieser Explosion) wurde ein Gemisch aus TMS und Luft in den Behälter eingeführt und einer zweiten und letzten Verbrennung zugeführt, so daß eine Sperr- schicht für Sauerstoff entstand.

Die vorstehend beschriebenen Ausführungsformen des Blasform-und Beschichtungsverfahrens nach der Erfindung, bei denen die Beschichtung bei hohem Druck erfolgte, tragen unter gewissen Prozeßbedingungen die Gefahr der Sandbildung in sich. Diese kann völlig ausgeschaltet werden, wenn man eine andere bevorzugte Ausführungsform vorsieht, die erfindungsgemäß dadurch ge- kennzeichnet ist, daß ein Präkursor-Material auf Basis einer Silizium-, Magnesium-, Aluminium-, Titan-, Zink-, Zirkonium-, Bor-, Cer-, Kalzium-oder Zinnverbindung oder dergleichen oder auf der Basis von Gemischen hieraus in Form eines Gases, Dampfes, Nebels oder duktilen Feststoffes als Vorschicht auf die innere Oberfläche eines Formlings aufgebracht wird, dann ein sauerstoffhaltiges, entflammbares Gasgemisch in den Formling eingeführt und gezündet wird und durch diese Verbrennung die Beschichtung auf Siliziumoxid-, Siliziumoxynitrid-, Magnesiumoxid-, Aluminium- oxid-, Titanoxid-, Titannitrid-, Zinkoxid-, Zirkoniumoxid-, Boroxid-, Ceroxid-, Kalziumoxid-oder Zinn- oxidbasis oder dergleichen oder auf der Basis von Gemischen hieraus auf der inneren Oberfläche des Formlings gebildet wird. In den Formling wird nach dieser dritten Ausführungsform eine Vor- schicht auf die innere Oberfläche des Formlings aufgebracht. Man läßt diese dann in dem nachfol- genden Prozeßschritt zu der gewünschten Sperrschicht reagieren. Diese Vorschicht kann ein wei- ches Vormaterial sein, es muß nur an der Innenwand des Formlings haften und bei der Reaktion und Umwandlung zur Sperrschicht die Innenwand vollständig überdecken. Eine Staub-bzw. Sand- bildung wie bei dem oben beschriebenen Hochdruckverfahren braucht hier nicht befürchtet zu wer- den. Die Vorschicht kann man auf die innere Oberfläche des Vorformlings, des Zwischenformlings oder auch des fertigen Behälters, des Endformlings, aufbringen.

Das auf den Vor-oder Zwischenformling aufgebrachte Präkursor-Material sollte vorzugsweise einen Siedepunkt haben, der über der Innenwandtemperatur des Formlings liegt. Beim Aufbringen auf den Endformling genügt ein Siedepunkt >20°C, weil der Endformling gekühlt wird.

Analog kann man mit flüssigen Kohlenwasserstoffen vorgehen. Im Falle dieser flüchtigen, flüssigen Kohlenwasserstoffe kann man zum Beispiel paraffinartige Schichten erzeugen.

Die Vorschicht kann durch Aufsprühen, Aufkondensieren oder Aufpolymerisieren auf die innere Oberfläche des Formlings aufgebracht werden. Alternativ kann sie mit Hilfe einer Verbrennung auf- gebracht werden, wobei die Verbrennung so zu führen ist, daß Staubbildung vermieden wird. Hierzu wird ein Unterschuß an oxidierenden Gasen eingesetzt. Dies bewirkt, daß die abgeschiedene Schicht nicht die Eigenschaft einer Barriereschicht hat, sondern vielmehr diese Barriereeigenschaf- ten durch nachträgliche Reaktion der abgeschiedenen Schicht herbeigeführt werden.

Für das Überführen der Vorschicht in die Barriereschicht wird die Vorschicht einem Oxidationspro- zeß unter Beteiligung von Sauerstoff oder Ozon unterzogen. Die Aktivierungsenergie hierfür wird durch einen Verbrennungsprozeß oder durch UV-Strahlung geliefert. So kann man als sauerstoff- haltiges, entflammbares Gasgemisch zum Beispiel Wasserstoff oder Ammoniak zusammen mit einem Überschuß an Sauerstoff verwenden, das in den Formling eingeführt und gezündet wird.

Durch die rasche Verbrennung wird unter chemischer Umwandlung der Vorschicht die gewünschte Sperrschicht gebildet.

Für die Herstellung einer anorganischen Sperrschicht ist vorzugsweise das Knallgasgemisch so zusammengesetzt, daß der Sauerstoffanteil bezüglich der Verbrennung der Vorschicht im Über- schuß vorliegt ; d. h. der Sauerstoffanteil höher als für die gesamte Verbrennung der Vorschicht in zum Beispiel Siliziumoxid erforderlich ist, welches die Sperrschicht bildet. In diesem Falle spricht man von der oxidierenden Betriebsart. Diese ist dann zweckmäßig, wenn der Sauerstoff nicht nur für die Explosion oder Verbrennung, sondern auch zum Ausreagieren des Präkursor-Materials zur Sperrschicht benötigt wird. Diese zweite bzw. letzte Verbrennung oder Explosion dieses Gasgemi- sches läßt die Vorschicht zu einer festen, dichten Sperrschicht weiterreagieren, die im Falle eines Präkursor-Materials auf Siliziumbasis eine Beschichtung auf Siliziumoxidbasis ist.

Für die Herstellung einer diamantartigen oder amorphen Kohfenstoffsperrschicht darf natürlich nicht mit Sauerstoffüberschuß gearbeitet werden.

Für eine solche Kohlenstoffsperrschicht ist es erfindungsgemäß vorteilhaft, wenn ein Präkursor- Material, das aus mindestens einer flüchtigen Kohlenwasserstoffverbindung auf Basis von Alkanen,

Alkenen, Alkinen oder Aromaten, Alkanolen, Ethern, Aldehyden, Ketonen, Epoxiden, organischen Säuren, Estern oder entsprechenden Anhydriden besteht, in Form eines Gases, Dampfes oder Ne- bels als Vorschicht auf die innere Oberfläche eines Formlings aufgebracht wird, dann ein sauer- stoffhaltiges, entflammbares Gasgemisch in den Formling eingeführt und gezündet wird und durch diese Verbrennung eine Beschichtung auf Kohlenstoffbasis auf der inneren Oberfläche des Behäl- ters gebildet wird.

Die Bildung der Sperrschicht gelingt auch einwandfrei, wenn man als sauerstoffhaltiges, oxidieren- des Gas zum Beispiel Distickstoffoxid (N2O) verwendet.

Die Sperrschicht kann sowohl Stickstoff als auch oder Kohlenstoff enthalten.

Vorteilhaft ist es gemäß der Erfindung, wenn bei einer weiteren Ausführungsform das sauerstoffhal- tige, für die zweite Verbrennung entflammbare Gasgemisch Ozon enthält. Dieses Gas wird wieder nach der Ablagerung der Vorschicht auf der inneren Oberfläche des Behälters eingeführt und ist stark oxidierend. Die Einführung als Gas hat den Vorteil, daß alle Teile der inneren Oberfläche des Behälters mit diesem Gas in Kontakt kommen. Ozon hat außerdem den Vorteil, daß es kommerziell preiswert und in großer Menge durch zur Verfügung stehende Generatoren herstellbar ist. Durch die Verwendung von Ozon wird die Vorschicht und jegliches verbleibendes Präkursor-Material, wel- ches noch nicht reagiert hat, unmittelbar oxidiert, wobei die Barriereschicht gebildet wird. Gemäß dieser Ausführungsform bleibt kein Präkursor-Material in dem Behälter zurück. Dies ist insbesonde- re günstig in Fällen, wo eine Migration des Präkursor-Materials in das Verpackungsgut vermieden werden soll, welches schließlich in den fertigen Behälter eingefüllt wird.

Die Verwendung von Ozon, welches bekanntlich ein wirksames und lebensmittelverträgliches Steri- fisierungsmittel ist, hat außerdem den gewünschten Nebeneffekt, das Sterilitätsniveau innerhalb des Behälters zu erhöhen.

Das vorstehende Blasformverfahren mit der Vorschicht ist weiter vorteilhaft dadurch ausgestaltet, daß bei einer noch anderen Ausführungsform zur Erzeugung der Sperrschicht eine Teilverbrennung des Präkursor-Materials, vorzugsweise einer flüchtigen Siliziumverbindung, durch eine oxidierende Verbindung im Unterschuß in reduzierender Betriebsart/Reaktion erfolgt und daß danach ein weite- res sauerstoffhaltiges Gas in den Behälter eingeführt und mit mindestens einem entflammbaren Gas vermischt wird, das Gemisch zu einer endgültigen dritten Verbrennung gezündet wird, wobei das Gasgemisch einen Überschuß oxidierender Gase für die Verbrennung der Vorschicht hat und die Erzeugung der Sperrbeschichtung in oxidierender Betriebsart/-Reaktion erfolgt. Bei dieser Aus- führungsform kann die Bildung der Vorschicht durch die erwähnte Teilverbrennung eines Präkursor- Materials erfolgen, zum Beispiel einer flüchtigen, vorzugsweise auch entflammbaren Siliziumverbin-

dung, durch eine oxidierende Verbindung, wie zum Beispiel Sauerstoff oder Distickstoffoxid. Diese Verbrennung soll unter bestimmter Bedingung erfolgen, nämlich derjenigen, daß das Verhältnis der oxidierenden Verbindung zu dem Vorläufermaterial nicht für eine Gesamtoxidation des Vorläufer- materials ausreicht. Dies ist eine sauerstoffarme oder reduzierende Betriebsart/Reaktion. Nach die- ser Teilverbrennung wird dann bei dieser Ausführungsform in einem nachfolgenden Schritt die Vor- beschichtung durch eine andere Verbrennung oder Explosion eines Gasgemisches in eine Sperr- schicht überführt, wie im folgenden beschrieben wird, und zwar in oxidierender Betriebsart. Diese Verbrennung des Gasgemisches erfolgt wieder so, wie oben schon beschrieben wurde. Gezündet wird ein Gemisch aus mindestens einem oxidierenden Gas (zum Beispiel Sauerstoff oder Distick- stoffoxid (N20)) und mindestens einem entflammbaren Gas (zum Beispiel Wasserstoff oder Ammo- niak), vorzugsweise ein Knallgasgemisch. Dabei ist das Knallgasgemisch so aufgebaut, daß der Anteil an Sauerstoff im Überschuß reagiert, d. h. höher ist als für die gesamte Verbrennung der Vor- schicht zur Sperrschicht erforderlich ist (Sperrschicht = zum Beispiel Siliziumoxid). Dies ist die oxi- dierende Betriebsart/Reaktion. Der Sauerstoffüberschuß wird für das Ausreagieren der Vorschicht zur Sperrschicht benötigt.

Bei einer weiteren Ausführungsform wird die Teilverbrennung des Präkursor-Materials erfindungs- gemäß mit der endgültigen dritten Verbrennung zur Sperrschicht zusammengefaßt, und diese Verbrennung beginnt in reduzierender Betriebsart (Reaktion und endet in oxidierender Betriebs- art/Reaktion. Die beiden Verbrennungsschritte der zuvor beschriebenen Ausführungsform werden bei dieser zuletzt erwähnten Ausführungsform nicht voneinander getrennt. Es wird nur der Anteil der oxidierenden Verbindungen so variiert, daß das Verfahren reduzierend beginnt und oxidierend en- det. Man hat festgestellt, daß diese Reaktionen schneller erfolgen und daß die Qualität der Sperr- schicht überraschenderweise noch besser ist.

Eine weitere andere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Blasformverfahrens mit der Vor- schicht ist dadurch gekennzeichnet, daß direkt nach dem Endformen des Behälters, also nach dem Zünden des Knaligases oder ähnlichem in dem Behälter, gasförmige oder flüssige Vorläuferma- terialien mit funktionellen Gruppen in das Behälterinnere eingefüllt werden, die in der Lage sind, mit den vom Verbrennungsprozeß hinterlassenen Radikalstellen zu reagieren. Funktionelle Gruppen in diesem Sinne sind zum Beispiel Vinylgruppen. Die Bildung der Radikalstellen wird begünstigt durch Unterschuß an Sauerstoff (reduzierende Betriebsart) und/oder durch Zugabe von Stickstoff zu dem brennbaren Gasgemisch.

Bevorzugt ist auch eine Ausführungsform des Verfahrens, bei weicher Stickstoff dem entflammba- ren Gasgemisch zugegeben wird, um eine gut haftende Beschichtung auf der inneren Oberfläche des Vorformlings zu bilden.

Diese Radikalstellen werden besonders günstig durch die Zugabe von Stickstoff zu dem brennba- ren Gasgemisch gebildet. Das Präkursor-Material, welches unmittelbar nach der Verbrennung (Ex- plosion) zugeführt wird, reagiert unmittelbar mit diesen Radikalstellen. Dadurch wird eine aufge- pfropfte und sehr gut haftende dünne Schicht auf der inneren Oberfläche des Formlings gebildet.

Es ist ferner zweckmäßig, wenn erfindungsgemäß das sauerstoffhaltige Gasgemisch unter Einwir- kung von UV-Strahlung einer Lampe, vorzugsweise einer Exzimer-Lampe mit der Vorschicht zur Bildung der Sperrschicht reagiert. Es gibt solche UV-Lampen mit einer Strahlung mit einem hohen Anteil kurzer Wellenlängen. Besonders günstig ist eine Exzimer-Lampe. Diese kann nach dem Ein- bringen der Vorschicht in den Behälter eingeführt werden.

Besonders günstig ist es dabei, wenn man eine Explosion bzw. Verbrennung zur Erzeugung der UV-Strahlung verwendet. Die UV-Strahlung gibt die notwendige Energie für die Umwandlung des abgeschiedenen Vorläufermaterials zu der gewünschten Sperrschicht. Verwendet man die Verbrennung zur Erzeugung der UV-Strahlung, dann braucht man mit weiterem Vorteil nicht eine sperrige UV-Lampe oder dergleichen in den Behälter einzuführen. Es hat sich auch als günstig her- ausgestellt, die UV-Strahlungserzeugung von außen zu vermeiden, weil dadurch das Behältermate- rial nicht so leicht beschädigt wird.

Günstig kann es in diesem Zusammenhang sein, wenn erfindungsgemäß dem sauerstoffhaltigen, entflammbaren Gasgemisch Stickstoff oder Xenon zugemischt wird, welches dann für die zweite Verbrennung gezündet wird und UV-Strahlung emittiert. Man kann auf diese Weise die UV- Strahlung durch die Verbrennung (Explosion) selbst erzeugen. Dies kann beispielsweise über die Bildung von angeregten Verbindungen ("Exzimeren") geschehen. Diese Exzimere zerfallen dann unter Emission von UV-Strahlung.

Die Exzimer-Strahlung kann bemerkenswert hohe Quantenenergien haben. Deshalb ist die Ver- wendung von Xenon gemäß der vorstehenden Ausführungsform günstig. Xenon hat den Vorteil, daß es Exzimere in homogener Phase bilden kann ohne die Notwendigkeit, eine zweite Gaskom- ponente einzuführen. Das erregte Xenon (Xe2*)-Exzimer hat einen Strahlungszerfall mit einer Emis- sionswellenlänge von 172 nm (Quantenenergie : 7,2 eV). Durch Xenon kann auch die Oberfläche sterilisiert werden. Da Xenon ein Edelgas ist und somit nicht an die fertig bearbeitete Sperrschicht gebunden ist, kann man mit weiterem Vorteil Xenon, welches den Verbrennungsstoffen zugemischt worden war, dann mit Standardmethoden nach dem Beschichtungsprozeß wieder aufbereiten.

Es kann erfindungsgemäß auch vorgesehen werden, ein Präkursor-Material auf Basis einer Silizi- um-, Magnesium-, Aluminium-, Titan-, Zirkonium-, Zink-, Bor-, Cer-, Kalzium-oder Zinnverbindun- gen oder dergleichen in Form einer Flüssigkeit oder eines duktilen Feststoffes als Vorschicht auf die

innere Oberfläche des Vorformlings vor der Vorformung des Behälters mit Niederdruck aufzubrin- gen, wobei nach dem Vorformen sauerstoffhaltiges, entflammbares Gasgemisch in den Vorformling eingeführt und gezündet wird, wodurch der Vorformling durch den bei der Verbrennung entstehen- den höheren Blasdruck in seine endgültige Gestalt geformt wird und gleichzeitig die Beschichtung auf der Basis von Siliziumoxid, Siliziumoxynitrid, Magnesiumoxid, Aluminiumoxid, Titanoxid, Titanni- trid, Zinkoxid, Zirkoniumoxid, Boroxid, Ceroxid, Kalziumoxid oder Zinnoxid oder dergleichen oder auf der Basis von Gemischen hieraus auf der inneren Oberfläche des Behälters gebildet wird. Das Aufbringen der Vorschicht auf die innere Oberfläche des Vorformlings kann sowohl innerhalb (wie oben beschrieben) als auch außerhalb der Blasformmaschine geschehen. Zum Auftragen außer- halb der Blasformmaschine wird beispielsweise ein Coinjektionsprozeß verwendet.

Siliziumverbindungen oder andere geeignete Verbindungen (Vorläufermaterialien) mit einem niedri- gen Dampfdruck werden vor dem Endformen in den Vor-oder Zwischenformling eingeführt, wobei dies vorzugsweise in einem Temperaturbereich der Innenwand zwischen 80°C und 120°C erfolgt ; oder sie werden nach dem Endformen in den endgeformten Behälter (Endformling) eingeführt, wo- bei dies vorzugsweise in einem Temperaturbereich der Innenwand zwischen 20°C und 40°C erfolgt.

Auf den inneren Oberflächen des Behälters bildet sich damit die Vorschicht.

Alle die erfindungsgemäßen Verfahren mit der Vorschicht haben außerdem die weiteren folgenden Vorteile : Weil die Vorschicht zu der Sperrschicht von der Oberfläche ausgehend in die Tiefe der Wandung hinein umgewandelt wird, hat die Vorschicht in den meisten Fällen einen Dichte-und Starrheitsgradienten in Richtung senkrecht zur Behälterwand. Die Sperrschicht ist nahe der Grenz- fläche zu dem Kunststoff, aus welchem der Behälter hergestellt wird, vergleichsweise weich und offen zur Diffusion. Andererseits ist die Sperrschicht nahe ihrer Oberfläche, welche zur Innenseite des Behälters gerichtet ist, starr und dicht. Dies ist sehr günstig bezüglich des Widerstandes der Sperrbeschichtung gegen Platzen, was sonst durch Biegen, Strecken, Stöße oder Temperaturver- änderungen hervorgerufen werden könnte.

Mit weiterem Vorteil ist die Oxidation und damit die Verdichtung der gegebenen Vorschicht der letz- te Schritt in der Folge von Explosions-und/oder Verbrennungsprozessen. Hierdurch kann erreicht werden, daß die oxidierte, starre Schicht nicht überbeansprucht wird, weil nahezu das gesamte Blasen in die Endgestalt durch vorhergehende Explosions-und/oder Verbrennungsprozesse abge- schlossen ist. Der Vorteil ist eine bemerkenswert reduzierte Neigung zum Reißen der Sperrschicht.

Es sind eingangs bereits bekannte Verfahren beschrieben worden, wie ein Behälter ausgeformt werden kann. Außer dem Explosions-Streckblasformen ist auch das klassische Streckblasformen mit den zwei Druckstufen beschrieben worden, nämlich dem Vorformen mit Niederdruck und dem Endformen bei höherem Blasdruck zwischen 20 bar und 600 bar. Nach der Erfindung kann nach

diesem Endformen, dem klassischen Streckblasformen, ein Vorläufergas in den Behälter eingeführt und zur Bildung der Beschichtung gezündet werden.

Bei diesem klassischen Verfahren zum Blasformen eines Behälters aus einem Vorformling aus Kunststoff, der nach Erwärmen durch ein mit Niederdruck von zwischen 2 bar und 15 bar in den Behälter eingeblasenes Gas unter Vergrößerung seines Innenvolumens vorgeformt und danach durch Einblasen eines weiteren Gases mit höherem Blasdruck von zwischen 20 bar und 600 bar in den Behälter in seine endgültige Gestalt ausgeformt wird, wird zur Lösung der Aufgabe, eine Be- schichtung auf der inneren Oberfläche des Behälters vorzusehen, erfindungsgemäß gelehrt, daß ein brennfähiges Präkursor-Gas in den entspannten, ausgeformten Behälter eingeblasen und ge- zündet wird und durch die Verbrennung eine Beschichtung auf der inneren Oberfläche des Behäl- ters gebildet wird. Vorzugsweise wird beim klassischen Verfahren das weitere Gas mit einem Blas- druck von etwa 40 bar in den Behälter eingeblasen, so daß dieser seine endgültige Gestalt erhält.

Erfindungsgemäß wird dieses eingeblasene Gas dann durch den Entspannungsvorgang bis etwa Normaldruck herausgelassen, und danach wird das brennfähige Präkursor-Gas eingeblasen. Wie bei den eingangs erwähnten Vorteilen ergibt sich durch die Verbrennung des Präkursor-Gases die Beschichtung, zum Beispiel eine Beschichtung auf Siliziumoxidbasis oder auf organischer Kohlen- stoffbasis. Der Verbrennungsschritt erlaubt wiederum nicht nur eine billige Beschichtung ohne gro- ßen Maschinenaufwand, sondern erzeugt gewünschtenfalls auch eine aseptische Verpackung, wo- bei der Behälter unmittelbar nach seiner Herstellung aseptisch ist.

Vorteilhaft ist es dabei, wenn bei weiterer Ausgestaltung das Präkursor-Gas auf Silizium-, Magnesi- um-, Aluminium-, Titan-, Zink-, Zirkonium-, Bor-, Cer-, Kalzium-oder Zinnoxidbasis oder dergleichen oder auf der Basis von Gemischen hieraus gebildet wird und wenn sich eine Beschichtung auf Sili- ziumoxid-, Siliziumoxynitrid-, Magnesiumoxid-, Aluminiumoxid-, Titanoxid-, Titannitrid-, Zinkoxid-, Zirkoniumoxid, Boroxid-, Ceroxid-Kalziumoxid oder Zinnoxidbasis oder dergleichen oder auf der Basis von Gemischen hieraus ergibt. Günstig ist es auch, wenn das Präkursor-Gas aus mindestens einer flüchtigen Kohlenwasserstoffverbindung auf Basis von Alkanen oder Alkenen, Alkinen, Aroma- ten, Alkanolen, Ethern, Aldehyden, Ketonen, Epoxiden, organischen Säuren, Estern oder entspre- chenden Anhydriden besteht.

Die Merkmale und Vorteile, die mit dem neuen Beschichtungsverfahren in Verbindung mit dem ein- gangs beschriebenen Explosions-Streckblasformen erreicht werden, ergeben sich auch für das klassische Blasformverfahren. Zum Beispiel kann das Präkursor-Gas aus einem Gemisch aus min- destens einer flüchtigen Metallverbindung und mindestens einer flüchtigen Kohlenwasserstoffver- bindung bestehen. Das Präkursor-Material kann auch in Form eines Gases, Dampfes oder Nebels als Vorschicht auf die innere Oberfläche eines Formlings aufgebracht werden, wonach ein sauer- stoffhaltiges, entflammbares Gasgemisch in den Formling eingeführt und gezündet wird und sich

die gewünschte Beschichtung ergibt. Eine gesonderte Wiederholung aller Merkmale und Vorteile erscheint hier nicht erforderlich. Vielmehr wird auf die oben stehenden Ausführungen Bezug ge- nommen, die auch in Verbindung mit dem klassischen Streckblasformen gelten.

Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen in Verbindung mit den anlie- genden Zeichnungen. Von diesen zeigen : Figur 1 schematisch drei verschiedene Betriebszustände des Blasverfahrens mit dem Vorform- ling links, dem gerade aufgeblasenen Formling in der Mitte und dem fertig abgeführten Behälter rechts, wobei der Vorformling bzw. der Behälter jeweils in einer Aufnahme sitzt, Figur 2 ein Diagramm des Druckverlaufes über die Zeit bei einer ersten Ausführungsform, Figur 3 der gleiche Druckverlauf bei einer zweiten Ausführungsform, Figur 4 eine ähnliche Ansicht wie Figur 1, jedoch bei einer weiteren anderen Ausführungsform und Figur 5 eine ähnliche Ansicht wie Figur 1, wobei jedoch dargestellt sein soll, wie der links von der Aufnahme gehaltene Vorformling mit der Vorschicht versehen und danach das an- dere Verfahren durchgeführt wird.

Während der endgeformte Behälter 1 als PET-Flasche mit den üblichen Abmaßen dargestellt ist, ist der Vorformling jeweils in der linken Position gezeigt und mit 2 bezeichnet. Dieser Vorformling 2 wird ebenso wie der Zwischenformling 1'und die fertigen Behälter 1 von einer Aufnahme 3 gehal- ten. Von der gesamten Herstellungseinheit sind nur die für die Erfindung wichtigen Teile gezeigt, während an sich bekannte und für die Erfindung unwichtige Teile des Werkzeuges weggelassen sind, so zum Beispiel die Blasform, der Forminnenraum, welcher dem fertigen Behälter 1 entspricht und andere übliche Maschinenteile. Es fehlen in den Darstellungen daher auch die Halterungen und Schienen für den Transport der Werkstücke, die in den Figuren 1,4 und 5 von links nach rechts nacheinander bearbeitet werden.

Am oberen Ende der Aufnahme 3 wird ein Serviceraum 4 gebildet, in welchem eine Zentrierung 6 eingesetzt ist. Der herzustellende Behälter 1 in Form einer PET-Flasche ist mit seinem offenen En- de kopfüber nach unten in der Zentrierung 6 abgestützt und dichtend in der Aufnahme 3 gehalten.

Ein mit 7 bezeichneter Verteilerblock befindet sich ortsfest an der Maschine und hat eine durchge- hende vertikale Bohrung 8. In dieser sitzt unten eine dichtende Durchführung 9, durch weiche ein Streckstempel 10 konzentrisch und dichtend geführt und in dem Verteilerblock 7 oszillierend nach unten und oben bewegbar ist. In geringem Abstand über der dichtenden Durchführung 9 im Inneren

des Verteilerblockes 7 befindet sich ein Hohlkolben 11, der relativ zu dem ortsfesten Verteilerblock 7 axial in der erwähnten Bohrung 8 und damit parallel zu der mittigen Längsachse bewegbar ange- trieben ist. Der Streckstempel 10 verläuft im wesentlichen in dieser Längsmittelachse. Der bewegli- che Streckstempel 10 ist axial in Flucht mit der Aufnahme 3 in letztere und auch in den von dieser gehaltenen Vorformling 2, Zwischenformling 1'oder Behälter 1 eindringend angeordnet.

Der Hohlkolben 11 hat an seinem oberen, nämlich dem äußeren Ende, welches der Aufnahme 3 zugewandt ist, eine zu letzterer passende, ringförmige Gegendichtfläche 12. Die hohle Aufnahme 3 weist an ihrem dem Behälter 1 bzw. dem Vorformling 2 abgewandten Ende (unten) eine ringförmige Dichtfläche 13 auf. Diese paßt zu der Gegendichtfläche 12 des Hohlkolbens 11 in solcher Weise, daß bei einer Bewegung des Hohlkolbens 11 nach unten die Aufnahme 3 von dem ganzen unteren Anschlußgebilde frei wird und horizontal seitlich verschoben werden kann. Gase, wie zum Beispiel Sauerstoff und Wasserstoff, können seitlich durch Leitungen 14 und 15 durch den Hohlkolben 11 und die Aufnahme 3 nach oben in den Innenraum des Vorformlings 2, Zwischenformlings 1'oder des Behälters 1 geführt werden.

Das Verfahren mit dem Zünden des explosiven Gemisches läßt sich gut anhand der Figuren 2 und 3 erklären, welche jeweils ein Druckdiagramm darstellen. In beiden ist über der Zeit t (in Millisekun- den) der Druck p (in bar) im Inneren des Formlings 1,1', 2 aufgetragen.

Der jeweils fertige Behälter 1 mit der Aufnahme 3, d. h. die rechte Station in Figur 1, sind horizontal nach rechts fortbewegt zu denken. Es wird zunächst die Aufnahme 3 mit dem Vorformling 2 aus der linken Position in die Mitte auf den Hohlkolben 11 aufgesetzt und über die Dichtungen 12 und 13 dichtend mit dem Verteilerblock 7 verbunden.

Nun wird zur Zeit t = 0 bei dem Verfahren nach Figur 2 ein brennfähiges Gas mit einem Präkursor- Gas, zum Beispiel TMS (Tetramethylsilan), zum Vergrößern des Innenvolumens des Vorformlings 2 auf einen Druck von etwa 12 bar gebracht und nach etwa 300 ms gezündet. Es entsteht ein kurzzei- tiger Druckanstieg auf etwa 37 bar. Bei dieser Druckspitze 16 ist die Endformung erreicht, und auf der inneren Oberfläche des Behälters ist durch Reaktion des Präkursor-Gases TMS mit Sauerstoff eine Beschichtung gebildet, die aus Siliziumoxid besteht. Zum Abkühlen des frisch geblasenen Be- hälters 1 wird ein Druck von etwa 15 bar bis zur Zeit t = 1500 ms aufrechterhalten. Dann wird entlüf- tet, und der Behälter 1 gelangt in die in Figur 1 rechte Position, in welcher das Innere des Behälters auf Atmosphärendruck entlüftet werden kann.

Bei einem anderen Verfahren gemäß dem Druckdiagramm der Figur 3 erfolgt die Vorformung unter Druckerhöhung eines Knaligases bis zur Zündung desselben wie bei der Ausführungsform der Figur 2. Die Endformung ist wieder bei der Druckspitze 16 erreicht. Im Unterschied zur Figur 2 erfolgte die

Endformung hier jedoch nur durch ein brennfähiges Gas, zum Beispiel Knaligas. Zur Zeit t = 1000 ms wird nun ein brennfähiges Gas, zum Beispiel Wasserstoff und Sauerstoff zusammen mit einem Präkursor-Gas, zum Beispiel TMS, durch Zünden zur Explosion gebracht. Durch diese Explosion entsteht eine zweite Druckspitze 17, bei welcher das beschichtungsfähige Medium oxidiert und zur Bildung der gewünschten Endbeschichtung der Innenwand des Behälters ausreagiert wird. Danach erfolgt wieder eine Abkühlzeit bis t = 1500 ms. Danach wird das Behälterinnere entspannt und ge- gebenenfalls entlüftet.

Figur 4 zeigt oben vier verschiedene Positionen. In der am weitesten links gelegenen Position be- findet sich noch der Vorformling 2 auf der Aufnahme 3. Der Vorformling wird in die zweite Position nach rechts über den Verteilerblock 7 gefahren und dort dichtend angeschlossen. Es erfolgt hier die Einleitung und Zündung von Knallgas zur Endformung des noch nicht beschichteten Endformlings 1'. Nach diesem Schritt erfolgt die Aufbringung der Vorschicht gemäß der dritten Position in Figur 4 von links. Nach dem Endformen wird ein Präkursor-Material auf Siliziumbasis bei einer Atmosphäre Normaldruck flüssig auf die Innenwandung des endgeformten Zwischenformlings 1'aufgespritzt, oder es wird aufkondensiert. Diese dritte Position in Figur 4 zeigt das auf der Innenwand des Zwi- schenformlings 1'bereits aufgebrachte, weiche Vormaterial, die weiche Vorschicht.

Sodann wird gemäß der vierten, am weitesten rechts in Figur 4 gelegenen Position ein sauerstoff- haltiges, entflammbares Gasgemisch, zum Beispiel Knallgas, eingeführt und zu einer letzten Verbrennung gezündet. Diese Verbrennung bewirkt das Ausreagieren der Vorschicht in die ge- wünschte Beschichtung auf-in diesem speziellen Falle-Siliziumoxidbasis.

Figur 5 zeigt einen ähnlichen Aufbau wie Figur 1. Der Unterschied besteht hier aber darin, daß durch Kondensieren oder Aufpolymerisieren eine Vorschicht auf die innere Oberfläche des Vorform- lings 2 aufgebracht worden ist. Dann erst erfolgt die Vorformung mit Niederdruck und dann schließ- lich die endgültige Verbrennung zur Endformung und zum Ausreagieren der Vorschicht zu der ge- wünschten Beschichtung auf der Basis von-in diesem speziellen Falle-Siliziumoxid.

Bezugszeichenliste : 1 Behälter 1'Zwischenformling 2 Vorformling 3 Aufnahme 4 Serviceraum 6 Zentrierung 7 Verteilerblock 8 vertikale Bohrung 9 dichtende Durchführung 10 Streckstempel 11 Hohlkolben 12 Gegendichtfläche 13 ringförmige Dichtfläche 14 Gasleitung 15 Gasleitung 16 Druckspitze 17 Druckspitze