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Title:
METHOD OF BLOW MOULDING, FILLING AND CLOSING, AND CONTAINER PRODUCT, ESPECIALLY AMPOULE PRODUCT, PRODUCED THEREBY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/030142
Kind Code:
A1
Abstract:
Disclosed is a method of blow moulding, filling and closing for producing a filled, closed and storable container product, especially in the form of an ampoule product (10), which is made of a plastics material and has a single-layer container or ampoule wall and in use permits the release of the product content, especially for oral use, when at least one discharge opening (16) is opened, said method being characterized in that plastics materials suitable for the method are selected, which when they interact with the container content before and during use are neutral in taste and/or smell or are substantially neutral in taste and/or smell, and remain neutral even during prolonged storage.

Inventors:
SPALLEK MICHAEL (DE)
GESER JOHANNES (DE)
GROH MARTIN (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/071140
Publication Date:
February 14, 2019
Filing Date:
August 03, 2018
Export Citation:
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Assignee:
KOCHER PLASTIK MASCHINENBAU GMBH (DE)
International Classes:
B29C49/00; A61J1/06; B65D1/02; B65D1/09; B29K67/00; B29L31/00
Foreign References:
US20170137203A12017-05-18
EP2946802A12015-11-25
EP1616549A12006-01-18
US20120201921A12012-08-09
EP2159027B12013-02-13
US5723189A1998-03-03
US7028862B22006-04-18
US4979630A1990-12-25
US4926915A1990-05-22
EP1907107B12013-04-10
DE102008006073A12009-07-30
EP2269558B12015-03-04
US5897008A1999-04-27
EP1616549B12012-10-10
DE102014006835A12015-11-19
DE102007007474B32008-02-28
Other References:
DATABASE WPI Week 198715, Derwent World Patents Index; AN 1987-104186, XP002786225
Attorney, Agent or Firm:
BARTELS UND PARTNER, PATENTANWÄLTE (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

Blasform-, Fül l- und Schl ießverfahren zum Herstel len eines befül lten und verschlossenen sowie lagerfähigen Behältererzeugnisses, insbesondere in Form eines Ampullenerzeugnisses, das aus einem Kunststoffmaterial gebildet eine einschichtige Behälter- bzw. Ampul lenwand aufweist und bei Ingebrauchnahme unter Freigeben mindestens einer Entnahmeöffnung die Entnahme, insbesondere für eine orale Verwendung des Erzeugnisinhalts, erlaubt, dadurch gekennzeichnet, dass für das Verfahren geeignete Kunststoffmaterial ien ausgewählt werden, die in Zusammenwirken mit dem Behälterinhalt vor und bei Ingebrauchnahme geschmacks- und/oder geruchsneutral oder im Wesentlichen geschmacks- und/oder geruchsneutral sind und auch bei längerer Lagerdauer diese Neutralität erhalten bleibt.

Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass als Kunststoffmaterialien für die herzustel lenden Erzeugnisse aromatische Polyesterpolymere und/oder Polyestercopolymere und/oder Blends dieser Material ien verwendet werden.

Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Verarbeitungstemperaturen für die aromatischen Polyesterpolymere Temperaturen im Bereich von 250°C bis 280°C und deren intrinsischen Viskositäten im Rahmen der Bearbeitung zwischen 0,6 dl/g bis 1 ,7 dl/g gewählt werden.

Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wassergehalt des Kunststoffgranulats unmittelbar vor der Extrusion im Rahmen des Herstel lverfahrens für spezifisch ausgewählte aromatische Polyesterpolymere und/oder Copo- lymere weniger als 50 ppm, vorzugsweise 30 ppm, gewählt wird. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die eingesetzten aromatischen Polyesterpolymere mit 1 0 % bis 80 %, vorzugsweise 30 % bis 60 %, Regen erat versetzt werden.

Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als jeweil iges aromatisches Polyesterpolymer zumindest teilweise ein

Polyethylennaphthalat (PEN),

Polyethylenfuranoat (PEF)

Polyester und/oder Copolyester, aus Terephtalsäure hergestel lt, insbesondere

Polybutenterephthalat (PBT), bevorzugt jedoch

Polyethylenterephthalat (PET),

glykol modifiziertes Polyethylenterephthalat (PETG),

sowie jeweils deren Copolymere, und/oder Blends

verwendet wird.

Behälter-, insbesondere Ampul lenerzeugnis, hergestel lt nach einem Blasform-, Fül l- und Schl ießverfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Erzeugnismaterial aus mindestens einem aromatischen Polyesterpolymer und/oder Polyes- tercopolymer und/ oder Polyestercopolymer und/ oder Blends, die diese Materialien zumindest teilweise enthalten, gebildet ist.

Erzeugnis nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahmevolumen für das aufzunehmende und zu bevorratende Füllgut, insbesondere in Form einer Flüssigkeit, weniger als 50 ml beträgt.

Erzeugnis nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Öffnungsquerschnitt der jeweil igen Entnahmeöffnung (1 6), die beim Abtrennen eines Kopfteils (12) vom sonstigen Erzeugniskörper (1 0) freigegeben wird weniger als 25 mm2, bevorzugt weniger als 1 0 mm2 beträgt.

1 0.Erzeugnis nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Form der Entnahmeöffnung (1 6) von der Kreisform abweicht, bevorzugt eine ovale oder mehreckige Geometrie aufweist.

1 1 .Erzeugnis nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Erzeugniskörper (10) einen nicht kreisförmigen Querschnitt, bevorzugt einen ovalen oder mehreckigen, besonders bevorzugt einen sechseckigen Querschnitt aufweist.

1 2. Erzeugnis nach einem der Ansprüche 7 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Entnahmeöffnung (1 6) mindestens einen Kanal aufweist, der einen Druckausgleich während der Entnahme des Fül lgutes ermögl icht.

1 3. Erzeugnis nach Anspruch 1 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Entnahmeöffnung (1 6) mindestens einen Kanal (40) aufweist, der auf der Formtrennebene l iegt.

14. Erzeugnis nach Anspruch 1 2 bis 1 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Entnahmeöffnung (1 6) mindestens einen Kanal (40) aufweist, der bevorzugt einen Querschnitt aufweist, der etwa dem eines abgerundeten Dreiecks entspricht.

1 5. Erzeugnis nach einem der Ansprüche 7 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die durchschnittliche Wandstärke im Bereich des Erzeugniskörpers (1 0), der für die Aufnahme des jeweil igen Fül lgutes bestimmt ist, 0,2 mm bis 0,9 mm, vorzugsweise 0,3 mm bis 0,7 mm, beträgt, und dass die durchschnittl iche Wandstärke an und im Be- reich der Trenn- oder Sol lbruchstel le (20) weniger als 0,5 mm, bevorzugt weniger als 0,3 mm, beträgt. 6. Erzeugnis nach einem der Ansprüche 7 bis 1 5, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Erzeugniswand eine hohe Transparenz aufweist, die eine optische Begutachtung des Erzeugnisinhalts ermögl icht.

Description:
Blasform-, Füll- und Schließverfahren sowie danach hergestelltes Behältererzeugnis, insbesondere Ampullenerzeugnis

Die Erfindung betrifft ein Blasform-, Füll- und Schließverfahren zum Herstellen eines befüllten und verschlossenen sowie lagerfähigen Behältererzeugnisses, insbesondere in Form eines Ampullenerzeugnisses, das aus einem Kunststoffmaterial gebildet eine einschichtige Behälter- bzw. Ampullen- wand aufweist und das vor einer Ingebrauchnahme einstückig ist und bei Ingebrauchnahme unter Freigeben mindestens einer Entnahmeöffnung die Entnahme des Erzeugnisinhalts, insbesondere für eine orale Einnahme, erlaubt. In DE 102008006073 A1 ist ein sog. Blasform-, Füll- und Siegelverfahren (BFS-Verfahren) aufgezeigt, das weltweit eingeführt und der Fachwelt unter der Markenbezeichnung„bottelpack ® " einschlägig bekannt ist. Das dahingehende Verfahren eignet sich in besonderer Weise für die Herstellung be- füllter Behälter für medizinische Zwecke, wozu auch Ampullen als Behälter für Augentropfen mit Füllvolumina von beispielsweise 0,1 ml bis 10 ml wie auch Ampullen für parenteral oder oral zu applizierende Liquida im Volumenbereich von typischerweise 0,5 ml bis 50 ml gehören. Übliche Taktraten für die Herstellung dahingehend befüllter und verschlossener BFS- Erzeugnisse liegen im Bereich von ca.15 Sekunden und weniger. Nach dem BFS-Verfahren hergestel lte Trink-Ampul len aus Polyethylen niedriger Dichte als Kunststoffmaterial sind beispielhaft aus EP 2 269 558 B 1 bekannt. Die bekannte Kunststoffampul le weist einen Körperabschnitt auf, einen Mundabschnitt, welcher einen oberen Teil des Körperabschnitts aus- gestaltet, sowie einen Kopfabschnitt, welcher über einen abtrennbaren Abschnitt kontinuierl ich mit dem Mundabschnitt ausgebildet ist. Der obere Teil dieses Mundabschnitts weist dabei einen Durchmesser auf, der stärker als jener des Mundabschnitts verringert ist, um dergestalt einen Schulterabschnitt auszubilden, wobei das obere Ende dieses Schulterabschnitts über den abtrennbaren Abschnitt zu dem unteren Ende des Kopfabschnitts verläuft.

Neben Polyethylen niedriger Dichte als Kunststoffmaterial, das fachsprachl ich auch mit LDPE für Low-Density-Poly-Ethylen bezeichnet ist, sind weite- re für BFS-Verfahren geeignete Kunststoffmaterial ien Polyolefine sowie Po- lyethylen-Kunststoffmaterial ien hoher Dichte, die fachsprachl ich mit H DPE für H igh-Density-Poly-Ethylen abgekürzt sind, und ferner Polypropylen einsetzbar sowie jeweils deren Blends und Copolymere. Bei al l diesen erzeugten Kunststoff-Behältern respektive Ampul lenerzeugnissen hat der Füll inhalt ausschl ießl ich Kontakt zu einem Polymermaterial.

Bei Verwendung der vorstehend genannten und bekannten Kunststoff mate- rial ien im Rahmen von BFS-Herstellverfahren kann es al lerdings, insbesondere beim Abfül len empfindl icher Fül lgüter, wie beispielsweise Wasser, zu organoleptischen Beeinträchtigungen, d.h. Geschmacks- und/oder Geruchsbeeinträchtigungen des Inhalts kommen, die allgemein auch mit Kunststoffgeschmack bezeichnet werden. Eine Erklärung könnte hierfür neben dem insbesondere bei Ampul len gegenüber Flaschenerzeugnissen sehr ungünstigen (d.h. geringem) Verhältnis von Fül lvolumen zu innerer Kunst- Stoffoberfläche sein, sowie dass beim BFS-Herstel l-verfahren unmittelbar vor dem Füllen der extrudierte, noch heiße Polymerschlauch durch ein Heiß- messer durchtrennt wird und das Füllgut unmittelbar danach innerhalb weniger Sekunden in das insoweit noch heiße Polymererzeugnis eingefüllt wird, so dass dabei leicht eine organoleptische Veränderung des Fül lgutes erfolgen kann. Dies dürfte auch erklären, warum mit zunehmender Extrusi- onstemperatur des jeweils eingesetzten übl ichen Kunststoffs die organoleptische Beeinträchtigung in der Regel zunimmt. Beim BFS-Herstel lverfahren, wie es beispielhaft in der bereits erwähnten DE 1 0 2008 006073 A1 aber auch in der US-Schrift 5 897 008 beschrieben ist, stehen prinzipiel l keine bereits fertig hergestellten Leerbehälter vor Füllgutaufnahme zur Verfügung, die man lange genug reinigen oder auslüften könnte, um den ungewol lten Geschmacksübertritt zu verhindern, wie dies bei anderen Abfül lverfahren der Fal l ist, wie sie beispielsweise für die Herstel lung von marktübl ichen Plastik-Getränkeflaschen verwendet werden, die man den Blasverfahren zurechnen kann, wie Streckblasen oder Spritz-Streckblasen.

Gerade im Falle der Herstel lung von BFS-Ampul lenerzeugnissen, die typischerweise Behälter mit Fül lvolumina von weniger als 50 ml darstel len, ist der Unterschied mit den im BFS-Verfahren hergestel lten Flaschenerzeugnissen noch gravierender, da Ampul len im BFS-Herstel lverfahren regelmäßig vakuumgeformt und demgemäß im eigentl ichen Sinne nicht geblasen werden.

Um der unerwünschten Permeation von Stoffen in und/oder aus dem befül lten Behältnis zu begegnen, ist in EP 1 61 6 549 B1 bereits ein Verfahren zur Herstel lung einer Kunststoffampul le für ein flüssiges Arzneimittel aufgezeigt worden, welches die Schritte umfasst: Formgebung eines Behälterkörpers durch Halten eines röhrenförmigen, koextrudierten Blasrohl ings zwischen unteren geteilten Formteilen und Bildung eines Hohlraums in dem Blasrohl ing, wobei der Blasrohling mindestens zwei Schichten zu umfassen hat, von denen mindestens eine Funktionsschicht mit mindestens einer technischen Eigenschaft versehen ist: Hierzu gehören beispielsweise die Fähigkeit zur Verhinderung von Gaspermeation, der Fähigkeit zur Verhinderung von Dampfpermeation, der Fähigkeit zur Verhinderung von Arzneimittelperme- ation und der Fähigkeit zur Verhinderung von Arzneimittelabsorption/- adsorption; allein verbessern derartig mehrschichtig aufgebaute BFS- Ampul len die organoleptische Neutral ität nicht, da bei diesem Verfahren gleichfal ls BFS-Polyolefine zum Einsatz kommen und organoleptisch bedenkl iche Stoffe zum Beispiel über die Öffnung des Behälters vor dessen Befül lung über die Gasphase eingebracht werden können. Ausgehend von diesem Stand der Technik l iegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, Beeinträchtigungen des Erzeugnisinhalts, insbesondere in Form von organoleptischen Beeinträchtigungen, für im Blasform-, Fül l- und Schl ießverfahren hergestel lte Behältererzeugnisse, insbesondere Ampul lenerzeugnisse, zu vermeiden.

Eine dahingehende Aufgabe löst ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 in seiner Gesamtheit sowie ein danach hergestel ltes Behältererzeugnis gemäß der Merkmalsausgestaltung des Patentanspruchs 8. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Lösung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Dadurch, dass gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 für das BFS-Verfahren geeignete Kunststoffmaterial ien ausgewählt werden, die in Zusammenwirken mit dem Behälterinhalt vor und bei Ingebrauchnahme, insbesondere bei einer oralen Einnahme, organoleptisch neutral oder im

Wesentl ichen organoleptisch neutral sind und auch bei längerer Lagerdauer diese Neutral ität erhalten bleibt, ist erreicht, dass der Erzeugnisinhalt respektive das Fül lgut nicht vom im Herstel lverfahren eingesetzten Kunststoffmaterial organoleptisch nachteil ig beeinflusst wird. Insbesondere kommt es zumindest zu einer Minimierung der Geschmacksbeeinträchtigung auch im Fal le wässriger Fül lgüter, so dass selbst geschulte Geschmacksprüfer den sog. Kunststoffgeschmack in relevantem Umfang nicht feststellen können. Die Angabe„Kunststoffgeschmack" schl ießt hier auch die sensorische Prüfung auf Kunststoffgeruch mit ein, der ebenfalls nicht oder nur in geringem Maße von den geschulten Geschmacksprüfern festgestel lt werden konnte.

Als besonders vorteilhaft hat es sich hierbei erwiesen, für die BFS-Herstel- lung eines einschichtigen, befül lten, verschlossenen sowie zumindest vor Ingebrauchnahme einstückigen Ampul lenerzeugnisses als Kunststoffmaterial ien ausgewählte aromatische Polyesterpolymere zu verwenden. Selbst bei längerer Lagerdauer von befül lten und verschlossenen Behälter- und Ampul lenerzeugnissen bleibt die Geschmacksneutral ität im Wesentl ichen erhalten. Es ist für einen Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet der BFS- Technologie überraschend, dass durch den Einsatz von ausgewählten aromatischen Polyesterpolymeren eine Stoffübertragung vonseiten des Kunst- Stoffmaterials auf das bevorratete Fül lgut mit Beeinträchtigung der Orga- noleptik unterbleibt, obwohl es im Gegensatz zu bekannten Herstel lverfahren, wie dem Streckblasverfahren, beim BFS-Verfahren gerade nicht zu einer permeationsmindernden Ausrichtung, sprich Verstreckung von Polymerketten, im H erste l lprozess kommen kann.

Obwohl die Schmelz- und Extrusionstemperaturen für die erfindungsgemäß zu verwendenden aromatischen Polyesterpolymere mit 250°C bis 280°C deutl ich oberhalb der Verarbeitungstemperaturen von übl icherweise verwendeten BFS-Polyolefinen l iegen, die typischerweise im Bereich von 1 60°C bis 21 0°C l iegen, kommt es zu einer verminderten organoleptischen Beeinträchtigung, wozu auch die relativ hohen intrinsischen Materialviskositäten (zwischen 0,6 dl/g bis 1 ,7 dl/g gemessen in Anlehnung an ASTM D4603) der erfindungsgemäßen aromatischen Polyester mit beitragen. Überdies hat es sich als sehr günstig erwiesen, für den Wassergehalt des einzusetzenden Kunststoffgranulats unmittelbar vor der Extrusion im Rah- men des BFS-Herstel lverfahrens für spezifisch ausgewählte aromatische Polyesterpolymere Werte weniger als 50 ppm, vorzugsweise weniger als 30 ppm, auszuwählen. H ierdurch wird insbesondere die organoleptische Veränderung im Rahmen der Lagerzeit des befül lten und verschlossenen Behältnisses auf ein Minimum beschränkt.

Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen BFS-Verfahrens ist seine Umweltfreundl ichkeit, als die eingesetzten aromatischen Polyesterpolymere mit 1 0 % bis 80 %, vorzugsweise 30 % bis 60 %, Regenerat versetzt werden können.

Erfindungsgemäß kommen folgende spezifische aromatische Polyesterpolymere für das BFS-Verfahren zum Einsatz:

- Polyethylennaphthalat (PEN),

- Polybutenterephthalat (PBT), bevorzugt jedoch

Polyethylenterephthalat (PET) oder dessen Copolyester und Blends, sowie

- glykol modifiziertes Polyethylenterephthalat (PETG), und

Polyethylenfuranoat (PEF)

- Copolyester, die mit Terephthalsäure hergestellt wurden

- sowie jeweils deren Copolymere und/oder Blends.

Ferner ist es vorteilhaft, wenn der Öffnungsquerschnitt, der bei einem Abtrennen eines Kopfteils vom sonstigen Erzeugniskörper unter Freigabe der jeweil igen Entnahmeöffnung freigelegt wird, weniger als 25 mm 2 , bevorzugt weniger als 1 0 mm 2 beträgt. Insoweit wird auch vermutet, dass dieser verringerte Querschnitt dazu beiträgt, dass, wenn überhaupt, dann nur sehr wenige organoleptisch bedenkl iche Stoffe ins Fül lgut oder den Gasraum der Ampul le gelangen können. Insbesondere zur leichten Handhabung ist es ferner vorteilhaft, die Ampullen so zu gestalten, dass die durchschnittliche Wandstärke im Bereich des Erzeugniskörpers, der für die Aufnahme des jeweiligen Füllguts bestimmt ist, 0,2 mm bis 0,9 mm, vorzugsweise 0,4 mm bis 0,6 mm beträgt, und dass die durchschnittliche Wandstärke an und im Bereich der Trenn- oder Sollbruchstelle unter Bildung des jeweiligen Öffnungsquerschnitts weniger als 0,5 mm, bevorzugt weniger als 0,3 mm, beträgt.

Durch die Verwendung der eingesetzten aromatischen Polyesterpolymere lässt sich des Weiteren in vorteilhafter Weise eine Erzeugniswand mit hoher Transparenz erhalten, die eine optische Begutachtung des Erzeugnisinhalts ermöglicht, ohne dass beim BFS-Verfahren - wie oben bereits erläutert - eine physikalische Veränderung durch Verstreckung der Polymerketten stattfindet.

Dadurch, dass die erfindungsgemäß hergestellten Ampullenerzeugnisse eine hohe Transparenz aufweisen, lässt sich ihr Inhalt auf Veränderungen, beispielsweise in Form von Trübungen oder Verunreinigungen, leicht inspizieren. Dies ist bei klassischen BFS-Polyolefinen, wie Polypropylen, nur durch die Verwendung von die Transparenz erhöhenden Zusatzstoffen im Kunststoffmaterial und im Übrigen auch dann nur teilweise erreichbar. Solche Zusatzstoffe, die fachsprachlich mit„Clarifier" bezeichnet sind, sind jedoch für medizinische Anwendungen nachteilig, weil deren Bestandteile leicht in den Behälterinhalt übergehen können, was in den meisten Fällen nicht den organoleptischen und/oder medizinischen Anforderungen entspricht.

Im Folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand von verschiedenen Ampullenerzeugnissen nach der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen in prinzipieller und nicht maßstäblicher Darstellung die Fig. 1 eine seitl iche Draufsicht auf ein Ampul lenerzeugnis;

Fig. 2 eine seitl iche Darstel lung auf das Ampullenerzeugnis nach der Fig. 1 , das insoweit um 90° um seine Längs- oder Hochachse gedreht ist;

Fig. 3a, 3b einmal in stirnseitiger Ansicht, einmal in Seitenansicht ein weiteres Ausführungsbeispiel für ein Ampul lenerzeugnis mit zwei Abgabeöffnungen;

Fig. 4 in perspektivischer Darstel lung eine Ansicht von oben auf ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Ampullenerzeugnisses;

Fig. 5 einen vergrößert und unvol lständig dargestel lten Längsschnitt eines weiteren Ausführungsbeispiels einer Ampul le mit einer in den Ampul lenhals eingeführten Luer-Konus-Spritze; und

Fig. 6 einen entsprechend vergrößert dargestel lten Schnitt nach der

Linie VI - VI in Fig. 5.

Das in den Fig. 1 und 2 dargestel lte Ampul lenerzeugnis ist nach dem bot- telpack ® -Verfahren hergestel lt, bei dem in einer Arbeitsstation das Ampullenerzeugnis vakuumgeformt, befül lt und verschlossen wird. In der Regel werden solche Ampul lenerzeugnisse im Rahmen eines sog. Ampul lenblocks hergestel lt, bei dem mehrere Behälter miteinander in einer Reihe verbunden sind.

Die in den Figuren dargestel lte Ampul le weist einen Ampul len- oder Erzeugniskörper 1 0 auf, in dem ein Abgabemedium der Ampul le bevorratet ist. Im vorl iegenden Fall ist das Abgabemedium ein salzarmes, stil les Mine- ralwasser, um potentiel le Geschmacksveränderungen möglichst leicht nachweisen zu können. Die Fül lmenge des Abgabemediums im Erzeugniskörper 1 0 beträgt etwa 1 0 ml. Zur Herstellung dieser 10 ml - Ampulle wurde eine bekannte BFS-Maschine der Firma Rommelag vom Typ Bottel- pack 321 verwendet.

Des Weiteren weist die Ampulle ein Kopfteil 12 auf, das mittels eines Knebelstücks 14 vom Verwender vom Ampul lenkörper 1 0 abdrehbar ist, wobei an der Oberseite des Ampul lenkörpers 1 0 dergestalt eine Entnahmeöffnung 1 6 unter Bildung eines Öffnungsquerschnitts freigebbar ist, über die der Ampul leninhalt entnommen werden kann. Wie die Figuren weiter zeigen, verjüngt sich der ansonsten zyl indrisch ausgestaltete Ampul lenkörper 1 0 in Richtung eines Halsteils 1 8, das im ungeöffneten Zustand der Ampulle eine Verbindung herstel lt zwischen dem Ampul lenkörper 1 0 und dem Kopfteil 1 2 mit dem Knebelstück 14. Um ein leichteres Abtrennen des Kopfteils 1 2 über das Knebelstück 14 zu ermögl ichen, ist zwischen dem genannten Verbindungshalsteil 1 8 und dem Kopfteil 1 2 in die Ampul le eine Trenn- oder Sollbruchstel le 20 eingebracht. Zur Aussteifung des Halsteils 1 8 können Versteifungsstege 22 dienen, die im Rahmen des bottelpack ® -Herstel l- Verfahrens angeformt sind. Der dahingehende Aufbau einer Ampul le ist hinreichend bekannt, so dass an dieser Stel le hierauf nicht mehr näher eingegangen wird.

Als Kunststoffmaterial zur Herstel lung des Ampul lenerzeugnisses nach den Fig. 1 und 2 wurden folgende aromatische Polyester eingesetzt, wobei Details zu Hersteller und/oder Handelsnamen in Klammern angegeben sind:

Polyethylenterephthalat (Traytuf 9506, M&G Gruppo Mossi & Gh i- solfi),

Polyethylenterephthalat- Copolyester (Polyclear ® EBM PET 5505, In- vista), Polyethylennaphthalat - Polyethylenterephthalat - Blend (Hipertuf 85032, Shell Chemicals),

Polyethylenfuranoat (PEF, Avantium),

- Copolyester, die mit Terephthalsäure hergestellt wurden, (Tritan Co- polyester MX810, Eastman),

Polybutenterephthalat (Pocan 1501, Fa. Lanxess),

Polyethylenterephthalat-Glykol (Eastman MB002 sowie SK Chemicals S2008). Unter Einsatz der vorstehend genannten aromatischen Polyestermaterialien wurden Ampullen erhalten, die eine glasartige Transparenz und einen Oberflächenglanz aufweisen, die mit automatischen Inspektionsanlagen, wie auch mit dem menschlichen Auge, deutlich besser zu prüfen sind als hergestellte Ampullen gleicher Geometrie und Wandstärke aus den bekann- ten Materialien Polypropylen oder Polyethylen geringer Dichte (LDPE). Eine automatische Inspektionsanlage ist beispielsweise in der DE 102014006 835 A1 der Schutzrechtsinhaberin beschrieben.

Die in den Fig.1 und 2 gezeigte Ampulle ist auch als Behälter für nicht oral, enteral, oder nasal zu verabreichende Füllgüter geeignet, wie z.B. Augentropfen, Injektions- oder Inhalationslösungen, Suspensionen und dergleichen mehr, bei denen regelmäßig die Inspektion der befüllten und verschlossenen Behälter wichtig, teilweise sogar vorgeschrieben ist. Trotz der gegenüber den Standard BFS-Polyolefinen (LDPE, HDPE, PP) an sich„besseren" mechanischen Eigenschaften (ISO 527-1-2) der erfindungsgemäßen BFS-Polyester mit typischerweise hohen Zugfestigkeiten von über 80 MPa und hohen Zug-E-moduli von über 2000 MPa lassen sich die erfindungsgemäßen Ampullen recht einfach öffnen. Deren Öffnungs- Drehmomente betragen durchschnittlich 40 Ncm bis 55 Ncm, gemessen mit einem Drehmomentmessgerät Vortex-i der Fa. Mecmesin bei einer Drehgeschwindigkeit von 20/min. Solche Drehmomente lassen sich von Jugendl ichen und Erwachsenen ohne Weiteres aufbringen, so dass sich die erfindungsgemäßen Ampul len, insbesondere für Einzeldosen oraler, entera- ler, sublingualer oder topisch, beispielsweise in der Mundhöhle, anzuwen- dender Präparate, wie Arzeimittel, Medizinprodukte, Nahrungs-

Ergänzungsmittel, Stärkungsmittel, Vitamine, Homöopathika, etc., eignen.

Die schnel le Entnahme des Fül lgutes durch Ausdrücken, beispielsweise zum Auftragen einer Lösung oder Emulsion auf die Zunge, wird wesentl ich erleichtert, wenn ein Druckausgleich im Behälter über eine zusätzliche Öffnung mögl ich ist. Dies kann erfindungsgemäß erreicht werden, indem beim Öffnen der Ampul le mindestens zwei Öffnungen freigegeben werden. So zeigen die Fig. 3a und 3b ein dahingehendes Ausführungsbeispiel einer Ampul le mit zwei Entnahmeöffnungen 1 6, 1 7, wobei die größere Entnah- meöffnung 1 6 beispielsweise einen Durchmesser von 2 mm hat, wohingegen die kleinere Öffnung 1 7 einen solchen von ca. 1 mm aufweist. Die beiden Entnahmeöffnungen 1 6, 1 7 werden gleichzeitig freigegeben, sofern das Kopfteil 1 2 mittels des Knebelstückes 14 in bekannter Weise vom Halsteil 1 8 über die jeweils zuordenbare Trenn- oder Sol lbruchstel le vom sons- tigen Ampul len- oder Erzeugniskörper 1 0 abgedreht ist. Auch kann diese Ampul lenlösung wiederum mit paarweisen Versteifungsstegen 22 versehen sein. Bis auf die genannten beiden Entnahmeöffnungen 1 6, 1 7 gleicht der Behälter nach den Fig. 3a und 3b weitestgehend der Lösung nach den Fig. 1 und 2. Durch das zeitgleiche Öffnen des Ampullenkörpers 1 0 über die je- weil ige Sol lbruchstel le, die auch als gemeinsame Sol lbruchstel le 20 ausgebildet sein kann, erfolgt unter Freigabe der beiden Entnahmeöffnungen 1 6, 1 7 durch die hierdurch einhergehende verbesserte Belüftung ein schnel leres Entleeren des Ampullenerzeugnisses. Die dosierte Entnahme des Füllgutes, beispielsweise das Ausdrücken einzelner Tropfen, wird wesentl ich erleichtert, wenn der Ampul lenkörper 1 0 keinen im Wesentl ichen kreisrunden, sondern bevorzugt einen ovalen, rautenförmigen oder sechseckigen Querschnitt aufweist. So zeigt der Ampullenkörper 1 0 nach der Fig. 4 einen solchen sechseckigen Querschnitt 1 0 auf. Auch bei dieser Ampul lenversion lässt sich das Kopfteil 1 2 mittels des Knebelstücks 14, diesmal in Form von zwei Handhaben 24, 26, vom Halsteil 1 8 des Ampul lenkörpers 1 0 entlang der Trenn- oder Sol lbruchstel le 20 entfernen. In den Ampul lenkörper 10 kann in an sich bekannter Weise eine Spritzennadel (nicht dargestel lt) eingelegt und fixiert sein, deren Ende für einen Anwendungsvorgang nach Abnahme des Kopfteils 1 2 dann freigelegt ist.

Die Entnahme des Füllgutes, beispielweise das Aussaugen mit H ilfe eines durch die Entnahmeöffnung 1 6 eingeführten Trinkhalmes, wird wesentl ich erleichtert, wenn ein Druckausgleich im Behälter während der Entnahme mögl ich ist. Dies kann erfindungsgemäß erreicht werden, indem die Entnahmeöffnung 1 6 so gestaltet ist, dass sich ein Öffnungsquerschnitt ergibt, der nicht kreisrund - beispielsweise oval - ist und somit zur Außenfläche des Trinkhalms nicht abdichten kann. Die nahezu vol lständige Entnahme des Fül lgutes mithilfe der Kegelverbindung einer Spritze, beispielsweise zur oralen (N icht-Luer-6 % Verbindungsstücke, Oral-Tip, EN ISO 80369-3:201 6) oder dentalen (6% Luer Kegel gemäß EN 1 707: 1 996 und EN 20594-1 :1 993) Applikation, wird ebenfal ls erleichtert, wenn die Entnahmeöffnung 1 6 einen Druckausgleich im Behälter während der Entnahme ermöglicht. Dies kann erfindungsgemäß erreicht werden, indem die Geometrie der Entnahmeöffnung 1 6 von der der jeweil ig zu verwendeten Kegelverbindung nur geringfügig abweicht. Dies kann beispielsweise durch mindestens einen Längskanal zur Belüftung real isiert werden, der jedoch nur so klein/tief ist, dass es nicht zum Austritt von Flüs- sigkeit bei der Überkopfentnahme kommen kann. Bevorzugt l iegt mindestens ein Belüftungskanal in der Formtrennebene des Behälters und hat ei- nen bevorzugten Kanalquerschnitt, der dem eines abgerundeten Dreiecks entspricht.

Eine solche Belüftungskammerlösung ist in den Fig.5 und 6 gezeigt. An das dem Boden gegenüberliegende Ende des Ampullenkörpers 10 schließt sich ein erster Abschnitt 28 des Halsteils 18 an, dessen Durchmesser durch konische Verjüngung des Ampullenkörpers 10 auf seiner Oberseite kleiner ist als der vorzugsweise zylindrische Durchmesser des Ampullenkörpers 10 selbst. Auf diesen Abschnitt 28 folgt ein im Durchmesser kleinerer, zylindri- scher Abschnitt 30, dessen Innendurchmesser etwas kleiner als der größte Durchmesser des Luer-Konus 32 einer dahingehenden Spritze 34, aber etwas größer als dessen kleinster Durchmesser gewählt ist. Dadurch ist zwischen eingeführtem Luer-Konus 32 und der Innenwandung des Halsteils 18 im Bereich des Abschnitts 30 eine in sich geschlossene, linienförmige Anla- ge erreicht, und zwar entlang einer Querschnittsebene, wie sie in der Fig.6 beispielhaft dargestellt ist, welche den Durchtritt von Flüssigkeit verhindert, jedoch den Durchtritt von Luft erlaubt. An den Abschnitt 30 des Halsteils 18 schließt sich bei der vorliegenden Ausführungsform eines Ampullenkörpers 10 ein überstehender ringwulstartiger Abschnitt 36 an, dessen axiale Länge derart gewählt ist, dass der Luer-Konus 32 mit dem erforderlichen, jedoch relativ geringen Anpressdruck, welcher notwendig ist, um einen Durchtritt von Flüssigkeit zu verhindern, an der Innenwand des zylindrischen Abschnitts 30 des Halsteils 18 anliegt, wenn die den Luer-Konus 32 tragende Stirnfläche des Spritzenkörpers der Spritze 34 an der freien Stirn- fläche 38 des Halsteils 18 anliegt. Die an den Ampullenkörper 10 angedockte Spritze 34 weist als Spritzenende vorzugsweise einen 9 %-Luer- Konus 32 auf. Insbesondere das Ampullenerzeugnis 10 nach den Fig.1 und 2 sowie den Fig.3a und 3b kann vergleichbar der Entnahme des Erzeugnisinhalts über eine geeignete Luer-Konus-Spritze 34 verwendet wer- den. Um den Durchtritt von Luft zwischen dem Luer-Konus 32 und dem Halsteil 1 8 im Bereich des weiteren Abschnitts 30 zu verbessern, ist dieser Abschnitt 30 an zwei zur Längsachse des Ampul lenerzeugnisses 1 0 diametral angeordneten Stellen mit einem Belüftungskanal 40 versehen in Form je einer nach innen offenen Längsnut, deren Querschnitt vorzugsweise in Form eines abgerundeten Dreiecks (vgl. Fig. 6) derart gewählt ist, dass die einströmende Luft einen Flüssigkeitsaustritt verhindert. Es braucht nur ein einziger Belüftungskanal 40 vorhanden zu sein, um die gewünschte Belüftung zu erreichen; gegebenenfal ls ist dann der Querschnitt des Kanals 40 entsprechend zu vergrößern. Bei nur einem Belüftungskanal 40 legt sich der Außenumfang des Luer-Konus 32 außermittig an die sonstigen Wandteile des Abschnitts 30 des Halsteils 1 8 an. Ferner wird aus fertigungstechnischen Gründen heraus in vorteilhafter Weise der parallel zur Längsachse der Ampul le verlaufende, jeweil ige Belüftungskanal 40 in die Ebene der Formhälften gelegt, die in dieser Ebene zusammengebracht die Formgebung der Ampul le ermögl ichen.

Bei einer weiteren, nicht näher dargestel lten Ausführungsform für eine Ampul le aus Kunststoff mit einem Behälterteil zur Aufnahme eines vorgebbaren Fluids, das mit einem von einem Kopfteil verschl ießbaren Halsteil versehen ist, das eine kanalartige Eintrittsstel le für Luft in das Innere des Behälterteils aufweist, kann für eine wirksame Belüftung auch vorgesehen sein, dass die genannte Eintrittsstel le für Luft aus mindestens einem Ringkanal besteht, der zumindest teilweise außen- und/oder innenumfangsseitig am Halsteil ange- ordnet ist, was eine raschere Entnahme des Behälterinhalts mittels des Spritzen- oder Kanülenkörpers ermöglicht.

Sollte eine Wiederverschl ießbarkeit der Ampul len gewünscht sein, so ist dies durch Einbringen entsprechender Zusatz-Komponenten vor dem Ver- schl ießen der Ampulle mögl ich. Detail l iert ist dies in DE 1 0 2007 007 474 B3 (Hansen) am Beispiel eines 2-teil igen Tropfereinsatzes beschrieben. Die intrinsische Viskosität der eingesetzten aromatischen Polyesterpolymere, gemessen in Anlehnung an ASTM D4603, liegt bevorzugt im Bereich von 0,6 dl/g bis 1 ,7 dl/g, besonders bevorzugt 0,8 dl/g bis 1 ,5 dl/g. Im Falle von Polyethylenterephthalat, Polyethylenterephthalat-Glykol nebst zugehörigen Blends und Copolymeren, wird eine intrinsische Viskosität von mehr als 0,8 dl/g bevorzugt.

Ferner hat es sich als günstig erwiesen, insbesondere im Falle des Einsatzes von Polyethylenterephthalat oder Polyethylenfuranoat den Wassergehalt des Granulats unmittelbar vor der Extrusion nicht größer als 50 ppm zu wählen, bevorzugt einen Wassergehalt von weniger als 30 ppm vorzusehen. Die durchschnittliche Wandstärke des Ampullenkörpers 10 im Bereich der Trenn- oder Sollbruchstelle 20 soll weniger als 0,45 mm, bevorzugt weniger als 0,3 mm, betragen. Die durchschnittliche Wandstärke der Ampulle im Bereich des Ampullenkörpers 10 soll zwischen 0,2 mm bis 0,9 mm betragen, bevorzugt jedoch 0,3 mm bis 0,7 mm sein. Die Ampulle weist ei- nen geringen Öffnungsquerschnitt von weniger als 25 mm 2 , bevorzugt weniger als 10 mm 2 auf.

Bei Einhaltung der oben beschriebenen erfindungsgemäßen Kriterien ist eine Minimierung der organoleptischen Beeinträchtigung im Falle wässriger Füllgüter erreicht, was überraschend ist, da die Schmelz- und Extrusions- temperaturen der erfindungsgemäß einzusetzenden aromatischen Polyesterpolymere im Bereich von 250°C bis 280°C deutlich oberhalb der üblicherweise im Rahmen des BFS-Herstellverfahrens eingesetzten Polyolefine liegen, deren Verarbeitungstemperatur typischerweise im Bereich von 1 60°C bis 210°C liegt. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Ampullen ist die Möglichkeit recyceltes Kunststoffmaterial einsetzen zu können. So können 10 bis 80 %, bevorzugt 30 bis 60 %, Regeneratdem originären aromatischen Polyesterpolymer im Rahmen der Herstellung zugesetzt werden.

Zur Prüfung der organoleptischen Eigenschaften wurde eine sensorische Prüfung in Anlehnung an die Norm DIN 10955:2004-06 durchgeführt. Zweck der Prüfung ist es, festzustellen, ob das eingesetzte BFS-Polymer im Rahmen des aufgezeigten BFS-Herstellprozesses zu einer Geruchs- oder Geschmacksveränderung der Prüfsubstanz in Form von stillem, salzarmem Mineralwasser führt. Die Prüfung erfasst sensorisch wirksame Stoffe, die unter definierten Bedingungen aus dem Prüfmaterial entweder in den Luftraum (Geruchsprüfung) oder in die Prüfsubstanz übergehen (Geschmacksprüfung). Dabei hat sich herausgestellt, dass bei Verwendung von aromati- sehen Polyestermaterialien im Umfang des eingesetzten BFS-Verfahrens nur geringe Geschmacksveränderungen des Testwassers von den geschulten Geschmacksprüfern überhaupt nachweisbar waren, und dass die Ampullen, hergestellt aus aromatischen Polyesterpolymeren, denen aus bekannten BFS-Polyolefinen deutlich überlegen waren.

Die Verwendung von polyethylenfuranoat-haltigen Polymeren ist gegenüber der Verwendung von bekannten polyethylen-basierten Kunststoffen deutlich vorteilhaft. So ermöglicht sie eine aus mikrobiologischen Aspekten bevorzugte Heißabfüllung oder eine Wärmebehandlung des verschlossenen Behälters zur Stabilisierung hochkonzentrierter Lösungen, die zur Kristallisation neigen.

Nachstehend werden Ausführungsbeispiele wiedergegeben:

Es wurde eine BFS-Maschine der Fa. Rommelag, Waiblingen, Deutschland vom Typ Bottelpack 321 verwendet. Hiermit wurden Ampullen gemäß Abbildung 1, 3 und 4 mit einem Behältervolumen von etwa 10 ml hergestellt, die Ampul len wurden mit 5-1 0 ml mineral- und geschmacksarmen stil len Wasser befül lt. Das stil le Wasser wurde in G lasflaschen angel iefert. Als Polymermaterial wurde - siehe Versuchsnummer 1 - ein PET der Firma M&G Chemicals (Gruppo Mossi & Ghisolfi); Typenbezeichnung Traytuf 9506 verwendet. Mithilfe eines Molekularsiebtrockners der Firma Digicolor wurde das Granulat auf einen Wassergehalt von 36 ppm (Mittelwert aus 3 Proben) 1 0 Stunden bei 1 20 °C und einem Lufttaupunkt von unter minus 30 °C getrocknet und vor Feuchtigkeit geschützt dem Extruder der BFS Anlage zugeführt. Die intrinsische Viskosität des getrockneten Polymers wurde in Anlehnung an ASTM D4603 gemessen und betrug 0,94 dl/g. Die Extrusi- onstemperatur bei der Ampul lenherstel lung betrug 252 °C; der Massedruck 262 bar.

In analoger Weise (siehe Versuchsnummern 2ff) wurden mit weiteren Po- lymeren Ampul len unterschiedl icher Geometrie und Fül lmenge auf verschiedenen BFS Anlagen hergestel lt. Als Referenz zum Stand der Technik (siehe Versuchsnummern Ref a-c) wurden Polystyrol (PS) und beispielhaft für die beiden BFS-Polyolefine Polypropylen (Pureil RP 270G der Firma Lyondell Basel l) sowie Polyethylen niedriger Dichte, LDPE, (Purei l 3020D der Firma Lyondel l Basel l) verwendet.

Die Details al ler Versuche sind in folgender Tabel le zusammengefasst.

Es wurde eine sensorische Prüfung in Anlehnung an die Norm DI N 5 1 0955:2004-06 durchgeführt. Zweck der Prüfung war es, festzustel len, ob das verwendete BFS Polymer/der BFS Prozess zu einer Geruchs- oder Geschmacks-Veränderung der Prüfsubstanz (stil les, salzarmes Mineralwasser) kommt. Die Prüfung erfasst sensorisch wirksame Stoffe, die unter definierten Bedingungen aus dem Prüfmaterial entweder in den Luftraum (Ge- 1 0 ruchsprüfung) oder über den Luftraum oder bei direkter Berührung in die Prüfsubstanz übergehen (Geschmacksprüfung). Die Ergebnisse, die Organoleptische Veränderung gegenüber dem Ausgangswasser, sind in obiger Tabel le enthalten.

1 5 Überraschenderweise hat sich herausgestel lt, dass bei den aromatischen

Polyestermaterial ien nur geringe Geschmackveränderungen des Testwassers von den geschulten Geschmacksprüfern nachweisbar waren, und Ampul len aus den Material ien PEF, PET, sowie dem Co-Polyester denen aus den Referenzmaterialien (PS, PP und LDPE) deutl ich überlegen waren.