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Title:
METHOD FOR BRAKING A VEHICLE, AND DRIVE TRAIN OF A VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/215015
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for braking a vehicle, the vehicle having a transmission (2) controlled by a transmission control unit (3). In a method in which a transmission brake is not required, the transmission control unit (3) electronically requests a braking intervention.

Inventors:
LAMERS JOHANNES (DE)
Application Number:
PCT/DE2018/100387
Publication Date:
November 29, 2018
Filing Date:
April 23, 2018
Export Citation:
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Assignee:
SCHAEFFLER TECHNOLOGIES AG (DE)
International Classes:
B60W50/029; B60T8/1755
Foreign References:
DE10340529A12004-03-18
US20150233472A12015-08-20
DE102014212153A12015-01-22
DE102011076682A12012-12-06
DE102006005350A12006-08-24
DE10310471A12003-10-09
DE102009021894A12009-12-17
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Abbremsen eines Fahrzeuges, wobei das Fahrzeug ein von einem Getriebesteuergerät (3) angesteuertes Getriebe (2) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebesteuergerät (3) einen Bremseingriff anfordert.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der von dem Getriebesteuergerät (3) elektronisch angeforderte Bremseingriff von einer Fahrzeugbremse (9) umgesetzt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebesteuergerät (3) den Bremseingriff von einem Bremsensteuergerät (7) anfordert, welches die Anforderung in ein Moment mindestens einer als Fahrzeugbremse ausgebildeten Radbremse (9) umsetzt.

4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebesteuergerät (3) und das Bremsensteuergerät (7) über ein Bussystem (6) des Fahrzeuges kommunizieren.

5. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Kommunikation zwischen Getriebesteuergerät (3) und Bremsensteuergerät (7) die Fahrsituation des Fahrzeuges zur Verhinderung eines unzulässigen Bremseingriffes überprüft wird.

6. Antriebsstrang eines Fahrzeuges, bei welchem ein Motor über ein Getriebe (6) Räder (5) des Fahrzeuges antreibt, wobei das Getriebe (6) von einem Getriebesteuergerät (3) angesteuert wird und das Fahrzeug eine von einem Bremsensteuergerät (7) gesteuerte Fahrzeugbremse (9) zum Abbremsen des Fahrzeuges aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebesteuergerät (3) zur elektronischen Anforderung eines Bremseingriffes direkt mit dem Bremsensteuergerät (7) zur Ansteuerung der Fahrzeugbremse verbunden ist.

7. Antriebsstrang nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Hybridfahrzeug das Getriebe (6) als Hybridgetriebestruktur ausgebildet ist.

8. Antriebsstrang nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebesteuergerät (3) und das Bremsensteuergerät (7) über eine Datenleitung (6) miteinander verbunden sind.

9. Antriebstrang nach Anspruch 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Bremsensteuergerät (7) als ABS-Steuergerät oder ESP-Steuergerät oder ASR-Steuergerät ausgebildet ist.

Description:
Verfahren zum Abbremsen eines Fahrzeuges und ein Antriebsstrang eines Fahrzeuges Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abbremsen eines Fahrzeuges, wobei das Fahrzeug ein von einem Getriebesteuergerät angesteuertes Getriebe aufweist sowie ein Antriebsstrang eines Fahrzeuges.

Aus der DE 103 10 471 A1 ist ein Doppelkupplungsgetriebe bekannt, bei welchem jedem Teil- sträng innerhalb des Getriebes eine Getriebebremse zugeordnet ist, so dass jede Eingangswelle ihre eigene zwischen dem höchsten Gang und dem niedrigsten Gang platzierte Bremse besitzt.

Die DE 10 2009 021 894 B1 offenbart ein Verfahren zur Steuerung eines Antriebsstranges ei- nes Kraftfahrzeuges, bei welchem bei einem Defekt des Getriebes mittels eines automatisiert betätigten Bremssystems abgebremst wird. Die dazu genutzte Bremse ist als Getriebebremse ausgebildet.

Nachteilig dabei ist, dass ein Getriebe mit einer integrierten Getriebebremse sehr aufwändig in der Konstruktion und somit auch sehr teuer in der Herstellung ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Abbremsen eines Fahrzeuges sowie einen Antriebsstrang eines Fahrzeug anzugeben, bei welchem mittels konstruktiv einfacher Methoden ein zuverlässiges Abbremsen des Fahrzeuges bei einem Defekt im Getriebe möglich ist.

Erfindungsgemäß ist die Aufgabe dadurch gelöst, dass das Getriebesteuergerät einen Bremseingriff anfordert. Da das Getriebesteuergerät meistens auch den Defekt im Steuergerät detektiert, kann es unverzüglich ein Bremsmanöver anfordern, um eine Gefährdungssituation im Fahrzeug auszuschließen.

Vorteilhafterweise wird der von dem Getriebesteuergerät elektronisch angeforderte Bremseingriff von einer Fahrzeugbremse umgesetzt. Dabei kann auf eine Getriebebremse verzichtet werden, da durch die elektronische Anforderung des Bremseingriffes dieser sehr schnell auf die Fahrzeugbremse übertragen werden kann. In einer Ausgestaltung fordert das Getriebesteuergerät den Bremseingriff von einem Bremsensteuergerät an, welches die Anforderung in ein Moment mindestens einer als Fahrzeugbremse ausgebildeten Radbremse umsetzt. Dabei genügt es, wenn das Getriebesteuergerät eine elektronische Kommunikation mit dem Bremsensteuergerät ausführt. Das vereinfacht die konstruktive Anordnung zwischen Getriebesteuergerät und Bremsensteuergerät.

Vorteilhafterweise kommunizieren das Getriebesteuergerät und das Bremsensteuergerät über ein Bussystem des Fahrzeuges. Aufgrund der Verwendung des Bussystems können Getrie- besteuergerät und Bremsensteuergerät mittels Befehlsdatensätzen schnell miteinander kommunizieren.

In einer Variante wird vor der Kommunikation zwischen Getriebesteuergerät und Bremsensteuergerät die Fahrsituation des Fahrzeuges zur Verhinderung eines unzulässigen

Bremseingriffes geprüft. Damit wird sichergestellt, dass das Fahrzeug nicht in einer Fahrsituation abgebremst wird, in welcher die Bremsung eine kritische Fahrsituation hervorruft.

Eine Weiterbildung der Erfindung betrifft einen Antriebsstrang eines Fahrzeuges, bei welchem ein Motor über ein Getriebe Räder des Fahrzeuges antreibt, wobei das Getriebe von einem Getriebesteuergerät angesteuert wird und das Fahrzeug eine von einem Bremsensteuergerät gesteuerte Fahrzeugbremse zum Abbremsen des Fahrzeuges aufweist. Bei einem Antriebsstrang eines Fahrzeuges, bei welchem auf eine Getriebebremse verzichtet werden kann, ist das Getriebesteuergerät zur elektronischen Anforderung eines Bremseingriffes direkt mit dem Bremsensteuergerät zur Ansteuerung der Fahrzeugbremse verbunden.

Vorteilhafterweise ist bei einem Hybridfahrzeug das Getriebe als Hybridgetriebestruktur ausgebildet. Da solche Hybridgetriebestrukturen, die sowohl von einem Verbrennungsmotor als auch von einem Elektromotor angetrieben werden können, sehr kompliziert sind, ist es hier von besonderem Vorteil, wenn auf eine Integration einer Getriebebremse in eine solche Hy- bridgetriebestruktur verzichtet werden kann.

In einer Ausgestaltung sind das Getriebesteuergerät und das Bremsensteuergerät über eine Datenleitung miteinander verbunden. Dadurch entfällt eine konstruktive Kopplung zwischen Getriebe und Bremse, da lediglich eine elektronische Kommunikation zwischen Getriebesteu- ergerät und Bremsensteuergerät notwendig ist. In einer Ausführungsform ist das Bremsensteuergerät als ABS-Steuergerät oder ESP- Steuergerät oder ASR-Steuergerät ausgebildet. Somit können als Bremsensteuergerät verschiedene im Fahrzeug an sich vorhandene Steuergeräte, die eine Bremsfunktion umfassen, genutzt werden. Auf ein separates Bremsensteuergerät kann somit verzichtet werden, was die Herstellungskosten des Fahrzeuges verringert.

Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Eine davon soll anhand der in der Zeichnung dargestellten Figuren näher erläutert werden.

Es zeigt:

Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Antriebsstrangs eines Fahrzeugs. In Fig.1 ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Antriebsstranges 1 eines Fahrzeuges dargestellt, bei welchem ein Getriebe 2 durch ein Getriebesteuergerät 3 angesteuert wird. Das Getriebe 2 ist dabei über ein Differential 4 mit Fahrzeugrädern 5 verbunden. Über einen Datenbus 6, beispielsweise einen CAN-Bus, ist das Getriebesteuergerät 3 mit einem Bremsensteuergerät 7, beispielsweise einem ABS-Steuergerät, verbunden. Das Bremsen- Steuergerät 7 eines nicht weiter dargestellten Bremsenaktors ist über entsprechende Hydraulikleitungen 8 mit je einer dem Fahrzeugrad 5 gegenüber liegenden Radbremsen 9 gekoppelt.

Tritt in dem Getriebe 2 ein Defekt auf, welcher bei einem Doppelkupplungsgetriebe beispielsweise darin bestehen kann, dass ein Gang auf einem Teilgetriebe des Doppelkupplungsge- triebes nicht auslegbar ist, rollt das Fahrzeug weiter und wird immer schneller, was bei ausbleibendem Bremseingriff eine Gefahr eines Unfalls in sich birgt. Dieser Defekt wird von dem Getriebesteuergerät 3 detektiert. In diesem Fall fordert das Getriebesteuergerät 3 von dem Bremsensteuergerät 7 elektronisch einen Bremseingriff an, um einen steuernden Eingriff in das Getriebe 2 vornehmen zu können. Das Bremsensteuergerät 7 setzt die Anforderung des Getriebesteuergerätes 3 in ein Moment um, welches an den Radbremsen 9 eingestellt wird, wodurch die Fahrzeugräder 5 durch die Radbremsen 9 abgebremst werden.

Bevor die Anforderung des Bremseingriffes durch das Getriebesteuergerät 3 an das Bremsensteuergerät 7 ausgegeben wird, prüft das Getriebesteuergerät 3, ob sich das Fahrzeug in einer Fahrsituation befindet, wo der Bremseingriff ein zuverlässiges und unfallfreies Abbrem- sen des Fahrzeuges gewährleistet. Führt diese Prüfung zu dem Ergebnis, dass ein Bremsvorgang eine unsichere Fahrsituation des Fahrzeuges hervorruft, wird die Anforderung des Bremseingriffes nicht an das Bremsensteuergerät 7 ausgegeben. Die Anforderung eines Bremseingriffes durch das Getriebesteuergerät 3 kann aber auch in einem fehlerfreien Betrieb des Getriebes 2 erfolgen. Dies ist beispielsweise bei einem Getriebe 2 der Fall, welches eine Klaue umfasst, die momentenfrei wird, wenn der Abtrieb momenten- frei ist. Eine solche Klaue kann nur geöffnet werden, wenn diese momentenfrei ist. Im Schubbetrieb des Fahrzeuges ist die Klaue belastet und kann daher nicht geöffnet werden. Durch eine Bremsanforderung des Getriebesteuergerätes 3 kann aber durch den Bremseingriff das Schubmoment der Fahrzeugräder 5 an dem die Klaue aufweisenden Getriebe 2 vorbei in die Fahrzeugbremse 9 geleitet werden. In dem Moment sind das Getriebe 2 und die Klaue momentenfrei und die Klaue kann geöffnet werden. Der in Fig. 1 dargestellten Fahrzeug Antriebsstrang 1 umfasst ein Frontquergetriebe. Die Erfindung ist aber nicht auf ein solches Getriebe begrenzt, sondern kann auf alle Antriebsformen wie Standardantrieb, Allradantrieb und ähnliches angewendet werden.

Bezuqszeichenliste Antriebsstrang

Getriebe

Getriebesteuergerät

Differenzial

Fahrzeugrad

Datenbus

Bremsensteuergerät

Hydraulikleitung

Radbremse