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Title:
METHOD FOR CHECKING THE PLAUSIBILITY OF THE TORQUE OF AN ELECTRICAL MACHINE AND MACHINE CONTROLLER FOR CONTROLLING AN ELECTRICAL MACHINE AND FOR CARRYING OUT THE METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/057838
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for checking the plausibility of a torque (TrqEmMdl) of an electrical machine (1), which torque is calculated using a machine model, in which method a first value (PwrEmMdl) of an electromagnetic power of the electrical machine (1) is determined from the calculated torque (TrqEmMdl) and a rotational speed (n) of the electrical machine (1). The stator currents (lsU, lsV, lsW) and the stator phase voltages (UsU, UsV, UsW) are used to calculate stator current components (lsA, lsB) and stator phase voltage components (UsA, UsB), respectively, with respect to a reference system which is fixed to the stator. A second value (PwrEmSens) of the electromagnetic power of the electrical machine (1) is determined from the stator current components (lsA, IsB) and the stator phase voltage components (UsA, UsB). If a difference between the first value (PwrEmMdl) of the electromagnetic power and the second value (PwrEmSens) of the electromagnetic power of the electrical machine (1) exceeds a predefined power threshold value (PwrErrLim), the torque (TrqEmMdl) of the electrical machine (1), as calculated using the machine model, is classified as implausible.

Inventors:
SCHLESER ROLAND (DE)
RAICHLE DANIEL (DE)
HEIDRICH TORSTEN (DE)
MIKULEC DRAGAN (AT)
GOETTING GUNTHER (DE)
HANEL STEPHAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/063607
Publication Date:
May 19, 2011
Filing Date:
September 16, 2010
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
SCHLESER ROLAND (DE)
RAICHLE DANIEL (DE)
HEIDRICH TORSTEN (DE)
MIKULEC DRAGAN (AT)
GOETTING GUNTHER (DE)
HANEL STEPHAN (DE)
International Classes:
H02P29/02; B60L3/00; G05B17/02
Domestic Patent References:
WO2007025839A12007-03-08
Foreign References:
DE10019152A12000-12-21
EP1646525A12006-04-19
DE102008008536A12009-08-13
DE102006005854A12007-08-23
Attorney, Agent or Firm:
ROBERT BOSCH GMBH (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zum Plausibilisieren eines anhand eines Maschinenmodells berechneten Drehmomentes (TrqEm di) einer elektrischen Maschine (1 ) bei dem - aus dem berechneten Drehmoment (TrqEmMdi ) und einer Drehzahl (n) der elektrischen Maschine (1 ) ein erster Wert (PwrEm di) einer elektromagnetischen Leistung der elektrischen Maschine (1 ) bestimmt wird,

- Statorströme (lsU, lsV, w) und Statorstrangspannungen (UsU, UsV, UsW) in den Phasen (U, V, W) der elektrischen Maschine (1 ) ermittelt werden, - aus den Statorströmen (lsU, v, Uw) und den Statorstrangspannungen

(Usu, UsV, UsW) Statorstromkomponenten (lsA, B) bzw. Statorstrangspan- nungskomponenten (USA, UsB) bezüglich eines statorfesten Bezugssystems berechnet werden,

- aus den Statorstromkomponenten (lsA, lsB) und den Statorstrangspan- nungskomponenten (USA. UsB) ein zweiter Wert (PwrEmSens) der elektromagnetischen Leistung der elektrischen Maschine (1) bestimmt wird,

- der erste Wert (PwrEmMdi) der elektromagnetischen Leistung der elektrischen Maschine (1 ) mit dem zweiten Wert (PwrEmSens) der elektromagnetischen Leistung der elektrischen Maschine (1 ) verglichen wird und - das anhand des Maschinenmodells berechnete Drehmoment (TrqEmMdi) der elektrischen Maschine (1 ) als unplausibel eingestuft wird, falls eine Abweichung des ersten Wertes (PwrErnMdi) der elektromagnetischen Leistung der elektrischen Maschine (1 ) von dem zweiten Wert (PwrEmsens) der elektromagnetischen Leistung der elektrischen Maschine (1 ) einen vorge- gebenen Leistungs-Schwellenwert (PwrErrLim) übersteigt.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , wobei durch das Maschinenmodell eine Polpaarzahl (p), ein Längsstrom (lsd), ein Querstrom (lsq), ein Erregerfiuss (ψΕχο) sowie eine Längsinduktivität (Lsd) und eine Querinduktivität (Lsq) der elektri- sehen Maschine (1 ) vorgegeben wird und aus diesen Parametern das Drehmoment (TrqEmMdi) der elektrischen Maschine (1 ) berechnet wird. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die Drehzahl (n) der elektrischen Maschine gemessen wird.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die Drehzahl (n) aus dem Winkeldifferential zweier zeitlich versetzt gemessener Stromzeiger ermittelt wird.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei mindestens einer der Statorströme (lsU; Uv; Uw) gemessen wird und alle nicht gemessenen Statorströme (lsU; lsV; Uw) rechnerisch ermittelt werden.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei alle Statorströme (lsU, lsv, lsW) gemessen werden und ein Fehler bei der Messung der Statorströme (lsU, lsv, Uw) detektiert wird, falls die Summe der Statorströme (lsU, lsv, Uw) einen vorgegeben ersten Statorstrom-Schwellenwert (Uum) übersteigt.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Statorstranspannungen (UsU, Usv, Usw) rechnerisch ermittelt werden, insbesondere Tastverhältnisse (dycu, dycv, dycw) der einzelnen Phasen (U, V, W) der elektrischen Maschine (1 ) ermittelt und eine Zwischenkreisspannung (UdCLnk) gemessen werden und aus den Tastverhältnissen (dycu, dycv, dycw) und der Zwischenkreisspannung (UdCLnk) die Statorstrangspannungen (Usu, UsV, UsW) berechnet werden.

Verfahren nach Anspruch 6, wobei bei der Ermittlung der Statorstrangspannungen (UsU, UsV, UsW) aktuelle Fehlerspannungen (L uErr. UsVErr. UsWErr) berücksichtigt werden.

Verfahren nach Anspruch 7, wobei die aktuellen Fehlerspannungen (UsuErr, UsVErr, UsWErr) aus einem Fehlerspannungs-Kennfeld in Abhängigkeit von den Statorströmen (lsU, Uv, Uw) und der Zwischenkreisspannung (UdCLnk) ausgelesen werden.

10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei bei der Bestimmung des zweiten Wertes (PwrEmSens) der elektromagnetischen Leistung der elektrischen Maschine (1 ) eine aktuelle Verlustleistung (PwrE|MaLos) der elektrischen Maschine (1 ) berücksichtigt wird.

11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei die aktuelle Verlustleistung (PwrE|MaLos) der elektrischen Maschine (1 ) aus einem Verlustleistungs-Kennfeld in Abhängigkeit von dem Betrag (ls) des Statorstromes und der Drehzahl (n) ausgelesen wird.

12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei im Grunddreh- zahlbereich der elektrischen Maschine (1 ) in Abhängigkeit von einem Betrag eines Soll-Drehmoments (TrqEmDes) der Betrag eines Soll-Statorstroms (lSDes) ermittelt wird, der Betrag des Soll-Statorstroms (lsDeS) mi dem Betrag (ls) des Statorstromes verglichen wird und das anhand des Maschinenmodells berechnete Drehmoment (TrqEmMdi) der elektrischen Maschine (1 ) als unplausi- bei eingestuft wird, falls eine Abweichung des Betrages des Soll-

Statorstroms (IsDes) von dem Betrag (ls) des Ist-Statorstroms einen vorgegebenen zweiten Statorstrom-Schwellenwert (IsErrum) übersteigt.

13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei der Betrag des Soll-Statorstromes (lSDes) aus einem Statorstromkennfeld in Abhängigkeit von dem Soll-Drehmoment

(TrqEmDes) ausgelesen wird.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 oder 13, wobei abhängig von dem zweitem Wert (PwrEmSens) der elektromagnetischen Leistung der elektrischen Maschine (1 ) und der Drehzahl (n) ein Vorzeichen eines wirksamen Drehmomentes (TrqEm) ermittelt wird und das anhand des Maschinenmodells berechnete Drehmoment (TrqEmMdi) als unplausibel eingestuft wird, falls das Vorzeichen des wirksamen Drehmomentes (TrqEm) ungleich dem Vorzeichen des Soll-Drehmomentes (TrqEmDes) ist.

15. Maschinenregler zum Regeln einer elektrischen Maschine und zur Durchführung eines Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14, mit

- Mitteln zum Bestimmen eines ersten Wertes (PwrEm di) einer elektromagnetischen Leistung der elektrischen Maschine (1 ) aus einem anhand ei- nes Maschinenmodells berechneten Drehmoment (TrqEmMd|) und einer

Drehzahl (n) der elektrischen Maschine (1 ), - Mitteln zum Berechnen von Statorstrom komponenten (lsA, ISB) und Sta- torstrangspannungskomponenten (UsA, UsB) bezüglich eines statorfesten Bezugssystems aus Statorströmen (lsU, lsv, lsw) bzw. Statorstrangspannungen (Usu, UsV, UsW),

- Mitteln zum Bestimmen eines zweiten Wertes (PwrEmSens) der elektromagnetischen Leistung der elektrischen Maschine (1 ) aus den Statorstromkomponenten (lsA> lsB) und den Statorstrangspannungskomponenten (UsA, UsB),

- Mitteln zum Vergleichen des ersten Wertes (PwrEmMdi) der elektromagnetischen Leistung der elektrischen Maschine (1 ) mit dem zweiten Wert (PwrEmSens) der elektromagnetischen Leistung der elektrischen Maschine (1 ) und

- Mitteln zur Fehlererkennung anhand der Abweichung des ersten Wertes (PwrEmMdi) der elektromagnetischen Leistung der elektrischen Maschine (1 ) von dem zweiten Wert (PwrEmSens) der elektromagnetischen Leistung der elektrischen Maschine (1 ).

Description:
Beschreibung

Titel

Verfahren zum Plausibilisieren des Drehmomentes einer elektrischen Maschine und Maschinenregler zur Regelung einer elektrischen Maschine und zur Durch- führunq des Verfahrens

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Plausibilisierung eines anhand eines Maschinenmodells berechneten Drehmomentes einer elektrischen Maschine und einen Maschinenregler zur Regelung einer elektrischen Maschine und zur Durch- führung des Verfahrens.

Stand der Technik

Für den Antrieb in Hybrid- oder Elektrofahrzeugen werden in der Regel elektri- sehe Maschinen in Form von Drehfeldmaschinen eingesetzt, welche in Verbindung mit Wechselrichtern - häufig auch als Inverter bezeichnet - betrieben werden. Die elektrischen Maschinen werden dabei wahlweise im Motor- oder Generatorbetrieb betrieben. Im Motorbetrieb erzeugt die elektrische Maschine ein Antriebsmoment, welches beim Einsatz in einem Hybridfahrzeug einen Verbren- nungsmotor, zum Beispiel in einer Beschleunigungsphase, unterstützt. Im Generatorbetrieb erzeugt die elektrische Maschine elektrische Energie, die in einem Energiespeicher, wie zum Beispiel einer Batterie oder einem Super-Cap gespeichert wird. Betriebsart und Leistung der elektrischen Maschine werden mittels einer Regeleinheit - häufig als Maschinenregler bezeichnet - über den Wechsel- richter eingestellt.

Es ist bekannt, eine kontinuierliche Momentenüberwachung zur Aufdeckung von Fehlfunktionen in einem Maschinenregler einer elektrischen Maschine durchzuführen. Dies dient insbesondere dem Schutz von Fahrzeuginsassen sowie exter- nen Verkehrsteilnehmern. Es soll eine Momentenüberhöhung und eine dadurch bedingte ungewollte Beschleunigung oder Verzögerung des Fahrzeugs verhin- dert werden. Der Kern einer kontinuierlichen Momentenüberwachung ist dabei der Vergleich eines von der elektrischen Maschine bereitgestellten Ist- Drehmomentes mit einem zulässigen Drehmoment. Im Normalfall ist das Ist- Drehmoment kleiner als das zulässige Drehmoment. Falls das Ist-Drehmoment das zulässige Drehmoment übersteigt, liegt ein Fehler im Maschinenregler der elektrischen Maschine vor und eine zu einem sicheren Fahrzeugzustand führende Fehlerreaktion wird eingeleitet.

In herkömmlichen Fahrzeugen wird das Drehmoment der elektrischen Maschine üblicherweise anhand eines mathematischen Maschinenmodells berechnet. Aufgabe der Momentenüberwachung ist es demzufolge, das von einem Maschinenregler modellbasiert berechnete elektromagnetische Drehmoment zu plausibilisieren.

Aus der WO 2007/025839 A1 ist ein Verfahren zur Steuerung einer Fahrzeug- Antriebseinheit mit mindestens zwei einzelnen Motoren bekannt, bei dem ein Gesamt-Ist-Moment kontinuierlich mit einem zulässigen Gesamtmoment verglichen wird. Dabei wird das Gesamt-Ist-Moment aus Einzel-Ist-Momentwerten der mindestens zwei einzelnen Motoren und das zulässige Gesamtmoment aus zulässigen Einzelmomentwerten der mindestens zwei einzelnen Motoren berechnet. Eine Fehlerreaktion wird dann eingeleitet, wenn das Vergleichen ergibt, dass das Gesamt-Ist-Moment größer ist als das zulässige Gesamtmoment.

Offenbarung der Erfindung

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Plausibilisieren eines anhand eines mathematischen Maschinenmodells einer elektrischen Maschine berechneten Drehmomentes wird abhängig von dem berechneten Drehmoment und einer Drehzahl der elektrischen Maschine ein erster Wert einer elektromagnetischen Leistung der elektrischen Maschine bestimmt. Außerdem werden Statorströme - häufig auch als Phasenströme bezeichnet - und Statorstrangspannungen - häufig auch als Stator- oder Phasenspannungen bezeichnet - in den Phasen der elektrischen Maschine ermittelt. Aus den Statorströmen und den Statorstrangspannungen werden Statorstromkomponenten bzw. Statorstrangspan- nungskomponenten bezüglich eines statorfesten Bezugssystems berechnet. Abhängig von den Statorstromkomponenten und den Statorstrangspannungskom- ponenten wird ein zweiter Wert der elektromagnetischen Leistung der elektrischen Maschine bestimmt, welcher anschließend mit dem ersten Wert der elektromagnetischen Leistung der elektrischen Maschine verglichen wird. Ergibt sich dabei, dass der zweite Wert der elektromagnetischen Leistung der elektrischen Maschine um mehr als einen vorgegebenen Schwellenwert von dem ersten Wert der elektromagnetischen Leistung und der elektrischen Maschine abweicht, so wird das anhand des Maschinenmodells der elektrischen Maschine berechnete Drehmoment als unplausibel eingestuft und infolgedessen eine Fehlfunktion des Maschinenreglers detektiert. Als Folge der Fehlerdetektion kann die elektrische Maschine in einen sicheren Betriebszustand überführt werden oder auch ganz abgeschaltet werden.

Die Plausibilisierung des anhand des Maschinenmodells berechneten elektromagnetischen Drehmomentes beruht somit im Kern auf einer Leistungsbilanz zwischen einer maschinenmodellbasiert ermittelten Leistung (erster Wert der elektromagnetischen Leistung) und einer sensorbasiert ermittelten Vergleichsleistung. Dabei wird der als Vergleichsleistung dienende zweite Wert der elektromagnetischen Leistung auf Basis der Statorströme und Statorstrangspannungen der elektrischen Maschine, insbesondere einer Synchron-, Asynchron-, Reluktanz- oder bürstenlosen Gleichstrom-Maschine, berechnet. Eine Messung des Zwischenkreisstromes und somit eine entsprechende Stromsensorik sind zur Ermittlung der Vergleichsleistung nicht erforderlich, was Kosten spart.

Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren geht auch der Flusswinkel nicht in die Berechnung der Vergleichsleistung ein. Dies bietet die zusätzliche Möglichkeit einer Plausibilisierung des Flusswinkels mit Hilfe der berechneten sensorbasiert ermittelten Vergleichsleistung.

Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung gibt das Maschinenmodell eine Polpaarzahl, einen Längsstrom, einen Querstrom, einen Erregerfluss sowie Längs- und Querinduktivitäten der elektrischen Maschine vor, aus welchen das Drehmoment der elektrischen Maschine berechnet wird. Der Längs- und Querstrom der elektrischen Maschine bezeichnen dabei Statorstromkomponenten in den beiden orthogonalen Richtungen eines feldorientierten Bezugssystems und repräsentieren Statorstrom-Sollwerte in Abhängigkeit von der Art und dem Zustand der elektrischen Maschine. Die Längs- und Querinduktivitäten bezeichnen maschinenspezifische Statorinduktivitäten in den beiden Richtungen des feldorientierten Bezugssystems.

Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird mindestens einer der Statorströme gemessen und alle nicht gemessenen Statorströme werden unter Ausnutzung der Symmetrieeigenschaften der Statorströme modellbasiert berechnet.

Werden alle Statorströme mit Hilfe von Stromsensoren gemessen, ist es möglich, durch Auswertung der Statorströme einen Fehler in der Stromsensorik zu detek- tieren. Dabei wird ausgenutzt, dass die Summe der Statorströme in einem idealen System Null sein muss, so dass ein Fehler detektiert werden kann, falls die Summe der Statorströme einen vorgegebenen ersten Statorstrom-Schwellenwert überschreitet. Auf diese Weise wird ohne zusätzlichen schaltungstechnischen Aufwand eine Fehlererkennung für die Stromsensorik realisiert.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung werden die Statorstrangspannungen rechnerisch ermittelt. Ein der elektrischen Maschine vorgeschalteter Wechselrichter weist in der Regel für jede der Phasen der elektrischen Maschine eine Leistungsendstufe auf, welche auch Leistungsschaltelemente um- fasst. Diese Leistungsschaltelemente werden von dem Maschinenregler üblicher Weise über pulsweitenmodulierte Steuersignale angesteuert. Aus diesen Steuersignalen lassen sich die Tastverhältnisse für die einzelnen Phasen der elektrischen Maschine unmittelbar ermitteln. Mit Hilfe dieser Tastverhältnisse und einer Zwischenkreisspannung, welche messtechnisch ermittelt werden kann, können die Statorstrangspannungen berechnet werden. Auf eine Messung der Statorstrangspannungen, welche grundsätzlich auch möglich ist, kann auf diese Weise verzichtet werden.

Bei der Ermittlung der Statorstrangspannungen können auch Fehlerspannungen berücksichtigt werden, welche vorteilhaft aus einem Fehlerspannungs-Kennfeld in Abhängigkeit von den Statorströmen und der Zwischenkreisspannung ausgelesen werden.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird bei der Bestimmung des zweiten Wertes der elektromagnetischen Leistung der elektrischen Maschine eine aktuelle Verlustleistung der elektrischen Maschine berücksichtigt, wobei die- se vorteilhaft aus einem Verlustleistungs-Kennfeld in Abhängigkeit von den Statorströmen und der Drehzahl der elektrischen Maschine ausgelesen wird.

Bei kleinen Drehzahlen ist es aufgrund der damit verbundenen kleinen Leistun- gen sinnvoll, den kritischen Betriebszustand einer ungewollten Momentenüberhöhung über einen zusätzlichen Fehlerpfad abzusichern. Im Grunddrehzahlbereich der elektrischen Maschine kann der Betrag eines maximal wirksamen Drehmoments direkt aus dem Betrag des Statorstroms ermittelt werden. Im fehlerfreien Betrieb entspricht das eingestellte Soll-Drehmoment maximal diesem Maximalwert. Abweichungen sind je nach Temperatur der Elektromaschine und ihres Rotors möglich. Somit kann im Grunddrehzahlbereich der elektrischen Maschine in Abhängigkeit von einem Betrag eines Soll-Drehmoments der Betrag eines Soll-Statorstroms ermittelt werden. Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird der auf diese Weise ermittelte Betrag des Soll-Statorstroms mit dem Betrag eines Ist-Statorstroms verglichen und das anhand des Maschinenmodells berechnete Drehmoment der elektrischen Maschine wird dann als unplausibel eingestuft, wenn eine Abweichung des Betrages des Soll-Statorstroms von dem Betrag des Ist-Statorstroms einen vorgegebenen zweiten Statorstrom- Schwellenwert übersteigt. Der Betrag des Soll-Statorstromes wird dabei vorteil- haft aus einem Statorstromkennfeld in Abhängigkeit von dem Soll-Drehmoment ausgelesen.

Außerdem kann abhängig von dem zweiten Wert der elektromagnetischen Leistung und der Drehzahl der elektrischen Maschine ein Vorzeichen des wirksamen Drehmomentes ermittelt werden. Ist das Vorzeichen des wirksamen Drehmomentes ungleich dem Vorzeichen des Soll-Drehmomentes kann das anhand des Maschinenmodells berechnete Drehmoment ebenfalls als unplausibel eingestuft werden. Durch Ausnutzung der Abhängigkeit des Drehmoment-Betrages von dem Betrag des Statorstroms im Grunddrehzahlbereich wird in diesem Bereich auf einfache Weise ein zusätzlicher Fehlerpfad geschaffen, welcher die Betriebssicherheit der elektrischen Maschine weiter erhöht. Ein erfindungsgemäßer Maschinenregler zur Regelung einer elektrischen Maschine und zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst Mittel zum Bestimmen eines ersten Wertes einer elektromagnetischen Leistung der elektrischen Maschine aus einem anhand eines Maschinenmodells berechneten Drehmoment und einer Drehzahl der elektrischen Maschine, Mittel zum Berechnen von Statorstromkomponenten und Statorstrangspannungskomponenten be- züglich eines statorfesten Bezugssystems aus Statorströmen bzw. Statorstrangspannungen, Mittel zum Bestimmen eines zweiten Wertes der elektromagnetischen Leistung der elektrischen Maschine aus den Statorstromkomponenten und den Statorstrangspannungskomponenten, Mittel zum Vergleichen des ersten Wertes der elektromagnetischen Leistung der elektrischen Maschine mit dem zweiten Wert der elektromagnetischen Leistung der elektrischen Maschine und Mittel zur Fehlererkennung anhand der Abweichung des ersten Wertes der elektromagnetischen Leistung der elektrischen Maschine von dem zweiten Wert der elektromagnetischen Leistung der elektrischen Maschine. Weitere Merkmale und Vorteile von Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mit Bezug auf die beigefügte Figur, welche ein schematisches Blockschaltbild einer elektrischen Maschine sowie eines Wechselrichters mit einem erfindungsgemäßen Motorregler. Beschreibung der Ausführungsbeispiele

Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer dreiphasigen elektrischen Maschine 1 , welche beispielsweise als Synchron-, Asynchron-, Reluktanz- oder bürstenlose Gleichstrom-Maschine ausgeführt sein kann, mit einem daran ange- schlossenen Pulswechselrichter 2. Der Pulswechselrichter 2 umfasst Leistungsschalter 3a-3f, welche mit einzelnen Phasen U, V, W der elektrischen Maschine 1 verbunden sind und die Phasen U, V, W entweder gegen ein hohes Versor- gungsspannungspotential in Form einer Zwischenkreisspannung Ud C i_nk oder ein niedriges Bezugspotential in Form von Masse schalten. Die mit der Zwischen- kreisspannung U dcLnk verbundenen Schalter 3a-3c werden dabei auch als„High-

Side-Schalter" und die mit Masse verbundenen Schalter 3d-3f als„Low-Side- Schalter" bezeichnet. Der Pulswechselrichter 2 umfasst ferner mehrere Freilaufdioden 4a-4f, welche jeweils parallel zu einem der Schalter 3a-3f angeordnet sind. Der Pulswechselrichter 2 bestimmt Leistung und Betriebsart der elektrischen Maschine und wird von einem Maschinenregler 5, welcher in Figur 1 lediglich schematisch dargestellt ist und auch in den Wechselrichter integriert sein kann, entsprechend angesteuert. Die elektrische Maschine 1 kann dabei wahlweise im Motor- oder Generatorbetrieb betrieben werden.

Der Pulswechselrichter 2 umfasst außerdem einen sogenannten Zwischenkreis- Kondensator 6, welcher im Wesentlichen zur Stabilisierung einer Batteriespannung dient. Das Bordnetz des Fahrzeugs mit einer Batterie 7 ist parallel zum Zwischenkreis-Kondensator 6 geschaltet.

Die elektrische Maschine 1 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel dreiphasig ausgeführt, kann aber auch mehr oder weniger als drei Phasen aufweisen. In dem Maschinenregler wird das elektromagnetische Drehmoment Trq EmMd | der elektrischen Maschine 1 anhand eines mathematischen Maschinenmodells in

Abhängigkeit von den maschinenspezifischen Parametern Polpaarzahl, Längsstrom, Querstrom, Erregerfluss sowie Längs- und Querinduktivitäten der elektrischen Maschine nach folgender Gleichung berechnet:

Tr <lEmMdl = 3 " " fec + J sd ( L sd ~ L s q )) (1 ) mit

Trq E m di Elektromagnetisches Drehmoment der Maschine (berechnet aus

Modelldaten)

p Polpaarzahl der Maschine

l sd Längsstrom der Maschine (Statorstrangspannung in d-Richtung eines feldorientierten Bezugssystems)

l sq Querstrom der Maschine (Statorstrangspannung in q-Richtung eines feldorientierten Bezugssystems)

ψ Εχε Erregerfluss der Maschine

L sd , L sq Statorinduktivitäten in d- bzw. q-Richtung des feldorientierten

Bezugssystems

Der Index "Mdl" deutet hier und im Folgenden darauf hin, dass die Berechnung der entsprechenden Größe ausschließlich auf Modelldaten beruht Es ist auch denkbar die modellbasierte Berechnung des Drehmomentes in einer von dem Maschinenregler 5 getrennten Einheit auszuführen und dem Maschinenregler 5 lediglich das Berechnungsergebnis zur Verfügung zu stellen.

Ein erster Wert der elektromagnetischen Leistung Pwr EmMd i der elektrischen Maschine 1 wird gemäß der Gleichung

Pwr EmMdl = Tr( l EmMdl ' 2 7C Π (2) berechnet, wobei n die Drehzahl der elektrischen Maschine 1 bezeichnet, welche zum Beispiel mit Hilfe eines Drehzahlsensors gemessen werden kann.

Alternativ dazu kann die Drehzahl n auch aus einem Winkeldifferential ((a2- a1 )/(t2 - 11 )) zweier zeitlich versetzt zum Zeitpunkt t1 und t2 gemessener Stromzeiger (|/l| exp(ia2) ) der elektrischen Maschine 1 berechnet werden. Auf diese Weise kann auf die Messung der Drehzahl n der elektrischen Maschine 1 verzichtet werden. Für eine Synchronmaschine kann dabei zusätzlich ausgenutzt werden, dass diese über ganze elektrische Umdrehungen im Mittel nur dann ein signifikantes Drehmoment abgeben kann, wenn sie synchron angesteuert wird, so dass sich der Rotor nach dem magnetischen Fluss im Stator und somit nach dem Stromzeiger ausrichtet. Das heißt eine Synchronmaschine kann nur dann ein Drehmoment über vollständige elektrische Umdrehungen abgeben, wenn die tatsächliche Drehzahl der elektrischen Maschine synchron zum Winkeldifferential verläuft.

Wird die Drehzahl n der elektrischen Maschine 1 aber dennoch gemessen, so kann die anhand des Winkeldifferentials berechnete Drehzahl zur Plausibilisierung des Drehzahlsignals des Drehzahlsensors und somit zur Fehlererkennung für die Drehzahlsensorik genutzt werden.

Statorströme l sU , l sV und l sW in den Phasen U, V bzw. W der elektrischen Maschine 1 werden über drei, in Fig. 1 nicht dargestellte, Stromsensoren gemessen. Sofern der Sternpunkt der elektrischen Maschine nicht geerdet ist oder die Maschinenwicklungen im Dreieck verschaltet sind, muss die Summe der Statorströme gemäß Gleichung (3) Null sein. I sU +I sV +I sW = 0 (3)

Dieser Zusammenhang kann ausgenutzt werden, um einen Fehler in der Strom- sensorik zur Messung der Statorströme zu detektieren. Dazu wird der Betrag der Stromsumme mit einem parametrierbaren ersten Statorstrom-Schwellenwert l sL im verglichen. Bei Überschreiten dieses Schwellenwertes wird ein Fehler in der Stromsensorik detektiert.

Fehler] (4)

Alternativ zur Messung aller Phasenströme ist es auch möglich, nur einen oder zumindest nur einen Teil der Phasenströme zu messen und die übrigen Phasenströme unter Ausnutzung der Symmetrieeigenschaften modellbasiert zu berechnen. Die beschriebene Plausibilitätsprüfung und die damit verbundene Fehlererkennung in der Stromsensorik sind dann jedoch nicht möglich.

Aus den Statorströmen l sU , l s v und l sW werden gemäß Gleichung (5) Statorstromkomponenten l sA und B in A- und B-Richtung eines statorfesten Bezugssystem - im Weiteren als A/B-System bezeichnet - berechnet.

Mit Hilfe eines gemessenen oder modellbasiert berechneten Flusswinkels a F | X können aus den Statorstromkomponenten l sA und l sB im statorfesten A/B-System zwei Stromkomponenten l sd und l sq in d-Richtung (Längsrichtung) bzw. q- Richtung (Querrichtung) eines feldorientierten Bezugssystems - im Weiteren als d/q-System bezeichnet - berechnet werden (vgl. Gleichung (6)). Diese Statorstromkomponenten l S d und l sq im d/q-System dienen als Rückführgrößen bei der Regelung der elektrischen Maschine 1.

COS 6K sina

(6)

-sma Flx cos m ) Der Flusswinkel a Rx stellt dabei den Flusswinkel im statorfesten A/B-System dar.

Aus den pulsweitenmodulierten Ansteuersignalen der Leistungsschalter 3a bis 3f können die Tastverhältnisse dycu, dyc v und dyc w für die einzelnen Phasen U, V bzw. W unmittelbar ermittelt werden. Mit Hilfe dieser Tastverhältnisse können die wirksamen Statorstrangspannungen U sU , U sV und U sW rekonstruiert werden. Hierzu muss zusätzlich eine aktuelle Zwischenkreisspannung U dcLn k gemessen werden. Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung werden auch aktuelle Fehlerspannungen U sU Err, L VE IT und U S WE IT berücksichtigt, welche vorteilhaft aus einem Kennfeld in Abhängigkeit von den Statorströmen l sU , v und l sW und der Zwischenkreisspannung U dcL nk ausgelesen werden. Die Fehlerspannungen U s uErr. U sV Err und U s wErr sind dabei bedingt durch Totzeiten und nichtideales Schaltverhalten der Leistungsschalter 3a-3f.

Die Statorstrangspannungen U sU , U sV und U sW ergeben sich somit zu

mit

CPWM Faktor zur Umrechnung der Zwischenkreisspannung U dcLn k in eine maximal mögliche Maschinenspannung und

U sUErr = KF{I sU V dcLnk ) (8.1 )

U sVErr = KF{I sV , dcLnk ) (8.2)

U sWErr = KF(I sW , U dcLnk ) (8.3) wobei "KF" hier und im Folgenden andeutet, dass die Größe in einem Kennfeld in Abhängigkeit von den in Klammern angegebenen Größen hinterlegt ist.

Die beiden Strangspannungskomponenten U sA und U sB des Stators im statorfesten A/B-System werden schließlich gemäß Gleichung (10) bestimmt.

Mit Hilfe der Statorstromkomponenten l sA und l sB und der Statorstrangspan- nungskomponenten U sA und U sB im statorfesten A/B-System kann eine elektrische Wirkleistung Pwr E | Ma der elektrischen Maschine 1 gemäß Gleichung (1 1 ) berechnet werden.

Pw ElMa = 3 U, I, co s φ = 3 · {U sA I sA +U -l (10)

Vorteilhaft wird die Verlustleistung Pwr E iMaLos der elektrischen Maschine gemäß Gleichung (1 1 ) in einem Kennfeld in Abhängigkeit von dem Betrag l s des Statorstromes und der Drehzahl n hinterlegt.

(11 )

Der Betrag I s des Statorstromes kann dabei über die geometrische Summe der beiden orthogonalen Statorstrangspannungskomponenten l sA und l sB des A/B- Systems ermittet werden.

(12)

Der zweite Wert Pwr Em sens der elektromagnetischen Leistung der elektrischen Maschine 1 ergibt sich somit zu P wr Emsens = Pwr E ,Ma ~ Pwr E lMaLos ( 1 3 )

Der Index„Sens" deutet dabei darauf hin, dass zur Berechnung der Leistung keine Modelldaten, sondern ausschließlich Sensordaten verwendet werden.

Die Plausibilisierung des mit Hilfe des Maschinenmodells berechneten elektromagnetischen Drehmomentes Trq EmMd | erfolgt über eine Leistungsbilanz. Dabei wird die Leistung, welche das elektromagnetische Drehmoment erzeugt, einer- seits aus dem aschinenmodell gemäß Gleichung (2) und andererseits aus den Sensordaten gemäß Gleichung (13) bestimmt.

Aus der Differenz dieser beiden Werte kann ein Leistungsfehler

Pwr Err = Pwr EmMdl -Pwr EmSens berechnet werden, der im Idealfall Null ist und im Normalbetrieb kleine Werte annimmt. Überschreitet der Betrag des so berechneten Leistungsfehlers Pwr Err einen vorgegebenen parametrierbaren Leistungs-Schwellenwert Pwr Er rLim > so wird das anhand des Maschinenmodells berechnete Drehmoment als unplausibel eingestuft und dementsprechend ein Fehler detektiert.

Pw&r > Pwr Erru m => Fehler] (15)

Als Folge der Fehlerdetektion kann dann eine Ersatzreaktion angestoßen werden, welche einen sicheren Betrieb der elektrischen Maschine 1 gewährleistet.

Bei kleinen Drehzahlen ist es aufgrund der damit verbundenen kleinen Leistungen sinnvoll, den kritischen Betriebszustand einer ungewollten Momentenüberhöhung über einen zusätzlichen Fehlerpfad abzusichern.

Im Grunddrehzahlbereich kann der Betrag eines maximal wirksamen Drehmoments direkt aus dem Betrag l s des Statorstroms ermittelt werden. Der Betrag des Statorstroms kann wiederum über die geometrische Summe der beiden Orthogonalen Statorstromkomponenten im statorfesten A/B-System gemäß Gleichung (12) ermittelt werden. Die Abhängigkeit des Betrages des maximal wirksamen Drehmomentes von dem Betrag des Statorstroms kann vorteilhaft in einer Kennlinie gespeichert werden und ist für jeden Maschinentyp charakteristisch. Dabei gilt: = T ™> EmAbsMax = KL(J ) ( 1 6 )

Im fehlerfreien Betrieb entspricht das eingestellte Drehmoment genau diesem Maximalwert. Über die Umkehrfunktion kann für jedes geforderte Soll-