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Title:
METHOD FOR CHEMICAL SMOOTHING OF HUMAN HAIRS I
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/000952
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a method for deforming, in particular for smoothing, keratin-containing fibres, in particular human hairs, in which (i) a pretreatment agent containing amino-functional silicone(s) having terminal hydroxy group(s) is applied to keratin fibres and left there, (ii) the fibres are optionally dried, (iii) the fibres in the damp or dried state are treated using a deforming agent which contains - based on the weight of the deforming agent - 0.05 to 20 % by weight guanidine and/or guanidinium salt(s), (iv) the fibres are optionally smoothed by means of a comb or a brush during the deformation treatment, (v) the fibres are shampooed using a shampoo having a pH of 2.5 to 6.5, are rinsed and neutralised, (vi) then the fibres are optionally additionally deformed mechanically under the effect of heat, wherein said method significantly minimises the negative consequences of the deformation, in particular the electrostatic charge and also the hydrophilization of the hairs.

Inventors:
SCHULZE ZUR WIESCHE ERIK (DE)
SCHWARTZ STEPHAN (DE)
RAUTENBERG-GROTH BIRGIT (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/059982
Publication Date:
January 03, 2014
Filing Date:
May 15, 2013
Export Citation:
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Assignee:
HENKEL AG & CO KGAA (DE)
Foreign References:
US20030115685A12003-06-26
JPH02250814A1990-10-08
US20120114584A12012-05-10
US4324263A1982-04-13
Other References:
None
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Verfahren zur Umformung, insbesondere zur Glättung, keratinhaltiger Fasern, insbesondere menschlicher Haare, in welchem

(i) ein Vorbehandlungsmittel, enthaltend aminofunktionelle(s) Silikon(e) mit terminale(r/n) Hydroxygruppe(n) auf die keratinischen Fasern aufgetragen wird,

(ii) die Fasern optional getrocknet werden,

(iii) die Fasern im feuchten oder getrockneten Zustand mit einem Umformungsmittel behandelt werden, welches - bezogen auf das Gewicht des Umformungsmittels - 0,05 bis 20 Gew.- % Guanidin und/oder Guanidinuimsalz(e) enthält,

(iv) die Fasern optional während der Umformungsbehandlung mit einem Kamm oder einer Bürste geglättet werden,

(v) die Fasern mit einem Shampoo, welches einen pH von 2,5 bis 6,5 aufweist, shampooniert, gespült und neutralisiert werden,

(vi) die Fasern gegebenenfalls nachfolgend zusätzlich unter der Einwirkung von Wärme mechanisch verformt werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß im Schritt (i) ein Vorbehandlungsmittel aufgetragen wird, welches bezogen auf sein Gewicht 0,01 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,025 bis 2,5 Gew.-% weiter bevorzugt 0,05 bis 1 ,5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt 0,075 bis 1 Gew.-% und insbesondere 0,1 bis 0,25 Gew.-% mindestens eines Silikons der Formel (I)

enthält, in der

m und n bedeuten Zahlen, die so gewählt sind, daß die Summe (n + m) im Bereich von 1 bis 1000 liegt,

n ist eine Zahl im Bereich von 0 bis 999 und m ist eine Zahl im Bereich von 1 bis 1000,

R1 , R2 und R3, die gleich oder verschieden sind, bedeuten eine Hydroxygruppe oder eine C1-4-Alkoxygruppe, wobei mindestens eine der Gruppen R1 bis R3 eine Hydroxygruppe bedeutet;

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Schritt (i) ein Vorbehandlungsmittel aufgetragen wird, welches bezogen auf sein Gewicht 0,01 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,025 bis 2,5 Gew.-% weiter bevorzugt 0,05 bis 1 ,5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt 0,075 bis 1 Gew.-% und insbesondere 0,1 bis 0,25 Gew.-% mindestens eines Silikons der Formel (II)

enthält, in der

p und q bedeuten Zahlen, die so gewählt sind, daß die Summe (p + q) im Bereich von 1 bis 1000 liegt,

p ist eine Zahl im Bereich von 0 bis 999 und q ist eine Zahl im Bereich von 1 bis 1000,

R1 und R2, die verschieden sind, bedeuten eine Hydroxygruppe oder eine C1-4- Alkoxygruppe, wobei mindestens eine der Gruppen R1 bis R2 eine Hydroxygruppe bedeutet.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Schritt (i) ein Vorbehandlungsmittel aufgetragen wird, welches bezogen auf sein Gewicht 0,01 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,025 bis 2,5 Gew.-% weiter bevorzugt 0,05 bis 1 ,5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt 0,075 bis 1 Gew.-% und insbesondere 0, 1 bis 0,25 Gew.-% mindestens eines Silikons der Formel (III) enthält:

in der

A für eine Gruppe -OH, -0-Si(CH3)3 ,-0-Si(CH3)2OH ,-0-Si(CH3)2OCH3 steht, D für eine Gruppe -H, -Si(CH3)3,-Si(CH3)20H, -Si(CH3)2OCH3 steht, b, n und c für ganze Zahlen zwischen 0 und 1000 stehen,

mit den Maßgaben

- n > 0 und b + c > 0

- mindestens eine der Bedingungen A = -OH bzw. D = -H ist erfüllt.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Schritt (i) ein Vorbehandlungsmittel aufgetragen wird, welches bezogen auf sein Gewicht 0,01 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,025 bis 2,5 Gew.-% weiter bevorzugt 0,05 bis 1 ,5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt 0,075 bis 1 Gew.-% und insbesondere 0,1 bis 0,25 Gew.-% mindestens eines 4- morpholinomethyl-substituierten Silikons der Formel (IV) enthält:

in der

A für eine über ein -O- gebundene Struktureinheit (i), (ii) oder (iii)

oder einen über ein -O- gebundenen oligomeren oder polymeren Rest enthaltend Struktureinheiten der Formeln (I), (II) oder (III) oder die Hälfte eines verbundenen O-Atoms zu einer Struktureinheit (III) oder für -OH steht,

für eine Bindung zu einer der Struktureinheiten (i), (ii) oder (iii) oder für eine Endgruppe B (Si-gebunden) oder D (O-gebunden) steht,

B für eine Gruppe -OH, -0-Si(CH3)3,-0-Si(CH3)2OH ,-0-Si(CH3)2OCH3 steht, D für eine Gruppe -H, -Si(CH3)3,-Si(CH3)2OH, -Si(CH3)2OCH3 steht, a, b und c für ganze Zahlen zwischen 0 und 1000 stehen, mit der Maßgabe a + b + c > 0 m, n und o für ganze Zahlen zwischen 1 und 1000 stehen,

mit der Maßgabe, daß mindestens eine der Bedingungen B = -OH bzw. D = -H erfüllt ist.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Schritt (i) ein Vorbehandlungsmittel aufgetragen wird, welches bezogen auf sein Gewicht 0,01 bis 5 Gew.- %, vorzugsweise 0,025 bis 2,5 Gew.-% weiter bevorzugt 0,05 bis 1 ,5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt 0,075 bis 1 Gew.-% und insbesondere 0,1 bis 0,25 Gew.-% mindestens eines 4- morpholinomethyl-substituierten Silikons der Formeln (IVa), (IVb), (IVc), (IVd), (IVe) oder (IVf)

(IVb)

enthält, in denen

B für eine Gruppe -OH, -0-Si(CH3)3 ,-0-Si(CH3)2OH ,-0-Si(CH3)2OCH3 steht,

D für eine Gruppe -H, -Si(CH3)3,-Si(CH3)20H, -Si(CH3)2OCH3 steht,

a, b und c für ganze Zahlen zwischen 0 und 1000 stehen, mit der Maßgabe a + b + c > 0 m, n und o für ganze Zahlen zwischen 1 und 1000 stehen,

mit der Maßgabe, daß mindestens eine der Bedingungen B = -OH bzw. D = -H erfüllt ist.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß im Schritt (i) ein Vorbehandlungsmittel aufgetragen wird, welches - bezogen auf sein Gewicht - 0,00001 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,0001 bis 7,5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,001 bis 5 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,01 bis 3 Gew.-% und insbesondere 0, 1 bis 1 Gew.-% 4-morpholinomethyl- substituierte(s) Silikon(e) enthält.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß im Schritt (i) ein Vorbehandlungsmittel aufgetragen wird, welches in Form einer Mikroemulsion vorliegt, welche Fettalkohol(e) enthält.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß im Schritt (i) ein Vorbehandlungsmittel aufgetragen wird, welches - bezogen auf sein Gewicht - 0,00001 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,0001 bis 3,5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,001 bis 2 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,01 bis 1 Gew.-% und insbesondere 0, 1 bis 0,5 Gew.-% verzweigtes, ethoxyliertes Tridecanol (INCI-Bezeichnung: Trideceth-5) oder oiso-Tridecyl-ω- hydroxypolyglycolether (INCI-Bezeichnung: Trideceth-10) oder deren Mischungen enthält.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das

Umformungsmittel unmittelbar (nicht länger als 30 min) vor der Anwendung frisch durch Vermischen einer Komponenten A und Komponente B zubereitet wird, wobei die Komponente A Guanidincarbonat und die Komponente B ein Alkylimetallhydroxid(e) enthält.

1 1. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern in Schritt (iii) mit einem Umformungsmittel behandelt werden, welches - bezogen auf das Gewicht des Umformungsmittels - 0,05 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0, 1 bis 15 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,25 bis 10 Gew.-%, noch weiter bevorzugt 0,5 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,75 bis 3 Gew.-% und insbesondere 1 bis 2 Gew.-% Guanidinuimcarbonat enthält.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, daß das Shampoo im Behandlungsschritt (v) Phenolsulphonthalein als pH-Indikator enthält.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern in Schritt (v) einer Wärmebehandlung bei einer Temperatur von 50°C bis 350°C (vorzugsweise 80°C bis 280°C, besonders bevorzugt 100°C bis 250°C, weiter bevorzugt 140°C bis 220°C) unterworfen werden.

14. Verfahren zur Verringerung oder Verhinderung der Haarschädigung aufgrund einer

chemischen Haarglättungsbehandlung, dadurch gekennzeichnet, daß vor der chemischen Haarbehandlung ein Vorbehandlungsmittel, enthaltend aminofunktionelle(s) Silikon(e) mit terminale(r/n) Hydroxygruppe(n) auf die keratinischen Fasern aufgetragen wird.

15. Verfahren zur Erzeugung einer waschbeständigen Pflegewirkung vor einer chemischen

Haarglättungsbehandlung, dadurch gekennzeichnet, daß vor der chemischen Haarbehandlung ein Vorbehandlungsmittel, enthaltend aminofunktionelle(s) Silikon(e) mit terminale(r/n) Hydroxygruppe(n) auf die keratinischen Fasern aufgetragen wird.

Description:
„Verfahren zur chemischen Glättung von Humanhaaren I"

Die Erfindung betrifft das technische Gebiet der Umformung keratinhaltiger Fasern, insbesondere menschlicher Haare. Gegenstand der Erfindung ist ein verbessertes Verfahren zur Umformung keratinhaltiger Fasern, insbesondere menschlicher Haare. Als keratinhaltige Fasern können prinzipiell alle tierischen Haare, z.B. Wolle, Roßhaar, Angorahaar, Pelze, Federn und daraus gefertigte Produkte oder Textilien eingesetzt werden. Bevorzugt wird die Erfindung jedoch im Rahmen einer Haarumformung, insbesondere der Glättung krauser menschlicher Haare sowie daraus gefertigter Perücken, eingesetzt.

Eine dauerhafte Verformung keratinhaltiger Fasern wird üblicherweise derart durchgeführt, dass man die Faser mechanisch verformt und die Verformung durch geeignete Hilfsmittel festlegt. Vor und/oder nach dieser Verformung behandelt man die Faser mit einer keratinreduzierenden Zubereitung. Nach einem Spülvorgang wird die Faser dann in dem so genannten Fixierschritt mit einer Oxidationsmittelzubereitung behandelt, gespült und nach oder während des Fixierschritts von den Verformungshilfsmitteln (z.B. Wicklern, Papilloten) befreit. Wenn als keratinreduzierende Komponente ein Merkaptan, z.B. Ammoniumthioglykolat, verwendet wird, spaltet dieses einen Teil der Disulfid-Brücken des Keratin-Moleküls zu -SH-Gruppen, so dass es zu einer Erweichung der Keratinfaser kommt. Bei der späteren oxidativen Fixierung werden erneut Disulfid-Brücken im Haarkeratin geknüpft, so dass das Keratingefüge in der vorgegebenen Verformung fixiert wird. Alternativ ist es bekannt, zur Haarverformung anstelle der Merkaptane Sulfit zu verwenden. Durch Hydrogensulfit-Lösungen und/oder Sulfit-Lösungen und/oder Disulfit-Lösungen werden Disulfid- Brücken des Keratins in einer Sulfitolyse nach der Gleichung

R - S - S - R + HS0 3 (_) ► R - SH + R - S - S0 3 (_) gespalten und auf diese Weise eine Erweichung der Keratinfaser erreicht. Hydrogensulfit-, sulfit- bzw. disulfithaltige Reduktionsmittel weisen nicht den starken Eigengeruch der merkaptanhaltigen Mittel auf. Die Spaltung kann wie zuvor geschildert in einem Fixierschritt mit Hilfe eines Oxidationsmittels unter Bildung von neuen Disulfid-Brücken wieder rückgängig gemacht werden.

Die permanente Glättung keratinhaltiger Fasern wird analog durch den Einsatz von keratinreduzierenden und -oxidierenden Zusammensetzungen erzielt. In einem entsprechenden Verfahren wird das krause Haar entweder auf Wickler mit einem großen Durchmesser von üblicherweise mehr als 15 mm gewickelt oder das Haar unter Einwirkung der keratinreduzierenden Zusammensetzung glattgekämmt. Anstelle des Wicklers ist es auch möglich, die Faser auf ein Glättungsboard glattzulegen. Glättungsboarde sind üblicherweise rechteckige Tafeln z.B. aus Kunststoff. Vorzugsweise ist die Faser dabei mit der keratinreduzierenden Zubereitung benetzt.

Im Allgemeinen haben die bekannten Umformungsverfahren, besonders bei der Glättung, den Nachteil, daß sich die keratinhaltige Faser elektrostatisch auflädt. Darüber hinaus führt die Behandlung mit Umformumgsmitteln zu einer gesteigerten Hydrophilität der Haare, was die Frisierbarkeit erschwert und den Griff, die Kämmbarkeit sowie den Glanz verschlechtert.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Umformungsverfahren für keratinhaltige Fasern, insbesondere für menschliches Haar, bereitzustellen, das ein sehr gutes und dauerhaftes Umformungsergebnis liefert und gleichzeitig die elektrostatische Aufladung sowie Hydrophilierung des Haares minimiert, die Faser pflegt sowie die Struktur der Faser schont.

Überraschenderweise wurde gefunden, daß eine Vorbehandlung der Fasern mit speziellen Vorbehandlungsmitteln die negativen Folgen der Umformung deutlich minimiert und insbesondere die elektrostatische Aufladung sowie Hydrophilierung des Haares minimiert. Durch den Einsatz speziell auf die Vorbehandlung abgestimmter Umformungsmittel wird auch das Umformungsergebnis deutlich verbessert.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist in einer ersten Ausführungsform ein Verfahren zur Umformung, insbesondere zur Glättung, keratinhaltiger Fasern, insbesondere menschlicher Haare, in welchem

(i) ein Vorbehandlungsmittel, enthaltend aminofunktionelle(s) Silikon(e) mit terminale(r/n) Hydroxygruppe(n) auf die keratinischen Fasern aufgetragen und dort belassen wird,

(ii) die Fasern optional getrocknet werden,

(iii) die Fasern im feuchten oder getrockneten Zustand mit einem Umformungsmittel behandelt werden, welches - bezogen auf das Gewicht des Umformungsmittels - 0,05 bis 20 Gew.- % Guanidin und/oder Guanidinuimsalz(e) enthält,

(iv) die Fasern optional während der Umformungsbehandlung mit einem Kamm oder einer Bürste geglättet werden,

(v) die Fasern mit einem Shampoo, welches einen pH von 2,5 bis 6,5 aufweist, shampooniert, gespült und neutralisiert werden,

(vi) die Fasern gegebenenfalls nachfolgend zusätzlich unter der Einwirkung von Wärme mechanisch verformt werden. Im erfindungsgemäßen Verfahren wird zunächst ein Vorbehandlungsmittel, enthaltend aminofunktionelle(s) Silikon(e) mit terminale(r/n) Hydroxygruppe(n) auf die keratinischen Fasern aufgetragen und dort belassen.

Das in Schritt (i) aufgetragene Vorbehandlungsmittel wird nicht ausgespült, sondern verbleibt auf der Faser. Die Faser kann in Schritt (ii) optional getrocknet werden, was bei längeren Einwirkzeiten des Vorbehandlungsmittels durch Lufttrocknung erfolgen kann. Bei kürzeren Applikationszeiten kann das Haar beispielsweise mit einem Handtuch frottiert werden. Nach Abschluß des Frottierschritts bleibt eine fühlbare Restfeuchtigkeit im Haar zurück.

Die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Vorbehandlungsmittel enthalten aminofunktionelle(s) Silikon(e) mit terminale(r/n) Hydroxygruppee(n). Solche Silicone können z.B. durch die Formel

M(R a Q b SiO(4-a-b)/2)x(R c SiO(4- c )/2) y M beschrieben werden, wobei in der obigen Formel R ein Kohlenwasserstoff oder ein Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis etwa 6 Kohlenstoffatomen ist, Q ein polarer Rest der allgemeinen Formel -R HZ ist, worin R eine zweiwertige, verbindende Gruppe ist, die an Wasserstoff und den Rest Z gebunden ist, zusammengesetzt aus Kohlenstoff- und Wasserstoffatomen, Kohlenstoff-, Wasserstoff- und Sauerstoffatomen oder Kohlenstoff-, Wasserstoff- und Stickstoffatomen, und Z ein organischer, aminofunktioneller Rest ist, der mindestens eine aminofunktionelle Gruppe enthält; "a" Werte im Bereich von etwa 0 bis etwa 2 annimmt, "b" Werte im Bereich von etwa 1 bis etwa 3 annimmt, "a" + "b" kleiner als oder gleich 3 ist, und "c" eine Zahl im Bereich von etwa 1 bis etwa 3 ist, und x eine Zahl im Bereich von 1 bis etwa 2.000, vorzugsweise von etwa 3 bis etwa 50 und am bevorzugtesten von etwa 3 bis etwa 25 ist, und y eine Zahl im Bereich von etwa 20 bis etwa 10.000, vorzugsweise von etwa 125 bis etwa 10.000 und am bevorzugtesten von etwa 150 bis etwa 1 .000 ist, und M eine geeignete Silicon-Endgruppe mit Hydroxyfunktion ist, vorzugsweise Hydroxy-Dimethylsiloxy. Nicht einschränkende Beispiele der durch R repräsentierten Reste schließen Alkylreste, wie Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, Amyl, Isoamyl, Hexyl, Isohexyl und ähnliche; Alkenylreste, wie Vinyl, Halogenvinyl, Alkylvinyl, Allyl, Halogenallyl, Alkylallyl; Cycloalkylreste, wie Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl und ähnliche; Phenylreste, Benzylreste, Halogenkohlenwasserstoffreste, wie 3- Chlorpropyl, 4-Brombutyl, 3,3,3-Trifluorpropyl, Chlorcyclohexyl, Bromphenyl, Chlorphenyl und ähnliche sowie schwefelhaltige Reste, wie Mercaptoethyl, Mercaptopropyl, Mercaptohexyl, Mercaptophenyl und ähnliche ein; vorzugsweise ist R ein Alkylrest, der 1 bis etwa 6 Kohlenstoffatomen enthält, und am bevorzugtesten ist R Methyl. Beispiele von R schließen Methylen, Ethylen, Propylen, Hexamethylen, Decamethylen, - CH 2 CH(CH 3 )CH 2 -, Phenylen, Naphthylen, -CH 2 CH 2 SCH 2 CH 2 -, -CH 2 CH 2 OCH 2 -, -OCH 2 CH 2 -, - OCH 2 CH 2 CH 2 -, -CH 2 CH(CH 3 )C(0)OCH 2 -, -(CH 2 ) 3 CC(0)OCH 2 CH 2 -, -C 6 H 4 C 6 H 4 -, -C 6 H 4 CH 2 C 6 H 4 -; und -(CH 2 ) 3 C(0)SCH 2 CH 2 - ein. Z ist ein organischer, aminofunktioneller Rest, enthaltend mindestens eine funktionelle Aminogruppe. Eine mögliche Formel für Z ist NH(CH 2 ) Z NH 2 , worin z 1 oder mehr ist. Eine andere mögliche Formel für Z ist -NH(CH 2 ) Z (CH 2 )zzNH, worin sowohl z als auch zz unabhängig 1 oder mehr sind, wobei diese Struktur Diamino-Ringstrukturen umfaßt, wie Piperazinyl. Z ist am bevorzugtesten ein -NHCH 2 CH 2 NH 2 -Rest. Eine andere mögliche Formel für Z ist - N(CH 2 ) Z (CH 2 ) ZZ NX 2 oder -NX 2 , worin jedes X von X 2 unabhängig ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff und Alkylgruppen mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, und zz 0 ist.

Q ist am bevorzugtesten ein polarer, aminfunktioneller Rest der Formel -CH 2 CH 2 CH 2 NHCH 2 CH 2 NH 2 . In den Formeln nimmt "a" Werte im Bereich von etwa 0 bis etwa 2 an, "b" nimmt Werte im Bereich von etwa 2 bis etwa 3 an, "a" + "b" ist kleiner als oder gleich 3, und "c" ist eine Zahl im Bereich von etwa 1 bis etwa 3. Das molare Verhältnis der R a Q b SiO (4 . a - b )/2-Einheiten zu den R c SiO (4 - c)/2 -Einheiten liegt im Bereich von etwa 1 : 2 bis 1 : 65, vorzugsweise von etwa 1 : 5 bis etwa 1 : 65 und am bevorzugtesten von etwa 1 : 15 bis etwa 1 : 20. Werden ein oder mehrere Silicone der obigen Formel eingesetzt, dann können die verschiedenen variablen Substituenten in der obigen Formel bei den verschiedenen Siliconkomponenten, die in der Siliconmischung vorhanden sind, verschieden sein.

In erfindungsgemäßen Verfahren können beispielsweise aminofunktionelle Silikone der Formel (Si- II) eingesetzt werden:

R' a G3- a -Si(OSiG 2 ) n -(OSiG b R' 2 _ b ) m -0-SiG 3 - a -OH (Si-Il), worin bedeutet:

- G ist-H, eine Phenylgruppe, -OH, -0-CH 3 , -CH 3 , -0-CH 2 CH 3 , -CH 2 CH 3 , -O-

CH2CH2CH3,-CH2CH2CH3, -0-CH(CH3)2, -CH(CH3)2, -O-CH2CH2CH2CH3, CH 2 CH 2 CH 2 CH 3 , -0-CH 2 CH(CH 3 ) 2 , -CH 2 CH(CH 3 ) 2 , -0-CH(CH 3 )CH 2 CH 3 , - CH(CH 3 )CH 2 CH 3 , -0-C(CH 3 ) 3 , -C(CH 3 ) 3 ;

- a steht für eine Zahl zwischen 0 und 3, insbesondere 0;

- b steht für eine Zahl zwischen 0 und 1 , insbesondere 1 ,

- m und n sind Zahlen, deren Summe (m + n) zwischen 1 und 2000, vorzugsweise zwischen 50 und 150 beträgt, wobei n vorzugsweise Werte von 0 bis 1999 und insbesondere von 49 bis 149 und m vorzugsweise Werte von 1 bis 2000, insbesondere von 1 bis 10 annimmt,

- R ' ist ein monovalenter Rest ausgewählt aus

o -Q-N(R")-CH 2 -CH 2 -N(R") 2

o -Q-N(R") 2

o -Q-N + (R") 3 A " o -Q-N + H(R") 2 A "

o -Q-N + H 2 (R")A "

o -Q-N(R")-CH 2 -CH 2 -N + R"H 2 A- ,

wobei jedes Q für eine chemische Bindung, -CH 2 -, -CH 2 -CH 2 -, -CH 2 CH 2 CH 2 - , -C(CH 3 ) 2 -, -CH 2 CH 2 CH 2 CH 2 -, -CH 2 C(CH 3 ) 2 -, -CH(CH 3 )CH 2 CH 2 - steht,

R" für gleiche oder verschiedene Reste aus der Gruppe -H, -Phenyl, -Benzyl, -CH 2 - CH(CH 3 )Ph, der Ci. 20 -Alkylreste, vorzugsweise -CH 3 , -CH 2 CH 3 , -CH 2 CH 2 CH 3 , - CH(CH 3 ) 2 , -CH 2 CH 2 CH 2 H 3 , -CH 2 CH(CH 3 ) 2 , -CH(CH 3 )CH 2 CH 3 , -C(CH 3 ) 3 , steht und A ein Anion repräsentiert, welches vorzugsweise ausgewählt ist aus Chlorid, Bromid, lodid oder Methosulfat.

In erfindungsgemäßen Verfahren dieser Ausführungsform können vorzugsweise aminofunktionelle Silikone der Formel (Si-Ila) eingesetzt werden:

(CH 3 ) 3 Si-[0-Si(CH 3 ) 2 ] n [OSi(CH 3 )] m -OSi(CH 3 ) 2 OH (Si-Ila),

I

CH 2 CH(CH 3 )CH 2 NH(CH 2 ) 2 NH 2 worin m und n Zahlen sind, deren Summe (m + n) zwischen 1 und 2000, vorzugsweise zwischen 50 und 150 beträgt, wobei n vorzugsweise Werte von 0 bis 1999 und insbesondere von 49 bis 149 und m vorzugsweise Werte von 1 bis 2000, insbesondere von 1 bis 10 annimmt.

Besonders bevorzugt sind auch erfindungsgemäße Mittel, die ein aminofunktionelles Silikon der Formel (Si-Ilb)

R-[Si(CH 3 ) 2 -0] n1 [Si(R)-0] m -[Si(CH 3 ) 2 ] n2 -R (Si-Ilb),

I

(CH 2 ) 3 NH(CH 2 ) 2 NH 2 enthalten, worin R für -OH, -0-CH 3 oder eine -CH 3 -Gruppe steht und m, n1 und n2 Zahlen sind, deren Summe (m + n1 + n2) zwischen 1 und 2000, vorzugsweise zwischen 50 und 150 beträgt, wobei die Summe (n1 + n2) vorzugsweise Werte von 0 bis 1999 und insbesondere von 49 bis 149 und m vorzugsweise Werte von 1 bis 2000, insbesondere von 1 bis 10 annimmt. Erfindungsgemäß steht dabei mindestens ein R für -OH.

Diese Silicone werden nach der INCI-Deklaration als Amodimethicone bezeichnet.

Unabhängig davon, welche aminofunktionellen Silicone eingesetzt werden, sind erfindungsgemäße Mittel bevorzugt, die ein aminofunktionelles Silikon enthalten dessen Aminzahl oberhalb von 0,25 meq/g, vorzugsweise oberhalb von 0,3 meq/g und insbesondere oberhalb von 0,4 meq/g liegt. Die Aminzahl steht dabei für die Mil Ii-Äquivalente Amin pro Gramm des aminofunktionellen Silicons. Sie kann durch Titration ermittelt und auch in der Einheit mg KOH/g angegeben werden.

Die Einsatzmenge des/der aminofunktionellen Silikon(s/e) mit terminale(r/n) Hydroxygruppee(n) in dem im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Vorbehandlungsmittel kann variieren, bevorzugte Verfahren sind dadurch gekennzeichnet, daß das Vorbehandlungsmittel bezogen auf sein Gewicht 0,00001 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,0001 bis 7,5 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,001 bis 5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt 0,01 bis 2,5 Gew.-% und insbesondere 0,1 bis 1 Gew.- % aminofunktionelle(s) Silikon(e) mit terminale(r/n) Hydroxygruppee(n) enthält.

Einige spezielle aminofunktionelle(s) Silikon(e) mit terminale(r/n) Hydroxygruppe(n) haben stich im erfindungsgemäßen Verfahren als besonders geeignet herausgestellt. Diese werden nachstehend beschrieben.

Erfindungsgemäß bevorzugt Verfahren sind dadurch gekennzeichnet, daß im Schritt (i) ein Vorbehandlungsmittel aufgetragen wird, welches bezogen auf sein Gewicht 0,01 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,025 bis 2,5 Gew.-% weiter bevorzugt 0,05 bis 1 ,5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt 0,075 bis 1 Gew.-% und insbesondere 0, 1 bis 0,25 Gew.-% mindestens eines Silikons der Formel (I)

enthält, in der

m und n bedeuten Zahlen, die so gewählt sind, daß die Summe (n + m) im Bereich von 1 bis 1000 liegt,

n ist eine Zahl im Bereich von 0 bis 999 und m ist eine Zahl im Bereich von 1 bis 1000,

R1 , R2 und R3, die gleich oder verschieden sind, bedeuten eine Hydroxygruppe oder eine C1-4-Alkoxygruppe,

wobei mindestens eine der Gruppen R1 bis R3 eine Hydroxygruppe bedeutet; Weitere erfindungsgemäß bevorzugte Verfahren sind dadurch gekennzeichnet, daß im Schritt (i) ein Vorbehandlungsmittel aufgetragen wird, welches bezogen auf sein Gewicht 0,01 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,025 bis 2,5 Gew.-% weiter bevorzugt 0,05 bis 1 ,5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt 0,075 bis 1 Gew.-% und insbesondere 0, 1 bis 0,25 Gew.-% mindestens eines Silikons der Formel (Ii)

enthält, in der

p und q bedeuten Zahlen, die so gewählt sind, daß die Summe (p + q) im Bereich von 1 bis 1000 liegt,

p ist eine Zahl im Bereich von 0 bis 999 und q ist eine Zahl im Bereich von 1 bis 1000,

R1 und R2, die verschieden sind, bedeuten eine Hydroxygruppe oder eine C1-4- Alkoxygruppe, wobei mindestens eine der Gruppen R1 bis R2 eine Hydroxygruppe bedeutet.

Die Silikone der Formeln (I) und (II) unterscheiden sich durch die Gruppierung am Si-Atom, das die stickstoffhaltige Gruppe trägt: In Formel (I) bedeutet R2 eine Hydroxygruppe oder eine C1 -4- Alkoxygruppe, während der Rest in Formel (II) eine Methylgruppe ist. Die einzelnen Si- Gruppierungen, die mit den Indices m und n bzw. p und q gekennzeichnet sind, müssen nicht als Blöcke vorliegen, vielmehr können die einzelnen Einheiten auch statistisch verteilt vorliegen, d.h. in den Formeln (I) und (II) ist nicht zwingend jedes R1-Si(CH 3 ) 2 -Gruppe an eine -[0-Si(CH 3 ) 2 ]- Gruppierung gebunden.

Als besonders wirkungsvoll im Hinblick auf die gewünschten Effekte haben sich im erfindungsgemäßen Verfahren Vorbehandlungsmittel erwiesen, die mindestens ein Silikon der Formel (III) enthalten:

in der

A für eine Gruppe -OH, -0-Si(CH 3 )3,-0-Si(CH 3 ) 2 0H ,-0-Si(CH 3 ) 2 OCH3 steht, D für eine Gruppe -H, -Si(CH 3 )3,-Si(CH 3 ) 2 0H, -Si(CH 3 ) 2 OCH 3 steht,

b, n und c für ganze Zahlen zwischen 0 und 1000 stehen,

mit den Maßgaben

- n > 0 und b + c > 0

- mindestens eine der Bedingungen A = -OH bzw. D = -H ist erfüllt.

Erfindungsgemäße Verfahren, bei denen im Schritt (i) ein Vorbehandlungsmittel aufgetragen wird, welches bezogen auf sein Gewicht 0,01 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,025 bis 2,5 Gew.-% weiter bevorzugt 0,05 bis 1 ,5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt 0,075 bis 1 Gew.-% und insbesondere 0, 1 bis 0,25 Gew.-% mindestens eines Silikons der Formel (III) enthält:

in der

A für eine Gruppe -OH, -0-Si(CH 3 ) 3 ,-0-Si(CH 3 ) 2 OH ,-0-Si(CH 3 ) 2 OCH 3 steht, D für eine Gruppe -H, -Si(CH 3 ) 3 ,-Si(CH 3 ) 2 OH, -Si(CH 3 ) 2 OCH 3 steht,

b, n und c für ganze Zahlen zwischen 0 und 1000 stehen,

mit den Maßgaben

- n > 0 und b + c > 0

- mindestens eine der Bedingungen A = -OH bzw. D = -H ist erfüllt,

sind demnach erfindungsgemäß bevorzugt.

In der vorstehend genannten Formel (III) sind die einzelnen Siloxaneinheiten mit den Indices b, c und n statistisch verteilt, d.h. es muß sich nicht zwingend um Blockcopolymere handeln. Weitere besonders geeignete Silikone sind 4-morpholinomethyl-substituiert. Erfindungsgemäße Verfahren, bei denen das Vorbehandlungsmittel bezogen auf sein Gewicht 0,01 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,025 bis 2,5 Gew.-% weiter bevorzugt 0,05 bis 1 ,5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt 0,075 bis 1 Gew.-% und insbesondere 0,1 bis 0,25 Gew.-% mindestens eines 4-morpholinomethyl- substituierten Silikons der Formel (IV) enthält,

in der

A für eine über ein -O- gebundene Struktureinheit (i), (ii) oder (iii)

oder einen über ein -O- gebundenen oligomeren oder polymeren Rest enthaltend

Struktureinheiten der Formeln (I), (II) oder (III) oder die Hälfte eines verbundenen

O-Atoms zu einer Struktureinheit (III) oder für -OH steht,

* für eine Bindung zu einer der Struktureinheiten (i), (ii) oder (iii) oder für eine

Endgruppe B (Si-gebunden) oder D (O-gebunden) steht,

B für eine Gruppe -OH, -0-Si(CH 3 )3,-0-Si(CH 3 ) 2 0H ,-0-Si(CH 3 ) 2 OCH 3 steht,

D für eine Gruppe -H, -Si(CH 3 )3,-Si(CH 3 ) 2 0H, -Si(CH 3 ) 2 OCH 3 steht,

a, b und c für ganze Zahlen zwischen 0 und 1000 stehen, mit der Maßgabe a + b + c > 0 m, n und o für ganze Zahlen zwischen 1 und 1000 stehen.

mit der Maßgabe, daß mindestens eine der Bedingungen B = -OH bzw. D = -H erfüllt ist, sind besonders bevorzugt. Strukturformel (IV) soll verdeutlichen, daß die Siloxangruppen n und o nicht zwingend direkt an eine Endgruppierung B bzw. D gebunden sein müssen. Vielmehr gilt in bevorzugten Formeln (IV) a > 0 oder b > 0 und in besonders bevorzugten Formeln (IV) a > 0 und b > 0, d.h. die terminale Gruppierung B bzw. D ist vorzugsweise an eine Dimethylsiloxy-Gruppierung gebunden. Auch in Formel (IV) sind die Siloxaneinheiten a, b, c, n und o vorzugsweise statistisch verteilt.

Die durch Formel (IV) dargestellten erfindungsgemäß eingesetzten Silikone können trimethylsilyl- terminiert sein (D oder B = -Si(CH 3 ) 3 ), sie können aber auch zweiseitig dimethylsilylhydroxy- oder einseitig dimethylsilylhydroxy- und dimethylsilylmethoxy-terminiert sein. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung besonders bevorzugt eingesetzte Silikone sind ausgewählt aus Silikonen, in denen

B = -0-Si(CH 3 ) 2 OH und D = -Si(CH 3 ) 3

B = -0-Si(CH 3 ) 2 OH und D = -Si(CH 3 ) 2 OH

B = -0-Si(CH 3 ) 2 OH und D = -Si(CH 3 ) 2 OCH 3

B = -0-Si(CH 3 ) 3 und D = -Si(CH 3 ) 2 OH

B = -0-Si(CH 3 ) 2 OCH 3 und D = -Si(CH 3 ) 2 OH

bedeutet. Diese Silikone führen zu exorbitanten Verbesserungen der Haareigenschaften der mit den erfindungsgemäßen Mitteln behandelten Haare, insbesondere zu einem gravierend verbesserten Schutz bei oxidativer Behandlung.

Auch in Formel (IV) kann der Rest A

- für eine über ein -O- gebundene Struktureinheit (i), (ii) oder (iii) oder

- einen über ein -O- gebundenen oligomeren oder polymeren Rest enthaltend Struktureinheiten der Formeln (i), (ii) oder (iii)

- oder die Hälfte eines verbundenen O-Atoms zu einer Struktureinheit (iii) oder für -OH stehen.

Damit wird Formel (IV) präzisiert zu einer der Formeln (IVa), (IVb), (IVc), (IVd), (IVe) oder (IVf):

(IVa)

(IVd)

Die Struktureinheit (iii) bzw. die Siloxaneinheiten o in den Formeln (IV) können über die Gruppe A Nest- bzw. Teilkäfigstrukturen ausbilden, wenn A für die Hälfte eines verbundenen O-Atoms zu einer Struktureinheit (III) steht. Erfindungsgemäße Vorbehandlungsmittel, die Silikone mit entsprechenden 4-morpholinomethyl-substituierten Silsesquioxan-Teilstrukturen beinhalten, sind erfindungsgemäß bevorzugt, da diese Silikone zu enorm verbessertem Haarschutz vor oxidativer Behandlung führen.

Es ist in erfindungsgemäßen Verfahren der vorstehend genannten Ausführungsform besonders bevorzugt, wenn das Vorbehandlungsmittel es - bezogen auf sein Gewicht - 0,00001 bis 10 Gew.- %, vorzugsweise 0,0001 bis 7,5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,001 bis 5 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,01 bis 3 Gew.-% und insbesondere 0, 1 bis 1 Gew.-% 4-morpholinomethyl- substituierte(s) Silikon(e) enthält.

Unabhängig von der Art des bzw. der eingesetzten aminofunktionellen Silikon(s/e) mit terminale(r/n) Hydroxygruppee(n) enthalten die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Vorbehandlungsmittel das/die Silikon(e) vorzugsweise in Form einer Emulsion, besonders bevorzugt in Form einer Mikroemulsion. Als besonders bevorzugt haben sich Mikroemulsionen erwiesen, die Fettalkohole als Emulgatoren bzw. Stabilisatoren enthalt4en, so daß bevorzugte erfindungsgemäße Verfahren dadurch gekennzeichnet sind, daß das Vorbehandlungsmittel in Form einer Mikroemulsion vorliegt, welche Fettalkohol(e) enthält.

Es hat sich gezeigt, daß die Wirkung der im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens in den Vorbehandlungsmitteln eingesetzten Silikone noch gesteigert werden kann, wenn bestimmte nichtionische Komponenten ebenfalls in den Vorbehandlungsmitteln eingesetzt werden. Zudem haben diese nichtionischen Komponenten positive Effekte auf die Lagerstabilität der Vorbehandlungsmittel. Nichtionische Komponenten, die hier besonders geeignet sind, sind Ethoxylate von Decanol, Undecanol, Dodecanol, Tridecanol usw.. Als besonders geeignet haben sich ethoxylierte Tridecanole erwiesen, die mit besonderem Vorzug in die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Vorbehandlungsmittel inkorporiert werden. Erfindungsgemäß besonders bevorzugte Verfahren sind dadurch gekennzeichnet, daß das Vorbehandlungsmittel- bezogen auf sein Gewicht - 0,00001 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,0001 bis 3,5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,001 bis 2 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,01 bis 1 Gew.-% und insbesondere 0,1 bis 0,5 Gew.-% verzweigtes, ethoxyliertes Tridecanol (INCI-Bezeichnung: Trideceth-5) oder a-iso-Tridecyl-ω- hydroxypolyglycolether (INCI-Bezeichnung: Trideceth-10) oder deren Mischungen enthält.

Die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Vorbehandlungsmittel können darüber hinaus weitere übliche Inhaltsstoffe kosmetischer Mittel enthalten.

Wie bereits erwähnt, kann die Faser in Schritt (ii) optional getrocknet werden, was bei längeren Einwirkzeiten des Vorbehandlungsmittels durch Lufttrocknung erfolgen kann. Bei kürzeren Applikationszeiten kann das Haar beispielsweise mit einem Handtuch frottiert werden. Nach Abschluß des Frottierschritts bleibt eine fühlbare Restfeuchtigkeit im Haar zurück. Erfindungsgemäß bevrozugte Verfahren sind dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern in Schritt (ii) getrocknet werden.

Im nächsten Schritt (iii) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein Umformungshilfsmittel auf die Fasern aufgetragen. Erfindungsgemäß enthält das Umformungsmittel - bezogen auf sein Gewicht- 0,05 bis 20 Gew.-% Guanidin und/oder Guanidinuimsalz(e). Neben dem Guanidin NH 2 -C(=NH)NH 2 haben sich insbesondere Guanidiniumsalze aus der Gruppe Guanidiniumcholorid, Guanidiniumthiocyanat und Guanidiniumnitrat bewährt. Ganz besonders bevorzugt ist erfindungsgemäß der Einsatz von Guanidiniumcarbonat, so daß äußerst bevorzugte erfindungsgemäße Verfahren dadurch gekennzeichnet sind, daß die Fasern in Schritt (iii) mit einem Umformungsmittel behandelt werden, welches - bezogen auf das Gewicht des Umformungsmittels - 0,05 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 15 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,25 bis 10 Gew.-%, noch weiter bevorzugt 0,5 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,75 bis 3 Gew.-% und insbesondere 1 bis 2 Gew.-% Guanidinuimcarbonat enthält. Noch weiter bevorzugt ist es, Guanidiniumcarbonat als einzige Komponente aus der Gruppe Guanidin und/oder Guanidinuimsalz(e) einzusetzen, d.h. nicht in Mischung mit Guanidin und/oder anderen Guanidiniumsalzen.

Die hervorragende Umformungswirksamkeit von Guanidiniumcarbonat kann noch weiter gesteigert werden, wenn dieses direkt vor der Anwendung mit Alkalimetallhydroxid(en) vermischt wird. Hierdurch wird eine hohe Umformungswirksamkeit mit größtmöglicher Faserschonung erzielt. Bevorzugte erfindungsgemäße Verfahren sind daher dadurch gekennzeichnet, daß das Umformungsmittel unmittelbar (nicht länger als 30 min) vor der Anwendung frisch durch Vermischen einer Komponenten A und Komponente B zubereitet wird, wobei die Komponente A Guanidincarbonat und die Komponente B ein Alkylimetallhydroxid(e) enthält.

Ganz besonders bevorzugt ist bei dieser Verfahrens Variante ein Umformungsmittel, welches unmittelbar (nicht länger als 30 min) vor der Anwendung frisch durch Vermischen einer Komponenten A und Komponente B zubereitet wird, wobei die Komponente A - bezogen auf ihr Gewicht - 0,05 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 7,5 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,25 bis 5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt 0,5 bis 4 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,75 bis 3 Gew.-% und insbesondere 1 bis 2 Gew.-% Guanidincarbonat und die Komponente B - bezogen auf ihr Gewicht - - 0,05 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 7,5 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,25 bis 5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt 0,5 bis 4 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,75 bis 3 Gew.-% und insbesondere 1 bis 2 Gew.-% Natriumhydroxid enthält.

Bei diesen ganz besonders bevorzugten Verfahrensvarianten ist wiederum ein Mischungsverhältnis der Komponenten A und B zueinaander von 2: 1 bis 1 :2, vorzugsweise von 3:2 bis 2:3 und insbesondere von 1 : 1 besonders bevorzugt.

Während des Einwirkens des Umformungsmittels können die Fasern mechanisch behandelt, insbesondere gekämmt oder gebürstet werden. Erfindungsgemäß bevorzugte Verfahrens beinhalten dabei einen Schritt (iv), bei dem die Fasern während der Umformungsbehandlung mit einem Kamm oder einer Bürste geglättet werden.

Die beiden in Schritt (i) (Vorbehandlungsmittel) und (iii) (Umformungsmittel) auf die keratinischen Fasern aufgebrachten Mittel werden in Schritt (v) des erfindungsgemäßen Verfahrens von den Fasern entfernt, indem die Fasern mit einem Shampoo, welches einen pH von 2,5 bis 6,5 aufweist, shampooniert, gespült und neutralisiert werden. Durch die leicht saure Behandlung wird der im Zuge des Einsatzes des Umformungsmittels gestiegen pH Wert von ca. 8-1 1 wieder abgesenkt. Entsprechende Neutralisierungsshampoos mit pH-Werten zwischen 2,5 und 6,5, vorzugsweise zwischen 5,5 und 6,5 können sämtliche üblichen Inhaltsstoffe von Haarreinigungsmitteln enthalten. Erfindungsgemäß bevorzugte Verfahren sind dabei weiterhin dadurch gekennzeichnet, daß das Shampoo im Behandlungsschritt (v) Phenolsulphonthalein als pH-Indikator enthält.

Unabhängig davon, ob die Haare in Schritt (iv) des erfindungsgemäßen Verfahrens mit Hilfe eines Kammes oder einer Bürste geglättet wurden, kann die Umformung der Keratinfasern durch einen weiteren Verfahrensschritt unterstützt werden. Diese sich an das Shampoonieren anschließende mechanische Verformung kann in Schritt (vi) des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgen, wobei ggf. eine weitere Unterstützung der Umformung durch Wärme erzielt werden kann, beispielsweise durch beheizte Lockenwickler oder - besonders bevorzugt - durch Anwendung eine Glätteisens.

Erfindungsgemäße Verfahren, bei denen die Fasern in Schritt (vi) einer Wärmebehandlung bei einer Temperatur von 50°C bis 350°C (vorzugsweise 80°C bis 280°C, besonders bevorzugt 100°C bis 250°C, weiter bevorzugt 140°C bis 220°C) unterworfen werden, sind erfindungsgemäß bevorzugt.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Verringerung oder Verhinderung der Haarschädigung aufgrund einer chemischen Haarglättungsbehandlung, bei dem vor der chemischen Haarbehandlung ein Vorbehandlungsmittel, enthaltend aminofunktionelle(s) Silikon(e) mit terminale(r/n) Hydroxygruppe(n) auf die keratinischen Fasern aufgetragen wird.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Erzeugung einer waschbeständigen Pflegewirkung vor einer chemischen Haarglättungsbehandlung, bei dem vor der chemischen Haarbehandlung ein Vorbehandlungsmittel, enthaltend aminofunktionelle(s) Silikon(e) mit terminale(r/n) Hydroxygruppe(n) auf die keratinischen Fasern aufgetragen wird.

Für bevorzugte Ausführungsformen der beiden letztgenannten erfindungsgemäßen Verfahren gilt mutatis mutanmdis das zu dem erstgenannten erfindungsgemäßen Verfahren Gesagte.