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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR CONCENTRATING BIOACTIVE SUBSTANCES FROM PLANTS USING MINERALS AND FOR FORMING REVERSIBLE BIOMINERAL COMPOSITE SYSTEMS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/052242
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for concentrating bioactive substances from at least one plant using at least one mineral for forming a reversible, biomineral composite system, said method comprising the following process steps: a) digesting the plant and transferring the plant contents to at least one suspension, b) optionally dissolving the bioactive substance from the plant matrix using extractants, c) separating the cellulose components of the plant, in particular by way of filtration or separation of the suspension, d) preparing a colloidal dispersion from the extract containing the plant contents and at least one mineral, in particular a clay mineral, through mechanical activation, e) drying the dispersion prepared in step d), and f) optionally disintegrating the aggregated parts in the dispersion. The consequence of these process steps is a materially bonded and interlocking composite between particles of the mineral and the adsorbed and included plant substance, said composite forming as a result of physical adsorption and aggregation due to drying. This composite can be completely dissolved again by adding a suitable solvent.

Inventors:
KRUEGER GERD (DE)
DALLWIG RAINER (DE)
Application Number:
PCT/EP2009/064618
Publication Date:
May 14, 2010
Filing Date:
November 04, 2009
Export Citation:
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Assignee:
FIM BIOTECH GMBH (DE)
KRUEGER GERD (DE)
DALLWIG RAINER (DE)
International Classes:
A61K36/00
Foreign References:
EP1297751A12003-04-02
DE102007020242A12008-10-30
US6287576B12001-09-11
DE60123858T22007-04-19
Attorney, Agent or Firm:
MORAWSKI, Birgit (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Konzentrierung von bioaktiven Stoffen aus mindestens einer Pflanze unter Verwendung von mindestens einem Mineral zur Bildung eines reversiblen, biomineralischen Verbundsystems

gekennzeichnet durch

folgende Verfahrensschritte:

a) Aufschluss der Pflanze und Überführung der Pflanzeninhaltsstoffe in mindestens eine Suspension,

b) ggf. Lösen der bioaktiven Stoffe aus der Pflanzenmatrix unter Verwendung von mindestens einem Extraktionsmittel,

c) Abtrennung der Cellulosebestandteile der Pflanze, insbesondere mittels Filtration oder Separation der Suspension,

d) Herstellung einer Dispersion, insbesondere einer kolloidalen Dispersion, aus dem die Pflanzeninhaltsstoffe enthaltenen Extrakt und mindestens einem Mineral, insbesondere einem Tonmineral,

e) Trocknung der in Schritt d) hergestellten Dispersion,

f) gegebenenfalls Desintegration der in der Dispersion aggregierten Teile.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass als Pflanze eine Nutzpflanze oder Grünalge verwendet wird, die als Nahrungsmittel für den Menschen oder als Viehfutter zur Verfügung steht.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Nutzpflanze Obst, Gemüse, Kräuter, Heilkräuter, Gewürze und Pilze verwendet werden.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Extraktionsmittel ein Ethanol-Wasser-Öl-Gemisch zum Einsatz kommt.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Mineral Wechsellagerungstonmineralien, die Schichtanteile vom

a) Smectit-Typ, vorzugsweise 20 bis 95% und/oder b) Illit-Typ, vorzugsweise 30 bis 90% und/oder c) Kaolinit-Typ, vorzugsweise 10 bis 70% und/oder d) Vermikulit-Typ, vorzugsweise 10 bis 70% und/oder c) Chlorit-Typ, vorzugsweise 10 bis 70% enthalten,

verwendet werden.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die kolloidale Dispersion aus dem die Pflanzeninhaltsstoffe enthaltenen Extrakt und dem Mineral durch eine mechanische Aktivierung der Tonsuspension mittels einer Nasszerkleinerungsmaschine, insbesondere einer Konusmühle, hergestellt wird.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dispersion aus der die Pflanzeninhaltsstoffe enthaltenen

Suspension und dem Mineral in einem Mengenverhältnis von 1 :3 bis 1 :9, bevorzugt 1 :5 bis 1 :9 je nach Pflanze, hergestellt wird.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dispersion unter Herstellung einen großen

Kontaktoberfläche und unter Vakuum bei Temperaturen zwischen 20 und 600C getrocknet wird.

9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zur Trocknung die Dispersion in einer dünnen Schicht von maximal 2mm angeordnet wird und unter

Vakuum bei Temperaturen zwischen 20 und 49°C getrocknet wird.

10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich während der Trocknung Aggregate bilden, die nicht adsorbierte Pflanzenstoffe formschlüssig einschließen.

11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das biomineralische Verbundsystem durch Zugabe eines geeigneten Lösungsmittels wieder dispergierbar ist.

12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Desintegration mit Prallmühlen unter Ausbildung von Teilchen mit einer maximalen Größe von 30 μm durchgeführt wird.

13. Biomineralisches Verbundsystem herstellbar nach einem Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche.

14. Biomineralisches Verbundsystem nach Anspruch 13 gekennzeichnet durch eine Restfeuchte von 5% bis 6%.

15. Biomineralisches Verbundsystem nach einem der Ansprüche 13 bis 14 dadurch gekennzeichnet, dass es in Form von Tabletten, Kapseln, Salben, Zäpfchen, Suspensionen, Getränke, Saft, Gel oder Cremes vorliegt.

16. Verwendung eines biomineralischen Verbundsystems nach einem der Ansprüche 13 bis 15 zur Herstellung von Nahrungsergänzungsmitteln, diätischen Mitteln, als Novel Food, als Phytopharmaka, als Zusatzstoff in Lebensmitteln und Kosmetika und als Träger von pharmazeutischen Wirkstoffen.

Description:
Verfahren zur Konzentrierung von bioaktiven Stoffen aus Pflanzen unter Verwendung von Mineralen und Bildung von reversiblen biomineralischen Verbundsystemen

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren nach Anspruch 1 , und das mit dem Verfahren hergestellte biomineralische Verbundsystem nach Anspruch 13.

Es ist bekannt, dass Pflanzen komplexe Lebewesen darstellen. Medizinisch von Interesse sind einzelne Bausteine, komplexe Extrakte, die gesamte Pflanze bis hin zu ihrem gesamten Wesen, je nach Anwendung. Meist trifft die Erkenntnis zu, dass die Pflanze, je kompletter sie in die Anwendung einfließt, im Vergleich zu einem ähnlichen synthetischen Produkt runder und effektiver wirkt, geringere unerwünschte Wirkungen erzeugt und nachhaltiger einen pathologischen Zustand zu ändern vermag, da durch die Vielzahl der Komponenten eines pflanzlichen Vielstoffgemisches ein ganzes Bündel von Wirkungen aktiviert wird. Bei Anwendung eines isolierten Moleküls ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass die Ursache des pathologischen Zustandes einen neuen Weg sucht und die Wirkung des Moleküls verpufft (Anpassung).

Die stoffliche Zusammensetzung der Pflanze ist Ergebnis jahrtausendelanger Evolution. Pflanzen behaupten sich innerhalb des Ökosystems gegen ähnliche Angreifer wie der Mensch, sie wenden zum Teil ähnliche Strategien an, eingedrungene Erreger loszuwerden.

In den letzten Jahren hat sich das Paradigma der Pharmaindustrie, eine Krankheit an einem bestimmten Rezeptor mit einem Molekül (Wirkstoff) zu bekämpfen, relativiert. Gehäufte Resistenzbildung und starke Nebenwirkungen bei gleichzeitig unbefriedigender Wirkung sind die Auslöser. Die Pharmaindustrie hat das Potential des Vielstoffgemisches entdeckt und beginnt Moleküle zu kombinieren (HIV/Aids Therapie).

Es ist bekannt, dass Pflanzen aus primären und sekundären Pflanzenstoffen bestehen. Die primären Pflanzenstoffe haben mit Ausnahme von Ballaststoffen eine Nährstoffwirkung und können eingeteilt werden in Kohlenhydrate, Fette, Proteine, Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Ballaststoffe. Sekundäre Pflanzenstoffe kommen nur in geringen Mengen in Pflanzen vor und wirken protektiv. Sie können in folgende Gruppen eingeteilt werden: Carotinoide, Phytostehne, Glucosinolate, Flavonoide, Phenolsäuren, Protease-Inhibitoren, Monoterpene, Phytoöstrogene und Schwefelverbindungen.

Insgesamt sind derzeit rund 30.000 unterschiedliche Pflanzeninhaltsstoffe, die auch als Phytochemicals bezeichnet werden, bekannt.

Es wird angenommen, dass sich pflanzliche Sekundärstoffe als Folge einer intensiven Interaktion zwischen Pflanzen und ihrer Umwelt - insbesondere Fressfeinden - entwickelt haben. Viele pflanzliche Sekundärstoffe dienen der Pflanze als effektive chemische Abwehrstoffe gegen Herbivoren und Pathogene. Andererseits locken Sekundärmetabolite als Färb- und Aromastoffe pollenverbreitende Insekten und samenverbreitende Früchtefresser an.

Viele der Verteidigungsstoffe sind nicht nur für die Feinde der Pflanzen giftig, sondern auch für die Pflanzen selbst. Um der Selbstzerstörung zu entgehen, haben sich in Pflanzen drei wesentliche Strategien herausgebildet.

Die Substanzen häufen sich in besonderen Zellen oder Geweben an. So sammelt sich Harz zum Beispiel in den Harzgängen, Alkaloide werden in speziellen Haaren oder Schuppen gespeichert, und sehr häufig reichern sich Sekundärmetabolite in der

Vakuole an. Die Freisetzung der Substanzen erfolgt also erst bei Gewebezerstörung.

Die Pflanzen bilden nichttoxische Vorstufen und ein spezifisch dazu passendes Enzymsystem, das sich in anderen Kompartimenten der Zelle oder in besonderen Zellen befindet. Erst wenn die Kompartimente sich durch Verletzung auflösen, kommen die Enzyme mit den Substanzen in Berührung und bilden die eigentlichen giftigen Abwehrstoffe. Beispiel: Alliin im Knoblauch.

Die Pflanzen bilden Schutzstoffe nur als Antwort auf eine Infektion. Diese Schutzstoffe nennt man Phytoalexine. Ihre Bildung beschränkt sich nur auf den Ort der Infektion. Die Bildung der Phytoalexine wird durch besondere Signalsubstanzen (Elicitoren) ausgelöst.

In vielen Fällen wird erst durch die Zerstörung der Gewebezellen und der damit erfolgten Freisetzung von Substanzen eine Kette von chemischen Reaktionen in Gang gesetzt, an deren Ende pharmakologisch wirksame Substanzen entstehen. Die Pflanzenstoffe in ihrer Gesamtheit bilden ein Vielstoffgemisch, deren Komponenten synergetisch zusammenarbeiten und sich dadurch verstärken. Die Wirkungen sind mehrdimensional und haben einen Effekt auf den Gesamtorganismus. Je nach Pflanze und deren Profil an bioaktiven Stoffen können jedoch einzelne Wirkungen besonders erreicht werden.

Untersuchungen haben gezeigt, dass die Wirkungen sekundärer Pflanzenstoffe allgemein wie folgt zusammengefasst werden können: antioxidativ, antikanzerogen, immunmodulatorisch, antimikrobiell, antithrombotisch, entzündungshemmend, blutdruckregulierend, cholesterinspiegelsenkend, blutglukoseregulierend, verdauungsfördernd.

Für die menschliche Gesundheit sind folgende sekundäre Pflanzenstoffe in der entsprechenden Rangfolge von besonderer Bedeutung: Glucosinolate, Phenolsäuren, Flavonoide, Schwefelverbindungen, Carotinoide.

Es ist bekannt, dass Glucosinolate besonders bei Kreuzblütenartigen (Brassicales) vorkommen. In Mitteleuropa kommen sie hauptsächlich in Kreuzblütengewächsen (Brassicaceae) vor. Dazu gehören die Gemüsekohlarten wie beispielsweise Weißkohl, Rotkohl, Brokkoli, Blumenkohl, Rosenkohl, Pak Choi, Kohlrabi, Kohlrübe. Darüber hinaus zählen u.a. Radieschen, Raps, Senf, Meerrettich und Kresse hierzu.

Die nichttoxische Vorstufe Glucosinolate und das passende Enzymsystem Myrosinase befinden sich in verschiedenen Kompartimenten, die erst bei Zerstörung der Vakuolen freigesetzt werden und eine Glucosinolat-Hydrolyse auslösen (siehe Schema 1 ).

Schema 1 BPiTHKHUTmuε Die Produktbildung ist stark abhängig vom pH-Wert der Reaktionsumgebung. Bei einem pH-Wert von 7 werden insbesondere Isothiocyanate, bei einem pH-Wert von 3-4 Thiocyanate und Nitrile gebildet. Zurzeit sind etwa 120 Glucosinolate und die entsprechenden Hydrolyseprodukte bekannt.

Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass insbesondere die nachfolgenden Isothiocyanate ein außerordentlich positives Wirkspektrum haben (Schema 2).

S

N— C--S M-- p — O

Ailyfisothiocyanat (AITC) 4-Methytth iobitty iisothiocyanat (MTBITC) M = 99,15 g/mol M = 161,29 g /mal

Benzyüsothiocyanat (BITC) Phenylethyϊisothioeyanat (PEΣTC) M = 149,2 g/mol M = 163,2 g/mol

Schema 2

Die angeführten Isothiocyanate sind bakteriostatisch/bakteriozid (hochdosiert), virostatisch, antimykotisch, modulieren Fremdstoff-metabolisierende Enzyme, induzieren Apoptose, modulieren die Histon-Deacetylierung und beeinflussen den Östrogen-Status.

Es ist bekannt, dass die Bioverfügbarkeit der Isothiocyanate stark von der Verzehrart abhängig ist, da die Myrosinase beim Kochen und auch in der Mikrowelle inaktiviert wird.

So beträgt die Bioverfügbarkeit nach Verzehr von rohem Gemüse 30 - 50%, von gekochtem Gemüse 10 - 15%, von isolierten Glucosinolaten 10 - 15% und von isolierten Isothiocyanaten 90%.

Für therapeutische Anwendungen ist eine Isolierung der bei Raumtemperatur nicht flüchtigen Isothiocyanaten von entscheidender Bedeutung. Dabei kommt es nicht auf die Isolierung des einzelnen Moleküles an, sondern das Vorhandensein der freien Isothiocyanate im Vielstoffgemisch aus primären und sekundären Pflanzenstoffen ist für die Wirksamkeit essentiell. Dieses Gemisch besteht darüber hinaus aus mehreren Phasen wie einer Suspension aus Wasser und Feststoff und aus gasförmigen, flüssigen und festen Stoffen, die sich in Lösung befinden.

Für die prophylaktische und therapeutische Anwendung von sekundären Pflanzenstoffen ist deren schonende Freisetzung und Fixierung in einer flüssigen oder festen Matrix in ihrer Gesamtheit und in einem hohen Konzentrationsgrad von entscheidender Bedeutung.

Es ist bekannt, dass für das Herauslösen einer Komponente aus einem festen oder flüssigen Stoffgemisch die Extraktion als physikalisches Stofftrennverfahren eingesetzt wird. In Abhängigkeit vom Extraktionsmittel wird zumeist das Ziel verfolgt, ganz bestimmte Wirksubstanzen aus der Pflanzenmatrix herauszulösen und anschließend mit oft thermischen Mittel zu konzentrieren.

Weiterhin ist bekannt, dass zur Anreicherung von Gasen und Flüssigkeiten auch Adsorptionsmittel eingesetzt werden können. Im allgemeinen Sinn ist Adsorption ein physikalischer Prozess, bei dem Stoffe auf der Oberfläche eines anderen Stoffes haften bleiben und sich auf dessen Oberfläche anreichern. Die Kräfte, die die Anhaftung verursachen, sind keine chemischen Bindungen, sondern nur physikalische Kräfte. Daher wird diese Form der Adsorption exakter physikalische Adsorption oder Physisorption genannt. Der adsorbierte Stoff (Adsorbat) bildet jedoch mit der Oberfläche keine chemische Bindung aus, sondern haftet durch schwächere Kräfte ähnlich der Adhäsion. So treten in der Regel nur van der Waal'sche Kräfte auf. Die physikalische Adsorption ist reversibel.

Die chemische Adsorption (Chemosorption) ist durch eine chemische Bindung zwischen Adsorbens und Adsorbat gekennzeichnet, wobei es zur Bildung einer neuen chemischen Verbindung kommen kann. Chemosorption läuft langsamer als die physikalische Adsorption ab und ist nicht reversibel.

Für die Nutzung von Adsorptionsmittel insbesondere für die Physisorption ist deren Porenstruktur bzw. die vorhandene Reaktionsoberfläche der wichtigste Faktor. Um eine optimale Ausnutzung der Oberfläche oder der Adsorptionsplätze zu gewährleisten, sollte die Verteilung der Hohlräume maximal, die Wandstärke dagegen minimal sein. Deshalb werden die Porenstruktur und die zugängliche Oberfläche pro Masseneinheit oft als Qualitätskriterium für ein Adsorptionsmittel genutzt.

Daher kommen als Adsorbenzien insbesondere solche Stoffe zum Einsatz, die eine hohe spezifische Oberfläche bzw. hohe Porosität aufweisen wie beispielsweise Aktivkohle, Silicagel, Sepiolith, Zeolithe oder Bentonite. Diese können in Form von Schüttungen oder in strukturierter Form verwendet werden. Auf Grund ihrer sehr unterschiedlichen lonenaufnahmekapazitäten ist ihre Anwendung von der konkreten Aufgabenstellung abhängig.

Bereits 1935 erkannte MADAUS (GB 485188), dass man die flüchtige Bestandteile aus Heilpflanzen an ein grobes Granulat von Adsorbenzien binden kann.

In der Medizin wird Aktivkohle vor allem dafür benutzt, Giftstoffe aus dem Magen- Darm-Trakt zu entfernen. Bei harmlosen Durchfallerkrankungen, z. B. Magen-Darm- Grippe (Gastroenteritis), werden üblicherweise Kohlekompretten benutzt. Bei Vergiftungsnotfällen wird Aktivkohle in größerer Menge benutzt, um oral aufgenommene Gifte, die sich im Verdauungstrakt befinden oder einem enterohepatischen Kreislauf unterliegen, aus dem Organismus zu entfernen

Silicagel wird zum Trocknen von feuchten chemischen Verbindungen verwendet.

Zeolithe haben vielfältige Anwendungsmöglichkeiten u.a. als Ionenaustauscher etwa zur Wasserenthärtung, EDTA-Ersatzstoff, Molekularsieb, Trockenmittel oder im selbstkühlenden Bierfass. Des Weiteren werden sie zur großtechnischen Herstellung von Waschmitteln benötigt. Zeolithe finden aber auch in industriellen Katalysatoren Verwendung und werden in Wärmespeicherheizungen verbaut. Zunehmend werden natürliche Zeolithe auch als Futterzusatzstoff verwendet, um eine positive Wirkung bei Durchfall und als Mykotoxinbinder zu erzielen. Auch gibt es Mischungen aus Zeolithen und Pflanzenteilen, die im tierischen Körper eine höhere Effektivität haben als jede Komponente für sich allein (US 6287576).

In jüngster Zeit werden auch Sepiolithe als Trägermaterial für Naturstoffe genutzt. Meerschaum oder auch Sepiolith ist ein eher seltenes Tonmineral aus der Gruppe der Silikate, chemisch gesehen ein hydratisiertes Magnesiumsilikat. Durch seine hohe Porosität ist es predistiniert für die Aufnahme von Flüssigkeiten. Die Teilchengrößenverteilung bewegt sich zwischen 50μm und 700μm. (EP 1132009, EP 1297751 ). Bentonit, benannt nach der Benton-Formation, Fort Benton Montana, ist ein Gestein, das eine Mischung aus verschiedenen Tonmineralien ist und als wichtigsten Bestandteil Montmorillonit (60-80 %) enthält, was seine starke Wasseraufnahme- und Quellfähigkeit erklärt. Weitere Begleitmineralien sind Quarz, Glimmer, Feldspat, Pyrit oder auch Calcit. Es entsteht durch Verwitterung aus vulkanischer Asche.

Tonmineralien werden in Abhängigkeit von der Schichtstruktur in verschiedene Gruppen eingeteilt. Dazu gehören die Gruppe der Kaolinite, Smektite, Illite und Chlorite.

Ein bekannter Vertreter der Tonmineralinen ist das Montmorillonit, welches als dioktaedrisches Dreischicht-Silikat mit Aufbau Tetraederschicht - Oktaederschicht - Tetraederschicht der Gruppe der Smektide angehört.

Montmorrillonit ist ein Dreischicht-Silikat, welches ein großes Quellvermögen und Thixotropie aufweist. Im vollständig delaminierten Zustand kann er eine zugängliche Oberfläche von bis zu 750m 2 /g erreichen. Er ist des lonenaustausches und der chemischen und physikalischen Adsorption fähig. Die Adsorption erfolgt größtenteils über van-der-Waals-Kräfte und über Wasserstoffbrückenbindungen.

Die Bindung von organischen Wirkstoffen an Montmorillonit vollzieht sich gewöhnlich durch mehrere Mechanismen unter Beteiligung der physikalischen Adsorption und Chemosorption.

Kationische Wirkstoffe werden bevorzugt gegen die im Montmorillonit enthaltenen Kationen ausgetauscht sowie mittels Chemosorption an das Montmorillonit gebunden. Diese Mechanismen sind vom pH-Wert gesteuert.

Die Bindung von anionischen Wirkstoffen an Montmorillonit erfolgt bevorzugt durch physikalische Adsorption, so dass der Wirkstoff rasch freigesetzt werden kann.

Nichtionische Wirkstoffe werden häufig über van-der-Waals-Kräfte und Wasserstoffbrücken-Bindungen an den Montmorillonit gebunden.

Montmorillonit verfügt über eine bemerkenswerte Quellfähigkeit. Wasser bewirkt, dass sich die Zwischenschichtkationen durch Hydrathüllen aufbauen können. Der Quellvorgang wird als „interkristalline Quellung" bezeichnet. Nathum-Montmorillonit kann das sechs- bis siebenfache seiner Trockenmasse an Flüssigkeit aufnehmen. In Gegenwart von noch geringen Mengen an Lösungsmittel bleiben die Schichten gut geordnet, steigt aber das Lösungsmittelangebot, so geht der Ordnungszustand zunehmend verloren.

Aufgrund der aufgezeigten physikochemischen Eigenschaften wird insbesondere Montmorillonit als pharmazeutischer Hilfsstoff und als bioaktiver Wirkstoff, insbesondere als Detoxifikans, verwendet. Auch können chemische Wirkstoffe gebunden und somit zur Arzneimittelzubereitung eingesetzt werden.

Zunehmend werden Bentonite als Futterzusatzstoff eingesetzt speziell bei Durchfallerkrankungen bei Tieren und in einer besonderen Ausführungsform als Mykotoxinbinder. Mit einem sehr hohen Gehalt an Montmorillonit wird Bentonit auch in Mischungen mit Zeolithe und Pflanzenteile als Tierfutter eingesetzt (US 6287576).

Die häufig in der Natur vorkommenden Wechsellagerungstonminerale (Mixedlayer) werden auf Grund ihrer im Vergleich zu reinen Montmorillonitschichten geringeren messbaren Oberflächen seltener für adsorptive und katalytische Applikationen verwandt.

Für die Herstellung von biomineralischen Verbundsystemen ist nicht nur ein großes Adsorptionsvermögen von Bedeutung, sondern die vollständige Desorption der gebundenen bioaktiven Stoffe im Dünndarm von Mensch und Tier ohne vorhergehende Zerstörung im Magen ist nicht minder wichtig.

Ausgehend vom Stand der Technik ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren darzustellen, mit dessen Hilfe Verbundsysteme bereitgestellt werden können, die einen hohen Gehalt an bioaktiven Stoffen, eine hohe Bioverfügbarkeit, eine geringe Adsorbierbarkeit von Fremdstoffen und eine gute Lagerfähigkeit und Haltbarkeit aufweisen.

Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Verbundsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst.

Demnach ist das erfindungsgemäße Verfahren zur Konzentrierung von bioaktiven Stoffen, insbesondere Phytochemikalien, unter Verwendung von mindestens einem Mineral in Form von reversiblen biomineralische Verbundsysteme durch folgende Verfahrensschritte gekennzeichnet: a) Aufschluss der Pflanze und Überführung der Pflanzeninhaltsstoffe in mindestens eine Suspension,

b) ggf. Lösen der bioaktiven Stoffe aus der Pflanzenmatrix durch den Einsatz von Extraktionsmitteln,

c) Abtrennung der Cellulosebestandteile der Pflanze, insbesondere mittels Filtration oder Separation der Suspension,

d) Herstellung einer Dispersion, insbesondere eine kolloidalen Suspension, aus dem die Pflanzeninhaltsstoffe enthaltenen Extrakt und mindestens einem Mineral, insbesondere einem Tonmineral,

e) Trocknung der in Schritt d) hergestellten Dispersion,

f) ggf. Desintegration der in der Dispersion aggregierten Teile.

Durch den Zellaufschlusses der Pflanzen, insbesondere von wasserhaltigen Nutzpflanzen, werden die Pflanzeninhaltsstoffe in eine Suspension überführt. Dabei kann das Zellwasser selbst oder ein zugeführte Lösungsmittel die flüssige Phase bilden. Für den Zellaufschluss werden bevorzugt Rätzscheibenmühlen, Hammermühlen u.a. mit angepassten Siebblechen eingesetzt. Die Prozesstemperatur liegt bei maximal 35°C bei minimalem Lufteintrag. Ein hoher Lufteintrag kann zur Oxidation von bioaktiven Stoffen führen. Deshalb sind langsam laufende Mühlen angezeigt.

Als Pflanze werden Nutzpflanzen oder Grünalgen verwendet, die als Nahrungsmittel für den Menschen oder als Viehfutter zur Verfügung stehen. Es können auch Drogenpflanzen zum Einsatz kommen.

Als Nutzpflanze werden insbesondere Obst, Gemüse, Kräuter, Heilkräuter, Gewürze und Pilze verwendet.

Als Nutzpflanzen werden vorzugsweise wasserhaltige Obst- und Gemüsesorten verwendet. Bevorzugte Obstsorten sind Heidelbeeren, rote und schwarze Johannisbeeren, rote Weintrauben und Äpfel. Bevorzugte Gemüsesorten stammen aus der Gruppe der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae), insbesondere Kohl, Rettich, Kresse oder Brokkoli. Generell sollten nur Pflanzen verwendet werden, die in unmittelbarer Nähe der Verbraucher wachsen. Deshalb unterscheiden sich die optimalen Pflanzen je nach Klimazone.

Zur optimalen Freisetzung aller bioaktiven Stoffe, insbesondere der Phytochemikalien, werden die Pflanzenzellen im feuchten oder trockenen Zustand aufgeschlossen und intensiv mit einem Extraktionsmittel vermischt. Dabei werden die bioaktiven Stoffe aus der Pflanzenmatrix herausgelöst. Das Mengenverhältnis zwischen Pflanze und Extraktionsmittel bestimmt den Sättigungsgrad des Extraktes. Als Extraktionsmittel werden bevorzugt organische Lösungsmittel wie z.B. Ethanol, Methanol und/oder Gemische aus Wasser und organischem Lösungsmittel und/oder Gemische aus Wasser, organischem Lösungsmittel und Öl, wie z.B. eine Wasser- Ethanol-Öl-Gemisch verwendet.

Der Zellaufschluss bewirkt die Freisetzung der bioaktiven Stoffe, insbesondere der Phytochemikalien. Dabei erfolgt die Freisetzung aus den Vakuolen der Pflanzenzellen, die bevorzugt die bioaktiven Stoffe enthalten. Je nach Pflanze kann es zu weiteren enzymatischen Umwandlungen kommen.

Das Abtrennen der pflanzlichen Cellulose erfolgt vorzugsweise mittels einer hydraulischen Filterpresse oder eines Separators. Die Maschenweite der Filterelemente sollte ca. 900μm betragen. Die Cellulosebestandteile der Pflanze beeinträchtigen durch ihren relativ hohen Anteil in der Trockensubstanz eine maximale Aufkonzentrierung der bioaktiven Stoffe. Der geklärte Extrakt enthält durch die optimale Wahl der Zusammensetzung des Extraktionsmittels die Gesamtheit der bioaktiven Stoffe der Pflanze, die dem Menschen wie auch dem Tier beim Verzehr der Selben in verdünnter Form auch zur Verfügung stehen würde.

Der durch den Zellaufschluss und anschliessende Filtration erhaltene Presssaft enthält im Wesentlichen alle in der Pflanze enthaltenen bioaktiven Stoffe, insbesondere Phytochemikalien. Im Zuge des Pflanzenaufschlusses werden ebenfalls Enzyme freigesetzt, die eine chemische Umwandlung der im Presssaft enthaltenen bioaktiven Stoffe bewirken können.

So kommt es z.B. beim Aufschluss von Kreuzblütengewächsen zur Aktivierung des Enzyms Myrosinase, welches die Glucosinulate in die entsprechenden reaktiven Isothiocyanate umwandelt. Die Reaktionszeit zur Umwandlung von Pflanzeninhaltsstoffe durch enzymatische Hydrolyse ist dabei abhängig von der verwendeten Sorte. So beträgt die erforderliche Hydrolysezeit bei Obstsaft zwischen 1 bis 3h, insbesondere 2h, und bei Gemüsesaft zwischen 3 bis 8h, insbesondere 6h.

Der durch den Aufschluss erhaltene Presssaft aus bioaktiven Stoffen und deren Hydrolyseprodukten stellt ein Mehrphasengemisch da. Dieses Gemisch besteht darüber hinaus aus mehreren Phasen wie einer Suspension aus Wasser und Feststoff und aus gasförmigen, flüssigen und festen Stoffen, die sich in Lösung befinden.

Die im Presssaft enthaltenen bioaktiven Stoffe sind bevorzugt sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine, Mineralien, Kohlenhydrate, Eiweiß und Fette. Der Wasseranteil kann zwischen 75 und 90% betragen.

Ein Teil der im Presssaft enthaltenen bioaktiven Stoffe wie z.B. Vitamine zeigen eine hohe Oxidierbarkeit und hohe Lichtempfindlichkeit. Des Weiteren weist der Presssaft eine hohe Wärme- und Kälteempfindlichkeit auf. So liegen die optimalen Temperaturen für einen Presssaft aus Obst zwischen -24°C und 40 0 C und für einen Presssaft aus Gemüse zwischen -45 Grad Celsius und 49°C je nach Sorte.

Die Dispersion aus Mineral und die Pflanzeninhaltsstoffe enthaltene Suspension, die die bioaktive Stoffe, insbesondere Phytochemikalien und deren Hydrolyseprodukten enthält, weist ein Mengenverhältnis von 1 zu 3 bis 1 zu 9, bevorzugt 1 zu 5 bis 1 zu 9 auf. Das Verhältnis ist abhängig vom Mengenanteil der bioaktiven Stoffe in der jeweiligen Pflanze. Das Mineral als Trägerstoff ist dabei bevorzugt vollständig gesättigt, wodurch eine maximale Konzentration bioaktiver Stoffe erreicht wird.

Die Dispergierzeit beträgt ca. 8 h bei leichtem Rühren und einer Temperatur von 35°C, vorzugsweise unter Vakuum. Dabei kommt es zu einer Vorkonzentrierung der bioaktiven Stoffe. Als Reaktionsgefäss werden vorzugsweise temperierbare, mit einem Rührwerkzeug versehene und für den Vakuumbetrieb ausgelegte Behälter genutzt.

Während der Dispergierzeit erfolgt sowohl die komplette enzymatische Umwandlung eines Teils der sekundären Pflanzenstoffe in neue aktive Stoffe als auch die physikalische Adsorption bioaktiver Stoffe an den Mineralien. Der Kern der Erfindung besteht in der optimalen Bindung der im Extrakt in Lösung befindlichen bioaktiven Stoffe an einer Feststoffmatrix, die sowohl sehr gute Adsorptionseigenschaften gegenüber den bioaktiven Stoffen aufweist als auch zur vollständigen Desorption im Dünndarm fähig ist.

Überraschend hat sich herausgestellt, dass natürlich vorkommende Mixedlayer, die aus quellfähigen und nichtquellfähigen Schichten in unregelmäßiger Folge bestehen, nach einer entsprechenden Aufbereitung diesen Anforderungen entsprechen.

Mixedlayer können strukturell aus sehr unterschiedlichen

Wechsellagerungsschichten bestehen z.B. Kaolinit/Smectit, Chlorit/Vermikulit, Glimmer/Vermikulit oder sehr häufig Wechsellagerung von Illit/Smectit. Dadurch sind vielfältigere Austauschreaktionen von Kationen und Anionen möglich als bei reinen Tonmineralien. Deshalb sind Mixedlayer besonders gut geeignet für die Bindung von in Lösung befindlichen Stoffen.

Als bevorzugte Mineralien können auch smektithaltiges Tonmineral, insbesondere Bentonit oder Montmorillonit, oder feinstzerkleinertes Naturzeolith verwendet werden.

Die zum Einsatz kommenden Mineralien weisen eine hohe innere Oberfläche und eine optimale Teilchengröße von 1 bis 10 μm, insbesondere von 2 μm auf. Des Weiteren liegen die Mineralien in kubischer Teilchenform vor.

Die bevorzugt verwendeten Tonmineralien sind ebenfalls durch eine hohe

Wasseraufnahmefähigkeit, gute Dispergierbarkeit und positive Effekte bei Mensch und Tier gekennzeichnet. Sie sind als Hilfsstoffe für die menschliche und tierische Anwendung zugelassen.

Ein großer Nachteil der Mixedlayer ist deren geringe spezifische Oberfläche und damit einer zu geringen Anzahl von Adsorptionsplätzen gegenüber den Zeolithen und den Bentoniten in ihrem natürlichen Verbund.

In einer weiteren Ausführungsform wird dieses Problem dadurch gelöst, indem der Mixedlayer im Extrakt suspendiert und anschließend einer mechanischen Aktivierung mittels einer Nasszerkleinerungsmaschine wie z.B. eines Konusmühle unterzogen wurde. Dabei werden die Wechsellagerungsschichten aufgerissen, neue Adsorptionsplätze geschaffen und sofort durch die gelösten bioaktiven Stoffe aus dem Extrakt belegt. Durch die Überführung der grobdispersen Tonsuspension in eine kolloidale Tondispersion wird eine riesige spezifische Oberfläche geschaffen, die die der Zeolithe und Bentonite wesentlich überschreitet. Durch die Wahl des optimalen Mengenverhältnisses zwischen Tonmineral und Extrakt entsteht nach der mechanischen Aktivierung eine zähflüssige kolloidale beladene Tondispersion.

Die Adsorption der bioaktiven Stoffe, insbesondere Phytochemikalien, erfolgt vorteilhafterweise mittels physikalischer Adsorption, wobei eine chemische Adsorption durch einen basischen pH-Wert verhindert wird. Der stoffschlüssige Verbund ist reversibel.

Die Trocknung der in Schritt d) erhaltenen Dispersion, die sich aus der die Pflanzen inhaltsstoffe enthaltenen Suspension und Mineralien zusammensetzt, erfolgt bei Temperaturen bis maximal 49°C, insbesondere 20 bis 45°C, in Abhängigkeit vom Profil der bioaktiven Stoffe der jeweiligen Pflanze.

Zur Trocknung wird die Dispersion vorzugsweise in eine dünne Schicht von maximal 2 mm angeordnet. Die Trocknung erfolgt bevorzugt unter Vakuum. Je nach verfahrenstechnischer Auslegung können Vakuumtrockenschränke, Vakuumrotationsdünnschichtverdampfer, Vakuumbandtrockner oder andere Anlagen zum Einsatz kommen.

Die Tondispersion wird mit Hilfe der Vakuumtrocknung schonend getrocknet, wobei die Trocknungstemperaturen je nach Art der beladenen bioaktiven Stoffe zwischen 20 0 C und 60 0 C liegen sollten. Je nach Trocknungsapparat bekommt man ein rieselfähiges oder ein grob aggregiertes Produkt, das gegebenenfalls mittels Prallmühlen noch desaggregiert werden muss. Die Restfeuchte von 5 bis 6% sollte nicht über- oder unterschritten werden. Damit bleiben Eigenschaften des Tonminerals erhalten, die für die weitere Verarbeitung wichtig sind.

Durch den Trocknungsvorgang wird das Wasser aus den Schichtzwischenräumen der Mineralien entfernt und die bioaktiven Stoffe, die nicht durch physikalische Adsorption akkumuliert wurden, durch einen formschlüssigen Verbund gebunden. Es entsteht ein reversibles, biomineralisches Verbundsystem.

In Folge der Adsorption und Trocknung wird ein stoff- und formschlüssiger Verbund zwischen den Teilchen des Minerals und den adsorbierten und eingeschlossenen pflanzlichen Stoffen, insbesondere Phytochemikalien, hergestellt. Es kommt dabei zur Ausbildung von reversiblen Aggregaten, die durch Zugabe eines geeigneten Lösungsmittels, insbesondere von Wasser, in Dispersion gebracht bzw. desaggregiert werden können.

Da die Einzelteilchen in kolloidaler Form vorliegen, können die adsorbierten bioaktiven Stoffe relativ leicht im Darmtrakt desorbiert werden. Durch die Aggregation während der Trocknung gebildeten feinen Granulate werden durch formschlüssige Verbindungen auch nichtionische Stoffe gebunden und gewährleisten gleichzeitig eine sichere Magenpassage.

Je nach verfahrenstechnischer Auslegung ist gegebenenfalls eine Desintegration der aggregierten Teile notwendig. Dieser Prozess wird vorzugsweise in gegenläufigen Stiftmühlen oder in Sichtermühlen durchgeführt. Dabei ist eine maximale Teilchengröße von 30μm wünschenswert.

Das durch das erfindungsgemäße Verfahren herstellbare biomineralische Verbundsystem ist ein grobkristallines Pulver mit kubischen Teilchen. Die kubischen Teilchen eignen sich besonders gut für die Direkttablettierbarkeit.

Das pulverförmige Verbundsystem ist gekennzeichnet durch eine niedrige Oxidierbarkeit, niedrige Lichtempfindlichkeit, geringe Wärme- und Kälteempfindlichkeit und geringe Adsorbierfähigkeit. Durch Messung des Redoxpotentials frisch hergestellter und nach 1 Jahr unter Licht-, Luft- und Temperatureinfluss gelagerter Proben war kein Abfall des Redoxpotentials zu verzeichnen.

In einer Ausführungsform weist das pulverförmige Verbundsystem eine hohe Magensaftresistenz, hohe Bioverfügbarkeit und eine hohe Dispergierfähigkeit auf.

Das pulverförmige Verbundsystem weist in vorteilhafter Weise einen hohen Gehalt an bioaktiven Stoffen auf, die bevorzugt im vorderen Dünndarmabschnitt aufgenommen werden.

Die maximale Teilchengröße des pulverförmigen Verbundsystems liegt bevorzugt unterhalb der organoleptischen Schwelle von 30 μm. Die Restfeuchte des pul verförm igen Verbundsystems beträgt ca. 5%. Beim bevorzugten Einsatz von Bentonit als Trägermaterial kann das Pulver zur Direkttablettierung eingesetzt werden.

Das biomineralische Verbundsystem enthält bioaktive Stoffe in hoher Konzentration. Der Anteil der bioaktiven Substanzen im pulverförmigen Verbundsystem beträgt bezogen auf die Gesamtmenge ca. 30%, bezogen auf die Menge des Trägermaterials ca. 42%.

Das Verbundsystem kann durch seine speziellen Eigenschaften in solche galenische Formen wie Tabletten, Kapseln, Salben, Zäpfchen, Suspensionen, Getränke, Saft, Gel oder Creme eingearbeitet werden. Durch eine Intensivdispergierung ist eine Rückführung in eine kolloidale Tondispersion möglich, wo keine Teilchen mehr aussedimentieren.

Durch die erfindungsgemäße Bindung der bioaktiven Stoffe auf den Mineralien ist es nunmehr möglich, die bioaktiven Stoffe zu stabilisieren und in eine lagerfähige Form zu überführen.

Auch ermöglicht das erfindungsgemäße pulverförmige Verbundsystem eine Verabreichung sämtlicher, vorzugsweise im Presssaft der verwendeten Obst- und Gemüsesorten enthaltenen bioaktiven Stoffe. Eine zeitaufwendige und kostenintensive Isolierung einzelner aktiver Komponenten ist nicht notwendig. Auch bietet dieser Ansatz den Vorteil, synergistische Effekte der bioaktiven Stoffe auszunutzen, die bei der Verwendung von einzelnen Komponenten in der Regel nicht auftreten.

Das biomineralische Verbundsystem ist einsetzbar als Mittel für Prävention und Therapie in Form von Nahrungsergänzungsmittel, als bilanzierendes diätisches Mittel, als Novel Food, als Phytopharmaka, als Zusatzstoff in Lebensmitteln und

Kosmetika. Auch kann es zur Stärkung des Immunsystems, in der Krebstherapie und/oder der Behandlung von bakteriellen und viralen Infektionen verwendet werden.

Das biomineralische Verbundsystem ist gekennzeichnet durch einen hohen Konzentrationsgrad an bioaktiven Stoffen, eine niedrige Oxidierbarkeit, niedrige Lichtempfindlichkeit, geringe Wärme- und Kälteempfindlichkeit, geringe Adsorbierbarkeit von Fremdstoffen, hohe Bioverfügbarkeit und Dispergierfähigkeit. Die Erfindung soll anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden, ohne sie auf diese Beispiele zu beschränken.

Ausführungsbeispiele

Beispiel 1

1. Zellaufschluss

Zum Zellaufschluss wird eine Pflanze mit folgenden Merkmalen eingesetzt (Tabelle 1 ):

Tabelle 1

Der Aufschluss der Pflanzenzellen erfolgte mit der Green Star-Saftpresse. Sie entsaftet mit kraftvollen, aber langsam drehenden Präzisions-Presswalzen. Bei nur

110 Umdrehungen pro Minute greifen diese Presswalzen wie Zahnräder ineinander und pressen schonend die Säfte. Ein Siebelement mit 0,5mm Maschenweite hält die

Cellulosebestandteile der Pflanzenzelle weitgehend zurück. Die hochempfindlichen

Enzyme und wertvollen Vitamine bleiben dabei im Saft erhalten. Die Saftausbeute beträgt etwa 41 % der eingesetzten Frischware.

2. Dispergierung

Anschließend wird eine Dispersion des Pflanzenpressaftes mit Friedland-Bentonit (FIM GmbH) im Massenverhältnis von 5 : 1 hergestellt.

Die Friedland-Bentonite weisen folgende Charakteristika auf.

Die Korngrößenverteilung (Schlämmanalyse, DIN 18123) beträgt < 2,0 μm 72 Masse%, 2,0 - 6,3 μm 10-15 Masse%, 6,3-20 μm 8-12 Masse%, 20-63 μm 1 Masse%, < 63μm 0,2 Masse%.

Friedland-Bentonite weisen ein Gesamtanteil an Tonmineralien zwischen 75 bis 78% auf. Dabei sind 44 Masse% Wechsellagerung (Muskovit-Montmorillonit-Mixed-Layer- Mineral), 16 Masse% Muskovit, 15 Masse% Kaolinit/Chlorit, 1 Masse% Glaukonit, 20 Masse% Quarz, 5 Masse% Feldspat, 2 Masse% Karbonate und 1 Masse% Pyrit. Die chemische Analyse ergibt folgende Zusammensetzung: 58,98% SiO2, 0,99% TiO 2 , 19,47% AI 2 O 3 , 6,89% Fe 2 O 3 , 0,023% MnO, 2,05% MgO, 0,49% CaO, 0,89% Na 2 O, 3,07% K 2 O und < 0,01 % F.

Die Schüttdichte beträgt 0,75 t/m 3 , die spezifische Oberfläche 170 m 2 /g, der pH-Wert 8,3, die Feuchtigkeit ca. 5%, die H 2 O-Absorption 150% Enslin, der Gehalt an Dioxine bei 0,2 ng/kg, und Kationen-Austauschkapazität 50-60 mval/100g.

Die Dispergier- und Reaktionszeit beträgt bei einer Temperatur von 35°C und unter leichtem Rühren 8 h. Nach dieser Zeit hat der Bentonit sein volles Quellvermögen erreicht. Ein Teil der bioaktiven Stoffe wurden durch physikalsiche Adsorption gebunden.

3. Trocknung

Die sahneartige Dispersion wird mit einer maximalen Schichtdicke von 2mm in einen Vakkumtrockenschrank gegeben. Die Trocknung erfolgt bei 35°C und unter Vakuum. Die Trocknungszeit beträgt ca. 8h. Während dieser Zeit wird das Wasser aus den Schichtzwischenräumen des Bentonites entfernt und die bioaktiven Stoffe, die nicht durch physikalische Adsorption akkumuliert wurden, durch einen formschlüssigen Verbund gebunden. Es entsteht ein reversibles, biomineralisches Verbundsystem mit grosseren Aggregaten mit einer Restfeuchte von 5%, die einer Desintegration zugeführt werden müssen.

4. Zerkleinerung

Die Desintegration erfolgt mit einer gegenläufigen Contraplex Stiftmühle der Firma Alpine. Die hohe Prallgeschwindigkeit stellt die maximale Teilchengrösse unter 30μm sicher. Die mittlere Teilchengrösse beträgt 9μm.

5. Reversibles biomineralisches Verbundsystem

Das am Beispiel der Pflanze Brassica rapa dargestellte Verfahren bewirkt eine Aufkonzentrierung der bioaktiven Substanzen im Vergleich zur Frischmasse um den Faktor 6,5. Auf 100g biomineralisches Verbundsystem (BMV) kommen ca. 30g bioaktive Stoffe und ca. 70g Bentonit. Das Aufnahmevermögen des Bentonits beträgt ca. 43% seiner Eigenmasse. Die bioaktiven Stoffe werden im Verdauungstrakt nach Dispersion des BMV mit Wasser im oberen Dünndarmbereich an den Körper abgegeben. Der nunmehr entladene Bentonit kann beim Durchgang durch den Darm seine positiven Effekte hinsichtlich Schadstoffaufnahme, Bindung pathogener Keime, antimykotische Wirkung u.s.w. entfalten. Das Bentonit im BMV ist somit nicht nur die Trägersubstanz für die bioaktiven Pflanzenstoffe, sondern gleichzeitig auch Wirkstoff zur Regulierung des Verdauungssystems.

Darüber hinaus kann durch das Bentonit im BMV unterschiedliche galenische Darreichungsformen wie Tabletten, Kapsen, Saft, Gel, Creme und Andere erhalten werden.

In der folgenden Tabelle 2 ist exemplarisch der Prozess der schrittweisen Aufkonzentrierung der Pflanzeninhaltsstoffe dargestellt.

Tabelle 2

Die in Tabelle 2 angeführten Zahlen ergeben sich aus den Veränderungen in der jeweiligen Verfahrensstufe bzw. aus Messungen vor und nach der Trocknung.

So ermöglich das vorliegende Verfahren eine Aufkonzentrierung der in der Pflanze enthaltenen Mineralien, Spurenelemente, Vitamine und sekundären Pflanzenstoffen und deren Verabreichung in angereicherter Form des biomineralischen Verbundsystems. Beispiel 2

Eingesetzter Rohstoff: Brassica rapa pulv. Extraktionsmittel: Ethanol-Wasser-Öl-Gemisch 50-45-5 Vol% Mineral: Friedländer Tonmehl <70μm

450g Brassicapulver wird mit 1 Liter Extraktionsmittel vermischt und unter intensivem Rühren ca. 85 Minuten extrahiert. Anschließend werden die Cellulosebestandteile mittels einer Zentrifuge abgetrennt. 1 Liter Extrakt werden 350g Tonmehl zugegeben und durch eine Intensivdispergierung optimal verteilt. Die anschließende Nasszerkleinerung mittels einer Konusmühle ermöglicht eine optimale mechanische Aktivierung und Zerkleinerung der Teilchen auf eine Teilchengröße von < 5μm. Die kolloidale beladene Tondispersion wird in einem Vakuumtrockner bei einer Temperatur von 45°C getrocknet.

Ausbeute: 560g biomineralisches Verbundsystem

Beispiel 3

Eingesetzter Rohstoff: AINi sat. Bulbus pulv.

Extraktionsmittel: Ethanol-Wasser-Öl-Gemisch 60-31 -9 Vol% Mineral: Friedländer Tonmehl <70μm

450g Rohstoffpulver wird mit 1 Liter Extraktionsmittel vermischt und unter intensivem Rühren ca. 85 Minuten extrahiert. Anschließend werden die Cellulosebestandteile mittels einer Zentrifuge abgetrennt. 1 Liter Extrakt werden 360g Tonmehl zugegeben und durch eine Intensivdispergierung optimal verteilt. Die anschließende Nasszerkleinerung mittels einer Konusmühle ermöglicht eine optimale mechanische Aktivierung und Zerkleinerung der Teilchen auf eine Teilchengröße von < 5μm. Die kolloidale beladene Tondispersion wird in einem Vakuumtrockner bei einer

Temperatur von 46°C getrocknet.

Ausbeute: 545g biomineralisches Verbundsystem

Beispiel 4

Eingesetzter Rohstoff: Curcumae long. Rhizoma pulv. Extraktionsmittel: Ethanol-Wasser-Öl-Gemisch 55-33-12 Vol% Mineral: Friedländer Tonmehl <70μm 460g Rohstoffpulver wird mit 1 Liter Extraktionsmittel vermischt und unter intensivem Rühren ca. 90 Minuten extrahiert. Anschließend werden die Cellulosebestandteile mittels einer Zentrifuge abgetrennt. 1 Liter Extrakt werden 350g Tonmehl zugegeben und durch eine Intensivdispergierung optimal verteilt. Die anschließende Nasszerkleinerung mittels einer Konusmühle ermöglicht eine optimale mechanische Aktivierung und Zerkleinerung der Teilchen auf eine Teilchengröße von < 5μm. Die kolloidale beladene Tondispersion wird in einem Vakuumtrockner bei einer Temperatur von 49°C getrocknet. Ausbeute: 560g biomineralisches Verbundsystem

Beispiel 5

Eingesetzter Rohstoff: Schwarze Johannesbeere gemahlen Extraktionsmittel: Ethanol-Wasser-Öl-Gemisch 60-34-6 Vol% Mineral: Friedländer Tonmehl <70μm

400g Rohstoffpulver wird mit 1 Liter Extraktionsmittel vermischt und unter intensivem Rühren ca. 55 Minuten extrahiert. Anschließend werden die Cellulosebestandteile mittels einer Zentrifuge abgetrennt. 1 Liter Extrakt werden 360g Tonmehl zugegeben und durch eine Intensivdispergierung optimal verteilt. Die anschließende Nasszerkleinerung mittels einer Konusmühle ermöglicht eine optimale mechanische Aktivierung und Zerkleinerung der Teilchen auf eine Teilchengröße von < 5μm. Die kolloidale beladene Tondispersion wird in einem Vakuumtrockner bei einer Temperatur von 46°C getrocknet.

Ausbeute: 550g biomineralisches Verbundsystem

Beispiel 6

Eingesetzter Rohstoff: Avena sativa Fructus pulv.

Extraktionsmittel: Ethanol-Wasser-Öl-Gemisch 60-31 -9 Vol% Mineral: Friedländer Tonmehl <70μm

360g Rohstoffpulver wird mit 1 Liter Extraktionsmittel vermischt und unter intensivem Rühren ca. 60 Minuten extrahiert. Anschließend werden die Cellulosebestandteile mittels einer Zentrifuge abgetrennt. 1 Liter Extrakt werden 360g Tonmehl zugegeben und durch eine Intensivdispergierung optimal verteilt. Die anschließende Nasszerkleinerung mittels einer Konusmühle ermöglicht eine optimale mechanische Aktivierung und Zerkleinerung der Teilchen auf eine Teilchengröße von < 5μm. Die kolloidale beladene Tondispersion wird in einem Vakuumtrockner bei einer

Temperatur von 50 0 C getrocknet.

Ausbeute: 550g biomineralisches Verbundsystem

Beispiel 7

Eingesetzter Rohstoff: Thymi vulg. Herba pulv. Extraktionsmittel: Ethanol-Wasser-Öl-Gemisch 85-10-5 Vol% Mineral: Friedländer Tonmehl <70μm

450g Rohstoffpulver wird mit 1 Liter Extraktionsmittel vermischt und unter intensivem Rühren ca. 49 Minuten extrahiert. Anschließend werden die Cellulosebestandteile mittels einer Zentrifuge abgetrennt. 1 Liter Extrakt werden 350g Tonmehl zugegeben und durch eine Intensivdispergierung optimal verteilt. Die anschließende Nasszerkleinerung mittels einer Konusmühle ermöglicht eine optimale mechanische Aktivierung und Zerkleinerung der Teilchen auf eine Teilchengröße von < 5μm. Die kolloidale beladene Tondispersion wird in einem Vakuumtrockner bei einer Temperatur von 35°C getrocknet. Ausbeute: 550g biomineralisches Verbundsystem

Beispiel 8

Eingesetzter Rohstoff: Equiseti Herba pulv. Extraktionsmittel: Ethanol-Wasser-Öl-Gemisch 85-10-5 Vol% Mineral: Friedländer Tonmehl <70μm

460g Rohstoffpulver wird mit 1 Liter Extraktionsmittel vermischt und unter intensivem Rühren ca. 60 Minuten extrahiert. Anschließend werden die Cellulosebestandteile mittels einer Zentrifuge abgetrennt. 1 Liter Extrakt werden 360g Tonmehl zugegeben und durch eine Intensivdispergierung optimal verteilt. Die anschließende Nasszerkleinerung mittels einer Konusmühle ermöglicht eine optimale mechanische Aktivierung und Zerkleinerung der Teilchen auf eine Teilchengröße von < 5μm. Die kolloidale beladene Tondispersion wird in einem Vakuumtrockner bei einer Temperatur von 60 0 C getrocknet. Ausbeute: 560g biomineralisches Verbundsystem

Beispiel 9

Eingesetzter Rohstoff: Tabebuia avell. Cortex pulv. Extraktionsmittel: Ethanol-Wasser-Öl-Gemisch 85-10-5 Vol% Mineral: Friedländer Tonmehl <70μm

350g Rohstoffpulver wird mit 1 Liter Extraktionsmittel vermischt und unter intensivem Rühren ca. 90 Minuten extrahiert. Anschließend werden die Cellulosebestandteile mittels einer Zentrifuge abgetrennt. 1 Liter Extrakt werden 360g Tonmehl zugegeben und durch eine Intensivdispergierung optimal verteilt. Die anschließende Nasszerkleinerung mittels einer Konusmühle ermöglicht eine optimale mechanische Aktivierung und Zerkleinerung der Teilchen auf eine Teilchengröße von < 5μm. Die kolloidale beladene Tondispersion wird in einem Vakuumtrockner bei einer Temperatur von 49°C getrocknet. Ausbeute: 560g biomineralisches Verbundsystem