Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR CONTACTING COMPONENTS IN ELECTRIC SYSTEMS IN A BONDED MANNER, ENERGY STORAGE UNIT, AND USE OF THE ENERGY OF AN ENERGY STORAGE UNIT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/111964
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for contacting components in electric systems in a bonded manner, having the steps of: - providing a plurality of components, said components having contact elements for making electric contact; - contacting the components via the contact elements in order to generate a current path; and - generating a flow of current in the current path in order to bond the contact elements via the thermal energy produced in the current path.

Inventors:
ALIG ROBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/080587
Publication Date:
June 02, 2022
Filing Date:
November 04, 2021
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG (DE)
International Classes:
H01M50/516
Foreign References:
EP3576491A12019-12-04
US20150041200A12015-02-12
US6825435B12004-11-30
DE102017125469A12018-05-03
Download PDF:
Claims:
Ansprüche

Verfahren zum stoffschlüssigen Kontaktieren von Komponenten (10) in elektri schen Systemen, umfassend die Schritte:

- Bereitstellen einer Vielzahl von Komponenten (10), wobei die Komponen ten (10) zur elektrischen Kontaktierung Kontaktelemente (20) aufweisen;

- Kontaktieren der Komponenten (10) über die Kontaktelemente (20) zum Erzeugen eines Strompfads;

- Erzeugen eines Stromflusses in dem Strompfad zum stoffschlüssigen Verbinden der Kontaktelemente (20) über die dort entstehende Wärme energie.

Verfahren nach Anspruch 1 , wobei zumindest eine Komponente (10) ein elektrischer Energiespeicher ist, umfassend die Schritte:

- Einbringen eines Widerstands, insbesondere einer elektronischen Last, in den Strompfad und Verwenden des elektrischen Energiespeichers (40) zum Erzeugen des Stromflusses.

Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, umfassend die Schritte:

- Bereitstellen einer Vielzahl von Batteriemodulen (40);

- Kontaktieren der Batteriemodule (40) über Leistungskabel (44) zu einem Hochvoltspeicher, wobei der Hochvoltspeicher einen Strompfad formt;

- Erzeugen eines Stromflusses in dem Strompfad mittels des Hochvoltspei chers derart, dass die Leistungskabel (44) verlötet werden.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend den Schritt:

Form- und/oder kraftschlüssiges Kontaktieren der Kontaktelemente (20).

5. Verfahren nach Anspruch 4, umfassend den Schritt:

- Aufbringen einer Klemmkraft über eine Klemmeinrichtung (22) zum Kon taktieren von zumindest zwei Kontaktelementen (20).

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend den Schritt:

- Aufbringen einer Vorspannung, insbesondere durch Umformen, auf zu mindest ein Kontaktelement (20) zum kraftschlüssigen Kontaktieren.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend den Schritt:

- Bereitstellen von Lotwerkstoff (24) an den Kontaktelementen (20).

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend den Schritt:

- Stoffschlüssiges Kontaktieren der Komponenten (20), insbesondere mit tels Klebstoff (26).

9. Verfahren nach Anspruch 8, umfassen den Schritt:

- Einbetten des Lotwerkstoffs (24) in den Klebstoff (26).

10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend den Schritt:

- Einstellen, insbesondere Erhöhen, des Übergangswiderstands an einer Kontaktstelle (21) von zumindest zwei Kontaktelementen (20), insbeson dere durch Einbringen eines entsprechenden Werkstoffs (26) in oder an die Kontaktstelle (21).

11. Energiespeichereinheit, insbesondere Hochvoltspeicher, hergestellt nach ei nem Verfahren gemäß einer der vorhergehenden Ansprüche.

12. Verwenden der Energie einer Energiespeichereinheit in einem Strompfad zum stoffschlüssigen Verbinden von Kontaktstellen (21) in dem Strompfad.

13. Verwendung nach Anspruch 12, wobei die Energie zum Nachlöten verwendet wird.

Description:
Verfahren zum stoffschlüssigen Kontaktieren von Komponenten in elektrischen Systemen, Energiespeichereinheit sowie Verwendung der Energie einer Energiespeichereinheit

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum stoffschlüssigen Kontaktieren von Komponenten in elektrischen Systemen, eine Energiespeichereinheit sowie eine Verwendung der Energie einer Energiespeichereinheit.

Es ist allgemein bekannt, dass beispielsweise zwei elektrische Leiter zur Kontaktie rung miteinander verschraubt werden können. Um den Übergangswiderstand an der Kontaktstelle zu reduzieren, sind zur Kontaktierung bzw. Verbindung stoffschlüssige Verfahren, wie beispielsweise das Löten, zu bevorzugen. Für Hochvoltspeicher, wie sie beispielsweise in teil- oder vollelektrifizierten Kraftfahrzeugen verwendet werden, bedeutet dies, dass die zur Verbindung der einzelnen Batteriemodule verwendeten Kabel bzw. Modulverbinder oftmals überdimensioniert sind, um an deren Kontakt stellen den Übergangswiderstand möglichst gering und die Wärmeentwicklung in Grenzen zu halten. Sämtliche Kontaktstellen stoffschlüssig, beispielsweise mittels Löten, zu verbinden, gestaltet sich in der Serienfertigung allerdings als aufwendig und damit kostenintensiv. So stellt bereits die Zugänglichkeit zu den Löt- bzw. Kon taktstellen ein Problem dar.

Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum stoff schlüssigen Kontaktieren von Komponenten in elektrischen Systemen, eine Ener giespeichereinheit sowie eine Verwendung der Energie einer Energiespeichereinheit anzugeben, wobei die bekannten Verfahren oder Ansätze zum stoffschlüssigen Kontaktieren optimiert und vereinfacht werden sollen.

Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1, durch einen Hochvolt speicher gemäß Anspruch 11 sowie durch eine Verwendung gemäß Anspruch 12 gelöst. Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen so wie der Beschreibung und den beigefügten Figuren.

Erfindungsgemäß umfasst ein Verfahren zum stoffschlüssigen Kontaktieren von Komponenten in elektrischen/elektronischen Systemen die Schritte:

Bereitstellen einer Vielzahl von Komponenten, wobei die Komponenten zur elektrischen Kontaktierung Kontaktelemente aufweisen; Kontaktieren der Komponenten über die Kontaktelemente zum Erzeugen ei nes Strompfads;

Erzeugen eines Stromflusses in dem Strompfad zum stoffschlüssigen Ver binden der Kontaktelemente über die dort entstehende Wärmeenergie.

Mit Vorteil wird ein Stromfluss in dem Strompfad derart erzeugt, dass sich die Kon taktelemente an den Kontaktstellen über die dort entstehende Wärme bzw. Wärme energie stoffschlüssig verbinden. Das vorgenannte „Kontaktieren der Komponenten“ ist also insbesondere als ein Vorpositionieren bzw. Vorkontaktieren der Komponen ten zu verstehen. Dieses Kontaktieren soll so ausgeführt werden, dass die Kompo nenten ausreichend verbunden sind, um überhaupt einen Strompfad bilden zu kön nen bzw. einen Stromfluss zuzulassen. Über das Einbringen von Energie in den Strompfad, zum Erzeugen des Stromflusses, werden automatisch die vorpositionier ten bzw. vorkontaktierten Kontaktstellen stoffschlüssig verbunden. Hierbei wird der Umstand ausgenutzt, dass es durch die an den Kontaktstellen auftretenden Über gangswiderstände zu Verlusten kommt, welche in einer Wärmeentwicklung resultie ren, wobei diese Wärme vorteilhafterweise zum Erzeugen der stoffschlüssigen Ver bindungen genutzt wird.

Bevorzugt sind an den Kontaktstellen entsprechende Mittel vorgesehen, welche das Ausbilden einer stoffschlüssigen Verbindung ermöglichen oder unterstützen. Typi scherweise wird beispielsweise an den Kontaktstellen Lotwerkstoff vorgehalten.

Die Energie kann von extern eingebracht werden oder über eine Komponente, wel che (Bestand-)Teil des elektrischen Systems ist. Zum Steuern/Regeln des Strom flusses wird beispielsweise ein Widerstand verwendet.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist zumindest eine Komponente eine Energiespeichereinheit, insbesondere ein elektrischer Energiespeicher. Das Verfah ren umfasst entsprechend bevorzugt die Schritte:

Einbringen eines (Last-)Widerstands, insbesondere einer elektronischen Last, in den Strompfad;

Verwenden des elektrischen Energiespeichers zum Erzeugen des Stromflus ses.

Die elektronische Last ist ein Gerät oder eine Baugruppe, die als Ersatz für einen konventionellen Lastwiderstand eingesetzt werden kann. Über den Widerstand bzw. die elektronische Last kann der Stromfluss innerhalb des Strompfads auf ein ge wünschtes Maß eingestellt werden. Mit Vorteil wird vorliegend die Energiespeichereinheit bzw. der elektrische Energie speicher, welcher selbst Bestandteil des elektrischen Systems ist, dazu verwendet, das elektrische System zu kontaktieren. Mit Vorteil wird also die Energie zum Verlö ten durch den elektrischen Energiespeicher selbst aufgebracht.

Alternativ kann die Energie in den Strompfad auch über eine externe Energiequelle eingebracht werden, welche also nicht Bestandteil des zu kontaktierenden elektri schen Systems ist. Auch hierbei bleibt einer der Hauptvorteile des Verfahrens beste hen, dass nämlich die einzelnen Kontaktstellen nicht sequenziell stoffschlüssig kon taktiert oder verlötet werden müssen, sondern unmittelbar gleichzeitig in einem Ver fahrensschritt.

Gemäß einer Ausführungsform wird beim Einbringen der Energie über eine externe Energiequelle, der Energiespeicher geladen.

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verfahren die Schritte:

Bereitstellen einer Vielzahl von Batteriemodulen;

Kontaktieren der Batteriemodule über Leistungskabel zu einem Hochvolt speicher, wobei der Hochvoltspeicher einen Strompfad formt;

Erzeugen eines Stromflusses in dem Strompfad mittels des Hochvoltspei chers derart, dass die Leistungskabel an den Kontaktstellen verlötet werden. Die Komponenten sind also vorliegend insbesondere Batteriemodule und Leistungs kabel bzw. Modulverbinder, welche zur Verbindung bzw. Kontaktierung der Batte riemodule vorgesehen sind. Bei den Modulverbindern bzw. Leistungskabeln handelt es sich typischerweise um Kupferkabel bzw. Metall- und/oder Kupferschienen.

Diese können vorliegend vorteilhafterweise deutlich kleiner dimensioniert werden, da die Übergangswiderstände an den Kontaktstellen aufgrund der stoffschlüssigen Verbindung geringer ausfallen. Damit können Bauraum, Gewicht und Kosten einge spart werden.

Gemäß einer Ausführungsform umfasst das Verfahren den Schritt:

Form- und/oder kraftschlüssiges Kontaktieren der Kontaktelemente.

Das form- und/oder kraftschlüssige Kontaktieren ist zweckmäßigerweise derart aus gelegt, dass die Kontaktelemente ausreichend kontaktiert sind, damit überhaupt ein Strompfad gebildet werden kann. Gemäß einer Ausführungsform umfasst das Verfahren den Schritt:

- Aufbringen einer Klemmkraft über eine Klemmeinrichtung zum Kontaktieren von zumindest zwei Kontaktelementen.

Über eine derartige Klemmeinrichtung können beispielsweise zwei Kontaktele mente, also eine Kontaktstelle, zueinander kontaktiert werden, insbesondere tempo rär kontaktiert werden. Die Klemmeinrichtung wird zweckmäßigerweise im An schluss bzw. nach dem Erzeugen der stoffschlüssigen Verbindung entfernt. Mit Vor teil ist die Klemmeinrichtung derart ausgebildet, dass eine Vielzahl von Kontaktstel len kontaktiert bzw. vorkontaktiert werden kann, wodurch der Aufwand deutlich re duziert werden kann.

Gemäß einer Ausführungsform umfasst das Verfahren den Schritt:

- Aufbringen einer Vorspannung, insbesondere durch Umformen, auf zumin dest ein Kontaktelement zum kraftschlüssigen Kontaktieren.

Zweckmäßigerweise werden geeignet ausgebildete Komponenten, soweit möglich, zumindest bereichsweise umgeformt, um beispielsweise eine (Vor-)Spannung zu in duzieren, welche dazu genutzt werden kann, ein kraftschlüssiges Kontaktieren zwi schen zwei Kontaktelementen bzw. Komponenten zu ermöglichen. Ein derartiger Ansatz ist beispielsweise dann zielführend, wenn es sich bei den Komponenten um Stromleiter in Form von Laschen oder dergleichen handelt.

Gemäß einer Ausführungsform umfasst das Verfahren den Schritt:

Bereitstellen von Lotwerkstoff an den Kontaktelementen.

Wie bereits erwähnt, wird zur stoffschlüssigen Verbindung insbesondere Lotwerk stoff verwendet. Insbesondere ist das stoffschlüssige Verbinden also als ein Lötver fahren zu verstehen. Der Schmelzpunkt des Lotwerkstoffs liegt typischerweise zwi schen 180° und 260° C. Zum Erreichen dieser Temperaturen an den Kontaktstellen wird der Stromfluss in dem Strompfad, kurzzeitig, entsprechend eingestellt. Zweck mäßigerweise erfolgt die stoffschlüssige Verbindung oberhalb der thermischen Dau erhaltbarkeitsbelastung der Komponenten, insbesondere der Modulverbinder bzw. Leistungskabel.

Gemäß einer Ausführungsform umfasst das Verfahren den Schritt:

Stoffschlüssiges Kontaktieren der Komponenten, insbesondere mittels Kleb stoff.

Gemäß einer Ausführungsform wird an den Kontaktstellen Klebstoff vorgehalten, um die Kontaktelemente vorzukontaktieren bzw. vorzupositionieren. Gemäß einer Ausführungsform umfasst das Verfahren den Schritt:

Einbetten des Lotwerkstoffs in den Klebstoff.

Gemäß einer Ausführungsform kann eine entsprechende Materialmischung auf zu mindest eine der Komponenten bzw. eines der Kontaktelemente aufgetragen wer den.

Gemäß einer Ausführungsform umfasst zumindest ein Kontaktelement eine Lotta sche bzw. bildet eine solche aus. Zweckmäßigerweise ist die Lottasche ausgebildet, um ein Lotdepot bereitzustellen, also eine gewisse Menge Lotwerkstoff, welche zum späteren Verbinden benötigt wird. Dabei kann die Lottasche auch derart ausgebildet sein, dass ein kongruent ausgebildetes Kontaktelement form- und/oder kraftschlüs sig zur Vorkontaktierung angeordnet bzw. insbesondere eingesteckt werden kann. Die Lottasche ist gemäß einer Ausführungsform als Ausnehmung, Rücksprung, Öff nung oder Bohrung etc. in der jeweiligen Komponente bzw. in dem jeweiligen Kon taktelement ausgebildet. Zweckmäßigerweise handelt es sich bei den Komponenten unter anderem um Leistungskabel, wobei die Leistungskabelenden mit Lottaschen ausgebildet sind.

Weiter alternativ können zur form- und/oder kraftschlüssigen Vorkontaktierung auch Befestigungsmittel, wie Schrauben, verwendet werden, welche an der Kontaktstelle verbleiben oder auch wieder entfernt werden können.

Gemäß einer Ausführungsform umfasst das Verfahren den Schritt:

Einstellen, insbesondere Erhöhen, des Übergangswiderstands an einer Kon taktstelle von zumindest zwei Kontaktelementen, insbesondere durch Ein bringen eines entsprechenden Werkstoffs in oder an die Kontaktstelle.

Der vorgenannte Werkstoff ist zweckmäßigerweise dahingehend ausgewählt, den Übergangswiderstand so zu verändern, insbesondere zu erhöhen, dass gezielt eine Wärmeentwicklung erreicht wird, zum Ausbilden der stoffschlüssigen Verbindung. Alternativ kann der Übergangswiderstand gezielt durch eine lokale/bereichsweise Materialrücknahme, wie beispielsweise einer Querschnittsverringerung eines Lei ters, erzielt werden. Gemäß einer Ausführungsform sind gezielt Lufttaschen vorge sehen, welche dann durch den Lotwerkstoff ausgefüllt werden können.

Gemäß einer Ausführungsform kann der vorgenannte Klebstoff als ein Werkstoff ausgebildet sein, über welchen der Übergangswiderstand erhöht wird. Typische (Nenn-)Ströme zum Erreichen der stoffschlüssigen Verbindung(en) liegen beispielsweise in einem Bereich von 1200 bis 1600A, bei (Nenn-)Spannungen in ei nem Bereich von 300V bis 500V. Die Nennströme von Hochvoltbatterien für Hybrid fahrzeuge können auch deutlich niedriger liegen. Die Nennspannungen können, ge rade in der Zukunft, auch durchaus höher liegen, beispielsweise in einem Bereich von 800V bis 1000V.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird das Verfahren zum stoffschlüssi gen Kontaktieren direkt unmittelbar nach der Produktion bzw. Herstellung des elektrischen Systems, wie beispielsweise des Hochvoltspeichers, durchgeführt. Vor teilhafterweise findet der Lötprozess also direkt nach Produktionsende statt.

Die Erfindung betrifft auch eine Energiespeichereinheit, insbesondere einen Hoch voltspeicher, welcher nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kontaktiert bzw. her gestellt ist. Derartige Hochvoltspeicher umfassen bevorzugt eine Vielzahl von Batte riemodulen, welche zu dem Hochvoltspeicher assembliert sind. Die Batteriemodule umfassen zweckmäßigerweise jeweils eine Vielzahl von Energiespeicherzellen, ins besondere Akkumulatoren. Bevorzugte Arten oder Typen von Energiespeicherzellen sind beispielsweise Lithiumionen-, Lithiumschwefel oder Eisen-Phosphatzellen. Ty pische Gehäusebauformen der Energiespeicherzellen sind Rundzellen und insbe sondere prismatische Zellen, insbesondere also Gehäuse mit festen Körpern. Dane ben können aber auch Energiespeicherzellen mit weichen Gehäusen verwendet werden, auch bekannt als Pouch-Zellen. Energiespeicherzellen können auch Kon densatoren oder Superkondensatoren sein. Energiespeichereinheiten der in Rede stehenden Art werden insbesondere als Energiespeicher in teil- und/oder voll elektrisch betriebenen Kraftfahrzeugen verwendet. Sie werden auch Traktions- oder Antriebsbatterien genannt.

Die Erfindung betrifft auch die Verwendung der Energie einer Energiespeicherein heit, insbesondere einer elektrischen Energiespeichereinheit wie eines Hochvolt speichers, in einem Strompfad zur stoffschlüssigen Verbindung von Kontaktstellen in dem Strompfad. Zweckmäßigerweise wird also die zum stoffschlüssigen Verbin den, bevorzugt zum Verlöten, notwendige Energie durch die Energiespeichereinheit selbst aufgebracht. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, dass beispielsweise Leis tungskabel mit endseitig angeordneten Lottaschen verwendet werden, wobei die Lottaschen zum einen zur Vorpositionierung bzw. Vorkontaktierung der Leistungska bel verwendet werden können, wie auch zum Bereitstellen des zum Verlöten not wendigen Lotwerkstoffs.

Gemäß einer Ausführungsform wird die Energie der Energiespeichereinheit zum Nachlöten verwendet. Dies bedeutet, dass während des Betriebs der Energiespei chereinheit zweckmäßigerweise bei Bedarf Erhaltungslötungen durchgeführt werden können. Die im Betrieb auftretenden Ströme werden zum Nachlöten verwendet bzw. die Energiespeichereinheit wird, kurzzeitig, derart betrieben, dass an den Kontakt stellen ein Nachlöten stattfinden kann. Dies ist besonders vorteilhaft, da damit über die Betriebsdauer der Energiespeichereinheit, bzw. allgemein des elektrischen Sys tems, hinweg, eine optimale Verbindung an den Kontaktstellen sichergestellt werden kann.

Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsformen verschiedener Komponenten bzw. Verfahren mit Bezug auf die beigefügten Figuren.

Es zeigen:

Fig. 1 : mehrere Kontaktelemente, welche Kontaktstellen formen, kontaktiert über eine Klemmeinrichtung;

Fig. 2: eine weitere Ausführungsform einer Kontaktstelle;

Fig. 3: zwei Ausführungsformen von Komponenten nebst Kontaktelementen;

Fig. 4: eine weitere Ausführungsform einer Kontaktstelle.

Fig. 1 zeigt in einer schematischen Ansicht eine Klemmeinrichtung 22, welche zwei Laschen umfasst, welche über Befestigungsmittel 30, vorliegend als gestrichelte Li nie skizziert, verbunden sind. Bei den Befestigungsmitteln 30 kann es sich um Schraubverbindungen handeln. Zu erkennen sind jeweils zwei Komponenten 10, welche endseitig Kontaktelemente 20 aufweisen. An jeweils einem der Kontaktele mente 20 ist Lotwerkstoff 24 angeordnet. Durch die Klemmeinrichtung 22 werden die jeweiligen Kontaktelemente 20, wobei dazwischen der Lotwerkstoff 24 angeord- net ist, zusammengedrückt. Fließt nun ein ausreichend hoher Strom über die Kom ponenten 10 bzw. Kontaktelemente 20, erfolgt automatisch ein Verlöten an den Kontaktstellen 21. Die Klemmeinrichtung 22 kann im Anschluss entfernt werden.

Fig. 2 zeigt eine weitere schematisch dargestellte Ausführungsform einer Kontakt stelle 21 in einer schematischen Darstellung, wobei eine Komponente 10 vorliegend beispielsweise als Leistungskabel oder Modulverbinder 44 ausgebildet ist, welcher endseitig ein Kontaktelement 20 aufweist, an welchem ein Isoliermaterial 26 ange ordnet ist. Das Isoliermaterial dient bevorzugt zu einer Erhöhung bzw. insbesondere zu einer gezielten und bereichsweise Erhöhung des Übergangswiderstands, um zu sätzlich Wärme zu erzeugen. Das Isoliermaterial 26 kann gleichzeitig als Klebstoff wirken. Eine weitere Komponente 10 ist vorliegend als elektrischer Energiespeicher bzw. Batteriemodul skizziert, welches einen Spannungsabgriff 42 umfasst, der vor liegend ein zweites Kontaktelement 20 darstellt. An diesem ist Lotwerkstoff 24 vor gesehen. Schematisch angedeutet ist, dass das Leistungskabel 44 verformt ist.

Über dieses Verformen kann eine Spannung in das Bauteil eingebracht werden, welche dazu genutzt werden kann, dass die beiden Kontaktelemente 20 zueinander kontaktiert werden, insbesondere kraftschlüssig kontaktiert werden, sodass ein Strompfad gebildet ist.

Fig. 3 zeigt zwei schematisch dargestellte Ausführungsformen von Komponenten 10, wobei in der linken Bildhälfte eine Komponente 10 skizziert ist, beispielsweise als Leiterelement, welches endseitig ein Kontaktelement 20 aufweist, wobei dieses einen Klebstoff 26 umfasst, in welchen Lotwerkstoff 24 eingebettet ist. In der rechten Bildhälfte ist schematisch eine Komponente 10 dargestellt, beispielsweise ein Lei terelement, welches endseitig ein Kontaktelement 20 aufweist, welches eine Lotta sche 28 umfasst. In einer derartigen Lottasche 28 kann Lotwerkstoff für das spätere Verlöten vorgehalten bzw. angeordnet sein. Zusätzlich kann eine derartige Lotta sche dazu verwendet werden, ein kongruent ausgebildetes (hier nicht dargestelltes) Kontaktelement form- und/oder kraftschlüssig zur Vorpositionierung bzw. Vorkontak tierung anzuordnen.

Fig. 4 zeigt eine weitere schematisch dargestelle Ausführungsform einer Kontakt stelle 21 , wobei an der Kontaktstelle 21 zwei Komponenten 10, welche endseitig Kontaktelemente 20 aufweisen, aneinander anliegen können. Das rechte Kontakte lement 20 umfasst eine Lottasche 28 sowie einen Eingriffsbereich 32, welcher zum Zusammenwirken mit einem Befestigungsmittel 30 ausgelegt ist. Über das Befesti gungsmittel 30 können die beiden Komponenten 10 zueinander vorkontaktiert wer den. Die eigentliche stoffschlüssige Verbindung wird mittelbar über das Lot, welches in der Lottasche 28 vorgehalten wird, erzielt.

Bezugszeichenliste

10 Komponente 20 Kontaktelement 21 Kontaktstelle

22 Klemmeinrichtung 24 Lotwerkstoff 26 Klebstoff, Isoliermaterial 28 Lottasche 30 Befestigungsmittel

32 Eingriffsbereich 40 Elektrischer Energiespeicher, Batteriemodul 42 Spannungsabgriff 44 Leistungskabel, Modulverbinder