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Title:
METHOD AND CONTROL DEVICE FOR INVOKING FUNCTIONS AND FOR ACTIVATING SETTINGS OF A VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/209179
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a human-machine interface (HMI) for invoking functions and for activating settings of a vehicle (100), the functions and the settings being represented by elements (5) in a display region (1) which is located in the visual field of a person driving the vehicle (100). An input marker (6) in the display region (1) can be moved by means of an input means (7) which is to be intuitively operated by the operator, for example, a touchpad or a joystick, in particular a mouse (8), onto the element (5) of a function or onto the element (5) of a setting to be activated.

Inventors:
BONGERS PETER (IT)
Application Number:
PCT/EP2023/061303
Publication Date:
November 02, 2023
Filing Date:
April 28, 2023
Export Citation:
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Assignee:
BONGERS PETER (IT)
International Classes:
B60K35/00; B60K37/06; B60R16/02; G06F3/033; G06F3/04812; G06F3/0482; G06F3/04842
Domestic Patent References:
WO2013056998A12013-04-25
Foreign References:
US20110032186A12011-02-10
EP3299208A12018-03-28
US20080238874A12008-10-02
Attorney, Agent or Firm:
KLUIN PATENT (DE)
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Claims:
Patentansprüche: Verfahren zum Aufrufen von Funktionen und zur Betätigung von Einstellungen eines Fahrzeugs (100), wobei die Funktionen und Einstellungen durch Elemente (5) in einem Anzeigebereich (1) dargestellt werden, der sich im Sichtfeld einer das Fahrzeug (100) führenden Person befindet, und wobei eine Eingabemarke (6) in dem Anzeigebereich (1) mittels eines intuitiv von der das Fahrzeug bedienenden Person zu bedienenden Eingabemittels (7) auf das Element (5) einer zu betätigen Einstellung verlagert wird. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil des Anzeigebereichs (1) durch eine Projektion in eine Windschutzscheibe (14) des Fahrzeugs (100) bewirkt wird. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil des Anzeigebereichs (1) durch eine Darstellung auf einem im Sichtfeld der das Fahrzeug bedienenden Person liegenden Teils eines Armaturenbretts (2) des Fahrzeugs (100) angeordneten Displays (15) erzeugt wird. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Eingabemittel (7) eine Mouse (8) umfasst, und die Eingabemarke (6) mittels Verschieben der Mouse erfolgt. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Anzeigebereich (1) mittels der Mouse, insbesondere mittels eines Scroll-Rads, veränderbar ist. Steuersystem (200) zum Aufrufen von Funktionen und zur Betätigung von Einstellungen eines Fahrzeugs (100), mit einem Anzeigebereich, der im Sichtfeld einer das Fahrzeug bedienenden Person angeordnet ist, wobei der Anzeigebereich (1) Elemente (5) aufweist, die den Funktionen und Einstellungen zugeordnet sind, mit einer Eingabemarke (6) innerhalb des Anzeigebereichs, mit welcher die Elemente (5) einzeln ansteuerbar und anwählbar sind, und mit einem intuitiv betätigbaren Eingabemittel (7), mittels welchem die Eingabemarke (6) verlagerbar, die Funktionen abrufbar und die Einstellungen betätigbar sind. Steuersystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuersystem (200) eine Projektionsvorrichtung umfasst, die mit zumindest einem Teil einer Windschutzscheibe (14) des Fahrzeugs zusammenwirkt. Steuersystem nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuersystem ein Display umfasst, welches im Sichtfeld der das Fahrzeug führenden Person angeordnet ist und vorzugsweise in einem Teil eines Armaturenbretts (2) des Fahrzeugs (100) angeordnet ist. Steuersystem nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingabemittel (7) ein Touchpad oder einen Joystick, vorzugsweise eine Mouse (8) umfassen. Steuersystem nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingabemittel (7) eine Mouse (8) umfassen. Steuersystem nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Mouse (8) ein Betätigungsmittel (12) umfassendes, ergonomisch geformtes Gehäuse (9) aufweist, welches vorzugsweise über magnetisch wirkende Mittel an einem Untergrund (11) gegen unbeabsichtigtes Abheben und/oder Verrutschen vom Untergrund (11) sicherbar ist. Steuersystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die magnetisch wirkenden Mittel aktivierbar sind, insbesondere derart, dass sie aktiviert werden, wenn das Gehäuse der Mouse (8) von einer Bedienperson nicht manuell betätigt wird. Fahrzeug mit einem Steuersystem nach einem der Ansprüche 6 bis 12.
Description:
Peter Bongers

Verfahren und Steuersystem zum Aufrufen von Funktionen und zur Betätigung von Einstellungen eines Fahrzeugs

Die Erfindung betrifft ein computergestütztes Verfahren und ein computergestütztes Steuersystem zum Aufrufen von Funktionen und zur Betätigung von Einstellungen eines Fahrzeugs, auch als „computergestützte Mensch/Maschine- Benutzerschnittstelle" bzw. „Human Machine Interface (HMI)" bezeichnet.

Ein sicheres Führen eines Fahrzeugs erfordert von einer das Fahrzeug führenden Person - nachfolgend kurz als Person bezeichnet - die volle Aufmerksamkeit bei der Beobachtung der Verkehrsszenerie.

Nicht zuletzt zur Erhöhung des Fahrkomforts und insbesondere der Fahrsicherheit weisen Fahrzeuge computergestützte Steuersysteme mit einem großen Funktionsumfang auf. Es ist bereits bekannt, diese Steuersysteme so auszubilden, dass deren Funktionsumfang erweiterbar ist. Hierzu kann der Zugriff des Steuersystems auf vernetzte Dienste vorgesehen sein.

Neben den fahrzeugtypischen Funktionen können Service- und Geschäftstätigkeiten über die Steuersysteme angeboten werden, bspw. Park-, Einkaufs-, und Übernach- tungsmöglichkeiten. Die Angebotsvielfalt ist nahezu unbegrenzt und wird sich in Zukunft erweitern. Auch weisen Fahrzeuge heutzutage regelmäßig eine Vielzahl von Einstellungsmöglichkeiten auf. Beispielhaft seien Einstellungen von Lenk-, Motor-, Brems-, sowie Fahrwerks-Charakteristika und insbesondere von Sicherheits- und Warnfunktionen genannt. Zudem verfügen Fahrzeuge regelmäßig über hochwertige Multi-Media- Einrichtungen, die Einstellungen ihres Klangs an die Hörgewohnheiten der Person oder von Passagieren ermöglichen.

Aufgrund der immer größer werdenden Vielzahl von Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten ist das Aufrufen aller Funktionen und die Betätigung aller Einstellungen mit herkömmlichen, ohne Blickkontakt der Person betätigbaren Mitteln, wie Stockschalter, Lenkradtasten, etc. nicht mehr möglich. Die bei heutigen Fahrzeugen verwendeten HMI's umfassen regelmäßig Eingabemittel, die zur Betätigung den Blickkontakt der Person erfordern. Sie wird hierdurch von der Beobachtung der Verkehrsszenerie abgelenkt. Hiermit verbunden ist eine erhebliche Erhöhung des Risikos eines Verkehrsunfalls.

Diese Gefahr besteht umso mehr, als Funktionen bei verschiedenen Fahrzeugen regelmäßig auf unterschiedliche Weisen aufzurufen sind und dies wiederum anders, als etwaige Einstellungen des Fahrzeugs betätigt werden. So umfassen manche Fahrzeuge sowohl mechanische Schalter zum Aufrufen von Funktionen als auch Drehregler zur Betätigung von Einstellungen des Fahrzeugs. Aufgrund der Vielzahl von Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten sind diese Schalter und Drehregler dann verschiedenen Funktionen und Einstellungen zugeordnet, wozu beispielsweise Touchscreens vorgesehen sind. Insbesondere bei Letzteren ist - anders als bei einem Schalter oder Drehregler - meist keine haptische Erfassung eines Bedienelements möglich, sodass stets der Blick der Person im Moment der Nutzung auf den Touchscreen gerichtet werden muss. Hierdurch ergeben sich zwangsläufig Zeitspannen, in denen die Person die Verkehrsszenerie nicht mehr im Blick hat.

Um hier Abhilfe zu schaffen ist es bereits bekannt, Gesten- oder Sprachsteuerungen zum Aufrufen von Funktionen und zur Betätigung von Einstellungen des Fahrzeugs vorzusehen. In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, dass die Gesten- oder Sprachsteuerungen oft nicht mit der wünschenswerten Zuverlässigkeit funktionieren. Insbesondere werden Gesten von der Gestensteuerung oft nicht erkannt oder missinterpretiert und die Sprachsteuerung funktioniert nur dann, wenn die Person die zum Aufrufen der jeweiligen Funktion bzw. zur Betätigung der jeweiligen Einstellung im System vorgesehene Wortwahl verwendet. Die Person ist somit gezwungen, die fahrzeugspezifischen „Befehle" zu lernen, will sie die Sprachsteuerung fehlerfrei nutzen. Um den Einsatz der Sprachsteuerung zu erleichtern, ist es bei einigen Fahrzeugen bekannt, in einem Display zum Aufrufen von Funktionen und zur Betätigung von Einstellungen vom System erkannte Wortfolgen anzuzeigen. Hierdurch wird die Person allerdings nochmals vom Verkehrsgeschehen abgelenkt, wodurch das Unfallrisiko wiederum steigt.

Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren und ein verbessertes Steuersystem zum Aufrufen von Funktionen und zur Betätigung von Einstellungen eines Fahrzeugs, mit anderen Worten ein verbessertes HMI eines Fahrzeugs zu schaffen, das trotz des wachsenden Funktionsumfangs ein sicheres Führen des Fahrzeugs ermöglicht.

Das erfindungsgemäße Verfahren sieht vor, zumindest die Funktionen und Einstellungen, die nicht mit den herkömmlichen, ohne Blickkontakt betätigbaren Mitteln aufgerufen bzw. betätigt werden können, computergestützt, d.h. durch eine Software durch Elemente in einem Anzeigebereich darzustellen, der sich im Sichtfeld der das Fahrzeug führenden Person befindet.

Damit sich der Anzeigebereich im Sichtfeld der Person befindet, müssen dessen seitliche Ränder im horizontalen Sichtwinkel der Person liegen. Die maximale seitliche Ausdehnung des Anzeigebereichs ist also durch den horizontalen Sichtwinkel der Person begrenzt. Dieser beträgt üblicherweise 124 Grad. Vorzugsweise ist die seitliche Ausdehnung des Anzeigebereichs jedoch so gewählt, dass seine Ränder innerhalb eines Blickwinkels von +/- 30 Grad aus einer mit einer Längsachse des Fahrzeugs zusammenfallenden nach Vorn-Blickrichtung der Person liegen.

Damit der obere Rand des Anzeigebereichs im Sichtfeld der Person liegt, muss er im vertikalen Sichtwinkel liegen. Hierzu befindet er sich in einer maximal um einen Winkel von 50 Grad von einer horizontalen Blickrichtung der Person versetzten Richtung, vorzugsweise maximal 25 Grad. Der untere Rand des Anzeigebereichs befindet sich in einer maximal um 70 Grad, vorzugsweise um maximal 30 Grad von der horizontalen Blickrichtung der Person versetzten Richtung. Aufgrund dieser Maßnahmen ist sichergestellt, dass der Fahrzeugführer den gesamten Anzeigebereich und somit auch sämtliche in diesen dargestellten Elementen stets im Blick hat, ohne sich hierzu von der Verkehrsszenerie abwenden zu müssen.

Die vorstehend für die horizontalen und vertikalen Sichtwinkel angegebenen, zu bevorzugenden kleinen Winkelwerte begrenzen einen nachfolgend auch als „optimaler Blickwinkel" bezeichneten Winkelbereich.

Ferner sieht das erfindungsgemäße Verfahren vor, dass die einzelnen Elemente mit einer computergestützt, d.h durch eine Software erzeugten Eingabemarke, auch „Cursor" genannt, in dem Anzeigebereich anwählbar sind. Zur Verlagerung der Eingabemarke ist erfindungsgemäß ein Eingabemittel vorgesehen, welches von der Person intuitiv, d. h. allein aufgrund der Haptik des Eingabemittels und ohne Sichtkontakt betätigbar ist.

Die Elemente können somit mit dem Eingabemittel angewählt und die Funktionen aufgerufen bzw. die Einstellungen betätigt werden, ohne dass die Person hierzu ihren Blick von der Verkehrsszenerie abwenden muss

Da die Eingabemarke und die Elemente computergestützt mittels einer Software erzeugt werden, sind die Gestaltung der Eingabemarke und die der Elemente sowie deren Anordnung an Wünsche und Erfordernisse bspw. von verschiedenen Fahrzeugherstellern anpassbar. So kann das erfindungsgemäße Verfahren bspw. an eine Corporate Identity eines Fahrzeugherstellers angepasst werden. Das erfindungsgemäße Verfahren ist daher universell einsetzbar und kann auch an zukünftige Entwicklungen von Fahrzeugen und zukünftigen Änderungen von gesetzlichen Bestimmungen durch einfache Software- Updates angepasst werden.

Auch ist es denkbar, das erfindungsgemäße Verfahren so auszugestalten bzw. mit einer solchen Software zu betreiben, dass während des Betriebs des Fahrzeugs andere und/oder weniger Elemente in dem Anzeigebereich erzeugt werden als während des Stillstandes des Fahrzeugs.

Wegen dieser Flexibilität des erfindungsgemäßen Verfahrens wäre es auch denkbar, personalisierte Versionen der Software bereitzustellen, die dann in verschiedenen Fahrzeugen zum Einsatz kommen können. Personen, die regelmäßig verschiedene Fahrzeuge führen, können dann auf eine von ihnen bevorzugte, an ihre persönlichen Bedürfnisse angepasste Ausgestaltung des Verfahrens unabhängig vom Typ oder Hersteller des jeweiligen Fahrzeugs zugreifen.

Auch wäre es denkbar, eine Version der Software bereitzustellen, die das erfindungsgemäße Verfahren für bestimmte Fahrzeuge standardisiert, bspw., indem die Elemente in einer bestimmten, festgelegten Anordnung zueinander in dem Anzeigebereich dargestellt werden. In diesem Fall muss sich die Person nicht mehr an fahrzeugspezifische Unterschiede beim Aufrufen von Funktionen und Betätigen von Einstellungen des jeweiligen Fahrzeugs anpassen. Die Person wird somit auch beim Führen verschiedener Fahrzeuge nicht durch Unterschiede der Bedienung vom Verkehrsgeschehen abgelenkt. Der Einsatz dieser Version wäre beispielsweise bei Fahrzeugen denkbar, die zum Einsatz beim sogenannten „Car Sharing" vorgesehen sind, bei welchem Personen unterschiedliche Fahrzeuge je nach spontaner Verfügbarkeit und spontanem Bedarf führen.

Wesentlich ist, wie bereits weiter oben erläutert, dass der Anzeigebereich sich im Sichtfeld der das Fahrzeug führenden Person befindet. Dies kann bspw. durch eine Projektion des Anzeigebereichs auf zumindest einen Teil einer Windschutzscheibe oder eine Mattscheibe des Fahrzeugs erfolgen. Auch ist es denkbar, dass zusätzlich zur Projektion Teile des Armaturenbretts des Fahrzeugs, die sich im Sichtfeld der Person befinden, ein oder mehrere Displays umfassen, die dann zumindest einen Teil des Anzeigebereichs bilden.

Die Erfindung betrifft insbesondere auch ein zum HMI für ein Fahrzeug gehörendes Steuersystem zum Aufrufen von Funktionen und zur Betätigung von Einstellungen des Fahrzeugs, mit welcher das erfindungsgemäße Verfahren durchführbar ist. Sie weist erfindungsgemäß einen Anzeigebereich auf, der im Sichtfeld einer das Fahrzeug bedienenden Person angeordnet ist. Die maximale seitliche Ausdehnung des Anzeigebereichs ist durch den horizontalen Sichtwinkel des Fahrzeugführers begrenzt. Dieser beträgt üblicherweise 124°. Vorzugsweise ist die seitliche Ausdehnung des Anzeigebereichs so gewählt, dass seine Ränder innerhalb eines Blickwinkels von +/- 30° aus einer mit einer Längsachse des Fahrzeugs zusammenfallenden nach vorne Blickrichtung des Fahrzeugführers liegen. Damit der obere Rand des Anzeigebereichs im Sichtfeld des Fahrzeugführers liegt, befindet er sich in einer maximal zum einen Winkel von 50°, vorzugsweise um maximal 25° von einer horizontalen Blickrichtung des Fahrzeugführers versetzten Richtung. Der untere Rand des Anzeigebereichs befindet sich in einer maximal um 70°, vorzugsweise um maximal 30° von der horizontalen Blickrichtung des Fahrzeugführers versetzten Richtung. Aufgrund dieser Maßnahmen ist sichergestellt, dass der Fahrzeugführer den gesamten Anzeigebereich und somit auch sämtliche in diesem dargestellte Elemente stets im Blick hat, ohne sich hierzu vom Verkehrsgeschehen abwenden zu müssen.

Ferner umfasst das erfindungsgemäße Steuersystem eine Kontrolleinheit, mittels welcher computergestützt im Anzeigebereich Elemente erzeugbar sind, die den Funktionen und Einstellungen zugeordnet sind. Die Kontrolleinheit ist derart ausgebildet, dass des Weiteren computergestützt eine Eingabemarke, auch „Cursor" genannt, innerhalb des Anzeigebereichs erzeugbar ist, mittels welcher die Funktionen anwählbar und ansteuerbar sind.

Das Steuersystem umfasst erfindungsgemäß des Weiteren ein von der das Fahrzeug führenden Person intuitiv betätigbares, mit der Kontrolleinheit verbundenes Eingabemittel, mit welchem computerunterstützt die Eingabemarke im Anzeigebereich verlagerbar und durch Anwahl der entsprechenden Elemente die Funktionen aufrufbar und die Einstellungen betätigbar sind.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Steuersystem umfasst die Anzeigevorrichtung eine Projektionsvorrichtung, die mit zumindest einem Teil einer Windschutzscheibe des Fahrzeugs zusammenwirkt. Die Projektionsvorrichtung kann hierzu beispielsweise in der Art eines bekannten Head-up Displays ausgebildet sein.

Alternativ oder zusätzlich kann die Anzeigevorrichtung ein Display umfassen, welches beispielsweise in einem im Sichtfeld der das Fahrzeug bedienenden Person befindlichen Teil des Armaturenbretts des Fahrzeugs angeordnet ist.

Weiterhin ist es denkbar, zusätzliche Anzeigevorrichtungen für Passagiere vorzusehen, die für andere, von dem Betrieb des Fahrzeugs unabhängig Zwecke verwendet werden können. Diese Anzeigevorrichtungen sind dann vorzugsweise separat von der Anzeigevorrichtung für die das Fahrzeug führenden Person ausgebildet derart, dass letztere von den zusätzlichen Anzeigevorrichtungen nicht abgelenkt wird.

Die Eingabemittel können in beliebiger Weise ausgebildet sein, die eine intuitive Be- tätigbarkeit des Eingabemittels erlaubt. Unter „intuitiver Betätigbarkeit" ist gemeint, dass die sichere Betätigbarkeit des Eingabemittels ohne Sichtkontakt der das Fahrzeug führenden Person allein aufgrund seiner haptischen Wahrnehmung gewährleistet ist. Hierzu kann das Eingabemittel bspw. ein Touchpad oder einen Joystick umfassen. Ein Touchpad erfordert jedoch die visuelle Aufmerksamkeit des Fahrers, insbesondere muss der Fahrer zur Bedienung des Touchpads zumindest für einen kurzen Moment seinen Blickwinkel von dem Fahrgeschehen auf das Touchpad richten. Ferner muss bei einem Touchpad darauf geachtet werden, dass bei einem Verstellen mittels Ziehen eines Cursors oder einer elektronischen Schiebereglers mit einer Fingerkuppe, wie beispielsweise bei einer Lautstärkeregelung, der Finger bzw. die Berührung des Fingers das elektronische Element, wie den Regler bzw. Cursor, nicht verliert. Eine solche Bedienung erfordert daher eine erhöhte Aufmerksamkeit des Fahrers. Daher umfasst das Eingabemittel besonders bevorzugt eine Mouse. Die Erfindung hat erkannt, dass diese besonders gut für eine intuitive Betätigbarkeit geeignet ist, auch ohne besondere visuelle Aufmerksamkeit.

Es sollte deutlich sein, dass unter dem Begriff Mouse ein für Computer grundsätzlich bekanntes Eingabemittel zu verstehen ist. Eine solches Eingabegerät wir üblicherweise von der Hand des Bedieners umfasst und kann zur Steuerung eines Cursors seitlich versetzt, insbesondere verschoben werden. Dazu dient vorzugsweise ein Laserscanner innerhalb der Mouse, welche die Bewegung der Mouse über eine Erfassung des Untergrunds, auf dem die Mouse bewegt wird, erfasst. Durch ein sogenanntes Scroll-Rad können weitere Bedienfelder in den visualisierten Bereich gelangen. Somit kann beispielsweise ein Cursor auf der gesamten Anzeigefläche in besonders einfacherer und sicherer Weise bewegt werden und zur Auswahl von Programmen oder einer App benutzt werden.

Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst die Mouse hierzu ein ergonomisch geformtes Gehäuse, welches Betätigungsmittel wie Taster und/oder Drehknopf umfasst. Die Kontrolleinrichtung ist dann derart ausgebildet, dass durch eine Verlagerung der Mouse auf einem Untergrund und/oder durch Scrollen mit ei- nem Drehknopf die Eingabemarke im Anzeigebereich bewegt und durch Betätigung der Betätigungsmittel eine Anwahl des gewünschten Elements und somit das Aufrufen der zugeordneten Funktion oder die Betätigung der zugeordneten Einstellung des Fahrzeugs erfolgt. Die Mouse kann kabelgebunden oder kabellos sein.

Vorzugsweise sind die Mouse und der Untergrund, auf dem sie verlagerbar ist, mit wahlweise mittels der Kontrolleinheit aktivierbaren und deaktivierbaren magnetischen Mitteln ausgebildet derart, dass die Mouse aufgrund magnetischer Kräfte auf dem Untergrund gehalten und in eine Ausgangsstellung verlagert werden kann. Dazu kann ein elektromagnetisches Mousepad vorgesehen sein. Vorzugsweise kann von unterhalb der Mouse oder eines Mousepads ein elektromagnetisches Feld aufgebaut sein. Vorzugsweise sind aufgrund einer Softwaresteuerung der Kontrolleinheit die magnetischen Mittel während des Betriebs des Fahrzeugs so angesteuert, dass die Mouse manuell auf dem Untergrund verlagert und bei Bedarf auch von dem Untergrund abgehoben werden kann, und - besonders bevorzugt - in eine Ausgangslage auf dem Untergrund zurückverlagert wird, wenn sie nicht manuell ausgelenkt wird. Hierzu können die magnetischen Mittel - abermals bevorzugt - mittels der Kontrolleinheit so angesteuert sein, dass sie in dem Moment abgeschaltet werden, wenn die das Fahrzeug führende Person die Mouse manuell betätigt. Beispielsweise kann die Mouse während der Fahrt an einer vordefinierten Position magnetisch festgehalten sein, und bei einem Berühren oder Greifen der Mouse durch Abschalten des magnetischen Felds in ihrer Bewegung frei sein. Bei einem Loslassen der Mouse, beispielsweise wenn die Fahrsituation ein Umgreifen des Lenkrads beider Hände erfordert, kann die Mouse durch das sodann wieder aktivierte Magnetfeld in die vordefinierte Position gezogen und gehalten werden. Die Mouse kann dadurch bei Seitenkräften, wie bei einer Kurvenfahrt, gegen ein seitliches Herunterrutschen vom Untergrund, insbesondere Mousepad, gesichert sein. Das magnetische Halten der Mouse kann also bevorzugt ein- und ausgeschaltet werden. Die Maus hat bevorzugt einen Metallsockel. Dadurch kann sie mit dem elektromagnetischen Pad besonders effektiv interagieren.

Die Kontrolleinheit ist derart ausgebildet bzw. die auf dieser laufenden Software derart programmiert, dass eine Verlagerung der Eingabemarke auf dem Anzeigebereich durch eine Verlagerung der Mouse auf dem Untergrund erfolgt. Der Untergrund und eine dem Untergrund zugewandte Seite des Gehäuses der Mouse sind hierzu vorzugsweise eben ausgebildet.

Die Erfindung betrifft auch ein Fahrzeug mit einem erfindungsgemäßen Steuersystem.

Die Erfindung soll nachfolgend anhand der beigefügten Figuren weiter verdeutlicht werden. Es zeigen:

Fig. la) eine Verdeutlichung des horizontalen Sichtfelds einer ein Fahrzeug führenden Person;

Fig. lb) das vertikale Sichtfeld einer ein Fahrzeug führenden Person;

Fig. 2 einen vorderen Bereich eines Fahrgastraums eines Fahrzeugs, in denen Bereiche, die außerhalb des Sichtfeldes einer das Fahrzeug führenden Person liegen, wenn deren Blickrichtung zur Beobachtung des Verkehrsgeschehens horizontal nach vorne gerichtet ist, kreuzliniert dargestellt sind;

Fig. 3 den vorderen Teil einer Fahrgastzelle eines Fahrzeugs, in welchem Bereiche, die im Sichtfeld einer das Fahrzeug führenden Person liegen, wenn deren Blickrichtung zur Beobachtung des Verkehrsgeschehens horizontal nach vorne gerichtet ist und welche beispielsweise zur Ausbildung von Anzeigebereichen liniert dargestellt sind, sowie

Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel eines intuitiv betätigbaren Eingabemittels.

Wie in den Fig. la) und b) grafisch symbolisiert ist, erstreckt sich das horizontale Blickfeld einer in horizontaler Richtung nach vorn schauenden Person typischerweise über einen Winkelbereich von 124°. Das vertikale Blickfeld erstreckt sich typischerweise über einen Winkelbereich von 50° aus der Horizontalen nach oben und über einen Winkelbereich von 70° aus der Horizontalen nach unten. Eine ein Fahrzeug führende Person kann Ereignisse optisch wahrnehmen, ohne dass sie die horizontal nach vorn weisende Blickrichtung ändert, wenn diese Ereignisse im Blickfeld der das Fahrzeug führenden Person stattfinden. Finden diese Ereignisse außerhalb des Blickfeldes statt, so ist es erforderlich, dass die Person ihre Blickrichtung ändert, um diese Ereignisse wahrnehmen zu können.

Wie in den Figuren la) und lb) ebenfalls dargestellt ist, ist eine Wahrnehmbarkeit optischer Ereignisse für eine Person mit horizontal nach vorne weisender Blickrichtung insbesondere dann möglich, wenn diese Ereignisse in einem horizontalen Blickwinkel von +/- 30° und in einem vertikalen Blickwinkel von + 25 ° bis - 15° aus der Horizontalen liegen. Das sich hieraus ergebene Sichtfeld einer ein Fahrzeug führenden Person soll nachfolgend als „optimales Sichtfeld" bezeichnet werden.

Bei herkömmlichen Fahrzeugen erfordert es die Ausbildung des Verfahrens beziehungsweise des Steuersystems zum Aufrufen von Funktionen und zur Betätigung von Einstellungen des Fahrzeugs stets, dass die das Fahrzeug führende Person ihre Blickrichtung ändert. Dies insbesondere dann, wenn Anzeigebereiche, in denen Elemente optisch wahrnehmbar sind, die die Funktionen und Einstellungen symbolisieren, außerhalb des optimalen Sichtfeldes der das Fahrzeug führende Person angeordnet sind.

Es ist beim Führen derartiger Fahrzeuge demnach notwendig, dass die Person ihre Blickrichtung ständig ändert. Hierdurch ist die Möglichkeit einer sicheren Fahrzeugführung eingeschränkt. Zur Verdeutlichung sind in Fig. 2 Bereiche, die vor diesem Hintergrund zum Anzeigen von Elementen, die Funktionen oder Einstellungen des Fahrzeugs symbolisieren, nicht geeignet sind, kreuzliniert dargestellt. Fig. 2 zeigt somit ein Beispiel aus dem Stand der Technik, bei dem diese Anzeigebereiche sämtlich in einem Armaturenbrett 2 und in einer Mittelkonsole 3 in einer Fahrgastzelle 4 eines Fahrzeugs angeordnet sind.

Diese kreuzlinierten Bereiche sind auch nicht zum Aufrufen von Funktionen und zur Betätigung von Einstellungen geeignet, wenn die entsprechenden Eingabemittel hierzu optisch wahrgenommen werden müssen. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn es sich bei den Eingabemitteln um auf einem Touchscreen dargestellte Symbole handelt. Es versteht sich, dass bewährte Eingabemittel, wie Stockschalter und Pedale, die ohne Blickkontakt sicher betätigbar sind, auch in den kreuzliniert dargestellten Bereichen Verwendung finden können. In Fig. 3 ist ein Bereich einer Fahrgastzelle 4 eines Fahrzeugs 100 dargestellt, welches mit einem erfindungsgemäßen Steuersystem 200 ausgerüstet und somit mit dem erfindungsgemäßen Verfahren dessen Funktionen aufgerufen und dessen Einstellungen betätigbar sind. Hierzu sind die Funktionen und Einstellungen durch optisch wahrnehmbare Elemente 5 symbolisiert, die in einem Anzeigebereich 1 dargestellt werden, der sich im optimalen Sichtfeld der das Fahrzeug führenden, in Fig. 3 nicht dargestellten Person befindet. In dem Anzeigebereich befindet sich auch eine Eingabemarke 6, die mit Hilfe eines Eingabemittels 7 derart verlagerbar ist, so dass die Elemente 5 einzeln anwählbar sind. Hierzu ist das Eingabemittel intuitiv, d. h. ohne optischen Kontakt, bedienbar ausgebildet.

Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst das Eingabemittel 7 eine Mouse 8, wie sie beispielhaft in Fig. 4 dargestellt ist. Sie umfasst ein ergonomisch ausgebildetes Gehäuse 9, das mit einer Hand, der das Fahrzeug bedienenden Person ohne Blickkontakt erfasst werden kann und dessen Ausrichtung allein aufgrund der haptischen Wahrnehmung erfassbar ist. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist das Gehäuse 9 der Mouse 8 eine ebene Unterseite 10 auf, die auf einem ebenen Untergrund 11 aufliegt. Das Gehäuse 9 und der Untergrund 11 sind derart ausgebildet, dass die Unterseite 10 durch magnetische Kräfte vom Untergrund angezogen wird, so dass das Gehäuse auf dem ebenen Untergrund aus einer Ausgangsstellung, die die Mouse 8 aufgrund der magnetischen Kräfte einnimmt, verlagerbar ist.

Die Mouse 8 weist darüber hinaus Betätigungsmittel 12 in Form von aus der Oberfläche des Gehäuses 9 vorstehende Taster 13 auf. Die Mouse 8 ist funktional derart in das Steuersystem 200 des Fahrzeugs 100 integriert, dass durch eine Verlagerung auf dem Untergrund 11 eine Bewegung der Eingabemarke 6 im Sichtfeld 1 erfolgt, so dass die Eingabemarke 6 auf einzelne Elemente 5 bewegt werden kann. Mit Hilfe der Betätigungsmittel 12, bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel durch Drücken eines Tasters 13, kann die Funktion beziehungsweise die Einstellung, die von dem jeweils mit Hilfe der Eingabemarke 6 angewählten Elements 5 symbolisiert wird, aufgerufen beziehungsweise betätigt werden.

Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs 100 erstreckt sich der Anzeigebereich 1 über einen Teil einer Windschutzschei- be 14 des Fahrzeugs 100. Zur Ausbildung zumindest eines Teils des Anzeigebereichs ist das Fahrzeug 100 hierzu mit einer entsprechenden Projektionseinrichtung bekannter Bauart ausgebildet, auch als Head-up-Display bezeichnet. Zusätzlich umfasst das Fahrzeug 100 ein für sich genommen vorbekanntes Display 15. Dieses kann derart ausgebildet sein, dass es einen Teil des Anzeigebereichs 1 bildet.

Bezuaszeichenliste:

Fahrzeug Steuersystem Anzeigebereich Armaturenbrett Mittelkonsole Fahrgastzelle Elemente Eingabemarke Eingabemittel Mouse Gehäuse Unterseite Untergrund

Betätigungsmittel Taster

Windschutzscheibe Display