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Title:
METHOD AND CONTROL DEVICE FOR OPERATING, IN A VEHICLE, A DISPLAY DEVICE WORN ON THE HEAD OF A USER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/233995
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for operating, in a vehicle (1), a display device (3) worn on the head of a user (2), comprising the steps of: controlling the display device (3) to display virtual contents in a display region of the display device (3), which display region is used as a virtual screen (8); providing a control routine for the display device (3), which control routine is used to minimize kinetosis symptoms; providing data, which characterize or influence present and/or future vehicle movements of the vehicle (1) and/or an intensity of the kinetosis symptoms experienced by the user (2); adjusting the routine on the basis of the provided data and controlling the display device (3) according to the adjusted routine while the virtual contents are displayed on the virtual screen (8), in order to minimize kinetosis symptoms experienced by the user (2). The invention also relates to a control device (4) for operating, in a vehicle (1), a display device (3) worn on the head of a user (2).

Inventors:
KÜHNE MARCUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/063286
Publication Date:
November 25, 2021
Filing Date:
May 19, 2021
Export Citation:
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Assignee:
HOLORIDE GMBH (DE)
International Classes:
G06F3/01; A61M21/00; B60K35/00; G02B27/01
Domestic Patent References:
WO2018057980A12018-03-29
Foreign References:
DE102017211520A12019-01-10
DE102017005982A12018-02-22
US20120121138A12012-05-17
DE102013005342A12013-09-19
Attorney, Agent or Firm:
NUSSBAUM, Christopher (DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

1. Verfahren zum Betreiben einer am Kopf eines Nutzers (2) getragenen Anzeigeeinrichtung (3) in einem Fahrzeug (1), mit den Schritten:

- Ansteuern der Anzeigeeinrichtung (3) zum Anzeigen virtueller Inhalte auf einem als virtuelle Leinwand (8) dienenden Anzeigebereich der Anzeigeeinrichtung (3);

- Bereitstellen einer zum Minimieren von Kinetose-Symptome dienenden Ansteuerungsroutine für die Anzeigeeinrichtung (3);

- Bereitstellen von Daten, die momentane und/oder zukünftige Fahrzeugbewegungen des Fahrzeugs (1) und/oder eine Stärke der beim Nutzer (2) auftretenden Kinetose-Symptome charakterisieren oder beeinflussen;

- Anpassen der Routine basierend auf den bereitgestellten Daten und Ansteuern der Anzeigeeinrichtung (3) gemäß der angepassten Routine während die virtuellen Inhalte auf der virtuellen Leinwand (8) angezeigt werden zum Minimieren von Kinetose-Symptomen beim Nutzer (2).

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass gemäß der Routine in einem an die die virtuelle Leinwand (8) angrenzenden zweiten Anzeigebereich eine virtuelle Umgebung (9) mit virtuellen Elementen (10) angezeigt wird, wobei sich die virtuellen Elemente (10) synchron zu den aktuellen oder zukünftigen Fahrzeugbewegungen bewegen.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Daten einen vor dem Fahrzeug (1) liegenden Streckenverlauf charakterisieren, wobei basierend auf den Daten die zukünftigen Fahrzeugbewegungen abgeschätzt werden.

4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die virtuelle Leinwand (8) im Verhältnis zur virtuellen Umgebung (9) umso kleiner eingestellt wird, je dynamischer die aktuellen oder zukünftigen Fahrzeugbewegungen sind und/oder je größer die Kinetose-Symptome beim Nutzer (2) sind.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die virtuelle Leinwand (8) im Verhältnis zur virtuellen Umgebung (9) in Abhängigkeit von einer erfassten Geste des Nutzers (2) verkleinert oder vergrößert wird.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die virtuelle Leinwand (8) im Verhältnis zur virtuellen Umgebung (9) umso kleiner eingestellt wird, je dynamischer die angezeigten virtuellen Inhalte auf der virtuellen Leinwand (8) sind.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der virtuellen Elemente (10) umso größer eingestellt wird, je dynamischer die aktuellen oder zukünftigen Fahrzeugbewegungen sind und/oder je größer die Kinetose-Symptome beim Nutzer (2) sind.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die virtuelle Umgebung (9) ein Abbild von zumindest einem Teil der realen Fahrzeugumgebung des Fahrzeugs (1) umfasst, welche insbesondere mit einem 360°-Kamerasystem erfasst und als Bestandteil der virtuellen Umgebung (9) angezeigt wird.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass markante Punkte aus der Fahrzeugumgebung, die mittels Sensoren des Fahrzeugs (1) erfasst und/oder in digitalem Kartenmaterial vorhanden sind, als Bestandteil der virtuellen Umgebung (9) angezeigt werden.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die virtuelle Umgebung (9) eine optische Erweiterung der virtuellen Leinwand (8) bildet, wobei Helligkeit, Farbgebung und/oder Kontraste der virtuellen Umgebung (9) auf die Inhalte der virtuellen Leinwand (8) angepasst werden.

11. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der als virtuelle Leinwand (8) dienende Anzeigebereich der Anzeigeeinrichtung (3) von der virtuellen Umgebung (9) seitlich und/oder von oben und unten eingerahmt wird.

12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass gemäß der Routine zumindest ein Teil der Anzeigeeinrichtung (3) zum Minimieren von Kinetose-Symptomen teilweise so transparent geschaltet wird, dass der Nutzer (2) seine reale Umgebung durch die Anzeigeeinrichtung (3) hindurch sehen kann, wobei ein Transparenzgrad umso höher eingestellt wird, je dynamischer die aktuellen oder zukünftigen Fahrzeugbewegungen und/oder je größer die Kinetose-Symptome beim Nutzer (2) sind.

13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass gemäß der Routine zumindest die virtuelle Leinwand (8) zum Minimieren von Kinetose-Symptomen teilweise den aktuellen oder zukünftigen Fahrzeugbewegungen folgend geneigt wird.

14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der Kinetose-Symptome des Nutzes (2) mittels fahrzeugseitiger Sensoren erfasst wird.

15. Steuerungsvorrichtung (4) zum Betreiben einer am Kopf eines Nutzers (2) getragenen Anzeigeeinrichtung (3) in einem Fahrzeug (1), welche dazu ausgelegt ist, ein Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche durchzuführen.

Description:
VERFAHREN UND STEUERUNGSVORRICHTUNG ZUM BETREIBEN EINER AM KOPF EINES NUTZERS GETRAGENEN ANZEIGEEINRICHTUNG IN EINEM FAHRZEUG

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Steuerungsvorrichtung zum Betreiben einer am Kopf eines Nutzers getragenen Anzeigeeinrichtung in einem Fahrzeug.

Die Verwendung von Datenbrillen, beispielsweise von sogenannten Augmented-Reality- Brillen, in Kraftfahrzeugen ist an sich bekannt. So zeigt beispielsweise die DE 10 2013 005 342 A1 ein Verfahren, bei welchem Informationen in einer Datenbrille in Abhängigkeit von einer erfassten Fahrer-Blickrichtung während eines autonomen Fährbetriebs angezeigt werden. Während der Fahrt mit einem Kraftfahrzeug haben Fahrzeuginsassen dadurch grundsätzlich die Möglichkeit, mittels am Kopf tragbarer visueller Ausgabegeräte, wie z.B. mittels Augmented-Reality-Brillen oder auch Virtual- Reality-Brillen, sich verschiedenste Inhalte anzeigen zu lassen, seien es Informationen und/oder Unterhaltungsinhalte.

Als virtuelle Realität wird die Darstellung und gleichzeitige Wahrnehmung der Wirklichkeit und ihrer physikalischen Eigenschaften in einer in Echtzeit computergenerierten, interaktiven virtuellen Umgebung bezeichnet. Eine Vermischung der virtuellen Realität und der reinen Realität wird gemischte Realität oder erweiterte Realität, engl. Mixed Reality, auch Augmented Reality, genannt. Unter erweiterter Realität versteht man die computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung. Diese Information kann alle menschlichen Sinnesmodalitäten ansprechen. Häufig wird jedoch unter erweiterter Realität auch nur die visuelle Darstellung von Informationen verstanden, also die Ergänzung von Bildern oder Videos mit computergenerierten Zusatzinformationen oder virtuellen Objekten mittels Einblendung/Überlagerung.

Zur Darstellung virtueller Realitäten und erweiterter Realitäten werden spezielle Ausgabegeräte verwendet, oftmals sogenannte Head-Mounted Displays. Ein Head-Mounted Display (wörtlich „am Kopf befestigte Anzeige") ist ein auf beziehungsweise am Kopf tragbares visuelles Ausgabegerät. Es präsentiert Bilder entweder auf einem augennahen Bildschirm oder projiziert sie direkt auf die Netzhaut. Derartige Head-Mounted Displays werden auch als mehr oder weniger brillenartige tragbare Vorrichtungen angeboten. Je nachdem, ob derartige am Kopf tragbare visuelle Ausgabegeräte dazu ausgelegt sind, eine virtuelle Realität oder erweiterte Realität anzuzeigen, werden diese auch als Virtual -Reality- Brille beziehungsweise Augmented-Reality-Brille bezeichnet.

Eine Virtual-Reality-Brille schottet den Träger der Virtual-Reality-Brille üblicherweise optisch vollkommen von seiner Umgebung ab, sodass der Träger nur die mittels der Virtual-Reality- Brille angezeigten Inhalte, aber nicht seine reale Umwelt, sehen kann. Eine Augmented- Reality-Brille ist hingegen so ausgeführt, dass der Träger seine Umwelt noch sehen kann. Bei einem autonom fahrenden Kraftfahrzeug könnte auch z.B. der Fahrer eine Virtual- Reality-Brille aufgesetzt haben, wobei bei nicht-autonom fahrenden Fahrzeugen der Fahrer nur eine Augmented-Reality-Brille aufgesetzt haben sollte, damit er seine Umwelt noch sehen kann.

Insbesondere unter Verwendung von Virtual-Reality-Brillen kann es passieren, dass Fahrzeuginsassen, die eine solche Virtual-Reality-Brille aufgesetzt haben, übel wird. Das passiert häufig dann, wenn die angezeigten virtuellen Inhalte davon abweichen, was die Sinnesorgane des Trägers der Virtual-Reality-Brille an Informationen zur räumlichen Lage und Bewegung seines Körpers liefern. Je größer diese Abweichung ist, desto wahrscheinlicher ist es üblicherweise, dass einem Träger einer solchen Virtual-Reality-Brille übel wird. Jeweilige individuelle Empfindlichkeiten spielen dabei ebenfalls eine Rolle. Gleiches kann grundsätzlich, allerdings in abgeschwächter Form, auch beim Tragen von Augmented-Reality-Brillen geschehen.

Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Lösung bereitzustellen, die das Auftreten von Kinetose-Symptomen bei einem Nutzer möglichst stark reduzieren kann, während dieser in einem Fahrzeug mittels einer am Kopf getragenen Anzeigeeinrichtung virtuelle Inhalte angezeigt bekommt.

Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren sowie durch eine Steuerungsvorrichtung zum Betreiben einer am Kopf eines Nutzers getragenen Anzeigeeinrichtung in einem Fahrzeug mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Weitere mögliche Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Figuren angegeben.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betreiben einer am Kopf eines Nutzers getragenen Anzeigeeinrichtung in einem Fahrzeug wird die Anzeigeeinrichtung zum Anzeigen virtueller Inhalte auf einem als virtuelle Leinwand dienenden Anzeigebereich der Anzeigeeinrichtung angesteuert. Bei den virtuellen Inhalten kann es sich beispielsweise um einen Film, ein Computerspiel und grundsätzlich um beliebige Inhalte handeln, die auf der virtuellen Leinwand der am Kopf getragenen Anzeigeeinrichtung wiedergegeben werden. Die virtuelle Leinwand wirkt wie eine Art freischwebender Screen, den der im Fahrzeug sitzende Nutzer sehen kann, wenn er die am Kopf tragbare Anzeigeeinrichtung aufgesetzt hat. Bei der am Kopf tragbaren Anzeigeeinrichtung kann es sich beispielsweise um ein sogenanntes Head-Mounted Display in Form einer Virtual-Reality-Brille oder auch in Form einer Augmented-Reality-Brille handeln. Auch kann es sich bei der am Kopf getragenen Anzeigeeinrichtung beispielsweise um entsprechend geeignete Kontaktlinsen handeln, welche dazu ausgelegt sind, auf jeweiligen Displays virtuelle Inhalte anzuzeigen.

Im Zuge des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zudem eine zum Minimieren von Kinetose- Symptomen dienende Ansteuerungsroutine für die Anzeigeeinrichtung bereitgestellt. Bei dieser Ansteuerungsroutine kann es sich insbesondere um ein Computerprogramm beziehungsweise um eine Verfahrensanleitung handeln, wie die am Kopf des Nutzers getragene Anzeigeeinrichtung zum Reduzieren von Kinetose-Symptomen anzusteuern ist. Des Weiteren werden Daten bereitgestellt, die momentane und/oder zukünftige Fahrzeugbewegungen des Fahrzeugs und/oder eine Stärke der beim Benutzer auftretenden Kinetose-Symptome charakterisieren oder beeinflussen.

Während die virtuellen Inhalte auf der virtuellen Leinwand angezeigt werden, ist es zum Minimieren von Kinetose-Symptomen beim Nutzer vorgesehen, die bereitgestellte Routine basierend auf den bereitgestellten Daten fortlaufend anzupassen und die Anzeigeeinrichtung gemäß der fortlaufend angepassten Routine anzusteuern. Insbesondere kann es im Zuge des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen sein, dass es gemäß der Routine vorgesehen ist, eine möglichst gute Synchronisierung zwischen vom vestibulären System des Nutzers wahrgenommenen Bewegungen und der aufgrund der Wiedergabe der virtuellen Inhalte visuell erfassten Bewegungen vorzunehmen.

Während die virtuellen Inhalte auf der virtuellen Leinwand angezeigt werden, werden also fortlaufend momentane und/oder zukünftige Fahrzeugbewegungen des Fahrzeugs und/oder eine Stärke der beim Nutzer auftretenden Kinetose-Symptome ausgewertet. In Abhängigkeit davon wird fortlaufend die bereitgestellte Routine angepasst und die Anzeigeeinrichtung gemäß der angepassten Routine angesteuert, um beim Nutzer das Auftreten der Kinetose beziehungsweise das Auftreten der Kinetose-Symptome zu minimieren. Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es also möglich, dass der betreffende Nutzer die Anzeigeeinrichtung am Kopf tragen und sich verschiedenste virtuelle Inhalte auf dem als virtuelle Leinwand dienenden Anzeigebereich der Anzeigeeinheit wiedergeben kann, ohne dass dem Nutzer dabei übel wird.

Eine mögliche Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass gemäß der Routine in einem an die virtuelle Leinwand angrenzenden zweiten Anzeigebereich eine virtuelle Umgebung mit virtuellen Elementen angezeigt wird, wobei sich die virtuellen Elemente synchron zu den aktuellen oder zukünftigen Fahrzeugbewegungen bewegen. Diese virtuelle Umgebung kann als eine Art Ambi-Environment verstanden werden. Insbesondere kann es vorgesehen sein, dass diese virtuelle Umgebung die virtuelle Leinwand umgibt, also einrahmt. Insbesondere kann es vorgesehen sein, dass sich die virtuellen Elemente innerhalb der virtuellen Umgebung so bewegen, wie reale Objekte in der Fahrzeugumgebung bei einem Blick aus einem Fahrzeugfenster am Fahrzeug vorbeiziehen würden.

So kann der Nutzer die virtuellen Elemente beispielsweise in einem peripheren Sichtbereich wahrnehmen und erhält dadurch visuelle Hinweise beziehungsweise Reize, die mehr oder weniger so sind, wie wenn er tatsächlich aus einem Fenster des fahrenden Autos blicken würde. Die Bewegung der virtuellen Elemente kann dabei synchron zu aktuellen Fahrzeugbewegungen erfolgen. Alternativ ist es auch möglich, die Bewegung der virtuellen Elemente an zukünftige Fahrzeugbewegungen anzupassen. Fährt das Fahrzeug beispielsweise mit konstanter Geschwindigkeit auf einer geraden Auto bahn strecke und ist klar, dass das Fahrzeug bald eine Autobahnabfahrt nehmen und danach eine sehr kurvige Strecke fahren wird, so kann es ab einem bestimmten Zeitpunkt beispielsweise vorgesehen sein, dass die virtuellen Elemente noch während das Fahrzeug entlang der Autobahn fährt bereits sukzessive an die zukünftigen Fahrzeugbewegungen angepasst werden. So kann der Nutzer, der die Anzeigeeinrichtung am Kopf trägt, bereits erahnen, wie sich das Fahrzeug bald bewegen wird. Dies kann dazu beitragen, Kinetose-Symptome beim Nutzer zu minimieren.

Eine weitere mögliche Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Daten einen vor dem Fahrzeug liegenden Streckenverlauf charakterisieren, wobei basierend auf den Daten die zukünftigen Fahrzeugbewegungen abgeschätzt werden. Die Daten können beispielsweise in Form von digitalen Kartendaten bereitgestellt werden, beispielsweise mittels einer Navigationseinrichtung des betreffenden Fahrzeugs. In Kenntnis des vor dem Fahrzeug liegenden Streckenverlaufs ist es somit möglich, abzuschätzen, wie die zukünftigen Fahrzeugbewegungen aussehen werden. Greift man nochmal das Beispiel mit der Autobahnfahrt auf, so könnte beispielsweise im Zusammenhang mit einer Routenführung bekannt sein, welche Autobahnausfahrt das Fahrzeug bald nehmen wird und wie der Streckenverlauf danach aussehen wird. Schließt sich nach dem Verlassen der Autobahn beispielsweise eine sehr kurvige Strecke an, so ist es möglich, basierend auf Streckendaten abzuschätzen, welche Fahrzeugbewegungen entlang dieses kurvigen Streckenabschnitts erfolgen werden. Basierend darauf ist es wiederum möglich, ab einem gewissen Zeitpunkt der Annäherung an die kurvige Strecke schon einmal die virtuellen Elemente innerhalb der virtuellen Umgebung synchron zu den zukünftigen und somit abgeschätzten Fahrzeugbewegungen zu bewegen. Dies kann dazu beitragen, dass dem Nutzer weniger oder gar nicht übel wird, wenn der Wechsel beispielsweise von der eher ruhigen Autobahnfahrt auf den kurvigen Streckenabschnitt folgt. Der Nutzer wird also visuell schon darauf vorbereitet, welche zukünftigen Fahrzeugbewegungen erfolgen werden.

Eine weitere mögliche Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die virtuelle Leinwand im Verhältnis zur virtuellen Umgebung umso kleiner eingestellt wird, je dynamischer die aktuellen oder zukünftigen Fahrzeugbewegungen sind und/oder je größer die Kinetose- Symptome beim Nutzer sind. Der Erfindung liegt in diesem Zusammenhang die Erkenntnis zugrunde, dass üblicherweise jeder Mensch einen unterschiedlichen Triggerpoint hat beziehungsweise eine unterschiedlich große virtuelle Leinwand im Verhältnis zur angezeigten virtuellen Umgebung verträgt, innerhalb welcher insbesondere die virtuellen Elemente angezeigt werden, die sich synchron zu den aktuellen oder zukünftigen Fahrzeugbewegungen bewegen. Fährt das Fahrzeug beispielsweise eine sehr kurvenreiche Strecke, so wird die virtuelle Leinwand im Verhältnis zur virtuellen Umgebung kleiner eingestellt, als wenn das Fahrzeug beispielsweise entlang einer Autobahn fährt, die kaum Kurven aufweist, wobei zudem das Fahrzeug kaum beschleunigt beziehungsweise abgebremst wird. Die Einstellung des Größenverhältnisses zwischen der virtuellen Leinwand und der virtuellen Umgebung kann an die aktuellen Fahrzeugbewegungen angepasst werden. Auch ist es möglich, zukünftige Fahrzeugbewegungen in der beschriebenen Weise zu antizipieren beziehungsweise abzuschätzen und ab einer bestimmten Annäherung beispielsweise an eine kurvige Strecke das Größenverhältnis zwischen der virtuellen Leinwand und der virtuellen Umgebung schon vorab und sukzessive anzupassen, sodass keine abrupte Veränderung der Größenverhältnisse zwischen virtueller Leinwand und virtueller Umgebung erfolgt. Einerseits stört das den Nutzer nicht beim Konsumieren der angezeigten virtuellen Inhalte auf der virtuellen Leinwand und andererseits kann dies auch dazu beitragen, dass der Nutzer auf die sich verändernden Fahrbewegungen schon im Vorfeld vorbereitet wird noch bevor diese eintreten, in Folge dessen das Auftreten von Kinetose-Symptomen erheblich reduziert werden kann. Des Weiteren ist es auch möglich, dass ermittelt wird, wie groß aktuell die Kinetose-Symptome beim Nutzer sind. Treten beispielsweise sehr starke Kinetose-Symptome beim Nutzer auf, so kann es vorgesehen sein, das Größenverhältnis zwischen virtueller Leinwand und virtueller Umgebung relativ klein einzustellen, wohingegen das Verhältnis zwischen der virtuellen Leinwand und der virtuellen Umgebung größer eingestellt werden kann, wenn festgestellt wird, dass keine oder kaum Kinetose-Symptome beim Nutzer auftreten. Es kann also situativ darauf reagiert werden, wie schlecht es dem Nutzer tatsächlich momentan geht, indem das Größenverhältnis zwischen virtueller Leinwand und virtueller Umgebung passend eingestellt wird. Insbesondere kann es vorgesehen sein, dass zumindest ein Teil der Kinetose- Symptome des Nutzers mittels fahrzeugseitiger Sensoren erfasst wird. Dafür können verschiedenste Sensoren verwendet werden, beispielsweise Kamerasysteme, Pulsmesser und dergleichen. Somit ist es möglich, mittels fahrzeugseitiger Sensoren verschiedenste Kinetose-Symptome zu erfassen und dann auszuwerten, um in der beschriebenen Weise das Größenverhältnis zwischen virtueller Leinwand und virtueller Umgebung abgestimmt auf den jeweiligen Nutzer anzupassen und so auf eventuell bestehende Kinetose-Symptome und deren Stärke besonders gut eingehen zu können.

Gemäß einer weiteren möglichen Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die virtuelle Leinwand im Verhältnis zur virtuellen Umgebung in Abhängigkeit von einer erfassten Geste des Nutzers verkleinert oder vergrößert wird. Neben einer automatischen Anpassung der Größe der virtuellen Leinwand kann der Nutzer also die Größe der virtuellen Leinwand auch manuell ändern. Zum Beispiel kann das über eine Pinch-Zoom-Unzoom-Geste per Zeigefinger-Daumen erfolgen. Die Anzeigeeinrichtung selbst oder auch das betreffende Fahrzeug kann dafür eine entsprechend eingerichtete Gestenerfassungseinrichtung aufweisen.

In weiterer möglicher Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die virtuelle Leinwand im Verhältnis zur virtuellen Umgebung umso kleiner eingestellt wird, je dynamischer die angezeigten virtuellen Inhalte auf der virtuellen Leinwand sind. Wrd auf der virtuellen Leinwand beispielsweise gerade eine Opernausführung wiedergegeben, kann die virtuelle Leinwand im Verhältnis zur virtuellen Umgebung relativ groß gewählt werden, wohingegen bei der Wiedergabe eines sehr dynamischen Actionfilms auf der virtuellen Leinwand die virtuelle Leinwand im Verhältnis zur virtuellen Umgebung relativ klein eingestellt werden kann. Dadurch ist es möglich, Kinetose-Symptome beim Nutzer zu reduzieren. Darüber hinaus kann es beispielsweise auch vorgesehen sein, dass überprüft wird, wie dynamisch die gerade auf der virtuellen Leinwand dargestellten Inhalte im Verhältnis zu den Fahrzeugbewegungen sind. Insbesondere kann in diesem Zusammenhang auch überprüft werden, wie synchron die tatsächlichen Fahrzeugbewegungen zu den virtuell wahrnehmbaren Bewegungen aufgrund der gezeigten virtuellen Inhalte auf der virtuellen Leinwand sind. So kann es beispielsweise vorgesehen sein, je synchroner die virtuellen Inhalte auf der virtuellen Leinwand zu den Fahrzeugbewegungen sind, die virtuelle Leinwand im Verhältnis zur virtuellen Umgebung umso größer einzustellen und umgekehrt. Dies kann ebenfalls dazu beitragen, das Auftreten von Kinetose-Symptomen beim Nutzer zu reduzieren.

In weiterer möglicher Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Anzahl der virtuellen Elemente umso größer eingestellt wird, je dynamischer die aktuellen oder zukünftigen Fahrzeugbewegungen sind und/oder je größer die Kinetose-Symptome beim Nutzer sind. Wrd das Fahrzeug beispielsweise stark beschleunigt und abgebremst und fährt beispielsweise entlang einer Serpentinenstraße, die sehr viele Kurven aufweist, so kann eine relativ große Anzahl der virtuellen Elemente innerhalb der virtuellen Umgebung gewählt werden. In Folge dessen erhält der Nutzer sehr viele visuelle Hinweise in Form der sich synchron zu den Fahrzeugbewegungen bewegenden virtuellen Elemente innerhalb der virtuellen Umgebung, sodass das Auftreten von Kinetose-Symptomen erheblich reduziert werden kann. Wird das Fahrzeug hingegen wenig dynamisch bewegt, beispielsweise weil es entlang einer geraden Strecke mit konstanter Geschwindigkeit fährt, so kann die Anzahl der virtuellen Elemente entsprechend niedriger gewählt werden. Ist die Gefahr aufgrund der relativ undynamischen Bewegungen des Fahrzeugs hinsichtlich des Auftretens von Kinetose-Symptomen momentan also eher gering, so kann die Anzahl der virtuellen Elemente entsprechend reduziert werden, sodass diese die Wahrnehmung der virtuellen Inhalte auf der virtuellen Leinwand möglichst wenig beeinträchtigen. Auch ist es möglich, die Anzahl der virtuellen Elemente auf zukünftige Fahrzeugbewegungen hin anzupassen. Nähert sich das Fahrzeug nach einer eher undynamischen Geradeausfahrt einem sehr kurvigen Streckenabschnitt, so kann es vorgesehen sein, noch vor Erreichen dieses Streckenabschnitts, also ab einer vorgegebenen Entfernung oder einer vorgegebenen Dauer vor Erreichen dieses Streckenabschnitts, die Anzahl der virtuellen Elemente sukzessive zu erhöhen, und zwar derart, dass die Anzahl der angezeigten virtuellen Elemente innerhalb der virtuellen Umgebung die passende Anzahl erreicht hat, sobald beispielsweise der betreffende kurvige Streckenabschnitt erreicht wurde. Der Nutzer wird also sukzessive durch die schrittweise Erhöhung der virtuellen Elemente, die sich synchron mit den Fahrzeugbewegungen bewegen, visuell darauf vorbereitet, dass er bald mit stärkeren Fahrzeugbewegungen rechnen muss. Dies kann ebenfalls dazu beitragen, das Auftreten der Kinetose-Symptome erheblich zu minimieren. Darüber hinaus ist es auch möglich, die Anzahl der virtuellen Elemente an die Stärke der gerade auftretenden Kinetose-Symptome des Nutzers anzupassen. Wird also erfasst, dass dem Nutzer gerade schon relativ übel ist, so kann die Anzahl der virtuellen Elemente entsprechend erhöht werden, bis festgestellt wird, dass die Kinetose-Symptome beim Nutzer abklingen. Passend zur Stärke der auftretenden Kinetose-Symptome beim Nutzer ist es also möglich, die optischen Hinweise zu den tatsächlich auftretenden oder zu erwartenden Fahrzeugbewegungen mittels der virtuellen Elemente durch die Variation ihrer Anzahl anzupassen.

Eine weitere mögliche Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die virtuelle Umgebung ein Abbild von zumindest einem Teil der realen Fahrzeugumgebung des Fahrzeugs umfasst, welche insbesondere mit einem 360°-Kamerasystem erfasst und als Bestanteil der virtuellen Umgebung angezeigt wird. Die bereits erwähnten virtuellen Elemente können in dem Fall also virtuelle Abbildungen von realen Elementen in der Fahrzeugumgebung betreffen. Fährt das Fahrzeug beispielsweise eine Allee entlang, so kann es sich bei den virtuellen Elementen beispielsweise um Bäume handeln, die insbesondere im peripheren Sichtfeld des Nutzers bei aufgesetzter Anzeigeeinrichtung so vorbeiziehen, wie die realen Bäume beim Durchfahren der Allee am Fahrzeug vorbeiziehen. Dadurch ist es nicht nur möglich, das Auftreten von Kinetose-Symptomen beim Nutzer erheblich zu reduzieren, sondern auch dem Nutzer trotz aufgesetzter Anzeigeeinrichtung jederzeit eine Orientierungsmöglichkeit bereitzustellen, wo er sich in der Realität gerade mit dem Fahrzeug befindet. Insbesondere mittels eines 360°-Kamerasystems ist es möglich, die gesamte Fahrzeugumgebung rundherum zu erfassen. So ist es beispielsweise möglich, dass bei erfassten Kopfbewegungen des Nutzers entsprechend aus der passenden Perspektive ein virtuelles Abbild der Fahrzeugumgebung im peripheren Sichtbereich in Form der virtuellen Umgebung eingeblendet wird. In weiterer möglicher Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass markante Punkte aus der Fahrzeugumgebung, die mittels Sensoren des Fahrzeugs erfasst und/oder in digitalem Kartenmaterial vorhanden sind, als Bestanteil der virtuellen Umgebung angezeigt werden. Passiert das Fahrzeug beispielsweise ein Ortsschild von einem Ort, in dem das Ziel der betreffenden Fahrt liegt, so ist es beispielsweise möglich, dass ein virtuelles Abbild dieses Ortsschilds beim tatsächlichen Passieren des Ortsschilds im peripheren Sichtbereich in Form der virtuellen Umgebung eingeblendet wird. Der Nutzer erhält also nicht nur optische Reize beziehungsweise Hinweise, die ihn die realen Fahrzeugbewegungen erahnen lassen, sondern er erhält auch noch zusätzliche Informationen darüber, dass er beispielsweise bald an seinem Ziel angelangt ist. Bei den markanten Punkten kann es sich im Prinzip um beliebige Punkte beziehungsweise Objekte in der realen Fahrzeugumgebung handeln, die in Form von virtuellen Abbildungen beziehungsweise Abbildern im peripheren Sichtbereich des Nutzers, also innerhalb der virtuellen Umgebung, eingeblendet werden können. Zwischen dieser virtuellen Umgebung mit Bezug zur realen Umgebung und beispielsweise einer virtuellen Umgebung mit Bezug zu den virtuellen Inhalten, die auf der virtuellen Leinwand gesehen werden können, kann beispielsweise auch eine Art Überblendung vorgesehen werden, zum Beispiel wenn eine Menüstruktur verlassen wird oder beispielsweise ein Film auf der virtuellen Leinwand beginnt oder beispielsweise bei bestimmten fahrt- oder streckenbezogenen Ereignissen. Es muss also nicht permanent ein Abbild von der realen Fahrzeugumgebung in Form der virtuellen Umgebung angezeigt werden. Dies kann beispielsweise durch unterschiedlichste Events oder Handlungen des Nutzers getriggert werden.

Es ist auch möglich, dass die gesamte Fahrzeugumgebung aus für das Fahrzeug verfügbaren Umgebungsdaten (z.B. vom Navigationssystem) erzeugt und in Form der virtuellen Umgebung angezeigt wird. Der Nutzer fährt somit quasi durch ein digitales Abbild der realen Umgebung, das z.B. in modernen Navigationssystemen schon hinterlegt sein kann. Zudem ist es möglich, dass die angezeigte Fahrzeugumgebung farblich, atmosphärisch und/oder hinsichtlich beliebiger weiterer Eigenschaften auf einen jeweiligen virtuellen Inhalt an gepasst wird, der auf der virtuellen Leinwand angezeigt wird. Bei einem Gruselfilm fährt man z.B. durch ein düsteres monster-gespicktes Halloween-Abbild der realen Umgebung. Ein Vorteil dabei wäre, dass ein Blick auf die virtuelle Umgebung immer auch eine Orientierung ermöglicht und trotzdem atmosphärisch ist. Gemäß einer weiteren möglichen Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die virtuelle Umgebung eine optische Erweiterung der virtuellen Leinwand bildet, wobei Helligkeit, Farbgebung und/oder Kontraste der virtuellen Umgebung auf die Inhalte der virtuellen Leinwand angepasst werden. Es ist also möglich, dass die virtuelle Umgebung - insbesondere ohne optischen Bezug zur realen Fahrzeugumgebung - besagte optische Erweiterung der virtuellen Leinwand bildet. Findet beispielsweise innerhalb eines auf der virtuellen Leinwand angezeigten Films gerade ein Wechsel zwischen Tag und Nacht statt, so kann dieser Wechsel ebenfalls mittels der virtuellen Umgebung als eine Art optische Erweiterung angezeigt werden. Weist ein Film beispielsweise einen ganz bestimmten Farbton auf, so kann die virtuelle Umgebung entsprechend den gleichen Farbton aufweisen, sodass der Eindruck entsteht, dass die virtuelle Umgebung einfach eine optische Erweiterung der virtuellen Leinwand beziehungsweise der dargestellten virtuellen Inhalte bildet. Verschiedenste Bildparameter, wie Helligkeit, Farbgebung, Kontraste und dergleichen können also bei der virtuellen Umgebung auf die Inhalte der virtuellen Leinwand angepasst werden, die gerade momentan angezeigt werden. Soll beispielsweise auf der virtuellen Leinwand ein bestimmter Film angezeigt werden, so ist es möglich, dass zusammen mit den Filmdaten auch entsprechende Daten für eine passende virtuelle Umgebung beispielsweise von einem Server heruntergeladen werden können. Die virtuelle Umgebung bildet also automatisch während der Anzeige des Films auf der virtuellen Leinwand eine Art virtuelles Ambiente in Form der besagten optischen Erweiterung der virtuellen Leinwand. Dabei können beispielsweise weiterhin besagte virtuelle Elemente innerhalb der virtuellen Umgebung angezeigt werden, beispielsweise passend zur aktuellen Fahrsituation, zu zukünftig erwartenden Fahrzeugbewegungen und/oder angepasst an einen Grad der gerade auftretenden Kinetose-Symptome des Nutzers. Die virtuelle Umgebung wird als besonders wenig störend und ablenkend wahrgenommen, da diese eine optische Erweiterung der virtuellen Leinwand bildet, wohingegen die innerhalb der virtuellen Umgebung angezeigten Elemente in der bereits beschriebenen Weise dazu beitragen können, das Auftreten von Kinetose-Symptomen erheblich zu reduzieren.

In weiterer möglicher Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass der als virtuelle Leinwand dienende Anzeigebereich der Anzeigeeinrichtung von der virtuellen Umgebung seitlich und/oder von oben und unten eingerahmt wird. So können beispielsweise automatisch schwarze Balken bei einer Cinemaskop-Darstellung ausgeblendet werden, wobei diese ausgeblendeten schwarzen Balken dann durch die besagte virtuelle Umgebung ersetzt werden können. So kann ein entsprechend großer Anzeigebereich der Anzeigeeinrichtung dafür genutzt werden, die besagten Elemente anzuzeigen, die sich synchron mit den aktuellen oder zukünftigen Fahrzeugbewegungen bewegen. Wird auf der virtuellen Leinwand beispielsweise ein Film angezeigt und beginnt gerade der Film, so kann es zum Beispiel auch vorgesehen sein, dass eine Art virtueller Vorhang langsam geöffnet wird, so wie man es von Kinos kennt, wobei dieser virtuelle Vorhang die besagte virtuelle Umgebung bilden kann. Das Filmerlebnis wird dadurch besonders realistisch und gleichzeitig wird auch noch der virtuelle Vorhang dafür genutzt, beispielsweise durch Einblendung der besagten sich synchron bewegenden Elemente die Kinetose-Symptome zu reduzieren.

Eine weitere mögliche Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass gemäß der Routine zumindest ein Teil der Anzeigeeinrichtung zum Minimieren von Kinetose-Symptomen teilweise so transparent geschaltet wird, dass der Nutzer seine reale Umgebung durch die Anzeigeeinrichtung hindurch sehen kann, wobei ein Transparenzgrad umso höher eingestellt wird, je dynamischer die aktuellen oder zukünftigen Fahrzeugbewegungen und/oder je größer die Kinetose-Symptome beim Nutzer sind. So kann beispielsweise der Anzeigebereich, der als die virtuelle Leinwand dient, teilweise transparent geschaltet werden, sodass der Nutzer hinter der virtuellen Leinwand die reale Umgebung erkennen kann. Alternativ oder zusätzlich ist es beispielsweise auch möglich, besagte virtuelle Umgebung, die beispielsweise die virtuelle Leinwand einrahmt, so transparent zu schalten, dass der Nutzer hinter der virtuellen Umgebung liegende reale Objekte erkennen kann. Auch ist es beispielsweise möglich, den gesamten Anzeigebereich der Anzeigeeinrichtung ausschließlich für die Darstellung der virtuellen Leinwand zu nutzen, wobei zur Reduktion von Kinetose-Symptomen bedarfsgerecht der Transparenzgrad der virtuellen Leinwand erhöht und erniedrigt werden kann. Je dynamischer sich das Fahrzeug gerade bewegt oder zukünftig bewegt und/oder je größer die Kinetose-Symptome beim Nutzer sind, desto größer kann der momentane Transparenzgrad eingestellt werden. So ist es möglich, bedarfsgerecht Maßnahmen zu ergreifen, um das Auftreten von Kinetose-Symptomen beim Nutzer zu reduzieren.

Eine weitere mögliche Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass gemäß der Routine zumindest die virtuelle Leinwand zum Minimieren von Kinetose-Symptomen teilweise den aktuellen oder zukünftigen Fahrzeugbewegungen folgend geneigt wird. Durchfährt das Fahrzeug beispielsweise gerade eine Linkskurve, so kann es vorgesehen sein, dass die virtuelle Leinwand entsprechend nach links geneigt wird, ähnlich, wie sich ein Motorradfahrer beispielsweise beim Durchfahren der betreffenden Linkskurve nach links neigen würde. Grundsätzlich ist es möglich, die virtuelle Leinwand zum Minimieren von Kinetose- Symptomen um unterschiedlichste Achsen zu neigen, um dem Nutzer entsprechende visuelle Hinweise beziehungsweise Reize zu geben, anhand derer er anhand der jeweiligen Neigung der virtuellen Leinwand die momentane oder auch zukünftigen Fahrzeugbewegungen erkennen kann. Fährt das Fahrzeug beispielsweise momentan noch geradeaus, näher sich allerdings einer Linkskurve, so kann es auch vorgesehen sein, dass ab einem bestimmten Abstand zur Linkskurve die virtuelle Leinwand bereits entsprechend der bald zu durchfahrenden Linkskurve etwas nach links geneigt wird, ähnlich wie dies ein Motorradfahrer beispielsweise beim Durchfahren einer solchen Linkskurve tatsächlich tun wird. So erhält der Nutzer bereits vor Erreichen der Linkskurve einen visuellen Hinweis darauf, wie sich das Fahrzeug bald bewegen wird, wenn es die Linkskurve durchfährt. Auch ist es beispielsweise möglich, die virtuelle Leinwand beim oder bereits vorm Durchfahren von Kurven so zu neigen, wie mit entsprechenden Wankbewegungen des betreffenden Fahrzeugs zu rechnen ist. Dies kann ebenfalls dazu beitragen, das Auftreten von Kinetose- Symptomen zu reduzieren, da die tatsächlichen Wankbewegungen als visuelle Hinweise durch entsprechende Neigung der virtuellen Leinwand angezeigt beziehungsweise bereits vorweggenommen werden. Auch ist es möglich, dass die virtuelle Leinwand z.B. um eine Hochachse geneigt wird, sodass sich die virtuelle Leinwand visuell leicht von einem wegdreht oder zu einem hindreht.

Die erfindungsgemäße Steuerungsvorrichtung zum Betreiben der am Kopf des Nutzers getragenen Anzeigeeinrichtung in einem Fahrzeug ist dazu ausgelegt, das erfindungsgemäße Verfahren oder mögliche Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Mögliche Ausgestaltungen des Verfahrens sind insbesondere als mögliche Ausgestaltungen der Steuerungsvorrichtung und umgekehrt anzusehen, wobei die Steuerungsvorrichtung insbesondere Mittel zur Durchführung der Verfahrensschritte aufweist.

Weitere Merkmale der Erfindung können sich aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung sowie anhand der Zeichnung ergeben. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Die Zeichnung zeigt in:

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs, in dem ein Nutzer mit einer aufgesetzten Virtual-Reality-Brille sitzt, wobei ein aktuell mit dem Fahrzeug befahrener gerader Streckenverlauf und ein noch vor dem Fahrzeug liegender kurviger Streckenverlauf schematisch angedeutet sind;

Fig. 2 eine schematische Darstellung von unterschiedlichen Anzeigebereichen der Virtual-Reality-Brille.

Gleiche oder funktionsgleiche Elemente sind in den Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.

Ein Fahrzeug 1, in dem ein Nutzer 2 mit einer aufgesetzten Virtual-Reality-Brille 3 sitzt, ist stark schematisiert in Fig. 1 gezeigt. Anstelle der Virtual-Reality-Brille 3 kann der Nutzer 2 auch beliebige andere am Kopf tragbare Anzeigeeinrichtungen tragen, wie beispielsweise Augmented-Reality-Brillen, kontaktanaloge Kontaktlinsen und dergleichen. Des Weiteren ist schematisch noch eine Steuerungsvorrichtung 4 angedeutet, welche dazu ausgelegt ist, die Virtual-Reality-Brille 3 zu steuern. Des Weiteren ist schematisch noch eine Erfassungseinrichtung 5 angedeutet, die unterschiedlichste Sensoren aufweisen kann, um Kinetose-Symptome des Nutzers 2 zu erfassen. Beim hier gezeigten Fahrzeug 1 handelt es sich zwar um ein Kraftfahrzeug, beispielsweise um einen Personenkraftwagen, die nachfolgenden Erläuterungen gelten aber für beliebige Arten von Fahrzeugen, seien es Landfahrzeuge, Luftfahrzeuge, schienengebundene Fahrzeuge, Flugzeuge und dergleichen.

Aktuell befährt das Fahrzeug 1 einen geraden Streckenverlauf 6 und näher sich einem vor dem Fahrzeug 1 liegenden kurvigen Streckenverlauf 7. Nachfolgend wird ein Verfahren zum Betreiben der Virtual-Reality-Brille 3 näher erläutert.

In Fig. 2 ist die Virtual-Reality-Brille 3 schematisch angedeutet, wobei ein als virtuelle Leinwand 8 dienender Anzeigebereich und ein weiterer als virtuelle Umgebung 9 dienender Anzeigebereich schematisch angedeutet sind.

Während der Fahrt mit dem Fahrzeug 1 wird die Virtual-Reality-Brille 3 mittels der Steuerungsvorrichtung 4 zum Anzeigen virtueller Inhalte auf der virtuellen Leinwand 8 angesteuert. Bei den virtuellen Inhalten kann es sich beispielsweise um einen Film, ein Computerspiel und dergleichen handeln. Des Weiteren wird mittels der Steuerungsvorrichtung 4 eine zum Minimieren von Kinetose-Symptomen dienende Ansteuerungsroutine für die Virtual-Reality-Brille 3 bereitgestellt. Diese Ansteuerungsroutine kann beispielsweise auf einem Speicher der Steuerungsvorrichtung 4 abgespeichert sein. Des Weiteren werden Daten bereitgestellt, welche die momentanen und/oder zukünftigen Fahrzeugbewegungen des Fahrzeugs 1 charakterisieren oder beeinflussen. Darüber hinaus können auch noch Daten bereitgestellt werden, die eine Stärke der beim Nutzer 2 auftretenden Kinetose-Symptome charakterisieren oder beeinflussen. Die Erfassungseinrichtung 5 kann verschiedenste Sensoren aufweisen, die beispielsweise Daten zu aktuellen Fahrzeugbewegungen erfassen können. Dadurch können insbesondere Beschleunigungen des Fahrzeugs 1 in translatorischen Richtungen und in rotatorischen Richtungen erfasst werden. Auch können beispielsweise Navigationsdaten, digitale Straßendaten und dergleichen bereitgestellt werden, anhand derer abgeschätzt werden kann, wie sich das Fahrzeug 1 zukünftig bewegen wird. Die Erfassungseinrichtung 5 kann darüber hinaus verschiedenste optische Sensoren und anderweitige Sensoren aufweisen, die die Kinetose-Symptome beim Nutzer 2 erkennen beziehungsweise erfassen können.

Die bereitgestellte Routine wird basierend auf den bereitgestellten Daten fortlaufend angepasst, wobei die Virtual-Reality-Brille 3 gemäß der angepassten Routine während der Anzeige der virtuellen Inhalte auf der virtuellen Leinwand 8 zum Minimieren von Kinetose- Symptomen beim Nutzer 2 angesteuert wird.

Gemäß der Routine kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass innerhalb der virtuellen Umgebung 9 virtuelle Elemente 10 angezeigt werden, wobei sich die virtuellen Elemente 10 synchron zu den aktuellen oder zukünftigen Fahrzeugbewegungen bewegen. Fährt das Fahrzeug 1 , wie in Fig. 1 schematisch angedeutet, aktuell noch auf dem geraden Streckenverlauf 6 mit konstanter Geschwindigkeit, so kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass die virtuellen Elemente 10 sich so bewegen, wie beispielsweise reale Objekte in der Fahrzeugumgebung am Fahrzeug 1 vorbeiziehen. Hat sich das Fahrzeug 1 dem kurvigen Streckenverlauf 7 beispielsweise bis auf wenige Meter oder Sekunden angenähert, so kann es auch vorgesehen sein, dass die virtuellen Elemente 10 schon bereits anfangen, sich so zu bewegen, wie sich das Fahrzeug 1 beim Durchfahren der Kurven des kurvigen Streckenverlaufs 7 bewegen wird. Der Nutzer 2 wird also durch die Bewegung der virtuellen Elemente 10 schon optisch darauf eingestellt, wie sich das Fahrzeug 1 bald beim Durchfahren des kurvigen Streckenverlaufs 7 bewegen wird.

Zudem kann es auch vorgesehen sein, dass die virtuell Leinwand 8 im Verhältnis zur virtuellen Umgebung 9 umso kleiner eingestellt wird, je dynamischer die aktuellen oder zukünftigen Fahrzeugbewegungen sind und/oder je größer die Kinetose-Symptome beim Nutzer 2 sind. Bei dem aktuell befahrenen geraden Streckenverlauf 6 kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass die virtuelle Leinwand 8 im Verhältnis zur virtuellen Umgebung 9 wesentlich größer dargestellt wird, als wenn das Fahrzeug 1 den kurvigen Streckenverlauf 7 durchfährt. Wird festgestellt, dass dem Nutzer 2 aufgrund einer sich verstärkenden Kinetose übel wird, so kann darauf reagiert werden, indem die virtuelle Leinwand 8 im Verhältnis zur virtuellen Umgebung 9 verkleinert wird. Die sich beispielsweise mit den aktuellen Fahrzeugbewegungen synchron bewegenden virtuellen Elemente 10 rücken somit stärker in den Fokus des Nutzers 2, was dazu beitragen kann, dass die Kinetose-Symptome abgeschwächt werden.

Auch kann es vorgesehen sein, dass die virtuelle Leinwand 8 im Verhältnis zur virtuellen Umgebung 9 umso kleiner eingestellt wird, je dynamischer die angezeigten virtuellen Inhalte auf der virtuellen Leinwand 8 sind. Wird auf der virtuellen Leinwand 8 beispielsweise gerade eine Oper angezeigt, so sind die angezeigten virtuellen Inhalte verhältnismäßig ruhig beziehungsweise wenig dynamisch. In dem Fall kann die virtuelle Leinwand 8 relativ groß im Verhältnis zur virtuellen Umgebung 9 eingestellt werden. Wird hingegen auf der virtuellen Leinwand 8 beispielsweise gerade eine Verfolgungsjagd eines Actionfilms angezeigt, sind die angezeigten virtuellen Inhalte auf der virtuellen Leinwand 8 also gerade sehr dynamisch. In dem Fall kann es vorgesehen sein, dass im Vergleich zur Wiedergabe der Oper die virtuelle Leinwand 8 wesentlich kleiner im Verhältnis zur virtuellen Umgebung 9 angezeigt wird.

Auch kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass die Anzahl der virtuellen Elemente 10 umso größer eingestellt wird, je dynamischer die aktuellen oder zukünftigen Fahrzeugbewegungen sind und/oder je größer die Kinetose-Symptome beim Nutzer 2 sind. Sind die Fahrzeugbewegungen gerade relativ dynamisch, beispielsweise weil das Fahrzeug 1 gerade den kurvigen Strecken verlauf 7 durchfährt, so kann die Anzahl der virtuellen Elemente 10 relativ groß gewählt werden, sodass der Nutzer 2 möglichst viele und deutliche optische Hinweise erhält, wie sich das Fahrzeug 1 gerade bewegt. Auch kann es vorgesehen sein, dass beim Annähern an den kurvigen Streckenverlauf 7 bereits sukzessive die Anzahl der virtuellen Elemente 10 erhöht wird, sodass der Nutzer 2 bereits beim Annähern an den kurvigen Streckenverlauf 7 optisch darauf vorbereitet wird, wie sich das Fahrzeug 1 bald bewegen wird. Wird beispielweise festgestellt, dass dem Nutzer 2 beispielsweise gerade übler wird, also sich Kinetose-Symptome verstärken, so kann es ebenfalls vorgesehen sein, die Anzahl der virtuellen Elemente 10 zu erhöhen, um darüber mehr optische Hinweise zu den aktuellen Fahrzeugbewegungen zu geben und so die Kinetose-Symptome beim Nutzer 2 wiederum zu reduzieren.

Bei der virtuellen Umgebung 9 kann es sich beispielsweise auch um ein Abbild von zumindest einem Teil der realen Fahrzeugumgebung des Fahrzeugs 1 handeln. Diese Fahrzeugumgebung kann beispielsweise mit einem 360°- Kamerasystem erfasst und als Bestandteil der virtuellen Umgebung 9 angezeigt werden. Bei den virtuellen Elementen 10 kann es sich beispielsweise um virtuelle Abbildungen von realen Elementen in der Fahrzeugumgebung handeln. Auch kann es sich bei den virtuellen Elementen 10 beispielsweise um markante Punkte aus der Fahrzeugumgebung handeln, die mittels Sensoren des Fahrzeugs 1 erfasst und/oder in digitalem Kartenmaterial vorhanden sind. Die reale Fahrzeugumgebung oder Teile davon können also in Form der virtuellen Umgebung 9 angezeigt werden. Dies muss allerdings nicht permanent erfolgen. Dies kann beispielsweise eventbasiert erfolgen. Nähert sich das Fahrzeug 1 beispielsweise einem bestimmten Ziel, so kann es ab einer bestimmten Entfernung zum Ziel vorgesehen sein, dass die virtuelle Umgebung 9 als Abbild der realen Fahrzeugumgebung eingeblendet wird. Der Nutzer 2 erhält über die virtuelle Umgebung 9 also einerseits in der beschriebenen Weise optische Hinweise darauf, wie sich beispielsweise das Fahrzeug 1 gerade bewegt, andererseits erhält er auch noch Informationen darüber, wo er sich gerade in der Realität befindet und dass er sich beispielsweise gerade seinem gewünschten Ziel nähert.

Die virtuelle Umgebung 9 kann beispielsweise auch eine optische Erweiterung der virtuellen Leinwand 8 bilden, wobei insbesondere Helligkeit, Farbgebung und/oder Kontraste der virtuellen Umgebung 9 auf die Inhalte der virtuellen Leinwand 8 angepasst werden. Beispielsweise kann es vorgesehen sein, wenn ein Film auf der virtuellen Leinwand 8 startet, dass die Abbildung der realen Fahrzeugumgebung in die optische Erweiterung der virtuellen Leinwand 8 überblendet wird. Der Nutzer 2 wird also darauf eingestimmt, dass die Filmvorstellung auf der virtuellen Leinwand 8 gerade beginnt. Auch wenn die virtuelle Umgebung 9 eine optische Erweiterung der virtuellen Leinwand 8 bildet, können weiterhin unterschiedlichste Darstellungen der virtuellen Elemente 10 vorgesehen sein, um aktuelle oder zukünftige Fahrzeugbewegungen bewegungssynchron darzustellen. Darüber hinaus bildet die virtuelle Umgebung 9 eine Art Ambiente beziehungsweise optische Erweiterung der virtuellen Leinwand 8. Findet beispielsweise innerhalb einer Filmszene ein Wechsel von Tag zu Nacht statt, so wird dies hinsichtlich Helligkeit und/oder Farbgebung auch durch die virtuelle Umgebung 9 abgebildet.

Wie in Fig. 2 angedeutet, kann die virtuelle Leinwand 8 vollständig von der virtuellen Umgebung 9 eingerahmt sein. Es ist aber genauso gut möglich, dass die virtuelle Umgebung 9 die virtuelle Leinwand 8 nicht vollständig einrahmt und beispielsweise nur oberhalb, unterhalb oder seitlich vorgesehen ist.

Gemäß der besagten Routine zum Ansteuern der Virtual-Reality-Brille 3 kann es auch vorgesehen sein, dass zumindest ein Teil der Virtual-Reality-Brille 3 so transparent geschaltet wird, dass der Nutzer 2 seine reale Umgebung durch die Virtual-Reality-Brille 3 hindurch sehen kann. Der Transparenzgrad kann dabei umso höher eingestellt werden, je dynamischer die aktuellen oder zukünftigen Fahrzeugbewegungen sind und/oder je größer die Kinetose-Symptome beim Nutzer 2 sind. Dadurch, dass der Nutzer 2 durch Transparenzschaltung von zumindest einem Teil der Virtual-Reality-Brille 3 seine reale Fahrzeugumgebung sehen kann, erhält er automatisch visuelle Reize beziehungsweise Hinweise, wie sich das Fahrzeug gerade tatsächlich bewegt. Der Transparenzgrad kann dabei abgestimmt auf die aktuellen Fahrzeugbewegungen oder zukünftige Fahrzeugbewegungen erhöht oder erniedrigt werden. Auch ist es möglich, den Transparenzgrad zu erhöhen, wenn Kinetose-Symptome beim Nutzer 2 zunehmen und den Transparenzgrad wiederum zu erniedrigen, wenn die Kinetose-Symptome beim Nutzer 2 wieder weniger stark ausfallen sollten.

Gemäß der Routine kann es alternativ oder zusätzlich auch vorgesehen sein, dass die virtuelle Leinwand 8 zum Minimieren von Kinetose-Symptomen beispielsweise teilweise den aktuellen oder zukünftigen Fahrzeugbewegungen folgend geneigt wird. Durchfährt das Fahrzeug 1 beispielsweise eine Linkskurve, so kann es vorgesehen sein, dass die virtuelle Leinwand 8 einer jeweiligen Wankbewegung des Fahrzeugs 1 folgend nach rechts geneigt wird. Alternativ wäre es auch möglich, dass die Leinwand 8 beispielsweise beim Durchfahren der Linkskurve nach links geneigt wird, so wie sich ein Motorradfahrer in die Linkskurve neigen würde. Durch die Neigung der virtuellen Leinwand 8 erhält der Nutzer 2 optische Hinweise, wie sich das Fahrzeug 1 gerade beim Durchfahren der Kurve bewegt beziehungsweise kriegt er einen optischen Hinweis auf die gerade zu durchfahrende Kurve. Auch ist es möglich, die Leinwand 8 bereits vor Erreichen einer Kurve entsprechend zu neigen. In dem Fall erhält der Nutzer 2 noch vor dem Durchfahren der betreffenden Kurve einen optischen Hinweis durch die Neigung der Leinwand 8, dass er bald mit einer

Kurvenfahrt rechnen muss. Dies kann ebenfalls das Auftreten von Kinetose-Symptomen reduzieren.

Zwar wurde die Vorgehensweise zum Reduzieren von Kinetose-Symptomen anhand der Virtual-Reality-Brille 3 erläutert, diese Ausführungen gelten jedoch auch für beliebig andere am Kopf tragbare Anzeigeeinrichtungen, seien es Augmented-Reality-Brillen, kontaktanaloge Kontaktlinsen oder dergleichen.

BEZUGSZEICHEN LISTE

1 Fahrzeug 2 Nutzer

3 Virtual-Reality-Brille

4 Steuerungsvorrichtung

5 Erfassungseinrichtung

6 gerader Strecken verlauf 7 kurviger Streckenverlauf

8 virtuelle Leinwand

9 virtuelle Umgebung

10 virtuelle Elemente