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Title:
METHOD AND CONTROL DEVICE FOR OPERATING A STRIP TREATMENT INSTALLATION FOR PROCESSING A STRIP, IN PARTICULAR A METAL STRIP OR ROLLING MATERIAL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/207184
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for operating a strip treatment installation (1) for processing a strip (2), in particular a metal strip or rolling material, wherein the strip (2) is guided through the strip treatment installation (1) along a transportation direction on transportation rollers (3) and the strip treatment installation (1) comprises at least two successive strip movement control devices (4, 5, 6) along the transportation direction, wherein the strip movement control devices (4, 5, 6) are designed to detect and adjust the position of the strip (2) transverse to the transportation direction, comprising the steps of: detecting the position of the strip (2) transverse to the transportation direction by means of sensors, in particular sensors of the strip movement control devices (4, 5, 6) of the strip treatment system (1), identifying properties of the strip (2) by means of the sensors, said properties influencing the position of the strip (2) transverse to the transportation direction, assigning the identified properties of the strip (2) to corresponding points or segments of the strip (2), and proactively adjusting the position of the strip (2) transverse to the transportation direction at the strip movement control devices (4, 5, 6) following in the transportation direction on the basis of the properties for the corresponding points or segments of the strip (2) that are identified by premounted sensors, in particular premounted strip movement control devices (4, 5, 6). The invention relates to a control device for operating a strip treatment installation (1) for processing a strip (2), in particular a metal strip or rolling material.

Inventors:
DAUBE THOMAS (DE)
KÜMMEL LUTZ (DE)
BEHRENS HOLGER (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/054180
Publication Date:
October 06, 2022
Filing Date:
February 21, 2022
Export Citation:
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Assignee:
SMS GROUP GMBH (DE)
International Classes:
B65H23/032
Domestic Patent References:
WO2009030388A12009-03-12
Foreign References:
DE102018215100A12019-11-28
Attorney, Agent or Firm:
KLÜPPEL, Walter (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Betreiben einer Bandbehandlungsanlage (1) für die

Verarbeitung eines Bandes (2), insbesondere eines metallischen Bands oder Walzguts, wobei das Band (2) mit Transportrollen (3) entlang einer Transportrichtung durch die Bandbehandlungsanlage (1) geführt wird und die Bandbehandlungsanlage (1) entlang der Transportrichtung wenigstens zwei aufeinanderfolgende Bandlaufregeleinrichtungen (4, 5, 6) umfasst, wobei die Bandlaufregeleinrichtungen (4, 5, 6) dazu ausgebildet sind, die Position des Bandes (2) quer zur Transportrichtung zu erfassen und anzupassen, umfassend die Schritte:

Erfassen der Position des Bandes (2) quer zur Transportrichtung mittels Sensoren, insbesondere Sensoren der Bandlaufregeleinrichtungen (4, 5, 6) der Bandbehandlungsanlage (1),

Erkennen von Eigenschaften des Bandes (2) mittels der Sensoren, welche die Position des Bandes (2) quer zur Transportrichtung beeinflussen,

Zuordnen der erkannten Eigenschaften des Bandes (2) zu entsprechenden Punkten oder Segmenten des Bandes (2), und proaktives Anpassen der Position des Bandes (2) quer zur Transportrichtung an den in Transportrichtung nachfolgenden Bandlaufregeleinrichtungen (4, 5,

6) auf Basis der von vorgelagerten Sensoren, insbesondere von vorgelagerten Bandlaufregeleinrichtungen (4, 5, 6), erkannten Eigenschaften für die entsprechenden Punkte oder Segmente des Bandes (2).

2. Verfahren nach Anspruch 1 , umfassend das Weiterleiten der erkannten Eigenschaften mit den entsprechenden Punkten oder Segmenten des Bandes (2) von einer vorgelagerten Bandlaufregeleinrichtung (4, 5, 6) wenigstens an die in Transportrichtung nachfolgende Bandlaufregeleinrichtung (4, 5, 6), vorzugsweise mehrere der nachfolgenden Bandlaufregeleinrichtungen (4, 5, 6).

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, umfassend das Übermitteln der erkannten Eigenschaften mit den entsprechenden Punkten und Segmenten des Bandes (2) von den Bandlaufregeleinrichtungen (4, 5, 6) an eine Recheneinrichtung (9), wobei die Recheneinrichtung (9) auf Basis der übermittelten Eigenschaften mit den entsprechenden Punkten und Segmenten die Position des Bandes (2) quer zur Transportrichtung für den Transport des Bandes (2) durch die Bandbehandlungsanlage (1) optimiert.

4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei die Optimierung auf Methoden des maschinellen Lernens oder auf Simulationen basiert, insbesondere zur Minimierung von Bandbeschädigungen, Vermeiden von ungleichmäßigen Bandbehandlungen durch die Bandbehandlungsanlage (1), Minimierung der Breite der Bandbehandlungsanlage (1), Vermeiden von Beschädigungen an der Bandbehandlungsanlage (1), insbesondere der Transporteinrichtung und Bandlaufregeleinrichtungen (4, 5, 6), Vermeiden von unnötigen Stillständen der Bandbehandlungsanlage (1), beispielweise aufgrund von Havariefällen, oder vergleichbaren Optimierungszielen.

5. Verfahren nach Anspruch 3 oder Anspruch 4, wobei das proaktive Anpassen der Position des Bandes (2) quer zur Transportrichtung an der in Transportrichtung nachfolgenden Bandlaufregeleinrichtung (4, 5, 6) auf Basis der Optimierung der Recheneinrichtung (9) erfolgt.

6. Verfahren nach Anspruch 5, ferner umfassend den Schritt des Vergleichens der durch die Recheneinrichtung (9) optimierten Position des Bandes (2) quer zur Transportrichtung mit der tatsächlichen Position der entsprechenden Punkte oder Segmente des Bandes (2) an den Bandlaufregeleinrichtungen (4, 5, 6) und gegebenenfalls Anpassen der tatsächlichen Position des Bandes (2) quer zur Transportrichtung durch die Bandlaufregeleinrichtungen (4, 5, 6).

7. Verfahren nach Anspruch 6, umfassend das Rückführen der Abweichungen zwischen der durch die Recheneinrichtung (9) optimierten Position des Bandes (2) quer zur Transportrichtung mit der tatsächlichen Position der entsprechenden Punkte oder Segmente des Bandes (2) an die Recheneinrichtung (9) zur Verbesserung der Optimierung.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7, ferner umfassend das Berücksichtigen von Optimierungen aus der Vergangenheit bezüglich der Verarbeitung eines anderen Bandes (2) durch die Bandbehandlungsanlage (1) bei der Optimierung der Position des aktuellen Bandes (2) quer zur Transportrichtung durch die Recheneinrichtung (9).

9. Verfahren nach Anspruch 8, umfassend das Trainieren von Optimierungsalgorithmen auf Basis der Optimierungen aus der Vergangenheit bezüglich der Verarbeitung eines anderen Bandes (2) durch die Bandbehandlungsanlage (1).

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei das proaktive Anpassen der Position des Bandes (2) quer zur Transportrichtung an den in Transportrichtung nachfolgenden Bandlaufregeleinrichtungen (4, 5, 6) die an den vorgelagerten Bandlaufregeleinrichtungen (4, 5, 6) durchgeführten Anpassungen der Position des Bandes (2) quer zur Transportrichtung berücksichtigt.

11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei die Bandlaufregeleinrichtungen (4, 5, 6) die durchgeführten Anpassungen der Position des Bandes (2) quer zur Transportrichtung an die Recheneinrichtung (9) übermitteln und die Recheneinrichtung (9) die übermittelten Anpassungen bei der Optimierung der Position quer zur Transportrichtung berücksichtigt.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, ferner umfassend den Schritt des Berücksichtigens von Informationen und/oder Daten aus der Bandbehandlungsanlage (1) vorgelagerten Anlagen bei dem proaktiven Anpassen der Position des Bandes (2) quer zur Transportrichtung und/oder der Optimierung der Position des Bandes (2) quer zur Transportrichtung durch die Recheneinrichtung (9), insbesondere zum proaktiven Anpassen und/oder Optimieren der Position des Bandes (2) quer zur Transportrichtung an der ersten Bandbehandlungsanlage (4) in Transportrichtung der Bandbehandlungsanlage (1).

13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei die vorgelagerten Anlagen ausgewählt sind aus: Warmwalzwerk, Kaltwalzwerk, Beize, Schweißmaschinen, insbesondere Vierpunktsensoren oder Qualitätsüberwachungssystem der Schweißmaschine, Haspelvorrichtung (7), oder dergleichen.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, ferner umfassend den Schritt des Bestimmens der Position von Punkten oder Segmenten des Bandes (2) in der Bandbehandlungsanlage (1), insbesondere auf Basis von Trackingsystemen der Bandbehandlungsanlage (1).

15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, umfassend den Schritt des Erfassens der Position des Bandes (2) quer zur Transportrichtung zwischen zwei Bandlaufregeleinrichtungen (4, 5, 6) und Übermitteln der erfassten Position an die vorgelagerte Bandlaufregeleinrichtung (4, 5, 6), die nachfolgende Bandlaufregeleinrichtung (4, 5, 6) und/oder die Recheneinrichtung (9).

16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, wobei der Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Bandlaufregeleinrichtungen (4, 5, 6) am Anfang der Bandbehandlungsanlage (1) geringer ist als am Ende der Bandbehandlungsanlage (1), insbesondere nimmt der Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Bandlaufregeleinrichtungen (4, 5, 6) in Transportrichtung zu.

17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16, wobei das Verfahren kontinuierlich ausgeführt wird.

18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, ferner umfassend das Berücksichtigen von Informationen der Bandlaufregeleinrichtungen (4, 5, 6), insbesondere von aktuellen Informationen bezüglich der Anpassung der Position des Bandes (2) quer zur Transportrichtung.

19. Steuereinrichtung zum Betreiben einer Bandbehandlungsanlage (1) für die Verarbeitung eines Bandes (2), insbesondere eines metallischen Bands oder Walzguts, wobei das Band (2) mit Transportrollen (3) entlang einer Transportrichtung durch die Bandbehandlungsanlage (1) geführt wird und die Bandbehandlungsanlage (1) entlang der Transportrichtung mehrere aufeinanderfolgende Bandlaufregeleinrichtungen (4, 5, 6) umfasst, wobei die Bandlaufregeleinrichtungen (4, 5, 6) dazu ausgebildet sind, die Position des Bandes (2) quer zur Transportrichtung zu erfassen und anzupassen, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung zur Ausführung des Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 18 ausgebildet ist.

Description:
Verfahren und Steuereinrichtung zum Betreiben einer Bandbehandlungsanlage für die Verarbeitung eines Bandes, insbesondere eines metallischen Bands oder Walzguts

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Bandbehandlungsanlage für die Verarbeitung eines Bandes, insbesondere eines metallischen Bands oder Walzguts. Die Erfindung betrifft ferner eine Steuereinrichtung zum Betreiben einer Bandbehandlungsanlage für die Verarbeitung eines Bandes, insbesondere eines metallischen Bands oder Walzguts.

Bei der Herstellung, Behandlung und Verarbeitung von Metallbändern wird das Band, insbesondere ein metallisches Band oder Walzgut, entlang einer Transportrichtung durch die Behandlungsanlage geführt. Gegebenenfalls wird das in Materialrollen, sogenannten Coils, angelieferte Band im Einlauf der Bandbehandlungsanlage abgewickelt. Nach der Verarbeitung durch die Behandlungsanlage kann das bearbeitete Band wieder zu einem Coil aufgewickelt werden, um den Transport zu vereinfachen.

Das Band wird dabei mit Transportrollen durch die Behandlungsanlage geführt. Das Band hat aufgrund der geometrischen Form die Tendenz seitlich, also quer zur Transportrichtung, von den Transportrollen, insbesondere Umlenkrollen, zu verlaufen. Um die Position des Bands an den Transportrollen zu gewährleisten, umfasst die Behandlungsanlage entlang der Transportrichtung mehrere aufeinanderfolgende, voneinander beabstandete, Bandlaufregeleinrichtungen. Der Abstand zwischen den Bandlaufregeleinrichtungen einer Bandbehandlungsanlage kann mehrere hundert Meter betragen, beispielsweise 300 bis 500 m, wobei die Bandlaufregeleinrichtungen typischerweise autark voneinander sind.

Die Bandlaufregeleinrichtungen dienen dazu das Band in der Mitte der Transportrollen quer zur T ransportrichtung, oder einer anderen festgelegten Position quer zur Transportrichtung, zu halten. Dadurch wird eine gleichmäßige Behandlung des Bandes durch die Behandlungsanlage gewährleistet und Beschädigungen am Band oder der Behandlungsanlage vermieden. Die Bandlaufregeleinrichtungen sind also dazu ausgebildet sind, die Position des Bandes quer zur Transportrichtung zu erfassen und anzupassen. Dazu umfassen die Bandlaufregeleinrichtungen jeweils Sensoren zur Bestimmung der Position des Bandes quer zur Transportrichtung und Aktoren zur Anpassung der Position des Bandes quer zur T ransportrichtung.

Die Sensoren erfassen beispielsweise eine oder beide seitlichen Kanten des Bandes. Ferner sind aus dem Stand der Technik induktive Messrahmen oder Bildsensoren inkl. Bildauswertung bekannt.

Die Aktoren sind beispielsweise als schwenkbare Rollen ausgebildet, welche eine Bewegungskomponente quer zur Haupttransportrichtung auf das Band übertragen. Die Sensoren und Aktoren einer Bandlaufregeleinrichtung sind mit einer Steuerlogik verbunden, welche auf Basis der Sensordaten die Aktoren steuert.

Die Bandlaufregeleinrichtungen erfassen also jeweils mittels der Sensoren die Position des Bandes in der Bandbehandlungsanlage, insbesondere quer zur Transportrichtung. Aus den Sensordaten berechnet die Logik eine Abweichung des Bandes von der Sollposition, üblicherweise der Mitte der T ransportrollen quer zur Transportrichtung und veranlasst mittels der Aktoren eine Korrektur der Position des Bandes quer zur T ransportrichtung.

Eine entsprechende Bandlaufregeleinrichtung ist beispielsweise in der WO 2009/030388 A1 offenbart.

Bei dem bekannten Stand der Technik besteht jedoch ein Problem bei schnellen Änderungen in der Bandform, wie einem sogenannten Dog-Ieg im Bereich von Schweißnähten, beispielsweise beim Verschweißen von aufeinanderfolgenden zu behandelnden Bändern. Dabei kommt es zu einer schnellen Änderung der Bandposition und damit einhergehend einer großen Abweichung und schnellen Änderung von der Bandsollposition. Die Logik einer Bandlaufregeleinrichtung reagiert darauf mit einer starken Korrektur durch die Aktorik. Verschärft wird das Problem dadurch, dass Sensor und Aktor der Bandlaufregeleinrichtung teilweise einige Meter voneinander beabstandet sind. Insgesamt kommt es daher im Bereich von schnellen Änderungen in der Bandform zu starken Regeleingriffen oder gar Fehleingriffen, welche einen negativen Einfluss auf die Bandbehandlung des Bandes, auf das Band selbst und/oder die Positionierung des Bandes haben können.

Ein weiteres Problem beim Stand der Technik besteht bei Walzgütern mit größeren Fehlern quer zur Längsrichtung des Bandes, auch Bandsäbel genannt. Weist das Band einen derartigen Verlauf quer zur Längsrichtung auf, kommt es zu einer starken Abweichung von der Bandsollposition bis zur nächsten Bandlaufregeleinrichtung. Da die Bandsollposition üblicherweise in der Mitte der Bandtransportrollen liegt, kann es je nach Richtung des Fehlers quer zur Längsrichtung in beide Richtungen quer zur Mitte der Bandtransportrollen kommen. Um derartige Fehler ausgleichen zu können, wird beim Stand der Technik die Breite der Transportrollen und gegebenenfalls der lichten Durchlaufweite der Bandbehandlungsanlage entsprechend erweitert. Da Bandbehandlungsanlagen mehrere hundert Meter lang sein können, entstehen dadurch erhebliche Mehrkosten.

Ferner kann es bei der Bandbehandlung zu Fehlern kommen, wenn sich das Band bei der Behandlung nicht in der gewünschten Position, insbesondere der Mitte der Transportrollen, befindet. Dies ist insbesondere bei Inline-Dressieranlagen, Coatern, Wärmebehandlungseinrichtungen oder Besäumscheren der Fall.

Ausgehend von dem genannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Steuereinrichtung zum Betreiben einer Bandbehandlungsanlage für die Verarbeitung eines Bandes, insbesondere eines metallischen Bands oder Walzguts, welche die negativen Einflüsse von sowohl schnellen Änderungen in der Bandform, wie beispielsweise sogenannten Dog-Iegs im Bereich von Schweißnähten, wie auch größeren Fehlern quer zur Längsrichtung des Bandes, wie beispielsweise sogenannten Bandsäbeln, reduziert und dadurch Schäden am Band und der Bandbehandlungsanlage verhindert, Störfälle vermeidet und zusätzlich die Herstellungskosten der Bandbehandlungsanlage reduziert.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben einer Bandbehandlungsanlage für die Verarbeitung eines Bandes, insbesondere eines metallischen Bands oder Walzguts, wobei das Band mit Transportrollen entlang einer Transportrichtung durch die Bandbehandlungsanlage geführt wird und die Bandbehandlungsanlage entlang der Transportrichtung wenigstens zwei aufeinanderfolgende Bandlaufregeleinrichtungen umfasst, wobei die Bandlaufregeleinrichtungen dazu ausgebildet sind, die Position des Bandes quer zur Transportrichtung zu erfassen und anzupassen, umfassend die Schritte:

Erfassen der Position des Bandes quer zur Transportrichtung mittels Sensoren, insbesondere Sensoren der Bandlaufregeleinrichtungen der Bandbehandlungsanlage,

Erkennen von Eigenschaften des Bandes mittels der Sensoren, welche die Position des Bandes quer zur Transportrichtung beeinflussen,

Zuordnen der erkannten Eigenschaften des Bandes zu entsprechenden Punkten oder Segmenten des Bandes, und proaktives Anpassen der Position des Bandes quer zur Transportrichtung an den in Transportrichtung nachfolgenden Bandlaufregeleinrichtungen auf Basis der von vorgelagerten Sensoren, insbesondere von vorgelagerten

Bandlaufregeleinrichtungen, erkannten Eigenschaften für die entsprechenden Punkte oder Segmente des Bandes.

Band im Sinne der Erfindung entspricht insbesondere metallischen Bändern oder Walzgütern. Quer zur Transportrichtung entspricht erfindungsgemäß einer Bewegung senkrecht zur T ransportrichtung in der Bandebene.

Erfindungsgemäß wird die Position des Bandes quer zur Transportrichtung mittels geeigneter Sensoren erfasst. Dabei handelt es sich insbesondere um Sensoren der Bandlaufregeleinrichtungen der Bandbehandlungsanlage. Die Sensoren erfassen beispielsweise eine oder beide seitlichen Kanten des Bandes. Ferner können auch die aus dem Stand der Technik bekannten induktive Messrahmen oder Bildsensoren inkl. Bildauswertung verwendet werden.

Auf Basis der Sensordaten werden nachfolgend erfindungsgemäß Eigenschaften des Bandes ermittelt, welche die Position des Bandes quer zur Transportrichtung beeinflussen. Dabei handelt es sich insbesondere um sogenannte Dog-Iegs im Bereich von Schweißnähten, Bandsäbeln oder vergleichbaren Bandeigenschaften. Beispielsweise wird mittels anhand der Sensordaten erkannt, wenn sich schnell die vertikale Position des Bandes quer zur Transportrichtung ändert, was einem Dog-Ieg des Bandes entspricht. Bei einer langsamen und stetigen Änderung der Position des Bandes quer zur Transportachse wird ein sogenannter Bandsäbel erkannt. Es werden also Unregelmäßigkeiten des Bandes erkannt, welche die Position des Bandes quer zur T ransportrichtung beeinflussen.

Aufgrund der Sensordaten wird die erste Bandlaufregeleinrichtung, sofern keine weiteren Informationen verfügbar sind, einen Steuereingriff vornehmen und mittels der zugehörigen Aktorik der Bandlaufregeleinrichtung die Position des Bandes quer zur Transportachse korrigieren. Dies kann im Falle eines Dog-Iegs zu abrupten Änderungen führen, welche sich eventuell negativ auf das Band und/oder die Bandbehandlungsanlage, insbesondere die entsprechende Bandlaufregeleinrichtung, auswirken können. Da zwischen Sensor und Aktor der Bandlaufregeleinrichtung üblicherweise ein gewisser Abstand besteht und stetige Änderungen wie bei einem Bandsäbel immer mit einer Regelverzögerung verbunden sind, läuft das Band zunächst aus der Bandsollposition heraus, also in einer Richtung quer zur Transportrichtung, bevor die Bandlaufregeleinrichtung die Bandposition wieder auf die Bandsollposition korrigiert. Daher muss die Breite der Transportrollen größer ausgelegt werden, als die tatsächliche Breite des Bandes, was insbesondere bei sehr langen Bandbehandlungsanlage zu erheblichen Mehrkosten führen kann. Transportrolle im Sinne der Erfindung bezieht sich nicht nur auf einzelne Rollen, sondern auch aus Transbereichen mit mehreren Rollen zur Bildung einer Transportfläche.

Die erfindungsgemäß erkannten Eigenschaften, die die Position des Bandes quer zur Transportrichtung beeinflussen, werden den entsprechenden Punkten oder Segmenten des Bandes zugeordnet. Die mittels der Sensoren erfassten und nachfolgend ausgewerteten Daten werden also den entsprechenden Punkten oder Segmenten des Bandes zugeordnet.

Erfindungsgemäß wird an den in Transportrichtung nachfolgenden Bandlaufregeleinrichtungen auf Basis der von vorgelagerten Sensoren, insbesondere von vorgelagerten Bandlaufregeleinrichtungen, erkannten Eigenschaften für die entsprechenden Punkte oder Segmente des Bandes die Position des Bandes quer zur Transportrichtung proaktiv angepasst. Eine proaktive Anpassung im Sinne der Erfindung betrifft insbesondere ein frühzeitiges Vorbereiten der durchzuführenden Anpassungen der Position des Bandes quer zur Transportrichtung, so dass die Anpassungen mit Auftreten der erkannten Eigenschaften des Bandes ausgeführt werden können. Dadurch wird die sonst üblicherweise auftretende Regelverzögerung deutlich reduziert. Ferner kann das proaktive Anpassen auch eine gleichmäßigere Anpassung der Position des Bandes quer zur Transportrichtung umfassen, obwohl die erkannte Eigenschaft eine schnelle Änderung der Position des Bandes quer zur Transportrichtung betrifft. Dadurch wird die Laufruhe deutlich verbessert. Weiterhin kann das proaktive Anpassen auch ein Unterlassen von Anpassungen der Position des Bandes quer zur Transportrichtung betreffen, insbesondere bei schnellen und kurzfristigen Eigenschaften, die die Position des Bandes quer zur Transportrichtung nur für einen sehr begrenzten Bereich beeinflussen.

Erfindungsgemäß wird also auf Basis der erfassten und ausgewerteten Sensordaten an Bandlaufregeleinrichtungen frühzeitig, also proaktiv, auf die erkannten Bandeigenschaften reagiert, um unnötige oder abrupte Regeleingriffe zu vermeiden und den Transport des Bandes insgesamt ruhiger und harmonischer zu gestalten.

Das proaktive Anpassen kann von den Bandlaufregeleinrichtungen zum optimalen Zeitpunkt ausgeführt werden, da die erkannten Eigenschaften entsprechenden Punkten oder Segmenten des Bandes zugeordnet wurden und die Position der Punkte oder Segmente in der Bandbehandlungsanlage jederzeit einfach bestimmbar ist.

Nach einer Variante der Erfindung umfasst das Verfahren den Schritt des Weiterleitens der erkannten Eigenschaften mit den entsprechenden Punkten oder Segmenten des Bandes von einer vorgelagerten Bandlaufregeleinrichtung wenigstens an die in Transportrichtung nachfolgende Bandlaufregeleinrichtung, vorzugsweise mehrere der nachfolgenden Bandlaufregeleinrichtungen. Das erfindungsgemäße Verfahren ist somit in den Steuerungen der Bandlaufregeleinrichtungen implementiert und die entsprechenden Daten werden von den vorgelagerten Bandlaufregeleinrichtungen an eine oder mehrere der nachfolgenden Bandlaufregeleinrichtungen übertragen. Dies kann vorzugsweise über bereits bestehende Kommunikationsmittel erfolgen, auch unter Nutzung anderen Komponenten oder Anlagenteile, wie beispielsweise einer zentralen Steuereinrichtung.

In einer alternativen oder zusätzlichen Variante der Erfindung umfasst das Verfahren das Übermitteln der erkannten Eigenschaften mit den entsprechenden Punkten und Segmenten des Bandes von den Bandlaufregeleinrichtungen an eine Recheneinrichtung, wobei die Recheneinrichtung auf Basis der übermittelten Eigenschaften mit den entsprechenden Punkten und Segmenten die Position des Bandes quer zur T ransportrichtung für den T ransport des Bandes durch die Bandbehandlungsanlage optimiert. Insbesondere kann die Recheneinrichtung den Transport des Bandes durch die gesamte Bandbehandlungsanlage optimieren und für alle Bandlaufregeleinrichtungen entsprechende proaktive Anpassungen der Position des Bandes quer zur Transportrichtung durchführen. Die Recheneinrichtung ermöglicht eine ganzheitliche Optimierung für den Transport des Bandes durch die Bandbehandlungsanlage.

Gemäß einer zweckmäßigen Variante der Erfindung basiert die Optimierung auf Methoden des maschinellen Lernens oder auf Simulationen, insbesondere zur Minimierung von Bandbeschädigungen, Vermeiden von ungleichmäßigen Bandbehandlungen durch die Bandbehandlungsanlage, Minimierung der Breite der Bandbehandlungsanlage, Vermeiden von Beschädigungen an der Bandbehandlungsanlage, insbesondere der Transporteinrichtung und Bandlaufregeleinrichtungen, Vermeiden von unnötigen Stillständen der Bandbehandlungsanlage, beispielweise aufgrund von Havariefällen, oder vergleichbaren Optimierungszielen. Es wird also insbesondere ein datengetriebenes Modell genutzt, um die Bandsollposition des Bandes für den gesamten Transport durch die Bandbehandlungsanlage zu optimieren.

Nach einer erfindungsgemäßen Variante erfolgt das proaktive Anpassen der Position des Bandes quer zur Transportrichtung an der in Transportrichtung nachfolgenden Bandlaufregeleinrichtung auf Basis der Optimierung der Recheneinrichtung. Dazu wird das Ergebnis der Optimierung von der Recheneinrichtung an die nachfolgende Bandlaufregeleinrichtung übermittelt, wobei die Optimierung zweckmäßigerweise die Daten aller vorgelagerten Bandlaufregeleinrichtungen berücksichtigt.

In einer vorteilhaften Variante der Erfindung umfasst das Verfahren den Schritt des Vergleichens der durch die Recheneinrichtung optimierten Position des Bandes quer zur Transportrichtung mit der tatsächlichen Position der entsprechenden Punkte oder Segmente des Bandes an den Bandlaufregeleinrichtungen und gegebenenfalls Anpassen der tatsächlichen Position des Bandes quer zur Transportrichtung durch die Bandlaufregeleinrichtungen. Für jede Bandlaufregeleinrichtung wird also die tatsächliche Position des Bandes mit der von der Recheneinrichtung bestimmten optimierten Position des Bandes verglichen und bei Abweichungen entsprechend korrigiert.

Gemäß einer Variante umfasst das erfindungsgemäße Verfahren das Rückführen der Abweichungen zwischen der durch die Recheneinrichtung optimierten Position des Bandes quer zur Transportrichtung mit der tatsächlichen Position der entsprechenden Punkte oder Segmente des Bandes an die Recheneinrichtung zur Verbesserung der Optimierung. Auf Basis dieser Informationen kann das proaktive Anpassen der Position des Bandes quer zur Transportrichtung an der entsprechenden in Transportrichtung nachfolgenden Bandlaufregeleinrichtung weiter verbessert werden, insbesondere gleichmäßiger durchgeführt werden. Auch kann die Recheneinrichtung anhand dieser Informationen die Güte und Genauigkeit der Optimierung beurteilen und verbessern. Insbesondere können die Algorithmen des maschinellen Lernens anhand dieser Rückmeldung weiter trainiert werden.

Nach einer erfindungsgemäßen Variante umfasst das Verfahren das Berücksichtigen von Optimierungen aus der Vergangenheit bezüglich der Verarbeitung eines anderen Bandes durch die Bandbehandlungsanlage bei der Optimierung der Position des aktuellen Bandes quer zur Transportrichtung durch die Recheneinrichtung. Es werden also Erfahrungen aus vorherigen Optimierungen bei der aktuellen Optimierung berücksichtigt. Wenn sich bei bestimmten vorherigen erkannten Eigenschaften die die Position des Bandes quer zur Transportrichtung beeinflussen die vorherigen proaktiven Anpassungen als wirksame herausgestellt haben, können diese proaktiven Anpassungen bei vergleichbaren erkannten Eigenschaften, die die Position des Bandes quer zur Transportrichtung beeinflussen, entsprechend oder in abgewandelter Form, um gegebenenfalls Besonderheiten des aktuellen Bandes zu berücksichtigen, angewendet werden.

In einer besonders zweckmäßigen Variante umfasst das erfindungsgemäße Verfahren das Trainieren von Optimierungsalgorithmen auf Basis der Optimierungen aus der Vergangenheit bezüglich der Verarbeitung eines anderen Bandes durch die Bandbehandlungsanlage. Die zur Optimierung, also zum Bestimmen der proaktiven Anpassung der Position des Bandes quer zur Transportrichtung an den in Transportrichtung nachfolgenden Bandlaufregeleinrichtungen, verwendeten Algorithmen werden mit Datensätzen aus der Vergangenheit, auch von anderen vergleichbaren Bandbehandlungsanlagen, trainiert. Dadurch verbessert sich die anfängliche Genauigkeit der verwendeten Optimierungsalgorithmen.

Gemäß einer vorteilhaften Variante der Erfindung berücksichtigt das proaktive Anpassen der Position des Bandes quer zur Transportrichtung an den in Transportrichtung nachfolgenden Bandlaufregeleinrichtungen die an den vorgelagerten Bandlaufregeleinrichtungen durchgeführten Anpassungen der Position des Bandes quer zur Transportrichtung. Wenn sich die bei der vorherigen Bandlaufregeleinrichtung vorgenommene proaktive Anpassung als vorteilhaft erwiesen hat, kann die proaktive Anpassung an der nachfolgenden Bandlaufregeleinrichtung diese übernehmen oder zumindest als Grundlage für die eigene proaktive Anpassung verwenden. Dadurch können sich die proaktiven Anpassungen der Bandlaufregeleinrichtungen entlang der Bandbehandlungsanlage stetig verbessern. Dies ist insbesondere in Verbindung mit der Recheneinrichtung zur Optimierung der Position des Bandes quer zur Transportrichtung vorteilhaft, da die Recheneinrichtung dadurch den Transport des Bandes durch die gesamte Bandbehandlungsanlage besser optimieren kann. Dazu kann die Recheneinrichtung die proaktiven Anpassungen der aufeinanderfolgenden Bandlaufregeleinrichtungen entlang der Bandbehandlungsanlage miteinander vergleichen und auswerten. Mittels dieser Variante können insbesondere Änderungen an den erkannten Eigenschaften, die die Position des Bandes quer zur Transportrichtung beeinflussen, entlang der Bandbehandlungsanlage identifiziert und bei der Optimierung berücksichtigt werden. Beispielsweise enthält die Bandbehandlungsanlage Streckrichter, Öfen oder andere Vorrichtungen, welche die Eigenschaften des Bandes verändern, also auch die Eigenschaften des Bandes, die die Position quer zur Transportrichtung beeinflussen. Durch das Berücksichtigen der proaktiven Anpassungen der aufeinanderfolgenden Bandlaufregeleinrichtungen entlang der Bandbehandlungsanlage lassen sich derartige Änderungen erkennen und bei der Optimierung berücksichtigen.

Nach einerweiteren bevorzugten erfindungsgemäßen Variante umfasst das Verfahren den Schritt des Berücksichtigens von Informationen und/oder Daten aus der Bandbehandlungsanlage vorgelagerten Anlagen bei dem proaktiven Anpassen der Position des Bandes quer zur Transportrichtung und/oder der Optimierung der Position des Bandes quer zur Transportrichtung durch die Recheneinrichtung, insbesondere zum proaktiven Anpassen und/oder Optimieren der Position des Bandes quer zur Transportrichtung an der ersten Bandbehandlungsanlage in Transportrichtung der Bandbehandlungsanlage. Nach einer zweckmäßigen Variante sind die vorgelagerten Anlagen ausgewählt aus: Warmwalzwerk, Kaltwalzwerk, Beize, Schweißmaschinen, insbesondere Vierpunktsensoren oder Qualitätsüberwachungssystem der Schweißmaschine, Haspelvorrichtung, oder dergleichen. Dadurch stehen dem erfindungsgemäßen Verfahren bereits Informationen und/Daten zu dem Band vor der Bearbeitung in der Bandbehandlungsanlage zur Verfügung, welche bei der Optimierung berücksichtigt werden können. Insbesondere ermöglicht dies bereits eine proaktive Anpassung der Position des Bandes quer zur Transportrichtung an der ersten Bandlaufregeleinrichtung der Bandbehandlungsanlage. Beispielweise können aus den Informationen und/oder Daten der vorgelagerten Anlagen Eigenschaften des Bandes ermittelt werden, welche die Position des Bandes quer zur Transportrichtung beeinflussen. Bei den Informationen und/oder Daten der vorgelagerten Anlagen handelt es sich beispielsweise um Asymmetrien aus einem Walzwerk (Keil, Kraftdifferenz, asymmetrische Anstellkraft, Signal von Planheitsmessrolle), Informationen vom Anstellsystem (Flattener, Streckrichter, Dressiergerüst), oder dergleichen. In einer zweckmäßigen Variante umfasst das erfindungsgemäße Verfahren ferner den Schritt des Bestimmens der Position von Punkten oder Segmenten des Bandes in der Bandbehandlungsanlage, insbesondere auf Basis von Trackingsystemen der Bandbehandlungsanlage. Dadurch kann sichergestellt werden, dass die nachfolgenden Bandbehandlungsanlage die proaktiven Anpassungen zur Optimierung genau zu dem Zeitpunkt bzw. Zeitfenster vornehmen, wo das Band die entsprechenden Eigenschaften aufweist, die die Position des Bandes quer zur Transportrichtung beeinflussen. Die Positionsbestimmung basiert beispielsweise auf einer Überwachung der Transportgeschwindigkeit, beispielsweise anhand von Antriebsrollen der Bandbehandlungsanlage oder dergleichen.

Gemäß einer vorteilhaften erfindungsgemäßen Variante umfasst das Verfahren den Schritt des Erfassens der Position des Bandes quer zur Transportrichtung zwischen zwei Bandlaufregeleinrichtungen und Übermitteln der erfassten Position an die vorgelagerte Bandlaufregeleinrichtung, die nachfolgende Bandlaufregeleinrichtung und/oder die Recheneinrichtung. Dadurch kann beispielsweise überprüft werden, ob die vorgenommenen proaktiven Anpassungen den gewünschten Erfolg erzielen. Auch können die nachfolgende Bandlaufregeleinrichtung oder die Recheneinheit neu aufgetretene Positionsänderungen des Bandes relativ zur Transportrichtung erkennen und bei der nachfolgenden Bandbehandlungsanlage oder generell bei der Optimierung berücksichtigen.

Nach einer weiteren bevorzugten Variante der Erfindung ist der Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Bandlaufregeleinrichtungen am Anfang der Bandbehandlungsanlage geringer als am Ende der Bandbehandlungsanlage, insbesondere nimmt der Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Bandlaufregeleinrichtungen in Transportrichtung zu. Dadurch stehen am Anfang der Bandbehandlungsanlage mehr Informationen für die Optimierung zur Verfügung und die Position des Bandes quer zur Transportrichtung kann am Anfang der Bandbehandlungsanlage genauer eingestellt werden. Mit zunehmender Transportlänge stehen mehr Informationen zur Verfügung, insbesondere bezüglich der optimierten Positionierung des Bandes quer zur Transportrichtung, um die Unregelmäßigkeiten des Bandes auszugleichen. In einer zweckmäßigen Variante der Erfindung wird das Verfahren kontinuierlich ausgeführt.

Gemäß einer besonders vorteilhaften Variante der Erfindung umfasst das Verfahren das Berücksichtigen von Informationen der Bandlaufregeleinrichtungen, insbesondere von aktuellen Informationen bezüglich der Anpassung der Position des Bandes quer zur Transportrichtung. Bei den zu berücksichtigenden Informationen handelt es sich beispielsweise um aktuelle Anstellwinkel von Transportrollen der Bandlaufregeleinrichtung, Ausrichtungen von Teilen oder der gesamten Bandlaufregeleinrichtung oder vergleichbaren Informationen. Die Informationen werden insbesondere beim Erkennen von Eigenschaften des Bandes welche die Position des Bandes quer zur Transportrichtung beeinflussen oder dem proaktiven Anpassen der Position des Bandes quer zur Transportrichtung berücksichtigt.

In einerweiteren erfindungsgemäßen Variante werden Anpassungen an den Bandlaufregeleinrichtungen bei dem proaktiven Anpassen der Position des Bandes quer zur Transportrichtung berücksichtigt. Die Eigenschaften der Bandlaufregeleinrichtungen können sich beispielsweise durch Wartungsarbeiten oder Austausch von Bauteilen ändern oder durch Abnutzung über die Zeit, also generell Langzeitänderungen.

Die Aufgabe wird ferner gelöst durch eine Steuereinrichtung zum Betreiben einer Bandbehandlungsanlage für die Verarbeitung eines Bandes, insbesondere eines metallischen Bands oder Walzguts, wobei das Band mit Transportrollen entlang einer Transportrichtung durch die Bandbehandlungsanlage geführt wird und die Bandbehandlungsanlage entlang der Transportrichtung mehrere aufeinanderfolgende Bandlaufregeleinrichtungen umfasst, wobei die Bandlaufregeleinrichtungen dazu ausgebildet sind, die Position des Bandes quer zur Transportrichtung zu erfassen und anzupassen, wobei die Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, dass erfindungsgemäße Verfahren auszubilden.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand von in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Bandbehandlungsanlage für die

Verarbeitung eines Bandes, welche das erfindungsgemäße Verfahren implementiert.

Fig. 1 zeigt eine schematische Ansicht einer Bandbehandlungsanlage 1 für die Verarbeitung eines Bandes 2, insbesondere eines metallischen Bands oder Walzguts. In der Bandbehandlungsanlage 1 wird das Band 2 mit Transportrollen 3 entlang einer Transportrichtung durch die Bandbehandlungsanlage 1 geführt. In dem Ausführungsbeispiel aus Fig. 1 ist die Transportrichtung horizontal von links nach rechts. Ferner umfasst die Bandbehandlungsanlage entlang der Transportrichtung wenigstens zwei aufeinanderfolgende Bandlaufregeleinrichtungen 4, 5, 6. Gemäß dem Ausführungsbeispiel aus Fig. 1 umfasst die Bandbehandlungsanlage 1 insgesamt n Bandlaufregeleinrichtungen 4, 5, 6. Die Bandlaufregeleinrichtungen 4, 5,

6 sind jeweils dazu ausgebildet, die Position des Bandes 2 quer zur Transportrichtung zu erfassen und anzupassen.

Da das Band 2 häufig in Materialrollen, sogenannten Coils, angeliefert wird, befindet sich am Einlauf der Bandbehandlungsanlage 1 häufig eine Abhaspel 7. Zum einfacheren Weitertransport kann am Ende der Bandbehandlungsanlage 1 eine Aufhaspel 8 angeordnet sein, um das Band 2 wieder zu einem Coil aufzuwickeln.

Das Band 2 wird mit den Transportrollen 3 durch die Behandlungsanlage 1 geführt.

Die einzelnen Transportrollen 3 können jeweils mehrere separate Rollen umfassen, welche eine Auflage- und Transportfläche für das Band 2 bilden. Das Band 2 hat aufgrund der geometrischen Form die Tendenz seitlich, also quer zur Transportrichtung, von den Transportrollen 3, insbesondere Umlenkrollen, zu verlaufen. Die Bandlaufregeleinrichtungen 4, 5, 6 dienen dazu, die Position des Bands 2 an den Transportrollen 3 zu gewährleisten. Insbesondere halten die Bandlaufregeleinrichtungen 4, 5, 6 das Band in der Mitte der Transportrollen 3 quer zur T ransportrichtung oder in einer anderen festgelegten Position quer zur Transportrichtung. Die Bandlaufregeleinrichtungen 4, 5, 6 umfassen jeweils Sensoren zur Bestimmung der Position des Bandes 2 quer zur Transportrichtung und Aktoren zur Anpassung der Position des Bandes 2 quer zur Transportrichtung.

Die Sensoren erfassen beispielsweise eine oder beide seitlichen Kanten des Bandes 2. Ferner sind aus dem Stand der Technik induktive Messrahmen oder Bildsensoren inkl. Bildauswertung bekannt.

Die Aktoren sind beispielsweise als schwenkbare Rollen ausgebildet, welche eine Geschwindigkeitskomponente quer zur Haupttransportrichtung auf das Band 2 übertragen.

Die Bandbehandlungsanlage 1 aus Fig. 1 implementiert das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben einer Bandbehandlungsanlage 1 für die Verarbeitung eines Bandes 2, insbesondere eines metallischen Bands oder Walzguts, umfassend die Schritte:

Erfassen der Position des Bandes 2 quer zur Transportrichtung mittels Sensoren, insbesondere Sensoren der Bandlaufregeleinrichtungen 4, 5, 6 der Bandbehandlungsanlage 1 ,

Erkennen von Eigenschaften des Bandes 2 mittels der Sensoren, welche die Position des Bandes 2 quer zur Transportrichtung beeinflussen,

Zuordnen der erkannten Eigenschaften des Bandes 2 zu entsprechenden Punkten oder Segmenten des Bandes 2, und proaktives Anpassen der Position des Bandes 2 quer zur Transportrichtung an den in Transportrichtung nachfolgenden Bandlaufregeleinrichtungen 5, 6 auf Basis der von vorgelagerten Sensoren, insbesondere von vorgelagerten Bandlaufregeleinrichtungen 4, 5, erkannten Eigenschaften für die entsprechenden Punkte oder Segmente des Bandes 2.

Gemäß dem Ausführungsbeispiel aus Fig. 1 wird an der ersten Bandlaufregeleinrichtung 4 die Position des Bandes 2 quer zur Transportrichtung mittels geeigneter Sensoren erfasst, insbesondere mittels Sensoren der ersten Bandlaufregeleinrichtung 4. Mittels der Sensordaten werden Eigenschaften des Bandes erkannt, welche die Position des Bandes quer zur Transportrichtung beeinflussen. Die erkannten Eigenschaften des Bandes werden den entsprechenden Punkten oder Segmenten des Bandes 2 zugeordnet.

An den in Transportrichtung nachfolgenden Bandlaufregeleinrichtungen 5, 6, also der zweiten Bandlaufregeleinrichtung 5 bis zur n-ten Bandlaufregeleinrichtung 6, kann die Position des Bandes 2 quer zur Transportrichtung auf Basis der erkannten Eigenschaften für die entsprechenden Punkte oder Segmente des Bandes 2 proaktiv angepasst werden.

Dazu werden beispielsweise die erkannten Eigenschaften mit den entsprechenden Punkten oder Segmenten des Bandes 2 von der ersten Bandlaufregeleinrichtung 4 wenigstens an die in Transportrichtung nachfolgende zweite Bandlaufregeleinrichtung 5, vorzugsweise an alle nachfolgenden Bandlaufregeleinrichtungen 6, weitergeleitet. Alternativ oder zusätzlich werden die erkannten Eigenschaften mit den entsprechenden Punkten und Segmenten des Bandes 2 von den Bandlaufregeleinrichtungen 4, 5, 6 an eine Recheneinrichtung 9 übermittelt. Die Recheneinrichtung 9 optimiert auf Basis der übermittelten Eigenschaften mit den entsprechenden Punkten und Segmenten die Position des Bandes 2 quer zur Transportrichtung für den Transport des Bandes 2 durch die Bandbehandlungsanlage 1 , insbesondere den Transport des Bandes 2 durch die gesamte Bandbehandlungsanlage 1.

Die Optimierung basiert beispielsweise auf Methoden des maschinellen Lernens oder auf Simulationen, insbesondere zur Minimierung von Bandbeschädigungen, Vermeiden von ungleichmäßigen Bandbehandlungen durch die Bandbehandlungsanlage, Minimierung der Breite der Bandbehandlungsanlage, Vermeiden von Beschädigungen an der Bandbehandlungsanlage, insbesondere der Transporteinrichtung und Bandlaufregeleinrichtungen, Vermeiden von unnötigen Stillständen der Bandbehandlungsanlage, beispielweise aufgrund von Havariefällen, oder vergleichbaren Optimierungszielen. Das proaktive Anpassen der Position des Bandes 2 quer zur Transportrichtung an der in Transportrichtung nachfolgenden Bandlaufregeleinrichtung 5, 6 erfolgt dabei vorzugsweise auf Basis der Optimierung der Recheneinrichtung 9. Dabei wird die durch die Recheneinrichtung 9 optimierte Position des Bandes 9 quer zur Transportrichtung mit der tatsächlichen Position der entsprechenden Punkte oder Segmente des Bandes 9 an den nachfolgenden Bandlaufregeleinrichtungen 5, 6 verglichen und gegebenenfalls wird die tatsächliche Position des Bandes 2 quer zur Transportrichtung durch die Bandlaufregeleinrichtungen 5, 6 angepasst. Die erkannten Abweichungen zwischen der durch die Recheneinrichtung 9 optimierten Position des Bandes 2 quer zur Transportrichtung mit der tatsächlichen Position der entsprechenden Punkte oder Segmente des Bandes 2 werden an die Recheneinrichtung 9 zur Verbesserung der Optimierung rückgeführt.

Zur Verbesserung der Optimierung der Position des aktuellen Bandes 2 quer zur Transportrichtung durch die Recheneinrichtung 9 können erfindungsgemäß Optimierungen aus der Vergangenheit bezüglich der Verarbeitung eines anderen Bandes 2 durch die Bandbehandlungsanlage 1 berücksichtigt werden. Insbesondere können Optimierungsalgorithmen auf Basis der Optimierungen aus der Vergangenheit bezüglich der Verarbeitung eines anderen Bandes 2 durch die Bandbehandlungsanlage 1 trainiert werden.

Nach einer bevorzugten Variante der Erfindung berücksichtigt das proaktive Anpassen der Position des Bandes 2 quer zur Transportrichtung an den in Transportrichtung nachfolgenden Bandlaufregeleinrichtungen 5, 6 die an den vorgelagerten Bandlaufregeleinrichtungen 4, 5 durchgeführten Anpassungen der Position des Bandes 2 quer zur Transportrichtung. Dazu können die Bandlaufregeleinrichtungen 4, 5, 6 die durchgeführten Anpassungen der Position des Bandes 2 quer zur Transportrichtung an die Recheneinrichtung 9 übermitteln und die Recheneinrichtung 9 kann die übermittelten Anpassungen bei der Optimierung der Position quer zur Transportrichtung berücksichtigen.

Nach einer besonders vorteilhaften Variante umfasst das Verfahren den Schritt des Berücksichtigens von Informationen und/oder Daten aus der Bandbehandlungsanlage 1 vorgelagerten Anlagen bei dem proaktiven Anpassen der Position des Bandes 2 quer zur T ransportrichtung und/oder der Optimierung der Position des Bandes 2 quer zur Transportrichtung durch die Recheneinrichtung 9. Dies insbesondere zum proaktiven Anpassen und/oder Optimieren der Position des Bandes quer zur Transportrichtung an der ersten Bandbehandlungsanlage 4 in Transportrichtung der Bandbehandlungsanlage 1 vorteilhaft. Die vorgelagerten Anlagen sind beispielsweise ausgewählt aus: Warmwalzwerk, Kaltwalzwerk, Beize, Schweißmaschinen, insbesondere Vierpunktsensoren oder Qualitätsüberwachungssystem der Schweißmaschine, Abhaspelvorrichtung 7, oder dergleichen. Gemäß den Ausführungsbeispiel aus Fig. 1 können insbesondere Informationen der Abhaspelvorrichtung 7 berücksichtigt werden, so dass bereits an der ersten Bandlaufregeleinrichtung 4 Informationen für ein proaktives Anpassen der Position des Bandes 2 quer zur T ransportrichtung zur Verfügung stehen.

Das erfindungsgemäße Verfahren bestimmt ferner die Position von Punkten oder Segmenten des Bandes 2 in der Bandbehandlungsanlage 1 , insbesondere auf Basis von Trackingsystemen der Bandbehandlungsanlage 1.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann weiterhin den Schritt des Erfassens der Position des Bandes 2 quer zur Transportrichtung zwischen zwei Bandlaufregeleinrichtungen 4, 5, 6 und Übermitteln der erfassten Position an die vorgelagerte Bandlaufregeleinrichtung 4, 5, die nachfolgende Bandlaufregeleinrichtung 5, 6 und/oder die Recheneinrichtung 9 umfassen. Dazu werden vorzugsweise gesonderte Sensoren zur Erfassung der Position des Bandes 2 quer zur Transportrichtung eingesetzt. Insbesondere kann ein derartige Sensor am Anfang der Bandbehandlungsanlage 1 angeordnet werden, so dass an der ersten Bandlaufregeleinrichtung 4 bereits Informationen für ein proaktives Anpassen der Position des Bandes 2 quer zur Transportrichtung zur Verfügung stehen.

Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Bandlaufregeleinrichtungen 4, 5, 6 am Anfang der Bandbehandlungsanlage 1 geringer ist als am Ende der Bandbehandlungsanlage 1 , insbesondere nimmt der Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Bandlaufregeleinrichtungen 4, 5, 6 in Transportrichtung zu. Zweckmäßigerweise wird das erfindungsgemäße Verfahren kontinuierlich ausgeführt.

Ferner umfasst das erfindungsgemäße Verfahren den Schritt des Berücksichtigens von Informationen der Bandlaufregeleinrichtungen 4, 5, 6, insbesondere von aktuellen Informationen bezüglich der Anpassung der Position des Bandes 2 quer zur Transportrichtung. Bei den zu berücksichtigenden Informationen handelt es sich beispielsweise um aktuelle Anstellwinkel von Transportrollen der Bandlaufregeleinrichtung 4, 5, 6, Ausrichtungen von Teilen oder der gesamten Bandlaufregeleinrichtung 4, 5, 6 oder vergleichbaren Informationen. Die Informationen werden insbesondere beim Erkennen von Eigenschaften des Bandes 2, welche die Position des Bandes 2 quer zur T ransportrichtung beeinflussen oder dem proaktiven Anpassen der Position des Bandes 2 quer zur Transportrichtung berücksichtigt.

In einerweiteren erfindungsgemäßen Variante werden Anpassungen an den Bandlaufregeleinrichtungen 4, 5, 6 bei dem proaktiven Anpassen der Position des Bandes 2 quer zur Transportrichtung berücksichtigt. Die Eigenschaften der Bandlaufregeleinrichtungen 4, 5, 6 können sich beispielsweise durch

Wartungsarbeiten oder Austausch von Bauteilen ändern oder durch Abnutzung über die Zeit, also generell Langzeitänderungen.

Bezugszeichenliste

1 Bandbehandlungsanlage

2 Band

3 Transportrollen 4 erste Bandlaufregeleinrichtung

5 zweite Bandlaufregeleinrichtung

6 n-te Bandlaufregeleinrichtung

7 Abhaspel

8 Aufhaspel 9 Recheneinrichtung