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Title:
METHOD AND CONTROL SYSTEM FOR CONTROLLING A SYNCHRONOUS ELECTRIC MACHINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2009/043556
Kind Code:
A3
Abstract:
A method for controlling a synchronous electric machine (2) comprising a stator and a rotor encompasses the following steps: the machine (2) is operated at a deceleration moment (MP) such that a rotor speed of the machine is reduced; the rotor movement of the machine is monitored, and when a rotation in the opposite direction or a rotor speed (v) of nearly zero with a transition into a blocked mode is detected, at least one electric input variable (I; iu, iv, iw) of an electric stator system of the machine is adjusted in such a way that an effective internal moment (MB) of the machine is generated at the beginning of the blocked mode, said internal moment (MB) being smaller than the deceleration moment (MP). The electric input variable (I; iu, iv, iw) is adjusted in this way until a stable equilibrium between an external moment (MA) affecting the machine and the internal moment (MB) has been reached by moving the rotor and under the influence of said external moment (MA).

Inventors:
HOEHN HARRY (DE)
LAY LARS (DE)
BIEBACH JENS (DE)
Application Number:
PCT/EP2008/008229
Publication Date:
August 06, 2009
Filing Date:
September 26, 2008
Export Citation:
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Assignee:
L 3 COMM MAGNET MOTOR GMBH (DE)
HOEHN HARRY (DE)
LAY LARS (DE)
BIEBACH JENS (DE)
International Classes:
H02P3/24; B60L7/10; B60L15/02; B60L15/20; H02P6/24; H02P21/00
Foreign References:
US6124645A2000-09-26
EP1555748A22005-07-20
US20040178754A12004-09-16
JPH06253404A1994-09-09
JPH089680A1996-01-12
JPH0880086A1996-03-22
Other References:
"Synchron-Vollpolmaschine ohne Dämpferwicklung. Steuerbedingungen ED - Schröder; Dirk", 1 January 1995, ELEKTRISCHE ANTRIEBE 2. REGELUNG VON ANTRIEBEN, SPRINGER, PAGE(S) 530 - 571, ISBN: 978-3-540-57610-5, XP009118119
Attorney, Agent or Firm:
KLUNKER.SCHMITT-NILSON.HIRSCH (München, DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Steuerung einer elektrischen Synchronmaschine (2) mit einem Stator und einem Läufer, mit folgenden Schritten:

- Betreiben der Maschine (2) mit einem Verzögerungsmoment (M P ), so dass sich eine Läufergeschwindigkeit der Maschine reduziert,

- überwachung der Läuferbewegung der Maschine, - bei Detektion einer Richtungsumkehr oder einer Geschwindigkeit (v) des Läufers von näherungsweise Null, wird unter übergang in einen Festhaltemodus mindestens eine elektrische Einspeisegröße (I; i u , i v> i w ) eines elektrischen Statorsystems der Maschine derart eingestellt, dass zu Beginn des Festhaltemodus ein wirksames inneres Moment (M B ) der Maschine gebildet wird, das in Bezug auf das Ver- zögerungsmoment (M P ) reduziert ist,

- die elektrische Einspeisegröße (I; i u , i v , i«) wird solange derart eingestellt, bis sich unter Bewegung des Läufers und Einfluss eines äußeren, auf die Maschine wirkenden Moments (M A ) ein stabiles Momentengleichgewicht zwischen dem äußeren Moment (M A ) und dem inneren Moment (M B ) der Maschine einstellt.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , bei dem im Festhaltemodus eine Phasenlage der elektrischen Einspeisegröße (I; i u , i v , i w ) in Bezug auf das Statorsystem im wesentlichen konstant gehalten wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die elektrische Einspeisegröße (I; i u , i v> i w ) derart eingestellt wird, dass zu Beginn des Festhaltemodus ein wirksames inneres Moment (M 8 ) der Maschine näherungsweise zu Null wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem

Phasenlage und Betrag der elektrischen Einspeisegröße (I; i u , i v , iw) durch eine während der Richtungsumkehr bzw. Geschwindigkeit Null gültige Läuferposition der Maschine (2) und eine Verzögerungsmomentvorgabe definiert eingestellt werden.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem

als elektrische Einspeisegröße ein Strommuster (I; i u , i v , i w ) in den Stator der Maschine (2) eingeprägt wird, insbesondere ein Muster von im wesentlichen konstanten Strangströmen (i u , i v , i w ) .

s 6. Verfahren nach Anspruch 5, bei dem das Strommuster einen Stromvektor (I) in Raumzeigerdarstellung bildet, der zu Beginn des Festhaltemodus derart eingeprägt wird, dass sich eine Phasenlage des Stromvektors (I) von näherungsweise - 90° elektrisch bezogen auf die Bewegungsrichtung des Raumzeigers der induzierten Läuferspannung (LW) nacho dem Stillstand einstellt und somit nachläuft (Spätzündung).

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 oder 6, bei dem das Strommuster einen Stromvektor (I) in Raumzeigerdarstellung bildet, dessen Amplitude proportional zu einem aktuell angeforderten Verzögerungsmoment (M B )5 ist, und der unter Annahme eines Läuferkoordinatensystems (D, Q), bei dem unter Annahme einer positiven Bewegungsrichtung des Läufers der Raumzeiger der induzierten Läuferspannung (U EMK ) auf der realen Achse (Q) in positiver Richtung orientiert ist, zu Beginn des Festhaltemodus derart eingeprägt wird, dass sich eine Phasenlage des Stromvektors (I) von näherungsweise -90° elektrisch bezo-0 gen auf die Bewegungsrichtung des Raumzeigers der induzierten Läuferspannung (UEMK) einstellt.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, bei dem das Strommuster einen Stromvektor (I) in Raumzeigerdarstellung bildet, dessen5 Amplitude proportional zu einem aktuell angeforderten Verzögerungsmoment (M B ) ist, und der unter Annahme eines Läuferkoordinatensystems (D, Q), bei dem unter Annahme einer negativen Bewegungsrichtung des Läufers der Raumzeiger der induzierten Läuferspannung (U EMK ) auf der realen Achse (Q) in negativer Richtung orientiert ist, zu Beginn des Festhaltemodus derart eingeprägt wird, dass0 sich eine Phasenlage des Stromvektors (I) von näherungsweise -90° elektrisch bezogen auf die Bewegungsrichtung des Raumzeigers der induzierten Läuferspannung (U E MK) nach dem Stillstand einstellt.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei dem die elektrische Einspeisegröße (I; i u , i v , iw) im Festhaltemodus über einen ersten Bewegungswinkel-Bereich (21 ) des Läufers von 0 bis 90° elektrisch bezogen auf

dessen Bewegungsrichtung nach dem Stillstand mit im wesentlichen konstanter Phasenlage bezogen auf das Koordinatensystem eingeprägt wird.

10. Verfahren nach Anspruch 9, bei dem bei einer erneuten Detektion einer Richtungsumkehr oder einer Geschwindigkeit (v) des Läufers von näherungsweise Null, so dass die ursprüngliche Bewegungsrichtung des Läufers wieder eingenommen wird, die bereits wirksam eingeprägte elektrische Einspeisegröße (I; i u , i v , i w ) über einen zweiten Bewegungswinkel-Bereich (22) des Läufers von 0 bis 90° bezogen auf die aktualisierte Bewegungsrich- tung nach dem Stillstand mit im wesentlichen konstanter Phasenlage gegenüber dem Koordinatensystem beibehalten wird.

11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, bei dem

- die im Festhaltemodus vorgegebene Einprägung der elektrischen Einspeisegrö- ße (I; i Ul i v , i«) beendet wird, wenn der elektrische Bewegungswinkel des Läufers den ersten oder den zweiten Bewegungswinkel-Bereich (21 , 22) unter Einfluss eines äußeren Moments (M A ), welches größer ist als das innere Moment (M B ) der Maschine in den nicht aneinander grenzenden Randzonen des ersten bzw. zweiten Bewegungswinkel-Bereichs (21 , 22), in einer Richtung, in der sich weder der erste (21) noch der zweite Bewegungswinkel-Bereich (22) befindet, überschreitet,

- wobei nach überschreiten des ersten bzw. zweiten Bewegungswinkel-Bereichs (21 , 22) die induzierte Läuferspannung (LW) und die elektrische Einspeisegröße (I; i u , i v , i w ) so zueinander eingestellt werden, dass bei weiterer Läuferbewegung der Maschine ein generatorischer Betrieb mit konstantem Moment gemäß einer aktuellen Anforderung erfolgt, wie er vor dem übergang in den Festhaltemodus stattgefunden hat.

12. Steuerungssystem (1 ) zur Steuerung einer elektrischen Synchronmaschine (2), mit einer Steuerungseinrichtung (5), welche mit einer elektrischen Einspeiseeinrichtung (3) zur Bestromung eines elektrischen Statorsystems der Maschine verbindbar ist, und in welcher ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11 implementiert ist.

13. Fahrzeug mit wenigstens einer elektrischen Synchronmaschine (2) zum Antrieb des Fahrzeugs und mit einem Steuerungssystem (1) nach Anspruch 12 zur Steuerung der Synchronmaschine.

14. Computerprogrammprodukt, welches Softwarecodeabschnitte aufweist, welche zur Ausführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 11 geeignet sind, wenn sie in einem Steuerungssystem (1 ) zur Steuerung einer elektri- sehen Synchronmaschine (2) gespeichert sind.

15. Verbindungsprogrammierte Schaltung, welche zur Ausführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 11 geeignet ist, wenn sie in einem Steuerungssystem (1) zur Steuerung einer elektrischen Synchronmaschine (2) imple- mentiert ist.

Description:

Verfahren und Steuerungssystem zur Steuerung einer elektrischen Synchronmaschine

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer elektrischen Synchronmaschine sowie ein Steuerungssystem zur Steuerung einer elektrischen Synchronmaschine mit einer Steuerungseinrichtung, welche mit einer elektrischen Einspeiseeinrichtung zur Bestromung eines elektrischen Statorsystems der Ma- schine verbindbar ist. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Fahrzeug mit wenigstens einer elektrischen Synchronmaschine zum Antrieb des Fahrzeugs und mit einem solchen Steuerungssystem, sowie ein Computerprogrammprodukt, welches zur Ausführung eines solchen Verfahrens geeignet ist.

Eine Synchronmaschine und ein System zur Steuerung einer solchen Synchronmaschine wird beispielsweise in einem elektrischen Fahrzeug eingesetzt. Unter einem elektrisch angetriebenen Fahrzeug ist dabei ein Fortbewegungs- oder Transportmittel zu verstehen, bei dem das Antriebsmoment über das magnetische Feld eines oder mehrere Drehstromsynchronmotoren (drehende oder linea- re Ausführung) bereitgestellt und mechanisch auf die Fläche übertragen wird, über der die Bewegung stattfindet. Dabei ist es üblich, dass die elektrische Maschine das Moment entweder direkt (Radnabenmotor ohne Getriebe, Linearmotor) oder über ein vorgeschaltetes Getriebe (Radnabenmotor mit Getriebe, Zentralmotor mit verschiedenen Getriebeformen zur Momentweiterleitung) abgibt.

Für Fortbewegungsmittel ist je nach Beschleunigungs- oder Verzögerungsbedarf (negative Beschleunigung) die Anforderung eines bestimmten positiven oder negativen Momentes charakteristisch. Soll das Fahrzeug beschleunigt werden, wird das positive Moment so gewählt, dass eine angestrebte Geschwindigkeit in ge- wünschter Zeit erreicht wird. Die Vorgabe des positiven Momentwertes erfolgt z.B. per Gaspedal. Ist eine Verzögerung gewünscht, wird der Befehl für ein negatives Moment gegeben. Dieser Befehl kann z.B. mit dem Bremspedal vorgegeben werden.

Erfolgt die übertragung der Momente an mehreren Stellen zur Fläche, über der die Bewegung stattfindet, so sind die Einzelmomente so zu wählen, dass ein stabiler Zustand des Fahrzeuges unterstützt wird. Das heißt, es wird versucht, Gear-

momente zu verhindern. Zur Verhinderung von Gearmomenten erfolgt im Normalfall die Momenteinleitung symmetrisch zur Fahrzeuglängsachse. Dies ist z.B. bei Fahrzeugen der Fall, bei denen Achsweise dem Betrag nach gleiche Radmomente in die gleiche Fahrrichtung wirken.

Damit die Drehstromsynchronmaschine ihr volles Moment entfalten kann, müssen Frequenz und Phasenlage des speisenden Stromes der Polfrequenz und Pollage des Rotors bzw. Läufers entsprechen. Für die Bereitstellung eines synchronen Dreh ström System s mit richtiger Phasenlage wird z.B. ein elektronischer Wechsel- richter auf der Basis von Leistungshalbleitern verwendet. Bei der Drehstromsynchronmaschine existiert bei synchronem Betrieb unter linearen Systembedingungen eine direkte Proportionalität zwischen dem eingeprägten Strom und dem erreichten Moment. Diese Proportionalität wird genutzt, um mittels gleicher Stromvorgabe an Motoren einer Achse gleiche Momente zu realisieren. Zur präzisen Momentvorgabe ist ein schneller Stromregler erforderlich. Dieser Stromregler kann weiteren Regelungen, wie z. B. einer Drehzahlregelung unterlagert sein.

Der Bedarf nach Momentsymmetrie besteht nicht nur beim Beschleunigen des Fahrzeuges, sondern auch beim Bremsen. Beim Bremsen wird ein Moment entwi- ekelt, welches der aktuellen Bewegungsrichtung von Fahrzeug und Maschine entgegenwirkt, wobei die kinetische Energie von Fahrzeug und Maschine in elektrische Energie gewandelt wird. Diese Verzögerung bewirkt, dass die Maschine die Geschwindigkeit Null erreicht. In diesem Augenblick muss das Moment genau so dosiert werden, dass es die äußeren Kräfte des Fahrzeuges vollständig kompen- siert.

Eine Drehzahlregelung ist vielfach nicht optimal. Der Drehzahlregelung ist typischerweise eine Stromregelung unterlagert, so dass alle Räder nach Bremspedalvorgabe ein konstantes Moment aufbauen. Somit können Räder, die sich auf lo- sem Untergrund befinden, rutschen, während Räder auf festem Untergrund noch rollen. Eine Adaption der Bremskraft an den Untergrund ist schwer möglich. Ebenso ist es problematisch, die Verstärkungsparameter des Drehzahlreglers zu wählen, da diese z.B. von solchen Faktoren wie Masse des Fahrzeugs, die nach dem Beladungszustand variiert, Haftreibungsbeiwert, der vom aktuellen Unter- grund sowie der Reifenwahl abhängig ist, Position der Räder im vorderen oder hinteren Fahrzeugbereich und Gefälle respektive Steigung der Fahrbahn abhängig sind. Befindet sich zwischen der Maschine und dem Momentangriffspunkt

noch ein Getriebe mit charakteristischer Lose, dann besteht die Gefahr, dass die Zahnflanken durch die heftigen Lastwechsel des Getriebes beschädigt werden.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Steue- rung einer elektrischen Synchronmaschine und ein entsprechendes Steuerungssystem anzugeben, das geeignet ist, ein angetriebenes Fahrzeug weitgehend ohne Pendelbewegungen im Stillstand zu halten.

Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Steuerung einer elektrischen Synchronmaschine nach Anspruch 1 sowie durch ein Steuerungssystem zur Steuerung einer elektrischen Synchronmaschine nach Anspruch 12. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Fahrzeug mit wenigstens einer elektrischen Synchronmaschine zum Antrieb des Fahrzeugs und mit einem solchen Steuerungssystem gemäß den Merkmalen des Anspruchs 13, sowie ein Computerprogrammprodukt gemäß Anspruch 14, welches Softwarecodeabschnitte aufweist, welche zur Ausführung eines solchen Steuerungsverfahrens geeignet sind, wenn sie in einem Steuerungssystem zur Steuerung einer elektrischen Synchronmaschine gespeichert sind. Das Computerprogrammprodukt kann auch durch eine verbindungs- programmierte Schaltung gemäß Anspruch 15 gleicher Funktionalität ersetzt wer- den.

Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Steuerung einer elektrischen Synchronmaschine mit einem Stator und einem Läufer, mit folgenden Schritten: Die Maschine wird mit einem Verzögerungsmoment betrieben, so dass sich eine Läufergeschwindigkeit der Maschine reduziert, und die Läuferbewegung der Maschine wird überwacht. Bei Detektion einer Richtungsumkehr oder einer Geschwindigkeit des Läufers von näherungsweise Null wird unter übergang in einen Festhaltemodus mindestens eine elektrische Einspeisegröße eines elektrischen Statorsystems der Maschine derart eingestellt, dass zu Beginn des Fest- haltemodus ein wirksames inneres Moment der Maschine gebildet wird, das in Bezug auf das Verzögerungsmoment reduziert ist. Die elektrische Einspeisegröße wird solange derart eingestellt, bis sich unter Bewegung des Läufers und Einfluss eines äußeren, auf die Maschine wirkenden Moments ein stabiles Momentengleichgewicht zwischen dem äußeren Moment und dem inneren Moment der Ma- schine einstellt.

Demnach erhält man gemäß der Erfindung eine Stillstandssteuerung von synchronen elektrischen Maschinen in drehender oder linearer Ausführung, bei der nach erfolgter Verzögerung mit geregeltem Moment bzw. geregelter Kraft beim Erreichen der Geschwindigkeit Null in einen speziellen Festhaltemodus umge- schaltet wird, in dem sich ein stabiles Moment- bzw. Kräftegleichgewicht im Schnittpunkt zweier Momenten-Kraftkennlinien einstellt, so dass das Fahrzeug trotz äußerer Kraft im Stillstand verharrt.

Ziel ist es hierbei, dem Fahrzeug nach Umkehr der Bewegungsrichtung einen Wi- derstand entgegenzusetzen, der sich mit der Zunahme des zurückgelegten Weges vergrößert. Ohne Steuerungs- bzw. Regelungseingriffe stellt sich dann ein Zustand ein, in dem sich antreibende und bremsende Momente im Gleichgewicht befinden und das Fahrzeug im Stillstand verharrt.

Insbesondere wird im Festhaltemodus eine Phasenlage der elektrischen Einspeisegröße in Bezug auf das Statorsystem im wesentlichen konstant gehalten. In einer Ausführungsform wird die elektrische Einspeisegröße derart eingestellt, dass zu Beginn des Festhaltemodus ein wirksames inneres Moment der Maschine näherungsweise zu Null wird.

Hierbei können Phasenlage und Betrag der elektrischen Einspeisegröße durch eine während der Richtungsumkehr bzw. Geschwindigkeit Null gültige Läuferposition der Maschine und eine Verzögerungsmomentvorgabe definiert eingestellt werden.

Beispielsweise wird als elektrische Einspeisegröße ein Strommuster in den Stator der Maschine eingeprägt, insbesondere ein Muster von im wesentlichen konstanten Strangströmen. Das Strommuster bildet gemäß einer Ausführungsform einen Stromvektor in Raumzeigerdarstellung, der zu Beginn des Festhaltemodus derart eingeprägt wird, dass sich eine Phasenlage des Stromvektors von näherungsweise - 90° elektrisch bezogen auf die Bewegungsrichtung des Raumzeigers der induzierten Läuferspannung nach dem Stillstand einstellt und somit nachläuft (Spätzündung).

Weitere vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Die Erfindung wird im folgenden anhand der in der Zeichnung dargestellten Figuren näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Antriebssystems mit einer elektri- sehen Synchronmaschine in Form einer Drehfeldmaschine, welche von einem Steuerungssystem mit einem Umrichter angesteuert und gespeist wird,

Fig. 2 eine schematische Darstellung von elektrischen Größen in einem erfin- dungsgemäßen Feststellbetrieb, welche von der Drehfeldmaschine bzw. von dem Steuerungssystem nach Fig. 1 erzeugt werden, in Raumzeigerdarstellung,

Fig. 3 eine weitere schematische Darstellung von elektrischen Größen in einem erfindungsgemäßen Feststellbetrieb, welche von der Drehfeldmaschine bzw. von dem Steuerungssystem nach Fig. 1 erzeugt werden, in Raumzeigerdarstellung,

Fig. 4 eine schematische Darstellung von Istwerten von entsprechenden Stator- Strangströmen.

In Fig. 1 ist eine schematische Darstellung eines Antriebssystems mit einer elektrischen Synchronmaschine in Form einer Drehfeldmaschine 2 gezeigt, welche von einem Steuerungssystem 1 mit einem Umrichter 3 angesteuert und gespeist wird. Die folgenden überlegungen im Hinblick auf die Steuerung der Drehfeldmaschine 2 gelten in analoger Weise auch für eine Steuerung einer Synchronmaschine in linearer Ausführung, bei welcher Ständer und Läufer entsprechend als linearer Ständer bzw. Läufer ausgebildet sind.

Der Umrichter 3 ist in bekannter Weise als Spannnungszwischenkreisumrichter mit der Zwischenkreisspannung Ud ausgebildet, wobei auch grundsätzlich andere Umrichterarten eingesetzt werden können. Der Umrichter 3 wird dabei von einem Schaltwerk 9 angesteuert, welches die Stromventile 31 des Umrichters 3 entsprechend der Steuerungsvorgabe ansteuert, d.h. entsprechend öffnet bzw. schließt. An dem Rotor der Maschine 2 wirkt eine Last 10, etwa über eine Achse eines Fahrzeugs.

Es ist bekannt, dass Drehfeldmaschinen sowohl in Rotor- als auch in Statorkoordinaten geregelt werden können. Die Regelung des Stromes in Statorkoordinaten hat den Vorteil, dass keine Koordinatentransformation durchgeführt werden muss. Die Strom- Istwerte werden wie gemessen an den Stromregler 7 übergeben. Da Soll- und Istwert jeweils dynamische Wechselgrößen sind, werden hohe Anforderungen an den Regler 7 gestellt. Die Verwendung eines linearen Pl-Reglers ist wegen der Wechselgrößen nicht möglich. Es ist jedoch möglich, hochwertige Regelungen in Statorkoordinaten durch den Einsatz von nichtlinearen Hysteresereglern zu realisieren. Eine ggf. notwendige Koordinatentransformation und Koordi- natenrücktransformation wird in einer entsprechenden Koordinatentransformati- ons-Einrichtung 6 bzw. Koordinatenrücktransformations-Einrichtung 8 vorgenommen.

Werden die sinusförmigen Ständerströme in das Rotorkoordinatensystem trans- formiert, können sie als Gleichgrößen getrennt nach Wirk- und Blindanteil (karte- sische Koordinaten) behandelt werden. Diese Koordinaten können auch in polare Koordinaten überführt werden, so dass der Statorstrom I mit dem Betrag seines Vektors und dem dazugehörenden Phasenwinkel φ beschrieben wird. Mit den adäquaten Gleichgrößen als Sollwertwert (Iw, mit w für Wirkanteil, und Ib, mit b für Blindanteil, oder |l| und φ) kann im Stromregler 7 eine lineare Regelung mit P-, I- und ggf. auch D-Anteil verwirklicht werden.

Die Nutzung der speziellen Eigenschaften der Synchronmaschine ermöglicht die Realisierung einer Stillstands-/Festhaltefunktion, die ohne Positions- oder Dreh- zahlregier auskommt. Die Synchronmaschine entwickelt dann das maximale Moment, wenn das magnetische Feld der Erregung und der elektrische Strom einen Winkel von 90° bilden. Die induzierte Spannung U EMK und der Phasenstrom haben dann untereinander einen Phasenwinkel von 0° elektrisch (motorisch) oder 180° elektrisch (generatorisch).

Um Synchronität zwischen dem Erregerfeld und dem Strom in der Statorwicklung herzustellen, wird vorliegend ein Lagegeber 4 benutzt, mit dessen Hilfe der speisende Umrichter 3 auf die sich bewegende Maschine 2 synchronisiert werden kann. Dieser Sensor sollte die Eigenschaft eines Absolutlagegebers besitzen. Ein Resolversystem erfüllt diese Anforderungen. Häufig wird der Resolver so angeordnet, dass er am Ort der Spannungsamplitude von Phase U das Winkelsignal Null liefert.

Wird die erste Ableitung des Positionssignals nach der Zeit gebildet, ergibt sich die Geschwindigkeit v, mit der sich der Rotor der Maschine 2 dreht. Für die Erkennung des Stillstandes kann der Vorzeichenwechsel der Geschwindigkeit v ge- nutzt werden. Eine dynamisch hochwertigere Erkennung des Stillstands ist möglich, wenn der Richtungswechsel zwischen Vorwärts- und Rückwärtszählen des Resolvers ausgewertet wird. Resolverauswerteschaltungen stellen hierfür zum Teil eine Drehrichtungsinformation unter Verwendung eines speziellen Ausgabekanals zur Verfügung.

Umsetzung in polaren Rotorkoordinaten:

Die Figuren 2 und 3 zeigen ein System mit induzierter Spannung und Ständerstrom in Rotorkoordinatendarstellung. Da sich das System mit dem Rotor bewegt, sind die beiden elektrischen Größen fix. Es wird zunächst angenommen, dass sich der Rotor in positiver Drehrichtung bewegt und ein Bremsmoment M 5 (inneres Moment der Maschine) dieser Bewegungsrichtung entgegenwirkt, so dass die Maschine als Generator arbeitet.

Als elektrische Einspeisegröße wird in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ein Strommuster mit Ständerströmen i u , i v , i w in die drei im wesentlichen symmetrischen Phasen u, v, w in den Stator der Maschine 2 eingeprägt (vgl. Fig. 1 im Zusammenhang mit Fig. 4), welche zusammen einen Ständer-Gesamtstrom I in bekannter Raumzeigerdarstellung mit Amplitude und Phasenlage ergeben, wie in Fig. 2 und 3 dargestellt.

Insbesondere bildet das Strommuster einen Stromvektor I in Raumzeigerdarstellung im sogenannten rotorfesten DQ-Koordinatensystem, der zu Beginn des Festhaltemodus derart eingeprägt wird, dass sich eine Phasenlage des Stromvektors I von näherungsweise - 90° elektrisch bezogen auf die Bewegungsrichtung des Raumzeigers der induzierten Läuferspannung U EMK nach dem Stillstand einstellt und somit nachläuft (Spätzündung).

Der Phasenwinkel gibt die aktuelle Differenz zwischen der Position, die der Resol- ver liefert und die die aktuelle Position des Läufers charakterisiert, sowie dem

Stator-Stromvektor I an. Da der Strom I zusammen mit der induzierten Spannung LW die Leistung der Maschine definiert, wird der Winkel häufig auf die induzierte

Spannung U EMK bezogen. Wird der Resolver bei positiver Drehrichtung phasengleich zur induzierten Spannung U EMK positioniert, erfolgt bei Umkehr der Drehrichtung eine Phasenverschiebung um 180°.

Es sei zunächst angenommen, das Fahrzeug befindet sich in einem Bremsvorgang und die Bewegungsrichtung ist mathematisch positiv, d.h. entgegen dem Uhrzeigersinn (Fig. 2a). Da sich der Stromvektor I in direkter Opposition (180° Phasenversatz) zur induzierten Spannung U EMK befindet, entwickelt die Maschine das bei diesem Strombetrag maximal mögliche Moment M P . Mit dem Betätigen des Bremspedals kann der Fahrer den Betrag des Stromvektors und damit die Intensität der Verzögerung bestimmen. Es wird angenommen, dass sich das Fahrzeug unmittelbar vor dem Stillstand befindet. Im Rotorkoordinatensystem verändert der Stromvektor seine Position nicht. Erfordert der Arbeitspunkt einen Betrieb bei Feldschwächung, wird dem Wirkstrom eine Blindstromkomponente überlagert, die der induzierten Spannung vorauseilt (Frühzündung). Der aus vektorieller überlagerung von Wirk- und Blindstrom resultierende Strom verbleibt in seiner Position gegenüber der induzierten Spannung, solange dieser Grad der Feldschwächung beibehalten wird.

Geht die Geschwindigkeit durch Null, d.h. wird das Vorzeichen geändert, ändert sich auch die Richtung des U E Mκ-Vektors (Fig. 2b), und es werden folgende Aktionen durchgeführt:

Bei Detektion einer Richtungsumkehr oder einer Geschwindigkeit v des Läufers von näherungsweise Null wird unter übergang in einen Festhaltemodus der Stromvektor I des elektrischen Statorsystems der Maschine derart eingestellt, dass zu Beginn des Festhaltemodus ein wirksames inneres Moment M B der Maschine gebildet wird, das in Bezug auf das Verzögerungsmoment M P reduziert ist. Der Stromvektor I wird solange derart eingestellt, bis sich unter Bewegung des Läufers und Einfluss eines äußeren, auf die Maschine wirkenden Moments M A ein stabiles Momentengleichgewicht zwischen dem äußeren Moment M A und dem inneren Moment M B der Maschine einstellt.

Insbesondere wird im vorliegenden Fall der Stromvektor I in mathematisch positi- ver Richtung, d.h. gegen den Uhrzeigersinn, um 90° elektrisch gedreht und damit eine Phasenlage von -90° elektrisch bezogen auf die neue Bewegungsrichtung der induzierten Spannung eingestellt. Hierzu wird der Betrag des Stromvektors

konstant gehalten und der Phasenwinkel entsprechend geändert. Der Betrag des Stromvektors I wird durch die Intensität der Betätigung des Bremspedals bestimmt. Das bei einer bestimmten Stellung des Bremspedals maximal wirksame Moment ist M P . Die Phasenlage zwischen den Vektoren hat zur Folge, dass das Moment mit der Umschaltung sofort zu Null geht. Sind alle äußeren Momente in diesem Augenblick Null, wird das Fahrzeug stehen bleiben.

Die neue Position des Stromvektors I wird eingefroren, d.h. der Umrichter 3 wird von der Steuerungseinrichtung 5 (Fig. 1) so angesteuert, dass der Stromvektor I bezogen auf den Stator an der gleichen Position beharrt. Zu diesem Zweck wird der aktuelle Resolverwinkel abgespeichert. Im festgebremsten Zustand werden alle Berechnungen auf der Basis des abgespeicherten Resolverwinkels und Berücksichtigung einer 90°-Phasendrehung ausgeführt. Im Rotorkoordinatensystem hat das zur Folge, dass sich bei drehendem Rotor der Stromvektor I gegenüber dem fixen Spannungsvektor U EMK bewegt. Bewegt sich nun der Spannungsvektor U EMK immer mehr in Richtung Opposition zum Stromvektor I, nimmt das bremsende Moment M 8 der Maschine zu. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn das Fahrzeug einen Hang hinauffuhr und am Hang abgebremst wurde. Das Fahrzeug hat eine dem Massenträgheitsmoment proportionale Energie und es wirkt die Hangabtriebskraft am Fahrzeug. Nachdem die kinetische Energie beim Bremsen in andere Energien gewandelt wurde, würde das Fahrzeug bei weiter bestehender Hangabtriebskraft und ohne bremsendes Moment nach dem Erreichen des Stillstandes rückwärts rollen. Der maximale Wert des Momentes ergäbe sich wieder für den Fall, dass Stromvektor I und Spannungsvektor U E Mκauf einer Geraden liegen.

Im Festhaltemodus kann der Spannungsvektor U EMK einen Bereich von 0° elektrisch bzw. 180° elektrisch (M=O) bis 90° elektrisch (M=M P ) überstreichen, ohne dass der Stromvektor I in Ständerkoordinaten seine Position ändert. Gilt für alle auf das Fahrzeug einwirkenden äußeren Momente M A : 0 <= M A <= M P , so ergibt sich ein Gleichgewichtszustand M A = M B , bei dem das Fahrzeug zur Ruhe kommt. Man kann dieses Verhalten mit einer belasteten Federwaage vergleichen, bei welcher der zu wiegende Körper, solange sein Gewicht den Messbereich nicht überschreitet, nach einem bestimmten Federspannweg den Gleichgewichtszu- stand mit der Federkraft der Waage erreicht hat. Da sich der Bremsbereich zwischen dem Moment Null und einem Momentwert, der sich an der Stellung des Bremspedals orientiert, erstreckt, hängt die Stillstandsposition des Rotors von der

Intensität der Betätigung des Bremspedals ab. Ist das Bremsmoment nicht groß genug, wird der Rotor den Festbremsbereich in der neuen Bewegungsrichtung verlassen. Ab dem Verlassen dieses Bereiches wird der Phasenwinkel des Ständerstromes in Rotorkoordinaten wieder konstant gehalten, so dass sich eine für den aktuellen Strombetrag maximale Bremswirkung ergibt. Wird der Betrag des Stromvektors I soweit vergrößert, dass das resultierende Bremsmoment das antreibende Moment übersteigt, kommt die Maschine erneut zum Stillstand.

Allgemein ergibt sich somit aus dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel folgende allgemeine erfindungsgemäße Steuerung der Synchronmaschine:

Die Amplitude des Stromvektors I ist proportional zu einem aktuell angeforderten Verzögerungsmoment (Bremsmoment) M B , wobei der Ständerstrom unter Annahme eines Läuferkoordinatensystems D, Q, bei dem unter Annahme einer positi- ven Bewegungsrichtung des Läufers der Raumzeiger der induzierten Läuferspannung U EMK auf der realen Achse Q in positiver Richtung orientiert ist, zu Beginn des Festhaltemodus derart eingeprägt wird, dass sich eine Phasenlage des Stromvektors I von näherungsweise -90° elektrisch zum Raumzeiger der induzierten Läuferspannung LW einstellt.

Entsprechend wird der Stromvektor I unter Annahme eines Läuferkoordinatensystems D, Q, bei dem unter Annahme einer negativen Bewegungsrichtung des Läufers der Raumzeiger der induzierten Läuferspannung U EMK auf der realen Achse Q in negativer Richtung orientiert ist, zu Beginn des Festhaltemodus derart einge- prägt, dass sich eine Phasenlage des Stromvektors I von näherungsweise -90° elektrisch bezogen auf die Bewegungsrichtung des Raumzeigers der induzierten Läuferspannung U EMK nach dem Stillstand einstellt.

Der Stromvektor I wird im Festhaltemodus in Ständerkoordinaten über einen ers- ten Bewegungswinkel-Bereich 21 des Spannungsvektors U EMK von 0° bis 90° elektrisch bezogen auf dessen Bewegungsrichtung nach dem Stillstand mit im wesentlichen konstanter Phasenlage bezogen auf das Koordinatensystem eingeprägt. Bei einer erneuten Detektion einer Richtungsumkehr oder einer Geschwindigkeit v des Läufers von näherungsweise Null, so dass die ursprüngliche Bewe- gungsrichtung des Läufers wieder eingenommen wird, wird der bereits wirksam eingeprägte Stromvektor I in Ständerkoordinaten über einen zweiten Bewegungswinkel-Bereich 22 des Spannungsvektors U EMK von 0° bis 90° elektrisch bezogen

auf die aktualisierte Bewegungsrichtung nach dem Stillstand mit im wesentlichen konstanter Phasenlage gegenüber dem Koordinatensystem beibehalten.

Die im Festhaltemodus vorgegebene Einprägung des Stromvektors I wird been- det, wenn der elektrische Bewegungswinkel des Läufers den ersten oder den zweiten Bewegungswinkel-Bereich 21 , 22 unter Einfluss eines äußeren Moments M A überschreitet, welches größer ist als das innere Moment M B der Maschine in den nicht aneinander grenzenden Randzonen des ersten bzw. zweiten Bewegungswinkel-Bereichs 21 , 22, in einer Richtung, in der sich weder der erste (21 ) noch der zweite Bewegungswinkel-Bereich 22 befindet. Nach überschreiten des ersten bzw. zweiten Bewegungswinkel-Bereichs 21 , 22 werden die induzierte Läuferspannung LW und der Stromvektor I so zueinander eingestellt, dass bei weiterer Läuferbewegung der Maschine ein generatorischer Betrieb mit konstantem Moment gemäß einer aktuellen Anforderung erfolgt, wie er vor dem über- gang in den Festhaltemodus stattgefunden hat.

Dreht sich die Richtung des von außen am Fahrzeug angreifenden Momentes um, so dass der Spannungsvektor LW erneut auf eine Position mit 90° Phasenverschiebung zum Stromvektor I bewegt wird (Null-Moment), wird der erste Fest- bremsbereich verlassen (Fig. 2c). Mit dem Detektieren der aktuellen Dreh-rich- tungsumkehr wird erneut die Festbremsaktion aktiviert, wobei sich die Strom- und Spannungsvektoren I und LW so einstellen, wie in Fig. 2c dargestellt. Damit ist unmittelbar nach dem Drehrichtungsumkehr das bremsende Moment Null und das Fahrzeug bewegt sich durch langsames Weiterdrehen bis zu einem Punkt, an dem das beschleunigende und das bremsende Moment im Gleichgewicht sind. Solange das äußere Moment M A das derzeit maximale Bremsmoment M P nicht überschreitet, wie aus den Fig. 2b und 2c ersichtlich ist, kann zwischen beiden Bremsquadranten 21 und 22 gewechselt werden, ohne dass der Stromvektor I seine Richtung in Ständerkoordinaten ändert. Damit werden an den Stromregler 7 keine hohen dynamischen Anforderungen gestellt. Bezogen auf den Spannungsvektor U EMK und die aktuelle Drehrichtung eilt der Strom I unmittelbar zur Drehrichtungsumkehr immer um 90° nach. Bewegt sich der Rotor, kann der Strom konstant bleiben.

Wird das äußere Moment größer als das per Bremspedal vorgegebene Moment, wird der Festhaltebereich in die Richtung verlassen, in die das äußere Moment wirkt. Beim Verlassen des Festhaltebereichs stehen Stromvektor I und Span-

nungsvektor U EMK wieder in Opposition zueinander und werden ab Verlassen des Festbremsbereichs in dieser Position zueinander geführt. Hierzu wird ab überschreiten der Bereichsgrenze die Rotorposition wieder permanent aktualisiert.

Wie die vorangegangenen Darstellungen zeigen, verbleibt das Fahrzeug über 180° der elektrischen Periode im Bremszustand. Geht man davon aus, das sich die Richtung des äußeren wirksamen Momentes nicht permanent ändert und das Bremsmoment groß genug vorgegeben wird, muss nach dem Augenblick der Drehrichtungsumkehr mit maximal einer Bewegung über 90°elektrisch gerechnet werden, bis das Fahrzeug zur Ruhe kommt. Unter Berücksichtigung der Anzahl der Polpaare P, die die elektrische Maschine hat, und des ggf. nachgeschalteten Getriebes mit der Untersetzung N muss mit einer Bewegung über einen mechanischen Winkel von maximal

β mβeh = 907(P • N)

gerechnet werden. Da drehmomentstarke Antriebsmaschinen bevorzugt mit Polpaarzahlen P größer 13 ausgeführt werden, ist die Strecke, die bis zum Stillstand der Maschine zurückgelegt wird, vernachlässigbar.

Stillstandssteuerung in kartesischen Koordinaten:

Vielfach wird die Stromposition nicht über Betrag und Winkel des Stromes, sondern über dessen Wirk- und Blindanteil definiert. Wie beim Arbeiten mit polaren Koordinaten wird beim Erkennen der Drehrichtungsumkehr die Resolverposition eingefroren. Die notwendige Drehung des Stromwinkels bezüglich der abgespeicherten Winkelposition wird nun nicht durch Aufschaltung eines Winkeloffsets, sondern durch vorzeichenrichtigen Tausch der Sollwerte für Wirk- und Blindstrom erreicht. Das bedeutet, dass der per Bremspedal vorgegebene Momentwert als Sollwert des Blindstromes Verwendung findet.

Es wird angenommen, dass sich ein Fahrzeug in positiver Richtung bewegt, so dass sich Ströme und induzierte Spannung wie in Fig. 3a dargestellt verhalten. Das Fahrzeug fährt bergauf. Mit eingeleitetem Bremsvorgang vermindert sich sei- ne Geschwindigkeit, so dass die Geschwindigkeit Null erreicht wird. Anschließend kehrt sich durch die Hangabtriebskraft die Bewegungsrichtung um. Mit dem Vorzeichenwechsel der Geschwindigkeit wird das Festbremsen gestartet (Fig. 3b)

und das Fahrzeug bewegt sich in einen Gleichgewichtszustand, der zwischen wirksamem Bremsmoment und einwirkendem Hangabtriebsmoment besteht. Wird dieser Gleichgewichtszustand nicht gefunden, da das Bremspedal nicht intensiv genug betätigt wird, bewegt sich das Fahrzeug mit der im Fig. 3a dargestellten Bewegungsrichtung weiter. Ab dem überschreiten des Festbremsbereichs wird auf das aktuelle Resolversignal gewechselt und anstelle des Blindstromes wird der Wirkstrom aktiviert (Fig. 3b). ändert sich die Drehrichtung erneut, geht das System in einen Zustand gemäß Fig. 3c über. Das Verhalten ist bei der Nutzung von polaren und kartesischen Koordinaten identisch; es wird lediglich ein anderer Steueransatz verwendet.

Stillstandssteuerung in Statorkoordinaten:

Erfolgt die Regelung der Synchronmaschine in Statorkoordinaten, muss der Reg- ler mit den Wechselgrößen des Ständerstromes operieren. Deshalb wird als Vorgabewert auch eine Wechselgröße verwendet. Wird mit Drehrichtungsumkehr das Festbremsen aktiviert, wird ebenfalls ein Strommuster aktiviert, das im Aktivierungsaugenblick das wirksame Moment auf den Wert Null reduziert. Dieses Muster wird, solange sich der Läufer im Festbremsbereich bewegt, konstant gehalten.

Die Abbildungen der Fig. 4 zeigen die Stromverläufe einer synchronen Drehfeldmaschine, die aus jeweils unterschiedlicher Bewegungsrichtung abgebremst wird und an der gleichen mechanischen Position ins Festbremsen übergeht. Da der übergang ins Festbremsen an der gleichen Stelle stattfindet, ergibt sich nachfol- gend auch das gleiche Muster konstanter Ströme. Die in den Abbildungen der Fig. 4a, b gezeigten Muster würden sich auch bei der Anwendung des Rotorkoordinatensystems ergeben.

Zusammenfassend wird im Festhaltemodus ein spezielles Muster konstanter Ströme in die Spulen der Maschine eingeprägt, wobei dieses Muster ausschließlich durch die während der Geschwindigkeit Null gültige Rotorposition und einer aktuell wirksamen Maximalbremskraftvorgabe, wie sie mit einem Bremspedal erfolgen kann, definiert ist, so dass weder eine überlagerte Rotorpositions- noch überla- gerte Rotorgeschwindigkeitsregelung erforderlich sind. Hierbei erstreckt sich der Festhaltemodus über einen Bereich von ±90° elektrisch ab dem Winkel, der beim Erreichen der Geschwindigkeit Null aktuell ist.

Die Regelung der Statorströme kann in polaren oder kartesischen Rotorkoordinaten oder in Ständerkoordinaten erfolgen. Wenn die Stromregelung in polaren Rotorkoordinaten erfolgt, wird der Sollwert des Stromvektors I definiert, indem der Phasenwinkel auf -90° elektrisch bezogen auf die Bewegungsrichtung des Vektors der induzierten Spannung gesetzt wird, während die Stellung des Bremspedals den Betrag des Vektors vorgibt. Wenn die Stromregelung in kartesischen Koordinaten erfolgt, wird der Stromsollwert während des Festbremsens definiert, indem der Wirkstromwert auf Null und der Blindstromwert auf einen der Stellung des Bremspedals proportionalen Wert gesetzt wird.

Wenn die Stromregelung in Rotorkoordinaten erfolgt, werden beim Eintreten des Festbremsens die drei Phasenstromsollwerte um +90° elektrisch (Bremsen aus positiver Drehrichtung) oder um -90° elektrisch (Bremsen aus negativer Drehrich- tung) verschoben, so dass sich wieder ein Winkel von -90° elektrisch bezogen auf die aktuelle Bewegungsrichtung der induzierten Spannung ergibt.

Nach Umkehr des äußeren Momentes kann ein erneuter Nulldurchgang der Geschwindigkeit stattfinden, so dass die ursprüngliche Bewegungsrichtung wieder eingenommen wird und mit dem Nulldurchgang in den zweiten Festbremsquadranten gewechselt wird, ohne dass der bereits im ersten Festbremsquadranten wirksame Stromvektor seine Richtung wechseln würde, wobei die Lage des Stromvektors wiederum definiert werden kann, wie oben angegeben.

Die Festbremsquadranten werden verlassen, wenn die äußere Kraft die innerhalb der Festbremsquadranten maximal wirksame Bremskraft überschreitet, wobei unmittelbar beim überschreiten der Bereichsgrenzen der Vektor der induzierten Spannung LW der Maschine und des Bremsstromes I in direkter Opposition zueinander stehen und der Resolverwinkel wieder permanent aktualisiert wird, so dass im weiteren der für einen konventionellen Bremsvorgang charakteristische generatorische Betrieb bei konstantem Moment bzw. konstanter Kraft stattfindet.