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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR CONTROLLING THE AMOUNT OF AN ADHESIVE TO BE APPLIED TO A SUBSTRATE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/037970
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for controlling and monitoring an adhesive to be applied to a substrate, which is applied to the substrate by means of an application unit (40), wherein the amount of the adhesive to be applied is controlled by means of a control device (52) of the application unit (40). According to the invention, the partial pressure of at least one ingredient of the adhesive is measured with at least one gas sensor (50), and the application unit (40) is controlled according to the sensor signal of the gas sensor (50).

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Inventors:
SCHLICHTENBREDE CHRISTIAN (DE)
BRZOSKA JOACHIM (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/069706
Publication Date:
February 28, 2019
Filing Date:
July 20, 2018
Export Citation:
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Assignee:
KHS GMBH (DE)
International Classes:
B05C1/08; B65C9/22; B65B17/02; B65C9/40
Foreign References:
US20140311404A12014-10-23
EP2269910A22011-01-05
Other References:
None
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Claims:
Patentansprüche:

1 . Verfahren zum Steuern und/oder Überwachen eines auf einen Träger

aufzubringenden Klebemittels, wobei das Klebemittel mittels einer

Applikationseinheit (40) auf den Träger aufgebracht wird, wobei die Förderung des aufzubringenden Klebemittels mittels einer Steuerungsvorrichtung (52) der Applikationseinheit (40) gesteuert wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Partialdruck oder die Gas-Konzentration wenigstens eines

Inhaltsstoffes des Klebemittels mit wenigstens einem Gassensor (50) gemessen wird, dieses Sensorsignal in einer Steuereinheit (52) ausgewertet wird,

und dass die Applikationseinheit (40) in Abhängigkeit von dem Sensorsignal des Gassensors (50) gesteuert und/oder eine Anzeige und/oder ein

Fehlersignal ausgegeben und/oder gespeichert wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass ein Start, eine Geschwindigkeit und/oder ein Klebemittelvolumenstrom der

Applikationseinheit (40) nur erlaubt und/oder entsprechend gesteuert wird, wenn der Partialdruck eines Inhaltsstoffes des Klebemittels in einem zulässigen Wertebereich liegt.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als

Gassensor (50) ein olfaktometrisch arbeitender Sensor verwendet wird.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die Applikationseinheit (40) eine Sprühvorrichtung (42) enthält, und dass die Stärke des Sprühstrahls in Abhängigkeit von dem Sensorsignal eingestellt wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Applikationseinheit (40) eine Schmelzkleber-Auftragsvorrichtung enthält.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Applikationseinheit (40) ein Umlaufsystem für ein Klebemittel umfasst oder mit diesem verbunden ist.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass das Sensorsignal oder ein daraus abgeleitetes Signal mit einem Referenzwert verglichen wird und dass eine Systemfehlermeldung ausgegeben wird, wenn der Referenzwert überschritten oder unterschritten wird.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass der Gassensor (50) konzipiert ist, unterschiedliche Inhaltsstoffe zu messen, und dass ein Fehlersignal ausgegeben wird, wenn die gemessene Zusammensetzung der Inhaltsstoffe von einer

Sollzusammensetzung abweicht, insbesondere hinsichtlich mindestens einer Stoffart und/oder Konzentration von einer Sollzusammensetzung abweicht.

9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass das Sensorausgangssignal und/oder ein aus dem Sensorsignal abgeleiteter Steuerwert über die Zeit erfasst wird/werden, und dass eine Fehlerprozedur ausgeführt wird, wenn die zeitliche Ableitung der Steuerwerte einen Grenzwert überschreitet.

10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass das Sensorausgangssignal und/oder ein aus dem Sensorsignal abgeleiteter Steuerwert in Abhängigkeit mit dem Füllstandswert und/oder Befüllungsvorgang mindestens eines Klebemittel-Behälters und/oder eines externen Vorlagebehälters erfasst und korreliert wird/werden.

1 1 .Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass dem Klebemittel in Abhängigkeit von dem Sensorsignal ein Bindemittel und/oder Lösungsmittel zugeführt wird.

12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass als Klebemittel ein sogenannter Sekundärstoff verwendet wird, nämlich ein Parfüm- oder Geruchsstoff, der keine funktionale Eigenschaft für das Klebemittel selbst oder den eigentlichen Klebevorgang hat.

13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der

Sekundärstoff dem Klebemittel nach der Herstellung des Klebemittels zugefügt wird.

14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass mittels wenigstens einem zweiten Sensor wenigstens einer der folgenden Parameter gemessen wird:

- Temperatur des Klebemittels,

- Füllstand des Klebemittels im Klebemittel-Behälter (48),

- Viskosität des zugeführten Klebemittels und/oder

- Fließgeschwindigkeit des zugeführten Klebemittels,

und dass das Sensorsignal des Gassensors (50) zusammen mit dem mindestens einem Parameter oder mindestens einem hieraus gewonnenen Datensatz des mindestens einen weiteren Sensors ausgewertet und korreliert wird, und weiterhin die Applikationseinheit (40) und/oder mindestens ein funktional verbundenes Maschinenelement in Abhängigkeit dieser Daten gesteuert und/oder eine Anzeige erfolgt und/oder mindestens ein (Fehler- )Signal ausgegeben und/oder gespeichert wird.

15. Vorrichtung zum Aufbringen eines Klebemittels auf einen Träger,

insbesondere gemäß einem Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend eine Applikationseinheit (40) für das Klebemittel auf den Träger (24), welche einen Klebemittel-Behälter (48) und/oder eine

Klebemittel-Zuführung (46) für das aufzubringende Klebemittel als auch eine Auftragsvorrichtung (42) aufweist, wobei das durch die Applikationseinheit (40) aufzubringende Klebemittel durch eine Steuerungsvorrichtung (52) steuerbar ist, dadurch gekennzeichnet dass

sie einen Gassensor (50) aufweist, der konzipiert ist, den Partialdruck wenigstens eines im Klebemittel enthaltenen oder diesem anhaftenden Inhaltsstoffes zu erfassen, dass der Gassensor (50) ausgangsseitig mit der Steuerungsvorrichtung (52) verbunden ist, und dass die

Steuerungsvorrichtung (52) konzipiert ist, die Applikationseinheit (40) in Abhängigkeit vom Sensorsignal des Gassensors (50) zu überwachen bzw. zu steuern und/oder ein Fehlersignal auszugeben.

16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass eine

Absaugeinrichtung im Applikationsbereich vorgesehen ist.

1 /.Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Gassensor (50) in dem Klebemittel-Behälter (48) und/oder in einer

Klebemittel-Zuführung (46) angeordnet ist. 18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Gassensor (50) konzipiert ist, unterschiedliche Gasinhaltsstoffe des Klebemittels und deren Konzentration zu erfassen.

19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Zufuhrkreislauf aufweist, der den Klebemittel-Behälter (48) und/oder die Klebemittel-Zuführung (46) umfasst, und dass der Gassensor (50) in dem Zufuhrkreislauf angeordnet ist.

20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass sie wenigstens einen zweiten Sensor aufweist, der wenigstens einen der folgenden Parameter misst:

- Temperatur des Klebemittels,

- Füllstand des Klebemittels im Klebemittel-Behälter (48),

- Viskosität des zugeführten Klebemittels,

- Fließgeschwindigkeit des zugeführten Klebemittels, und diese Parameter in der Steuereinheit (52) alleine oder in Abhängigkeit voneinander auswertbar sind.

21 .Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Gasabsaugung/Unterdruckerzeugung im Bereich des

Klebemittel-Behälters (48) und/oder der Klebemittel- Zuführung (46) aufweist.

22. Vorrichtung nach einer der Ansprüche 15 bis 21 , dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Etikettiermaschine (10) oder eine Maschine zum ein- oder beidseitigen klebenden Verbinden von Behältern zu Gebinden ist, wobei die Behälter insbesondere Glas- oder Kunststoffflaschen, Dosen oder dergleichen sind.

23. Vorrichtung nach einer der Ansprüche 15 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass sie Klebemittel-Sensoren (54, 56) für die Temperatur und die Viskosität des Klebemittels enthält, und dass die Steuerungsvorrichtung (52) konzipiert ist, in Abhängigkeit von den Ausgangssignalen der Klebemittel-Sensoren (54, 56) eine Heizvorrichtung (64) und/oder eine Steuereinrichtung, insbesondere eine Förderpumpe und/oder ein Stellventil (44) für das Klebemittel zu steuern.

24. Vorrichtung nach einer der Ansprüche 15 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Gassensor (50) an oder oberhalb von der das Klebemittel abgebenden Baueinheit, wie der Leimwalze (13) oder einer Sprühvorrichtung (42) angeordnet ist und/oder direkt hieran gelagert oder befestigt ist.

Description:
Verfahren zum Steuern der Menge eines auf einen Träger

aufzubringenden Klebemittels

In der Verpackungsindusthe ergeben sich immer wieder Situationen, in welchen ein Klebemittel auf einen Behälter, eine Verpackung oder ein Etikett aufzubringen ist. Im Rahmen der Steuerung und Überwachung des aufzubringenden Klebemittels werden bislang der Zufuhrdruck des Klebemittels und/oder das Volumen des zugeführten Klebemittels erfasst, wofür entsprechende Sensoren in der Klebemittel-Zuführung bzw. in einem Klebemittel-Behälter angeordnet sind. In Abhängigkeit von den

Ausgangssignalen dieser Sensoren wird dann eine Applikationseinheit zum

Aufbringen des Klebemittels gesteuert, zum Beispiel eine Zufuhrpumpe mit einer Sprüheinheit oder dergleichen.

Ein Problem bei diesem bekannten Verfahren besteht darin, dass Veränderungen in der Zusammensetzung des Klebemittels nicht erfasst werden, die zu einer

Beeinflussung der Funktion des Klebemittels beitragen können. Zudem ist es sogar möglich, dass für eine bestimmte Anwendung ein spezifisches Klebemittel benötigt wird. Durch die bekannten Verfahren ist indes nicht erkennbar, ob in den Klebemittel- Behälter tatsächlich das korrekte Klebemittel eingeführt wurde.

Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die die Eigenschaften des Klebemittels berücksichtigen.

Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der zugeordneten abhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind auch in der

Beschreibung und in den Zeichnungen beschrieben. Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Steuern und Überwachung eines auf einen Träger aufzubringenden Klebemittels, welches mittels einer

Applikationseinheit, z.B. einer Sprühapplikationsvorrichtung auf einen Träger oder Trägerfläche aufgebracht wird, wobei beispielsweise die Menge, Temperatur und Fließgeschwindigkeit des aufzubringenden Klebemittels mittels einer

Steuerungsvorrichtung der Applikationseinheit gesteuert wird. Das Verfahren ist zum Beispiel bei der Etikettierung von Behältern oder Verpackungen einsetzbar, aber auch beim wechselseitigen Verkleben von Behältern, z.B. zum Bilden von Multi-Packs aus 4, 6 oder 8 Behältern. Erfindungsgemäß wird die Anwesenheit, insbesondere die Konzentration

beziehungsweise der Partialdruck wenigstens eines Inhaltsstoffes des Klebemittels, wie z.B. eines Bindemittels, eines Lösemittels oder eines Additivs mit wenigstens einem Gassensor gemessen und die Applikationseinheit wird in Abhängigkeit von dem Sensorsignal des Gassensors gesteuert. Partialdruck und Konzentration soll nachfolgend synonym verwendet werden. Idealerweise wird ein Additiv als dem Klebemittel zugeführter Sekundärstoff erfasst, z.B. Parfüm- oder Geruchsstoff.

Dieser Sekundärstoff hat idealerweise keine funktionale Eigenschaft für das

Klebemittel oder den Klebevorgang selbst. Nachfolgend soll somit unter Lösungsmittel auch immer ein solcher Sekundärstoff verstanden werden. Auf diese Weise kann ermittelt werden, ob zum Beispiel der Lösungs- oder Bindemittelgehalt des Klebemittels im Laufe des Gebrauchs zu stark abgenommen hat, so dass eventuell kein zufriedenstellendes Klebeergebnis mehr erzielt wird. In diesem Fall nimmt der Partialdruck des Lösungsmittels und/oder Bindemittels ab, was mittels des Gassensors erkennbar wird. Die Applikationseinheit kann somit zum Beispiel vor Erreichen eines Referenzwertes bzw. Grenzwertes gestoppt werden, wenn aufgrund des reduzierten Lösungsmittel- und/oder

Bindemittelgehalts kein zufriedenstellendes Klebeergebnis mehr zu erwarten ist. Andernfalls kann durch das Sensorsignal auch eine Bindemittel- und/oder

Lösungsmittelzufuhr gesteuert werden, die dem Klebemittel die leichter flüchtigen Komponenten wieder zuführen, so dass dies in seiner Zusammensetzung und damit in seiner Klebequalität über die Zeit konstant bleibt. Auf diese Weise kann einer Alterung des Klebemittels aufgrund Verdampfens oder Verdunstens von leichter flüchtigen Bestandteilen entgegengewirkt werden. Es ist daher durch die Erfindung möglich, auch die Eigenschaft, das heißt die Zusammensetzung des Klebemittels selbst, bei der Steuerung der Applikationseinheit zu erfassen. Es ist ferner möglich, dass durch das Verdampfungsverhalten, d.h. die Partialdruckveränderung des Sekundärstoffes erkennbar wird, ob das Klebemittel gealtert ist und eventuell ausgetauscht werden muss. Entsprechend kann dann auf einem Display der Anlage bzw. Vorrichtung, wie beispielweise einer

Etikettiervorrichtung oder Behälterpackstation mit Heißklebepunkten eine

Warnmeldung angezeigt werden, dass das Klebemittel ausgetauscht werden sollte. Alternativ könnte die Anlage kann auch gestoppt, auf einer anderen Leistung betrieben oder mit einem höheren Leimaustrag betrieben werden, um die

Qualitätsabfall des Leims zu kompensieren.

Es könnten somit im Rahmen der Steuerung durch das Sensorsignal des

Gassensors sowohl Mitteilungen an die Steuerungsvorrichtung der Anlage ausgegeben werden und/oder die Anlage selbst gesteuert werden, z.B. nicht gestartet oder gestoppt werden.

Eine derartige Applikationseinheit ist zum Beispiel eine Sprühauftragseinheit mit einem Sprühkopf als Auftragseinheit, die das Klebemittel auf den Behälter oder auf ein Etikett aufsprüht oder eine Heißklebeeinheit, mit wenigstens einer

Auftragsöffnung als Auftragseinheit, die einen Tropfen eines Heißklebers auf einen Behälter aufbringt, um diesen mit anderen Behältern zu verbinden. Es kann sich auch um eine Umverpackung, z.B. einen Karton oder einen Flaschenträger handeln, die/der mit einem Etikett zu versehen ist. Das Klebemittel kann dabei entweder auf die Etiketten, auf die Behälter bzw. Verpackung und/oder auf Punkte zwischen den Behältern aufgebracht werden.

Die Erfindung ermöglicht nicht nur die Überprüfung der Zusammensetzung des Klebemittels, sondern auch die Überprüfung, ob für einen bestimmten Zweck überhaupt das richtige Klebemittel verwendet wird. So können zum Beispiel für unterschiedliche Zwecke unterschiedliche Klebemittel eingesetzt werden. Wenn für einen bestimmten Zweck ein falsches Klebemittel eingesetzt wird, kann dies zu untauglichen Klebeergebnissen führen. Deswegen kann über die Ermittlung des Partialdrucks wenigstens einer Komponente des Klebemittels, insbesondere eines Sekundärstoffes, sofort erkannt werden, ob für den vorgegebenen Klebezweck das korrekte Klebemittel in den Klebemittel-Behälter eingeführt wurde. Falls sich aufgrund des Sensorsignals (d.h. dem Partialdruck beispielsweise des Sekundärstoffes) herausstellen sollte, dass es sich um das falsche Klebemittel handelt, wird die Applikationseinheit zum Beispiel erst gar nicht gestartet. Es ist daher in einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung möglich, dass ein Start der Applikationseinheit nur erlaubt wird, wenn der Partialdruck wenigstens eines

Inhaltsstoffes des Klebemittels in einem zulässigen Wertebereich liegt. Es ist zusätzlich oder alternativ zur Steuerung der Applikationseinheit immer möglich, ein Fehlersignal abzugeben und/oder entsprechende Daten in geeigneter Weise zu speichern, was dann die Anlagensteuerung oder eine mit der Steuerung beauftragte Person in beliebiger weise nutzen kann, z.B. zum Stoppen oder

Leistungsverringerung der Anlage, und zum Überprüfen der Klebemittelherstellung.

Das Zuführen der vorgenannten nicht funktionalen Sekundärstoffe zum Klebemittel hat den großen Vorteil, dass diese in ihrem Nutzungszweck und hinsichtlich der Erfassbarkeit vollständig unabhängig vom Klebemittel selbst entwickelt und eingesetzt werden können. So kann bspw. ein Sekundärstoff sehr leicht flüchtig sein und schon sehr schnell nach dem Verflüssigen eines Klebemittels nicht mehr nachweisbar sein, wenn bspw. der Zweck des Einsatzes alleinig ist, sicherzustellen, dass nur ein zugelassenes Klebemittel in eine Anlage eingefüllt wurde. Der ausbleibende Partialdruckpeak im zeitlichen Zusammenhang mit der Veränderung des Füllstandes könnte dann bspw. zu einer Fehlermeldung, Leistungsdrosselung der Anlage oder Abschalten der Anlage führen. Idealerweise wird dem Klebemittel der Sekundärstoff nach der Herstellung des

Klebemittels und vor der zweckbestimmten Nutzung in oder für eine Auftragseinheit zugefügt. Dies kann insbesondere durch bekannte Misch prozesse und/oder durch Besprühen des Klebemittels mit dem Sekundärstoff erfolgen. Hierbei wird, wie oben ausgeführt, unter Klebemittel ein vollfunktionsfähiges Klebemittel verstanden, für welches der Sekundärstoff keine oder quasi keine die eigentlich Klebefunktion betreffende Bedeutung hat. Üblicherweise enthält die Applikationseinheit einen Klebemittel-Behälter, in welchen das aufzubringende Klebemittel eingefüllt wird, eine Klebemittel-Zuführung von dem Klebemittel-Behälter zur Auftragseinheit, und die Auftragseinheit selbst, z.B. einen Abstreifer, einen Sprühkopf mit Sprühdüsen oder eine Tropfenauftragseinheit. Der Gassensor ist in dem Bereich einer dieser Komponenten angeordnet. Es ist möglich, dass das Klebemittel über einen größeren externen Vorlagebehälter oder Tank zugeführt oder dort gestapelt wird. In diesem Fall enthält die Applikationseinheit keinen eigenen Klebemittel-Behälter sondern nur die Klebemittel-Zuführung, womit der Gassensor dann im Bereich der Klebemittel-Zuführung oder der Auftragseinheit oder ggf. einem dort vorgesehenen, geeigneten Sensorgasraum angeordnet ist.

Insbesondere kann der Gassensor unmittelbar am und/oder oberhalb des

Applikationskopfes für das Klebemittel angeordnet sein. Im Falle einer solchen Anordnung ist aufgrund der ggf. stark wechselnden Gasströmungs- und

Vermischungszustände häufig nur eine Ja/Nein-Aussage bezüglich der gesuchten Gasinhaltsstoffe möglich.

Vorzugsweise wird als Gassensor ein gaschromatografisch oder olfaktometrisch arbeitender Sensor verwendet, der insbesondere eine Beurteilung des

Lösungsmittelgehalts und/oder Bindemittelgehalts in dem Klebemittel erlaubt. Dabei sind aber auch alle anderen denkbaren Gassensoren einsetzbar, wie bspw.

Sensoren nach dem Prinzip der Protonentauschreaktions-Massenspektrometie. Der Gassensor in Verbindung mit der Analyse- und Auswerteeinheit wird

insbesondere die Gasinhaltsstoffe nach der An- oder Abwesenheit mindestens einer Stoffart und/oder der Konzentration der mindestens einen Stoffart erfassen.

In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung enthält die Applikationseinheit eine Sprühvorrichtung und die Stärke des Sprühstrahls wird in Abhängigkeit von dem Sensorsignal eingestellt. Auf diese Weise kann das Klebemittel unter

Berücksichtigung des Gaspartialdrucks des Inhaltsstoffes des Klebemittels auf einen optimalen Betriebswert eingestellt werden, der eine optimale Klebeleistung unter Berücksichtigung der Eigenschaft des Klebemittels und eventuell des Bindemittel- und/oder Lösungsmittelgehalts des Klebemittels erlaubt. Vorzugsweise ist die Applikationseinheit in einer anderen Ausführungsform als Schmelzkleberauftragseinheit gebildet, die zum Beispiel zum Auftragen von

Klebepunkten verwendet wird. Die Klebepunkte an dem Außenumfang von z.B. PET- Flaschen erlauben es, diese ohne umgebende Schrumpffolien oder Kunststoffbänder miteinander zu verbinden. Durch die gassensorische Überwachung der Eigenschaft des Klebemittels, zum Beispiel des Lösungsmittel- und/oder Bindemittelgehalts, kann sichergestellt werden, dass die Klebeeigenschaften des Klebemittels jederzeit optimiert sind. In einer Weiterbildung der Erfindung wird das Sensorsignal oder ein daraus abgeleitetes Signal mit einem Referenzwert verglichen und eine Fehlermeldung ausgegeben, wenn der Referenzwert erreicht oder überschritten oder unterschritten wird. Wenn zum Beispiel der Lösungsmittelgehalt des Klebermittels durch den Gassensor überprüft wird, kommt es vor, dass aufgrund des höheren Gasdrucks des Lösungsmittels dieses allmählich aus dem Klebemittel verdampft, so dass dessen Gehalt laufend abnimmt. Der Partialdruck für das Lösungsmittel kann somit über den Gassensor ständig überwacht werden, und wenn ein unterer Grenzwert für den Lösungsmittelgehalt unterschritten wird, kann entweder eine Systemfehlermeldung ausgegeben werden oder eine Korrekturmeldung ausgegeben werden, die dazu führt, dass eine Lösungsmittel- und/oder Bindemittelzufuhr eingeschaltet wird, die dem Klebemittel wieder Lösungsmittel und/oder Bindemittel zuführt, um die Qualität des Klebemittels wieder aufrechtzuerhalten. In Abhängigkeit von dem Sensorsignal kann selbstverständlich auch eine Rühr- oder Mischvorrichtung betätigt werden, die dann dazu führt, dass das zugegebene Lösungs- und/oder Bindemittel mit dem im Klebemittel-Behälter vorhandenen Klebemittel gut verrührt wird.

In diesem Fall ist es vorteilhaft, wenn ein Mengensensor für die Menge des im

Klebemittel-Behälter vorhandenen Klebemittels vorgesehen ist, so dass die

Steuerung für die Applikationseinheit aus der Menge des noch im Klebemittel- Behälter vorhandenen Klebemittels die zuzuführende Menge an Lösungsmittel und/oder Bindemittel aus dem Gaspartialdruck und der Menge des im Klebemittel- Behälter vorhandenen Klebemittels errechnen kann. Diese Anlage kann somit automatisch laufen und dazu beitragen, dass die leichter flüchtigen Komponenten des Klebemittels, wie zum Beispiel Lösungsmittel und/oder Bindemittel, immer auf einem gewissen Soll-Niveau bleiben.

Vorzugsweise ist der Gassensor konzipiert, unterschiedliche Inhaltsstoffe des

Klebemittels zu messen. Alternativ können auch mehrere unterschiedliche

Gassensoren für die Messung der unterschiedlichen Inhaltsstoffe vorgesehen sein, zum Beispiel ein Gassensor für einen Partialdruck eines Klebemittelgrundstoffes, ein Gassensor für den Partialdruck eines Bindemittels und ein dritter Gassensor für den Partialdruck des Klebemittellösungsmittels. In diesem Fall wird vorzugsweise ein Fehlersignal ausgegeben, wenn die gemessene Zusammensetzung der Inhaltsstoffe von einer Soll-Zusammensetzung abweicht. Mit diesem Fehlersignal kann zum Beispiel auf einem Display angezeigt werden, welche Komponenten von der Soll- Zusammensetzung abweichen, so dass ein Servicetechniker in der Lage ist, die entsprechend unterschüssigen Komponenten in den Klebemittel-Behälter

nachzuführen. Dies kann auch automatisch geschehen, wenn durch die

unterschiedlichen Gassensoren oder durch die Messwerte für die unterschiedlichen Inhaltsstoffe entsprechende Zufuhreinrichtungen für die unterschiedlichen

Inhaltsstoffe angesteuert werden, die dann automatisch entsprechend den

gemessenen Signalen die als unterschüssig gemessenen Komponenten in der korrekten Menge zuführen. Auch hierfür ist es vorteilhaft, wenn ein Mengensensor für den Klebemittel-Behälter vorgesehen ist, der die Menge des im Klebemittel-Behälter vorhandenen Klebemittels bestimmt. Dies kann ein Gewichtssensor, ein

Volumensensor oder ein optischer Sensor sein. Durch die Erfindung kann somit die Zusammensetzung der unterschiedlichen Inhaltsstoffe des Klebemittels überwacht und eventuell sogar korrigiert werden. Prinzipiell ist es durch den/die

Gassensor/Gassensoren für unterschiedliche Komponenten möglich, das Klebemittel auf seine chemische Zusammensetzung hin zu untersuchen, d.h. nicht nur auf seinen Lösungs- und Bindemittelgehalt, sondern auch auf seine z.B. klebetechnisch wirksamen chemischen Substanzen.

In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird/werden das Sensorsignal und/oder ein aus dem Sensorsignal abgeleiteter Steuerwert über die Zeit erfasst und eine Fehlerprozedur wird ausgeführt, wenn die zeitliche Ableitung der Steuerwerte einen Grenzwert überschreitet. Es ist zum Beispiel möglich, dass der Lösungsmittelpartialdruck des Klebemittels über die Benutzungsdauer abnimmt, weil das Lösungsmittel wegen seines höheren Partialdruckes als erstes aus dem

Klebemittel verdampft. Dies führt zu einem zeitlich abnehmenden Intensitätsverlauf des Sensorsignals. Es kann somit die Ableitung der gemessenen Intensität über die Zeit gebildet werden und dieser Wert mit einem Grenzwert verglichen werden. Auf diese Weise ist es möglich, vorherzusagen, wann ein bestimmter Mindestpartialdruck erreicht wird, ab dem das Klebemittel nicht mehr zufriedenstellend arbeitet.

Andererseits kann durch die Kenntnis der Ableitung und den Mindestwert eine Zufuhreinrichtung für die entsprechende Komponente eingeschaltet werden, die die entsprechende Komponente entweder laufend oder chargenweise zugibt, um sie in dem Klebemittel auf einem gewissen Soll-Level zu halten.

Es könnte hiermit eine starke oder zu schnelle Alterung erkannt werden, die bspw. durch zu große oder zu langandauernde thermische oder mechanische Belastung des Klebemittels erfolgt ist, so dass die Klebemittelqualität nicht mehr den Sollwerten entspricht. Somit ist es auf diesem Wege auch möglich, dass bei Nutzung des richtigen Klebemittels ein von Ideal- oder Sollwerten abweichender Anlagenbetrieb vermieden oder nachgewiesen werden kann. Die Erfindung betrifft ebenfalls eine Vorrichtung zum Aufbringen von Kleber auf einem Träger, insbesondere einem Etikett, einem Behälter wie zum Beispiel einer Flasche, einer Dose, einem Keg oder einem Karton. Die Vorrichtung umfasst eine Applikationseinheit für das Klebemittel auf den Träger, gegebenenfalls einen

Klebemittel-Behälter und/oder eine Klebemittel-Zuführung für das aufzubringende Klebemittel zu der Applikationseinheit, wobei die durch die Applikationseinheit aufzubringende Menge, die Temperatur und/oder die Fließgeschwindigkeit des Klebemittels durch eine Steuerungsvorrichtung steuerbar ist. Gemäß der Erfindung enthält die Vorrichtung, insbesondere in dem Klebemittel-Behälter und/oder in der Klebemittel-Zuführung, einen Gassensor, der konzipiert ist, den Partialdruck wenigstens eines im Klebemittel enthaltenen Inhaltsstoffes zu erfassen, wobei der Gassensor ausgangsseitig mit der Steuerungsvorrichtung verbunden ist und die Steuerungsvorrichtung konzipiert ist, die Applikationseinheit in Abhängigkeit von dem Sensorsignal des Gassensors zu steuern. Hinsichtlich der Vorteile und der Eigenschaften dieser Vorrichtung wird auf die Beschreibung des oben genannten Verfahrens verwiesen. Diese Vorrichtung erlaubt die Messung des Gaspartialdrucks wenigstens eines Inhaltsstoffes des Klebemittels und die Steuerung der Applikationseinheit in Abhängigkeit von dem Sensorsignal, das heißt von dem Gaspartialdruck des entsprechenden Inhaltsstoffes. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass die Eigenschaft des Klebemittels über die Zeit überwacht wird und vorteilhafterweise erhalten bleibt. In diesem Sinne kann der Anteil wenigstens einer Komponente des Klebemittels, zum Beispiel des

Lösungsmittels, überwacht werden und sichergestellt werden, dass der

Gaspartialdruck des Lösungsmittels, das heißt, dessen Anteil im Klebemittel, einen bestimmten Mindestwert nicht unterschreitet.

In diesem Fall könnte eine starke Alterung durch zu große thermische oder mechanische Belastung des Klebemittels vorliegen, so dass die Klebemittelqualität nicht mehr den Sollwerten entspricht.

Wenn dies der Fall ist, kann entweder die Applikationseinheit gestoppt werden, oder es kann vorher bereits eine Zufuhrvorrichtung eingeschaltet werden in Abhängigkeit von dem Sensorsignal, die sicherstellt, dass die leicht flüchtige Komponente des Klebemittels zeitnah nachgeführt wird. Diese Zuführung kann kontinuierlich oder chargenweise erfolgen. Auf diese Weise kann mittels der Erfindung die Qualität des Klebemittels über die gesamte Prozessdauer sichergestellt werden.

Durch diese Vorrichtung ist es ebenfalls möglich, zu überwachen, ob für ein gewünschtes Klebeverfahren das richtige Klebemittel verwendet wird.

Vorzugsweise ist der Gassensor dazu konzipiert, unterschiedliche Gasinhaltsstoffe des Klebemittels und deren Konzentration zu erfassen. Es können stattdessen auch unterschiedliche Gassensoren für die unterschiedlichen Gasinhaltsstoffe verwendet werden. Auf diese Weise kann die Zusammensetzung mehrerer Komponenten des Klebemittels auf einen Soll-Wert überwacht werden. Damit ist insbesondere auch die Identifikation des Klebemittels möglich. Vorzugsweise weist die Vorrichtung einen Zufuhrkreislauf auf, der den Klebemittel- Behälter und/oder die Klebemittel-Zuführung umfasst als auch den Gassensor, der in dem Zufuhrkreislauf angeordnet ist. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass das Messergebnis des Gassensors nicht durch äußere Umwelteinflüsse verfälscht wird.

Vorzugsweise enthält die Vorrichtung wenigstens einen zweiten Sensor, der wenigstens einen der folgenden Parameter misst: Temperatur des Klebemittels, Füllstand des Klebemittels im Klebemittel-Behälter, Viskosität und/oder

Fließgeschwindigkeit des zugeführten Klebemittels. Durch die zusätzliche Messung dieser Parameter und gemeinsame Interpretation und Auswertung der Daten kann die Qualität des Klebemittels über die Prozesslaufdauer überwacht und sichergestellt werden. Die Berücksichtigung der Temperatur ermöglicht sogar die Verwendung unterschiedlicher Lösungsmittelgehalte bei unterschiedlichen Temperaturen, so dass ein für die entsprechend vorherrschende Temperatur optimales Klebeergebnis erreicht wird. Die Erfassung des Füllstands ermöglicht es, im Fall einer Nachführung einzelner Komponenten des Klebemittels, die noch im Klebemittel-Behälter vorhandene Menge an Klebemittel zu erfassen und entsprechend die fehlenden oder unterschüssigen Komponenten optimal hinzu zu dosieren. Über die Viskosität kann eine weitere wichtige Eigenschaft des Klebemittels erfasst werden und diese kann laufend optimiert werden, zum Beispiel durch Zugabe von Lösungsmittel und/oder Bindemittel.

Vorzugsweise enthält die Vorrichtung eine Gasabsaugung und/oder

Unterdruckerzeugung im Bereich des Klebemittel-Behälters und/oder der

Klebemittel-Zuführung und/oder der Applikationseinheit. Auf diese Weise kann sichergestellt, dass die leichter flüchtigen Komponenten des Klebemittels nicht in die Umwelt gelangen und dort zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Vorzugsweise ist die Vorrichtung eine Etikettiermaschine zum Etikettieren von

Behältern, wie zum Beispiel Flaschen, Dosen oder Kegs, oder eine Maschine zum Verbinden mehrerer Behälter zu einem Behälter-Pack. Vorzugsweise sind zwei Klebern ittelsensoren für die Temperatur und/oder die Viskosität des Klebemittels vorgesehen und die Steuerungsvorrichtung ist konzipiert, eine Heizvorrichtung und/oder eine Fördervorrichtung für das Klebemittel, wie zum Beispiel eine Klebemittelförderpumpe, in Abhängigkeit von dem/den

Klebemittelsensoren zu steuern. Auf diese Weise kann zum Beispiel sichergestellt werden, dass die Viskosität und/oder Temperatur des Klebemittels sich immer in einem gewissen Soll-Bereich befindet/befinden.

Es ist offensichtlich für den Fachmann, dass die oben beschriebenen

unterschiedlichen Ausführungsformen des Verfahrens und der Vorrichtung

untereinander als auch miteinander beliebig kombinierbar sind.

Folgende Ausdrücke werden synonym verwendet: Sensorsignal - Ausgangssignal Zufuhr - Zufuhreinrichtung; Regelventil - Stellventil;

Die Erfindung wird nachfolgend beispielsweise anhand der schematischen

Zeichnung beschrieben. In dieser zeigen:

Fig. 1 eine sehr schematische Aufsicht auf eine Etikettiermaschine, und

Fig. 2 ein Diagramm des gemessenen Lösungsmittelgehalts eines Klebemittels über die Zeit. ein Diagramm des gemessenen Lösungsmittelgehalts eines Klebemittels über die Zeit in Verbindung mit der Neubefüllung eines Klebemittel- Behälters mit Klebemittel.

Figur 1 zeigt beispielhaft eine Etikettiervorrichtung 10 mit einer Vakuumtrommel 12, die äquidistant an ihrem Umfang verteilt sechs Aufnahmeplätze 14 mit jeweils einer nach außen weisenden Ansaugfläche 28 für jeweils ein Etikett 24 aufweist. Die Etikettiervorrichtung 10 umfasst weiterhin eine Etikettenzufuhr 16 mit einer

Schneidwalze 18 und einer Transfertrommel 20. Die Vakuumtrommel 12 hat einen Aufnahmebereich 22, in welchem ein Etikett 24 von einer Etikettenaufnahme 21 der Transfertrommel 20 auf den Aufnahmeplatz 14 übernommen wird. Die Vakuumtrommel 12 hat weiterhin einen Abgabebereich 26, in welchem das Etikett 24 von dem Aufnahmeplatz 14 auf den Umfang eines an einem Transportplatz 30 einer Transportvorrichtung 32 einer Behandlungsvorrichtung befindlichen Behälters 34 aufgebracht wird. Jeder Aufnahmeplatz 14 enthält eine Ansaugfläche 28, die mit einem zugehörigen Vakuumraum 36 verbunden ist, der in einer Perforierung 38 einer Grundplatte endet, die achsnormal und konzentrisch zur Rotationsachse der

Vakuumtrommel 12 angeordnet ist. Über diese Perforierungen 38 werden die

Vakuumräume 36 der einzelnen Aufnahmeplätze 14 mit Vakuum versorgt. Die Etikettiervorrichtung 10 enthält weiterhin eine Leimwalze 13, die in dem ersten Sektor A der Vakuumtrommel 12 zwischen dem Aufnahmebereich 22 und dem

Abgabebereich 26 angeordnet ist und dort die Rückseite der auf den

Aufnahmeplätzen 14 gehaltenen Etiketten 24 mit Leim versieht. Diese Leimwalze 13 rotiert gegensinnig zu der Vakuumtrommel 12, wodurch auf die Rückseite der Etiketten 24 beim Abrollen gleichmäßig eine Leimschicht aufgetragen wird, die dann zur Befestigung der Etiketten 24 auf dem Umfang der Behälter 34 dient. In der Figur ist es nicht dargestellt, dass die Aufnahmeplätze 14 auch optional radial nach außen bewegt werden können, um so im Abgabebereich 26 z.B. in verbesserter Weise in Kontakt mit dem Außenumfang der Behälter 34 zu treten. Die Vakuumtrommel 12 kann auch so ausgebildet und angeordnet sein, dass die Aufnahmeplätze 14 mit ihrer Ansaugfläche 28 auch ohne radiale Bewegung in den Umfangsbereich der in den Transportplätzen 30 befindlichen Behälter 34 treten, sodass ein Aufbringen der Etiketten 24 auch ohne eine radiale Bewegung der einzelnen Aufnahmeplätze 14 möglich ist. Im Bereich der Leimwalze 13 ist eine Applikationseinheit 40 vorgesehen, die eine Sprühvorrichtung 42 aufweist, mit der das Klebemittel auf die Leimwalze 13 gleichmäßig aufgesprüht wird, welche Leimwalze 13 dann nachher auf der

Etikettenrückseite 24 abrollt, so dass das Etikett 24 nach dem Aufdrücken auf den Behälter 34 gut auf diesem haften bleibt.

Die Menge des aufgesprühten Klebemittels wird über ein Stellventil 44 gesteuert, welches in einer Klebemittel-Zuführung 46 zu der Sprühvorrichtung 42 angeordnet ist. Die Klebemittel-Zuführung 46 ist mit einem Klebemittel-Behälter 48 verbunden, in welchem eine größere Menge des Klebemittels vorhanden ist, um über eine längere Prozessdauer die Klebemittelzufuhr zu der Sprühvorrichtung 42 zu gewährleisten. In dem Klebemittel-Behälter 48 ist ein Gassensor 50 angeordnet, der mit einer

Steuerungsvorrichtung 52 verbunden ist, die das Stellventil 44 ansteuert. Weiterhin sind in der Klebemittel-Zuführung 46 ein Temperatursensor 54 und ein Viskositätssensor 56 angeordnet, mit welchen weitere physikalische Eigenschaften des zugeführten Klebemittels überwacht werden können.

In dem Klebemittel-Behälter 48 ist ein Füllstandssensor 58 für die Menge des im Klebemittel-Behälter 48 befindlichen Klebemittels angeordnet. Zudem befindet sich im Klebemittel-Behälter 48 eine Heizvorrichtung 64, die ebenfalls mit der

Steuerungsvorrichtung 52 verbunden ist. Alle oben genannten Sensoren 50, 54, 56, 58 sind mit der Steuerungsvorrichtung 52 verbunden und liefern dieser Messsignale bzw. Steuerungssignale. Weiterhin ist eine Lösungsmittelzufuhr 60 und eine

Bindemittelzufuhr 62 mit dem Klebemittel-Behälter 48 verbunden, welche Zufuhren 60, 62 ebenfalls über die Steuerungsvorrichtung 52 gesteuert werden. In dem

Klebemittel-Behälter 48 kann auch eine Rührvorrichtung vorgesehen sein, die ebenfalls durch die Steuerungsvorrichtung 52 betätigt wird. Erfindungsgemäß wird über den Gassensor 50 wenigstens ein Gaspartialdruck wenigstens einer Komponente des Klebemittels, zum Beispiel der

Lösungsmittelpartialdruck, gemessen und in Abhängigkeit von diesem Sensorsignal des Gassensors 50 steuert die Steuerungsvorrichtung 52 zum Beispiel ein Stellventil 44, welches vor der Sprühvorrichtung 42 angeordnet ist. Somit kann die Menge des aufzutragenden Klebemittels in Abhängigkeit von dem Sensorsignal des Gassensors 50 gesteuert werden.

Selbstverständlich ist es auch möglich, die Applikationseinheit 40 komplett abzuschalten, wenn ein gewisser Grenzwert des vom Gassensor 50 gemessenen Partialdrucks einer fraglichen Komponente des Klebemittels unterschritten wird, was darauf hinweist, dass die gemessene Komponente des Klebemittels nicht mehr in einem ausreichenden Maße vorhanden ist, um ein zufriedenstellendes

Klebeergebnis zu erzielen. Neben dem Gassensor 50 kann über den

Temperatursensor 54 und den Viskositätssensor 56 ständig die Viskosität und die Temperatur des Lösungsmittels abgefragt werden bzw. überwacht werden, was die Steuerungsvorrichtung dazu veranlassen kann, ebenfalls die Menge des

zuzuführenden Klebemittels über das Stellventil 44 optimiert auf die Viskosität und die Temperatur einzustellen. Weiterhin kann in Abhängigkeit von dem Signal des Temperatursensors 54 die Heizvorrichtung 64 in dem Klebemittel-Behälter 48 gesteuert werden, um das Klebemittel auf einer Soll-Temperatur zu halten, was wiederum Auswirkungen auf die Viskosität des Klebemittels hat. Über den

Gassensor 50 kann auch ein anderer Inhaltsstoff des Klebemittels als das

Lösungsmittel erfasst werden.

In einem Fall können zum Beispiel über den Gassensor die Partialdrücke mehrerer chemischer Komponenten des Klebemittels erfasst werden, was einen Rückschluss über die Art des Lösungsmittels zulässt und damit eine Beurteilung, ob das

Klebemittel für den gewünschten Zweck korrekt ist oder nicht. Wenn durch die Sensorsignale des Gassensors 50 und des Viskositätssensors 56 festgestellt wird, dass zum Beispiel gewisse Inhaltsstoffe wie Lösungsmittel oder Bindemittel fehlen, können diese Inhaltsstoffe über die Lösungsmittelzufuhr 60 und die Bindemittelzufuhr 62 nachgeführt werden, so dass die Zusammensetzung des Klebemittels in dem Klebemittel-Behälter 48 wieder auf einem Soll-Stand ist. Bei der Nachführung über die Lösungsmittelzufuhr 60 und die Bindemittelzufuhr 62 kann der aktuelle Füllstand im Klebemittel-Behälter 48 über den Füllstandssensor 58 berücksichtigt werden, so dass die optimierte Menge an Lösungsmittel und Bindemittel zugeführt bzw.

nachgeführt werden kann. Fig. 2 zeigt zum Beispiel das Sensorsignal des Gassensors 50, welches in diesem Fall den Partialdruck des Lösungsmittels in Form eines Intensitätswertes I in dem Klebemittel misst. Aufgetragen ist in Fig. 2 somit der Intensitätswert I, das heißt die Höhe des Losungsmittelpartialdrucks über die gemessene Zeit t. Es ist zum Beispiel festzustellen, dass die Kurve des Partialdrucks des Lösungsmittels einen

abnehmenden Verlauf haben kann, wodurch sich auswertungstechnisch an diese Kurve eine Gerade dl/dt anlegen lässt, so dass im Zusammenhang mit einer

Mindestkonzentration des Lösungsmittels l min ein Zeitpunkt eruiert werden kann, an dem bei dem laufenden Prozess dieser Mindestwert erreicht wird. Es kann dann entweder die Applikationseinheit 40 vorher gestoppt werden oder die Lösungsm ittelzufuhr 60 und die Bindemittelzufuhr 62 derart aktiviert werden, dass der Verlust an Lösungsmittel und/oder Bindemittel durch die entsprechende Zugabe wieder kompensiert wird. Auf diese Weise kann eine gleichbleibende Qualität des Klebemittels über die Dauer sichergestellt werden.

Figur 3 zeigt ein Diagramm eines Partialdruckes über die Zeit, wie es im Rahmen einer Neubefüllung des Klebemittelbehälters oder eines externen Vorlagebehälters mit Klebemittel zu erwarten wäre. Hierbei bedeuten

t1 = Zeitdauer der Befüllung mit Klebemittel

t2 = Zeitdauer für einen erwarteten Partialdruckpeak

k1 = Intensitätsbereich der erwarteten Partialdruckpeaks nach der Neubefüllung des Klebemittelbehälters mit Klebemittel. Es kann hierbei z.B. der Partialdruck des Lösungsmittels oder eines Sekundärstoffes im Klebemittel gemessen werden, das nur für Identifikationszwecke dem Klebemittel beigegeben wird, wie oben ausgeführt.

Wenn das Klebemittel über die Zeitdauer t1 in den Klebemittel-Behälter oder externen Vorlagebehälter eingefüllt wird, steigt anschließend der Partialdruck des Sekundärstoffes und/oder Lösungsmittels stark an und wird im Intensitätsbereich k1 erwartet. Wird tatsächlich aufgrund des Sensorsignals des Gassensors dieser Peak im erwarteten Bereich gemessen, so wird die Anlage freigeschaltet. Wird dieser Peak nach der Befüllung innerhalb der sich anschließenden Zeitdauer t2 nicht im

Intensitätsbereich k1 erhalten, so handelt es sich um ein gealtertes oder um ein falsches Klebemittel. Es kann dann ein Warnsignal abgegeben werden und/oder die Anlage gestoppt bzw. nicht hochgefahren werden.

Weiterhin besteht eine vorteilhafte Ausgestaltung darin, dass beispielsweise bei den Ausführungsvarianten gemäß den Figuren 2 und 3 auch eine

Temperaturabhängigkeit beachtet wird. Somit wird bei höherer Temperatur des Klebemittels ein steilerer Verlauf dl/dt einstellen und im Falle der Ausführungsform nach Figur 3 das Erwartungsfenster k1 , t2 für den Konzentrationspeak in seiner Lage und ggf. Dimension unterschiedlich sein.

Die Etikettiervorrichtung ist nur beispielsweise als Klebemittelauftragsvorrichtung gezeigt. Es kann sich dabei auch um eine Vorrichtung zum Etikettieren von Kartons, Getränketrägern oder um Klebevorrichtungen zum Verkleben von mehreren

Behältern zu größeren Packs handeln, oder eine Auftragseinrichtung für Klebemittel im Zusammenhang mit einer Falt- und Errichtungsstation für Kartonverpackungen. Die Sprühvorrichtung 42 ist beispielsweise genannt. Es kann sich dabei auch um eine Vorrichtung zum Aufbringen von Klebepunkten oder um eine sonstige

Flächenauftragsvorrichtung handeln.

In der Klebemittel-Zuführung 46 befindet sich in der Regel noch eine Förderpumpe, mit welcher der Förderdruck des Klebemittels an der Sprühvorrichtung 42 einstellbar ist. Die Steuerungsvorrichtung 52 steuert dann vorzugsweise das Stellventil 44 und/oder die Förderpumpe. Die einstellbare Förderpumpe kann auch das Stellventil ersetzen. Die Erfindung ist nicht auf das oben beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern kann innerhalb des Schutzbereichs der nachfolgenden Patentansprüche beliebig variiert werden.

Bezugszeichenliste:

10 Etikettiervorrichtung

12 Vakuumtronnnnel

13 Leimwalze

14 Aufnahmeplatz -Vakuumpad

16 Etikettenzufuhr

17 Endlosetikettenband

18 Schneidwalze

20 Transfertrommel

21 Etikettenaufnahme der Transfertrommel

22 Aufnahmebereich

24 Etikett

26 Abgabebereich

28 Ansaugfläche

30 Transportplatz der Transportvorrichtung

32 Transportvorrichtung der Behälterbehandlungsvorrichtung

34 Behälter - Flasche

36 Vakuumraum des Aufnahmeplatzes

38 Perforierung in der Grundplatte

40 Applikationseinheit

42 Sprühvorrichtung

44 Stellventil

46 Klebemittel-Zuführung

48 Klebemittel-Behälter

50 Gassensor

52 Steuerungsvorrichtung

54 Temperatursensor

56 Viskositätssensor

58 Füllstandssensor

60 Lösungsmittelzufuhr

62 Bindemittelzufuhr

64 Heizvorrichtung im Klebemittel-Behälter oder in der Klebemittel-Zuführung Zeit

Zeitdauer Intensität Intensitätsbereich