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Title:
METHOD FOR CONTROLLING A COASTING OPERATION OF A VEHICLE WITH AN AUTOMATIC CLUTCH
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/202418
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for controlling a coasting operation of a vehicle with an automatic clutch, wherein a vehicle-specific parameter is determined which is compared with a threshold. An activation or deactivation of the coasting operation is determined on the basis of the comparison with the threshold. In the method, in which the decision to activate or deactivate the coasting operation is made using only technical facts, a vehicle-specific parameter is selected for the comparison, said parameter being partly influenced by the actuation state of at least one accelerator pedal.

Inventors:
BAUMANN MATTHIAS (DE)
Application Number:
PCT/DE2017/100437
Publication Date:
November 30, 2017
Filing Date:
May 22, 2017
Export Citation:
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Assignee:
SCHAEFFLER TECHNOLOGIES AG (DE)
International Classes:
B60W30/18
Foreign References:
DE102011005320A12012-09-13
FR3022207A12015-12-18
US20150232098A12015-08-20
US20070225114A12007-09-27
DE102014206168A12015-10-01
DE102013211534A12014-12-24
DE10221701A12002-11-28
DE102013219178A12014-05-15
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Claims:
Patentansprüche

1 . Verfahren zur Steuerung eines Segelbetriebes eines Fahrzeuges mit automatisierter Kupplung, bei welchem ein fahrzeugspezifischer Parameter bestimmt wird, welcher mit einem Schwellwert verglichen wird, wobei in Abhängigkeit von dem Vergleich mit dem Schwellwert der Einstieg in oder ein Ausstieg aus dem Segelbetrieb bestimmt wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein fahrzeugspezifischer Parameter für den Vergleich gewählt wird, welcher von einem Betätigungszustand mindestens eines Fahrpedals teilweise beeinflusst ist.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass als fahrzeugspezifischer Parameter für den Einstieg in den Segelbetrieb ein Motornettomoment verwendet wird, welches mit einem Motornettomoment-Schwellwert verglichen wird, wobei bei Unterschreitung des Motornettomoment-Schwellwertes in den Segelbetrieb gewechselt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Motornettomoment-Schwellwert gleich null ist.

4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass während des Einstieges in den Segelbetrieb an einem Steuergerät des Motors eine Fahrerwunsch-Gaspedalstellung von null angelegt wird.

5. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass als fahrzeugspezifischer Parameter für den Ausstieg aus dem Segelbetrieb ein Bremsmoment verwendet wird, welches mit einem, eine virtuelle Motorreibung charakterisierenden Schwellwert verglichen wird, wobei bei Überschreitung des die virtuelle Motorreibung charakterisierenden Schwellwertes durch das Bremsmoment aus dem Segelbetrieb ausgestiegen wird. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die virtuelle Motorreibung zur Bestimmung des Schwellwertes in einem Kennfeld abgelegt ist, in welchem die Motorreibung über einer Getriebeeingangswellendrehzahl abgelegt ist.

Verfahren zur Steuerung eines Segelbetriebes eines Fahrzeuges mit automatisierter Kupplung, bei welchem ein fahrzeugspezifischer Parameter bestimmt wird, welcher mit einem Schwellwert verglichen wird, wobei in Abhängigkeit von dem Vergleich mit dem Schwellwert ein Einstieg in oder ein Ausstieg aus dem Segelbetrieb bestimmt wird, dadurch gekennzeichnet, dass als fahrzeugspezifischer Parameter eine Gaspedalbetätigungsgrenze gewählt wird, die während einer Fahrt des Fahrzeuges dynamisch geändert wird.

Description:
Verfahren zur Steuerung eines Segelbetriebes eines Fahrzeuges mit automatisierter Kupplung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung eines Segelbetriebes eines Fahrzeuges mit automatisierter Kupplung, bei welchem ein fahrzeugspezifischer Parameter bestimmt wird, welcher mit einem Schwellwert verglichen wird, wobei in Abhängigkeit von dem Vergleich mit dem Schwellwert ein Einstieg in oder ein Ausstieg aus dem Segelbetrieb bestimmt wird. Aus der DE 102 21 701 A1 ist ein Steuerverfahren für Kraftfahrzeuge mit automatisierter Kupplungsvorrichtung bekannt, bei welchem das Fahrzeug in einen Segelbetrieb versetzt wird. Unter Segeln ist ein gezieltes Auskuppeln in Schubphasen des Fahrzeuges zu verstehen, in denen weder das Gaspedal als Kraftstoff zufuhr- Bemessungsglied noch das Bremspedal betätigt wird. Dieser Segelmodus dient im Wesentlichen der Kraftstoffeinsparung. Dabei rollt das Fahrzeug, wobei der das Fahrzeug antreibende Motor entweder ausgeschaltet ist oder mit einer Leerlaufdrehzahl betrieben wird. Im Segelmodus wird die Kupplung bei eingelegtem Gang durch die elektronische Steuereinheit gesteuert geöffnet, so dass das Fahrzeug rollt, ohne dabei kinetische Energie durch die Bremswirkung des Motors zu verlieren. Der Segelmodus wird üblicherweise durch Betätigung einer Bremse oder des Gaspedals beendet.

Die DE 10 2013 219 178 A1 offenbart ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Bewertung des Fahrverhaltens des Fahrers eines Fahrzeuges, bei welchem ein aktueller Wert einer für die im Betrieb des Kraftfahrzeuges erfolgende Nutzung der Segelstrategie charakterisierenden Größe bestimmt wird, die mit einem Referenzwert vergli- chen wird, wobei auf Basis des Vergleichs das Fahrverhalten des Fahrers bewertet wird. Nachteilig dabei ist, dass die Entscheidung des Fahrers, ob in den Segelbetrieb ein- oder ausgestiegen werden soll, meistens nicht mit technisch und wirtschaftlich sinnvollen Kriterien übereinstimmt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Steuerung eines Segel- betriebes eines Fahrzeugs mit automatisierter Kupplung anzugeben, bei welchem die Entscheidung über den Ein- bzw. Austritt in den Segelbetrieb hinsichtlich technisch effektiver Kriterien getroffen wird. Erfindungsgemäß ist die Aufgabe dadurch gelöst, dass ein fahrzeugspezifischer Parameter für den Vergleich ausgewählt wird, welcher von einem Betätigungszustand mindestens eines Fahrpedals teilweise beeinflusst wird. Durch diese Unabhängigkeit des fahrzeugspezifischen Parameters vom Fahrverhalten des Fahrers wird die Ent- Scheidung über den Segelein- bzw. -ausstieg von diesem entkoppelt. Die Entscheidung wird vielmehr durch technisch und wirtschaftlich sinnvolle Kriterien ersetzt. Damit wird sichergestellt, dass die Segelstrategie nicht zu Mehrverbräuchen an Kraftstoff führt, sobald das Fahrzeug anhand von Normzyklen auf Rollenprüfständen vermessen wird. Zusätzlich werden noch weitere Einsparungen an Kraftstoff und somit eine Re- duzierung der C02-Abgabe realisiert.

Vorteilhafterweise wird als fahrzeugspezifischer Parameter für den Einstieg in den Segelbetrieb ein Motornettomoment verwendet, welches mit einem Motornettomoment-Schwellwert verglichen wird, wobei bei Unterschreitung des Motornettomoment- Schwellwertes in den Segelbetrieb gewechselt wird. Unter dem Motornettomoment soll im Weiteren ein Motormoment verstanden werden, welches unabhängig von zusätzlichen Verbrauchern bestimmt wird. Durch die Berücksichtigung dieses Motornettomoment-Schwellwertes wird sichergestellt, dass immer dann gesegelt wird, wenn es wirtschaftlich sinnvoll ist und nicht erst dann, wenn der Fahrer das Gaspedal vollständig gelöst hat. Eine wirtschaftlich besonders günstige Situation ist erreicht, wenn das Motornettomoment gleich null ist.

In einer Ausgestaltung wird während des Einstieges in den Segelbetrieb an ein Steuergerät des Motors eine Fahrerwunsch-Gaspedalstellung von null angelegt. Auch dann, wenn der Fahrer den Fuß noch auf dem Gaspedal hat und dieses betätigt, wird schon der Segelbetrieb zugelassen, indem die tatsächliche Gaspedalstellung nicht an das Steuergerät weitergeleitet wird.

In einer Variante wird als fahrzeugspezifischer Parameter für den Ausstieg aus dem Segelbetrieb ein Bremsmoment verwendet, welches mit einem, eine virtuelle Motorreibung charakterisierenden Schwellwert verglichen wird, wobei bei Überschreitung des die virtuelle Motorreibung charakterisierenden Schwellwertes durch das Bremsmoment aus dem Segelbetrieb ausgestiegen wird. Wenn das angeforderte Bremsmoment übersetzungsbereinigt größer als die Wirkung der Motorreibung ist, wird dem Fahrer ermöglicht, durch Bremsen den Geschwindigkeitsvorgaben von Normzyklen zu folgen, ohne den Segelbetrieb zu verlassen. Somit wird es dem Fahrer ermöglicht, während des Segelbetriebes zu bremsen, wenn es wirtschaftlich sinnvoll ist. Ist das nicht der Fall, wird der Segelbetrieb verlassen. In einer Ausführungsform ist die virtuelle Motorreibung zur Bestimmung des Schwellwertes in einem Kennfeld abgelegt, in welchem die virtuelle Motorreibung über einer Getriebeeingangswellendrehzahl abgelegt. Der Schwellwert ändert sich somit in Abhängigkeit der Getriebeeingangswellendrehzahl, wobei der Vergleich des Bremsmomentes mit dem die virtuelle Motorreibung charakterisierenden Schwellwert immer un- ter Berücksichtigung der aktuellen realen Betriebsbedingungen ausgeführt wird.

Eine Weiterbildung der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung eines Segelbetriebes eines Fahrzeugs mit automatisierter Kupplung, bei welchem ein fahrzeugspezifischer Parameter bestimmt wird, welcher mit einem Schwellwert verglichen wird, wobei in Abhängigkeit von dem Vergleich mit dem Schwellwert ein Einstieg in oder ein Ausstieg aus dem Segelbetrieb bestimmt wird. Bei einem Verfahren, bei welchem der Segelbetriebeinstieg unter technischen Gesichtspunkten erfolgt, wird als fahrzeugspezifischer Parameter eine Gaspedalbetätigungsgrenze gewählt, die während einer Fahrt des Fahrzeuges dynamisch geändert wird. Diese Vorgehensweise ist äquivalent zu einem Schwellwert des Motornettoumsatzes. Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Eins davon sollen anhand der in der Zeichnung dargestellten Figuren näher erläutert werden.

Es zeigen:

Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens.

In Fig. 1 ist eine Vorrichtung in Form eines Steuergeräts 1 zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens darstellt. Das Steuergerät 1 ist dabei als Motorsteuergerät ausgebildet, kann alternativ aber auch ein separates Steuergerät sein, welches einen Segelbetrieb in einem Fahrzeug steuert. Das Fahrzeug besitzt einen Kupplungs- aktor, der wahlweise parallel zum Kupplungspedal die Kupplung öffnen kann oder aber die alleinige Kontrolle über die Kupplungsbetätigung hat. Der Kupplungsaktor kann dabei Signale über Sensoren erhalten, die die Stellung des Kupplungspedals am Pedal selbst bzw. am Geberzylinder eines Ausrücksystems ermitteln und/oder die Absicht des Fahrers zur Betätigung des Gaspedals detektieren.

Unter dem Begriff„Segeln" soll im Weiteren das automatisierte Öffnen der Kupplung, insbesondere während der Fahrt des Fahrzeuges, verstanden werden, wobei die Zusatzoption besteht, im Segelbetrieb den Verbrennungsmotor abzuschalten. Ziel des Segeins ist das Abkoppeln des Verbrennungsmotors vom Antriebsstrang, um dessen Schleppmoment als Verlustmoment zu vermeiden, was zu Kraftstoffeinsparungen führt. Die in dem Steuergerät 1 abgelegte Steuerungsstrategie für den Segelbetrieb regelt global das Öffnen und Schließen der Kupplung unabhängig von der Fahrerbetätigung sowie das Ab- bzw. Anstellen eines des Fahrzeuges antreibenden Verbrennungsmotors.

Das Steuergerät 1 umfasst drei Logikeinheiten 2, 3, 4. Die erste Logikeinheit ist eine Segelstart-Logikeinheit 2, die mit einer Motor-Logikeinheit 3 verbunden ist. Parallel zur Segelstart-Logikeinheit 2 ist eine Segelende-Logikeinheit 4 vorhanden, welche über das Abschalten des Segelvorganges entscheidet. Allen drei Logikeinheiten 2, 3, 4 stehen unabhängig voneinander Eingangssignale zur Verfügung, indem jede Logikeinheit 2, 3, 4 direkt mit einer ersten Sensoreinheit 5 zur Ausgabe eines fahrzeug- spezifischen Parameters und mit einer zweiten Sensoreinheit 6 zur Anzeige des Fahrzustandes des Fahrzeuges verbunden ist.

Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in Fig. 2 dargestellt. Dabei werden im Block 101 die Eingangssignale von der ersten Sensoreinheit 5 bereitgestellt, welche durch die fahrzeugspezifischen Parameter charakterisiert sind. Im ersten Fall, bei welchem über einen Einstieg in den Segelbetrieb entschieden werden soll, gehört zu den fahrzeugspezifischen Parametern ein Motornennmoment, bei welchem es sich um ein Motormoment handelt, bei dem die für zusätzliche Verbraucher notwendigen Motormomente nicht berücksichtigt wurden. Parallel dazu werden im Block 102 weitere Eingangssignale von der zweiten Sensoreinheit 6 bereitgestellt, die den Fahrzeugzustand charakterisieren. Diese Eingangssignale werden an den Block 103 geführt, wo die Eingangssignale ausgewertet werden und über einen Segeleintritt entschieden wird. Zur Entscheidung über den Segeleintritt wird im Block 103 das Mo- tornennmoment mit einem Motornennmoment-Schwellwert verglichen. Ist das Motornennmoment kleiner als der Motornennmoment-Schwellwert, so wird im Block 104 der Segeleintritt des Fahrzeuges ausgelöst und die Kupplung geöffnet. Bei ausgelöstem Segelbetrieb wird in dem Block 105 übergegangen, an welchem ebenfalls die Ein- gangssignale der Blöcke 101 und 102 direkt anliegen. Im Block 105 wird darüber entschieden, welchen Zustand der Verbrennungsmotor des Fahrzeuges während des Segelbetriebes einnehmen soll. Dabei werden drei Zustände unterschieden. Im Betrieb 106 wird der Verbrennungsmotor während des gesamten Segelbetriebes betrieben, während dieser im Block 107 während des gesamten Segelbetriebes ausge- schaltet bleibt. Im Block 108 wird ein Wiederstart des Verbrennungsmotors nach Abschaltung während der Segelphase ermöglicht.

Gleichzeitig führen die Eingangssignale 101 und 102 direkt an einen Block 109, welcher darüber entscheidet, ob der Segelbetrieb abgebrochen wird. Zu den Eingangssignalen, die einen fahrzeugspezifischen Parameter bereitstellen, gehört in diesem Fall ein Bremsmoment. Dieses Bremsmoment wird mit einem eine virtuelle Reibung charakterisierenden Schwellwert verglichen. Der die virtuelle Reibung charakterisierende Schwellwert wird einem Kennfeld entnommen, in welchem die erwartete virtuelle Motorreibung über der Getriebeeingangswellendrehzahl abgelegt ist. Überschreitet dieses Bremsmoment den Schwellwert, so wird die Entscheidung getroffen, den Se- gelbetrieb zu beenden, wobei im Block 1 10 der Abbruch des Segelbetriebes erfolgt, bei welchem die Kupplung des Fahrzeuges wieder geschlossen wird.

Bezugszeichenliste Steuergerät

Logikeinheit

Logikeinheit

Logikeinheit

Sensoreinheit

Sensoreinheit