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Title:
METHOD FOR CONTROLLING AN ELECTRODYNAMIC BRAKE APPARATUS OF A RAIL VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/208531
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for controlling an electrodynamic brake apparatus of a rail vehicle, wherein the electrodynamic brake apparatus of the rail vehicle comprises, as parts of a drive system of the rail vehicle: at least one electric drive motor; a converter that is electrically connected to said motor and comprises a plurality of power semiconductor switches; and a control device that controls the plurality of power semiconductor switches. The method according to the invention is characterised in that the power semiconductor switches of the converter are controlled according to a first control algorithm of the control device during emergency braking in order to generate a target braking torque, the first control algorithm including functions both of driving and of braking of the drive system; during the braking process, an actual braking toque generated by the electrodynamic brake apparatus is determined and compared with the target braking torque; and on the basis of the comparison, the power semiconductor switches of the converter are controlled by means of a second control algorithm of the control device, the second control algorithm including exclusively functions of braking.

Inventors:
FOERTH CHRISTIAN (DE)
KILIAN LENNART (DE)
KOCH STEFAN (DE)
LANG NORBERT (DE)
RÜGER NIKLAS (DE)
STEFFANI HANS FRIEDRICH (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/058698
Publication Date:
November 02, 2023
Filing Date:
April 03, 2023
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS MOBILITY GMBH (DE)
International Classes:
B60L3/00; B60L7/00; B60L7/18; B60L15/20; B60T17/22
Foreign References:
DE102012203132A12013-08-29
DE102017106119A12018-09-27
CA2893607A12014-05-30
DE102012203132A12013-08-29
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS PATENT ATTORNEYS (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Steuern einer elektrodynamischen Bremsvorrichtung (EBV) eines Schienenfahrzeugs (TZ) , wobei die elektrodynamische Bremsvorrichtung (EBV) des Schienenfahrzeugs (TZ) zumindest einen elektrischen Antriebsmotor (AM) , einen mit diesem elektrisch verbundenen Stromrichter (PWR) mit einer Mehrzahl Leistungshalbleiterschalter, sowie eine die Mehrzahl Leistungshalbleiterschalter ansteuernde Steuereinrichtung (ICU) als Teile eines Antriebssystems (AS) des Schienenfahrzeugs (TZ) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass

- bei einer Schnellbremsung zum Erzeugen eines Soll- Bremsmoments (sbm) die Leistungshalbleiterschalter des Stromrichters (PWR) gemäß einem ersten Regelungsalgorithmus (ral) der Steuereinrichtung (ICU) angesteuert werden, wobei der erste Regelungsalgorithmus (ral) Funktionen sowohl eines Antreibens als auch eines Bremsens des Antriebssystems (AS) umfasst,

- während des Bremsvorgangs ein von der elektrodynamischen Bremsvorrichtung (EBV) erzeugtes Ist-Bremsmoment (ibm) bestimmt und mit dem Soll-Bremsmoment (sbm) verglichen wird, und

- abhängig von dem Vergleich die Leistungshalbleiterschalter des Stromrichters (PWR) mittels eines zweiten Regelungsalgorithmus (ra2) der Steuereinrichtung (ICU) angesteuert werden, wobei der zweite Regelungsalgorithmus (ra2) ausschließlich Funktionen des Bremsens umfasst.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Regelungsalgorithmus (ra2) bezüglich der Funktion des Bremsens einen gegenüber dem ersten Regelungsalgorithmus (ral) geringeren Funktionsumfang aufweist.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Schritt des Vergleichens das bestimmte Ist-Bremsmoment (ibm) mit einem von dem Soll-Bremsmoment (sbm) abhängigen Schwellenwert verglichen wird und, wenn das Ist-Bremsmoment (ibm) den Schwellenwert unterschreitet, die Leistungshalbleiterschalter des Stromrichters (PWR) mittel des zweiten Regelungsalgorithmus (ra2) angesteuert werden.

4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leistungshalbleiterschalter des Stromrichters (PWR) mittels des zweiten Regelungsalgorithmus (ra2) der Steuereinrichtung (ICU) bis zu einem Abschluss der Schnellbremsung angesteuert werden.

5. Elektrisches Antriebssystem (AS) eines Schienenfahrzeugs (TZ) , wobei das Antriebssystem (AS) zumindest eine elektrodynamische Bremsvorrichtung (EBV) aufweist, welche zumindest einen elektrischen Antriebsmotor (AM) , einen mit diesem elektrisch verbundenen Stromrichter (PWR) mit einer Mehrzahl Leistungshalbleiterschalter, sowie eine die Mehrzahl Leistungshalbleiterschalter ansteuernde Steuereinrichtung (ICU) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrodynamische Bremsvorrichtung (EBV) ausgestaltet ist, das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4 durchzuführen .

6. Antriebssystem (AS) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Antriebsmotor (AM) als ein permanenterregter Drehstrom-Synchronmotor ausgestaltet ist.

7. Antriebssystem (AS) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Stromrichter (PWR) als ein Pulswechselrichter ausgestaltet ist.

8. Antriebssystem (AS) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrodynamische Bremsvorrichtung (EBV) ferner eine der Steuereinrichtung (ICU) übergeordnete weitere Steuereinrichtung (MCU) aufweist, wobei die weitere Steuereinrichtung (MCU) insbesondere ausgestaltet ist, der Steuereinrichtung (ICU) das Soll-Bremsmoment (sbm) vorzugeben und/oder den Vergleich des bestimmten Ist-Bremsmoments (ibm) mit dem Soll-Bremsmoment (sbm) durchzuführen.

9. Schienenfahrzeug (TZ) , dadurch gekennzeichnet, dass es zumindest eine für die Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4 ausgestaltete elektrodynamische Bremsvorrichtung (EBV) oder zumindest ein Antriebssystem (AS) nach einem der Ansprüche 5 bis 8 aufweist.

10. Schienenfahrzeug (TZ) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass es als ein Hochgeschwindigkeits-Triebzug ausgestaltet ist.

Description:
Beschreibung

Verfahren zum Steuern einer elektrodynamischen Bremsvorrichtung eines Schienenfahrzeugs

Die Erfindung betri f ft ein Verfahren zum Steuern einer elektrodynamischen Bremsvorrichtung eines Schienenfahrzeugs , ein Antriebssystem eines Schienenfahrzeugs mit einer solchen elektrodynamischen Bremsvorrichtung sowie ein Schienen fahr zeug .

Elektrisch angetriebene Schienenfahrzeuge , insbesondere für den Nah- , Regional- und Fernverkehr, werden während eines Bremsvorgangs bevorzugt mittels elektrodynamischen Bremsvorrichtungen gebremst , da diese gegenüber Reibungsbremsen vorteilhaft nahezu verschleiß frei betrieben werden können sowie zudem die Möglichkeit besteht , während des Bremsvorgangs generierte elektrische Energie in das elektrische Versorgungsnetz , beispielsweise eine Oberleitung oder eine so genannte dritte Schiene , welches die für den Antrieb erforderliche elektrische Energie bereitstellt , zu speisen .

Der Einsatz der elektrodynamischen Bremsvorrichtung ist j edoch weiterhin auf die so Betriebsbremsung beschränkt , während bei einer Schnellbremsung, auch als Notbremsung oder Gefahrenbremsung bezeichnet , für die Sicherheit von Fahrgästen in dem Schienenfahrzeug sowie Dritter außerhalb des Schienenfahrzeugs auf ergänzend vorhandene Reibungsbremsvorrichtungen zurückgegri f fen wird, um einen Bremsvorgang mit maximalem Bremsmoment einzuleiten . Der Einsatz von Reibungsbremsvorrichtungen gegenüber den ansonsten eingesetzten elektrodynamischen Bremsvorrichtungen ist dabei in einer bislang höheren Aus fallsicherheit der Reibungsbremsvorrichtungen begründet . Nachteilig ist es dadurch j edoch erforderlich, Schienenfahrzeuge sowohl mit elektrodynamischen Bremsvorrichtungen als auch mit Reibungsbremsvorrichtungen aus zustatten, die eine sichere Schnellbremsung aus der maximalen Geschwindigkeit des Schienenfahrzeugs ermöglichen, was insbesondere bei Hochgeschwindigkeits zügen zu einer hohen technischen Komplexität , zu zusätzlichem Gewicht sowie insbesondere zu hohen Kosten für die Herstellung und den Betrieb führt .

Es wird daher seit geraumer Zeit angestrebt , die Aus fallsicherheit der elektrodynamischen Bremsvorrichtungen von Schienenfahrzeugen so weit zu erhöhen, dass diese aufgrund eines gegenüber Zulassungsbehörden bzw . - Organisationen erbringbaren Nachweises einer hinreichend hohen Aus fallsicherheit von diesen auch für eine Schnellbremsung zugelassen werden . Eine solche Zulassung hätte vorteilhaft zur Folge , Reibungsbremsvorrichtungen aufgrund eines deutlich geringeren erforderlichen Bremsmoments mit einem geringeren technischen Aufwand und dadurch erzielbaren geringeren Gewicht verwirklichen zu können . Solche Reibungsbremsen könnten dabei insbesondere auf die Funktion von Anhaltebremsen, welche bei niedrigen Geschwindigkeiten sowie im Stillstand wirken, beschränkt sein .

Aus der deutschen Of fenlegungsschri ft DE 10 2012 203 132 Al ist beispielsweise bereits bekannt , zur Erhöhung der Aus fallsicherheit einer elektrodynamischen Bremsvorrichtung zwei Bremssteuereinheiten vorzusehen, wobei in einem ersten Bremsmodus eine erste Bremssteuereinheit eine Leistungsversorgungseinheit zur Bereitstellung einer Bremswirkung steuert und eine Bremswirkungsüberwachungseinheit abhängig von einer Bremswirkungskenngröße mittels einer Schalteinheit in einen zweiten Bremsmodus umschaltet , in welchem eine zweite Bremssteuereinheit die Leistungsversorgungseinheit zur Bereitstellung einer Bremswirkung steuert . Durch das Vorsehen von zwei Bremssteuereinheiten, zwischen denen umgeschaltet werden kann, wird eine die Aus fallsicherheit erhöhende Redundanz geschaf fen, wobei die Bremssteuereinheiten sich insbesondere im Sinne einer diversitären Redundanz bezüglich ihrer konstruktiven und/oder algorithmischen Aus führung unterscheiden können . Nachteilig führt das Vorsehen einer zweiten Bremssteuereinheit sowie einer Schalteinheit nicht nur zu einer Erhöhung der Anzahl Einheiten, sondern ebenfalls zu einem zu erbringenden ergänzenden Nachweis einer hinreichend hohen Aus fallsicherheit dieser zusätzlichen Einheiten .

Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren sowie eine elektrodynamische Bremsvorrichtung anzugeben, welche eine hinreichend hohe Aus fallsicherheit der elektrodynamischen Bremsvorrichtung insbesondere bei einer Schnellbremsung gewährleisten . Diese Aufgabe wird durch die j eweiligen Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst . Weiterbildungen sind in j eweiligen abhängigen Patentansprüchen angegeben .

Ein erster Aspekt der Erfindung betri f ft ein Verfahren zum Steuern einer elektrodynamischen Bremsvorrichtung eines Schienenfahrzeugs , wobei die elektrodynamische Bremsvorrichtung des Schienenfahrzeugs zumindest einen elektrischen Antriebsmotor, einen mit diesem elektrisch verbundenen Stromrichter mit einer Mehrzahl Leistungshalbleiterschalter, sowie eine die Mehrzahl Leistungshalbleiterschalter ansteuernde Steuereinrichtung als Teile eines Antriebssystems des Schienenfahrzeugs umfasst . Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet , dass bei einer Schnellbremsung zum Erzeugen eines Soll- Bremsmoments die Leistungshalbleiterschalter des Stromrichters gemäß einem ersten Regelungsalgorithmus der Steuereinrichtung angesteuert werden, wobei der erste Regelungsalgorithmus Funktionen sowohl eines Antreibens als auch eines Bremsens des Antriebssystems umfasst , während des Bremsvorgangs ein von der elektrodynamischen Bremsvorrichtung erzeugtes I st-Bremsmoment bestimmt und mit dem Soll- Bremsmoment verglichen wird, und abhängig von dem Vergleich die Leistungshalbleiterschalter des Stromrichters mittels eines zweiten Regelungsalgorithmus der Steuereinrichtung angesteuert werden, wobei der zweite Regelungsalgorithmus ausschließlich Funktionen des Bremsens umfasst .

Erfindungsgemäß wird die Aus fallsicherheit der elektrodynamischen Bremsvorrichtung eines Schienenfahrzeugs vorteilhaft dadurch erhöht , dass als eine Rückfallebene ein anderer, zweiter Regelungsalgorithmus für die Ansteuerung der Leistungshalbleiterschalter des Stromrichters dient , welcher eine geringere Komplexität bzw . einen geringeren Funktionsumfang aufweist . Für einen derart reduzierten Regelungsalgorithmus kann in einfacherer Weise der Nachweis einer hinreichend hohen Aus fallsicherheit erbracht werden . Vorteilhaft gegenüber der einleitend beschriebenen Lösung gemäß der Of fenlegungsschri ft DE 10 2012 203 132 Al ist zudem keine redundante bzw . sogar diversitär-redundante Steuereinrichtung erforderlich, wodurch die Komplexität der Bremsvorrichtung sowie die Kosten gegenüber dieser bekannten Lösung vorteilhaft reduziert werden .

Die geringere Komplexität bzw . der geringere Funktionsumfang des zweiten Regelungsalgorithmus wird erfindungsgemäß dadurch erzielt , dass dieser ausschließlich Funktionen, welche im Zusammenhang mit der Erzeugung eines Bremsmoments bzw . mit der Erzeugung eines maximalen Bremsmoments bei einer angeforderten Schnellbremsung stehen . So nutzt der zweite Regelungsalgorithmus beispielsweise keine aktiven Zeiger einer Pulsweitenmodulation, mittels welcher der als Drehstrommaschine ausgestaltete Antriebsmotor gesteuert wird . Dies führt dazu, dass beispielsweise ein Rückspeisen in das Versorgungsnetz , ein Erzeugen eines kleinen Bremsmoments , wie es insbesondere bei niedrigen Geschwindigkeiten vorteilhaft ist , ein schnelles Variieren des Bremsmoments , wie es insbesondere für einen Gleitschutz vorteilhaft ist , sowie das Erzeugen eines Antriebsmoments nicht möglich ist .

Der zweite Regelungsalgorithmus dient lediglich als eine Rückfallebene für die elektrodynamische Bremsvorrichtung in dem selten auftretenden Fehlerfall , dass bei einer Schnellbremsung das erforderliche I st-Bremsmoment nicht mittels des ersten Regelungsalgorithmus erzeugt werden kann . Dies bedeutet im Umkehrschluss , dass im Regel fall der vollständige Funktionsumfang des ersten Regelungsalgorithmus vorteilhaft auch bei einer angeforderten Schnellbremsung eingesetzt werden kann . Dabei ermöglichen diese Funktionen beispielsweise eine hohe Dynamik des erzeugten Bremsmoments , wodurch insbesondere ein Gleitschutz sowie ein Bremsen bis zu einer niedrigen Geschwindigkeit verwirklicht werden können, und eine Rückspeisung in das Versorgungsnetz , sofern das Antriebssystem mit diesem verbunden ist und dieses die generierte elektrische Energie aufnehmen kann .

Das während eines Bremsvorgangs von der elektrodynamischen Bremsvorrichtung erzeugte I st-Bremsmoment entspricht der von dem Antriebsmotor auf einen mit diesem mechanisch, üblicherweise über ein ein- oder mehrstufiges Getriebe sowie eine Kupplung, verbundenen Radsatz übertragbare Bremskraft , wobei ein Radsatz eine Radsatzwelle sowie zwei mit dieser starr verbundene Räder, welche sich auf Schienen abstützen . Das I st-Bremsmoment wird beispielsweise von der übergeordneten Steuereinrichtung, welche auch den Vergleich des bestimmten I st-Bremsmoments mit dem Soll-Bremsmoment durchführt , bestimmt . Die Bestimmung des tatsächlich erzeugten oder des erzeugbaren I st-Bremsmoments erfolgt beispielsweise anhand der Leistung an den Anschlussklemmen des Antriebsmotors . Alternativ oder ergänzend ist das I st- Bremsmoment beispielsweise auch anhand einer negativen Beschleunigung bestimmbar, welche aus der Beobachtung einer Änderung der Geschwindigkeit des Schienenfahrzeugs , welche beispielsweise mittels eines oder mehrerer Drehzahlsensoren an Motor und/oder Radsatzwellen erfasst wird, oder aus Signalen eines oder mehrerer Beschleunigungssensoren abgeleitet werden kann . Ferner kann das I st-Bremsmoment auch anhand eines an einer Drehmomentstüt ze des Antriebsmotors wirkenden Moments bestimmt werden . Vorzugsweise werden für die Bestimmung des I st-Bremsmoments redundante oder diversitär-redundante Informationen berücksichtigt , um auch diesbezüglich eine hinreichend hohe Aus fallsicherheit zu gewährleisten .

Das Soll-Bremsmoment , abhängig von dessen Wert die Steuereinrichtung mittels des ersten Regelungsalgorithmus die Leistungshalbleiterschalter des Stromrichters ansteuert , wird der Steuereinrichtung beispielsweise von einer mit dieser signaltechnisch verbundenen übergeordneten Steuereinrichtung vorgegeben . Bei Anforderung einer Schnellbremsung entspricht dieses Soll-Bremsmoment beispielsweise zunächst einem von der elektrodynamischen Bremsvorrichtung bereitstellbaren maximalen Bremsmoment . Die Anforderung einer Schnellbremsung kann dabei beispielsweise von der fahrzeugführenden Person durch manuelles Auslösen oder automatisiert erfolgen .

Nach einer ersten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahren weist der zweite Regelungsalgorithmus bezüglich der Funktion des Bremsens einen gegenüber dem ersten Regelungsalgorithmus geringeren Funktionsumfang auf .

Nach einer weiteren Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird in dem Schritt des Vergleichens das bestimmte I st-Bremsmoment mit einem von dem Soll-Bremsmoment abhängigen Schwellenwert verglichen und, wenn das I st-Bremsmoment den Schwellenwert unterschreitet , werden die Leistungshalbleiterschalter des Stromrichters mittel des zweiten Regelungsalgorithmus angesteuert .

Ein von der übergeordneten Steuereinrichtung für den Vergleich geeigneter Schwellenwert entspricht beispielsweise dem Soll-Bremsmoment , kann alternativ j edoch auch unterhalb des Soll-Bremswerts liegen und einen vorgegebenen relativen, insbesondere prozentualen, oder vorgegebenen absoluten Abstand zu diesem haben . Mittels eines niedriger als der Soll-Bremsmoment definierten Schwellenwerts kann vorteilhaft sichergestellt werden, dass nicht bereits bei geringen Abweichungen des bestimmten I st-Bremsmoments von dem Soll- Bremsmoment eine Aktivierung des zweiten Regelungsalgorithmus mit reduziertem Funktionsumfang erfolgt .

Nach einer weiteren Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Leistungshalbleiterschalter des Stromrichters mittels des zweiten Regelungsalgorithmus der Steuereinrichtung bis zu einem Abschluss der Schnellbremsung angesteuert .

Ein zweiter Aspekt der Erfindung betri f ft ein elektrisches Antriebssystem eines Schienenfahrzeugs , wobei das Antriebssystem zumindest eine elektrodynamische Bremsvorrichtung aufweist , welche zumindest einen elektrischen Antriebsmotor, einen mit diesem elektrisch verbundenen Stromrichter mit einer Mehrzahl Leistungshalbleiterschalter, sowie eine die Mehrzahl Leistungshalbleiterschalter ansteuernde Steuereinrichtung umfasst . Das elektrische Antriebssystem ist dadurch gekennzeichnet , dass die elektrodynamische Bremsvorrichtung ausgestaltet ist , das Verfahren gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung durchzuführen .

Nach einer ersten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Antriebssystems ist der zumindest eine Antriebsmotor als ein permanenterregter Drehstrom-Synchronmotor ausgestaltet .

Nach einer weiteren Weiterbildung des erfindungsgemäßen Antriebssystems ist der zumindest eine Stromrichter als ein Pulswechselrichter ausgestaltet .

Nach einer weiteren Weiterbildung des erfindungsgemäßen Antriebssystems weist die elektrodynamische Bremsvorrichtung ferner eine der Steuereinrichtung übergeordnete weitere Steuereinrichtung auf , wobei die weitere Steuereinrichtung insbesondere ausgestaltet ist , der Steuereinrichtung das Soll-Bremsmoment vorzugeben und/oder den Vergleich des bestimmten I st-Bremsmoments mit dem Soll-Bremsmoment durchzuführen . Ein dritter Aspekt der Erfindung betri f ft schließlich ein Schienenfahrzeug, wobei das Schienenfahrzeug dadurch gekennzeichnet ist , dass es zumindest eine für die Durchführung des Verfahrens gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung ausgestaltete elektrodynamische Bremsvorrichtung oder zumindest ein Antriebssystem gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung aufweist .

Nach einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Schienenfahrzeugs ist dieses als ein Hochgeschwindigkeits- Triebzug ausgestaltet .

Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Aus führungsbeispielen erläutert . Dabei zeigen :

FIG 1 ein Schienenfahrzeug mit einem elektrischen Antriebssystem für einen Betrieb an einem Wechselstrom-Versorgungsnetz ,

FIG 2 ein Schienenfahrzeug mit einem elektrischen Antriebssystem für einen Betrieb an einem Gleichstrom-Versorgungsnetz ,

FIG 3 das Antriebssystem des Schienenfahrzeugs der FIG 1 mit Einrichtungen der erfindungsgemäßen elektrodynamischen Bremsvorrichtung, und

FIG 4 ein Ablauf diagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens .

Aus Gründen der Übersichtlichkeit werden in den Figuren für gleiche bzw . gleich oder nahezu gleich wirkende Komponenten dieselben Bezugs zeichen verwendet .

FIG 1 zeigt schematisch ein Schienenfahrzeug TZ in einer Seitenansicht . Das Schienenfahrzeug TZ ist beispielhaftes als ein Triebzug für den Personentransport mit einer Mehrzahl Wagen ausgestaltet , wobei lediglich ein Endwagen EW sowie ein mit diesem gekoppelter Mittelwagen MW dargestellt sind . Beide Wagen verfügen über einen j eweiligen Wagenkasten WK, welcher sich über Drehgestelle in Form eines Triebdrehgestells TDG mit darin angeordneten Antriebsmotoren AM bzw .

Lauf drehgestellen LDG ohne Traktionsmotoren auf nicht dargestellten Schienen eines Gleises abstützt . Das Schienenfahrzeug TZ bewegt sich auf den Schienen in den durch diese vorgegebenen Fahrtrichtungen FR .

In dem Endwagen EW sind schematisch Komponenten eines elektrischen Antriebssystems AS eines an einem Wechselstrom- Versorgungsnetz betriebenen Schienenfahrzeugs TZ angegeben . Diese Komponenten sind üblicherweise in speziellen Bereichen innerhalb des Wagenkastens WK, im Unterflurbereich, im Dachbereich oder auch verteilt über mehrere Wagen des Schienenfahrzeugs TZ angeordnet . Weitere Komponenten des Antriebssystems AS , insbesondere für den Betrieb der Komponenten erforderliche Hil fsbetriebe , sind ebenfalls vorgesehen, in der FIG 1 j edoch nicht speziell dargestellt .

Uber einen beispielhaft im Dachbereich des Endwagens EW angeordneten Stromabnehmer PAN ist der Antriebsstrang AS mit einer nicht dargestellten Oberleitung des Wechselstrom- Versorgungsnetzes elektrisch verbindbar, wobei die Oberleitung beispielsweise einen Einphasenwechselstrom führt . Der Wechselstrom wird einer netzseitigen Primärwicklung eines Antriebstrans formators ATR zugeführt , in welchem das netzseitige Spannungsniveau von beispielsweise 15kV, 16 , 7Hz oder 25kV, 50Hz auf ein niedrigeres Spannungsniveau trans formiert wird . Eine Sekundärwicklung des Antriebstrans formators ATR ist mit einem netzseitigen Stromrichter 4QS , beispielsweise einem Vierquadrantensteiler, verbunden, welcher den Wechselstrom gleichrichtet .

Der netzseitige Stromrichter 4QS speist einen Gleichspannungs zwischenkreis ZK, welcher wiederum einen lastseitigen Stromrichter PWR, beispielsweise einen Pulswechselrichter, speist . In dem Gleichspannungs zwischenkreis ZK sind ein oder mehrere Zwischenkreiskondensatoren angeordnet , welche als elektrische Energiespeicher insbesondere einer Glättung der Gleichspannung dienen . Der lastseitige Stromrichter PWR generiert aus der Gleichspannung des Gleichspannungs zwischenkreises ZK eine Dreiphasenwechselspannung variabler Frequenz und Amplitude , mit welcher die Statorwicklungen von beispielhaft zwei in dem Triebdrehgestell TDG des Endwagens EW angeordneten Antriebsmotoren TM gespeist werden . Gesteuert wird die Funktion insbesondere des netzseitigen 4QS und des lastseitigen Stromrichters PWR von einer Steuereinrichtung ICU, wobei alternativ individuelle Steuereinrichtungen für die Stromrichter vorgesehen sein können .

FIG 2 zeigt schematisch ein dem Schienenfahrzeug TZ der FIG 1 entsprechendes Schienenfahrzeug TZ mit einem alternativen Antriebssystem AS . In diesem Beispiel ist der Stromabnehmer PAN mit einer wiederum nicht dargestellten Oberleitung eines Gleichstrom-Versorgungsnetzes verbindbar . Insbesondere im Nahverkehrsbereich wird häufig anstelle einer Oberleitung eine Stromschiene parallel zu dem Gleis geführt , mit welcher der Antriebsstrang AS über einen oder mehrere Seitenstromabnehmer, die beispielsweise im Bereich der Wagenkastenenden oder der Drehgestelle angeordnet sind, verbindbar ist . Der Gleichstrom des Versorgungsnetzes wird über ein Eingangs filter bzw . Netz filter NF dem Gleichspannungs zwischenkreis ZK des Antriebssystems AS zugeführt . Das Netz filter NF umfasst beispielsweise eine Filterinduktivität in Form einer Drossel sowie und einen Kondensator, wobei der Kondensator ebenso ergänzend die Funktion eines Zwischenkreiskondensators ZK des Antriebsstrangs AS erfüllen kann .

FIG 3 zeigt schematisch das beispielhafte Antriebssystem AS des Schienenfahrzeugs TZ der FIG 1 , wobei nicht alle vorstehend beschriebenen Komponenten des Systems nochmals dargestellt sind . So ist beispielsweise nur eine Sekundärwicklung des von einem Wechselstrom-Versorgungsnetz gespeisten Antriebstrans formators ATR sowie nur ein Antriebsmotor AM angegeben .

In dem Antriebssystem AS ist die Sekundärwicklung des Antriebstrans formators ATR mit dem netzseitigen Stromrichter 4QS verbunden . Der netzseitige Stromrichter 4QS ist als ein Vierquadrantensteiler ausgestaltet , welcher die eingangsseitig von dem Antriebstrans formator ATR bereitgestellte Wechselspannung in eine Gleichspannung wandelt und ausgangsseitig bereitstellt . Die Wandlung erfolgt dabei durch Ansteuerung von Leistungshalbleiterschaltern bzw . Leistungstransistoren, wobei die Leistungshalbleiterschalter beispielsweise auf Basis von Sili zium oder eines Halbleiters mit einem größeren Bandabstand als Sili zium, insbesondere Sili ziumcarbid ( SiC ) , Galliumnitrid ( GaN) oder Diamant , verwirklicht sind . Jeweils zwei Leistungstransistoren sind in einem Schaltzweig elektrisch in Reihe geschaltet , dessen mittlerer Anschlusspunkt mit einem j eweiligen Eingang des netzseitigen Stromrichters 4QS verbunden ist . Die äußeren Anschlusspunkte der Schaltzweige sind hingegen mit einem j eweiligen Ausgang des netzseitigen Stromrichters 4QS verbunden .

Über die Ausgänge speist der netzseitige Stromrichter 4QS einen Gleichspannungs zwischenkreis ZK, welcher wiederum mit Eingängen des lastseitigen Stromrichters PWR verbunden ist . In dem Gleichspannungs zwischenkreis ZK ist beispielhaft ein Zwischenkreiskondensator CZK angeordnet , an welchem eine Zwischenkreisspannung UZK anliegt . Alternativ zu dem einen dargestellten Zwischenkreiskondensator CZK können auch mehrere Zwischenkreiskondensatoren CZK elektrisch parallel geschaltet werden, um eine gewünschte Kapazität bereitzustellen . In dem Gleichspannungs zwischenkreis ZK ist ferner parallel zu dem Zwischenkreiskondensator CZK ein Bremssteiler BST angeordnet , welcher beispielhaft eine Reihenschaltung aus einem steuerbaren Schalter und einem Widerstand R umfasst . Der lastseitige Stromrichter PWR ist beispielhaft als ein Pulswechselrichter ausgestaltet , welcher die eingangsseitig anliegende Gleichspannung in eine Wechselspannung variabler Spannungshöhe und Frequenz wandelt und an Ausgängen bereitstellt . Die Wandlung erfolgt mittels einer Ansteuerung der Leistungshalbleiterschalter bzw . Leistungstransistoren durch eine Steuereinrichtung ICU, wobei die Leistungshalbleiterschalter wiederum beispielsweise auf Basis von Sili zium oder eines Halbleiters mit einem größeren Bandabstand als Sili zium, insbesondere Sili ziumcarbid ( SiC ) , Galliumnitrid ( GaN) oder Diamant , verwirklicht sind . Im Unterschied zum netzseitigen Stromrichter 4QS weist der lastseitige Stromrichter PWR für die beispielhaft drei Phasen der Statorwicklung SW des Antriebsmotors AM drei bzw . ein ganz zahliges Viel faches von drei parallelen Schalt zweigen mit j eweils zwei in Reihe geschalteten Leistungshalbleiterschaltern auf , zu denen j eweils antiparallel eine so genannte Freilauf diode geschaltet ist .

Der von dem lastseitigen Stromrichter PWR gespeiste Antriebsmotor AM ist als eine fremderregte Drehstrom- Asynchronmaschine oder vorzugsweise als eine Permanentmagnet er regte Drehstrom- Synchronmaschine ausgestaltet .

Die Steuereinrichtung ICU steuert die beispielhaft angegebenen sechs Leistungshalbleiterschalter des lastseitigen Stromrichters PWR gemäß einen Regelungsalgorithmus ral , wobei Signale dieser Ansteuerung durch sechs senkrechte gestrichelte Pfeile ausgehend von der Steuereinrichtung ICU dargestellt ist . Der Steuereinrichtung ICU werden von einer übergeordneten Steuereinrichtung MCU, welche beispielsweise mehrere oder alle Steuereinrichtungen ICU des Antriebssystems AS des Schienenfahrzeugs TZ steuert , insbesondere Vorgaben bezüglich eines Antriebsmoments oder Bremsmoments signalisiert , welche diese gegebenenfalls unter Berücksichtigung weiterer Informationen mittels eines Regelungsalgorithmus umsetzt . Die FIG 3 betrachtet speziell den Fall einer Einleitung einer Schnellbremsung des Schienenfahrzeugs TZ . Dabei empfängt die übergeordnete Steuereinrichtung MCU eine Schnellbremsanforderung sba, deren Signalisierung beispielsweise von der das Schienenfahrzeug TZ führenden Person oder auch automatisch von einem Sicherheitssystem des Schienenfahrzeugs TZ ausgelöst wurde . In Reaktion auf den Empfang der Schnellbremsanforderung sba sowie abhängig von weiteren Informationen, insbesondere einer aktuellen Geschwindigkeit und eines aktuellen Gewichts des Schienenfahrzeugs TZ , definiert die übergeordnete Steuereinrichtung MCU ein Soll-Bremsmoment sbm, mit welchem eine maximale Bremswirkung durch die elektrodynamische Bremsvorrichtung EBV erzielt werden soll . Dieses Soll- Bremsmoment sbm signalisiert die übergeordnete Steuereinrichtung MCU der Steuereinrichtung ICU, welche mittels eines ersten Regelalgorithmus ral Steuerbefehle für die Ansteuerung der Leistungshalbleiterschalter des lastseitigen Stromrichters PWR generiert .

Ein von der elektrodynamischen Bremsvorrichtung EBV in Folge dieser Ansteuerung erzieltes I st-Bremsmoment ibm wird von der übergeordneten Steuereinrichtung MCU anhand verschiedener dieser zugeführter Signale bzw . Informationen bestimmt . Solche Signale oder Informationen umfassen bzw . repräsentieren beispielsweise Ströme in den Phasen der Statorwicklung SW des Antriebsmotors AM, welche beispielsweise mittels in oder an Motorkabeln angeordneter Strommesser A bestimmt werden . Alternativ oder ergänzend können von der übergeordneten Steuereinrichtung MCU berücksichtigte Signale oder Informationen eine Zwischenkreisspannung UZK, welche beispielsweise mittels eines in dem Gleichspannungs zwischenkreis ZK parallel zu dem Zwischenkreiskondensator ZK angeordneten Spannungsmessers V bestimmt wird, eine Drehzahl D des Antriebsmotors AM, welche beispielsweise mittels eines Drehzahlgebers an der Motorwelle des Antriebsmotors AM bestimmt wird, eine von einer zentralen Einheit des Schienenfahrzeugs TZ bestimmte Geschwindigkeit bzw . ein Geschwindigkeitsverlauf , oder eine mittels eines oder mehrerer Beschleunigungssensoren gemessene Beschleunigung des Schienenfahrzeugs TZ umfassen oder repräsentieren .

Von der übergeordneten Steuereinrichtung MCU wird das bestimmte I st-Bremsmoment ibm mit dem definierten Soll- Bremsmoment sbm verglichen . Sollte dieser Vergleich ergeben, dass das I st-Bremsmoment ibm geringer als das Soll- Bremsmoment sbm ist , wobei für den Vergleich beispielsweise ein von dem Soll-Bremsmoment sbm abhängiger Schwellenwert verwendet wird, signalisiert ara die übergeordnete Steuereinrichtung MCU der Steuereinrichtung ICU die Auswahl eines zweiten Regelungsalgorithmus ra2 , mittels welchem nachfolgend Steuerbefehle für die Ansteuerung der Leistungshalbleiterschalter des Stromrichters PWR zu generieren sind . Dieser zweite Regelungsalgorithmus ra2 , welcher wie der erste Regelungsalgorithmus ral in der Steuereinrichtung ICU gespeichert ist , weist dabei einen geringeren Funktionsumfang gegenüber dem ersten Regelungsalgorithmus ral auf .

Die vorstehend beschriebenen Komponenten, Einrichtungen und Verfahrensschritte können in gleicher Weise in einem Antriebssystem AS entsprechend dem des Schienenfahrzeugs TZ der FIG 2 verwirklicht sein, wobei dieses Antriebssystem AS nach vorstehender Beschreibung keinen netzseitigen Stromrichter und Trans formator aufweist , sondern über ein Netz filter NF mit einem Gleichstrom-Versorgungsnetz elektrisch verbunden ist .

FIG 4 zeigt schematisch ein Ablauf diagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens auf Basis der elektrodynamischen Bremsvorrichtung EBV der FIG 3 , wobei lediglich Schritte bei Anforderung einer Schnellbremsung betrachtet werden . Ferner verwendet die Steuereinrichtung ICU in der Ausgangssituation des Ablauf diagramms den ersten Regelungsalgorithmus ral , welcher Funktionen sowohl für das Antreiben als auch das elektrodynamische Bremsen des Antriebssystems AS umfasst .

In einem ersten Schritt S 1 empfängt die übergeordnete Steuereinrichtung MCU eine Schnellbremsanforderung sba . Aufgrund dieser empfangenen Anforderung sba definiert die übergeordnete Steuereinrichtung MCU in einem nachfolgenden zweiten Schritt S2 ein Soll-Bremsmoment sbm und signalisiert dieses zu der Steuereinrichtung ICU .

Nachfolgend bestimmt die übergeordnete Steuereinrichtung MCU in einem dritten Schritt S3 ein von der elektrodynamischen Bremsvorrichtung EBV erzieltes I st-Bremsmoment ibm, wobei sie hierfür signalisierte bzw . zugeführte Informationen berücksichtigt . In einem anschließenden vierten Schritt S4 vergleicht die übergeordnete Steuereinrichtung MCU das bestimmte I st-Bremsmoment ibm mit dem definierten Soll- Bremsmoment sbm bzw . mit einem aus diesem abgeleiteten Schwellenwert . Sofern dieser Vergleich ergibt , dass das I st- Bremsmoment ibm kleiner als das Soll-Bremsmoment ist bzw . das Soll-Bremsmoment sbm um einen bestimmten relativen oder absoluten Betrag unterschreitet , Zweig „j a" , signalisiert ara die übergeordnete Steuereinrichtung MCU der Steuereinrichtung ICU in einem fünften Schritt S5 die Auswahl des zweiten Regelungsalgorithmus ra2 , welcher gegenüber dem zunächst verwendeten ersten Regelungsalgorithmus ral einen reduzierten Funktionsumfang aufweist . Sofern das bestimmte I st- Bremsmoment ibm hingegen dem Soll-Bremsmoment entspricht bzw . nicht unterhalb eines Schwellenwerts liegt , Zweig „nein" , setzt die übergeordnete Steuereinrichtung MCU eine Überwachung bzw . die Bestimmung des aktuellen I st- Bremsmoments ibm fort .

Aufgrund der von der übergeordneten Steuereinrichtung MCU empfangenen Signalisierung der Auswahl ara verwendet die Steuereinrichtung ICU in einem nachfolgenden sechsten Schritt S 6 den zweiten Regelungsalgorithmus ra2 für die Ansteuerung der Leistungshalbleiterschalter des Stromrichters PWR .