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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR CONTROLLING A FIELD DEVICE IN AUTOMATION ENGINEERING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2009/013140
Kind Code:
A9
Abstract:
In a method for controlling a field device F1 in automation engineering with a control program which comprises a framework application and executable software components which are associated with field devices and which encapsulate the control functionalities of field devices, the software component which is associated with the field device F1 is in two parts. It comprises a basic software component and an expansion software component, wherein the basic software component DTM-F1 is used for reading and writing device parameters of the field device F1 and provides a basic graphical user interface, and wherein the expansion software component DLL-F1 is produced from the program code of the device software GS of the field device F1 and provides the control functionality of the field device F1.

Inventors:
LEFEBVRE MARTINE (FR)
Application Number:
PCT/EP2008/058962
Publication Date:
April 01, 2010
Filing Date:
July 10, 2008
Export Citation:
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Assignee:
FLOWTEC AG (CH)
LEFEBVRE MARTINE (FR)
International Classes:
G05B19/042; G05B19/05
Attorney, Agent or Firm:
ANDRES, Angelika (PatServeColmarer Strasse 6, Weil Am Rhein, DE)
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Claims:

Ansprüche

1. Verfahren zum Bedienen eines Feldgerätes F1 der Automatisierungstechnik, das mit einer Rechnereinheit RE, auf der ein Bedienprogramm BE für Feldgeräte abläuft, verbindbar ist, wobei das Bedienprogramm BE aus einer Rahmenapplikation R und ausführbaren Softwarekomponenten, die Feldgeräten zugeordnet sind und deren Bedienfunktionalitäten kapseln, besteht, wobei im Feldgerät F1 eine Gerätesoftware GS ablauffähig ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Softwarekomponente, die dem Feldgerät F1 zugeordnet ist, zweigeteilt ist und aus einer Basissoftwarekomponente DTM-F1 und einer Erweiterungssoftwarekomponente DLL-F1 besteht, wobei die Basissoftwarekomponente DTM-F1 zum Lesen und Schreiben von Geräte-Parametern des Feldgeräts F1 dient und eine graphische Basis-Bedienoberfläche zur Verfügung stellt die Erweiterungssoftwarekomponente DLL-F1 aus dem Programmcode der Gerätesoftware GS erzeugt wird und die Bedienfunktionalität des Feldgerätes F1 liefert.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Erweiterungssoftwarekomponente DLL-F1 die zur Darstellung auf der graphischen Basis-Bedienoberfläche benötigten Eigenschaften der Geräte-Parameter liefert.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Erweiterungssoftwarekomponente DLL-F1 zur Berechnung von Menüstrukturen dient, die auf der graphischen Basis-Bedienoberfläche dargestellt werden.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 -3, dadurch gekennzeichnet, dass die Basis-Softwarekomponente DTM-F1 ein Geräte-DTM der den FDT-Spezifikationen ist und die Erweiterungssoftware-Komponente DLL-F1 eine Windows DLL-Datei ist.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beim Lesen und Schreiben von Geräte-Parametern über die Basis-Softwarekomponente DTM-F1 , die Werte der Geräte-Parameter an die Erweiterungs-Softwarekomponente DLL-F1 übertragen werden.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Programmcode für die Gerätesoftware in der Programmiersprache C oder C++ geschrieben ist.

Description:

Beschreibung

Verfahren zum Bedienen eines Feldgerätes der Automatisierungstechnik

[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bedienen eines Feldgerätes der Automatisierungstechnik gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] In der Automatisierungstechnik

(Prozessautomatisierung/Fabrikautomatisierung) werden vielfach Feldgeräte eingesetzt, die zur Erfassung und/oder Beeinflussung von Prozessvariablen dienen. Beispiele für derartige Feldgeräte sind Füllstandsmessgeräte, Massendurchflussmessgeräte, Druck- und Temperaturmessgeräte, pH- und Redoxpotential-Messgeräte, Leitfähigkeitsmessgeräte etc. für die Prozessautomatisierungstechnik, die als Sensoren die entsprechenden Prozessvariablen Füllstand, Durchfluss, Druck, Temperatur, pH-Wert bzw. Leitfähigkeitswert erfassen.

[0003] Zur Beeinflussung von Prozessvariablen dienen Aktoren, z. B. Ventile, die den Durchfluss einer Flüssigkeit in einem Rohrleitungsabschnitt steuern oder Pumpen, die den Füllstand in einem Behälter verändern.

[0004] Eine Vielzahl solcher Feldgeräte wird von der Firma Endress + Hauser® hergestellt und vertrieben.

[0005] Häufig sind Feldgeräte über Feldbussysteme (Profibus®,

Foundation®-Fieldbus, HART® etc.) mit übergeordneten Einheiten verbunden. Diese übergeordneten Einheiten dienen zur Prozesssteuerung, Prozessvisualisierung, zum Bedienen der Feldgeräte und zum Anlagenmanagement (Asset-Management) mit entsprechenden Programmen.

[0006] Die Integration von Feldgeräten in solche Anwendungen erfolgt über Gerätebeschreibungen. Diese Gerätebeschreibungen werden von den Geräteherstellern bereitgestellt, damit die Anwendungen z. B. die Bedeutung der von den Feldgeräten gelieferten interpretieren können.

[0007] Es sind verschiedene Gerätebeschreibungen für die unterschiedlichen Feldbussysteme bekannt (HART-Gerätebeschreibungen, Fieldbus Foundation Gerätebeschreibungen, Profibus-Gerätebeschreibungen).

[0008] In Zusammenarbeit der Fieldbus Foundation (FF), der HART

Communication Foundation (HCF) und der Profibus Nutzerorganisation

(PNO) wurde eine elektronische Gerätebeschreibung (Electronic Device Description EDD) geschaffen, die in der Norm IEC 61804-2 definiert ist.

[0009] Zur Bedienung der Feldgeräte sind entsprechende Bedienprogramme

(Bedientools) notwendig, die auf den übergeordneten Einheiten entweder eigenständig ablaufen (FieldCare Endress+Hauser, Pactware, AMS Fisher-Rosemount, PDM Siemens) oder aber auch in Leitsystem-Anwendungen (Siemens PCS7, ABB Symphony, Emerson Delta V) integriert sind.

[0010] Für eine komfortable Bedienung der Feldgeräte sind seit kurzem spezielle Gerätebeschreibungen, so genannte Geräte-DTMs (Device Type Manager), die den FDT (Field Device Tool) Spezifikationen entsprechen, erhältlich. Die als Industriestandard geltenden FDT-Spezifikationen wurden von der PNO (Profibus Nutzer Organisation) in Zusammenarbeit mit dem ZVEI (Zentralverband Elektrotechnik- und Elektroindustrie) entwickelt. Die aktuelle FDT-Spezifikation 1.2.1 inklusive dem Addendum für die Kommunikation „Foundation Fieldbus" ist über den ZVEI bzw. die PNO bzw. die FDT-Group erhältlich.

[0011] Viele Feldgerätehersteller liefern bereits für ihre Feldgeräte entsprechende Geräte-DTMs aus. Die Geräte-DTMs kapseln Funktionen und Variablen des jeweiligen Feldgeräts und bieten meist eine graphische Bedienoberfläche.

[0012] Die Geräte-DTMs sind Softwarekomponenten, die jedoch nicht alleine ablauffähig sind. Als Laufzeitumgebung benötigen die Geräte-DTMs eine Rahmenapplikation z. B. FieldCare der Fa. Endress+Hauser, die auch als FDT-Frame bezeichnet wird. Die Rahmenapplikation und die entsprechenden Geräte-DTMs stellen ein Bedienprogramm für Feldgeräte dar, das einen sehr komfortablen Zugriff auf Feldgeräte (z.B. Geräte-Parameter, Messwerte, Statusinformationen, etc.) sowie den Aufruf von speziellen Funktionen (z. B. Diagnose) ermöglicht.

[0013] Die Bereitstellung von Geräte-DTMs ist jedoch für den

Feldgerätehersteller mit einem erheblichen Aufwand verbunden. Für den Fall, dass für einen Geräte-DTM der Programmcode neu geschrieben werden muss, kann dies je nach Komplexität des Feldgerätes eine

Entwicklungszeit von mehreren Wochen in Anspruch nehmen.

[0014] Nach der Fertigstellung müssen die Geräte-DTMs aufwendig getestet werden, um sicher zu stellen, dass sie einwandfrei mit dem betreffenden Feldgerät bzw. Gerätetyp zusammenarbeiten und dessen Funktionalität richtig wiedergeben.

[0015] Diese Tests haben auch einen sicherheitsrelevanten Aspekt, da über Geräte-DTMs auch sicherheitskritische Parameter an Feldgeräten eingestellt werden können. Eine sichere und zuverlässige Bedienung ist eine wesentliche Anforderung bei der Entwicklung von Geräte-DTMs.

[0016] Wird die Gerätesoftware eines Feldgerätes geändert, so muss häufig auch der Geräte-DTM für das betreffende Feldgerät umgeschrieben werden, was zu einem weiteren Aufwand für den Feldgerätehersteller führt.

[0017] Bei der Entwicklung von Geräte-DTMs greifen die Feldgerätehersteller häufig auf bereits vorhandene Gerätebeschreibungen (z.B. HART DDs) zurück. Die Firma CodeWrights in Karlsruhe stellt Geräte-DTMs in großer Zahl auf der Basis von HART-DDs her. Komplexe Funktionalitäten (wie z. B. aufwendige Berechnungen für eine Gerätediagnose) können jedoch nicht mit Hilfe von HART-DDs nachgebildet werden. Diese Funktionalitäten fehlen folglich auch in den entsprechenden Geräte-DTMs. Sollen diese komplexen Funktionalitäten auch in die Geräte-DTMs integriert werden, ist eine aufwendige überarbeitung der entsprechenden Programmcodes notwendig.

[0018] Eine wichtige Anforderung bei der Gerätebedienung ist die

Offline-Bedienung. Hierbei ist ein Feldgerät, das bedient werden soll, entweder gar nicht physikalisch mit der übergeordneten Einheit auf der das Bedienprogramm abläuft verbunden oder aber es ist nicht von dem Bedienprogramm ansprechbar, weil es noch nicht in das Feldbussystem integriert ist. Trotzdem möchte der Anwender bereits Geräte-Parameter für dieses Feldgerät eingeben.

[0019] Um eine vollständige Offline-Bedienung zu ermöglichen, ist ein sehr hoher Aufwand bei der Erstellung der Geräte-DTMs notwendig. In der Regel kann mit herkömmlichen Geräte-DTMs keine hundertprozentige Offline-Bedienung gewährleistet werden.

[0020] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Bedienen eines Feldgerätes der Automatisierungstechnik bereitzustellen, das die oben genannten Nachteile nicht aufweist, das insbesondere eine einfache und sichere Bedienung von Feldgeräten ermöglicht.

[0021] Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebenen Verfahrensschritte.

[0022] Verschiedene Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

[0023] Die wesentliche Idee der Erfindung besteht darin, die bisher zum Bedienen von Feldgeräten eingesetzte Softwarekomponente (z. B. Geräte-DTMs) zweiteilig auszuführen, wobei zum einen eine Basissoftwarekomponente und zusätzlich eine Erweiterungssoftwarekomponente vorgesehen sind. Die Basissoftwarekomponente bietet nur wenige Funktionalitäten und läuft wie die bisher eingesetzten Softwarekomponenten in einer Rahmenapplikation ab. Sie ermöglicht das Lesen und Schreiben von Geräte-Parametern und stellt eine graphische Basis-Bedienoberfläche zur Verfügung. Zusätzlich ist eine Erweiterungssoftwarekomponente vorgesehen, die aus dem Programmcode der Gerätesoftware erzeugt wird und die eigentliche Bedienfunktionalität des Feldgerätes liefert.

[0024] In einer ersten Ausgestaltung der Erfindung liefert die

Erweiterungssoftwarekomponente, die zur Darstellung auf der graphischen Basis-Bedienoberfläche benötigten Eigenschaften (properties) der Geräte-Parameter.

[0025] In einer Weiterentwicklung der Erfindung dient die

Erweiterungssoftwarekomponente zur Berechnung von Menüstrukturen, die auf der graphischen Basis-Bedienoberfläche dargestellt werden.

[0026] Die Erfindung ist besonders für Bedienprogramme geeignet, die auf dem FDT-Standard basieren. In diesem Fall ist die Basissoftwarekomponente ein Geräte-DTM, der den FDT-Spezifikationen entspricht. Die Erweiterungssoftware ist als Windows DLL(Dynamic Link Library)-Datei ausgeführt. Um eine Konsistenz der Funktionalität des Gerätes und der Erweiterungssoftwarekomponente zu gewährleisten, wird bei jedem Lesen

und Schreiben von Geräte-Parametern die entsprechenden Werte der Geräte-Parameter an die Erweiterungssoftwarekomponente übertragen.

[0027] Die wesentlichen Vorteile, die das erfindungsgemäße Verfahren bietet, sind darin zu sehen, dass zum Bedienen von Feldgeräten keine aufwendigen Softwarekomponenten mehr erzeugt werden müssen. Die Erweiterungssoftwarekomponente wird direkt aus dem Programmcode der Gerätesoftware erzeugt. Dadurch entsteht kein zusätzlicher Entwicklungsaufwand für die Erzeugung der Softwarekomponenten. Der Testaufwand wird auch erheblich verringert, da die gleiche Funktionalität gewährleistet ist, weil de Erweiterungssoftwarekomponente und die Gerätesoftware auf dem gleichen Programmcode basieren.

[0028] Nachfolgend ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben.

[0029] Es zeigen:

Fig. 1 herkömmliche Bedienung eines Feldgerätes der

Prozessautomatisierungstechnik mit einer Rechnereinheit;

Fig. 2 erfindungsgemäße Bedienung eines Feldgerätes der

Prozessautomatisierungstechnik mit einer Rechnereinheit;

Fig. 3 schematische Darstellung des Schreibens von Geräte-Parameter;

Fig. 4 schematische Darstellung des Lesens von Geräte-Parametern;

Fig. 5 schematische Darstellung der Gerätesoftware und der DLL-Datei für ein Feldgerät;

Fig. 6 Darstellung der Bedienoberfläche zum Bedienen eines Feldgerätes

(Promag 53 Endress+Hauser)

[0030] Fig. 1 zeigt schematisch die zur Bedienung eines Feldgerätes F1 notwendigen Komponenten. In der Regel erfolgt die Bedienung mit Hilfe einer Rechnereinheit RE. Bei der Rechnereinheit RE kann es sich z. B. um einen Personal Computer PC mit einem Windows Betriebssystem handeln. Die Rechnereinheit RE ist über eine Feldbusschnittstelle FB-S mit einem Feldbus FB verbunden, an den das Feldgerät F1 angeschlossen ist. Auf der Rechnereinheit RE läuft eine Rahmenapplikation R (z. B. FieldCare, Fa. Endress+Hauser), die über definierte Schnittstellen (FDT-Schnittstellen), mit einem dem Feldgerät F1

zugeordneten Geräte-DTM DTM-F1 kommuniziert. Weitere Geräte-DTMs DTM-F2 und DTM-F3 für nicht näher dargestellte Feldgeräte F2 und F3 sind zusätzlich eingezeichnet.

[0031] über einen Kommunikations-DTM COM-DTM ist der Geräte-DTM DTM-F1 mit der Feldbusschnittstelle FB-S verbunden. Zur Bedienung des Feldgerätes F1 muss der Geräte-DTM für das betreffende Feldgerät in diesem Fall der Geräte-DTM DTM-F1 instanziiert werden. Für die Instanziierung ist die Rahmenapplikation R verantwortlich. Die Rahmenapplikation R ist auch für das Starten und Verwalten von Anwendungen (Client Applications), das Speichern und Laden von Projektdaten aus einem Projektdatenspeicher PS verantwortlich. Nachdem der Geräte-DTM DTM-F1 instanziiert ist, steht dem Anwender ein Bedienprogramm BE mit einer vom Geräte-DTM DTM-F1 gelieferten graphische Bedienoberfläche (graphical user interface) zum Bedienen des Feldgerätes F1 zur Verfügung. Neben der graphischen Bedienoberfläche (GUI) umfasst der Geräte-DTM DTM-F1 auch die Geschäftslogik (business logic) des Feldgerätes F1 zur Verfügung.

[0032] über den Kommunikations-DTM COM-DTM kann eine Verbindung zum Feldgerät F1 aufgebaut werden, die ein Lesen und Schreiben von Geräte-Parametern ermöglicht wird.

[0033] Das Feldgerät F1 überträgt nur Parameterwerte und keine Eigenschaften dieser Werte, wie z. B. Textbeschreibungen wie „Volumenfluss", Formate, Einheiten oder Auswahlmenüs. Diese Eigenschaften müssen vom Geräte-DTM DTM-F1 geliefert werden und können dann auf der Bedienoberfläche dargestellt werden.

[0034] Die Bedienung einzelner Feldgeräte erfolgt mit Hilfe des

Bedienprogramms BE, das auf der Rechnereinheit RE abläuft. Das Bedienprogramm BE besteht aus der Rahmenapplikation R und verschiedenen Geräte-DTMs als Softwarekomponenten. Die Geräte-DTMs zu den Feldgeräten kapseln deren Bedienfunktionalität.

[0035] Bei der Offline Bedienung ist z. B. das Feldgerät F1 physikalisch nicht vorhanden. Die Offline Bedienung erfolgt nur mit Hilfe des Geräte-DTMs DTM-F1.

[0036] Fig. 2 entspricht bis auf den Geräte-DTM DTM-F1 identisch der Fig. 1.

[0037] Anstatt des Geräte-DTMs DTM-F1 , ist ein Geräte-DTM DTM-FV und eine zusätzliche Softwarekomponente DLL-F1 vorgesehen. Anstatt einer einteiligen Softwarekomponente wird hier eine zweigeteilte Softwarekomponente verwendet, die aus dem Geräte-DTM DTM-FV als Basissoftwarekomponente und der zusätzlichen Softwarekomponente DLL-F1 als Erweiterungssoftwarekomponente besteht.

[0038] Mit Hilfe der Basissoftwarekomponente DTM-F1 ' können

Geräte-Parameter des Feldgerätes F1 gelesen bzw. geschrieben werden. Damit ist u. a. auch eine Identifizierung des Feldgerätes F1 möglich, indem z. B. die Hersteller ID, die Geräte ID und die Software-Revision-Nummer ausgelesen werden. Nach der Identifizierung des Feldgerätes F1 kann in der Registry des Windows-Betriebs-Systems nach der Erweiterungssoftwarekomponente DLL-F1 des Feldgerätes F1 gesucht werden, um diese zu laden.

[0039] Die Basissoftwarekomponente DTM-F1 ' stellt außerdem eine

Basis-Bedienoberfläche zur Verfügung. Da die Basissoftwarekomponente DTM-F1 ' nur eine minimale Funktionalität bereitstellt, könnte man sie auch als generischer Geräte-DTM bezeichnen.

[0040] Die DLL-F1 kommuniziert mit dem Geräte-DTM DTM-F1 ' und dem

Kommunikations-DTM COM-DTM über interne Windows-Schnittstellen. Zum Bedienen des Feldgerätes F1 werden sowohl der Geräte-DTM DTM-F1 ' wie auch die DLL-F1 benötigt. Die eigentliche Bedienfunktionalität des Feldgerätes F1 wird dabei von der Erweiterungssoftwarekomponente DLL-F1 bereitgestellt. So liefert die DLL-F1 unter anderem Textbeschreibungen zu Geräte-Parametern, deren Format, deren Einheiten, sowie Auswahlmenüs. Man kann die DLL-F1 auch als Geschäftslogik (business logic) des Feldgerätes F1 ansehen. über die Windows-Schnittstelle können alle darstellungsrelevanten Informationen von der Erweiterungssoftwarekomponente DLL-F 1 abgefragt werden.

[0041] Ist das Feldgerät Online, so wird am Anfang der Bedienung ein Upload aller Geräte-Parameter durchgeführt. Dabei werden alle

Geräte-Parameter, wie nachfolgend noch näher erläutert wird, gleichzeitig auch in die Erweiterungssoftwarekomponente DLL-F1 übertragen.

[0042] Ist das Feldgerät Offline, so stehen die aktuellen Geräte-Parameter nicht zur Verfügung.

[0043] Prinzipiell könnte auch zur Kommunikation mit der DLL-F1 ein virtueller COM-Port als Schnittstelle vorgesehen sein.

[0044] Sinnvoller ist es jedoch direkt auf die Erweiterungssoftwarekomponente DLL-F1 über den Application Layer dieses virtuellen Feldgerätes zuzugreifen.

[0045] In Fig. 3 ist das Schreiben von Geräte-Parametern schematisch dargestellt. Erzeugt der Geräte-DTM DTM-F1 ' einen Schreibbefehl für einen Geräte-Parameter so wird dieser zusammen mit dem Wert des Geräte-Parameters über den Kommunikations- DTM COM-DTM an das Feldgerät F1 weiter geleitet und an die Gerätesoftware GS-F1 übergeben, die den Schreibbefehl ausführt. Der Kommunikations-DTM COM-DTM gibt diesen Schreibbefehl aber auch gleichzeitig an die DLL-F1 weiter, so dass der gleiche Geräte-Parameter auch in der DLL-F1 mit dem entsprechenden Wert geschrieben wird. Handelt es sich bei dem Geräte-Parameter um die Einheit, mit der der Messwert des Feldgerätes F1 ausgegeben wird, so wird diese änderung sowohl im Feldgerät F1 , wie auch in der DLL-F1 ausgeführt. Entsprechend werden die von dieser Einheit abhängigen Geräte-Parameter sowohl im Feldgerät F1 wie auch in der DLL-F1 geändert. Abhängige Geräte-Parameter können zum Beispiel Grenzwerte sein.

[0046] In Fig. 4 ist das Lesen von Geräte-Parametern schematisch dargestellt. Hier wird ein Lesebefehl an das Feldgerät F1 übertragen und der entsprechende Wert vom Feldgerät F1 über den Kommunikations-DTM COM-DTM an den generischen Geräte-DTM DTM-FV weitergegeben. Auch diesem Fall wird der Wert des Geräte-Parameters an die DLL-F1 weitergegeben. Somit wird eine Konsistenz zwischen der Funktionalität des Feldgeräts F1 und der DLL-F1 gewährleistet.

[0047] Bei einer Offline Bedienung ist das Feldgerät F1 gemäß den Figuren 2-4 physikalisch nicht vorhanden. Das Schreiben und Lesen von

Geräte-Parametern erfolgt nur zwischen Geräte-DTM DTM-F1 ' und der Erweiterungssoftwarekomponente DLL-F1.

[0048] In Fig. 5 ist schematisch dargestellt, wie die DLL-F1 und die

Gerätesoftware GS-F1 generiert werden. Beide werden vom gleichen Programmcode (C-Code) abgeleitet. Die DLL-F1 wird über einen Standard Intel 1386-compiler gewonnen. Die Gerätesoftware GS-F1 über einen IAR-Compiler. In der Automatisierungstechnik wird die Gerätesoftware für viele Feldgeräte mit einem derartigen Compiler erzeugt.

[0049] In Fig. 6 ist eine graphische Bedienoberfläche für ein Feldgerät dargestellt, wobei das Feldgerät ein Promag 53 der Firma Endress+Hauser ist. Die Basis-Bedienoberfläche wird von dem generischen Geräte-DTM DTM-F1 geliefert.

[0050] Die Menüstruktur stammt von der DLL-F1. Ausgewählt ist in der

Menüstruktur der Punkt „Einstellungen". Bei der Bedienung kann zum Beispiel die Zuordnung Strom über eine Combobox ausgewählt werden. Gleiches gilt für den Strombereich.

[0051] Aktuell ausgewählt sind Volumenfluss und 4-20 mA HART NAM. Das Feldgerät F1 besitzt einen 4-2OmA Stromausgang, bei dem der Wert 2OmA einem Durchfluss von 10.000 l/sek entspricht. Der Messmodus ist auf Standard eingestellt und die Zeitkonstante beträgt 3 Sek. Ein Fehlerverhalten des Gerätes wird durch einen minimalen Stromwert signalisiert.

[0052] Mit dieser graphischen Bedienoberfläche ist eine einfache Bedienung des Feldgerätes F1 möglich. Geräte-Parameter können ausgelesen und geändert werden.

[0053] Die wesentlichen Vorteile, die das erfindungsgemäße Verfahren bietet, sind darin zu sehen, dass zum Bedienen von Feldgeräten keine aufwendigen Softwarekomponenten (Geräte-DTMs) mehr erzeugt werden müssen. Die Erweiterungssoftwarekomponente DLL-F1 ' wird direkt aus dem Programmcode der Gerätesoftware GS generiert. Dadurch entsteht gar kein Programmieraufwand für die Erzeugung dieser Softwarekomponenten. Der Testaufwand wird auch erheblich verringert, da die gleiche Funktionalität automatisch gewährleistet ist, weil de

Erweiterungssoftwarekomponente DLL-F1 und die Gerätesoftware GS auf dem gleichen Programmcode basieren. Damit ist auch ohne Aufwand eine

100% Offline Bedienung möglich. [0054] Bei einer änderung der Gerätesoftware muss nur der Programmcode (C bzw. C++ Code) zweimal mit den entsprechenden Compilern kompiliert werden. [0055] Aufgrund dieser Vorteile ist das erfindungsgemäße Verfahren sehr kostengünstig. [0056] Die Erfindung ist natürlich nicht nur für FDT-Schnittstellen geeignet, sondern auch für weiter Schnittstellen, wie das insbesondere für die

Fertigungsindustrie vorgesehene TCI-Interface (Tool Calling Interface). [0057] Die Erfindung eignet sich insbesondere auch für Pocket-PCs mit Windows

CE als Betriebssystem.