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Title:
METHOD FOR CONTROLLING A MACHINE PROCESSING SHEET MATERIAL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/073851
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for controlling a machine processing sheet material. The aim of the invention is to create a method which perceptively reduces the effort required for cleaning an inking unit or a dosing device in a machine that processes sheet material and comprises at least one individually driven cylinder supporting a printing form. Said aim is achieved by eliminating a printing contact to an adjacent rubber blanket cylinder (8) in a contact zone of the directly driven cylinder (10) which supports the printing form and is embodied as a plate cylinder of an offset printing group (1), separating the rollers of the inking unit (12) on the driving side from the sheet guiding cylinders (6) driven by means of a main drive unit and a gear train and temporarily coupling said rollers to the directly driven plate cylinder (10) supporting the printing form on the driving side for cleaning purposes, and then driving the rollers of the inking unit (12) at individual rotational speeds for an individual cleaning time by means of the direct drive unit (M) according to a cleaning program filed in a selection menu, whereupon the temporary driving connection between the directly driven plate cylinder (10) and the rollers of the inking unit (12) is canceled, the rollers of the inking unit (12) are coupled to the main drive unit and the gear train of the sheet guiding cylinders (6), and the printing contact between the plate cylinder (10) and the rubber blanket cylinder (8) is re-established.

Inventors:
KUEHLMEYER LOTHAR (DE)
LINDNER BERND (DE)
MARNETH BERND (DE)
SCHUNK JUERGEN (DE)
WIESE HOLGER (DE)
Application Number:
PCT/EP2006/011877
Publication Date:
July 05, 2007
Filing Date:
December 09, 2006
Export Citation:
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Assignee:
ROLAND MAN DRUCKMASCH (DE)
KUEHLMEYER LOTHAR (DE)
LINDNER BERND (DE)
MARNETH BERND (DE)
SCHUNK JUERGEN (DE)
WIESE HOLGER (DE)
International Classes:
B41F13/004; B41F13/008; B41F31/00; B41F33/00; B41F35/00
Domestic Patent References:
WO2006018106A12006-02-23
WO2006018105A22006-02-23
Foreign References:
EP0834398A11998-04-08
DE10000903A12000-08-10
US4000691A1977-01-04
DE19623224C11997-09-11
EP0858891A11998-08-19
DE19650075A11998-06-04
EP0812683A11997-12-17
DE102004039588A12006-02-23
Attorney, Agent or Firm:
MAN ROLAND DRUCKMASCHINEN AG (Dietmar Intellectual Property Bogen, Postfach 10 12 64 Offenbach, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Verfahren zum Steuern einer Verarbeitungsmaschine für Bogenmaterial mit wenigstens einem Druck- und/oder Lackwerk, wobei ein in Seitengestellen ge- lagerter, eine Druckform tragender Zylinder mit einem Direktantrieb gekoppelt und von einem auf den Räderzug der Zylinder und Trommeln (Bogenführungs- zylinder) für den Bogentransport wirkenden Hauptantrieb mechanisch entkoppelt und in vorgebbarer Weise zumindest gegenüber den Bogenführungszylin- dem antreibbar ist, wobei dem direkt angetriebenen Zylinder ein Farbwerk mit zumindest einer von Hauptantrieb und Räderzug antreibbaren Farbwerkwalze zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Kontaktzone des die Druckform tragenden, als Plattenzylinder eines Offsetdruckwerkes (1) ausgebildeten, direkt angetriebenen Zylinders (10) zu einem benachbarten Gummituchzylinder (8) ein Druckkontakt aufgehoben wird, dass zum Reinigen die Farbwerkwalzen des Farbwerks (12) von den mittels Hauptantrieb und Räderzug angetriebenen Bogenführungszylindem (6) an- triebsseitig getrennt und mit dem direkt angetriebenen, die Druckform tragen- den Plattenzylinder (10) antriebsseitig temporär gekoppelt werden und dass danach die Farbwerkwalzen des Farbwerks (12) nach einem in einem Auswahlmenü hinterlegten Reinigungsprogramm über eine individuelle Reinigungszeitdauer mit individuellen Drehzahlen mittels Direktantrieb (M) angetrieben werden und, dass anschließend die temporäre Antriebskopplung zwischen dem direkt angetriebenen Plattenzylinder (10) und den Farbwerkwalzen des Farbwerks (12) getrennt wird und die Farbwerkwalzen des Farbwerks (12) mit dem Hauptantrieb und Räderzug der Bogenführungszylinder (6) gekoppelt werden und der Druckkontakt zwischen dem Plattenzylinder (10) und dem Gummituchzylinder (8) er- neut erzeugt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die zu reinigenden Farbwerkwalzen des Farbwerks (12) an den direkt angetriebenen Plattenzylinder (10) angestellt werden und die Farbwerkwalzen des Farbwerks (12) und der Plattenzylinder (10) synchron nach einem in einem Auswahlmenü hinterlegten Reinigungsprogramm über eine individuelle Reinigungszeitdauer mit individuellen Drehzahlen angetrieben werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die zu reinigenden Farbwerkwalzen des Farbwerks (12) von dem direkt angetriebenen Plattenzylinder (10) abgestellt werden und ausschließlich die Farbwerkwalzen des Farbwerks (12) nach einem in einem Auswahlmenü hinterlegten Reinigungsprogramm über eine individuelle Reinigungszeitdauer mit individuellen Drehzahlen angetrieben werden.

4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungsprogramm zumindest eine Waschfolge mit den nachstehenden Verfahrensschritten umfasst:

- mittels einer Sprüheinrichtung wird eine definierte Menge Reinigungsmittel auf den Walzenzug des Farbwerks (12) gesprüht, - danach wird das Reinigungsmittel mittels der angetriebenen Farbwerkwalzen verteilt und die Druckfarbe angelöst bis eine fließfähige Emulsion von Druckfarbe und Reinigungsmittel auf den Walzenoberflächen vorliegt, und

- anschließend wird eine Rakeleinrichtung an eine Farbwerkwalze angestellt und die Emulsion von Druckfarbe und Reinigungsmittel wird abgerakelt.

5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zum Reinigen des Gummituch ' zylinders (8) und/oder des benachbarten Bogenführungszylinders (6) diese Zylinder (8, 6) mittels Hauptantrieb und Räderzug nach einem in einem Auswahlmenü hinterlegten Reinigungsprogramm über eine individuelle Reinigungszeitdauer mit einer zum Farbwerk (12) und zum direkt angetriebenen Plattenzylinder (10) abweichenden Drehzahl angetrieben werden.

6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 sowie 5, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Reinigung der Farbwerkwalzen oder der Farbwerkwalzen und des Plattenzylinders (10) während der Reinigung des mittels Hauptantrieb und Räderzug angetriebenen Gummituchzylinders (8) die Farbwerkwalzen und der Plattenzylinder (10) mittels Direktantrieb (M) zur vom Hauptantrieb erzeugten

Maschinengeschwindigkeit synchron angetrieben werden und die temporäre Antriebskopplung zwischen direkt angetriebenen Plattenzylinder (10) und den Farbwerkwalzen des Farbwerks (12) getrennt wird und die Farbwerkwalzen des Farbwerks (12) mit dem Hauptantrieb und Räderzug der Bogenführungszylinder (6) während der Reinigung des Gummituchzylinders (8) bei Maschinengeschwindigkeit gekoppelt werden.

7. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine zu reinigende Feuchtwerkwalze eines Feuchtwerks an den direkt angetriebenen Plattenzylinder (10) angestellt wird und die Feuchtwerkwalzen des Feuchtwerks und der Plattenzylinder (10) synchron nach einem in einem Auswahlmenü hinterlegten Reinigungsprogramm über eine individuelle Reinigungszeitdauer mit individuellen Drehzahlen angetrieben werden.

8. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine zu reinigende Feuchtwerkwalze eines Feuchtwerks an eine Farbwerkwalze des Farbwerkes (12) angestellt wird und die Feuchtwerkwalzen und die Farbwerkwalzen synchron nach einem in einem Auswahlmenü hinterlegten Reinigungsprogramm über eine individuelle Reinigungszeitdauer mit individuellen Drehzahlen angetrieben werden.

9. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rakeleinrichtung innerhalb einer Waschfolge periodisch an eine Farbwerkwalze angestellt wird.

10. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass während die an eine Farbwerkwalze angestellte Rakeleineinrichtung die Emulsion von Druckfarbe und Reinigungsmittel abrakelt zusätzlich eine definierte Menge Reinigungsmittel auf den Walzenzug gesprüht wird.

Description:

Verfahren zum Steuern einer Verarbeitungsmaschine für Bogenmaterial

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern einer Verarbeitungsmaschine für Bogenmaterial mit wenigstens einem Druck- und/oder Lackwerk nach dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruches 1.

Eine Verarbeitungsmaschine ist gemäß EP 0 812 683 A1 mit einem steuerbaren Direktantrieb für einen einzeln antreibbaren Zylinder bekannt. Von einem zumindest für den Transport des Bogenmaterials mittels Bogenführungszylindern vorgesehenen Räderzug einer Bogenoffsetdruckmaschine entkoppelt ist ein Plattenzylinder oder ein Gummituchzylinder zumindest eines Druckwerkes mittels Einzelantrieb in vorgebbarer Weise direkt antreibbar. Durch die einzelnen und unabhängig von übrigen Zylindern motorisch direkt antreibbaren Plattenzylinder werden neben druck- technischen Korrekturmöglichkeiten auch weitere Vorgänge wie Plattenwechsel o- der Reinigen von Zylindern realisiert. Das dem Plattenzylinder zugeordnete Farbwerk weist wenigstens eine Walze auf, welche mit einem motorischen Direktantrieb antreibbar ist. Alternativ sind bestimmte Farbwerkwalzen antriebsseitig mit dem Räderzug für den Bogentransport über den Hauptantrieb gekoppelt.

Aus DE 10 2004 039 588, welche als ältere Anmeldung gemäß § 3 (2) PatG gilt, ist weiterhin ein Verfahren zum Steuern einer Verarbeitungsmaschine für Bogenmaterial bekannt. Zum Reinigen wird in einem Druck-/Lackwerk der die Druckform tragende Zylinder und das bzw. die benachbarte Färbwerk/Dosiereinrichtung temporär mit einer ersten Drehzahl synchron mittels eines eigenmotorisch angetriebenen Einzelantriebs (Direktantrieb) angetrieben. Dagegen wird der Gummituchzylinder und der Bogenführungszylinder (Druckzylinder) bei einem Druckwerk bzw. der Bo- genführungszylinder (Druckzylinder) bei einem Lackwerk mit einer zweiten Drehzahl (synchron) mittels Hauptantrieb und Räderzug angetrieben.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, welches den Reinigungsaufwand in einem Farbwerk bzw. einer Dosiereinrichtung, an einer Verarbeitungsmaschine für Bogenmaterial mit wenigstens einem einzeln antreibbaren, eine Druckform tragenden Zylinder spürbar redu- ziert.

Gelöst wird die Aufgabe durch die Ausbildungsmerkmale von Anspruch 1. Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.

Ein erster Vorteil der Erfindung besteht darin, dass eine deutliche Reduzierung des Reinigungsaufwandes durch die individuelle Reinigungszeitdauer sowie die individuellen Drehzahlen der zu reinigenden Walzen bzw. Zylinder insbesondere beim Reinigen eines Farbwerkes und/oder einer Dosiereinrichtung, an einer Verarbeitungsmaschine realisiert wird.

Als zweiter Vorteil ist aufzuführen, dass jedes Farbwerk bzw. jede Dosiereinrichtung mit in einem Auswahlmenü hinterlegtem Reinigungsprogramm über eine individuelle Reinigungszeitdauer mit individuellen Drehzahlen angetrieben gereinigt werden kann. In dem Reinigungsprogramm ist ferner hinterlegt, dass die im jeweiligen Druck- oder Lackwerk eingesetzte Druckfarbe bzw. der Lack (farbspezifisch bzw. lackspezifisch) bei der Reinigungszeitdauer bzw. der Drehzahl berücksichtigt wird. Weiterhin können in dem Reinigungsprogramm den jeweiligen Druck-/Lackierjob betreffende Kriterien hinterlegt sein.

Ein dritter Vorteil ist dadurch gegeben, dass durch individuelle Reinigungszeitdauer und individuelle Drehzahlen der Walzenverschleiß spürbar reduziert werden kann. So können beispielsweise nur geringfügig verunreinigte Farb-/Lackwerke in kürzerer Zeit gereinigt werden, als dies bisher beim gemeinsamen Reinigen der Walzen über den Hauptantrieb und Räderzug erfolgen konnte.

Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Dabei zeigt schematisch:

Fig. 1 eine Bogenrotationsdruckmaschine mit mehreren Druckwerken und einem Lackwerk.

Die Bogenrotationsdruckmaschine ist beispielsweise mit einem Anleger 4, fünf Off- setdruckwerken 1 , einem Lackwerk 2 sowie einem Ausleger 5 dargestellt. Jedes Offsetdruckwerk 1 weist in bekannter Weise ein Farbwerk 12 mit Farbwerkwalzen, einen eine Druckform tragenden Zylinder 10, hier als Plattenzylinder 10, und einen Gummituchzylinder 8 auf. Bei Bedarf ist jedem Plattenzylinder 10 ein Feuchtwerk zugeordnet. Das Lackwerk 2 weist in bekannter Weise eine Dosiereinrichtung 11 für das zu verarbeitende Medium (Lack, Farbe), bevorzugt ein Kammerrakel mit zugeordneter, gerasterter Auftragwalze bzw. ein Walzensystem mit einer Auftragwalze, sowie einen eine Druckform tragenden Zylinder 9, hier als Formzylinder 9, auf. Im vorliegenden Beispiel ist das Lackwerk 2 in Förderrichtung 3 für das Bogenmaterial den Offsetdruckwerken 1 nachgeordnet.

Piattenzylinder 10 und Formzylinder 9 tragen jeweils zumindest eine Druckform und die Farbauftragwalzen des Farbwerkes 12 bzw. die Auftragwalze der Dosiereinrichtung 11 sind mit dem jeweiligen Platten-/Formzylinder 10, 9 in Kontakt bringbar. In einer Weiterbildung ist wenigstens eine Feuchtauftragwalze des Feuchtwerkes mit dem Plattenzylinder 10 in Kontakt bringbar. Für den Bogentransport in Förderrichtung 3 sind mehrere Bogenführungszylinder 6 vorgesehen. In jedem Druck- bzw. Lackwerk 1 , 2 ist ein als Druckzylinder ausgebildeter Bogenführungszylinder 6 mit dem jeweiligen Gummituchzylinder 8 bzw. Formzylinder 9 in Funktionsverbindung, wobei im ersten Druckwerk 1 dem als Druckzylinder ausgebildeten Bogenführungszylinder 6 eine Anlagetrommel als Bogenführungszylinder 6 vorgeordnet ist. Für den Bogentransport sind zwischen den als Druckzylinder ausgebildeten Bogenfüh- rungszylindem 6 der Druck- bzw. Lackwerke 1 , 2 weitere Bogenführungszylinder 6 als Transferzylinder angeordnet.

Jedem Gummituchzylinder 8, jedem Formzylinder 9 und jedem vorzugsweise als Druckzylinder ausgebildeten Bogenführungszylinder 6 ist eine Reinigungsvorrichtung 7 (Tuch- bzw. Bürstenwaschvorrichtung bzw. eine berührungslos arbeitende

Klischeereinigungsvorrichtung) zugeordnet. Jedes Farbwerk 12 weist eine Farbwerkswascheinrichtung, beispielsweise ein auf den Walzenzug gerichtetes Waschmittelsprühsystem sowie eine anstellbare Rakeleinrichtung an einer in Drehrichtung des Plattenzylinders 10 letzten Farbwerkswalze auf. Bei Bedarf ist der Auftragwalze eine weitere Reinigungsvorrichtung zugeordnet bzw. ist die Auftragwalze mittels Kammerrakel reinigbar.

Zumindest sämtliche Bogenführungszylinder 6 sind über einen nicht näher aufgezeigten Hauptantrieb (zumindest ein einspeisender Antriebsmotor) und einen Rä- derzug antriebsseitig miteinander gekoppelt. Jeder Plattenzylinder 10 und bevorzugt jeder Formzylinder 9 ist - von Hauptantrieb und Räderzug mechanisch entkoppelt - durch je einen Direktantrieb M, d.h. einen separaten Antriebsmotor, eigenmotorisch antreibbar. Diese Direktantriebe M sind mit einer Maschinensteuerung gekoppelt und in vorgebbarer Weise zumindest gegenüber den Bogenführungszylin- dem 6 (Hauptantrieb und Räderzug) einzeln antreibbar.

Nachstehend wird beispielhaft ein Verfahren zum Steuern von wenigstens einem vorzugsweise Offsetdruckwerk 1 einer Verarbeitungsmaschine für Bogenmaterial beschrieben, bei dem der in Seitengestellen gelagerte, eine Druckform tragende Zy- linder 10, hier ein Plattenzylinder 10, mit einem Direktantrieb M gekoppelt und von einem auf den Räderzug der Bogenführungszylinder 6 für den Bogentransport wirkenden Hauptantrieb mechanisch entkoppelt und in vorgebbarer Weise zumindest gegenüber den Bogenführungszylindem 6 antreibbar ist. Dem direkt angetriebenen Plattenzylinder 10 ist ein Farbwerk 12 mit zumindest einer von Hauptantrieb und Räderzug antreibbaren Farbwerkwalze zugeordnet. Die Farbwerkwalze ist bevorzugt eine rotativ und axial changierend antreibbare Farbreiberwalze. Bei Bedarf ist eine antriebsseitige Kopplung mit weiteren Farbwerkwalzen realisierbar.

In einer Kontaktzone des die Druckform tragenden, als Plattenzylinder 10 des Off- setdruckwerkes 1 ausgebildeten, direkt angetriebenen Zylinders 10 wird der zu einem benachbarten Gummituchzylinder 8 bestehende Druckkontakt aufgehoben. Zum Reinigen werden die Farbwerkwalzen des Farbwerks 12, d. h. zumindest die

o.g. Farbreiberwalze, von den mittels Hauptantrieb und Räderzug angetriebenen Bogenführungszylindem 6 antriebsseitig getrennt und mit dem mittels Direktantrieb M angetriebenen, die Druckform tragenden Plattenzylinder 10 antriebsseitig temporär, d. h. für die Reinigungsdauer, gekoppelt. Anschließend wird zumindest eine Farbwerkwalze bzw. werden die Farbwerkwalzen des Farbwerks 12 nach einem in einem Auswahlmenü hinterlegten Reinigungsprogramm über eine individuelle Reinigungszeitdauer mit individuellen Drehzahlen mittels Direktantrieb M angetrieben. Bevorzugt erfolgt die Reinigung über eine an sich bekannte Farbwerkswascheinrichtung. Danach wird die temporäre Antriebskopplung zwischen dem direkt angetriebenen Plattenzylinder 10 und den Farbwerkwalzen des Farbwerks 12 getrennt und die Farbwerkwalzen des Farbwerks 12 werden mit dem Hauptantrieb und Räderzug der Bogenführungszylinder 6 gekoppelt und der Druckkontakt zwischen dem Plattenzylinder 10 und dem Gummituchzylinder 8 wird erneut erzeugt.

In einer ersten Weiterbildung werden die zu reinigenden Farbwerkwalzen, speziell die Auftragwalzen, des Farbwerks 12 an den direkt angetriebenen Plattenzylinder 10 angestellt und die Farbwerkwalzen des Farbwerks 12 und der Plattenzylinder 10 werden synchron nach einem in einem Auswahlmenü hinterlegten Reinigungspro- gramm über eine individuelle Reinigungszeitdauer mit individuellen Drehzahlen angetrieben werden.

In einer zweiten Weiterbildung werden die zu reinigenden Farbwerkwalzen, insbesondere die Auftragwalzen, des Farbwerks 12 von dem direkt angetriebenen Plattenzylinder 10 abgestellt und ausschließlich die Farbwerkwalzen des Farbwerks 12 werden nach einem in einem Auswahlmenü hinterlegten Reinigungsprogramm über eine individuelle Reinigungszeitdauer mit individuellen Drehzahlen angetrieben.

Das Reinigungsprogramm umfasst zumindest eine Waschfolge mit den nachstehenden Verfahrensschritten: - mittels einer Sprüheinrichtung wird eine definierte Menge Reinigungsmittel (Reinigungslösung und/oder Wasser) auf den Walzenzug des Farbwerks 12 gesprüht, - danach wird das Reinigungsmittel mittels der vom Direktantrieb M angetriebenen Farbwerkwalzen verteilt und die Druckfarbe angelöst bis eine fließfähige Emulsion

von Druckfarbe und Reinigungsmittel auf den Walzenoberflächen vorliegt, und - anschließend wird eine Rakeleinrichtung periodisch an eine Farbwerkwalze angestellt und die Emulsion von Farbe und Reinigungsmittel wird abgerakelt. Das Verteilen des Reinigungsmittels sowie das Abrakeln erfolgt bei rotierenden Walzen. In einer Weiterbildung kann die Rakeleinrichtung innerhalb einer Waschfolge periodisch an eine Farbwerkwalze angestellt werden.

In einer Weiterbildung können zumindest zum Reinigen des Gummituchzylinders 8 und/oder des benachbarten Bogenführungszylinders 6 diese mittels Hauptantrieb und Räderzug nach einem in einem Auswahlmenü hinterlegten Reinigungsprogramm über eine individuelle Reinigungszeitdauer mit einer zum Farbwerk 12 und zum direkt angetriebenen Plattenzylinder 10 abweichenden Drehzahl angetrieben werden. Dies kann gleichzeitig zum Reinigen der Farbwerkwalzen erfolgen.

Weiterhin können nach der Reinigung der Farbwerkwalzen (ohne Plattenzylinder 10) oder der Farbwerkwalzen und des Plattenzylinders 10, d. h. deren Reinigungs- prozess ist beendet, während der Reinigung des mittels Hauptantrieb und Räderzug angetriebenen Gummituchzylinders 8 die Farbwerkwalzen und der Plattenzylinder 10 mittels Direktantrieb M zur vom Hauptantrieb erzeugten Maschinenge- schwindigkeit synchron angetrieben werden und dann wird die temporäre Antriebskopplung zwischen dem direkt angetriebenen Plattenzylinder 10 und den Farbwerkwalzen des Farbwerks 12 getrennt und anschließend werden die Farbwerkwalzen des Farbwerks 12 mit dem Hauptantrieb und Räderzug der Bogenführungszy- linder 6 während der Reinigung des Gummituchzylinders 8 bei Maschinenge- schwindigkeit gekoppelt. Bevorzugt erfolgt diese Verfahrensweise zu einem Zeitpunkt, bei dem der Gummituchzylinder 8 bereits im Wesentlichen gereinigt ist.

In einer weiteren Ausbildung kann zumindest eine zu reinigende Feuchtwerkwalze eines Feuchtwerks an den direkt angetriebenen Plattenzylinder 10 angestellt wer- den und die Feuchtwerkwalzen des Feuchtwerks und der Plattenzylinder 10 werden synchron nach einem in einem Auswahlmenü hinterlegten Reinigungsprogramm über eine individuelle Reinigungszeitdauer mit individuellen Drehzahlen angetrieben.

In einer weiteren Ausbildung kann zumindest eine zu reinigende Feuchtwerkwalze eines Feuchtwerks an eine Farbwerkwalze des Farbwerkes 12 angestellt werden und die Feuchtwerkwalzen und die Farbwerkwalzen werden synchron nach einem in einem Auswahlmenü hinterlegten Reinigungsprogramm über eine individuelle Reinigungszeitdauer mit individuellen Drehzahlen angetrieben. Bevorzugt wird mittels einer Brückenwalze eine Kopplung der Feuchtwerkwalzen mit den Farbwerkwalzen realisiert. Die Feuchtwerkwalzen sowie die Farbwerkwalzen sind dabei vom Plattenzylinder 10 getrennt (kein Kontakt).

In einer weiteren Ausbildung kann während die an eine Farbwerkwalze angestellte Rakeleineinrichtung die Emulsion von Druckfarbe und Reinigungsmittel abrakelt zusätzlich eine definierte Menge Reinigungsmittel auf den Walzenzug gesprüht werden.

Bezugszeichenliste

1 Offsetdruckwerk

2 Lackwerk 3 Förderrichtung

4 Anleger

5 Ausleger

6 Bogenführungszylinder

7 Reinigungsvorrichtung 8 Gummituchzylinder

9 Druckform tragender Zylinder/Formzylinder

10 Druckform tragender Zylinder/Plattenzylinder

11 Dosiereinrichtung

12 Farbwerk

M Direktantrieb