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Title:
METHOD FOR CONTROLLING AN OPERATING AND DISPLAY DEVICE, OPERATING AND DISPLAY DEVICE FOR A MOTOR VEHICLE, AND MOTOR VEHICLE HAVING AN OPERATING AND DISPLAY DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/046164
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for controlling an operating and display device (3), wherein a functionality linked to the operating and display device (3) is controlled in accordance with a sensed force applied to a display surface (4) of the operating and display device (3). The invention further relates to an operating and display device (3) controlled in such a way and to a motor vehicle equipped with such an operating and display device. In order to provide improved, particularly consistent and convenient operability, according to the invention, a transverse component of the force applied to the display surface (4), said transverse component acting (10) in a main extension plane of the display surface (4), is sensed as the force.

Inventors:
MÜLLER ULRICH (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/066889
Publication Date:
March 15, 2018
Filing Date:
July 06, 2017
Export Citation:
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Assignee:
AUDI AG (DE)
International Classes:
B60K37/06; G06F3/041; H03K17/96
Foreign References:
EP1691263A12006-08-16
US20130250491A12013-09-26
US20120105358A12012-05-03
Other References:
None
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE: Verfahren zum Steuern einer eine Anzeigefläche (4) aufweisenden Bedien- und Anzeigevorrichtung (3), bei dem eine auf die Anzeigefläche (4) ausgeübte Kraft mittels einer Kraftsensorik erfasst und eine mit der

Bedien- und Anzeigevorrichtung (3) verknüpfte Funktionalität in Abhängigkeit von der erfassten Kraft gesteuert wird,

dadurch gekennzeichnet, dass

als Kraft, in Abhängigkeit von welcher die Funktionalität gesteuert wird, eine in einer Haupterstreckungsebene der Anzeigefläche (4) wirkende

(10) Querkomponente der auf die Anzeigefläche (4) ausgeübten Kraft erfasst wird.

Verfahren nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Funktionalität in Abhängigkeit von einer Richtung (10) der Querkomponente gesteuert wird.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Funktionalität in Abhängigkeit von einem Betrag der Querkomponente gesteuert wird.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

auch eine senkrecht zu der Anzeigefläche (4) wirkende Transversalkomponente der auf die Anzeigefläche (4) ausgeübten Kraft erfasst wird und eine ebenfalls mit der Bedien- und Anzeigevorrichtung (3) verknüpfte Zweitfunktionalität in Abhängigkeit von dieser Transversalkomponente gesteuert wird.

Bedien- und Anzeigevorrichtung (3) für ein Kraftfahrzeug (1 ), mit einer Anzeigefläche (4) und einer Kraftsensorik, welche dazu eingerichtet ist, eine auf die Anzeigefläche (4) ausgeübte Kraft zu erfassen, in Abhängigkeit von welcher eine mit der Bedien- und Anzeigevorrichtung (3) verknüpfte Funktionalität steuerbar ist,

dadurch gekennzeichnet, dass

- die Kraftsensorik zum Erfassen einer in einer Haupterstreckungsebene der Anzeigefläche (4) wirkenden Querkomponente der auf die An- zeigefläche (4) ausgeübten Kraft eingerichtet ist und

- die Bedien- und Anzeigevorrichtung (3) dazu eingerichtet ist, die

Funktionalität in Abhängigkeit von der Querkomponente zu steuern. 6. Bedien- und Anzeigevorrichtung (3) nach Anspruch 5,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Anzeigefläche (4) relativ zu einem Rahmen (5) der Bedien- und Anzeigevorrichtung (3) spielfrei gehalten ist. 7. Bedien- und Anzeigevorrichtung (3) nach Anspruch 6,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Anzeigefläche (4) durch eine zumindest bereichsweise transparente oder transiuzente, von dem Rahmen (5) umgebene Scheibe gebildet ist, welche durch die Kraftsensorik gegen den Rahmen (5) spielfrei ge- halten ist.

Bedien- und Anzeigevorrichtung (3) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass

die Anzeigefläche (4) derart gelagert ist, dass sie relativ zu einem Gehäuse (5) der Bedien- und Anzeigevorrichtung zur Steuerung der Funktionalität um höchstens 200 pm in Richtung (10) der Querkomponente bewegbar ist.

Kraftfahrzeug (1 ) mit einer Bedien- und Anzeigevorrichtung (3) gemäß einem der Ansprüche 5 bis 8.

Description:
Verfahren zum Steuern einer Bedien- und Anzeigevorrichtung, Bedien- und Anzeigevorrichtung für ein Kraftfahrzeug und Kraftfahrzeug mit einer Bedien- und Anzeigevorrichtung

BESCHREIBUNG:

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern einer Bedien- und Anzeigevorrichtung für ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 , eine Bedien- und Anzeigevorrichtung für ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 5 und ein Kraftfahrzeug mit einer Bedien- und Anzeigevorrichtung gemäß Patentanspruch 9.

Aus dem Stand der Technik, insbesondere auch aus dem Serienfahrzeugbau sind bereits vielfältige Arten von Bedien- und Anzeigevorrichtungen bekannt. Diese sind vielfach mit annäherungs- und/oder berührungsempfindlichen, das heißt durch Berührung bedienbaren Bildschirmen oder Flächen (Touch- screens oder Touchpads) ausgestattet. Zunehmend ist dabei oftmals auch eine Erkennung oder Berücksichtigung einer von einer Bedienperson zur Bedienung aufgewendeten Kraft vorgesehen. Dabei wird ermittelt oder ge- messen, wie stark, das heißt mit welcher Kraft, die jeweilige Bedienperson beispielsweise auf den Bildschirm drückt.

Auch aus anderen Technikbereichen ist eine Steuerung oder Bedienung eines Gerätes unter Berücksichtigung oder Auswertung einer von der jeweili- gen Bedienperson aufgewendeten Kraft bekannt. So werden beispielsweise in mobilen Computern des Herstellers Lenovo unter der Markenbezeichnung TrackPoint Bedienelemente eingesetzt, mittels welcher das entsprechende Gerät durch Anwenden einer Bedien kraft bedien- oder steuerbar ist, wobei ein beispielsweise zur Bedienung eingesetzter Finger nur minimal bewegt werden muss.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Steuern einer Bedien- und Anzeigevorrichtung, eine entsprechend steuerbare Bedien- und Anzeigevorrichtung sowie ein Kraftfahrzeug mit einer solchen Bedien- und

07.09.2016 16:55:00 Anzeigevorrichtung bereitzustellen, welche eine verbesserte besonders konsistente und komfortable Bedienbarkeit bieten.

Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren, eine Bedien- und Anzeige- Vorrichtung und ein Kraftfahrzeug gemäß den unabhängigen Patentansprüchen. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung finden sich in den abhängigen Patentansprüchen.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Steuern einer eine Anzeigeflä- che aufweisenden Bedien- und Anzeigevorrichtung wird eine auf die Anzeigefläche ausgeübte Kraft mittels einer Kraftsensorik erfasst und eine mit der Bedien- und Anzeigevorrichtung verknüpfte Funktionalität wird in Abhängigkeit von der erfassten Kraft gesteuert. Um eine verbesserte besonders konsistente und komfortable Bedienbarkeit zu bieten, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass als Kraft, in Abhängigkeit von welcher die Funktionalität gesteuert wird, eine in einer Haupterstreckungsebene der Anzeigefläche wirkende Querkomponente der auf die Anzeigefläche ausgeübten Kraft erfasst wird. Mit anderen Worten ist es also vorgesehen, dass die Anzeigefläche, beispielsweise von einer Bedienperson, berührt wird und dann zur Bedie- nung oder zur Steuerung eine Querkraft oder Reibkraft aufgebracht wird. Einen Ansatz-, Aufsetz- oder Kontaktpunkt, in welchem die Berührung der Anzeigefläche erfolgt, kann dabei relativ zu einer berührten Oberfläche der Anzeigefläche orts- oder positionsfest verbleiben. Das bedeutet also, dass mit einem zur Bedienung oder Steuerung auf die Anzeigefläche aufgesetzten Finger oder Objekt eine in der Haupterstreckungsebene der Anzeigefläche wirkende Kraft aufgewendet werden kann, ohne dass sich der Finger oder das Objekt in der Richtung der aufgebrachten Kraft bewegt oder bewegen muss. Die Kraft wird dabei beispielsweise durch oder unter Ausnutzung einer Haftreibung zwischen dem die Anzeigefläche berührenden Finger oder Ob- jekt und der Anzeigefläche vermittelt oder übertragen. Hier sollen auch die Fälle umfasst sein, dass die eigentliche Anzeigefläche auf einer der Bedienperson zugewandten Seite ganz oder teilweise von einer Deckschicht oder einem Deckelement, beispielsweise einer Glasscheibe, bedeckt ist und/oder die aufgewendete Kraft, das heißt die Querkomponente, parallel zu der An- zeigefläche wirkt.

Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann vorteilhaft eine Bedienung o- der Steuerung der Bedien- und Anzeigevorrichtung geboten oder realisiert werden, welche komfortabel und intuitiv auf einer Berührung basiert und da- bei gleichzeitig beispielsweise beliebig große Verstellumfänge der entsprechenden verknüpften Funktionalität oder entsprechender Einstellungen oder dergleichen erlaubt, ohne dass der zur Bedienung oder Steuerung verwendete Finger oder das verwendete Objekt mehrfach aufgesetzt, umgesetzt und/oder bewegt werden müsste. Damit ist eine besonders genaue, konsistente und nicht beispielsweise durch eine begrenzte zur Verfügung stehende Fläche oder Größe der Anzeigefläche beschränkte Bedienung, Steuerung, Ver- oder Einstellung möglich. Die vorliegende Erfindung bietet also bedeutende Vorteile, insbesondere hinsichtlich eines Bedienkomforts und einer Bediengenauigkeit, gegenüber aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen, bei denen eine Funktionalität beispielsweise durch Schiebe- oder Wisch bewegungen erfolgt, wobei beispielsweise der jeweilige Finger über die Fläche oder Ausdehnung der Anzeigefläche bewegt wird. Insbesondere werden durch die vorliegende Erfindung bei diesen Lösungen bekannte Probleme und Einschränkungen gelöst oder umgangen, welche dann auftreten, wenn mit dem zur Bedienung verwendeten Finger ein Rand der Anzeigefläche erreicht wird, ohne dass eine beabsichtigte Bedienhandlung oder ein beabsichtigter Verstell- oder Einstellvorgang oder -umfang bereits abgeschlossen beziehungsweise erreicht wäre.

Mögliche vorteilhafte Anwendungen der vorliegenden Erfindung umfassen beispielsweise ein Verschieben einer Navigationskarte, ein Bewegen oder Bedienen von virtuellen, auf der Anzeigefläche dargestellten Schiebereglern (slidern), Verstellungen und Einstellungen von Funktionen, Funktionalitäten oder Größen, welche kontinuierlich oder quasi-kontinuierlich einstellbar sind und/oder einen großen Einstellbereich aufweisen, ein Durchlaufen (scrollen) von oder in Listen oder dergleichen mehr. Besonders vorteilhaft ist dabei auch, dass während der Bedienung beispielsweise eine dazu verwendete Hand abgestützt werden kann, da diese während des Bedien- oder Steuer- Vorganges nicht bewegt werden muss. Dies kommt einer erhöhten oder verbesserten Bedienpräzision zugute, was insbesondere in Kraftfahrzeugen aufgrund von während einer Fahrt auftretenden Erschütterungen besonders relevant und vorteilhaft sein kann. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung soll eine relativ zu der Anzeigefläche ortsfeste Positionierung des zur Bedienung oder Steuerung der Bedien- und Anzeigevorrichtung verwendeten Fingers oder Objekts auch minimale, insbesondere unmerkliche, durch das verwendete Messprinzip zur Messung der aufgewendeten Querkomponente der Kraft notwendige oder bedingte Bewe- gungen oder Verschiebungen umfassen oder einschließen. Derartige durch ein verwendetes oder ausgenutztes Messprinzip gegebenenfalls notwendige Verschiebungen können beispielsweise einen Umfang von weniger als 500 pm, bevorzugt von weniger als 200 pm aufweisen. Ebenfalls einge- schlössen oder umfasst sollen hier im Rahmen der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens oder einer Bedienung oder Steuerung gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren auftretende relative Verschiebungen sein, welche beispielsweise durch eine durch die aufgewendete Kraft oder Bedien kraft bewirkte Verformung des jeweiligen zur Berührung der Anzeige- fläche verwendeten Fingers oder Objekts hervorgerufen werden. Derartige Verformungen können beispielsweise einen Umfang von weniger als 2 mm, bevorzugt von weniger als 1 mm aufweisen.

In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es vorge- sehen, dass die Funktionalität in Abhängigkeit von einer Richtung der Querkomponente gesteuert wird. Mit anderen Worten wird also bei der Steuerung der Funktionalität berücksichtigt, in welche Richtung die Kraft - und speziell die Querkomponente - von der Bedienperson aufgebracht oder angewendet wird. Es können also beispielsweise unterschiedliche Vorgänge veranlasst werden, je nachdem, ob die Querkomponente - beispielsweise bezogen auf ein sich in der Haupterstreckungsebene der Anzeigefläche erstreckendes zweidimensionales Koordinatensystem - nach links, nach rechts, nach oben oder nach unten wirkt. Mit jeder dieser Wirkrichtungen kann eine andere oder unterschiedliche Bedienfunktion, Auswirkung oder Teilkomponente der Funk- tionalität verknüpft sein. Es kann hier prinzipiell eine beliebig feine Abstufung oder Einteilung von erkannten oder erkennbaren und mit jeweiligen Bedienfunktionen verknüpften Richtungen vorgesehen sein, sodass auch eine schräge oder diagonale oder in einem beliebigen Winkel beispielsweise zu einem Rand oder einer Seite der Anzeigefläche wirkende Querkomponente zur Bedienung einer spezifischen Bedienfunktion oder Teilkomponente der Funktionalität oder dergleichen genutzt werden kann. Es kann jedoch vorteilhaft sein, die Anzahl der mit jeweils eigenen Funktionen oder Steuerungsvorgängen verknüpften Richtungen zu begrenzen , um eine von der jeweiligen Bedienperson aufzubringende notwendige Präzision bei der Bedienung zu begrenzen. Beispielsweise kann die Anzahl der entsprechenden Richtungen auf vier oder acht begrenzt sein, wobei jeweils zwei nebeneinander liegende Richtungen einen Winkel von 90° beziehungsweise 45° einschließen können. Dies ermöglicht vorteilhaft eine besonders intuitive, flexible und dabei aufgrund der begrenzten notwendigen Präzision besonders einfache und schnelle Bedienung oder Bedienbarkeit der Bedien- und Anzeigevorrichtung. Es kann beispielsweise vorgesehen sein, dass es sich bei der Funktionalität um ein Anzeigen und Kontrollieren einer Navigationskarte handelt, wobei dann diese Karte in Richtung der aufgewendeten Querkraft verschoben wird.

In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es vorgesehen, dass die Funktionalität in Abhängigkeit von einem Betrag der Querkomponente gesteuert wird. Mit anderen Worten sind unterschiedliche Auswirkungen, Bedienfunktionen oder Teilkomponenten der Funktionalität oder eine jeweilige graduelle oder kontinuierliche Abstufung oder beispielsweise eine jeweilige Ausführungsgeschwindigkeit verknüpft mit oder abhängig von dem Betrag oder einer Größe der Querkomponente. Das bedeutet zum Beispiel, dass das Verschieben der Navigationskarte schneller geschieht, je größer der Betrag der Querkomponente ist, und langsamer geschieht, je kleiner der Betrag der Querkomponente ist. Hierdurch wird vorteilhaft eine zusätzliche Dimension und damit eine zusätzliche Flexibilität und eine von jeder Bedienperson individuell nach ihren jeweiligen Wünschen kontrollierbare Bedienbarkeit der Bedien- und Anzeigevorrichtung oder der mit dieser verknüpften Funktionalität gewährleistet. Ebenfalls vorteilhaft ist die beson- dere Intuitivität dieses Bedienkonzeptes, welches ein fundamentales und jeder Bedienperson aus dem Umgang mit realen physischen Objekten vertrautes Konzept aufgreift.

In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es vorge- sehen, dass auch eine senkrecht zu der Anzeigefläche wirkende Transversalkomponente der auf die Anzeigefläche ausgeübten Kraft erfasst wird und eine ebenfalls mit der Bedien- und Anzeigevorrichtung verknüpfte Zweitfunktionalität in Abhängigkeit von dieser Transversalkomponente gesteuert wird. Mit anderen Worten kann also die von der jeweiligen Bedienperson aufge- wendete und auf die Anzeigefläche ausgeübte Gesamtkraft in die Querkomponente und die Transversal- oder Normalkomponente zerlegt werden. Jeder dieser Komponenten kann dabei eine andere Funktion oder Funktionalität zugeordnet sein, welche auch unabhängig voneinander bedient oder gesteuert werden können. Alternativ oder zusätzlich ist es auch denkbar, beide Komponenten miteinander zu verknüpfen oder zu verbinden. Dadurch kann beispielsweise bei einem gleichzeitigen Auf- oder Anwenden sowohl der Querkomponente als auch der Transversalkomponente - beispielsweise auch in Abhängigkeit von einem oder beiden jeweiligen Beträgen - eine spezifische Wirkung oder Teilfunktionalität veranlasst, bedient oder gesteuert werden. Konkret kann beispielsweise durch Anwenden der Querkomponente eine bestimmte Funktionalität bedient werden, wobei diese Funktionalität oder etwa eine bestimmte Eigenschaft oder ein Teilaspekt dieser Funktionalität, in Abhängigkeit von dem gleichzeitig mit der Querkomponente aufge- wendeten Betrag der Transversalkomponente angepasst oder gesteuert werden kann. Insgesamt kann durch die zusätzliche Berücksichtigung der Transversalkomponente vorteilhaft ein Bedien- oder Steuerumfang oder eine Anzahl von mit der Bedien- und Anzeigevorrichtung verknüpften oder sinnvoll verknüpfbaren Funktionen oder Funktionalitäten vergrößert werden.

Eine erfindungsgemäße Bedien- und Anzeigevorrichtung für ein Kraftfahrzeug umfasst eine Anzeigefläche und eine Kraftsensorik, welche eingerichtet ist zum Erfassen einer auf die Anzeigefläche ausgeübten Kraft, in Abhängigkeit von welcher eine mit der Bedien- und Anzeigevorrichtung verknüpfte Funktionalität steuerbar ist. Um eine verbesserte besonders konsistente und komfortable Bedienbarkeit zu bieten, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Kraftsensorik zum Erfassen einer in einer Haupterstreckungsebene der Anzeigefläche wirkende Querkomponente der auf die Anzeigefläche ausgeübten Kraft eingerichtet ist und die Bedien- und Anzeigevorrichtung dazu eingerichtet ist, die Funktionalität in Abhängigkeit von der Querkomponente zu steuern. Die Kraftsensorik kann einen Kraftsensor oder eine Mehrzahl von Kraftsensoren sowie eine, insbesondere elektrische und/oder elektronische, Auswerteeinrichtung umfassen, welche mit dem Kraftsensor oder den Kraftsensoren über eine entsprechende elektrische Verbindung und/oder eine Datenverbindung verbunden und zur Auswertung von von dem Kraftsensor oder von den Kraftsensoren übermittelten Signalen eingerichtet ist. Die Auswerteeinrichtung kann jedoch auch außerhalb der Kraftsensorik, beispielsweise als Teil eines Steuergerätes und/oder der Bedien- und Anzeigevorrichtung vorgesehen sein. Als Kraftsensoren können beispielsweise Deh- nungsmessstreifen, piezoelektrische Elemente, auf einem kapazitiven Messprinzip oder auf einem induktiven Messprinzip beruhende oder basierende Elemente oder Sensoren oder eine beliebige Kombination hieraus vorgesehen sein. Ein Kraftsensor kann jeweils beispielsweise an einem Rand oder einer Seite der Anzeigefläche, insbesondere zwischen der Anzeigefläche und einem festen Rahmen oder Gehäuse der Bedien- und Anzeigevorrichtung angeordnet sein. Dabei kann ein Kraftsensor nur an einer Seite oder an einem Rand der Anzeigefläche angeordnet sein oder es können an mehreren oder an allen Seiten oder Rändern der Anzeigefläche jeweils ein Kraftsensor oder auch jeweils mehrere Kraftsensoren angeordnet sein. Ebenso ist es denkbar, dass der Kraftsensor oder die Kraftsensoren jeweils an einem Rand oder an einer Seite einer die Anzeigefläche bedeckenden Deckschicht, beispielswei- se einer Glasscheibe, angeordnet sind. Auch ist es denkbar, den Kraftsensor oder die Kraftsensoren an einer Ecke oder in einem Eckbereich oder an mehreren Eckbereichen der Anzeigefläche anzuordnen. Grundsätzlich sind prinzipiell beliebige flexible Anordnungen und Kombinationen von Kraftsensoren einsetzbar.

In weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Bedien- und Anzeigevorrichtung ist es vorgesehen, dass die Anzeigefläche relativ zu einem Rahmen der Bedien- und Anzeigevorrichtung spielfrei gelagert oder gehalten ist. Hierdurch wird vorteilhaft eine konsistente, komfortable, präzise und einfache Bedienbarkeit gewährleistet. Zudem wird vorteilhaft eine unerwünschte Geräuschbildung, beispielsweise bei einem Betrieb des mit der Bedien- und Anzeigevorrichtung ausgestatteten Kraftfahrzeugs, vermieden.

In weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Bedien- und Anzeigevor- richtung ist es vorgesehen, dass die Anzeigefläche durch eine zumindest teilweise transparente, von dem Rahmen umgebene Scheibe gebildet ist, welche durch die Kraftsensorik gegen den Rahmen spielfrei gehalten oder abgestützt ist. Der Rahmen kann dabei ein eigenes Bauteil oder Teil des Gehäuses der Bedien- und Anzeigevorrichtung und/oder eines größeren umgebenden Bauteils sein, in oder an welchem die Bedien- und Anzeigevorrichtung angeordnet ist. Durch das, insbesondere unmittelbare, Halten oder Abstützen der Scheibe oder der Anzeigefläche durch oder über die Kraftsensorik oder zumindest einen Teil der Kraftsensorik, insbesondere durch einen Kraftsensor oder durch mehrere Kraftsensoren, kann vorteilhaft besonders effektiv, genau und effizient die Querkomponente aufgenommen und, insbesondere hinsichtlich ihrer Richtung und/oder ihres Betrages, erfasst und ausgewertet werden, da mögliche Verluste oder Ab- oder Verzweigungen bei einer Kraftübertragung minimiert werden. In weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Bedien- und Anzeigevorrichtung ist es vorgesehen, dass die Anzeigefläche derart gelagert ist, dass sie relativ zu einem Gehäuse der Bedien- und Anzeigevorrichtung zur Steuerung oder Bedienung der Funktionalität um höchstens 200 μηη in Richtung der Querkomponente bewegbar ist. Eine derartige Bewegbarkeit ist hier also nur für eine zuverlässige Messung der Querkomponente vorgesehen, insbesondere wenn Dehnungsmessstreifen für die Kraftmessung eingesetzt werden. Durch die Begrenzung der Bewegbarkeit oder Beweglichkeit der Anzeigefläche auf ein für die zuverlässige und genaue Messung der Kraft notwen- diges funktions- oder prinzipbedingtes Minimum kann vorteilhaft ein bestimmungsgemäßes Funktionieren und dabei gleichzeitig eine hochwertige Anmutung erzielt werden.

Unabhängig von weiteren Aus- oder Weiterbildungen der erfindungsgemä- ßen Bedien- und Anzeigevorrichtung ist diese in jedem Fall zur Durchführung oder zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in einer Variante oder in mehreren Varianten eingerichtet.

Ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug umfasst eine erfindungsgemäße Be- dien- und Anzeigevorrichtung.

Die bisher und im Folgenden sowie in den Patentansprüchen beschriebenen funktionalen Ausbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens, der erfindungsgemäßen Bedien- und Anzeigevorrichtung und des erfindungsgemä- ßen Kraftfahrzeugs sowie die entsprechenden Vorteile sind jeweils entsprechend sinngemäß wechselseitig zwischen diesen und auch auf zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendete Einrichtungen und Bauteile übertragbar. Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung.

Dabei zeigt die einzige Figur eine schematische und ausschnittweise Per- spektivansicht einer Instrumententafel eines Kraftfahrzeugs mit einer Anzeigefläche einer Bedien- und Anzeigevorrichtung.

Die einzige Figur zeigt eine schematische Perspektivansicht eines Ausschnittes einer Instrumententafel 2 eines Kraftfahrzeugs 1 . Das Kraftfahrzeug 1 umfasst vorliegend eine Bedien- und Anzeigevorrichtung 3, welche ihrerseits eine an der Instrumententafel 2 oder in diese eingebettet angeordnete Anzeigefläche 4 umfasst. Die Anzeigefläche 4 ist vorliegend als durch Berührung bedienbarer Bildschirm (Touchscreen) ausgebildet und von einem festen Rahmen 5 umgeben. Dieser Rahmen 5 kann beispielsweise ein Teil ei- nes Gehäuses der Anzeigefläche 4 oder der Bedien- und Anzeigevorrichtung 3 sein, er kann aber auch ein Teil der Instrumententafel 2 sein und/oder einer Verbindung oder Befestigung zwischen der Anzeigefläche 4 und der Instrumententafel 2 dienen. Weiterhin ist vorliegend ein Teil einer Bedienperson 7 dargestellt, welche vorliegend im Rahmen einer Bedienhandlung mit einem Finger 8 die Anzeigefläche 4 in einem Kontaktpunkt 9 berührt.

Vorliegend ist mit der Bedien- und Anzeigevorrichtung 3 als von der Bedienperson 7 durch Bedienung oder Interaktion mit der Anzeigefläche 4 steuerba- re oder beeinflussbare Funktionalität eine Navigation verknüpft. Als Teil dieser Funktionalität ist hier auf der Anzeigefläche 4 eine Navigationskarte 6 dargestellt oder angezeigt. Diese Navigationskarte 6 kann von der Bedienperson 7 durch eine entsprechende Interaktion mit der Anzeigefläche 4 beispielsweise verschoben werden, sodass eine andere Ansicht oder ein ande- rer Ausschnitt angezeigt werden kann. Zusätzlich können mit der Bedien- und Anzeigevorrichtung 3 selbstverständlich auch noch weitere, hier nicht im Einzelnen näher behandelte Funktionen, Funktionalitäten und dergleichen verknüpft sein und die Bedien- und Anzeigevorrichtung 3 kann auch weitere Bedien konzepte und/oder Bedienelemente aufweisen oder umfassen. Die hier beschriebenen Funktionen, Funktionalitäten, Anwendungen, Bedienhandlungen und Steuervorgänge sind also rein beispielhaft und nicht als vollständige oder abschließende Aufzählung zu verstehen.

Bei aus dem Stand der Technik bekannten Bedien- und Anzeigevorrichtun- gen ist es typischerweise vorgesehen, dass zum Verschieben der Navigation s karte 6 oder eines dargestellten Ausschnittes eine Art Wisch beweg ung mit dem Finger 8 auf der Anzeigefläche 4 ausgeführt wird, wobei sich der Kontaktpunkt 9 auf der Anzeigefläche bewegt und somit seine Position beispielsweise relativ zu dem ortsfesten Rahmen 5 verändert. Erreicht dabei der Finger 8 den Rahmen 5 und damit einen Rand der Anzeigefläche 4, so ist ein weiteres Verschieben der Navigationskarte 6 nicht möglich und der Finger 8 muss von der Anzeigefläche 4 abgehoben und an anderer Stelle erneut aufgesetzt werden. Damit ist also kein unterbrechungsfreies kontinuierliches Verschieben der Navigationskarte 6 möglich. Gleiches kann auch für eine Bedienung oder Steuerung gänzlich anderer Funktionalitäten oder für eine Interaktion mit anderen auf der Anzeigefläche 4 dargestellten Bedienelementen gelten. Um hier Abhilfe zu schaffen, ist es vorliegend vorgesehen, dass die Bedien- und Anzeigevorrichtung 3 einer Kraftsensor! k aufweist, welche an einem Rand der Anzeigefläche 4 angeordnete Kraftsensoren umfasst. Bevorzugt sind diese Kraftsensoren zwischen der Anzeigefläche 4 und dem Rahmen 5 oder einem Gehäuse der Anzeigefläche 4 angeordnet und dabei verdeckt, sodass sie für die Bedienperson 7 nicht sichtbar oder einsehbar und zugleich vor äußeren Einflüssen und Beschädigung geschützt sind. Für eine besonders präzise und zuverlässige Kraftmessung mittels der Kraftsensorik können dabei beispielsweise an allen vier Rändern der Anzeigefläche 4 jeweils ein oder mehrere Kraftsensoren geordnet sein. Zwischen dem Finger 8 und der Anzeigefläche 4 gibt es in dem Kontaktpunkt 9 zwangsläufig eine Haftreibung, durch welche zwischen dem Finger 8 und der Anzeigefläche eine Kraft vermittelbar oder übertragbar ist. Insbesondere kann so eine Querkomponente einer von der Bedienperson 7 auf die Anzeigefläche 4 ausgeübten Gesamtkraft auf die Anzeigefläche 4 übertragen werden, wobei diese Querkomponente in einer sich in einer Haupterstreckungsebene oder parallel zu der Haupterstreckungsebene der Anzeigefläche 4 erstreckenden Richtung wirkt. Eine solche Wirkrichtung ist hier durch einen Pfeil 10 beispielhaft veranschaulicht. Dabei bewegen sich der Finger 8 und der Kontaktpunkt 9 nicht über die Anzeigefläche 4 und verbleiben somit relativ zu der Anzeigefläche 4 und zu dem Rahmen 5 in konstanter, ortsfest der Position.

Die so auf die Anzeigefläche 4 wirkende Querkomponente wird mittels der Kraftsensorik erfasst. Bevorzugt wird die Querkomponente sowohl hinsicht- lieh ihrer Richtung oder Wirkrichtung als auch hinsichtlich ihres Betrages, das heißt hinsichtlich einer Größe der aufgewendeten Kraft, erfasst und ausgewertet. In Abhängigkeit von der Richtung der wirkenden Querkomponente wird hier die Navigationskarte 6 in die entsprechende Richtung kontinuierlich verschoben, solange die Querkomponente in die entsprechende Richtung wirkt. Damit ist also ein unterbrechungsfreies Verschieben der Navigationskarte 6 über prinzipiell beliebig lange Zeiträume und/oder virtuelle Distanzen hinweg möglich. Dabei kann von der Bedienperson 7 auf sehr einfache und schnelle Art und Weise auch die Richtung der Querkomponente verändert werden, ohne dass der Finger 8 bewegt oder erneut auf die Anzeigefläche 4 aufgesetzt werden muss. Es ist somit eine besonders schnelle, dynamische und gezielte Bedienung oder Steuerung der Bedien- und Anzeigevorrichtung 3 möglich. Ebenso einfach kann von der Bedienperson 7 der Betrag der Querkomponente durch entsprechende Anpassung der aufgewendeten Kraft angepasst oder verändert werden, wobei hier vorgesehen ist, dass eine Geschwindigkeit mit der die Navigationskarte 6 verschoben wird mit dem Betrag der Querkomponente korrespondiert. Für andere mit der Bedien- und Anzeigevorrichtung 3 verknüpfte Funktionalitäten können selbstverständlich auch andere Aspekte durch eine Anpassung des Betrages Querkraft gezielt bedienbar, steuerbar oder beeinflussbar sein. Zusätzlich kann es vorgesehen sein, dass durch die Kraftsensor! k der Bedien- und Anzeigevorrichtung 3 auch eine senkrecht zu der Haupterstre- ckungsebene der Anzeigefläche 4 wirkende Transversalkomponente der von der Bedienperson 7 aufgewendeten Gesamtkraft erfasst wird. In Abhängigkeit von einem Wirken und/oder von einem Betrag dieser Transversalkom- ponente kann eine mit der Bedien- und Anzeigevorrichtung 3 verknüpfte Zweitfunktionalität bedient oder gesteuert werden.

Das hier beschriebene Bedienkonzept kann bei beliebig geformten , beispielsweise auch abgerundeten oder gewölbten, Anzeigeflächen 4 eingesetzt oder angewendet werden. Im Fall einer gewölbten Anzeigefläche 4 kann die besagte Haupterstreckungsebene die Tangentialebene in dem besagten Kontaktpunkt sein. Alternativ kann als Haupterstreckungsebene auch eine Ebene definiert sein, in welcher jeweilige Lager-, Halte- oder Befestigungspunkte der Anzeigefläche 4 liegen.




 
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