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Title:
METHOD FOR COUPLING A TRAILER TO A TOWING VEHICLE, COUPLING CONTROL DEVICE AND VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/037866
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for coupling a trailer (1b) to a towing vehicle (1a), wherein the towing vehicle (1a) has a level control system (10), it being possible to modify a height of the chassis (2) in relation to at least one rear axle (11) of the towing vehicle (1a) by actuating the level control system (10), comprising at least the following steps: - reading in a reference height characteristic, wherein the reference height characteristic assigns a reference height gradient to different actual height values (HIst) for the height of the chassis (2) in relation to the at least one rear axle (11); - modifying the height of the chassis (2) in relation to the at least one rear axle (11) and continually ascertaining actual height values (HIst) and actual height gradients while modifying the height (H) of the chassis (2) in relation to the at least one rear axle (11), the currently ascertained actual height gradient being assigned to an actual height value (HIst); - checking a coupling criterion by comparing a currently ascertained actual height gradient with a reference height gradient from the read-in reference height characteristic; - maintaining the height of the chassis (2) in relation to the at least one rear axle (11) when the coupling criterion is met, the coupling criterion being met when the currently ascertained actual height gradient differs from the reference height gradient.

Inventors:
SABELHAUS DENNIS (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/070079
Publication Date:
February 24, 2022
Filing Date:
July 19, 2021
Export Citation:
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Assignee:
ZF CV SYSTEMS GLOBAL GMBH (CH)
International Classes:
B60G17/017
Domestic Patent References:
WO2007102777A12007-09-13
Foreign References:
DE102016011323A12018-03-22
EP2401165A12012-01-04
DE102006057610A12008-04-03
DE102014110498A12016-01-28
DE102019104352A12019-08-22
EP1740400B12008-04-16
EP1874616B12009-06-10
DE102016011323A12018-03-22
Attorney, Agent or Firm:
RABE, Dirk-Heinrich (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Verfahren zum Ankoppeln eines Aufliegers (1 b) an ein Zugfahrzeug (1 a), wobei das Zugfahrzeug (1 a) ein Fahrgestell (2) und eine daran angeordnete Kupplungsplatte (5) und der Auflieger (1 b) eine Sattelplatte (7) mit einem Königszapfen (6) aufweist, wobei der Königszapfen (6) im angekoppelten Zustand durch eine Verriegelungsvorrichtung (4) schwenkbar an der Kupplungsplatte (7) fixiert werden kann, wobei das Zugfahrzeug (1 a) ferner ein Niveauregelsystem (10) aufweist, wobei sich eine Höhe (H) des Fahrgestells (2) gegenüber mindestens einer Hinterachse (1 1 ) des Zugfahrzeuges (1 a) durch eine Ansteuerung des Niveauregelsystems (10) verändern lässt, mit mindestens den folgenden Schritten:

- Einlesen eines Referenz-Höhenverlaufes (HVR), wobei der Referenz- Höhenverlauf (HVR) unterschiedlichen Ist-Höhenwerten (Hist) für die Höhe (H) des Fahrgestells (2) gegenüber der mindestens einen Hinterachse (1 1 ) einen Referenz-Höhengradienten (dHR) zuordnet (ST3);

- Verändern der Höhe (H) des Fahrgestells (2) gegenüber der mindestens einen Hinterachse (1 1 ) derartig, dass sich die Kupplungsplatte (5) des Zugfahrzeuges (1 a) an die Sattelplatte (7) des Aufliegers (1 b) annähert (ST4);

- fortlaufendes Ermitteln von Ist-Höhenwerten (Hist) und von Ist- Höhengradienten (dH I) während des Veränderns der Höhe (H) des Fahrgestells (2) gegenüber der mindestens einen Hinterachse (1 1 ), wobei einem Ist-Höhenwert (Hist) der aktuell ermittelte Ist-Höhengradient (dHI) zugeordnet wird (ST5);

- Prüfen eines Ankoppelkriteriums (AK) durch Vergleichen eines aktuell ermittelten Ist-Höhengradienten (dHI) mit einem Referenz- Höhengradienten (dHR), wobei der Referenz-Höhengradient (dHR) herangezogen wird, der in dem eingelesenen Referenz-Höhenverlauf (HVR) demselben Ist-Höhenwert (Hist) zugeordnet ist wie der aktuell ermittelte Ist-Höhengradient (dHI) (ST6); - Beibehalten der Höhe (H) des Fahrgestells (2) gegenüber der mindestens einen Hinterachse (1 1 ) bei Erfüllen des Ankoppelkriteriums (AK) (ST7), wobei das Ankoppelkriterium (AK) erfüllt ist, wenn der aktuell ermittelte Ist-Höhengradient (dH I) von dem Referenz-Höhengradienten (dHR) abweicht. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Referenz-Höhenverlauf (HVR) vorab ermittelt wird, ohne dass die Kupplungsplatte (5) des Zugfahrzeuges (1 a) belastet wird, wobei dazu die Höhe (H) des Fahrgestells (2) gegenüber der mindestens einen Hinterachse (11 ) zwischen einem ersten Höhenwert (H1 ), beispielsweise einer Minimalhöhe (HMin), und einem zweiten Höhenwert (H2), beispielsweise einer Maximalhöhe (HMax), einmalig oder mehrmalig verändert wird und während des Veränderns der Höhe (H) des Fahrgestells (2) gegenüber der mindestens einen Hinterachse (11 ) fortlaufend Ist-Höhenwerte (Hist) und Ist-Höhengradienten (dHI) ermittelt werden, wobei einem Ist-Höhenwert (Hist) der aktuell ermittelte Ist-Höhengradient (dHI) als Referenz-Höhengradient (dHR) zugeordnet und in dem Referenz-Höhenverlauf (HVR) abgespeichert wird. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ist-Höhengradient (dHI) und/oder der Referenz- Höhengradient (dHR) durch ein zeitlich versetztes Bestimmen von Ist- Höhenwerten (Hist) erfolgt, wobei der zeitliche Versatz (dt) zwischen 100ms und 300ms beträgt. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Einstellen der Höhe (H) über das Niveauregelsystem (10) durch Festlegen eines Soll-Höhenwertes (HSoll) erfolgt. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verändern der Höhe (H) des Fahrgestells (2) gegenüber der mindestens einen Hinterachse (11 ) zum Annähern der Kupplungsplatte (5) des Zugfahrzeuges (1 a) an die Sattelplatte (7) des Aufliegers (1 b) (ST4) erfolgt, nachdem die Sattelplatte (7) des Aufliegers (1 b) zumindest anteilig mit der Kupplungsplatte (5) des Zugfahrzeuges

(l a) in Überdeckung gebracht wurde, vorzugsweise durch ein manuelles oder automatisiertes Annähern des Zugfahrzeuges (1a) an den Auflieger

(l b) (ST2). Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe (H) des Fahrgestells (2) gegenüber der mindestens einen Hinterachse (11 ) des Zugfahrzeuges (1 a) vor dem in Überdeckung Bringen der Kupplungsplatte (5) und der der Sattelplatte (7) derartig eingestellt wird, dass sich die Kupplungsplatte (5) und die Sattelplatte (7) beim in Überdeckung Bringen nicht berühren (H1 ). Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das in Überdeckung Bringen der Kupplungsplatte (5) und der der Sattelplatte (7) derartig erfolgt, dass der Königszapfen (6) die Kupplungsplatte (5) nicht überdeckt, wobei zwischen der Kupplungsplatte (5) und dem Königszapfen (6) ein Sicherheitsabstand (S) eingehalten wird. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungsplatte (5) die Sattelplatte (7) berührt, wenn der aktuell ermittelte Ist-Höhengradient (dHI) von dem Referenz- Höhengradienten (dHR) abweicht. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ankoppelkriterium (AK) erfüllt ist, wenn der aktuell ermittelte Ist-Höhengradient (dHI) einen Gradienten-Schwellwert (dHS) unterschreitet.

0. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Gradien- ten-Schwellwert (dHS) in Abhängigkeit eines Toleranzfaktors (T) aus dem Referenz-Höhengradienten (dHR) ermittelt wird, vorzugsweise aus dHS = T x dHR. 1. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Toleranzfaktor (T) zwischen 0,7 und 0,85 liegt, vorzugsweise bei 0,8. 2. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für das Erfüllen des Ankoppelkriteriums (AK) ergänzend geprüft wird, ob ein Ist-Achslastwert (LI), der eine Achslast (L) auf die mindestens eine Hinterachse (1 1 ) bei Vorliegen einer Abweichung zwischen dem aktuell ermittelten Ist-Höhengradienten (dHI) und dem Referenz-Höhengradienten (dHR) angibt, von einer Referenz-Achslast (LR), die vor dem Verändern der Höhe (H) des Fahrgestells (2) gegenüber der mindestens einen Hinterachse (11 ) ermittelt wird, nach oben hin abweicht. 3. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Ankoppelkriterium (AK) erfüllt ist, wenn eine Achslast-Differenz (dL) zwischen der Referenz-Achslast (LR) und dem Ist-Achslastwert (LI) bei Vorliegen einer Abweichung zwischen dem aktuell ermittelten Ist- Höhengradienten (dHI) und dem Referenz-Höhengradienten (dHR) darauf hinweist, dass sich die Achslast (L) auf die mindestens eine Hinterachse (1 1 ) um mehr als 1 t verändert hat. 4. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Ist-Achslastwert (LI) und/oder die Referenz-Achslast (LR) über das Niveauregelsystem (10) ermittelt wird. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren vollautonom oder teilautnom durchgeführt wird. Ankoppel-Steuereinrichtung (14) zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Ankoppel- Steuereinrichtung (14) ausgebildet ist, ein Niveauregelsystem (10) in einem Zugfahrzeug (1 a) derartig anzusteuern, dass sich eine Höhe (H) eines Fahrgestells (2) des Zugfahrzeuges (1 a) gegenüber mindestens einer Hinterachse (1 1 ) des Zugfahrzeuges (1 a) verändert, und mindestens die folgenden Schritte auszuführen:

- Einlesen eines Referenz-Höhenverlaufes (HVR), wobei der Referenz- Höhenverlauf (HVR) unterschiedlichen Ist-Höhenwerten (Hist) für die Höhe (H) des Fahrgestells (2) gegenüber der mindestens einen Hinterachse (1 1 ) einen Referenz-Höhengradienten (dHR) zuordnet;

- Ansteuern des Niveauregelsystems (10) zum Verändern der Höhe (H) des Fahrgestells (2) gegenüber der mindestens einen Hinterachse (11 ) derartig, dass sich die Kupplungsplatte (5) des Zugfahrzeuges (1 a) an die Sattelplatte (7) des Aufliegers (1 b) annähert;

- fortlaufendes Ermitteln von Ist-Höhenwerten (Hist) und von Ist- Höhengradienten (dH I) während des Veränderns der Höhe (H) des Fahrgestells (2) gegenüber der mindestens einen Hinterachse (1 1 ), wobei einem Ist-Höhenwert (Hist) der aktuell ermittelte Ist-Höhengradient (dHI) zugeordnet ist;

- Prüfen eines Ankoppelkriteriums (AK) durch Vergleichen eines aktuell ermittelten Ist-Höhengradienten (dHI) mit einem Referenz- Höhengradienten (dHR), wobei der Referenz-Höhengradient (dHR) herangezogen wird, der in dem eingelesenen Referenz-Höhenverlauf (HVR) demselben Ist-Höhenwert (Hist) zugeordnet ist wie der aktuell ermittelte Ist-Höhengradient (dHI);

- Ansteuern des Niveauregelsystems (10) zum Beibehalten der Höhe (H) des Fahrgestells (2) gegenüber der mindestens einen Hinterachse (11 ) bei Erfüllen des Ankoppelkriteriums (AK), wobei das Ankoppelkriterium (AK) erfüllt ist, wenn der aktuell ermittelte Ist-Höhengradient (dH I) von dem Referenz-Höhengradienten (dHR) abweicht. Ankoppel-Steuereinrichtung (14) nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Ankoppel-Steuereinrichtung (14) ausgebildet ist, die Ist-Höhenwerte (Hist) von einem Höhensensor (13) des Niveauregelsystems (10) empfangen. Fahrzeug (1 ) bestehend aus einem Zugfahrzeug (1 a) und einem an das Zugfahrzeug (1 a) ankuppelbaren Auflieger (1 b), wobei das Zugfahrzeug (1 a) ein Fahrgestell (2) und eine daran angeordnete Kupplungsplatte (5) und der Auflieger (1 b) eine Sattelplatte (7) mit einem Königszapfen (6) aufweist, wobei der Königszapfen (6) im angekoppelten Zustand durch eine Verriegelungsvorrichtung (4) schwenkbar an der Kupplungsplatte (7) fixiert werden kann, wobei das Zugfahrzeug (1 a) weiterhin eine Ankoppel-Steuereinrichtung (14) nach einem der Ansprüche 16 oder 17 sowie ein Niveauregelsystem (10) zum Verändern einer Höhe (H) eines Fahrgestells (2) des Zugfahrzeuges (1 a) gegenüber mindestens einer Hinterachse (1 1 ) des Zugfahrzeuges (1 a) aufweist. Fahrzeug (1 ) nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Ankoppel-Steuereinrichtung (14) mit der Niveauregel-Steuereinrichtung (12) des Niveauregelsystems (10) signalleitend verbunden ist, beispielsweise über einen Datenbus (15), insbesondere einen CAN-Datenbus (15a) o- der die Ankoppel-Steuereinrichtung (14) in eine Niveauregel- Steuereinrichtung (12) des Niveauregelsystems (10) integriert ist.

Description:
Verfahren zum Ankoppeln eines Aufliegers an ein Zugfahrzeug, Ankop- pel-Steuereinrichtung und Fahrzeug

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ankoppeln eines Aufliegers an ein Zugfahrzeug, eine Ankoppel-Steuervorrichtung zur Durchführung des Verfahrens sowie ein Fahrzeug aus einem Zugfahrzeug und einem Anhänger.

Aus dem Stand der Technik sind Verfahren bekannt, bei denen ein Zugfahrzeug an ein Zielobjekt, beispielsweise einen Auflieger, heranfährt, um an diesen anzudocken. Dies erfolgt meist mit großem Aufwand, indem der Fahrer eine Höhe einer Kupplungsplatte am Zugfahrzeug, in der ein Königszapfen des Aufliegers aufgenommen und fixiert werden kann, manuell einstellt und das Zugfahrzeug anschließend an den Auflieger annähert. Anschließend wird die Kupplungsplatte manuell überwacht an den Königszapfen angenähert, um diesen in der Kupplungsplatte zu fixieren.

Zur Erleichterung diese Ankoppelvorgangs sind bereits Verfahren aus der DE 10 2006 057 610 A1 , DE 10 2014 1 10 498 A1 , DE 10 2019 104 352 A1 , W02007102777A1 , EP 1 740 400 B1 und der EP 1 874 616 B1 bekannt. Um einen möglichst schnellen und sanften Ankoppelvorgang zu ermöglichen, bei dem Schäden an dem Königszapfen und/oder der Kupplungsplatte vermieden werden, ist in DE 10 2016 011 323 A1 weiterhin vorgesehen, dass der Kontakt der Kupplungsplatte des Zugfahrzeugs mit der Sattelplatte des Sattelaufliegers, die oberhalb des Königszapfens liegt, durch eine Änderung der Stellgeschwindigkeit bzw. eines Ist-Höhengradienten ermittelt wird, wobei der Ist-Höhengradient die Änderung der Höhe zwischen der wenigstens einen Hinterachse des Zugfahrzeugs und einem Fahrzeugaufbau, an der die Kupplungsplatte befestigt ist, angibt. Liegt eine Änderung vor, so kann darauf geschlossen werden, dass die Kupplungsplatte durch die Sattelplatte belastet wird, da sich die Stellgeschwindigkeit verringert hat. Nachteilig hierbei ist, dass eine Änderung in der Stellgeschwindigkeit bzw. dem Ist- Höhengradienten nicht zwangsläufig aus einer Berührung der Sattelplatte und der Kupplungsplatte resultiert.

Aufgabe der Erfindung ist daher, ein Verfahren zum Ankoppeln eines Aufliegers an ein Zugfahrzeug anzugeben, das schnell und einfach durchzuführen ist und einen zuverlässigen Ankoppelvorgang ermöglicht. Aufgabe ist weiterhin, eine Ankoppel-Steuereinrichtung und ein Fahrzeug bereitzustellen.

Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 sowie eine Ankoppel-Steuereinrichtung und ein Fahrzeug gemäß den weiteren unabhängigen Ansprüchen gelöst. Die Unteransprüche geben bevorzugte Weiterbildungen an.

Erfindungsgemäß ist demnach ein Verfahren zum Ankoppeln eines Aufliegers an ein Zugfahrzeug vorgesehen, wobei das Zugfahrzeug ein Fahrgestell und eine daran angeordnete Kupplungsplatte und der Auflieger eine Sattelplatte mit einem Königszapfen aufweist, wobei der Königszapfen im angekoppelten Zustand durch eine Verriegelungsvorrichtung schwenkbar an der Kupplungsplatte fixiert werden kann. Das Zugfahrzeug weist ferner ein Niveauregelsystem auf, wobei sich eine Höhe des Fahrgestells gegenüber mindestens einer Hinterachse des Zugfahrzeuges durch eine manuelle oder automatisierte Ansteuerung des Niveauregelsystems verändern lässt. Das Verfahren beinhaltet dabei mindestens die folgenden Schritte:

- Einlesen eines Referenz-Höhenverlaufes, wobei der Referenz- Höhenverlauf unterschiedlichen Ist-Höhenwerten für die Höhe des Fahrgestells gegenüber der mindestens einen Hinterachse einen Referenz- Höhengradienten zuordnet;

- Verändern der Höhe des Fahrgestells gegenüber der mindestens einen Hinterachse derartig, dass sich die Kupplungsplatte des Zugfahrzeuges an die Sattelplatte des Aufliegers annähert;

- fortlaufendes Ermitteln von Ist-Höhenwerten und von Ist-Höhengradienten während des Veränderns der Höhe des Fahrgestells gegenüber der mindestens einen Hinterachse, wobei einem Ist-Höhenwert der aktuell ermittelte Ist- Höhengradient zugeordnet wird;

- Prüfen eines Ankoppelkriteriums durch Vergleichen eines aktuell ermittelten Ist-Höhengradienten mit einem Referenz-Höhengradienten, wobei der Referenz-Höhengradient herangezogen wird, der in dem eingelesenen Referenz- Höhenverlauf demselben Ist-Höhenwert zugeordnet ist wie der aktuell ermittelte Ist-Höhengradient;

- Beibehalten der Höhe des Fahrgestells gegenüber der mindestens einen Hinterachse bei Erfüllen des Ankoppelkriteriums, wobei das Ankoppelkriterium erfüllt ist, wenn der aktuell ermittelte Ist-Höhengradient von dem Referenz-Höhengradienten abweicht.

Vorzugsweise kann das Zugfahrzeug anschließend derartig an den Auflieger angenähert werden, dass der Königszapfen in einem Aufnahmeschlitz der Kupplungsplatte aufgenommen wird. Dadurch kann dieser über eine Verriegelungsvorrichtung fixiert werden, um den Ankoppelvorgang vollständig abzuschließen.

Vorteilhafterweise kann durch das erfindungsgemäße Verfahren also erreicht werden, dass auf eine Berührung der Kupplungsplatte mit der Sattelplatte erst dann geschlossen wird, wenn der Ist-Höhengradient von dem Referenz-Höhengradient abweicht. Daher ist der Indikator für dieses Ereignis nicht mehr eine Veränderung des Ist-Höhengradienten an sich, wie im Stand der Technik angegeben, sondern die Abweichung von der Referenz. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn das Fahrgestell beim Annähern der Kupplungsplatte an die Sattelplatte aufgrund von systeminternen Einstellung des Niveauregelsystems mit einer veränderten Stellgeschwindigkeit und damit einem veränderten Ist-Höhengradienten nach oben verfahren wird, ohne dass eine geänderte Belastung auf die Kupplungsplatte wirkt. Das Prüfen des Ankoppelkriteriums wird dadurch sicherer und der Ankoppelvorgang kann zuverlässiger und ohne Fehlinterpretationen durchgeführt werden. Vorzugsweise ist dazu weiterhin vorgesehen, dass der Referenz- Höhenverlauf vorab ermittelt wird, ohne dass die Kupplungsplatte des Zugfahrzeuges belastet wird, wobei dazu die Höhe des Fahrgestells gegenüber der mindestens einen Hinterachse zwischen einem ersten Höhenwert, beispielsweise einer Minimalhöhe, und einem zweiten Höhenwert, beispielsweise einer Maximalhöhe, einmalig oder mehrmalig verändert wird und während des Veränderns der Höhe des Fahrgestells gegenüber der mindestens einen Hinterachse fortlaufend Ist-Höhenwerte und Ist-Höhengradienten ermittelt werden, wobei einem Ist-Höhenwert der aktuell ermittelte Ist-Höhengradient als Referenz-Höhengradient zugeordnet und in dem Referenz-Höhenverlauf abgespeichert wird.

Dadurch wird eine einfache Ermittlung des Referenz-Höhenverlaufes ermöglicht, was insbesondere unmittelbar vor dem Ankoppelvorgang erfolgen kann, so dass auf eine aktuelle Referenz zurückgegriffen werden kann, die das aktuelle systeminterne Verhalten des Niveauregelsystems widerspiegelt.

Vorzugsweise ist weiterhin vorgesehen, dass der Ist-Höhengradient und/oder der Referenz-Höhengradient durch ein zeitlich versetztes Bestimmen von Ist-Höhenwerten erfolgt, wobei der zeitliche Versatz zwischen 100ms und 300ms beträgt. Dadurch wird eine einfache Ermittlung des jeweiligen Gradienten ermöglicht, wobei der zeitliche Versatz derartig gewählt ist, dass auf eine Berührung der Sattelplatte und der Kupplungsplatte rechtzeitig reagiert werden kann.

Vorzugsweise ist weiterhin vorgesehen, dass das Einstellen der Höhe über das Niveauregelsystem durch Festlegen eines Soll-Höhenwertes erfolgt. Daher kann in dem Verfahren, beispielsweise durch eine erfindungsgemäße Ankoppel-Steuereinrichtung, im jeweiligen Schritt des Verfahrens, ein Verändern der Höhe in einfacher Weise angewiesen werden. Dies kann vorzugsweise über einen Datenbus im Fahrzeug, insbesondere dem CAN- Bus, erfolgen, wodurch sich der Aufwand verringert, da das Niveauregelsystem ohnehin mit einem solchen Datenbus verbunden ist.

Vorzugsweise ist weiterhin vorgesehen, dass das Verändern der Höhe des Fahrgestells gegenüber der mindestens einen Hinterachse zum Annähern der Kupplungsplatte des Zugfahrzeuges an die Sattelplatte des Aufliegers erfolgt, nachdem die Sattelplatte des Aufliegers zumindest anteilig mit der Kupplungsplatte des Zugfahrzeuges in Überdeckung gebracht wurde, vorzugsweise durch ein manuelles oder automatisiertes Annähern des Zugfahrzeuges an den Auflieger. Dadurch wird sichergestellt, dass bei einer Veränderung der Höhe die Sattelplatte auf die Kupplungsplatte einwirken kann, um eine Abweichung des Ist-Höhengradienten vom Referenz- Höhengradienten feststellen zu können.

Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, dass die Höhe des Fahrgestells gegenüber der mindestens einen Hinterachse des Zugfahrzeuges vor dem in Überdeckung Bringen der Kupplungsplatte und der der Sattelplatte derartig eingestellt wird, dass sich die Kupplungsplatte und die Sattelplatte beim in Überdeckung Bringen nicht berühren. Dadurch kann sichergestellt werden, dass sich beide Platten erst dann berühren, wenn diese über das Niveauregelsystem gezielt aneinander angenähert werden. Eine Beschädigung der Platten sowie des Königszapfens kann dadurch vermieden werden.

Ergänzend kann dazu vorgesehen sein, dass das in Überdeckung Bringen der Kupplungsplatte und der der Sattelplatte derartig erfolgt, dass der Königszapfen die Kupplungsplatte nicht überdeckt, wobei zwischen der Kupplungsplatte und dem Königszapfen ein Sicherheitsabstand eingehalten wird. Dadurch kann verhindert werden, dass der Königszapfen beim Anheben des Fahrgestells nicht gegen die Kupplungsplatte drückt, wenn die Sattelplatte gegenüber der Kupplungsplatte nicht exakt ausgerichtet ist. Dadurch kann zudem verhindert werden, dass eine Abweichung von dem Referenz- Höhengradienten festgestellt wird, wenn der Königszapfen ungewollterweise gegen die Kupplungsplatte gelangt. Erst durch ein nachfolgendes Annähern des Zugfahrzeuges an den Auflieger gelangt der Königszapfen in den Aufnahmeschlitz der Kupplungsplatte, wobei deren Ausrichtung zueinander vorher noch geprüft werden kann.

Vorzugsweise ist weiterhin vorgesehen, dass das Ankoppelkriterium erfüllt ist, wenn der aktuell ermittelte Ist-Höhengradient einen Gradienten- Schwellwert unterschreitet, wobei der Gradienten-Schwellwert (dHS) in Abhängigkeit eines Toleranzfaktors (T) aus dem Referenz-Höhengradienten (dHR) ermittelt wird, vorzugsweise aus dHS = T x dHR. Dadurch wird sichergestellt, dass auf eine Berührung zwischen der Kupplungsplatte und der Sattelplatte nicht bereits bei jeglichen Abweichungen geschlossen wird, da diese auch messtechnisch bedingt sein können. Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, dass der Toleranzfaktor zwischen 0,7 und 0,85 liegt, vorzugsweise bei 0,8. Bei einer Abweichung von zwischen mindestens 15% und mindestens 30%, vorzugsweise mindestens 20% kann mit hoher Sicherheit davon ausgegangen werden, dass eine Berührung erfolgt ist.

Vorzugsweise ist weiterhin vorgesehen, dass für das Erfüllen des Ankoppelkriteriums ergänzend geprüft wird, ob ein Ist-Achslastwert, der eine Achslast auf die mindestens eine Hinterachse bei Vorliegen einer Abweichung zwischen dem aktuell ermittelten Ist-Höhengradienten und dem Referenz-Höhengradienten angibt, von einer Referenz-Achslast, die vor dem Verändern der Höhe des Fahrgestells gegenüber der mindestens einen Hinterachse ermittelt wird, nach oben hin abweicht. Vorteilhafterweise kann also durch eine Auswertung der Achslast darauf geschlossen werden, ob der Auflieger zusätzlich auf das Fahrgestell bzw. die Hinterachse einwirkt. Dadurch kann eine Plausibilisierung erfolgen. Im Speziellen kann dabei vorgesehen sein, dass das Ankoppelkriterium erfüllt ist, wenn eine Achslast-Differenz zwischen der Referenz-Achslast und dem Ist-Achslastwert bei Vorliegen einer Abweichung zwischen dem aktuell ermittelten Ist-Höhengradienten und dem Referenz-Höhengradienten darauf hinweist, dass sich die Achslast auf die mindestens eine Hinterachse um mehr als 1t verändert hat. Dies ist ein sicheres Kriterium, ob der Auflieger über die Kupplungsplatte auf die Hinterachse einwirkt.

Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, dass der Ist-Achslastwert und/oder die Referenz-Achslast über das Niveauregelsystem ermittelt wird. Vorteilhafterweise sind also keine weiteren Sensoren für eine derartige Plausibilisierung nötig.

Vorzugsweise ist weiterhin vorgesehen, dass das Verfahren vollautonom oder teilautnom durchgeführt wird. Demnach kann der Ankoppelvorgang je nach Anwendung auch ohne oder zumindest teilweise ohne Personal durchgeführt werden, was den Aufwand verringert.

Erfindungsgemäß ist weiterhin eine Ankoppel-Steuereinrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, wobei die Ankoppel-Steuereinrichtung ausgebildet ist, ein Niveauregelsystem in einem Zugfahrzeug derartig anzusteuern, dass sich eine Höhe eines Fahrgestells des Zugfahrzeuges gegenüber mindestens einer Hinterachse des Zugfahrzeuges verändert. Weiterhin ist die Ankoppel-Steuereinrichtung ausgebildet, mindestens die folgenden Schritte auszuführen:

- Einlesen eines Referenz-Höhenverlaufes, wobei der Referenz- Höhenverlauf unterschiedlichen Ist-Höhenwerten für die Höhe des Fahrgestells gegenüber der mindestens einen Hinterachse einen Referenz- Höhengradienten zuordnet;

- Ansteuern des Niveauregelsystems zum Verändern der Höhe des Fahrgestells gegenüber der mindestens einen Hinterachse derartig, dass sich die Kupplungsplatte des Zugfahrzeuges an die Sattelplatte des Aufliegers annähert;

- fortlaufendes Ermitteln von Ist-Höhenwerten und von Ist-Höhengradienten während des Veränderns der Höhe des Fahrgestells gegenüber der mindes- tens einen Hinterachse, wobei einem Ist-Höhenwert der aktuell ermittelte Ist- Höhengradient zugeordnet ist;

- Prüfen eines Ankoppelkriteriums durch Vergleichen eines aktuell ermittelten Ist-Höhengradienten mit einem Referenz-Höhengradienten, wobei der Referenz-Höhengradient herangezogen wird, der in dem eingelesenen Referenz- Höhenverlauf demselben Ist-Höhenwert zugeordnet ist wie der aktuell ermittelte Ist-Höhengradient;

- Ansteuern des Niveauregelsystems zum Beibehalten der Höhe des Fahrgestells gegenüber der mindestens einen Hinterachse bei Erfüllen des Ankoppelkriteriums, wobei das Ankoppelkriterium erfüllt ist, wenn der aktuell ermittelte Ist-Höhengradient von dem Referenz-Höhengradienten abweicht.

Vorzugsweise ist die Ankoppel-Steuereinrichtung ferner ausgebildet, die Ist-Höhenwerte von einem Höhensensor des Niveauregelsystems zu empfangen. Daher sind keine weiteren Sensoren nötig, da diese in einem Niveauregelsystem bereits vorhanden sind und beispielsweise über den Datenbus des Fahrzeuges, insbesondere dem CAN-Bus, zur Verfügung stehen.

Erfindungsgemäß ist weiterhin ein (zweiteiliges) Fahrzeug bestehend aus einem Zugfahrzeug und einem an das Zugfahrzeug ankuppelbaren Auflieger vorgesehen, wobei das Zugfahrzeug ein Fahrgestell und eine daran angeordnete Kupplungsplatte und der Auflieger eine Sattelplatte mit einem Königszapfen aufweist, wobei der Königszapfen im angekoppelten Zustand durch eine Verriegelungsvorrichtung schwenkbar an der Kupplungsplatte fixiert werden kann, wobei das Zugfahrzeug weiterhin eine erfindungsgemäße Ankoppel-Steuereinrichtung sowie ein Niveauregelsystem zum Verändern einer Höhe eines Fahrgestells des Zugfahrzeuges gegenüber mindestens einer Hinterachse des Zugfahrzeuges aufweist. Die Ankoppel- Steuereinrichtung kann dabei in dem Niveauregelsystem integriert sein oder als externe Steuereinrichtung mit dem Niveauregelsystem kommunizieren, insbesondere über einen Datenbus im Fahrzeug, insbesondere einem CAN- Bus, so dass auch eine einfache Nachrüstbarkeit der Ankoppel- Steuereinrichtung und/oder eine einfache Erweiterbarkeit des Niveauregelsystems gegeben ist.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 ein zweiteiliges Fahrzeug aus einem Zugfahrzeug und einem Auflieger;

Fig. 1 a eine Detailansicht einer Kupplungsplatte des Zugfahrzeuges gemäß Fig. 1 ;

Fig. 2 ein Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens;

Fig. 3, 5, 7 das zweiteilige Fahrzeug gemäß Fig. 1 während des erfindungsgemäßen Ankuppelvorgangs; und

Fig. 4, 6 Diagramme zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.

In Figur 1 ist schematisch ein zweiteiliges Fahrzeug 1 , insbesondere ein Nutzfahrzeug, dargestellt, das aus einem Zugfahrzeug 1 a und einem abgestellten Auflieger 1 b besteht. Das Zugfahrzeug 1 a weist ein Fahrgestell 2 o- der Fahrzeugrahmen auf, an dem sich die Fahrerkabine 3 sowie eine Kupplungsvorrichtung mit einer Kupplungsplatte 5 (hitch plate) zum Ankoppeln des Aufliegers 1 b an das Zugahrzeug 1 a befinden. An dem Auflieger 1 b ist ein Königszapfen 6 unterhalb einer Sattelplatte 7 befestigt, wobei der Königszapfen 6 in einem Aufnahmeschlitz 8 (s. Fig. 1 a) in der Kupplungsplatte 5 des Zugfahrzeuges 1 a aufgenommen und darin über eine Verriegelungsvorrichtung 4 verriegelt bzw. fixiert werden kann, um den Auflieger 1 b schwenkbar an das Zugfahrzeug 1 a anzukoppeln. Das Zugfahrzeug 1 a weist ferner ein Niveauregelsystem 10, z.B. ein ECAS („Electronically Controlled Air Suspension“, Elektronisch geregelte Luftfederung) auf, über das das Fahrgestell 2 gegenüber einer oder mehrerer Hinterachsen 1 1 des Zugfahrzeuges 1 a aktiv angehoben oder abgesenkt werden kann. Da die Kupplungsvorrichtung mit der Kupplungsplatte 5 mit dem Fahrgestell 2 fest verbunden ist, wird über das Niveauregelsystem 10 gleichzeitig auch eine Höhe der Kupplungsplatte 5 gegenüber der Hinterachse^) 11 und daher auch gegenüber einem Untergrund U eingestellt.

Das Niveauregelsystem 10 wird von einer Niveauregel- Steuereinrichtung 12 gesteuert. Diese kann bei Vorliegen eines Niveauregel- Signals SN das Fahrgestell 2 entsprechend gegenüber der oder den Hinterachsen 11 aktiv anheben oder absenken, beispielsweise durch ein aktives Belüften oder Entlüften von Federbälgen (nicht dargestellt) des Niveauregelsystems 10. Das Niveauregel-Signal SN kann beispielsweise einen Soll- Höhenwert HSoll beinhalten, über das der Niveauregel-Steuereinrichtung 12 eine gewünschte Höhe H zwischen dem Fahrgestell 2 und der oder den Hinterachsen 1 1 vorgegeben werden kann.

Weiterhin weist das Niveauregelsystem 10 einen Höhensensor 13 auf, der ausgebildet ist, die aktuell vorliegende Höhe H zwischen dem Fahrgestell 2 und der oder den Hinterachsen 11 zu messen. Das Niveauregelsystem 10 kann einen entsprechenden Ist-Höhenwert Hist, der die aktuell gemessene Höhe H charakterisiert, über ein Höhen-Signal SH ausgeben. Aus diesem Ist- Höhenwert Hist kann grundsätzlich aus einfachen geometrischen Betrachtungen auch die Höhe zwischen der Kupplungsplatte 5 und der oder den Hinterachse^) 1 1 bzw. dem Untergrund U abgeleitet werden.

Im Zugfahrzeug 1 a ist weiterhin eine Ankoppel-Steuereinrichtung 14 vorgesehen, über die ein Ankoppelvorgang AV gesteuert werden kann. Die Ankoppel-Steuereinrichtung 14 ist dabei ausgebildet, das Höhen-Signal SH mit dem Ist-Höhenwert Hist einzulesen und ein Niveauregel-Signal SN mit einem entsprechenden Soll-Höhenwert HSoll an die Niveauregel- Steuereinrichtung 12 auszugeben, um ein Absenken oder Anheben des Zugfahrzeuges 1 a aktiv anzufordern.

Die Ankoppel-Steuereinrichtung 14 kann dazu in der Niveauregel- Steuereinrichtung 12 integriert sein oder aber als externe Einheit, z.B. zum Nachrüsten oder Erweitern eines bestehenden Niveauregelsystems 10, vorgesehen sein. Als externe Einheit kann die Ankoppel-Steuereinrichtung 14 beispielsweise über einen Datenbus 15, beispielsweise einen CAN-Bus 15a, mit der Niveauregel-Steuereinrichtung 12 kommunizieren, um die Signale SN, SH auszutauschen.

Für einen Ankoppelvorgang AV ist gemäß Fig. 2 beispielsweise vorgesehen, dass über die Ankoppel-Steuereinrichtung 14 die folgenden Schritte ausgeführt werden:

Zunächst ist sicherzustellen, dass die Höhe H zwischen dem Fahrgestell 2 und der oder den Hinterachsen 11 derartig eingestellt ist, dass das Zugfahrzeug 1 a rückwärts an den Auflieger 1 b heranfahren kann. Dazu gibt die Ankoppel-Steuereinrichtung 14 der Niveauregel-Steuereinrichtung 12 in einem ersten Schritt ST1 über das Niveauregel-Signal SN als Soll-Höhenwert HSoll einen ersten Höhenwert H1 , beispielsweise eine Minimalhöhe HMin, vor. Dieser erste Höhenwert H1 wird derartig festgelegt, dass das Zugfahrzeug 1 a nach der Einstellung des ersten Höhenwertes H1 an den Auflieger 1 b herangefahren werden kann, ohne dass sich die Kupplungsplatte 5 und die Sattelplatte 7 berühren können. Vorzugsweise soll auch der Königszapfen 6 höher liegen als die Kupplungsplatte 5, um eine Berührung beim Annähern zu vermeiden. Dieser Zustand ist in Fig. 1 dargestellt.

In einem nachfolgenden zweiten Schritt ST2 wird das Zugfahrzeug 1 a derartig an den abgestellten Auflieger 1 b herangefahren (manuell oder autonom), dass sich die Kupplungsplatte 5 und die Sattelplatte 7 zumindest teil- weise überdecken. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass der Königszapfen 6 nicht in Überdeckung mit der Kupplungsplatte 7 gelangt, in etwa durch Einhalten eines longitudinalen Sicherheitsabstandes S von ca. 0,7m, wie in Fig.

3 dargestellt. In einem dritten Schritt ST3 wird ein vorab bereitgestellter Referenz-Höhenverlauf HVR eingelesen bzw. geladen, der beispielhaft in Fig. 4 dargestellt ist. Das Einlesen des Referenz-Höhenverlaufes HVR kann grundsätzlich auch schon vor den oder parallel zu den Schritten ST1 und ST2 erfolgen.

Der Referenz-Höhenverlauf HVR ordnet dabei der Höhe H zwischen dem Fahrgestell 2 und der oder den Hinterachsen 11 einen Referenz- Höhengradienten dHR zu. Der Referenz-Höhengradient dHR gibt dabei an, wie schnell bzw. mit welcher Stellgeschwindigkeit sich die Höhe H beim Anheben oder Absenken des Fahrgestells 2 verändert, wenn das Fahrgestell 2 nicht durch eine zusätzliche Last eines Aufliegers 1 b belastet wird (unladen condition). Der Referenz-Höhenverlauf HVR wird ermittelt, indem die Höhe H zwischen dem ersten Höhenwert H1 , beispielsweise der Minimalhöhe HMin, und einem zweiten Höhenwert H2, beispielsweise einer Maximalhöhe HMax, verändert wird. Gleichzeitig wird aus aktuell über den Höhensensor 13 gemessenen Ist-Höhenwerten Hist fortlaufend der Referenz-Höhengradient dHR bestimmt. Der Referenz-Höhengradient dHR kann beispielsweise aus zwei Ist-Höhenwerten Hist berechnet werden, die mit einem zeitlichen Versatz dt von zwischen 100ms und 300ms gemessen wurden, woraus sich unmittelbar die Stellgeschwindigkeit (Höhengradient) ergibt. Der derartig ermittelte Referenz-Höhengradient dHR wird dann der aktuell vorliegenden Höhe H, die aus dem aktuell gemessenen Ist-Höhenwert Hist folgt, zugeordnet. Durch eine derartige fortlaufende Ermittlung wird der Referenz-Höhenverlauf HVR festgelegt.

Der Referenz-Höhenverlauf HVR kann auch aus mehreren Durchläufen folgen, indem die Höhe H zwischen dem ersten Höhenwert H1 und dem zweiten Höhenwert H2 mehrfach rampenartig (in beiden Richtungen) verstellt und der korrespondierende Referenz-Höhengradient dHR aufgezeichnet wird, wie in Fig. 4 dargestellt. Aus den mehreren Durchläufen kann dann für jede Höhe H beispielsweise ein Mittelwert für den jeweils zugeordneten Referenz-Höhengradienten dHR gebildet werden, um Messungenauigkeiten zu filtern.

Der Referenz-Höhenverlauf HVR wird vorab, d.h. vor dem ersten Schritt ST1 , beispielsweise unmittelbar bevor der erste Höhenwert H1 eingestellt und das Zugfahrzeug 1 a an den Auflieger 1 b herangefahren ist, ermittelt, um auf einen möglichst aktuellen Referenz-Höhenverlauf HVR zurückgreifen zu können. Der Referenz-Höhenverlauf HVR kann aber auch einmalig z.B. am Bandende oder in beliebigen regelmäßigen Abständen ermittelt werden. Er wird anschließend auf der Ankoppel-Steuereinrichtung 14 gespeichert, so dass für den Ankoppelvorgang AV auf die einzelnen Werte für den Referenz- Höhengradienten dHR zurückgegriffen werden kann.

Nachfolgend wird in einem vierten Schritt ST4 durch die Vorgabe eines zweiten Höhenwertes H2, beispielsweise einer Maximalhöhe HMax, als Soll- Höhenwert HSoll an die Niveauregel-Steuereinrichtung 12 über das Niveauregel-Signal SN ein Anheben des Fahrgestells 2 angefordert. Dadurch nähert sich die Kupplungsplatte 5 an die in Überdeckung gebrachte Sattelplatte 7 an, wie in Fig. 5 dargestellt.

Durch eine Auswertung des Höhen-Signals SH bzw. der darin enthaltenen Ist-Höhenwerte Hist wird in einem fünften Schritt ST5 fortlaufend ein aktuell vorliegender Ist-Höhengradient dH I berechnet. Dies erfolgt auch hier dadurch, dass zwei Ist-Höhenwerte Hist mit einem zeitlichen Versatz dt von zwischen 100ms und 300ms gemessen werden und daraus die aktuelle Geschwindigkeit des Anhebens bzw. der aktuelle Ist-Höhengradient dH I für die aktuell vorliegende Höhe H berechnet wird. Darüber kann dem aktuellen Ist- Höhenwert Hist ein aktueller Ist-Höhengradient dH I zugeordnet werden. In einem nachfolgenden sechsten Schritt ST6 wird ein Ankoppelkriterium AK geprüft, das angibt, ob die Sattelplatte 7 die Kupplungsplatte 5 berührt. Dies erfolgt durch einen Vergleich des dem aktuellen Ist-Höhenwert Hist zugeordneten Ist-Höhengradienten dH I mit dem Referenz- Höhengradienten dHR, der demselben Ist-Höhenwert Hist zugeordnet ist. Der Referenz-Höhengradient dHR geht dabei für den aktuellen Ist-Höhenwert Hist aus dem im dritten Schritt ST3 eingelesenen Referenz-Höhenverlauf HVR hervor.

Durch den Vergleich im sechsten Schritt ST6 kann ermittelt werden, ob sich während des Einstellens des zweiten Höhenwertes H2 dieselben Höhengradienten (vgl. dH I) ergeben wie im unbelasteten Zustand (vgl. dHR). Daraus folgt unmittelbar, ob die Sattelplatte 7 bei dem aktuellen Ist- Höhenwert Hist auf die Kupplungsplatte 5 einwirkt. Die Höhenveränderung bzw. der ermittelte Ist-Höhengradient dH I gibt nämlich auch unmittelbar an, wie schnell die Kupplungsplatte 5 angehoben wird, da diese fest mit dem Fahrgestell 2 verbunden ist. Eine Berührung zwischen der Kupplungsplatte 5 und der Sattelplatte 7 hat daher auch unmittelbare Auswirkungen auf die Bewegung des Fahrgestells 2 und damit auf den Ist-Höhengradienten dH I :

Liegt die Sattelplatte 7 nicht an der Kupplungsplatte 5 an, so ist zu erwarten, dass der Ist-Höhengradient dH I dem Referenz-Höhengradienten dHR entspricht, da keine zusätzliche Belastung auf das Fahrgestell 2 einwirkt und dieses ungehindert nach oben gefahren wird. Weicht der einem bestimmten Ist-Höhenwert Hist zugeordnete Ist-Höhengradient dH I allerdings von dem diesem Ist-Höhenwert Hist ebenfalls zugeordneten Referenz- Höhengradienten dHR ab, so wirkt eine zusätzliche Belastung auf das Fahrgestell 2, vornehmlich über die Kupplungsplatte 5 durch das Gewicht des Aufliegers 1 b.

Dies ist beispielhaft für zwei unterschiedliche Auflieger 1 b in Fig. 6 dargestellt, wobei gestrichelt der Referenz-Höhenverlauf HVR eingezeichnet ist. Demnach weicht der Verlauf des Ist-Höhengradienten dH I ab den Ist- Höhenwerten H3 bzw. H4 von dem Referenz-Höhengradienten dHR des Referenz-Höhenverlaufes HVR ab, wobei ein dritter Ist-Höhenwert H3 und der vierte Ist-Höhenwert H4 jeweils einem anderen Auflieger 1 b zugeordnet ist. Die beiden Ist-Höhenwerte H3, H4 unterscheiden sich deshalb, weil die jeweiligen Auflieger 1 b in unterschiedlichen Höhen abgestellt sind, die Sattelplatte 7 also früher bzw. später gegen die Kupplungsplatte 5 gelangt und zu einem Abknicken des gemessenen Höhenverlaufes gegenüber dem Referenz-Höhenverlauf HVR führt.

Das Ankoppelkriterium AK ist daher für den jeweiligen Auflieger 1 b erfüllt, wenn aus dem durchgeführten Vergleich folgt: dH I (Hist) =/= dHR (Hist). Dies kann auch unter Berücksichtigung eines Toleranzfaktors T erfolgen, um ungewollte Abweichungen aufgrund von Fehlern zu kompensieren. So kann das Ankoppelkriterium AK beispielsweise dann erfüllt sein, wenn der Ist- Höhengradient dH I um mehr als 20% von dem Referenz-Höhengradienten dHR abweicht. Fällt also der für einen Ist-Höhenwert Hist ermittelte Ist- Höhengradient dHIst unter einen Gradienten-Schwellwert dHS = T x dHR = 0,8 x dHR so ist das Ankoppelkriterium AK erfüllt, da davon ausgegangen werden kann, dass der Auflieger 1 b, im Speziellen die Sattelplatte 7, auf das Zugfahrzeug 1 a, im Speziellen die Kupplungsplatte 5, einwirkt.

Da für das Prüfen des Ankoppelkriteriums AK das Verhalten für den unbelasteten Fall zum Vergleich herangezogen wird, kann eine Berührung zwischen der Kupplungsplatte 5 und der Sattelplatte 7 sicher ausgeschlossen werden, wenn sich beim Hochfahren des Fahrgestells 2 Veränderungen in der Stellgeschwindigkeit bzw. dem Ist-Höhengradienten dHIst ergeben, die nicht auf das Einwirken des Aufliegers 1 b zurückzuführen sind, sondern auf normale Verhaltensweisen bzw. Eigenarten des Niveauregelsystems 10 selbst, die auch im unbelasteten Fall auftreten. Ergänzend kann zum Erfüllen des Kupplungskriteriums AK geprüft werden, wie sich bei einem Unterschreiten des Gradienten-Schwellwertes dHS eine auf die Hinterachse(n) 1 1 wirkende Achslast L verändert hat. Diese Achslast L kann durch das Niveauregelsystem 10 selbst ermittelt und ausgegeben werden, indem beispielsweise bei einem ECAS als Niveauregelsystem 10 die vorherrschenden pneumatischen Drücke in den Luftbälgen ausgewertet werden. Dazu wird irgendwann vor dem Annähern des Zugfahrzeuges 1 a an den Auflieger 1 b im Schritt ST4 aus einem vom Niveauregelsystem 10 ausgegebenen Achslast-Signal SL der zu diesem Zeitpunkt vorliegende Ist-Achslastwert LI als Referenz-Achslast LR gespeichert. Nachdem ein Unterschreiten des Gradienten-Schwellwertes dHS im sechsten Schritt ST6 festgestellt wurde, wird der dann vorliegende Ist-Achslastwert LI mit der Referenz-Achslast LR verglichen.

Aus einer Achslast-Differenz dL=LI-LR kann darauf geschlossen werden, wie stark sich die Belastung bzw. das Gewicht (Achslast L) auf die Hinterachse^) 1 1 verändert hat. Weist die Achslast-Differenz dL darauf hin, dass sich die Achslast L beim Ankuppelvorgang AV um mehr als 1 t verändert hat, so ist das Unterschreiten des Gradienten-Schwellwertes dHS infolge eines Anliegens der Sattelplatte 7 an der Kupplungsplatte 5 plausibel. Das Kupplungskriterium AK kann daher mit hoher Sicherheit als erfüllt angesehen werden.

Ist das Ankoppelkriterum AK erfüllt, kann in einem siebenten Schritt ST7 über das Niveauregel-Signal SN ausgegeben werden, dass der aktuelle Ist- Höhenwert Hist als Soll-Höhenwert HSoll verwendet wird, woraufhin das Anheben des Fahrgestells 2 über das Niveauregelsystem 10 gestoppt wird. Ist das Ankoppelkriterium AK nicht erfüllt, wird mit den Schritten ST5 und ST6 fortgefahren, d.h. das Fahrgestell 2 wird weiter angehoben.

Ist das Ankoppelkriterium AK erfüllt und ein weiteres Anheben des Fahrgestells 2 gestoppt, so kann das Zugfahrzeug 1 a in einem nachfolgen- den achten Schritt ST8 weiter an den Auflieger 1 b herangefahren werden (s. Fig. 7), wobei dazu über das Niveauregel-Signal SN ergänzend ein Absenken des Zugfahrzeuges 1 a angefordert werden kann, um das Aufnehmen des Königszapfens 6 in dem Aufnahmeschlitz 8 zu erleichtern. In einem abschließenden neunten Schritt ST9 kann dann die Verriegelungsvorrichtung 4 betätigt werden, um den Königszapfen 6 in dem Aufnahmeschlitz 8 zu fixieren. Weiterhin kann eine Stütze 16 des Aufliegers 1 b, auf der dieser ursprünglich abgestellt war, hochgeschwenkt werden. Der Ankoppelvorgang AK ist damit abgeschlossen.

Bezugszeichenliste (Bestandteil der Beschreibung)

1 Fahrzeug

1a Zugfahrzeug

1 b Auflieger

2 Fahrgestell

3 Fahrerkabine

4 Verriegelungsvorrichtung

5 Kupplungsplatte

6 Königszapfen

7 Sattelplatte

8 Aufnahmeschlitz

10 Niveauregelsystem

11 Hinterachse des Zugfahrzeuges 1 a

12 Niveauregel-Steuereinrichtung

13 Höhensensor

14 Ankoppel-Steuereinrichtung

15 Datenbus

15a CAN-Bus

16 Stütze am Auflieger 1 b

AK Ankoppelkriterium

AV Ankoppelvorgang dHI Ist-Höhengradient dHR Referenz-Höhengradient dHS Gradienten-Schwellwert dL Achslast-Differenz dt zeitlicher Versatz

H Höhe zwischen dem Fahrgestell 2 und der Hinterachse 11

H1 erster Höhenwert

H2 zweiter Höhenwert

H3 dritter Höhenwert

H4 vierter Höhenwert Hlst Ist-Höhenwert

HMax Maximalhöhe

HMin Minimalhöhe

HSoll Soll-Höhenwert

HVR Referenz-Höhenverlauf

L Achslast

LI Ist-Achslastwert

LR Referenz-Achslast

SH Höhen-Signal

SL Achslast-Signal

SN Niveauregel-Signal

T Toleranzfaktor

U Untergrund

ST1 - ST9 Schritte des Verfahrens