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Title:
METHOD FOR CREATING AN ANALYSIS DATASET FOR AN EVELAUATION OF AN ULTRASONIC TEST
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/234022
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for creating an analysis dataset for an evaluation of an ultrasonic test of an object, comprising the following steps: providing a first and second measurement dataset, wherein each measurement dataset is based on at least one ultrasonic measurement of a region of an object and a SAFT analysis of the ultrasonic measurement; assigning a first test fault size to at least one volume element of the first measurement dataset, wherein the volume element of the first measurement dataset is assigned to at least one part of the region; assigning a second test fault size to at least one volume element of the second measurement dataset, wherein the volume element of the second measurement dataset is assigned to at least one part of the region; creating the analysis dataset with at least one volume element, which is assigned to at least one part of the region; and assigning a third test fault size to the volume element of the analysis dataset, wherein the third test fault size is formed from the maximum of the first and second test fault sizes. The invention also relates to a method for evaluating an ultrasonic test of an object by means of the analysis dataset created according to the invention.

Inventors:
MOOSHOFER HUBERT (DE)
VRANA JOHANNES (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/064565
Publication Date:
December 27, 2018
Filing Date:
June 04, 2018
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
G01N29/04; G01N29/06; G01N29/22; G01N29/24; G01N29/26; G01N29/265; G01N29/44; G01S15/89
Domestic Patent References:
WO2013104525A12013-07-18
Foreign References:
DE4416829A11995-11-23
Other References:
None
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Erstellung eines Auswertedatensatzes für eine Bewertung einer Ultraschallprüfung eines Objektes, um- fassend die Schritte:

- Bereitstellen eines ersten und zweiten Messdatensatzes, wo¬ bei jeder Messdatensatz auf wenigstens einer Ultraschall¬ messung eines Bereiches des Objektes und einer SAFT-Aus- wertung der Ultraschallmessung basiert;

- Zuordnen einer ersten Ersatzfehlergröße zu wenigstens einem Volumenelement des ersten Messdatensatzes, wobei das Volu¬ menelement des ersten Messdatensatzes wenigstens einem Teil des Bereiches zugeordnet ist;

- Zuordnen einer zweiten Ersatzfehlergröße zu wenigstens einem Volumenelement des zweiten Messdatensatzes, wobei das Volumenelement des zweiten Messdatensatzes wenigstens dem Teil des Bereiches zugeordnet ist;

- Erstellen des Auswertedatensatzes mit wenigstens einem Vo¬ lumenelement, das wenigstens dem Teil des Bereiches zuge- ordnet ist; und

- Zuordnen einer dritten Ersatzfehlergröße zum Volumenelement des Auswertedatensatzes, wobei die dritte Ersatzfehlergröße aus dem Maximum der ersten und zweiten Ersatzfehlergrößen gebildet wird.

2. Verfahren gemäß Anspruch 1, bei dem das Volumenelement des ersten Messdatensatzes und das Volumenelement des zweiten Messdatensatzes mittels einer Translation, Rotation, Dilata¬ tion und/oder mittels eines Abtastverfahrens in Übereinstim- mung gebracht werden.

3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, bei dem vor der Bildung des Maximums eine Normierung der ersten und/oder zweiten Ersatzfehlergröße erfolgt.

4. Verfahren gemäß Anspruch 3, bei dem der erste Messdatensatz auf einer Ultraschallmessung mit einer ersten Einschallrichtung und der zweite Messdatensatz auf einer Ultraschall- messung mit einer zweiten Einschallrichtung basiert, und bei dem eine von der jeweiligen Einschallrichtung abhängige Normierung der ersten und/oder zweiten Ersatzfehlergröße erfolgt .

5. Verfahren gemäß Anspruch 4, bei dem die Normierung mittels eines Ellipsoids erfolgt, der die jeweilige Normierung in Ab¬ hängigkeit der jeweiligen Einschallrichtung festlegt. 6. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 3 bis 5, bei dem der erste Messdatensatz auf einer Ultraschallmessung mit einer ersten Polarisation des eingeschallten Ultraschalls und der zweite Messdatensatz auf einer Ultraschallmessung mit einer zweiten Polarisation des eingeschallten Ultraschalls basiert, und bei dem eine von der jeweiligen Polarisation abhängige

Normierung der ersten und/oder zweiten Ersatzfehlergröße erfolgt .

7. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 3 bis 6, bei dem der erste Messdatensatz auf einer Ultraschallmessung mit einem ersten Ultraschallprüfköpf und der zweite Messdatensatz auf einer Ultraschallmessung mit einem zweiten Ultraschallprüf- köpf basiert, und bei dem eine vom verwendeten Ultraschall¬ prüfkopf abhängige Normierung der ersten und/oder zweiten Er- satzfehlergröße erfolgt.

8. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 3 bis 7, bei dem die jeweilige Normierung durch eine jeweilige maximal zulässige Ersatzfehlergröße festgelegt wird.

9. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 3 bis 8, bei dem vor der Bildung des Maximums eine von einer Verwendung des Objektes abhängige Normierung der ersten und/oder zweiten Ersatzfehlergröße erfolgt.

10. Verfahren zur Bewertung einer Ultraschallprüfung eines Objektes, umfassend die Schritte: - Erstellen eines Auswertedatensatzes mittels eines Verfah¬ rens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9; und

- Bewerten von Defekten innerhalb des Objektes, insbesondere ihrer Defektgrößen, mittels des erstellten Auswertedaten- satzes.

Description:
Beschreibung

Verfahren zur Erstellung eines Auswertedatensatzes für eine Bewertung einer Ultraschallprüfung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erstellung eines Auswertedatensatzes für eine Bewertung einer Ultraschallprü ¬ fung eines Objektes, insbesondere eines Bauteils. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Bewertung einer Ult- raschallprüfung des Objektes, welche auf den erstellten Auswertedatensatz basiert.

Bei einer Ultraschallprüfung eines Objektes, insbesondere eines Bauteils, wird das zugehörige Prüfvolumen mittels ver- schiedener einzelner Ultraschallmessungen (Scans) und/oder verschiedener Prüfköpfe und/oder mittels verschiedener Einschallrichtungen geprüft. Insbesondere werden zur Erkennung von Defekten innerhalb des Objektes, welche eine zueinander verschiedene Orientierung aufweisen, mehrere Einschallwinkel bei der Ultraschallprüfung des Objektes verwendet. Hierzu sind insbesondere Sender-Empfänger-Prüfköpfe (abgekürzt SE- Prüfköpfe) sowie Einzelschwingerprüfköpfe vorgesehen. Weiter ¬ hin ist zur Erkennbarkeit beziehungsweise Detektion oberflä ¬ chennaher Defekte, insbesondere von Rissen (Winkelspiegel) und Rissspitzen, transversal polarisierter Ultraschall

(Transversalwellen) vorteilhaft.

Beispielsweise werden bei einer Ultraschallprüfung eines rotationssymmetrischen Objektes die Einschallrichtungen radial, axial, radial/tangential und axial/tangential unterschieden. Die axiale und axiale/tangentiale Ultraschallprüfung kann in Bezug auf das Objekt von zwei verschiedenen Seiten erfolgen. Die radiale Ultraschallprüfung erfolgt typischerweise vom Au ¬ ßendurchmesser oder Innendurchmesser des Objektes. Die radia- le/tangentiale Ultraschallprüfung kann vom Außendurchmesser des Objektes erfolgen. Gleichermaßen kann bei jedem Scan der Ultraschallprüfung eine unterschiedliche Größe der Apertur verwendet werden. Hierbei kann die Größe der Apertur an den jeweiligen Scan angepasst sein.

Die bei der Ultraschallprüfung verwendeten Prüfköpfe können eine Fokussierung aufweisen. Alternativ können Prüfköpfe, die als sogenannte Phased-Array-Prüfköpfe ausgebildet sind, mit verschiedenen Ansteuerungen (englisch: Focal-Laws) , beispielsweise verschiedenen Aperturen, verschiedenen Einschallwinkeln und/oder verschiedenen Fokussierungen, verwendet wer- den.

Basierend auf Messdatensätze, die mittels einer Ultraschall ¬ prüfung erfasst wurden, kann eine SAFT-Auswertung (Syntheti- sche-Apertur-Fokus-Technik; abgekürzt SAFT) der Messdatensät- ze erfolgen. Hierbei wird durch die SAFT-Auswertung (englisch: Synthetic-Aperture-Focusing-Technique ; abgekürzt SAFT) die Nachweisgrenze, die Defektbewertung und die Trennung von Gruppenanzeigen verbessert. Typischerweise ist es bei einer Ultraschallprüfung erforderlich, einen vollständigen SAFT-ausgewerteten Messdatensatz zu analysieren, was mit einem entsprechend hohen Aufwand verbunden ist. Mit anderen Worten ist es erforderlich jede Ultraschallmessung einer Ultraschallprüfung einzeln zu analysie- ren, da die einzelnen Ultraschallmessungen - wie obenstehend beschrieben - mit verschiedenen Anforderungen und Ausgestaltungen erfolgt sein können. Dadurch wird die Auswertung der Ultraschallprüfung des Objektes deutlich erschwert. Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Ansätze zur Zu ¬ sammenführung von einzelnen Ultraschallmessungen (Scans) bekannt, wobei die Ultraschallmessungen beispielsweise mit ver ¬ schiedenen Prüfköpfen und/oder unter verschiedenen Bedingungen erfasst wurden. Nachteilig an den bekannten Verfahren ist, dass deren Ergebnis der Zusammenführung typischerweise schwer zu interpretieren ist. Insbesondere ist es problema ¬ tisch zu erkennen, ob ein Defekt innerhalb des Objektes zu- lässig ist, das heißt, ob seine Defektgröße unterhalb einer zulässigen Defektgröße ist.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen einheitlichen Bezug zwischen wenigstens zwei Ultraschallmes ¬ sungen herzustellen und somit eine Erstellung eines der Auswertung der Ultraschallprüfung zugrundeliegenden Auswertedatensatzes zu verbessern. Die Aufgabe wird durch einen Gegenstand mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruches 1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruches 10 gelöst. In den abhängigen Patentansprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung angegeben.

Das erfindungsgemäße Verfahren zur Erstellung eines Auswert ¬ datensatzes für eine Bewertung einer Ultraschallprüfung eines Objektes, insbesondere eines Bauteils, besonders bevorzugt eines rotationssymmetrischen Bauteils, umfasst wenigstens die folgenden Schritte:

- Bereitstellen eines ersten und zweiten Messdatensatzes, wo ¬ bei jeder Messdatensatz auf wenigstens einer Ultraschall ¬ messung eines Bereiches des Objektes und einer SAFT-Aus- wertung der Ultraschallmessung basiert;

- Zuordnen einer ersten Ersatzfehlergröße zu wenigstens einem Volumenelement des ersten Messdatensatzes, wobei das Volu ¬ menelement des ersten Messdatensatzes wenigstens einem Teil des Bereiches zugeordnet ist;

- Zuordnen einer zweiten Ersatzfehlergröße zu wenigstens einem Volumenelement des zweiten Messdatensatzes, wobei das Volumenelement des zweiten Messdatensatzes wenigstens dem Teil des Bereiches zugeordnet ist;

- Erstellen des Auswertedatensatzes mit wenigstens einem Vo ¬ lumenelement, das wenigstens dem Teil des Bereiches zuge- ordnet ist; und

- Zuordnen einer dritten Ersatzfehlergröße zum Volumenelement des Auswertedatensatzes, wobei die dritte Ersatzfehlergröße aus dem Maximum der ersten und zweiten Ersatzfehlergrößen gebildet wird.

Gemäß der vorliegenden Erfindung erfolgt eine Zusammenführung des ersten und zweiten Messdatensatzes zum Auswertedatensatz, wobei für die Zusammenführung des ersten und zweiten Messdatensatzes und somit für die Bildung der dritten Ersatzfehlergröße erfindungsgemäß die erste und zweite Ersatzfehlergröße mittels der Bildung ihres Maximums herangezogen werden.

Beispielsweise ist für reellwertige Ersatzfehlergrößen die Bildung E 3 = max(E i} E 2 ) möglich, wobei E 1 die erste Ersatzfeh ¬ lergröße, E 2 die zweite Ersatzfehlergröße und E 3 die dritte Ersatzfehlergröße bezeichnet. Im Allgemeinen kann die dritte Ersatzfehlergröße eine Funktion des Maximums von ersten und zweiten Ersatzfehlergrößen sein, wobei auch die erste und zweite Ersatzfehlergröße in die Bildung des Maximums bereits angepasst oder verändert, beispielsweise skaliert, eingehen können. Mit anderen gilt im Allgemeinen E 3 = [max^ ^), i(£ " 2 ))] r wobei /, g und h beliebige Funktionen oder Abhängigkeiten darstellen .

Durch die Bildung des Maximums wird ein einheitlicher Bezug zwischen den Ultraschallmessungen beziehungsweise zwischen den zwei Messdatensätzen hergestellt, der eine verbesserte Auswertung der Ultraschallprüfung ermöglicht.

Die Messdatensätze sind wenigstens einem gemeinsamen Teil des Objektes (Teil des Bereiches) zugeordnet. Mit anderen Worten ist der genannte gemeinsame Teil des Bereiches des Objektes durch den ersten und zweiten Messdatensatz erfasst.

Weiterhin können mehr als zwei Messdatensätze vorgesehen sein, wobei wiederum die Bildung des Maximums über die Mehr- zahl der den Messdatensätzen zugeordneten Ersatzfehlergrößen erfolgt . Die Ersatzfehlergrößen der Messdatensätze können wie folgt gebildet werden:

Weist beispielsweise der erste Messdatensatz ein Ultraschall- amplitudensignal (abgekürzt Amplitude) für einen Defekt in ¬ nerhalb des Objektes auf, so kann anhand der betragsmäßigen Amplitude diesem eine Ersatzfehlergröße, das heißt hier die erste Ersatzfehlergröße zugeordnet werden. Hierbei gibt die Ersatzfehlergröße die Dimension oder räumliche Ausdehnung eines vergleichbaren normierten und/oder definierten Defektes an. Die Ersatzfehlergröße gibt demnach nicht zwingend die tatsächliche geometrische Größe oder Ausdehnung des Defektes innerhalb des Objektes an, sondern repräsentiert aufgrund des Vergleiches der betragsmäßigen Amplituden eine dem Defekt zu- geordneten normierten Defekt mit einer festgelegten geometrischen Ausdehnung.

Weiterhin können die Ersatzfehlergrößen, wie auch die Amplituden, komplexwertig sein. Hierzu wird für jedes Ultraschall- amplitudensignal aus dem ersten und zweiten Messdatensatz seine zugehörige Phase ermittelt. Die ermittelte Phase ent ¬ spricht dann der komplexen Phase der jeweiligen Ersatzfehlergröße. Die Ermittlung oder Bestimmung der Phase kann mittels einer Hilbert-Transformation erfolgen. Das Maximum wird je- doch über den Betrag der komplexen Ersatzfehlergrößen gebildet .

Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht durch die Zusammen ¬ führung des ersten und zweiten Messdatensatzes mittels ihrer zugeordneten Ersatzfehlergrößen die Erstellung oder Bereitstellung des erfindungsgemäßen Auswertedatensatzes. Dadurch kann die Auswertung der Ultraschallprüfung des Objektes mittels eines gemeinsamen Auswertedatensatzes, der die dritte Ersatzfehlergröße aufweist, erfolgen. Mit anderen Worten ist für eine Beurteilung des Objektes nur ein einziger Auswertedatensatz zu analysieren. Dadurch wird vorteilhafterweise der Aufwand zur Beurteilung der Ultraschallprüfung verringert. Weiterhin kann vorteilhafterweise die Bewertungsqualität er- höht werden, da ein Zusammenwirken von auf unterschiedlicher Weise detektierten Defekten durch das erfindungsgemäße Verfahren berücksichtigt wird. Zudem wird eine automatisierte Auswertung, der der erstellte Auswertedatensatz zugrunde- liegt, vereinfacht. Insbesondere für bruchmechanische Auswer ¬ tungen ist dies von Vorteil.

Bei einer Verwendung komplexwertiger Ersatzfehlergrößen wird zudem die Nachweisgrenze verbessert, da das Signal-Rausch- Verhältnis (englisch: Signal-to-Noise Ratio; abgekürzt SNR) aufgrund einer Interferenz bei phasenbehafteten oder vorzeichenbehafteten Ersatzfehlergrößen verbessert wird.

Die vorliegende Erfindung schlägt somit eine Auswertung ba- sierend auf den schlechtesten Fall (englisch: Worst-Case; auch als Worst-Case-Auswertung bezeichnet) über die Bildung des Maximums vor. Dadurch kann eine Bewertung einer Ultraschallprüfung eines Objektes, bei welcher der erstellte Aus ¬ wertedatensatz verwendet wird, deutlich vereinfacht werden. Somit kann für ein Objekt, welches einer Ultraschallprüfung unterzogen wurde, eine gegebenenfalls leicht gröbere aber da ¬ für schnellere Aussage ermittelt werden, ob Defekte des Ob ¬ jektes innerhalb oder außerhalb zulässiger Defektgrößen lie ¬ gen .

Grundsätzlich kann der Bereich des Objektes, der dem ersten oder zweiten Messdatensatz zugrundliegt , verschieden sein, wobei die Bereiche wenigstens in einem Teil (Teil des Berei ¬ ches) überlappen sollten. Im Weiteren wird zur Vereinfachung und ohne eine Einschränkung des Schutzbereiches davon ausge ¬ gangen, dass dem ersten und zweiten Messdatensatz derselbe Bereich des Objektes zugrundeliegt. Dementsprechend liegt dem Auswertedatensatz ebenfalls derselbe Bereich des Objektes zu ¬ grunde .

Sollten die Bereiche des ersten und zweiten Messdatensatzes nicht vollständig übereinstimmen, so kann vorteilhafterweise das Volumenelement des ersten Messdatensatzes und das Volu- menelement des zweiten Messdatensatzes mittels einer Transla ¬ tion, Rotation, Dilatation und/oder mittels eines Abtastverfahrens in Übereinstimmung gebracht werden. Die Translation bewirkt eine Verschiebung eines Volumenele ¬ mentes, die Rotation bewirkt eine Drehung eines Volumenele ¬ mentes und die Dilatation bewirkt eine Streckung (oder Stau ¬ chung) eines Volumenelementes. Weiterhin kann ein nummerisches Abtastverfahren (englisch: Resampling) erfolgen, wel- ches das Volumenelement des ersten und zweiten Messdatensat ¬ zes in Übereinstimmung bringt beziehungsweise ihren räumlichen Bezug herstellt.

Vorteilhafterweise können dadurch dem ersten und zweiten Messdatensatz jeweils grundsätzlich verschiedene Bedingungen oder Ausgestaltungen der dazugehörigen Ultraschallmessung zugrundeliegen. Der erste Messdatensatz kann mittels eines Ultraschallprüfköpfes aus einer ersten räumlichen Position und der zweite Messdatensatz mittels eines Ultraschallprüf- kopfes, insbesondere mittels des gleichen Ultraschallprüfkop- fes, von einer von der ersten räumlichen Position verschiedenen zweiten räumlichen Position ermittelt worden sein. Die Erfindung ermöglicht die Zusammenführung der Messdatensätze, die unter verschiedensten Bedingungen erfasst worden sind. Hierbei wird der einheitliche Bezug der Messdatensätze über die ihnen zugeordnete Ersatzfehlergröße hergestellt. Zur Er ¬ stellung des Auswertedatensatzes und somit zur Erstellung des einheitlichen Bezuges der Messdatensätze wird erfindungsgemäß das Maximum der zugeordneten Ersatzfehlergrößen herangezogen.

Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung erfolgt vor der Bildung des Maximums eine Normierung der ersten und/oder zweiten Ersatzfehlergröße. Mit anderen Worten wird vorteilhafterweise eine gewichtete Ersatzfehlergröße bestimmt. Beispielsweise ist eine maximal zulässige Ersatzfehlergröße für die erste Ersatzfehlergröße von einer maximal zulässigen Ersatzfehlergröße der zweiten Ersatzfehlergröße verschieden. Die erste und zweite Ersatz ¬ fehlergröße können vor der Bildung des Maximums durch ihre maximal zulässige Ersatzfehlergröße dividiert werden, das heißt auf diesen bezogen oder normiert werden. Beispielsweise gilt für reellwertige Ersatzfehlergrößen E 3 = vaaxE 1 /N 1 ,E 2 /N 2 ) , wobei N 1 die maximal zulässige Ersatzfehlergröße der ersten Ersatzfehlergröße und N 2 die maximal zulässige Ersatzfehler ¬ größe der zweiten Ersatzfehlergröße bezeichnet. In Bezug auf den obenstehend genannten allgemeinen Fall gilt folglich / = 1 , g(E 1 ) = E 1 /N 1 und h(E 2 ) = E 2 /N 2 . Dadurch können vorteil ¬ hafterweise unterschiedliche maximal zulässige Ersatzfehler, die den einzelnen Messdatensätzen zugrundeliegen, berücksichtigt werden. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung basiert der erste Messdatensatz auf einer Ultraschallmessung mit einer ersten Einschallrichtung und der zweite Messdatensatz auf einer Ultraschallmessung mit einer zweiten Einschallrichtung, wobei eine von der jeweiligen Einschall- richtung abhängige Normierung der ersten und/oder zweiten Ersatzfehlergröße erfolgt.

Mit anderen Worten wird eine gewichtete dritte Ersatzfehler ¬ größe gebildet, wobei die Gewichtung gemäß verschiedener Ein- schallrichtungen erfolgt. Mit anderen Worten werden die erste und zweite Einschallrichtung verschieden gewichtet. Dadurch weist die gewichtete dritte Ersatzfehlergröße eine Richtungs ¬ abhängigkeit auf. Hierzu ist es für jede Ultraschallmessung erforderlich die ortsabhängige Einschallrichtung des Ultra- schalls festzuhalten oder zu ermitteln. Aus der ermittelten ortsabhängigen Einschallrichtung kann, basierend auf einer Richtcharakteristik der maximal zulässigen Ersatzfehlergröße, für die jeweilige Ersatzfehlergröße des ersten und/oder zwei ¬ ten Messdatensatzes eine maximal zulässige Ersatzfehlergröße bestimmt werden. Mit anderen Worten ist die maximal zulässige Ersatzfehlergröße für jede Einschallrichtung unterschiedlich. Hierbei gibt die Richtcharakteristik die Richtungsabhängigkeit der maximal zulässigen Ersatzfehlergröße an. Hierbei ist es bevorzugt, wenn die richtungsabhängige Normie ¬ rung mittels eines Ellipsoids erfolgt, der die jeweilige Nor ¬ mierung in Abhängigkeit der jeweiligen Einschallrichtung festlegt.

Mit anderen Worten ist die Richtcharakteristik durch das El- lipsoid festgelegt. Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung basiert der erste Messdatensatz auf einer Ultraschallmessung mit einer ersten Polarisation des eingeschallten Ultraschalls und der zweite Messdatensatz auf einer Ultraschallmessung mit einer zweiten Polarisation des eingeschallten Ultraschalls, wo- bei eine von der jeweiligen Polarisation abhängige Normierung der ersten und/oder zweiten Ersatzfehlergröße erfolgt.

Mit anderen Worten werden für die Ultraschallmessung des ersten Messdatensatzes und für die Ultraschallmessung des zwei- ten Messdatensatzes verschiedene Polarisationen des verwende ¬ ten Ultraschalls berücksichtigt. Hierbei kann zwischen Trans ¬ versalwellen und Longitudinalwellen unterschieden werden. Beispielsweise ist der erste Messdatensatz mittels transver ¬ sal polarisierten Ultraschalls (Transversalwellen) und der zweite Messdatensatz mittels longitudinal polarisierten Ult ¬ raschalls (Longitudinalwellen) erfasst worden sein. Dadurch können vorteilhafterweise verschiedene Polarisationen der Ultraschallmessungen berücksichtigt werden sowie vorteilhaft zu einem gemeinsamen Auswertedatensatz, das heißt zum er- stellten Auswertedatensatz zusammengeführt werden.

In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung basiert der erste Messdatensatz auf einer Ultraschallmessung mit einem ersten Ultraschallprüfköpf und der zweite Messdatensatz auf einer Ultraschallmessung mit einem zweiten Ultraschallprüfkopf, wobei eine vom verwendeten Ultraschallprüfköpf ab ¬ hängige Normierung der ersten und/oder zweiten Ersatzfehlergröße erfolgt. Mit anderen Worten wird dadurch vorteilhafterweise die Ver ¬ schiedenheit der Ultraschallprüfköpfe bei der Zusammenführung ihrer zugehörigen Messdatensätze berücksichtigt. Hierbei drückt sich die Verschiedenheit der verwendeten Ultraschall ¬ prüfköpfe in der verschiedenen und vom Ultraschallprüfköpf abhängigen Normierung der ersten und/oder zweiten Ersatzfehlergröße aus. Weiterhin erfolgt die Normierung vor der Bildung des Maximums, sodass die Verschiedenheit der Ultra- schallprüfköpfe mittels der dritten Ersatzfehlergröße und so ¬ mit durch den Auswertedatensatz berücksichtigt wird.

Weitere Normierungen der ersten und/oder zweiten Ersatzfehlergröße können vor der Bildung ihres Maximums vorgesehen sein. Hierbei können die Normierungen verschiedenste Unterschiede zwischen den Ultraschallmessungen widerspiegeln oder berücksichtigen .

Insbesondere ist es von Vorteil, die jeweilige Normierung durch eine jeweilige maximal zulässige Ersatzfehlergröße festzulegen .

Besonders bevorzugt erfolgt vor der Bildung des Maximums eine von einer Verwendung des Objektes abhängige Normierung der ersten und/oder zweiten Ersatzfehlergröße.

Beispielsweise können dadurch verschieden ausgebildete Defekte, deren die erste oder zweite Ersatzfehlergröße zugeordnet ist, in Abhängigkeit der Verwendung des Objektes bewertet werden. So können radiale Defekte stärker als axiale Defekte bewertet beziehungsweise gewichtet werden. Dies ist insbeson ¬ dere bei einer bruchmechanischen Auswertung von Vorteil.

Das erfindungsgemäße Verfahren zur Bewertung einer Ultra- schallprüfung eines Objektes umfasst wenigstens die folgenden Schritte : - Erstellen eines Auswertedatensatzes mittels eines Verfah ¬ rens gemäß der vorliegenden Erfindung oder einer ihrer Ausgestaltungen; und

- Bewerten von Defekten innerhalb des Objektes, insbesondere ihrer Defektgrößen, mittels des erstellten Auswertedatensatzes.

Es ergeben sich zum erfindungsgemäßen Verfahren zur Erstellung eines Auswertedatensatzes für eine Bewertung einer Ult- raschallprüfung eines Objektes gleichartige und gleichwertige Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Bewertung einer Ultraschallprüfung eines Objektes.

Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung er- geben sich aus dem im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigt die einzige Fi ¬ gur ein schematisches Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Erstellung eines Auswertedatensatzes für eine Bewertung einer Ultraschallprüfung eines Objektes, insbeson- dere eines Bauteils.

In einem ersten Schritt Sl des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein erster und zweiter Messdatensatz bereitgestellt, wobei jeder Messdatensatz auf wenigstens einer Ultraschallmes- sung eines Bereiches des Objektes und einer SAFT-Auswertung der Ultraschallmessung basiert. Hierbei können jedem Messdatensatz verschiedenste Bedingungen und/oder Ausgestaltungen bezüglich seiner Ultraschallmessung zugrundeliegen. Insbesondere können der erste und zweite Messdatensatz aus verschie- denen PrüfPositionen, mittels verschiedener Einschallrichtungen, mittels verschiedener Ultraschallprüfköpfe und/oder mittels verschiedener Polarisationen des eingeschallten Ultraschalls erfasst werden. In einem zweiten Schritt S2 wird wenigstens einem Volumenele ¬ ment des ersten Messdatensatzes eine erste Ersatzfehlergröße zugeordnet, wobei das Volumenelement des ersten Messdatensat ¬ zes wenigstens einem Teil des Bereiches zugeordnet ist. Mit anderen Worten weist der erste Messdatensatz wenigstens ein mittels einer SAFT-Auswertung ausgewertetes Ultraschallamplitudensignal auf, welches eine gewisse maximale betragsmäßige Amplitude aufweist. Anhand der maximalen betragsmäßigen Amp- litude wird dem ausgewerteten Ultraschallamplitudensignal eine normierte oder definierte Ersatzfehlergröße zugeordnet. Dies kann insbesondere für eine Mehrzahl von Volumenelementen des Bereiches erfolgen. In einem dritten Schritt S3 des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ebenso einem Volumenelement des zweiten Messdatensatzes eine zweite Ersatzfehlergröße zugeordnet, wobei das Volumen ¬ element des zweiten Messdatensatzes wenigstens dem Teil des Bereiches zugeordnet ist. Mit anderen Worten repräsentieren das Volumenelement innerhalb des ersten Messdatensatzes und das Volumenelement innerhalb des zweiten Messdatensatzes we ¬ nigstens teilweise den gleichen Teil des Bereiches des Objek ¬ tes. Mit anderen Worten sollten die Messdatensätze und ihre zugordneten Volumenelemente einen räumlichen Bezug zueinander aufweisen und insbesondere wenigstens in einem Teilbereich des Bereiches (Teil des Bereiches), überlappen.

Insbesondere der zweite und dritte Schritt S2, S3 können zeitlich parallel oder zeitlich seriell ausgeführt werden.

In einem vierten Schritt S4 wird der Auswertedatensatz mit wenigstens einem Volumenelement erstellt, wobei das Volumen ¬ element wenigstens dem Teil des Bereiches zugeordnet ist. Hierbei können grundsätzlich der erste Messdatensatz, der zweite Messdatensatz und der Auswertedatensatz verschiedene Volumenelemente, beispielsweise bezüglich ihrer Größe, ihrer Anordnung oder ihrer räumlichen Position, aufweisen. Vereinfacht kann davon ausgegangen werden, dass die genannten drei Volumenelemente übereinstimmen, wobei eine Übereinstimmung von unterschiedlichen Volumenelementen beispielsweise mittels einer Translation, Rotation, Dilatation und/oder mittels eines Abtastverfahrens erreicht werden kann. In einem fünften Schritt S5 des erfindungsgemäßen Verfahrens wird dem Volumenelement des Auswertedatensatzes eine dritte Ersatzfehlergröße zugeordnet, wobei die dritte Ersatzfehler ¬ größe aus dem Maximum beziehungsweise mittels des Maximums der ersten und zweiten Ersatzfehlergrößen gebildet wird. Mit anderen Worten erfolgt eine Auswertung basierend auf den schlechtesten Fall (englisch: Worst-Case; auch als Worst- Case-Auswertung bezeichnet) , die dann der Bewertung einer Ultraschallprüfung des Objektes zugrundegelegt werden kann. Hierbei können die erste und zweite Ersatzfehlergröße vor der Bildung des Maximums normiert werden, wobei die Normierung verschiedene Bedingungen und Ausgestaltungen der Ultraschallmessungen, die dem ersten und zweiten Messdatensatz zugrundeliegen, berücksichtigen kann.

Weiterhin kann die Normierung mittels einer maximal zulässigen Ersatzfehlergröße erfolgen. Hierbei kann die maximal zu ¬ lässige Ersatzfehlergröße beispielsweise von der Einschall ¬ richtung des Ultraschalls, von der räumlichen Position des Ultraschallprüfköpfes und/oder von der Polarisation des ein- geschallten Ultraschalls abhängig sein. Dadurch können vorteilhafterweise die verschiedensten Bedingungen der den ersten und zweiten Messdatensatz zugrundeliegenden Ultraschallmessungen bei der Erstellung des Auswertedatensatzes berück- sichtigt werden. Mit anderen Worten ermöglicht die vorliegende Erfindung eine vorteilhafte, nichttriviale und synergeti- sche Zusammenführung der zwei Messdatensätze zu dem gemeinsa ¬ men Auswertedatensatz, wobei der Auswertedatensatz die unterschiedlichen Bedingungen der jeweiligen Ultraschallmessungen berücksichtigt. Mehr als zwei Messdatensätze sowie deren er ¬ findungsgemäßes Zusammenführen zu einem gemeinsamen Auswertedatensatz können vorgesehen sein.

Als weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung können vor der Zusammenführung der Messdatensätze mittels der Bildung des Maximums, Amplituden, die betragsmäßig unterhalb einer Nachweisgrenze der jeweiligen Ultraschallmessung (Scan) liegen aus den Messdatensätzen entfernt werden. Hierbei kann aus dem nicht Vorhandensein von Anzeigen nur geschlossen werden, dass die jeweiligen Ultraschallamplitudensignale bezie ¬ hungsweise die zugehörigen Defekte unterhalb der genannten Nachweisgrenze sind. Weiterhin kann die Bestimmung oder Fest- legung der Nachweisgrenze ortsabhängig erfolgen.

Obwohl die Erfindung im Teil durch die bevorzugten Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele ein- geschränkt oder andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.