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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR CURING A LINER TUBE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/101915
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a method for the renovation of conduits, especially of channels, shafts or the like, wherein a curing device for curing the curable and/or hardening layer is activated and a continuous movement of the curing device is controlled or regulated in the liner tube. In particular, the power output of the curing device is controlled or regulated as a function of the temperature detected by a temperature measuring device on the outer side of the curable layer.

Inventors:
WIND HERBERT (DE)
NOLL CHRISTIAN (DE)
REICHEL STEFAN (DE)
Application Number:
PCT/DE2016/100601
Publication Date:
June 22, 2017
Filing Date:
December 19, 2016
Export Citation:
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Assignee:
SML VERWALTUNGS GMBH (DE)
International Classes:
B29C63/34
Domestic Patent References:
WO1995004646A11995-02-16
WO2000073692A12000-12-07
WO2011006618A12011-01-20
WO2003038331A12003-05-08
Foreign References:
EP1959183A12008-08-20
DE19817413A11999-10-21
EP0023623A11981-02-11
EP1262708A12002-12-04
DE19817413A11999-10-21
EP2037246B12012-11-28
DE102010011610A12011-09-22
Attorney, Agent or Firm:
KANZLEI PATENTANWÄLTE DR. LANGFINGER & PARTNER PARTNERSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Sanieren von Leitungen, insbesondere von Kanälen,

Schächten, oder dergleichen, umfassend die folgenden Verfahrensschritte, insbesondere in dieser Reihenfolge:

a) Einführen eines Auskleidungsschlauchs in die Leitung, wobei der

Auskleidungsschlauch mindestens eine durch eine Aktivierung aushärtbare und/oder aushärtende Lage sowie eine Außen um die aushärtbare Lage angeordnete Außenfolie umfasst, wobei der Auskleidungsschlauch mindestens eine Temperaturmessvorrichtung, die ausgelegt und

eingerichtet ist, eine Temperatur auf der Außenseite der aushärtbaren Lage an einer Vielzahl von Messpunkten und/oder kontinuierlich zu messen, umfasst, die zwischen der aushärtbaren Lage und der Außenfolie und/oder an oder nach außen beabstandet von der Außenseite der aushärtbaren Lage angeordnet ist;

b) Einbringen einer Aushärtevorrichtung umfassend eine Strahlungsquelle, mit der die Aushärtung der aushärtbaren Lage aktiviert wird, in den

Auskleidungsschlauch;

c) Expandieren des Auskleidungsschlauchs, insbesondere mittels eines

Fluids, vorzugsweise Druckluft, so dass der Auskleidungsschlauch an der Innenwand der Leitung anliegt;

d) Fortbewegen der Aushärtevorrichtung durch das Leitungssystem, wobei die Aushärtevorrichtung zum Aushärten der aushärtbaren und/oder

aushärtenden Lage aktiviert wird oder ist, und wobei die Fortbewegung der Aushärtevorrichtung in dem Auskleidungsschlauch und/oder die

Leistungsabgabe der Strahlungsquelle der Aushärtevorrichtung in

Abhängigkeit der durch die Temperaturmesseinrichtung erfassten

Temperatur an der Außenseite der aushärtbaren Lage gesteuert oder geregelt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , gekennzeichnet durch

das Anzeigen einer grafischen Repräsentation der von der

Temperaturmesseinrichtung erfassten Temperatur auf einer

Anzeigeeinrichtung, wobei insbesondere eine erste grafische Repräsentation für eine erste Temperatur angezeigt wird, bei der der Auskleidungsschlauch noch nicht ausgehärtet ist, und eine zweite grafische Representation angezeigt wird, wenn Auskleidungsschlauch ausgehärtet ist.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass

eine grafische Repräsentation der Temperatur an jedem Messpunkt der Vielzahl der Messpunkte angezeigt wird, insbesondere von denjenigen

Messpunkten im Wirkbereich der Aushärtevorrichtung und/oder um den Wirkbereich der Aushärtevorrichtung.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche Anspruch 2 oder 3, dadurch

gekennzeichnet, dass

ein Benutzer die Geschwindikeit der Fortbewegung und/oder die

Leistungsabgabe der Strahlungsquelle anhand der mindestens einen grafischen Repräsentation steuert.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Regelungseinrichtung die Geschwindigkeit der Fortbewegung der

Aushärtevorrichtung durch den Auskleidungsschlauch und/oder die

Leistungsabgabe der Aushärtevorrichtung basierend auf der von der Temperaturmesseinrichtung erfassten Temperatur automatisiert regelt.

6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die Aushärtevorrichtung als Strahlungsquelle eine Gasentladungslampe, eine Kurzbogenlampe, eine Stroboskoplampe, eine Blitzlampe, Licht emittierende Dioden (LEDs), eine Bogenlampe, insbesondere eine Xenon-Lampe, und/oder einer Quecksilber-Xenon-Lampe umfasst, wobei insbesondere wobei das Leuchtmittel mindestens zehn Prozent (10%), insbesondere mindestens fünfzig Prozent (50%), der Strahlungsenergie in einem Wellenlängenbereich von 351 bis 800 nm, insbesondere in einem Bereich von 380 nm bis 800 nm, insbesondere in einem Bereich von 380 nm bis 700 nm, bevorzugt in einem Bereich von 390 nm bis 470 nm, oder in einem Bereich von 400 nm bis 800 nm, bereitstellt oder bereitstellen kann.

7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Messen der Temperatur mittels der Temperaturmessvorrichtung mittels mindestens eines Temperaturmesselements, welches sich entlang der Längsrichtung des Auskleidungsschlauchs erstreckt, insbesondere von einem öffnungsseitigen Ende des Auskleidungsschlauchs zu einem

gegenüberliegenden öffnungsseitigen Ende des Auskleidungsschlauchs, so dass eine Temperatur an der Außenseite der aushärtbaren Lage, zumindest bereichsweise, entlang der gesamten Länge des Auskleidungsschlauchs erfasst wird und/oder die Temperaturmessvorrichtung mindestens zwei, insbesondere n, mit n = 1 , 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 oder mehr,

Temperaturmesselemente umfasst, welches entlang der Längsrichtung des Auskleidungsschlauchs beabstandet zueinander angeordnet sind,

insbesondere in einem regelmäßigen Abstand, wobei jedes der mindestens zwei Temperaturmesselemente die Temperatur an der Außenseite der aushärtbaren Lage entlang eines Längsabschnitts des Auskleidungsschlauchs erfasst oder erfassen kann, und wobei die Temperaturmessvorrichtung insbesondere in den Auskleidungsschlauch integriert ist, vorzugsweise zwischen der Außenseite der aushärtbaren Lage und einer äußeren

Schutzfolie.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass

das Temperaturmesselement in Form eines Kabels, insbesondere in Form eines Flachbandkabels, vorzugsweise umfassend einen faseroptischen Sensor, ausgebildet ist.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Flachbandkabel ein optisches Sensorkabel ausbildet, welches eine Kabelseele und einen Kabelmantel umfasst, wobei die Kabelseele

einsbesondere einen Licht mit einer Wellenlänge in einem Bereich von 200 bis 480nm leitenden Lichtwellenleiter umfasst, der ein Coating aufweist, welches für Licht mit einer Wellenlänge in einem Bereich von 200 bis 480nm

transparent ist und mantelseitig eingestrahltes Licht einkoppelt und in Längsrichtung weiterleitet, und wobei der Kabelmantel insbesondere einen im Querschnitt flachen Profilkörper ausbildet, in den der Lichtwellenleiter in der neutralen Phase des Kabelmantel eingebracht ist, und wobei der Kabelmantel einen transparenten Bereich aufweist, der lichtdurchlässig ist, ausgelegt und eingerichtet, um Licht von der Außenseite des Kabelmantel zum

Lichtwellenleiter weiterzuleiten.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Lichtwellenleiter einen Kern aus Quarz, ein Cladding aus Fluor-dotiertem Quarz und ein Coating aus einem Kunststoff umfasst.

11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kabelseele einen zweiten Lichtwellenleiter umfasst, insbesondere beabstandet von dem ersten Lichtwellenleiter, der ausgelegt und eingerichtet zur Erfassung der Raman-Streuung bei einem faseroptischen Messverfahren ist, insbesondere umfassend einen Germanium-dotierten Faserkern.

12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass

die Temperaturmessvorrichtung einen Lichtwellenleiter umfasst, der ausgelegt und eingerichtet zur Erfassung der Raman-Streuung bei einem faseroptischen Messverfahren ist, insbesondere umfassend einen Germanium-dotierten Faserkern.

13. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Übermitteln von Temperaturmesswerten des Temperaturmesselements mittels eines RFI D-Transponders an eine Auswerteeinrichtung, wobei die Auswerteeinrichtung die Fortbewegung und/oder die Leistungsabgabe der Aushärtevorrichtung steuert oder regelt.

14. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Messen der Temperatur mitttels der Temperaturmesseinrichtung mittels einesTemperaturmesselements , welches piezoelektrische Kristalle aus Quarz und/oder Lithiumniobat mit lithographisch aufgebrachten Elektrodenstrukuren umfasst, die ein ankommendes Funksignal in eine Oberflächenwelle, die sich über den Kristall ausbreitet, umwandelt, und wobei die reflektierten

Oberflächenwellen in ein elektrisches Signal zurückrückwandelbar sind oder zurückgewandelt werden, wobei eine Temperaturänderung zu einer definierten detektierbaren Änderung des reflektierten Signals führt, so dass in Reaktion auf einen Anfrageimpuls und der Impulsantwort eine Temperaturmessung erfolgen kann bzw. erfolgt.

15. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch definieren mindestens eines ersten Schwellwerts für eine erste Temperatur und mindestens eines zweiten Schwellwerts, höher als der erste Schwellwert, für eine zweite Temperatur, wobei

eine Geschwindigkeit der Fortbewegung der Aushärtevorrichtung durch den Auskleidungsschlauch bei einem Unterschreiten des ersten Schwellwerts verringert wird und bei einem Überschreiten des zweiten Grenzwerts erhöht wird und/oder die Leistungsabgabe der Aushärtevorrichtung bei einem

Unterschreiten des ersten Grenzwerts erhöht und bei einem Überschreiten des zweiten Grenzwerts verringert wird.

16. Verfahren anch Anspruch 5, gekennzeichnet durch,

die Schwellwerte in Abhängigkeit des auszuhärtenden Auskleidungsschlauchs, insbesondere in Abhängigkeit des Durchmessers der auszuhärtenden Lage des Auskleidungsschlauchs, festgelegt werden.

17. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Fortbewegen der Aushärtevorrichtung mittels eines Kabels, insbesondere eines Kabels umfassen Kevlarfasern und/oder mindestens ein Zugseil, und/oder Zugseils, insbesondere mit einer Geschwindigkeit des Vortriebs in einem Bereich von 5 cm/min bis 200 cm/min.

Description:
Verfahren zum Aushärten eines Auskleidungsschlauchs

[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aushärten eines

Auskleidungsschlauchs.

[0002] Verfahren zur Sanierung von Leitungssystemen, in denen zum Beispiel flüssige oder gasförmige Medien transportiert werden, sind im Stand der Technik bekannt und vielfach beschrieben.

[0003] Beispielsweise sind Verfahren bekannt, bei denen die einen Defekt oder eine Beschädigung aufweisenden Abschnitte des Leitungssystems durch neue Abschnitte ersetzt werden. Dies ist jedoch aufwendig und auch nicht immer möglich.

[0004] Des weiteren sind Verfahren im Stand der Technik bekannt, bei denen zur Sanierung von Leitungssystemen, z.B. von Kanälen und ähnlichen

Rohrsystemen, eine flexibler, mit einer mit härtbaren Harz getränkte aushärtbare Lage, die als Auskleidungsschlauch, auch als Liner bezeichnet, dient, in das Leitungssystem eingeführt wird. Nach dem Einführen wird der Auskleidungsschlauch aufgeweitet, so dass er sich eng an die Innenwand des Leitungssystems anschmiegt. Anschließend wird das Harz ausgehärtet.

[0005] Die Herstellung eines derartigen Auskleidungsschlauches ist

beispielsweise in der WO 95/04646 beschrieben. Ein solcher

Auskleidungsschlauch weist üblicherweise eine lichtundurchlässige äußere Schutzfolie, eine mindestens für bestimmte Wellenlängenbereiche elektromagnetischer Strahlung durchlässige Innenfolie sowie eine mit einem Harz getränkte aushärtbare Lage auf, die zwischen der Innenfolie und der Außenfolie angeordnet ist.

[0006] Der Aussenfolienschlauch soll verhindern, dass das zur Imprägnierung verwendete Harz aus der aushärtbaren Lage austritt und in die Umwelt gelangt. Dies setzt eine gute Dichtigkeit und Anbindung des äußeren Folienschlauchs an die harzgetränkte aushärtbare Lage voraus. [0007] Aus der WO 00/73692 A1 ist ein Auskleidungsschlauch bekannt umfassend einen Innenfolienschlauch, ein mit einem Harz getränktes Faserband als aushärtbare Lage und einen Außenschlauch, der an seiner Innenseite mit einem Faservlies kaschiert ist.

[0008] Oftmals wird das harzgestränkte Faserband auf den Innenschlauch eines Auskleidungsschlauchs zu dessen Herstellung schraubenförmig und überlappend aufgewickelt. Der Außenschlauch wird anschließend ebenfalls schraubenförmig und überlappend um das harzgetränkte Faserband gewickelt. Als härtbare Harze werden im Stand der Technik ungesättigte Polyesterharze, Vinylesterharze oder

Epoxydharzeverwendet, die beispielsweise in Styrol und/oder einem Acrylester gelöst sein können. Diese ungesättigten Polyester- oder Vinylester können thermisch (üblicherweise durch Peroxidkatalysatoren) oder mittels Strahlung, z.B. durch UV-Licht mit Photoinitiatoren, wie beispielsweise in der EP-A 23623 beschrieben, ausgehärtet werden. Auch so genannte Kombinationshärtungen mit einem für die thermische Härtung verwendeten Peroxidinitiator in Kombination mit Photoinitiatoren sind möglich und haben sich insbesondere bei großen Wandstärken der Auskleidungsschläuche als vorteilhaft erwiesen. Ein Verfahren für eine derartige sogenannte Kombinationshärtung ist beispielsweise in der EP-A 1262708 beschrieben. Ungesättigte Polyesteroder, Vinylesterharze unterliegen bei der Härtung einem Schwund, was die Stabilität des sanierten Leitungssystems im späteren Betrieb beeinträchtigen kann. Epoxydestherharze weisen hingegen eine bessere Dimensionsstabilität bei der Aushärtung nach Einbringung auf.

[0009] Der Innenschlauch selber wird dabei zur vereinfachten Herstellung auch um einen Wickeldorn gewickelt. Alternativ offenbart beispielsweise WO 95/04646 das ein vorgefertigter Innenfolienschlauch aufgeblasen werden und selbst als Wickeldorn dienen kann. Ein solcher vorgefertigter

Innenfolienschlauch wird dabei aus einem Folienband hergestellt, dessen Folienränder miteinander durch Schweißen oder Kleben miteinander verbunden werden, um den Innenfolienschlauch zu bilden. [0010] Die Auskleidungsschläuche werden vor dem Aushärten in die zu sanierenden Leitungssystem eingeführt und mittels eines Fluids, i.d.R. Druckluft, aufgeblasen. Für ein Aufblasen des Auskleidungsschlauchs wird ein Öffnungsende des Auskleidungsschlauchs gemäß dem Stand der Technik mit Druckluft beaufschlagt und das gegenüberliegende

Öffnungsende des Auskleidungsschlauchs mit einer

Verschlussvorrichtung, einem sogenannten Packer, verschlossen. Diese Verschlussvorrichtung umfasst dabei einen Hohlzylinder und ein

Abdeckelement, mit welchem der Hohlzylinder verschlossen werden kann.

[001 1] In den Auskleidungsschlauch wird zum Aushärten desselben eine

Aushärtevorrichtung eingeführt, die eine Strahlungsquelle aufweist, und die durch den Auskleidungsschlauch geführt wird, um mit der

Strahlungsenergie die Aushärtung der aushärtbaren Lagen des

Auskleidungsschlauchs zu aktivieren bzw. vorzunehmen. Dabei ist eine vollständige Aushärtung der Auskleidungsschläuche von großer

Bedeutung, d.h. es muss eine bestimmte Menge Strahlungsenergie an jeden Punkt des Auskleidungsschlauchs in diesen eingebracht werden. Die Menge an Strahlungsenergie hängt dabei von der Leistungsabgabe der Strahlungsquellen sowie der Geschwindigkeit ab, mit der diese durch den Auskleidungsschlauch durchgeführt werden.

[0012] DE19817413 A1 offenbart ein Verfahren zur Regelung der

Geschwindigkeit einer Aushärtung eines Auskleidungsschlauchs. Dabei werden eine oder mehrerer UV- Lichtquellen mittels eines zentral geführten Zugkabels durch das Rohr geführt, wodurch das Harz der aushärtbaren Lage des Auskleidungsschlauchs gehärtet wird. Die

Steuerung der Geschwindigkeit, mit der die Lichtquellen gezogen werden, erfolgt dabei in Abhängigkeit von der durch die exotherme

Härtungsreaktion erzeugten Temperatur an der inneren Oberfläche des Schlauchs. Im Bereich der Lichtquellen werden eine Reihe IR-Sensoren mitgeführt, die im selben Winkel auf eine - parallel zum Zugkabel verlaufende - fiktive Linie an der inneren Oberfläche des Schlauchs ausgerichtet sind. Auf dieser Linie sind bestimmte Messpunkte definiert, wobei während des Vorbeiziehens der Sensoren an den Messpunkten die Temperatur an jedem Messpunkt durch die Sensoren gemessen wird.

[0013] Grundsätzlich ist es gemäß dem Stand der Technik somit bekannt,

anhand von diskontinuierlichen Messpunkten an der Innenseite des Auskleidungsschlauchs die Temperatur zu bestimmen, um die

Geschwindigkeit des Vortriebs einer Aushärtevorrichtung zu regeln.

[0014] Nachteilig an den bekannten Lösungen ist jedoch, dass zum einen keine Regelung der Geschwindigkeit des Vortriebs basierend auf exakten Temperaturmessdaten erfolgt, sondern Messungen nur an bestimmten Messpunkten stattfinden, sowie dass auf der Innenseite des

Auskleidungsschlauchs gemessen wird. Gerade bei

Auskleidungsschläuchen mit aushärtbaren Lagen mit größerem

Durchmesser oder mit einer hohen Wandstärke ist es entscheidend, dass diese vollständig durchhärten. Basierend auf einer Temperaturmessung auf der Innenseite eines Auskleidungsschlauchs kann somit ausschließlich indirekt auf die Durchhärtung desselben geschlossen werden.

[0015] Des weiteren ist es nachteilig, dass die Leistungsabgabe der

Strahlungsquelle innerhalb des Leitungssystems nicht zwingend gleichmäßig erfolgt und somit eine Temperaturmessung an der Innenseite der Leitungen keine sichere Aussage über die Aushärtung der

Auskleidungsschläuche ermöglicht. Bei Leitungen mit einem kreisrunden Querschnitt ist eine gleichmäßige Leistungsabgabe der Strahlungsquellen zwar in der Regel realisierbar, bei beispielsweise ovalen bzw. eiförmigen Querschnitten der Leitungen jedoch nicht, da der Abstand der

Strahlungsquellen auf der Aushärtevorrichtung zu der Innenwand entlang des Querschnitts unterschiedlich ist.

[0016] Zudem können Wasserablagerungen im unteren Bereich der Leitungen die Aushärtung negativ beeinflussen, da aufgrund der

Wasserablagerungen auch bei gleichmäßiger Leistungsabgabe der Strahlungsquellen eine ungleichmäßige Aushärtung vorliegt.

[0017] Demzufolge lag der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Nachteile des Stands der Technik zu überwinden, und insbesondere ein Verfahren zu liefern, welches eine Aushärtung eines

Auskleidungsschlauchs mit hoher Präzision sicherstellt, in dem die abgegebene Strahlungsenergie basierend auf Temperaturmesswerten optimal geregelt wird. Diese Aufgabe wird insbesondere gelöst durch ein Verfahren zum

Sanieren von Leitungen, insbesondere von Kanälen, Schächten, oder dergleichen, umfassend die folgenden Verfahrensschritte, insbesondere in dieser Reihenfolge: a) Einführen eines Auskleidungsschlauchs in die Leitung, wobei der Auskleidungsschlauch mindestens eine durch eine Aktivierung aushärtbare und/oder aushärtende Lage sowie eine Außen um die aushärtbare Lage angeordnete Außenfolie umfasst, wobei der Auskleidungsschlauch mindestens eine Temperaturmessvorrichtung, die ausgelegt und eingerichtet ist, eine Temperatur auf der

Außenseite der aushärtbaren Lage an einer Vielzahl von

Messpunkten und/oder kontinuierlich zu messen, umfasst, die zwischen der aushärtbaren Lage und der Außenfolie und/oder an oder nach außen beabstandet von der Außenseite der aushärtbaren Lage angeordnet ist; b) Einbringen einer Aushärtevorrichtung umfassend eine

Strahlungsquelle, mit der die Aushärtung der aushärtbaren Lage aktiviert wird, in den Auskleidungsschlauch; c) Expandieren des Auskleidungsschlauchs, insbesondere mittels eines Fluids, vorzugsweise Druckluft, so dass der Auskleidungsschlauch an der Innenwand der Leitung anliegt; d) Fortbewegen der Aushärtevorrichtung durch das Leitungssystem, wobei die Aushärtevorrichtung zum Aushärten der aushärtbaren und/oder aushärtenden Lage aktiviert wird oder ist, und wobei die Fortbewegung der Aushärtevorrichtung in dem Auskleidungsschlauch und/oder die Leistungsabgabe der

Strahlungsquelle der Aushärtevorrichtung in Abhängigkeit der durch die Temperaturmesseinrichtung erfassten Temperatur an der

Außenseite der aushärtbaren Lage gesteuert oder geregelt wird.

[0019] Erfindungsgemäß hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die

Temperaturmessvorrichtung zur Messung der Temperatur von der

Innenseite an die Außenseite der aushärtbaren Lage des

Auskleidungsschlauchs zu verlagern. Durch eine Messung der Temperatur an der Außenseite des Auskleidungsschlauchs kann sichergestellt werden, dass eine ausreichende Aktivierung der aushärtbaren Lage stattgefunden hat, um diese vollständig durchzuhärten.

[0020] Dabei ist es nicht mehr von Relevanz, ob durch unterschiedliche Abstände der Strahlungsquellen je nach Querschnitt der Leitungen oder

Wasserablagerungen im unteren Bereich der Leitung die Messung des Aushärtevorgangs verfälschen werden kann, wie bei einer Messung der Temperatur an der Innenseite des Auskleidungsschlauchs, sondern vielmehr wird darauf abgestellt, ob der Auskleidungsschlauch bis zu seiner Außenseite durchgehärtet ist. Die Zuverlässigkeit des Aushärteverfahrens wird somit durch das erfindungsgemäße Verfahren optimiert.

[0021] Des weiteren hat es sich gezeigt, dass eine wesentlich verbesserte

Regelung der Aushärtung erfolgen kann, wenn diese auf einer Vielzahl von Messpunkten oder einer kontinuierlichen Temperaturmessung durchgeführt wird.

[0022] Im Stand der Technik ist die Messung der Temperatur an der Außenseite von Auskleidungsschläuchen prinzipiell beschrieben. Diese Messungen erfolgen aber nicht bei der Aushärtung von Auskleidungsschläuchen mittels Strahlungsquellen, sondern bei der sogenannten

Warmwasseraushärtung. Bei der Warmwasseraushärtung härtet der Auskleidungsschlauch durch eine Zugabe von Energie in Form von

Wasserdampf oder heißen Warmwasser aus. Die thermische Aushärtung des Auskleidungsschlauchs und der dabei entstehende Temperaturanstieg wird in der Regel dabei gemessen und für die

Überwachung des Aushärtungsvorgangs des Auskleidungsschlauchs herangezogen.

[0023] Der wesentliche Unterschied zwischen dem vorliegenden

erfindungsgemäßen Verfahren, dass eine Aushärtung der

Auskleidungsschläuche mittels Strahlungsquellen vorsieht, und der Warmwasseraushärtung liegt nunmehr darin, dass bei der

Warmwasserhärtung wenige stich proben hafte Messungen ausreichen, um die Temperatur des Wasserdampfs oder des Warmwassers nachzuregeln, da diese sich nur graduell über die Länge des Auskleidungsschlauchs ändert.

[0024] Das Durchfahren eines Auskleidungsschlauches mittels einer

Strahlungsquelle setzt dabei für eine zuverlässige Aushärtung wesentliche exaktere Messwerte entlang desselben voraus, da die jeweils notwendige Strahlungsenergie an jedem Punkt des Auskleidungsschlauchs

ausreichend sein muss, um diesen durchzuhärten.

[0025] Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass die Steuerung oder

Regelung der abgegebenen Strahlungsenergie anhand einer Vielzahl von Messpunkten oder kontinuierlich erfolgt.

[0026] Auch kann gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ein Anzeigen einer grafischen Repräsentation der von der

Temperaturmesseinrichtung erfassten Temperatur auf einer

Anzeigeeinrichtung vorgesehen ist, wobei insbesondere eine erste grafische Repräsentation für eine erste Temperatur angezeigt wird, bei der der Auskleidungsschlauch noch nicht ausgehärtet ist und eine zweite grafische Repräsentation angezeigt wird, wenn Auskleidungsschlauch ausgehärtet ist.

[0027] Besonders vorteilhaft wird eine grafische Repräsentation der Temperatur an jedem Messpunkt der Vielzahl der Messpunkte angezeigt, besonders vorteilhaft von denjenigen Messpunkten im Wirkbereich der

Aushärtevorrichtung und/oder um den Wirkbereich der Aushärtevorrichtung.

[0028] Es hat sich gezeigt, dass es für einen Bediener einfacher ist, eine

grafische Repräsentation der Temperatur als Indikator für eine erfolgte Aushärtung zu erfassen, als auch die gemessene Temperaturwerte selbst zurückzugreifen. Die notwendige Temperatur an der Außenseite hängt von verschiedenen Faktoren ab, beispielsweise der Dicke des

Auskleidungsschlauchs, der verwendeten Harze, etc. Eine grafische Repräsentation, beispielsweise in Form einer farblichen Indikation in„rot" für noch nicht ausgehärteten und in„grün" für einen ausgehärteten

Abschnitt ermöglicht ein verbessertes Erfassen des Zustands des

Auskleidungsschlauchs.

[0029] Besonders vorteilhaft kann dabei vorgesehen sein, dass die grafische Repräsentation abschnittsweise erfolgt, insbesondere im oder um den Wirkbereich der Aushärtevorrichtung. Insbesondere bei langen

Auskleidungsschläuchen kann somit immer der für den Benutzer relevante Abschnitt in einer gewünschten Größe angezeigt werden.

[0030] Dabei kann es selbstverständlich vorgesehen sein, dass die

entsprechenden Messwerte protokolliert werden, um einen Nachweis über das Aushärteverfahren und die erfolgreiche Aushärtung zu sichern.

[0031] Dabei kann es bevorzugt sein, dass ein Benutzer die Geschwindigkeit der Fortbewegung und/oder die Leistungsabgabe der Strahlungsquelle anhand der mindestens einen grafischen Repräsentation steuert.

[0032] Auch kann es vorgesehen sein, dass eine Regelungseinrichtung die

Geschwindigkeit der Fortbewegung der Aushärtevorrichtung durch den Auskleidungsschlauch und/oder die Leistungsabgabe der

Aushärtevorrichtung basierend auf der von der

Temperaturmesseinrichtung erfassten Temperatur automatisiert regelt.

[0033] Ein automatisches Fortbewegen der aktivierten Aushärtevorrichtung,

wobei die Fortbewegung der Aushärtevorrichtung in dem Auskleidungsschlauch und/oder die Leistungsabgabe der

Aushärtevorrichtung in Abhängigkeit der durch die

Temperaturmesseinrichtung erfassten Temperatur an der Außenseite der aushärtbaren Lage gesteuert oder geregelt wird, ist vorteilhaft gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen. Ein solches automatisches Fortbewegen kann dabei durch die im Allgemeinen verwendeten Kabel, insbesondere umfassend Kevlarfasern und/oder mindestens eine Zugseil, und/oder Zugseile erfolgen, wobei in diesem Fall die Zuggeschwindigkeit basierend auf den erfassten

Temperaturmesswerten geregelt wird, es können aber auch alternativ oder zusätzlich Aushärtevorrichtungen zum Einsatz kommen, die eine eigene Antriebseinrichtung umfassen, deren Vortrieb durch die erfassten

Temperaturmesswerte eingeregelt wird. Dabei ist insbesondere

vorgesehen, dass obere und untere Schwellwerte definiert oder

definierbar sind, wobei bei einem Erreichen oder Überschreiten eines oberen Schwellwerts der Temperatur die Fortbewegung der

Aushärtevorrichtung beschleunigt wird und/oder die Leistungsabgabe der der Aushärtevorrichtung verringert wird und bei einem Erreichen oder Unterschreiten eines unteren Schwellwerts der Vortrieb der

Aushärtevorrichtung reduziert wird und/oder die Leistungsabgabe der Aushärtevorrichtung erhöht wird. Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass die Aushärtevorrichtung als Strahlungsquelle eine Gasentladungslampe, eine Kurzbogenlampe, eine Stroboskoplampe, eine Blitzlampe, Licht emittierende Dioden (LEDs), eine Bogenlampe, insbesondere eine Xenon-Lampe, und/oder einer

Quecksilber-Xenon-Lampe umfasst, wobei insbesondere wobei das Leuchtmittel mindestens zehn Prozent (10%), vorzugsweisen mindestens fünfzig Prozent (50%) der Strahlungsenergie in einem

Wellenlängenbereich von 351 bis 800 nm, insbesondere in einem Bereich von 380 nm bis 800 nm, insbesondere in einem Bereich von 380 nm bis 700 nm, bevorzugt in einem Bereich von 390 nm bis 470 nm, oder in einem Bereich von 400 nm bis 800 nm, bereitstellt oder bereitstellen kann. [0035] Die Auskleidungsschläuche weisen in der Regel als aushärtbare und/oder aushärtende Lage ein oder mehrere Faserbänder auf, die mit einem härtbaren Harz getränkt sind. Als Faserbänder eignen sich dabei grundsätzlich alle dem Fachmann bekannten Produkte in Form von Geweben, Gewirken, Gelegen, Matten oder Vliesen, die Fasern in Form von langen Endlosfasern oder kurzen Fasern enthalten können.

Entsprechende Produkte sind dem Fachmann an sich bekannt und in großer Vielfalt von verschiedenen Herstellern kommerziell erhältlich.

Solche Auskleidungsschläuche lassen sich mit erfindungsgemäßen Strahlungsquellen optimal aushärten.

[0036] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sollen als Faserbänder im Sinne der Erfindung auch Filze verstanden werden. Ein Filz ist ein

Flächengebilde aus einem ungeordneten, nur schwer zu trennendem Fasergut. Prinzipiell sind Filze damit nicht gewebte Textilien. Aus

Chemiefasern und Pflanzenfasern werden Filze in der Regel durch trockene Vernadelung (sog. Nadelfilze) oder durch Verfestigung mit unter hohem Druck aus einem Düsenbalken austretenden Wasserstrahlen hergestellt. Die einzelnen Fasern im Filz sind ungeordnet miteinander verschlungen. Filze weisen eine gute Temperaturbeständigkeit auf und sind in der Regel feuchtigkeitsabweisend, was bei der Anwendung in flüssigkeitsführenden Systemen von Vorteil sein kann.

[0037] Die Länge der verwendeten Fasern unterliegt keiner besonderen

Beschränkung, d.h. es können sowohl so genannte Langfasern als auch Kurzfasern oder Faserbruchstücke verwendet werden. Über die Länge der verwendeten Fasern lassen sich die Eigenschaften der entsprechenden Faserbänder auch über weite Bereiche einstellen und steuern.

[0038] Auch die Art der verwendeten Fasern unterliegt keiner Beschränkung. Nur beispielhaft seien hier Glasfasern, Carbonfasern oder Kunststofffasern wie Aramidfasern oder Fasern aus thermoplastischen Kunststoffen wie

Polyestern oder Polyamiden oder Polyolefinen (z.B. Polypropylen) genannt, die dem Fachmann mit ihren Eigenschaften bekannt und in großer Vielzahl kommerziell erhältlich sind. Aus wirtschaftlichen Gründen werden in der Regel Glasfasern bevorzugt; ist jedoch beispielsweise eine besondere Hitzebeständigkeit von Bedeutung, können beispielsweise Aramidfasern oder Carbonfasern eingesetzt werden, die hinsichtlich der Festigkeit bei höheren Temperaturen Vorteile gegenüber Glasfasern bieten können.

[0039] Die Auskleidungsschläuche können ein oder mehrere Faserbänder

enthalten, die zudem gleich oder unterschiedlich sein können. Weitere geeignete Kombinationen mehrerer Faserbänder sind in der WO 201 1/006618 beschrieben, auf die an dieser Stelle vollinhaltlich Bezug genommen wird. Auch die WO 2003/038331 beschreibt Faserbänder bzw. Endlosstoffe mit geeignetem Aufbau.

[0040] Es kann gemäß einer Ausführungsform auch vorgesehen sein, dass ein Messen der Temperatur mittels der Temperaturmessvorrichtung mittels mindestens eines Temperaturmesselements erfolgt,, welches sich entlang der Längsrichtung des Auskleidungsschlauchs erstreckt, insbesondere von einem öffnungsseitigen Ende des Auskleidungsschlauchs zu einem gegenüberliegenden öffnungsseitigen Ende des Auskleidungsschlauchs, so dass eine Temperatur an der Außenseite der aushärtbaren Lage, zumindest bereichsweise, entlang der gesamten Länge des

Auskleidungsschlauchs erfasst wird und/oder die

Temperaturmessvorrichtung mindestens zwei, insbesondere n, mit n = 1 , 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 oder mehr, Temperaturmesselemente umfasst, welches entlang der Längsrichtung des Auskleidungsschlauchs

beabstandet zueinander angeordnet sind, insbesondere in einem regelmäßigen Abstand, wobei jedes der mindestens zwei

Temperaturmesselemente die Temperatur an der Außenseite der aushärtbaren Lage entlang eines Längsabschnitts des

Auskleidungsschlauchs erfasst oder erfassen kann, und wobei die

Temperaturmessvorrichtung insbesondere in den Auskleidungsschlauch integriert ist, vorzugsweise zwischen der Außenseite der aushärtbaren Lage und einer äußeren Schutzfolie.

[0041] Durch ein erfindungsgemäßes Temperaturmesselement, welches sich entlang der gesamten Länge des Auskleidungsschlauchs erstreckt, kann eine präzise Regelung der Leistungsabgabe und/oder der

Vortriebsgeschwindigkeit der Aushärtevorrichtung entlang des

vollständigen Auskleidungsschlauchs erfolgen. Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass ein Erfassung der Temperatur an bestimmten Messpunkten oder Messbereichen erfolgt, welche beabstandet zueinander in Längsrichtung entlang des Auskleidungsschlauchs angeordnet sind. Dabei kann erfindungsgemäß sowohl vorgesehen sein, dass die

Temperaturmesseinrichtung bzw. mindestens eines der

Temperaturmesselemente in den Auskleidungsschlauch integriert ist, vorzugsweise zwischen der aushärtbaren Lage und einer äußeren

Schutzfolie. Alternativ oder zusätzlich kann auch vorgesehen sein, dass die Temperaturmesseinrichtung vor Einziehen des Auskleidungsschlauchs in die zu sanierende Leitung in diese eingebracht wird, beispielsweise indem Temperaturmesselemente mittels Kleben, Schrauben, Tackern, und dergleichen, an der Innenseite der zu sanierenden Leitung angebracht werden.

[0042] Dabei kann bevorzugt sein, dass das Temperaturmesselement in Form eines Kabels, insbesondere in Form eines Flachbandkabels, vorzugsweise umfassend einen faseroptischen Sensor, ausgebildet ist.

[0043] Ein Flachbandkabel hat insbesondere den Vorteil, dass diese einfach auf die aushärtbare Lage des Auskleidungsschlauchs auflegbar ist. Dies kann mit einfachen Mitteln während der Herstellung des Auskleidungsschlauchs erfolgen. Ein Flachbandkabel weist dabei den Vorteil auf, dass dieses an einem Stück mit eingebracht werden kann und keinen großen

Höhenunterschied zu dem umliegenden Auskleidungsschlauch

verursacht. Ein solcher geringer Höhenunterschied hat insbesondere den Vorteil, dass das Kabel ein Einziehen des Auskleidungsschlauchs in eine Leitung nicht negativ beeinträchtig, in dem sich die Sensorik in Unebenheiten der Leitung verhakt. Zudem sinkt das Risiko von

Beschädigungen.

[0044] Des weiteren weist ein Flachbandkabel den Vorteil auf, dass dieses,

sofern die eigentliche Sensorik in der neutralen Phase des

Flachbandkabels angeordnet ist, die Sensorik vor Beschädigungen beim Falten des Auskleidungsschlauchs schützt. Dieser wird für den Transport meanderförmig in Kisten gelegt, wobei jeweils 180° Biegungen des Schlauches notwendig werden. Eine in der neutralen Phase eines

Flachbandkabels angeordnete Sensorik wird dabei ausschließlich geringen Biegebelastungen ausgesetzt und nicht beschädigt. Auch ist vorteilhaft, dass im Gegensatz zu einem runden Kabel die Gefahr einer Torsion in Längsrichtung reduziert wird und die Lage der Messsensorik in dem Flachbandkabel fixiert werden kann.

[0045] Erfindungsgemäß kann es dabei ebenfalls bevorzugt sein, dass das

Flachbandkabel ein optisches Sensorkabel ausbildet, welches eine Kabelseele und einen Kabelmantel umfasst, wobei die Kabelseele einen Licht mit einer Wellenlänge in einem Bereich von 200 bis 480nm leitenden Lichtwellenleiter umfasst, der ein Coating aufweist, welches für Licht mit einer Wellenlänge in einem Bereich von 200 bis 480nm transparent ist und mantelseitig eingestrahltes Licht einkoppelt und in Längsrichtung weiterleitet, und wobei der Kabelmantel einen im Querschnitt flachen Profilkörper ausbildet, in den der Lichtwellenleiter in der neutralen Phase des Kabelmantel eingebracht ist, und wobei der Kabelmantel einen transparenten Bereich aufweist, der lichtdurchlässig ist, ausgelegt und eingerichtet, um Licht von der Außenseite des Kabelmantel zum

Lichtwellenleiter weiterzuleiten.

[0046] Dabei kann vorgesehen sein, dass der Lichtwellenleiter einen Kern aus

Quarz, ein Cladding aus Fluor-dotiertem Quarz und ein Coating aus einem Kunststoff umfasst.

[0047] Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass die Kabelseele einen zweiten Lichtwellenleiter umfasst, insbesondere beabstandet von dem ersten Lichtwellenleiter, der ausgelegt und eingerichtet zur Erfassung der Raman-Streuung bei einem faseroptischen Messverfahren ist,

insbesondere umfassend einen Germanium-dotierten Faserkern.

[0048] Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Temperaturmessvorrichtung einen Lichtwellenleiter umfasst, der ausgelegt und eingerichtet zur Erfassung der Raman-Streuung bei einem faseroptischen Messverfahren ist, insbesondere umfassend einen Germanium-dotierten Faserkern.

[0049] Sowohl der erste als auch der zweite Lichtwellenleiter können lose, als Hohlader-Aufbau, oder mit einer transparenten Umhüllen eingebracht werden. Als vorteilhaft haben sich Lichtwellenleiter mit einem

Kerndurchmesser in einem Bereich von 50μηι bis 200μηπ, insbesondere von 1 10μηι erwiesen. Dabei weisen die Lichtwellenleiter einen Kren aus Reinstquarz, ein Cladding aus Fluor-dotiertem Quarz und ein Coating aus einem transparenten Kunststoff auf. Die Brechzahl eines solchen

Lichtwellenleiter ist üblicherweise N = 1 ,46 für den Kern und eine geringere Brechzahl als 1 ,46 für das Cladding. Der Profilkörper ist dabei derart ausgelegt und eingerichtet, dass er bei einer Biegung von 180°- Umlenkung bruchfest ist.

[0050] Der erste Lichtwellenleiter liegt dabei im transparenten Bereich während der zweite Lichtwellenleiter außerhalb des transparenten Bereichs angeordnet ist. Vorzugsweise ist dieser zweite Bereich eingefärbt, also nicht transparent. Dabei ist der zweite Lichtwellenleiter ein zur

Temperaturmessung geeigneter faseroptischer, ortsaufgelöster zur Temperaturmessung geeigneter Lichtwellenleiter.

[0051] Auch kann vorgesehen sein, dass ein Übermitteln von

Temperaturmesswerten des Temperaturmesselements mittels eines RFI D-Transponders an eine Auswerteeinrichtung erfolgt, wobei die Auswerteeinrichtung die Fortbewegung und/oder die Leistungsabgabe der Aushärtevorrichtung steuert oder regelt..

[0052] Dies hat sich insbesondere als vorteilhaft erwiesen, um Temperaturmesselemente als passive Elemente in einen Auskleidungsschlauch integrieren zu können, wobei auf durch den

Auskleidungsschlauch durchgeführte elektrische Anschlussleitungen verzichtet werden kann

[0053] Insbesondere kann es vorteilhaft sein, dass ein Messen der Temperatur mitttels der Temperaturmesseinrichtung mittels eines

Temperaturmesselements erfolgt, welches piezoelektrische Kristalle aus Quarz und/oder Lithiumniobat mit lithographisch aufgebrachten

Elektrodenstrukuren umfasst, die ein ankommendes Funksignal in eine Oberflächenwelle, die sich über den Kristall ausbreitet, umwandelt, und wobei die reflektierten Oberflächenwellen in ein elektrisches Signal zurückrückwandelbar sind oder zurückgewandelt werden, wobei eine Temperaturänderung zu einer definierten detektierbaren Änderung des reflektierten Signals führt, so dass in Reaktion auf einen Anfrageimpuls und der Impulsantwort eine Temperaturmessung erfolgen kann bzw.

erfolgt.

[0054] Diese Ausgestaltung weist insbesondere den Vorteil auf, dass ein rein passives Bauelement vorliegt, welches durch den Anfrageimpuls und der Auswertung der Impulsantwort ausgelesen werden kann, ohne das eine eigene, in das Temperatusmesselement integrierte, oder eine externe, Energieversorgung vorliegen muss. Die erfindungsgemäßen

Temperaturmesselemente, die auch unter der Bezeichnung„surface acoustic wave" (SAW-) Transponder bekannt sind, können dabei unter hohen Temperaturen (400 °C) arbeiten und weisen sehr schnelle

Reaktionszeiten im Mikrosekundenbereich auf. Somit können die erfindungsgemäßen Temperaturmesselementen an den gewünschten Stellen eines Auskleidungsschlauchs positioniert werden, ohne dass eine Verkabelung derselben erfolgt, wobei diese eine schnelle

Reaktionsgeschwindigkeit bei einer hohen Temperaturbeständigkeit aufweisen.

[0055] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann auch vorgesehen sein, dass mindestens ein erster Schwellwert für eine erste Temperatur definiert wird und mindestens ein zweiter Schwellwert, höher als der erste

Schwellwert, für eine zweite Temperatur definiert wird, wobei eine

Geschwindigkeit der Fortbewegung der Aushärtevorrichtung durch den Auskleidungsschlauch bei einem Unterschreiten des ersten Schwellwerts verringert wird und bei einem Überschreiten des zweiten Grenzwerts erhöht wird und/oder die Leistungsabgabe der Aushärtevorrichtung bei einem Unterschreiten des ersten Grenzwerts erhöht und bei einem

Überschreiten des zweiten Grenzwerts verringert wird.

[0056] Dabei kann es vorteihaft sein, dass die Schwellwerte in Abhängigkeit des auszuhärtenden Auskleidungsschlauchs, insbesondere in Abhängigkeit des Durchmessers der auszuhärtenden Lage des Auskleidungsschlauchs, festgelegt werden.

[0057] Durch definierte Schwellwerte kann eine optimierte Aushärtung

sichergestellt werden. Dabei kann auch vorgesehen sein, dass die

Schwellwerte an die konkreten Eigenschaften der spezifisch

auszuhärtenden Auskleidungsschläuche angepasst werden. Dabei kann auch vorgesehen sein, dass der erste Schwellwert identisch mit dem zweiten Schwellwert seien kann.

[0058] Schließlich kann auch vorgesehen sein, dass ein Fortbewegen der

Aushärtevorrichtung mittels eines Kabels, insbesondere eines Kabels umfassen Kevlarfasern und/oder mindestens ein Zugseil, und/oder Zugseils erfolgt, insbesondere mit einer Geschwindigkeit des Vortriebs in einem Bereich von 5 cm/min bis 200 cm/min.

[0059] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der

nachfolgenden Beschreibung, in der Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von schematischen Zeichnungen beispielhaft erläutert wird, ohne dadurch die Erfindung zu beschränken.

[0060] Dabei zeigt:

Figur 1 : eine schematische Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Auskleidungsschlauchs; und

Figur 2: eine schematische Ansicht eines Ablaufdiagramms eines erfindungsgemäßen Verfahrens.

[0061] Figur 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Auskleidungsschlauch 1 mit einer Innenfolie 3, einer aushärtbaren Lage 5 sowie einer Außenfolie 7.

Zwischen der Außenfolie 7 und der aushärtbaren Lage 5 ist eine

Temperaturmessvorrichtung 9 angeordnet.

[0062] In Figur 2 ist ein schematisches Ablaufdiagramm eines

erfindungsgemäßen Verfahrens gezeigt. In einem ersten Schritt 100 wird ein erfindungsgemäßer Auskleidungsschlauch in eine zu sanierende Leitung eingeführt. Im nachfolgenden Verfahrensschritt 200 wird die Aushärtevorrichtung in den Auskleidungsschlauch eingebracht. Nach einbringen der Aushärtevorrichtung wird der Auskleidungsschlauch in einem Verfahrensschritt 300 mit Druck beaufschlagt, so dass dieser an den Wänden der zur sanierenden Leitung anliegt. In einem

Verfahrensschritt 400 wird die Fortbewegung der Aushärtevorrichtung in dem Auskleidungsschlauch und/oder die Leistungsabgabe der

Aushärtevorrichtung in Abhängigkeit der durch die

Temperaturmesseinrichtung erfassten Temperatur an der Außenseite der aushärtbaren Lage gesteuert oder geregelt. Ist die gemessene

Temperatur höher als ein erster Schwellwert, wird in einem Schritt 410 die Geschwindigkeit des Vortriebs der Aushärtevorrichtung erhöht und/oder die Leistungsabgabe der Strahlungsquelle reduziert. Ist die gemessene Temperatur niedriger als ein zweiter Schwellwert, so wird in einem Schritt 420 die Geschwindigkeit des Vortriebs der Aushärtevorrichtung verringert und/oder die Leistungsabgabe der Strahlungsquelle erhöht.

[0063] Die in der voranstehenden Beschreibung uns den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in jeder beliebigen Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.