PÖSCHMANN AXEL (CH)
DE102014119515A1 | 2016-06-23 | |||
DE102005051580A1 | 2007-05-03 | |||
EP2660667A2 | 2013-11-06 |
Patentansprüche Verfahren zum Überwachen einer Anlage (A) der Automatisierungstechnik, in welcher zumindest ein Feldgerät (FG) eingesetzt ist, wobei eine erste Datenbank (DB1 ), insbesondere eine cloudfahige Datenbank, eine erste Datenkonfiguration aufweist und Feldgeräte-bezogene Daten, insbesondere Messwerte, Parameterwerte, Identifikationsdaten und/oder Diagnosestatus des Feldgeräts (FG), enthält, , wobei eine zweite Datenbank (DB2), insbesondere eine cloudfähige Datenbank, eine zur ersten Datenkonfiguration nicht-kompatible zweite Datenkonfiguration aufweist, und wobei die erste und die zweite Datenkonfiguration das Dateiformat der Daten, bzw. deren Semantik und/oder Regeln zur Organisation und/oder zum Ablegen der Daten in der jeweiligen ersten oder zweiten Datenbank (DB1 , DB2) definiert, umfassend: Abrufen von zumindest einem Teil der auf der ersten Datenbank (DB1 ) enthaltenen Daten mittels einer Datenumsetzungseinheit (DE1 ), insbesondere eines Edge Devices oder eines Gateways; Konvertieren der abgerufenen Daten in ein zur zweiten Datenkonfiguration konformes Format; und Speichern der konvertierten Daten auf der zweiten Datenbank (DB2). Verfahren nach Anspruch 1 , wobei die Feldgeräte-bezogenen Daten mittels einer zweiten Datenumsetzungseinheit (DE2), welche sich insbesondere in der Anlage (A) befindet, gesammelt werden, an die erste Datenbank (DB1 ) übermittelt werden und in der ersten Datenbank (DB1 ) gespeichert werden. Verfahren nach zumindest einem Ansprüche 1 oder 2, weiter umfassend: Abrufen von zumindest einem Teil der auf der zweiten Datenbank (DB2) enthaltenen und nicht, oder zu Teilen, auf der ersten Datenbank (DB1 ) enthaltenen Daten mittels der ersten Datenumsetzungseinheit (DE1 ); Umwandeln der abgerufenen Daten in ein zur ersten Datenkonfiguration kompatibles Format; und Speichern der konvertierten Daten auf der ersten Datenbank (DB1 ). Verfahren nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche, wobei die zweite Datenbank (DB2) mit einem Feldgerät einer zweiten Anlage der Prozessautomatisierung in Kommunikationsverbindung gebracht wird und wobei zumindest ein Teil der von der ersten Datenbank (DB1 ) abgerufenen Daten zur Bedienung des Feldgeräts (FG) verwendet wird. 5. Verfahren, wobei die auf der ersten und der zweiten Datenbank (DB1 , DB2) befindlichen Daten derart mittels der ersten Datenumsetzungseinheit (DE1 ) synchronisiert werden, insbesondere in wiederkehrenden, definierten Zeitabständen, so dass nach Abschluss eines Synchronisierungsvorgangs die Datenbanken (DB1 ) über einen im Wesentlichen identischen Datenbestand verfügen. 6. Datenumsetzungseinheit (DE1 ), welche zum Durchführen des Verfahrens nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 5 ausgestaltet ist. 7. Datenumsetzungseinheit (DE1 ) nach Anspruch 6, wobei die Datenumsetzungseinheit (DE1 ) dazu ausgestaltet ist, zumindest einen Teil der auf der ersten Datenbank (DB1 ) enthaltenen Daten abzurufen und aktiv alle Änderungen zu den auf der zweiten Datenbank (DB2) enthaltenen Daten und/oder noch nicht auf der zweiten Datenbank (DB2) enthaltenen Daten auf die zweite Datenbank (DB2) zu übertragen. 8. Datenumsetzungseinheit nach Anspruch 6 oder 7, wobei die Datenumsetzungseinheit (DE1 ) als virtuelle Datenumsetzungseinheit ausgestaltet ist. 9. Datenumsetzungseinheit (DE1 ) nach Anspruch 8, wobei die virtuelle Datenumsetzungseinheit als Applikation auf der ersten Datenbank (DB1 ) oder der zweiten Datenbank (DB2) implementiert und ausführbar ist. 10. Datenumsetzungseinheit (DE1 ) nach Anspruch 6 oder 7, wobei die Datenumsetzungseinheit (DE1 ) als physische Datenumsetzungseinheit ausgestaltet ist. 1 1 . Datenumsetzungseinheit (DE1 ) nach Anspruch 10, wobei die Datenumsetzungseinheit (DE1 ) eine erste Schnittstelle (IF1 ) und n weitere Schnittstellen (IF2, IF3, IFn) aufweist, wobei die erste Schnittstelle (IF1 ) über ein erstes Kommunikationsnetzwerk (KN1 ) mit zumindest einer ersten Datenbank (DB1 ) verbindbar ist und wobei die n-te Schnittstelle (IF2, IF3, IFn) über ein n-tes Kommunikationsnetzwerk (KN1 , KN2, ..., KN3) mit zumindest einer n-ten Datenbank (DB2, DB3, DBn) verbindbar ist, wobei n > 2. |
Automatisierungstechnik
Die Erfindung umfasst ein Verfahren zum Überwachen einer Anlage der Automatisierungstechnik, in welcher zumindest ein Feldgerät eingesetzt ist. Des Weiteren umfasst die Erfindung eine
Datenumsetzungseinheit zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Aus dem Stand der Technik sind bereits Feldgeräte bekannt geworden, die in industriellen Anlagen zum Einsatz kommen. In der Automatisierungstechnik ebenso wie in der Fertigungsautomatisierung werden vielfach Feldgeräte eingesetzt. Als Feldgeräte werden im Prinzip alle Geräte bezeichnet, die prozessnah eingesetzt werden und die prozessrelevante Informationen liefern oder verarbeiten. So werden Feldgeräte zur Erfassung und/oder Beeinflussung von Prozessgrößen verwendet. Zur Erfassung von Prozessgrößen dienen Messgeräte, bzw. Sensoren. Diese werden beispielsweise zur Druck- und Temperaturmessung, Leitfähigkeitsmessung, Durchflussmessung, pH-Messung, Füllstandmessung, etc. verwendet und erfassen die entsprechenden Prozessvariablen Druck,
Temperatur, Leitfähigkeit, pH-Wert, Füllstand, Durchfluss etc. Zur Beeinflussung von Prozessgrößen werden Aktoren verwendet. Diese sind beispielsweise Pumpen oder Ventile, die den Durchfluss einer Flüssigkeit in einem Rohr oder den Füllstand in einem Behälter beeinflussen können. Neben den zuvor genannten Messgeräten und Aktoren werden unter Feldgeräten auch Remote I/Os, Funkadapter bzw. allgemein Geräte verstanden, die auf der Feldebene angeordnet sind.
Eine Vielzahl solcher Feldgeräte wird von der Endress+Hauser-Gruppe produziert und vertrieben.
In modernen Industrieanlagen sind Feldgeräte in der Regel über Kommunikationsnetzwerke wie beispielsweise Feldbusse (Profibus®, Foundation® Fieldbus, HART®, etc.) mit übergeordneten Einheiten verbunden. Bei den übergeordneten Einheiten handelt es sich um Steuereinheiten, wie beispielsweise eine SPS (speicherprogrammierbare Steuerung) oder einen PLC (Programmable Logic Controller). Die übergeordneten Einheiten dienen unter anderem zur Prozesssteuerung, sowie zur Inbetriebnahme der Feldgeräte. Die von den Feldgeräten, insbesondere von Sensoren, erfassten Messwerte werden über das jeweilige Bussystem an eine (oder gegebenenfalls mehrere) übergeordnete Einheit(en) übermittelt, die die Messwerte gegebenenfalls weiterverarbeiten und an den Leitstand der Anlage weiterleiten. Der Leitstand dient zur Prozessvisualisierung,
Prozessüberwachung und Prozessteuerung über die übergeordneten Einheiten. Daneben ist auch eine Datenübertragung von der übergeordneten Einheit über das Bussystem an die Feldgeräte erforderlich, insbesondere zur Konfiguration und Parametrierung von Feldgeräten sowie zur Ansteuerung von Aktoren. Zur Bedienung der Feldgeräte sind entsprechende Bedienprogramme (Bedientools) notwendig, die auf den übergeordneten Einheiten entweder eigenständig ablaufen (Endress+Hauser FieldCare, Pactware, AMS Fisher-Rosemount, PDM Siemens) oder aber auch in Anwendungen des Leitstands (Siemens PCS7, ABB Symphony, Emerson Delta V) integriert sind. Unter dem Begriff
„Bedienen" wird unter anderem ein Parametrieren des Feldgeräts, ein Updaten des Feldgeräts und/oder ein Abfragen und Visualisieren von Prozessdaten und/oder Diagnosedaten des Feldgeräts verstanden.
Im Zuge der Industrie 4.0 werden die von den Feldgeräten erzeugten Daten auch häufig direkt aus dem Feld mithilfe sogenannter Datenumsetzungseinheiten, welche beispielsweise als„Edge
Devices" oder„Cloud Gateways" bezeichnet werden, erhoben und automatisiert an eine zentrale cloudfähige Datenbank übermittelt, auf welcher sich eine Applikation befindet. Auf diese Applikation, welche unter anderem Funktionen zur Visualisierung und weiteren Bearbeitung der auf der
Datenbank gespeicherten Daten bietet, kann von einem Benutzer mittels Internet zugegriffen werden.
Typischerweise werden die erhobenen Daten von den Datenumsetzungseinheiten an verschiedene Datenbanken übermittelt. Hierbei handelt es sich meistens um eigene Datenbanken des jeweiligen Herstellers einer Datenumsetzungseinheit. Ein Datenaustausch zwischen den verschiedenen Datenbanken ist daher oftmals nicht möglich oder gewünscht. Daher existieren auf dem Markt viele verschiedene Implementierungen - Synergieeffekte sind sehr schwer bis gar nicht erreichbar.
Ausgehend von dieser Problematik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren vorzustellen, welches eine konsistente Verwaltung von Daten mehrerer zueinander nicht kompatibler cloudfähiger Datenbanken erlaubt.
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Überwachen einer Anlage der Automatisierungstechnik, in welcher zumindest ein Feldgerät eingesetzt ist, gelöst,
wobei eine erste Datenbank, insbesondere eine cloudfähige Datenbank, eine erste
Datenkonfiguration aufweist und Feldgeräte-bezogene Daten, insbesondere Messwerte,
Parameterwerte, Identifikationsdaten und/oder Diagnosestatus des Feldgeräts, enthält, ,
wobei eine zweite Datenbank, insbesondere eine cloudfähige Datenbank, eine zur ersten
Datenkonfiguration nicht-kompatible zweite Datenkonfiguration aufweist, und
wobei die erste und die zweite Datenkonfiguration das Dateiformat der Daten, bzw. deren Semantik und/oder Regeln zur Organisation und/oder zum Ablegen der Daten in der jeweiligen ersten oder zweiten Datenbank definiert, umfassend: Abrufen von zumindest einem Teil der auf der ersten Datenbank enthaltenen Daten mittels einer Datenumsetzungseinheit, insbesondere eines Edge Devices oder eines Gateways; Konvertieren der abgerufenen Daten in ein zur zweiten Datenkonfiguration konformes Format; und
- Speichern der konvertierten Daten auf der zweiten Datenbank.
Der große Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass Daten von der ersten Datenbank zur zweiten Datenbank übermittelt werden können, obwohl die Datenbanken verschiedene Datenkonfigurationen aufweisen. Die zweite Datenbank muss hierbei nicht speziell konfiguriert werden, da die Datenumsetzungseinheit wie ein herkömmliches Edge Device, welches sich in einer Anlage befindet, kommuniziert. Mittels der zweiten Datenbank kann daher ein Zugriff auf Daten eines Feldgeräts erfolgen, obwohl die zweite Datenbank selbst nicht mit dem Feldgerät verbunden ist. Als„cloudfähig" wird eine Datenbank im Sinne der Erfindung verstanden, wenn diese von einem Benutzer über das Internet kontaktiert werden kann. Es kann hierbei vorgesehen sein, dass die Datenbank eine Applikation aufweist, beispielsweise zum Visualisieren von feldgerätespezifischen Daten, welche auf der Datenbank abgelegt sind, oder zum Konfigurieren der Datenbank, beispielsweise zum Festlegen und Auswählen von Geräten, im Sinne der Erfindung
Datenumsetzungseinheiten, welche der Datenbank Daten bereitstellen, welche diese speichert. Ein Benutzer kann per Internet von seinem Gerät, beispielsweise einem PC oder einem mobilen Endgerät, auf die Applikation der Datenbank zugreifen.
Feldgeräte, welche im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erwähnt werden, wurden bereits im einleitenden Teil der Beschreibung beispielhaft aufgeführt.
Eine bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass die Feldgeräte- bezogenen Daten mittels einer zweiten Datenumsetzungseinheit, welches sich insbesondere in der Anlage befindet, gesammelt werden, an die erste Datenbank übermittelt werden und in der ersten Datenbank gespeichert werden. Für gewöhnlich muss diese Datenumsetzungseinheit in der auf der ersten Datenbank befindlichen Applikation ausgewählt werden, damit dessen Daten auf der ersten Datenbank gespeichert werden. Für die erste Datenumsetzungseinheit, welche auf der zweiten Datenbank„registriert" wird, gilt analog dasselbe. Für die Datenbanken ist es nicht ersichtlich, von welcher Quelle eine Datenumsetzungseinheit ihre jeweiligen Daten bezieht.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass das Verfahren weiter die folgenden Verfahrensschritte umfasst: Abrufen von zumindest einem Teil der auf der zweiten Datenbank enthaltenen und nicht, oder zu Teilen, auf der ersten Datenbank enthaltenen Daten mittels der
Datenumsetzungseinheit;
Umwandeln der abgerufenen Daten in ein zur ersten Datenkonfiguration kompatibles Format; und
Speichern der konvertierten Daten auf der ersten Datenbank.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann somit bidirektional genutzt werden. Hierfür muss die erste Datenumsetzungseinheit sowohl an der ersten, als auch an der zweiten Datenbank ausgewählt, bzw. registriert werden.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass die zweite Datenbank mit einem Feldgerät einer zweiten Anlage der Prozessautomatisierung in Kommunikationsverbindung gebracht wird und wobei zumindest ein Teil der von der ersten Datenbank abgerufenen Daten zur Bedienung des Feldgeräts verwendet wird. Unter dem Begriff „Bedienen" wird unter anderem ein Parametrieren des Feldgeräts, ein Updaten des Feldgeräts und/oder ein Abfragen und Visualisieren von Prozessdaten und/oder Diagnosedaten des Feldgeräts verstanden. Das Verfahren erlaubt daher beispielsweise eine Parametrierung eines Feldgerätes mit Daten, die aus der ersten Datenbank stammen.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass die auf der ersten und der zweiten Datenbank befindlichen Daten derart mittels der
Datenumsetzungseinheit synchronisiert werden, insbesondere in wiederkehrenden, definierten Zeitabständen, so dass nach Abschluss eines Synchronisierungsvorgangs die Datenbanken über einen im Wesentlichen identischen Datenbestand verfügen. Für einen Benutzer wird dadurch der Bedienkomfort erhöht. Benutzt er mehrere Datenbanken, so muss er lediglich auf eine einzige zugreifen, um auf seinen gesamten Datenbestand zugreifen zu können. Es ist außerdem sichergestellt, dass der Datenbestand aktuell ist. Des Weiteren wird die Aufgabe durch eine Datenumsetzungseinheit, welche zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgestaltet ist, gelöst.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Datenumsetzungseinheit ist vorgesehen, dass die Datenumsetzungseinheit dazu ausgestaltet ist, zumindest einen Teil der auf der ersten Datenbank enthaltenen Daten abzurufen und aktiv alle Änderungen zu den auf der zweiten Datenbank enthaltenen Daten und/oder noch nicht auf der zweiten Datenbank enthaltenen Daten auf die zweite Datenbank zu übertragen. Die Datenübertragung wird dadurch aktiv durch die Datenumsetzungseinheit getrieben, indem diese die Daten in die zweite Datenbank pusht. Die zweite Datenbank ruft daher nicht etwa aktiv Daten über die Datenumsetzungseinheit ab, sondern bekommt die Daten automatisch geliefert. In einer ersten Variante der erfindungsgemäßen Datenumsetzungseinheit ist vorgesehen, dass die Datenumsetzungseinheit als virtuelle Datenumsetzungseinheit ausgestaltet ist. Eine virtuelle Datenumsetzungseinheit erlaubt dieselben Funktionalitäten wie eine als physisches Gerät ausgestaltete Datenumsetzungseinheit. In einer vorteilhaften Ausgestaltung der ersten Variante der erfindungsgemäßen
Datenumsetzungseinheit ist vorgesehen, dass die virtuelle Datenumsetzungseinheit als Applikation auf der ersten Datenbank oder der zweiten Datenbank implementiert und ausführbar ist. Auch in diesem Fall muss diese Datenumsetzungseinheit in der auf der ersten Datenbank befindlichen Applikation ausgewählt werden, damit deren erhobene Daten auf der ersten Datenbank gespeichert werden. Für die Datenbank ist es hierbei nicht ersichtlich, dass es sich um eine virtuelle
Datenumsetzungseinheit handelt.
In einer zweiten Variante der erfindungsgemäßen Datenumsetzungseinheit ist vorgesehen, dass Datenumsetzungseinheit als physische Datenumsetzungseinheit ausgestaltet ist.
„Physisch" bedeutet, dass es sich bei der Datenumsetzungseinheit um ein handhabbares Gerät handelt, welches zumindest ein Elektronikmodul aufweist, mit dessen Hilfe die Daten von der ersten Datenbank abgerufen, konvertiert und an die zweite Datenbank übermittelt werden.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der zweiten Variante der erfindungsgemäßen
Datenumsetzungseinheit ist vorgesehen, dass die Datenumsetzungseinheit eine erste Schnittstelle und n weitere Schnittstellen aufweist, wobei die erste Schnittstelle über ein erstes
Kommunikationsnetzwerk mit zumindest einer ersten Datenbank verbindbar ist und wobei die n-te Schnittstelle über ein n-tes Kommunikationsnetzwerk mit zumindest einer n-ten Datenbank verbindbar ist, wobei n > 2. Das erfindungsgemäße Verfahren kann hierbei mittels der
Datenumsetzungseinheit mit jeder der Datenbanken durchgeführt werden, so dass die zweite Datenbank zumindest einen Teil des jeweiligen Datenbestands von jeder der Datenbanken übermittelt bekommt.
Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert. Es zeigen Fig 1 : ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens; und
Fig. 2: ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens. Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens. In einer Anlage A der Prozessautomatisierung ist ein Feldgerät FG angeordnet. Dieses Feldgerät FG dient zur Erfassung einer physikalischen Messgröße und zur Umwandlung der erfassten Messgröße in einen Messwert. Beispiele für solche Feldgeräte FG sind bereits im einleitenden Teil der Beschreibung beispielhaft genannt worden. Das Feldgerät FG ist über eine Kommunikationsschnittstelle mit einem hier nicht gezeigten Feldbus verbunden, über welchen es die erzeugten Messwerte an die Leitwarte der Anlage A übermittelt. Zusätzlich ist das Feldgerät FG mit einer Datenumsetzungseinheit, hier als zweite Datenumsetzungseinheit DE 2 bezeichnet, verbunden. Die Verbindung mit der
Datenumsetzungseinheit erfolgt entweder über eine separate Kommunikationsschnittstelle des Feldgeräts FG oder via des Feldbusses.
Bei der zweiten Datenumsetzungseinheit DE2 handelt es sich insbesondere um ein Edge Device oder ein Cloud Gateway. In regelmäßigen Zeitabständen erhebt die zweite Datenumsetzungseinheit DE2 Daten des Feldgeräts FG. Hierbei kann es sich um die erzeugten Messwerte, aber auch um Diagnosemeldungen, Parametereinstellungen und/oder Identifikationsdaten handeln.
Die erhobenen feldgerätebezogenen Daten werden mittels des Internets oder eines privaten Netzwerks an eine erste Datenbank DB1 übermittelt. Die Verbindung erfolgt beispielsweise drahtgebunden, oder drahtlos, beispielsweise über eine mobile Datenverbindung wie GSM, UMTS, LTE, oder Vergleichbarem. Damit die Daten auf der ersten Datenbank DB1 abgelegt werden, muss die zweite Datenumsetzungseinheit DE2 in der ersten Datenbank DB1 registriert werden. Dies erfolgt mittels einer Applikation, welche auf der ersten Datenbank DB1 abläuft. Hierfür greift ein Benutzer BN via Internet oder eines privaten Netzwerks auf die Applikation der ersten Datenbank DB1 zu. Die übermittelten Daten werden anschließend auf der ersten Datenbank DB1 gespeichert. Das Speichern erfolgt auf Basis einer ersten Datenkonfiguration. Eine Datenkonfiguration legt das Dateiformat der gespeicherten Daten, bzw. deren Semantik und/oder Regeln zur Organisation und/oder zum Ablegen der Daten auf der ersten Datenbank DB1 fest. Der Benutzer BN kann anschließend auf die Daten zugreifen, indem er sich beispielsweise mit der Applikation der ersten Datenbank DB1 verbindet. Neben dem abgebildeten Teil der Anlage A mit dem Feldgerät FG kann der Benutzer BN über eine Vielzahl weiterer Anlagenteile und Feldgeräte verfügen. Unter Umständen benutzen diese einen anderen Typ von Feldbus, welcher nicht zu der zweiten Datenumsetzungseinheit DE2 kompatible ist, oder sind auf andere Art und Weise, beispielsweise aufgrund der geographischen Lage, nicht mit der zweiten Datenumsetzungseinheit DE2 verbindbar, so dass weitere Datenumsetzungseinheiten vonnöten sind. Sind diese weiteren Datenumsetzungseinheiten von einem anderen Hersteller, so werden die von diesen erhobenen Daten unter anderem in andere Datenbanken als in die erste Datenbank DB1 gespeichert, welche weiteren Datenbanken unter Umständen keinen
Datenaustausch ermöglichen. Von Seiten des Benutzers BN besteht daher Bedarf, die
Datenbestände aller seiner Feldgeräte in einer einzigen Datenbank zu sammeln.
In dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel werden auf der ersten Datenbank DB1 gespeicherte Daten mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens auf eine zweite Datenbank DB2 transferiert. Die zweite Datenbank DB2 weist hierbei eine zur ersten Datenkonfiguration nicht kompatible zweite Datenkonfiguration auf. Weitere, hier nicht gezeigte, Feldgeräte können, beispielsweise mittels weiteren Datenumsetzungseinheiten, oder auf direktem Wege, mit der zweiten Datenbank DB2 verbunden sein, wobei deren Daten auf der zweiten Datenbank gespeichert werden.
Als Lösung wird auf der ersten Datenbank DB1 eine virtuelle Datenumsetzungseinheit, hier als erste Datenumsetzungseinheit DE1 bezeichnet, implementiert. Diese ist als Softwareapplikation ausgestaltet und läuft in der Applikation der ersten Datenbank DB2, auf welcher der Benutzer BN zugreifen kann, ab. Die erste Datenumsetzungseinheit DE1 wird wie obig beschrieben in der zweiten Datenbank DB2 registriert. Zu vorgegebenen Zeitpunkten erhebt die erste Datenumsetzungseinheit DE1 nun Daten aus der ersten Datenbank DB1 . Die erste Datenumsetzungseinheit DE kennt hierfür die erste
Datenkonfiguration der ersten Datenbank DB1 . Die erhobenen Daten werden anschließend in das Format der zweiten Datenkonfiguration konvertiert und von der ersten Datenumsetzungseinheit DE1 an die zweite Datenbank DB2 übermittelt, welche die Daten anschließend speichert. Die
Übermittelung erfolgt über das Internet oder über ein privates Netzwerk. Die Daten werden dabei so gespeichert, als wenn diese direkt aus dem Feld von einer Datenumsetzungseinheit erhoben worden wären, da es für die zweite Datenbank DB2 nicht ersichtlich ist, von welcher Quelle eine Datenumsetzungseinheit ihre jeweiligen Daten bezieht. Der Benutzer BN kann anschließend mittels der Applikation der zweiten Datenbank DB2 auf die Daten des Feldgeräts FG zugreifen. Es kann auch vorgesehen sein, dass, im Falle dass die zweite Datenbank DB2 mit einem weiteren Feldgerät verbunden ist, dieses weitere Feldgerät mit den Daten des Feldgeräts FG parametriert wird, wenn diese beispielsweise in einer ähnlichen Messstelle eingesetzt sind. Daten aus verschiedenen Anlagenteilen können also auf einfach Art und Weise untereinander ausgetauscht und verwendet werden. Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt außerdem den umgekehrten Weg, so dass Daten von der zweiten Datenbank DB2 erhoben und an die erste Datenbank DB1 übermittelt werden. Es kann auch vorgesehen sein, die erste und die zweite Datenbank DB1 , DB2 mittels der ersten
Datenumsetzungseinheit DE1 zu synchronisieren. Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es außerdem möglich, die Daten einer Vielzahl von Datenbanken DB1 , DB3, DBn auf einer Datenbank DB2 zu sammeln. Fig. 2 zeigt diesen Anwendungsfall. Die erste Datenumsetzungseinheit DE1 ist hierbei als physisches Gerät ausgestaltet. Diese weist eine Vielzahl von Kommunikationsschnittstellen IF1 , IF2, IF3, IFn auf, welches über ein korrespondierendes Kommunikationsnetzwerk KN1 , KN2, KN3, KNn mit den einzelnen Datenbanken DB1 , DB2, DB3, DBn verbunden sind.
Alternativ kann vorgesehen sein, dass ein einzelnes Kommunikationsnetzwerk verwendet wird, beispielsweise das Internet, über welches die erste Datenumsetzungseinheit DE1 die Datenbanken DB1 , DB2, DB3, DBn kontaktieren kann. Die Kommunikationsschnittstellen IF1 , IF2, IF3, IFn sind in diesem Fall als softwareseitige Kommunikationsschnittstellen ausgestaltet.
Die erste Datenumsetzungseinheit DE1 ist hierbei in der Lage, jede von den Datenbanken DB1 , DB2, DB3, DBn verwendete Datenkonfiguration zu verstehen und Daten in ein anderes der von den Datenkonfigurationen verwendetes Format zu konvertieren.
Die unter Fig. 1 aufgeführten Verfahrensschritte werden analog in dem in Fig. 2 gezeigten
Anwendungsbeispiel für eine oder mehrere Datenbanken DB1 , DB3, DBn ausgeführt.
Es versteht sich von selbst, dass die erste Datenumsetzungseinheit DE1 auch in diesem
Anwendungsbeispiel als virtuelle Datenumsetzungseinheit ausgestaltet sein kann. Genauso ist es möglich, dass die in dem unter Fig. 1 beschriebenen Ausführungsbeispiel genannte erste
Datenumsetzungseinheit DE1 als physisches Gerät ausgestaltet sein kann. Bezugszeichenliste
A Anlage der Automatisierungstechnik BN Benutzer
DB1 , DB2, . Datenbanken
DE1 , DE2 Datenumsetzungseinheit
FG Feldgerät
IF1 , IF2, Schnittstellen
KN1 , KN2, . Kommunikationsnetzwerke
Next Patent: DEFECT PREDICTION