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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR DEPOSITING OR COLLECTING SHIPMENTS, SYSTEM FOR CARRYING OUT SAID METHOD, AND SHIPMENT TERMINAL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/275050
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a method for a user to deposit or collect a shipment (1), in particular a postal item, parcel shipment, or consignment, at a shipment terminal (2). According to the method, the user (3) is authenticated using a mobile terminal (6) of the user (3). Furthermore, the distance of the user (3) relative to the shipment terminal (2) is checked, during which it is checked whether the user (3) is within a predefined distance from the shipment terminal (2). It is only possible to collect or deposit a shipment (1) in the shipment terminal (2) after a positive authentication and distance check. Such a method improves and simplifies the authentication of a user when compared to those methods known from the prior art, and thus reduces the susceptibility to manipulation and misuse.

Inventors:
LUIPPOLD STEFFEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/067739
Publication Date:
January 05, 2023
Filing Date:
June 28, 2022
Export Citation:
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Assignee:
SMART MILE SOLUTIONS B V (NL)
International Classes:
G06Q10/08; G06Q50/32; A47G29/14
Foreign References:
US20020035515A12002-03-21
US20180350177A12018-12-06
US20160235236A12016-08-18
Other References:
MITSIS KONSTANTINOS: "DHL hat SMS-Dienst abgeschafft: Das sollten Kunden jetzt wissen", INTERNET ARTICLE, 13 July 2019 (2019-07-13), XP055962616, Retrieved from the Internet [retrieved on 20220920]
SARTORIUS KIM: "Nur noch mit App: DHL testet neue Packstationen", INTERNET ARTICLE, 23 January 2020 (2020-01-23), XP055962609, Retrieved from the Internet [retrieved on 20220920]
WIKIPEDIA: "Packstation", INTERNET ARTICLE, 16 June 2021 (2021-06-16), XP055962627, Retrieved from the Internet [retrieved on 20220920]
WIKIPEDIA: "Multi-factor authentication", INTERNET ARTICLE, 12 June 2021 (2021-06-12), XP055962630, Retrieved from the Internet [retrieved on 20220920]
DIPANKAR DASGUPTA ET AL: "Advances in User Authentication", 11 September 2017, SPRINGER, ISBN: 9783319588063, pages: ToC,Ch01-Ch02,Ch05 - Ch07,Ind, XP055962639
Attorney, Agent or Firm:
PATENTANWÄLTE BAUER VORBERG KAYSER (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Sendungsabgabe oder Sendungsabholung einer Sendung (1), insbesondere einer Post-, Paket-, oder Warensendung, an einem Sendungsterminal (2) durch einen Benutzer (3), wobei vor Ausführung der Sendungsabgabe oder Sendungsabholung eine Registrierung des Benutzers (3) in einem mit einer Netzwerkplattform (4) vernetzten Registriersystem (5) erfolgt, wobei die Netzwerkplattform (4) mit dem Sendungsterminal (2) und einem mobilen Endgerät (6) des Benutzers (3) vernetzt ist, und wobei die Sendungsabgabe- oder Sendungsabholung an dem Sendungsterminal (2) durch den Benutzer (3) die folgenden Schritte umfasst:

- Ausführen einer Authentifizierung des Benutzers (3) unter Einsatz des mobilen Endgeräts (6) des Benutzers (3), und Ausgeben eines positiven oder negativen Authentifizierungsergebnisses (Ap, AN) an die Netzwerkplattform (4);

- Ausführen einer Distanzprüfung des Benutzers (3) relativ zum Sendungsterminal (2), bei welcher geprüft wird, ob sich der Benutzer (3) innerhalb einer vorgegebenen Distanz zum Sendungsterminal (2) befindet, und Ausgeben eines positiven oder negativen Distanzprüfungsergebnisses (Dp, DN) an die Netzwerkplattform (4);

- bei Vorliegen sowohl eines positiven Authentifizierungsergebnisses

(Ap) als auch eines positiven Distanzprüfungsergebnisses (Dp): Weitergeben eines Freigabebefehls zur Sendungsabgabe oder Sendungsabholung von der Netzwerkplattform an das

Sendungsterminal (2).

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sendungsterminal eine Einrichtung (7) zur Sendungsaufnahme oder Sendungsabgabe aufweist, die in Folge des Freigabebefehls automatisch aktiviert wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (7) zur Sendungsaufnahme oder Sendungsabgabe nach Sendungsabgabe oder Sendungsabholung durch den Benutzer (3) automatisch deaktiviert wird, wobei vorzugsweise an dem Sendungsterminal (2) und/oder der Einrichtung (7) zur Sendungsaufnahme oder Sendungsabgabe ein Erkennungsmittel angeordnet ist, welches dazu eingerichtet ist, die Sendungsabgabe oder Sendungsabholung der Sendung durch den Benutzer (3) zu erkennen.

4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Authentifizierung ein biometrisches Authentifizierungsverfahren ist.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das biometrische

Authentifizierungsverfahren auf einer Gesichtserkennung, einer Fingerabdruckerkennung, einer Iris- oder Netzhauterkennung, einer Erkennung von Hautmerkmalen, einer Nagelbetterkennung, einer

Spracherkennung, und/oder einer Stimmerkennung erfolgt.

6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das biometrische Authentifizierungsverfahren mittels einer auf dem mobilen Endgerät (6) ausgeführten Applikationssoftware durchgeführt wird.

7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die

Distanzprüfung durch Ermitteln einer Distanz des Benutzers (3) bzw. des von diesem mitgeführten mobilen Endgeräts (6) relativ zum Sendungsterminal (2) erfolgt, wobei das Ermitteln der Distanz durch einen Signalaustausch zwischen einer sendungsterminalseitigen Kommunikationsschnittstelle und einer endgerätseitigen Kommunikationsschnittstelle des mobilen Endgeräts (6) des Benutzers (3) erfolgt, wobei die ermittelte Distanz mit der vorgegebenen Distanz abgeglichen wird und im Falle einer ermittelten Distanz, die < oder < der vorgegebenen Distanz ist, ein positives Distanzprüfungsergebnis (Dp) ausgegeben wird.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der

Signalaustausch zwischen der sendungsterminalseitigen

Kommunikationsschnittstelle und der endgerätseitigen

Kommunikationsschnittstelle auf Basis einer elektromagnetischen

Kommunikationsverbindung zwischen der sendungsterminalseitigen

Kommunikationsschnittstelle und der endgerätseitigen

Kommunikationsschnittstelle erfolgt, wobei es sich bei der elektromagnetischen Kommunikationsverbindung insbesondere um eine Verbindung auf Basis von Bluetooth, WLAN, RFID oder NFC handelt.

9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Distanzprüfung durch Ermitteln einer Distanz des Benutzers (3) bzw. des von diesem mitgeführten mobilen Endgeräts (6) relativ zum Sendungsterminal (2) erfolgt, wobei das Ermitteln der Distanz auf Basis von Geopositionsdaten des Sendungsterminals (2) und des Benutzers (3) bzw. des von diesem mitgeführten mobilen Endgeräts (6) erfolgt, wobei die ermittelte Distanz mit der vorgegebenen Distanz abgeglichen wird und im Falle einer ermittelten Distanz, die < oder < der vorgegebenen Distanz ist, ein positives Distanzprüfungsergebnis (Dp) ausgegeben wird.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Distanzprüfung redundant ausgeführt wird, wobei die redundant ausgeführte Distanzprüfung auf Basis mehrerer Distanzprüfungen erfolgt, die jeweils a. durch Ermitteln einer Distanz des Benutzers (3) bzw. des von diesem mitgeführten mobilen Endgerät (6) relativ zum Sendungsterminal (2) erfolgen, und/oder b. auf Basis von Geopositionsdaten des Sendungsterminals (2) und des Benutzers (3) bzw. des von diesem mitgeführten mobilen Endgerät (6) erfolgen.

11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei Vorliegen sowohl des positiven

Authentifizierungsergebnisses (Ap) als auch des positiven Distanzprüfungsergebnisses (Dp) ein Datenaustausch zwischen der Netzwerkplattform (4) und dem Sendungsterminal (2) erfolgt, bei dem geprüft wird, welche Einrichtung (7) zur Sendungsaufnahme oder Sendungsabgabe aus einer Mehrzahl von Einrichtungen (7) zur Sendungsaufnahme oder Sendungsabgabe des Sendungsterminals (2) aktiviert werden soll.

12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass bei dem Datenaustausch auf Sendungsdaten zurückgegriffen wird, die in der Netzwerkplattform (4) hinterlegt sind.

13. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Daten betreffend die durchgeführte Authentifizierung, die durchgeführte Distanzprüfung, und/oder Sendungsdaten zumindest temporär fälschungssicher gespeichert werden, insbesondere auf Basis einer Block-Chain Technologie.

14. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Registrierung des Benutzers (3) eine Einmal- Registrierung ist, weicher eine manuelle oder automatische Identitätsprüfung zugrunde liegt.

15. System zur Ausführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 14, umfassend

- eine Netzwerkplattform (4);

- ein mit der Netzwerkplattform (4) vernetztes Sendungsterminal (2) mit einer oder mehreren Einrichtungen (7) zur Sendungsaufnahme oder Sendungsabgabe für eine Sendung, wobei die Sendung insbesondere eine Post-, Paket- oder Warensendung ist;

- ein mit der Netzwerkplattform (4) vernetztes Registriersystem (5) zur Registrierung eines Benutzers (3);

- einem mit der Netzwerkplattform (4) vernetzten mobilen Endgerät (6) des Benutzers (3);

- Mittel zum Ausführen einer Authentifizierung des Benutzers (3) unter Einsatz des mobilen Endgeräts (6) des Benutzers (3);

- Mittel zum Ausgeben eines positiven oder negativen Authentifizierungsergebnisses (Ap, AN) an die Netzwerkplattform (2); - Mittel zum Ausführen einer Distanzprüfung des Benutzers (3) relativ zum Sendungsterminal (2), bei welcher geprüft wird, ob sich der Benutzer (3) innerhalb einer vorgegebenen Distanz zum

Sendungsterminal (2) befindet;

- Mittel zum Ausgeben eines positiven oder negativen

Distanzprüfungsergebnisses (Dp, DN) an die Netzwerkplattform (4);

- Mittel zum Weitergeben eines Freigabebefehls für die Einrichtung (7) zur Sendungsaufnahme oder Sendungsabgabe;

- Mittel zum automatischen Aktivieren der Einrichtung (7) zur Sendungsaufnahme oder Sendungsabgabe.

16. Sendungsterminal (2) zum Einsatz in einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14, mit einer oder mehreren Einrichtungen (7) zur Sendungsaufnahme oder Sendungsabgabe für eine Sendung (1), wobei die Sendung (1) insbesondere eine Post-, Paket- oder Warensendung ist, wobei das Sendungsterminal (2)

- mit einer Netzwerkplattform (4) vernetzt ist,

- Mittel zum Ausführen einer Distanzprüfung des Benutzers (3) relativ zum Sendungsterminal (2) aufweist,

- eine Kommunikationsschnittstelle aufweist, die dazu eingerichtet ist, über eine elektromagnetische Kommunikationsverbindung einen Signalaustausch mit einer Kommunikationsschnittstelle eines mobilen Endgeräts (6) des Benutzers (3) vorzunehmen.

Description:
Verfahren zur Sendungsabgabe oder Sendungsabholung, System zur Ausführung des Verfahrens, sowie Sendungsterminal

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sendungsabgabe oder Sendungsabholung einer Sendung, insbesondere einer Post- oder Paketsendung, an einem Sendungsterminal durch einen Benutzer. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein System zur Ausführung eines solchen Verfahrens. Letztlich betrifft die Erfindung ein Sendungsterminal, welches in einem Verfahren oder System gemäß der Erfindung zum Einsatz kommen kann.

Unter einer „Sendung" ist im vorliegenden Kontext insbesondere eine Post- oder Paketsendung zu verstehen, die ein Sendungsgut (z. B. ein Schriftstück, einen Gegenstand etc.) enthalten kann. Das Sendungsgut ist in der Regel von einer Verpackung umgeben, wobei die Verpackung beispielsweise ein Umschlag (z. B. Briefumschlag) oder einem Karton sein kann. Auf der Verpackung sind häufig Zuordnungsmerkmale zur Sendung angegeben (z. B. in Form eines Barcodes, einer Sendungsnummer, oder in Form von Adressdaten), um eine Zuordnung der Sendung zu ermöglichen. Die genannten Zuordnungsmerkmale können auch unmittelbar auf einem zu versendenden Gegenstand bzw. einer Ware vorgesehen sein. Diese Zuordnungsmerkmale ermöglichen eine Zuordnung eines Senders, Empfängers in Bezug auf eine Sendung. Insbesondere Zusteller machen sich solche Zuordnungsmerkmale zunutze.

Häufig wird eine an einen bestimmten Adressaten adressierte Sendung von einem Zusteller bzw. Zustelldienst (Postzustelldienst, Paketzustelldienst) unmittelbar an den Adressaten übergeben (z. B. durch persönliche Zustellung an den Adressaten). Ist der Adressat der Sendung nicht anzutreffen, werden Sendungen alternativ an zur Sendungsentgegennahme berechtigte Personen übergeben (z. B. eine weitere Person des Haushalts, einen Nachbarn, einen Arbeitskollegen oder dergleichen). Dieses Prozedere birgt ein gewisses Risiko, dass eine Sendung in die Hände einer unbefugten Person gelangt. In der Praxis ist zu beobachten, dass Sendungen von Zustellern häufig lediglich vor der Eingangstür einer Wohnung oder eines Hauses platziert werden. Dies birgt ein hohes Risiko eines Abhandenkommens der Sendung. Ist weder der Adressat einer Sendung noch eine zum Empfang berechtigte Person anzutreffen, so wird die Sendung häufig in einer Sendungssammelstelle (z. B. einer Postfiliale) zur Abholung durch den Berechtigten hinterlegt bzw. es wird ein erneuter Zustellversuch durchgeführt. Berufstätige Personen sind oft nicht im Stande während der regulären Öffnungszeiten einer Sendungssammelstelle eine dort hinterlegte Sendung persönlich entgegenzunehmen. Gleiches gilt für die Sendungsabgabe, die in der Regel ebenfalls unmittelbar bei einer Sendungssammelstelle erfolgt. Der logistische Aufwand ist bei derartigen Systemen erhöht.

Um diesen Nachteilen abzuhelfen, wurden in der Vergangenheit Sendungsautomaten entwickelt (Paketstationen, Postfachsysteme, Briefstationen), in welchen Sendungen zur Abholung hinterlegt werden können. Es ist bekannt, dass derartige Sendungsautomaten sogenannte Abholfächer aufweisen, welche nach Art eines Schließfachs fungieren und eine Abholung der in dem Abholfach hinterlegten Sendung durch eine berechtigte Person ermöglichen. Das Schließfach kann durch ein Öffnungsmittel (z. B. einen Öffnungscode, eine Öffnungskarte, ein Smartphone) geöffnet werden. Derartige Systeme sind unabhängig von Öffnungszeiten und ermöglichen eine hohe Flexibilität für den Kunden. Des Weiteren werden dadurch Zustelldienste entlastet. Es ist zudem bekannt Sendungstautomaten zum Versenden von Sendungen einzusetzen, indem eine Person eine zu verschickende Sendung in dem Sendungsautomaten hinterlegt. Diese Sendung kann sodann von einem Zusteller oder Transportdienstleister vom Sendungsautomaten abgeholt und ausgeliefert werden. Eine sicherheitstechnische Schwachstelle derartiger Sendungsautomaten ist die Überprüfung, ob eine bestimmte Person zur Abholung/Hinterlegung einer Sendung befugt ist. Diese Sicherheitssysteme können mit vergleichsweise geringem Aufwand umgangen werden und somit unbefugten Personen Zugriff auf die in einem Sendungsterminal hinterlegten/gelagerten Waren und Sendungen ermöglichen.

Ferner kann sich die vorliegende Erfindung aber auch auf Sendungsterminals beziehen, in welchen Waren (z. B. ohne Zuordnung von Adressaten) vorgehalten bzw. gelagert werden, z. B. in einem Magazin oder Warenlager. Unabhängig davon, welche Waren oder Sendungen in einem jeweiligen Sendungsterminal vorgehalten werden, können derartige Sendungsterminals im Inneren mit Registern oder Regalen versehen sein, in welchen die Waren bzw. Sendungen gelagert werden. Im Innenraum des Sendungsterminals kann ein Transportsystem vorgesehen sein, vermöge dessen die Waren bzw. Sendungen bewegt werden können, z. B. hin zu einer Einrichtung zur Sendungsabgabe (diese kann zum Beispiel ein Abholfach oder Ausgabebereich, gleichsam aber auch eine robotische Ausgabeeinheit sein). Gleichsam kann das Transportsystem dazu vorgesehen sein, jene in einer Einrichtung zur Sendungsaufnahme (diese kann zum Beispiel ein Aufnahmefach oder Aufnahmebereich, gleichsam aber auch eine robotische Aufnahmeeinheit) aufgenommene Waren/Sendungen innerhalb des Sendungsterminals zu transportieren.

Einem Sendungsterminal kann die Funktion eines „Mikrowarenhauses" zugrunde liegen, in welchen Waren gelagert und erst bei Bestellungseingang einem Adressaten zugeordnet werden. Sendungsterminals können sowohl im Innenbereich als auch im Außenbereich angeordnet werden. Auch Sendungsterminals die im Rahmen einer „letzten Meile" Zustellung eingesetzt werden können im Sinne der vorliegenden Erfindung als Sendungsterminal verstanden werden. Es sei betont, dass sich die vorliegende Erfindung auf jegliche Arten von Sendungsterminals (einschließlich der vorangehend beschriebenen) beziehen kann.

Somit liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Sendungsabgabe oder Sendungsabholung einer Sendung an einem Sendungsterminal durch einen Benutzer bereitzustellen, welches eine verbesserte und vereinfachte Authentifizierung eines Benutzers ermöglicht und damit die Anfälligkeit für Manipulationen und Missbrauch zu verringern. Die gleiche Aufgabe unterliegt dem vorgeschlagenen System und Sendungsterminal.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren gemäß dem Anspruch 1, ein System gemäß dem Anspruch 15 und ein Sendungsterminal gemäß dem Anspruch 16 vorgeschlagen.

Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den Ansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger, technisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können (auch über Kategoriegrenzen hinweg) und weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen. Die Beschreibung charakterisiert und spezifiziert die Erfindung insbesondere im Zusammenhang mit den Figuren zusätzlich.

Es sei ferner darauf hingewiesen, dass eine hierin verwendete, zwischen zwei Merkmalen stehende und diese miteinander verknüpfende Konjunktion „und/oder" stets so auszulegen ist, dass in einer ersten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Gegenstands lediglich das erste Merkmal vorhanden sein kann, in einer zweiten Ausgestaltung lediglich das zweite Merkmal vorhanden sein kann und in einer dritten Ausgestaltung sowohl das erste als auch das zweite Merkmal vorhanden sein können.

Die vorliegende Erfindung betrifft zunächst ein Verfahren zur Sendungsabgabe oder Sendungsabholung einer Sendung, insbesondere einer Post-, Paket-, oder Warensendung, an einem Sendungsterminal durch einen Benutzer, wobei vor Ausführung der Sendungsabgabe oder Sendungsabholung eine Registrierung des Benutzers in einem mit einer Netzwerkplattform vernetzten Registriersystem erfolgt, wobei die Netzwerkplattform mit dem Sendungsterminal und einem mobilen Endgerät des Benutzers vernetzt ist, und wobei die Sendungsabgabe- oder Sendungsabholung an dem Sendungsterminal durch den Benutzer die folgenden Schritte umfasst:

- Ausführen einer Authentifizierung des Benutzers unter Einsatz des mobilen Endgeräts des Benutzers, und Ausgeben eines positiven oder negativen Authentifizierungsergebnisses an die Netzwerkplattform;

- Ausführen einer Distanzprüfung des Benutzers relativ zum Sendungsterminal, bei welcher geprüft wird, ob sich der Benutzer innerhalb einer vorgegebenen Distanz zum Sendungsterminal befindet, und Ausgeben eines positiven oder negativen Distanzprüfungsergebnisses an die Netzwerkplattform;

- bei Vorliegen sowohl eines positiven Authentifizierungsergebnisses als auch eines positiven Distanzprüfungsergebnisses: Weitergeben eines Freigabebefehls zur Sendungsabgabe oder Sendungsabholung von der Netzwerkplattform an das Sendungsterminal. Unter einer „Sendungsabgabe" kann im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung die Abgabe oder Hinterlegung einer Sendung (diese kann - wie eingangs erwähnt - ein von einer Verpackung umgebenes Sendungsgut oder eine unverpackte Ware betreffen) in einem Sendungsterminal zu verstehen sein. Die „Sendungsabgabe" kann mit der Intention erfolgen, dass die Sendung von einem Zustell-, Beförderungs- oder Logistikdienstleister abgeholt und an eine empfangsberechtigte Person zugestellt wird. Auch ein Transport an eine Sammelstelle, ein Lager oder eine Zwischenstelle kann davon umfasst sein. Ferner kann unter einer „Sendungsabgabe" eine temporäre oder dauerhafte Hinterlegung einer Sendung in dem Sendungsterminal zu verstehen sein. In letzterem Fall kann das Sendungsterminal die Funktion eines Warenlagers haben. Mit einer Sendungsabgabe kann auch der reine Vorgang eines Positionierens einer Sendung in einer Einrichtung zur Sendungsaufnahme zu verstehen sein. Die Einrichtung zur Sendungsaufnahme kann eine Aufnahmeeinheit beliebiger Art sein (z. B. ein Schließfach, eine Aufnahmeschale, ein Aufnahmetisch etc.).

Unter einer „Sendungsabholung" kann im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung die Abholung einer Sendung von einem Sendungsterminal zu verstehen sein. Die Abholung der Sendung kann an einer Einrichtung zur Sendungsabgabe erfolgen, d. h. einer Einrichtung des Sendungsterminals, welche ein Entgegennehmen der Sendung ermöglicht. Die Einrichtung zur Sendungsabgabe kann ein Schließfach, Abholfach, eine Abholschale, ein Abholtisch oder dergleichen sein. Die Einrichtung zur Sendungsaufnahme und Sendungsabgabe kann bi- funktional sein, also sowohl zur Sendungsaufnahme als auch zur Sendungsabgabe eingerichtet sein. Das Sendungsterminal kann eine Mehrzahl von derartigen Einrichtungen zur Sendungsaufnahme und Sendungsabgabe aufweisen.

Sowohl bei der Sendungsabgabe als auch bei der Sendungsabholung kann das Verfahren die Sendungsabgabe einer Mehrzahl von Sendungen an ein und dasselbe Sendungsterminal durch ein und dieselbe Person oder die Abholung einer Mehrzahl von Sendungen an ein und demselben Sendungsterminal durch ein und dieselbe Person einschließen. Es kann vorgesehen sein, die Authentifizierung und Distanzprüfung konzertiert, d. h. lediglich einmal für die Abgabe/Abholung einer Mehrzahl von Sendungen an ein und demselben Sendungsterminal durchzuführen. Bei dem Benutzer kann es sich insbesondere um eine natürliche Person handeln. In Bezug auf diese natürliche Person werden somit die Authentifizierung und Distanzprüfung durchgeführt. Es ist jedoch ebenso denkbar, dass die Authentifizierung und Distanzprüfung in Bezug auf ein Fahrzeug eines Benutzers (z. B. ein Fahrzeug eines Zustell-, Beförderungs- oder Logistikdienstleisters) durchgeführt wird. Ein Fahrzeug kann ein motorisiertes oder nicht motorisiertes Straßenfahrzeug sein, einschließlich elektrisch betriebener Fahrzeuge. Unter einem Fahrzeug können Zweiräder (Fahrräder, E-Bikes, E-Pedelecs, Roller, Elektroscooter, Motorräder etc.) verstanden werden, gleichsam elektrisch oder verbrennungsmotorisch betriebene Kraftfahrzeuge wie PKWs, Transportfahrzeuge, LKWs etc. Auch Luftfahrzeuge wie Drohnen können im Kontext der Erfindung als Fahrzeug verstanden werden.

Bei der Netzwerkplattform kann es sich um eine zentrale, rechnergestützte Plattform handeln, die mit einer Vielzahl von Netzwerkknoten vernetzt sein kann. Die Netzwerkplattform oder die Netzwerkknoten können wiederrum mit elektronischen Endgeräten (mobilen Endgeräten, stationären Endgeräten) von Endkunden, Zustelldiensten, Logistikdiensten, Transportdiensten, staatlichen Einrichtungen des Post- und Paketdienstes, Logistikzentren, Warenhäusern, Einzelhandelsunternehmen, Versandhäusern etc. vernetzt sein. Auch Servicedienstleister wie Banken, Versicherungen etc. können mit der Netzwerkplattform oder Netzwerkknoten vernetzt sein. Unter einer „Vernetzung" ist diesem Zusammenhang das Vorhandensein einer Datenverbindung zu verstehen, wobei die Datenverbindung kabelgebunden oder kabellos ausgeführt sein kann. Vorzugsweise erfolgt die Vernetzung über das Internet. Bei der Netzwerkplattform kann es sich um eine Internetplattform eines Anbieters handeln, wobei die Internetplattform einerseits mit Dienstleistern (z. B. Zustelldiensten, Logistikdiensten, Transportdiensten, staatlichen Einrichtungen des Post- und Paketdienstes, Logistikzentren, Warenhäusern, Einzelhandelsunternehmen, Versandhäusern) bzw. deren Dienstleister- Internetplattformen vernetzt sein kann, gleichsam ist aber auch eine Vernetzung mit Endkunden oder anderen Beteiligten möglich. Die Vernetzung kann beispielsweise über eine Applikationssoftware (App) bereitgestellt werden, die auf elektronischen Endgeräten ausgeführt wird und mit der Netzwerkplattform oder Netzwerkknoten über das Internet vernetzt ist. Auch kann die Netzwerkplattform anderweitige Vernetzungsmöglichkeiten bieten, beispielsweise im Wege einer Datendirektverbindung, eines Login-Bereichs der einen Zugang über eine Internetseite ermöglicht etc. Es sei betont, dass unter einer „Vernetzung" auch anderweite Arten von Datenverbindungen verstanden werden können, beispielsweise die Übertragung von Daten per E-Mail oder im Wege einer verschlüsselten Datenübertragung, einem Upload von Daten in einer Datencloud oder Datenbank etc.

Wie erwähnt, umfasst das mit der Erfindung vorgeschlagene Verfahren eine Registrierung des Benutzers in einem mit einer Netzwerkplattform vernetzten Registriersystem vor Ausführung der Sendungsabgabe oder Sendungsabholung. Das Registriersystem kann auf die vorangehend beschriebene Art mit der Netzwerkplattform vernetzt sein. Das Registrierungssystem kann ein etabliertes System zur Registrierung von Benutzern sein. Auch in diesem Kontext ist der Begriff eines Benutzers nicht auf Privat-Endkunden beschränkt, sondern kann Zusteller etc. (wie vorangehend mehrfach erwähnt) umfassen. Gar die Registrierung eines Fahrzeugs (z. B. eines autonom agierenden Zustellfahrzeugs) kann mittels des Registriersystems erfolgen. Ein Fahrzeug (sei es z. B. ein Straßenfahrzeug oder eine Drohne) ist in diesem Zusammenhang somit als „Benutzer" zu verstehen. Mit der Registrierung ist eine Identitätsfeststellung des Benutzers verbunden, beispielsweise durch Verifizieren von persönlichen Daten, Ausweisdokumenten, Identifikationsdokumenten, Bankdaten, oder Abgleichen mit Datenbanken, in welchen persönliche Daten hinterlegt sind. Die Registrierung kann im Wege einer Online-Registrierung erfolgen, jedoch ohne Weiteres auch durch persönliches Vorsprechen bei einer dem Registriersystem zugehörigen Registrierstelle. Bereits im Registrierungsschritt können biometrische Daten zur Verifizierung des Benutzers zugrunde gelegt werden, beispielsweise im Wege eines Gesichts- oder Fingerabdruckscans, unter Einsatz eines mobilen Endgeräts ausgeführt werden kann.

Unter einem mobilen Endgerät kann vorliegend ein elektronisches Endgerät zu verstehen sein, welches eine kabellose Datenverbindung mit dem Internet ermöglicht. Dies kann beispielsweise über eine mobile Datenverbindung oder durch Verbindung mit einer lokalen Schnittstelle (WLAN-Schnittstelle) erfolgen. Als Beispiele für ein mobile Endgeräte seien Smartphones, Handys, portable Computer wie Tablet-Computer, Laptops, Notebooks etc. zu verstehen. Jedoch kann auch ein Bordcomputer eines Fahrzeugs oder eine in diesem installierte Recheneinheit als mobiles Endgerät verstanden werden.

Vor der Sendungsabgabe- oder Sendungsabholung an dem Sendungsterminal durch den Benutzer wird eine Authentifizierung des Benutzers durchgeführt. Unter einer Authentifizierung ist im Kontext der vorliegenden Erfindung eine Feststellung zu verstehen, ob ein bestimmter Benutzer zur Abholung oder Abgabe einer Sendung an dem Sendungsterminal befugt ist. Die Befugnis kann sich aus der Zuordnung einer bestimmten Sendung in Bezug auf einen Benutzer ergeben (z. B. die Befugnis eines Benutzers eine bestimmte Sendung an einem bestimmten Datum an einem bestimmten Sendungsterminal abzuholen; oder die Befugnis eines als Zusteller agierenden Benutzers eine bestimmte Sendung an einem bestimmten Datum an einem bestimmten Sendungsterminal abzuholen und an einen Empfänger zuzustellen). Die Zuordnung einer Sendung kann bereits vor Lagerung der Sendung in dem Sendungsterminal erfolgen (z. B. indem einer bei einem Versandhaus von einem Benutzer bestellten Sendung schon bei der Bestellung oder beim Sendungsversand eine Sendungsnummer zugeordnet wird und die Sendung sodann in einem Sendungsterminal zur Abholung durch den Benutzer hinterlegt wird). Die Zuordnung einer Sendung kann jedoch auch erst dann erfolgen, wenn eine Ware in einem Sendungsterminal (nach Art eines Warenlagers, Mikrowarenhauses) gelagert ist, und der Ware erst in dem Sendungsterminal in Folge einer Bestellung einer solchen Ware durch den Benutzer zugeordnet wird.

Das Ausführen der Authentifizierung des Benutzers „unter Einsatz des mobilen Endgeräts" des Benutzers meint, dass die Authentifizierung vollständig auf dem mobilen Endgerät des Benutzers durchgeführt werden kann, z. B. durch eine Authentifizierungssoftware in Form einer App. In diesem Fall würden sämtliche zur Authentifizierung benötigten Schritte (z. B. die Durchführung einer Gesichtserkennung des Benutzers sowie der Abgleich mit hinterlegten Daten) mittels des mobilen Endgeräts durchgeführt werden. Gleichsam kann aber vorgesehen sein, dass mit dem mobilen Endgerät lediglich ein oder mehrere Teilschritt(e) der Authentifizierung durchgeführt wird/werden, beispielsweise eine Datenaufnahme (insbesondere die Aufnahme biometrischer Daten des Benutzers). Das mobile Endgerät kann diese Daten sodann kabellos zur Durchführung eines weiteren Authentifizierungsschrittes (insbesondere eines Datenabgleichs mit hinterlegten Daten) an eine externe Stelle weitergeben. Die externe Stelle kann ein Authentifizierungsanbieter sein, ebenso die genannte Netzwerkplattform. Die vorgenannten Möglichkeiten stellen „Mittel" zum Ausführen einer Authentifizierung des Benutzers bereit. Unter einem „Mittel" können Hardware, Software, eine Routine, ein Algorithmus, sowie Messsysteme wie Sensoren oder Kameras etc. verstanden werden.

Nach durchgeführter Authentifizierung wird geprüft, ob die Authentifizierung des Benutzers erfolgreich war (Benutzer authentifiziert) oder nicht (Benutzer nicht authentifiziert). Bei erfolgreicher Authentifizierung wird ein positives Authentifizierungsergebnis an die Netzwerkplattform ausgegeben, bei nicht erfolgreicher Authentifizierung ein negatives Authentifizierungsergebnis. Das jeweilige Ergebnis kann beispielsweise von dem mobilen Endgerät an die Netzwerkplattform übermittelt werden, gleichsam von jeder anderen externen Stelle, welche das Authentifizierungsergebnis festgestellt hat. Sofern das Authentifizierungsergebnis durch die Netzwerkplattform ermittelt wurde und/oder das Ergebnis dort bereits vorliegt bzw. von der Netzwerkplattform abrufbar ist, so gilt auch als Ausgabe des positiven Authentifizierungsergebnisses im Sinne der Erfindung.

Wie erwähnt, wird vor der Sendungsabgabe- oder Sendungsabholung an dem Sendungsterminal zudem eine Distanzprüfung des Benutzers relativ zum Sendungsterminal durchgeführt, bei welcher geprüft wird, ob sich der Benutzer innerhalb einer vorgegebenen Distanz zum Sendungsterminal befindet. Mit einer Distanzprüfung ist insbesondere gemeint, dass geprüft wird, ob sich der Benutzer in einem vorgegebenen (räumlichen) Abstand zum Sendungsterminal befindet. Die vorgegebene Distanz bzw. der vorgegebene Abstand kann sich auf einen räumlichen Bereich in Bezug zum Sendungsterminal beziehen, d. h. es kann ein räumlicher Bereich definiert werden (dieser kann das Sendungsterminal teilweise oder vollständig umgeben), wobei ein positives Distanzprüfungsergebnis vorliegt, wenn sich der Benutzer innerhalb dieses Bereichs befindet. Befindet sich der Benutzer außerhalb der vorgegebenen Distanz bzw. außerhalb des vorgegebenen Bereichs, so liegt ein negatives Distanzprüfungsergebnis vor. Das Distanzprüfungsergebnis wird an die Netzwerkplattform weitergegeben. Die Distanzprüfung kann in zeitlicher Hinsicht vor oder nach der Authentifizierung erfolgen. Die Distanzprüfung stellt nebst der Authentifizierung ein zusätzliche Sicherheitsstufe bereit, mit welcher geprüft wird, ob sich ein zur Sendungsabholung/Sendungsabgabe berechtigter Nutzer auch tatsächlich am zur Sendungsabholung/Sendungsabgabe vorgesehenen Sendungsterminal befindet. Die Distanzprüfung stellt also eine Art einer Präsenzprüfung dar, mit welcher geprüft wird, ob sich ein Benutzer tatsächlich in unmittelbarer Nähe zum Sendungsterminal befindet. Vorzugsweise ist die vorgegebene Distanz bzw. der vorgegebene Bereich auf eine Entfernung in der Größenordnung weniger Meter (z. B. kleiner 20 m, kleiner 15 m, kleiner 10 m, kleiner 5 m oder kleiner 3 m) relativ zum Sendungsterminal beschränkt.

In einem weiteren Verfahrensschritt wird - wie erwähnt - bei Vorliegen sowohl eines positiven Authentifizierungsergebnisses als auch eines positiven Distanzprüfungsergebnisses ein Freigabebefehl zur Sendungsabgabe oder Sendungsabholung von der Netzwerkplattform an das Sendungsterminal weitergegeben. Daraufhin kann die Sendungsabgabe oder Sendungsabholung durch den Benutzer erfolgen. Die doppelte Prüfung (Authentifizierung, Distanzprüfung) verbessert den sicheren Betrieb von Sendungsterminals und vermeidet ungewünschte Manipulationen.

Mit der vorliegenden Erfindung werden die Hürden für Identitätsdiebstahl erhöht. Dies eröffnet einerseits eine sichere Durchführung von Sendungsabholungen oder Sendungsabgaben von Sendungen bzw. Waren, die in Bezug auf bestimmte Personen- oder Altersgruppen von Gesetzes wegen beschränkt sind. Andererseits vermeidet die Erfindung Missbrauch und illegale Geschäftstätigkeiten. Die nachfolgenden Beispiele scheinen dabei von besonderer Bedeutung. So ermöglicht die vorliegende Erfindung das Versenden/Abholen altersbeschränkter Sendungen oder Waren mit einem durch die doppelte Prüfung (Authentifizierung, Distanzprüfung) bzw. dreifache Prüfung (Registrierung, Authentifizierung, Distanzprüfung) an/durch berechtigte Personengruppen (z. B. Volljährige). In den Schritten der Registrierung und/oder Authentifizierung kann das Alter einer Person verifiziert werden. Als beispielhafte Waren, die einer Altersbeschränkung unterliegen seien Zigaretten, alkoholische Genussmittel, Spiele etc. zu nennen. Insbesondere bei Bestellungen auf Rechnung ist bei den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren und Systemen eine ausreichende Altersverifizierung nicht oder nicht in ausreichendem Maße gewährleistet. Hier schafft die vorliegende Erfindung Abhilfe. Ferner erschwert die Erfindung das illegale Versenden/Empfangen von verbotenen Produkten. Bedeutsame Vorteile der vorliegenden Erfindung liegen somit in der Verhinderung von Identitätsdiebstahl, illegalem Warenbezug, betrügerischen Tätigkeiten sowie der Möglichkeit einer sicheren Altersverifikation.

Nachfolgend seien weitere Ausgestaltungen des mit der Erfindung vorgeschlagenen Verfahrens beschrieben. Die nachfolgende Beschreibung inkludiert jene in den Unteransprüchen angegebenen Ausgestaltungsmerkmale, ist jedoch nicht auf diese beschränkt. Es sei ausdrücklich erwähnt, dass die nachfolgend in Bezug zum mit der Erfindung vorgeschlagenen Verfahren beschriebenen Merkmale ohne Weiteres auch Ausgestaltungsmerkmale des mit der Erfindung vorgeschlagenen Systems und Sendungsterminals sein können.

Nach einer ersten Ausgestaltung eines mit der Erfindung vorgeschlagenen Verfahrens kann vorgesehen sein, dass das Sendungsterminal eine Einrichtung zur Sendungsaufnahme oder Sendungsabgabe aufweist, die in Folge des Freigabebefehls automatisch aktiviert wird. Die Einrichtung zur Sendungsaufnahme oder Sendungsabgabe kann ein in dem Sendungsterminal bereitgestelltes Fach sein (das Sendungsterminal kann eine Mehrzahl von Fächern gleicher oder unterschiedlicher Größe aufweisen), welches mit einer Tür oder Klappe verschließbar ist. Gleichsam kann es sich bei der Einrichtung zur Sendungsaufnahme oder Sendungsabgabe um einen Tisch, eine Schale, eine Fläche, einen Schacht oder dergleichen handeln, welche mit einer Verschlusskappe oder Verschlussfenster (z. B. nach Art einer Schiebeklappe oder eines Schiebefensters) verschließbar sind. Es sei betont, dass derartige Verschlusseinrichtungen (Tür, Fenster, Klappe) ohne Weiteres auch schwenkbar gelagert sein können, sodass dem Verschließen oder Öffnen eine Schwenkbewegung (oder gar eine überlagerte Schwenk-Schiebebewegung) zugrunde liegt. Gleichsam kann unter einer Einrichtung zur Sendungsaufnahme oder Sendungsabgabe auch ein Empfangsbereich oder Ausgabebereich eines in dem Sendungsterminal angeordneten Fördersystems zu verstehen sein, beispielsweise ein Ende eines Förderbands, eines rollenbasierten Fördersystems oder dergleichen. Auch eine robotische Einheit, z. B. ein Roboterarm, insbesondere ein im dreidimensionalen Raum bewegbarer Roboterarm oder ein Delta-Roboter (Pick-and-Place Roboter) kann als Einrichtung zur Sendungsaufnahme oder Sendungsabgabe verstanden werden. Eine solche robotische Einheit kann eine Sendung an einen Benutzer übergeben bzw. ein Nutzer kann eine Sendung in einer robotischen Einheit platzieren. Auch das Zusammenwirken zwischen einem Fahrzeug (z.B. einem PKW oder einer Drohne) mit einer solchen robotischen Einheit kann zu einer Sendungsabholung oder Sendungsabgabe führen. Ohne entsprechenden Freigabebefehl wird die Einrichtung zur Sendungsaufnahme oder Sendungsabgabe nicht aktiviert und eine Sendungsabgabe oder Sendungsabholung ist nicht ermöglicht. Die Freigabe kann je nach Ausbildung der Einrichtung zur Sendungsaufnahme oder Sendungsabholung beispielsweise ein Öffnen, Verschließen, ein Greifen oder Lösen eines Greifers (dieser kann an der robotischen Einheit angeordnet sein), ein Anlaufen oder Stoppen einer Fördereinrichtung etc. betreffen. Die Einrichtung zur Sendungsaufnahme oder Sendungsabgabe kann signaltechnisch mit einer mit der Netzwerkplattform in Signalverbindung stehenden Einheit des Sendungsterminals verbunden sein, jedoch ist auch eine direkte Signalverbindung der Einheit der Einrichtung zur Sendungsaufnahme oder Sendungsabgabe mit der Netzwerkplattform denkbar, sodass ein etwaiger Freigabebefehl auf einem dieser Signalverbindungswege an die Einrichtung zur Sendungsaufnahme oder Sendungsabgabe weitergegeben werden kann.

Nach einer weiteren Ausgestaltung eines mit der Erfindung vorgeschlagenen Verfahrens kann vorgesehen sein, dass die Einrichtung zur Sendungsaufnahme oder Sendungsabgabe nach Sendungsabgabe oder Sendungsabholung durch den Benutzer automatisch deaktiviert wird, wobei vorzugsweise an dem Sendungsterminal und/oder der Einrichtung zur Sendungsaufnahme oder Sendungsabgabe ein Erkennungsmittel angeordnet ist, welches dazu eingerichtet ist, die Sendungsabgabe oder Sendungsabholung der Sendung durch den Benutzer zu erkennen. Das Erkennungsmittel kann aus einem Sensor oder einer Anordnung mehrerer Sensoren gebildet sein. Als Sensoren kommen optische Sensoren, auf elektromagnetischer Strahlung basierende Sensoren (z. B. Infrarotsensoren), Lasersensoren, Näherungssensoren, Berührungssensoren, kapazitive Sensoren etc. in Betracht. Insbesondere können auch Kameras als Erkennungsmittel eingesetzt werden. Das Erkennungsmittel ist derart angeordnet, dass eine Sendungsabgabe/Sendungsabholung durch einen Benutzer an dem Sendungsterminal sicher erkennbar ist. In einer weiteren Ausgestaltung kann ein solches Erkennungsmittel ein Gewichtssensor sein, welcher Teil der Einrichtung zur Sendungsaufnahme oder Sendungsabgabe ist. Der Gewichtssensor kann beispielsweise im Bereich einer ebenen Ablagefläche der Einrichtung zur Sendungsaufnahme oder Sendungsabgabe angeordnet sein, sodass bei Entnahme einer zuvor platzierten Sendung von der Ablagefläche eine Gewichtsänderung messbar ist. Gleiches gilt für das Platzieren einer Sendung auf einer zuvor leeren Ablagefläche.

Nach einer weiteren Ausgestaltung eines mit der Erfindung vorgeschlagenen Verfahrens kann vorgesehen sein, dass die Authentifizierung ein biometrisches Authentifizierungsverfahren ist. Ein solches Verfahren basiert auf der Identifikation eines Benutzers auf Basis biologischer Merkmale (biometrischer Merkmale). Ein entsprechender Scanner (oder Sensor) liest die biologischen Merkmale des Benutzers aus und wandelt das Ergebnis in digitale Daten um, so dass diese geprüft und mit hinterlegten Daten verglichen werden können. Bei Übereinstimmung der Daten ist die Authentifizierung erfolgreich. Im Vergleich zu den aus dem Stand der Technik bekannten Authentifizierungsverfahren wie Verfahren basierend auf PIN-Codes oder Passwörtern, bieten biometrische Authentifizierungsverfahren ein erhöhtes Maß an Sicherheit. Denn PIN-Codes oder Passwörter können weitaus einfacher in die Hände unberechtigter Dritter gelangen bzw. dekodiert werden. Ferner können PIN-Codes oder Passwörter relativ leicht abhandenkommen oder vom Benutzer vergessen werden. Eine Authentifizierung basierend auf biometrischen Merkmalen bietet hier ein höheres Maß an Sicherheit, da diese Merkmale nur sehr schwer zu kopieren sind. Ferner wird auch das „Vergessen" eines PIN-Codes oder Passwort durch die Verwendung eines biometrischen Authentifizierungsverfahrens vermieden, denn der Benutzer führt die biometrischen Merkmale grundsätzlich mit sich (es handelt sich individuell verschiedene Körpermerkmale). Das Verfahren wird somit in gewisser Hinsicht vereinfacht und nutzerfreundlicher. Biometrische Merkmale charakterisieren einen Menschen eindeutig, d.h. es handelt sich um personengebundene Merkmale. Nach einer weiteren Ausgestaltung eines mit der Erfindung vorgeschlagenen Verfahrens kann vorgesehen sein, dass das biometrische Authentifizierungsverfahren auf einer Gesichtserkennung, einer Fingerabdruckerkennung, einer Iris- oder Netzhauterkennung, einer Erkennung von Hautmerkmalen, einer Nagelbetterkennung, einer Spracherkennung, und/oder einer Stimmerkennung erfolgt. Grundsätzlich ist anzumerken, dass es sich bei der Erkennung von Sprache bzw. der Stimme nicht um dauerhaft unveränderliche physiologische Merkmale handelt, weshalb bei Verwendung dieser Merkmale im Sinne von biometrischen Merkmalen ggf. regelmäßige Updates erforderlich sind.

Eine Fingerabdruckerkennung kann mittels eines geeigneten Fingerabdrucksensors erfolgen, der z. B. Bestandteil des mobilen Endgeräts des Benutzers sein kann. Da jeder Fingerabdruck einzigartig ist, kann damit mit hoher Sicherheit die Identität des Benutzers authentifiziert werden. Um einen Fingerabdruck zu erkennen können kapazitive, optische, thermische oder Ultraschallsensoren zum Einsatz kommen. Bei der Fingerabdruckerkennung werden charakteristische Linienverläufe, Wirbel, Verzweigungen etc. des Fingerabdrucks erkannt, die sog. Minutien. Fingerabdrucksensoren können mit Pulssensoren kombiniert werden, um die Sicherheit vor Manipulationen weiter zu erhöhen.

Eine Gesichtserkennung basiert auf einem Scan des Gesichts mit einer Kamera. Durch ein Bildanalyseverfahren können charakteristische Gesichtsmerkmale erkannt und verifiziert werden. Dem Bildanalyseverfahren liegt in der Regel ein Algorithmus zugrunde, wobei der Algorithmus auf künstlicher Intelligenz basieren kann. Ein bekanntes Gesichtserkennungsverfahren ist das Elastic-Graph-Matching, bei welchem ein künstliches erzeugtes Gitternetz über das Gesicht gelegt wird. Knotenpunkte des Gitters werden der Kontur des Gesichts angepasst. Zur Erkennung werden Gesichtsmerkmale verwendet, die sich aufgrund von Mimik und Gestik nicht verändert, z. B. obere Kanten der Augenhöhlen, Bereiche des Wangenknochens, Seitenpartien des Mundes etc. Auch sog. Eigenface-Verfahren oder eine 3D-Gesichtserkennung kann vorliegend zum Einsatz kommen. Die Iriserkennung beruht auf der Einmaligkeit der Augen-Iris, dem wohl komplexesten Biometrie-Merkmal des menschlichen Körpers. Die Iris ist ein ringförmiger Muskel, der in der vorderen Augenkammer hinter einer transparenten Hornhaut, der Cornea, sitzt. Die Iris verändert sich im Laufe des menschlichen Lebens nicht. Auch die Netzhaut kann entsprechend mit einem Netzhautscanner als Authentifizierungsmerkmal herangezogen werden. Bei einer Iris- oder Netzhauterkennung kann die Augennetzhaut mit einem Laserstrahl oder mittels Infrarot-Licht abgetastet werden. Entsprechende Scanner können in dem mobilen Endgerät implementiert sein. Auch charakteristische Hautmerkmale (z. B. Muttermale), das Nagelbett oder die Handvene können für Authentifizierungsverfahren herangezogen werden.

Bei Sprach- oder Stimmerkennungsverfahren werden nichtvisuelle Merkmale erkannt, die auf einer Charakteristik der menschlichen Aussprache durch individuelle Ausprägung von Stimmband, Mund, Nase und Lippen beruht. So können Tonvibrationen erfasst und mit hinterlegten Daten verglichen werden. Für eine solche Erkennung kann ein Erkennungswort/Erkennungssatz festgelegt werden, welches vom Benutzer bei der Authentifizierung ausgesprochen wird. Sprach- und Stimmerkennungsverfahren können mit mobilen Endgeräten durchgeführt werden, wobei die Töne mittels eines oder mehrerer Mikrofone aufgenommen wird.

Um die Sicherheit bei der biometrischen Authentifizierung zu verbessern, können mehrere biometrische Merkmale zur Erkennung herangezogen werden, wobei die Authentifizierung nur dann erfolgreich ist, wenn sämtliche biometrische Merkmale erfolgreich erkannt werden. Eine solche Authentifizierung wird auch Multi-Faktor Erkennung genannt.

Nach einer weiteren Ausgestaltung eines mit der Erfindung vorgeschlagenen

Verfahrens kann vorgesehen sein, dass das biometrische

Authentifizierungsverfahren mittels einer auf dem mobilen Endgerät ausgeführten

Applikationssoftware durchgeführt wird. Eine solche Applikationssoftware (App) kann mit der Netzwerkplattform über eine mobile Datenverbindung oder eine anderweitige kabellose Datenverbindung vernetzt sein. Der App kann ein geeigneter Authentifizierungsalgorithmus zugrunde liegen, welcher auf künstlicher

Intelligenz basieren kann. Gleichsam kann vorgesehen sein, dass das biometrische Authentifizierungsverfahren teils auf der App und teils auf der Netzwerkplattform durchgeführt wird. So kann beispielsweise die Aufnahme der biometrischen Daten mit dem mobilen Endgerät (unter Einsatz der App) durchgeführt werden, während die Auswertung der Daten (nach deren Übermittlung an die Netzwerkplattform) auf der Netzwerkplattform oder einer damit verbundenen Auswertungsplattform durchgeführt werden kann.

Nach einer weiteren Ausgestaltung eines mit der Erfindung vorgeschlagenen Verfahrens kann vorgesehen sein, dass die Distanzprüfung durch Ermitteln einer Distanz des Benutzers bzw. des von diesem mitgeführten mobilen Endgeräts relativ zum Sendungsterminal erfolgt, wobei das Ermitteln der Distanz durch einen Signalaustausch zwischen einer sendungsterminalseitigen

Kommunikationsschnittstelle und einer endgerätseitigen

Kommunikationsschnittstelle des mobilen Endgeräts des Benutzers erfolgt, wobei die ermittelte Distanz mit der vorgegebenen Distanz abgeglichen wird und im Falle einer ermittelten Distanz, die < oder < der vorgegebenen Distanz ist, ein positives Distanzprüfungsergebnis ausgegeben wird. Der Signalaustausch zwischen der sendungsterminalseitigen Kommunikationsschnittstelle und der endgerätseitigen Kommunikationsschnittstelle kann auf Basis einer elektromagnetischen Kommunikationsverbindung zwischen der sendungsterminalseitigen Kommunikationsschnittstelle und der endgerätseitigen

Kommunikationsschnittstelle erfolgt, wobei es sich bei der elektromagnetischen Kommunikationsverbindung insbesondere um eine Verbindung auf Basis von Bluetooth, WI_AN, RFID oder NFC handelt. Die vorgegebene Distanz kann bei den beschriebenen Technologien insbesondere der Kommunikationsreichweite der eingesetzten Kommunikationsschnittstellen entsprechen. Betrifft die Kommunikationsreichweite zweier Bluetooth Schnittstellen

(sendungsterminalseitig und endgerätseitig) beispielsweise eine Distanz von 10 m, so ist die Distanzprüfung positiv, sofern sich der Benutzer innerhalb der Bluetooth Reichweite beider Kommunikationsschnittstellen befindet, also in einer Distanz von < 10 m zur sendungsterminalseitigen Kommunikationsschnittstelle. Das beschriebene Prinzip lässt sich auf die weiteren genannten Kommunikationsverbindungen übertragen.

In einer weiteren Ausgestaltung kann die Distanzprüfung mittels einer sendungsterminalseitig installierten Kamera erfolgen. Dabei kann ein Beobachtungsfeld (Field-of-View), welches die vorgegebene Distanz festlegt. Befindet sich der Benutzer innerhalb des vorgegebenen Beobachtungsfeldes, so ist die Distanzprüfung positiv.

Nach einer weiteren Ausgestaltung eines mit der Erfindung vorgeschlagenen Verfahrens kann vorgesehen sein, dass die Distanzprüfung durch Ermitteln einer Distanz des Benutzers bzw. des von diesem mitgeführten mobilen Endgeräts relativ zum Sendungsterminal erfolgt, wobei das Ermitteln der Distanz auf Basis von Geopositionsdaten des Sendungsterminals und des Benutzers bzw. des von diesem mitgeführten mobilen Endgeräts erfolgt, wobei die ermittelte Distanz mit der vorgegebenen Distanz abgeglichen wird und im Falle einer ermittelten Distanz, die < oder < der vorgegebenen Distanz ist, ein positives Distanzprüfungsergebnis ausgegeben wird. Mit Geopositionsdaten sind insbesondere aktuelle Standortdaten (z. B. in Form von Koordinaten) des Benutzers und des Sendungsterminals zu einem bestimmen Zeitpunkt gemeint. Bei Kenntnis der Standorte des vom Benutzer mitgeführten mobilen Endgeräts und des Sendungsterminals, kann im Wege einer Abstandsberechnung eine Distanz ermittelt werden. Die Geopositionsdaten können mittels eines GPS-Systems ermittelt werden, sind jedoch auch mit anderweitigen satellitengestützten

Positionsbestimmungssystemen ermittelbar. Der Distanzbestimmung auf Basis von Geopositionsdaten können geeignete Kartensysteme (inklusive geeigneter Maßstäbe) zugrunde gelegt werden. Sämtliche der vorangehend beschriebenen Möglichkeiten zur Distanzprüfung können als „Mittel" zur Distanzprüfung angesehen werden. Sowohl Hardware, Software, Algorithmen, Routinen etc. können als Mittel zur Distanzprüfung angesehen werden.

Nach einer weiteren Ausgestaltung eines mit der Erfindung vorgeschlagenen Verfahrens kann vorgesehen sein, dass die Distanzprüfung redundant ausgeführt wird, wobei die redundant ausgeführte Distanzprüfung auf Basis mehrerer Distanzprüfungen erfolgt, die jeweils a. durch Ermitteln einer Distanz des Benutzers bzw. des von diesem mitgeführten mobilen Endgerät relativ zum Sendungsterminal erfolgen, und/oder b. auf Basis von Geopositionsdaten des Sendungsterminals und des Benutzers bzw. des von diesem mitgeführten mobilen Endgerät erfolgen. Die redundante (also mehrfache) Distanzprüfung kann somit entweder mittels einer Mehrzahl von Distanzermittlungen erfolgen, die auf einer Ermittlung der Distanz zwischen Kommunikationsschnittstellen des mobilen Endgeräts und des Sendungsterminals basieren (Fall a.) oder auf einer Mehrzahl von Distanzermittlungen, die auf einer Ermittlung der Distanz auf Basis von Geopositionsdaten basieren (Fall b.). Auch kann die Distanzermittlung auf Basis beider Verfahren (Fall a. und Fall b.) redundant erfolgen. Eine redundant ausgeführte Distanzprüfung kann eine in zeitlicher Hinsicht sequenziell durchgeführte Distanzermittlung betreffen. Eine redundant ausgeführte Distanzprüfung kann die Verfahrenssicherheit erhöhen und die Manipulationswahrscheinlichkeit verringern.

Nach einer weiteren Ausgestaltung eines mit der Erfindung vorgeschlagenen Verfahrens kann vorgesehen sein, dass bei Vorliegen sowohl des positiven Authentifizierungsergebnisses als auch des positiven Distanzprüfungsergebnisses ein Datenaustausch zwischen der Netzwerkplattform und dem Sendungsterminal erfolgt, bei dem geprüft wird, welche Einrichtung zur Sendungsaufnahme oder Sendungsabgabe aus einer Mehrzahl von Einrichtungen zur Sendungsaufnahme oder Sendungsabgabe des Sendungsterminals aktiviert werden soll. Der Datenaustausch dient insbesondere der Zuordnung der Sendung bzw. einer entsprechenden Auswahl (z. B. in Bezug auf einen Sendungsempfänger). Denn bei einer Sendungsabholung muss gewährleistet werden, dass die richtige Sendung von dem Benutzer abgeholt wird, bei einer Sendungsabgabe muss gewährleistet werden, dass eine abgegebene Sendung an den richtigen Empfänger weitergeleitet wird. Das Sendungsterminal kann dazu geeignete Mittel zum Erkennen (Scannen) und Markieren (z. B. Etikettieren) von Sendungen (z. B. mit Sendungsnummern, Barcodes oder dergleichen) aufweisen. Bei dem Datenaustausch kann auf Sendungsdaten zurückgegriffen werden, die in der Netzwerkplattform hinterlegt sind. Die Hinterlegung der Sendungsdaten kann durch mit der Netzwerkplattform vernetzte Plattformen, Benutzer oder Unternehmen erfolgen.

Wie bereits vorangehend erläutert, kann das Sendungsterminals eine Mehrzahl von Einrichtungen zur Sendungsaufnahme oder Sendungsabgabe umfassen (z. B. mehrere Fächer). Es kann auch vorgesehen sein, mehrere der Mehrzahl von Einrichtungen zur Sendungsaufnahme oder Sendungsabgabe zu aktivieren (z. B. mehrere Fächer). Letzteres kann insbesondere bei der Sendungsabholung oder Sendungsabgabe durch gewerbliche Zusteller relevant sein, welche in einem bestimmten Sendungsterminal eine Mehrzahl von Sendungen abgeben bzw. abholen müssen. Die Authentifizierung und Distanzprüfung kann dabei konzertiert, d. h. einmal, für mehrere Abhol- bzw. Abgabevorgänge durchgeführt werden.

Nach einer weiteren Ausgestaltung eines mit der Erfindung vorgeschlagenen Verfahrens kann vorgesehen sein, dass Daten betreffend die durchgeführte Authentifizierung, die durchgeführte Distanzprüfung, und/oder Sendungsdaten zumindest temporär fälschungssicher gespeichert werden, insbesondere auf Basis einer Block-Chain Technologie. Eine temporäre Speicherung der genannten Daten kann in einer Datenbank oder Cloud erfolgen, die gegebenenfalls mit der Netzwerkplattform vernetzt oder Bestandteil dieser sein kann. Auch eine externe Datenspeicherung auf einem nicht mit der Netzwerkplattform vernetzten Medium (Datenbank, Cloud) kann vorgesehen sein. Das Speichern der Daten ist auch lokal, d.h. auf einer sendungsterminalseitigen Speichereinheit oder auf dem mobilen Endgerät vorstellbar. Bei einer Block-Chain Technologie handelt es sich um eine kontinuierlich erweiterbare Liste von Datensätzen (Blocks), die mittels kryptographischer Verfahren miteinander verkettet sind. Jeder Block enthält dabei typischerweise einen kryptographisch sicheren Streuwert (Hash) des vorhergehenden Blocks, sowie einen Zeitstempel und Transaktionsdaten. Diese Technik kann auch vorliegend zu Speichern der genannten Daten eingesetzt werden.

Nach einer weiteren Ausgestaltung eines mit der Erfindung vorgeschlagenen Verfahrens kann vorgesehen sein, dass die Registrierung des Benutzers eine Einmal-Registrierung ist, welcher eine manuelle oder automatische Identitätsprüfung zugrunde liegt. Die diesbezüglichen möglichen Spezifikationen wurden bereits eingangs erläutert, weshalb auf die diesbezüglichen Ausführungen verwiesen sei. Es sei jedoch betont, dass unter einer „manuellen" Registrierung eine Überprüfung der Identität durch menschliche Hand, z. B. einen Mitarbeiter erfolgt. Eine „automatische" Registrierung hingegen kann unter Einsatz von Rechenroutinen, Algorithmen, Software oder dergleichen erfolgen. Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung ein System zur Ausführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens. Das System umfasst

- eine Netzwerkplattform;

- ein mit der Netzwerkplattform vernetztes Sendungsterminal mit einer oder mehreren Einrichtungen zur Sendungsaufnahme oder Sendungsabgabe für eine Sendung, wobei die Sendung insbesondere eine Post-, Paket- oder Warensendung ist;

- ein mit der Netzwerkplattform vernetztes Registriersystem zur Registrierung eines Benutzers;

- einem mit der Netzwerkplattform vernetzten mobilen Endgerät des Benutzers;

- Mittel zum Ausführen einer Authentifizierung des Benutzers unter Einsatz des mobilen Endgeräts des Benutzers;

- Mittel zum Ausgeben eines positiven oder negativen

Authentifizierungsergebnisses an die Netzwerkplattform;

- Mittel zum Ausführen einer Distanzprüfung des Benutzers relativ zum Sendungsterminal, bei welcher geprüft wird, ob sich der Benutzer innerhalb einer vorgegebenen Distanz zum Sendungsterminal befindet;

- Mittel zum Ausgeben eines positiven oder negativen

Distanzprüfungsergebnisses an die Netzwerkplattform;

- Mittel zum Weitergeben eines Freigabebefehls für die Einrichtung zur Sendungsaufnahme oder Sendungsabgabe;

- Mittel zum automatischen Aktivieren der Einrichtung zur Sendungsaufnahme oder Sendungsabgabe. Unter einem „Mittel" ist die Gesamtheit der für einen bestimmten Vorgang erforderlichen hardware- und softwarebasierten Systemkomponenten zu verstehen. Auch Messeinrichtungen wie Kameras und Sensoren, Geopositionsbestimmungssysteme oder softwareähnliche Komponenten wir Rechenroutinen, Algorithmen (auch KI basiert) können als „Mittel" verstanden werden. Unter „Mitteln" zur Weitergabe eines Freigabebefehls sind insbesondere Hardware und Signaleinrichtungen zu verstehen, die eine entsprechende Signalweiterleitung ermöglichen. Unter „Mitteln" für die Ausgabe von Authentifizierungsergebnissen oder Distanzprüfungsergebnissen können beispielsweise Sendeeinrichtungen verstanden werden, die eine solche Ausgabe bzw. ein Versenden derartiger Daten ermöglichen. Unter „Mitteln" zum automatischen Aktivieren der Einrichtung zur Sendungsaufnahme oder Sendungsabgabe sind insbesondere Signalleitungsmittel oder Steuermittel zu verstehen, die mit der Einrichtung zur Sendungsaufnahme oder Sendungsabgabe verbunden sind.

Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung ein Sendungsterminal zum Einsatz in einem erfindungsgemäßen Verfahren, mit einer oder mehreren Einrichtungen zur Sendungsaufnahme oder Sendungsabgabe für eine Sendung, wobei die Sendung insbesondere eine Post-, Paket- oder Warensendung ist, wobei das Sendungsterminal

- mit einer Netzwerkplattform vernetzt ist,

- Mittel zum Ausführen einer Distanzprüfung des Benutzers relativ zum Sendungsterminal aufweist,

- eine Kommunikationsschnittstelle aufweist, die dazu eingerichtet ist, über eine elektromagnetische Kommunikationsverbindung einen Signalaustausch mit einer Kommunikationsschnittstelle eines mobilen Endgeräts eines Benutzers vorzunehmen.

Die Erfindung wird weiterhin anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert. Diese sind nur beispielhaft zu verstehen und sollen die Erfindung nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschränken.

Es zeigen: Fig. 1 einen schematischen Verfahrensablauf eines erfindungsgemäßen

Verfahrens;

Fig. 2 eine Übersicht eines erfindungsgemäßen Systems.

In der Fig. 1 ist ein schematischer Verfahrensablauf eines erfindungsgemäßen Verfahrens wiedergegeben. Dabei handelt es sich um ein Verfahren zur Sendungsabgabe oder Sendungsabholung einer Sendung 1, insbesondere einer Post-, Paket-, oder Warensendung, an einem Sendungsterminal 2 durch einen Benutzer 3.

Vor Ausführung der Sendungsabgabe oder Sendungsabholung erfolgt in einem ersten Schritt 101 eine Registrierung des Benutzers in einem mit einer Netzwerkplattform 4 vernetzten Registriersystem 5. Wie in der Fig. 2 gezeigt, ist die Netzwerkplattform 4 mit dem Sendungsterminal 2 und einem mobilen Endgerät 6 des Benutzers 3 vernetzt. Jegliche „Vernetzungen" sind in den Figuren in Form gestrichelter Doppelpfeile dargestellt. Beachtet sei, dass unter einer Vernetzung vorzugsweise eine Signal- oder Datenverbindung zu verstehen ist.

Die Sendungsabgabe- oder Sendungsabholung an dem Sendungsterminal 2 durch den Benutzer 3 erfolgt in Folge der Ausführung einer Authentifizierung des Benutzers 3 sowie einer Distanzprüfung des Benutzers 3 relativ zum Sendungsterminal 2.

Dazu wird zunächst in einem Schritt 102 eine Authentifizierung des Benutzers 3 unter Einsatz des mobilen Endgeräts 6 des Benutzers 3 ausgeführt. In einem Schritt 103 wird ein positives oder negatives Authentifizierungsergebnis Ap, AN an die Netzwerkplattform 4 ausgegeben.

In einem Schritt 104 wird eine Distanzprüfung des Benutzers 3 relativ zum Sendungsterminal 2 ausgeführt, bei welcher geprüft wird, ob sich der Benutzer 3 innerhalb einer vorgegebenen Distanz zum Sendungsterminal 2 befindet. Wie in der Fig. 2 angedeutet, kann die vorgegebene Distanz über ein Beobachtungsfeld 8 definiert werden. Sofern sich der Benutzer 3 innerhalb des Beobachtungsfeldes 8 befindet, wird das Distanzprüfungsergebnis positiv ausfallen. In einem sich an die Distanzprüfung anschließenden Schritt 105 wird ein positives oder negatives Distanzprüfungsergebnis Dp, DN an die Netzwerkplattform 4 ausgegeben.

Bei Vorliegen sowohl eines positiven Authentifizierungsergebnisses Ap als auch eines positiven Distanzprüfungsergebnisses Dp wird in einem Schritt 106 ein Freigabebefehl zur Sendungsabgabe oder Sendungsabholung von der Netzwerkplattform 4 an das Sendungsterminal 2 weitergegeben

Im Anschluss wird eine Einrichtung 7 zur Sendungsaufnahme oder Sendungsabgabe (des Sendungsterminals) in Folge des Freigabebefehls automatisch aktiviert. Bei dem in der Figur 2 wiedergegebenen Sendungsterminal 2 kann eine Einrichtung 7 zur Sendungsaufnahme oder Sendungsabgabe in Form eines Abholfachs/Ablagefachs ausgebildet sein. In Folge des Freigabebefehls wird das Abholfach/Ablagefach geöffnet und eine Sendung kann aus dem Fach entnommen bzw. in diesem platziert werden. Die Fächer können - wie dargestellt - unterschiedliche Größen bzw. Volumina aufweisen, sodass unterschiedliche Sendungsvolumina in dem Sendungsterminal 2 platzierbar sind. In der Fig. 2 ist ein Benutzer 3 innerhalb des Beobachtungsfeldes 8 positioniert, d. h. das Distanzprüfungsergebnis wird positiv ausfallen. Unter der Annahme, dass auch die Authentifizierung positiv verlaufen ist, kann der Benutzer 3 eine Sendung 1 in dem Sendungsterminal 2 hinterlegen oder die Sendung 1 vom Sendungsterminal 2 abholen.

Bezugszeichenliste

1 Sendung

2 Sendungsterminal

3 Benutzer

4 Netzwerkplattform

5 Registriersystem

6 mobiles Endgerät

7 Einrichtung zur Sendungsaufnahme oder Sendungsabgabe

8 Beobachtungsfeld

101 Schritt

102 Schritt

103 Schritt

104 Schritt

105 Schritt

106 Schritt

Ap positives Authentifizierungsergebnis

AN negatives Authentifizierungsergebnis

DP positives Distanzprüfungsergebnis DN negatives Distanzprüfungsergebnis