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Title:
METHOD FOR DETECTING AT LEAST ONE OPEN-CIRCUIT VOLTAGE OF A HIGH-VOLTAGE STORE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/206623
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for detecting at least one open-circuit voltage of a high-voltage store of an electrically drivable motor vehicle which is associated with a specific state of charge (SOC) of the high-voltage store, wherein a time (tA) of the motor vehicle is specified and the high-voltage store can be charged up to the specified state of charge (SOC1) before or up to the time (tA). In order to increase the accuracy of an estimation of at least one state parameter of the high-voltage store, the high-voltage store is charged or discharged before the time (tA) until a specified measured state of charge (SOC2), in which the high-voltage store is charged to a lesser extent than in the specified state of charge (SOC1), is reached, the charging or discharging of the high-voltage store is interrupted for a time period of specified length (t3-t2) from the moment at which the specified measured state of charge (SOC2) is reached, and the open-circuit voltage is measured during the time period once a relaxation time period of specified length (t4-t2), which starts with the interruption of the charging or discharging and is shorter than the specified length (t3-t2) of the time period, has elapsed.

Inventors:
KREPPOLD BERNHARD (DE)
SCHWEIGER BENNO (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/058968
Publication Date:
October 31, 2019
Filing Date:
April 09, 2019
Export Citation:
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Assignee:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG (DE)
International Classes:
G01R31/3835; H02J7/00; B60L3/00
Domestic Patent References:
WO2014147475A22014-09-25
WO2012140776A12012-10-18
Foreign References:
US20140077815A12014-03-20
US20100301810A12010-12-02
US20160347302A12016-12-01
US20110130905A12011-06-02
Other References:
None
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Claims:
Patentansprüche:

1. Verfahren zum Erfassen von wenigstens einem Ruhespannungswert ei nes Hochvoltspeichers eines elektrisch antreibbaren Kraftfahrzeugs, der einem bestimmten Ladezustand (SOC) des Hochvoltspeichers zugeord- net ist, wobei ein Zeitpunkt ( ) vorgegeben wird und der Hochvoltspei cher vor oder bis zu dem Zeitpunkt ( ) bis zum vorgegebenen Ladezu stands (SOCi) ladbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Hochvolt speicher vor dem Zeitpunkt ( ) bis zum Erreichen eines vorgegebenen Messladezustands (SOC2), in dem der Hochvoltspeicher weniger gela- den ist als in dem vorgegebenen Ladezustand (SOC1), geladen oder ent laden wird, ab dem Erreichen des vorgegebenen Messladezustands (SOC2) das Laden bzw. Entladen des Hochvoltspeichers für einen Zeit raum vorgegebener Länge (t3-t2) unterbrochen wird und während des Zeitraums nach Verstreichen eines mit dem Unterbrechen des Ladens bzw. Entladens beginnenden Relaxationszeitraums vorgegebener Länge

(t4-t2), die kürzer als die vorgegebene Länge (t3-t2) des Zeitraums ist, der Ruhespannungswert gemessen wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Ruhespannungswerte erfasst werden, die verschiedenen Ladezu- ständen (SOC) des Hochvoltspeichers zugeordnet sind, wobei der

Hochvoltspeicher am Ende des Zeitraums vor dem Zeitpunkt ( ) bis zum Erreichen eines vorgegebenen weiteren Messladezustands, in dem der Hochvoltspeicher geringer geladen ist als in dem vorgegebenen Ladezu stand (SOC1) und stärker geladen ist als in dem Messladezustand (SOC2), geladen oder entladen wird, ab dem Erreichen des vorgegebe nen weiteren Messladezustands das Laden bzw. Entladen des Hoch voltspeichers für einen weiteren Zeitraum vorgegebener Länge unterbro chen wird und während des weiteren Zeitraums nach Verstreichen eines mit dem Unterbrechen des Ladens bzw. Entladens beginnenden weite- ren Relaxationszeitraums vorgegebener Länge, die kürzer als die vorge gebene Länge des weiteren Zeitraums ist, ein weiterer Ruhespan nungswert gemessen wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Ruhespannungswert zu dem Ladezustand (SOC) des Hochvoltspeichers erfasst wird, zu dem eine vorhergehende Erfassung des Ruhespan nungswerts unter wenigstens zwei vorhergehenden Erfassungen von Ruhespannungswerten am weitesten in der Vergangenheit liegt.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass nach einem Anschließen eines mit dem Hochvoltspeicher verbun denen Ladegeräts ein Startzeitpunkt für das Laden bzw. Entladen des Hochvoltspeichers unter Berücksichtigung eines momentanen Ladezu- Stands (SOC) des Hochvoltspeichers ermittelt wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Zeitpunkt ( ) ein geplanter Abfahrtzeitpunkt des Kraftfahrzeugs vorgegeben wird.

6. Verfahren zum Betreiben eines Hochvoltspeichers eines elektrisch an- treibbaren Kraftfahrzeugs, wobei wenigstens ein Zustandsparameter des

Hochvoltspeichers unter Berücksichtigung einer Kurve (1 ) einer Ruhe spannung des Hochvoltspeichers über einem relativen Ladezustand (SOCrei) des Hochvoltspeichers ermittelt und beim Betrieb des Hochvolt speichers berücksichtigt wird, dadurch gekennzeichnet, dass wenigs- tens ein Ruhespannungswert der Kurve (1 ) unter Verwendung des Ver fahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5 ermittelt wird.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein erfasster Ruhespannungswert zusammen mit dem ihm zugeordneten Messladezustand (SOC2) an eine fahrzeugferne zentrale Datenverarbei- tungseinheit übermittelt wird, die den Ruhespannungswert mit einem

Erwartungsspannungswert zu dem Messladezustand (SOC2) vergleicht und in Abhängigkeit eines Ergebnisses dieses Vergleichs ein Informati onssignal an das Kraftfahrzeug sendet, wenn eine Abweichung zwischen dem Ruhespannungswert und dem Erwartungsspannungswert ein vor- gegebenes Ausmaß überschreitet.

Description:
Verfahren zum Erfassen von wenigstens einem Ruhespannungswert eines Hochvoltspeichers

Beschreibung Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erfassen von wenigstens einem Ru hespannungswert eines Hochvoltspeichers eines elektrisch antreibbaren Kraftfahrzeugs, der einem bestimmten Ladezustand des Hochvoltspeichers zugeordnet ist, wobei ein Zeitpunkt vorgegeben wird und der Hochvoltspeicher vor oder bis zu dem Zeitpunkt bis zum vorgegebenen Ladezustand ladbar ist. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben eines Hoch voltspeichers eines elektrisch antreibbaren Kraftfahrzeugs, wobei wenigstens ein Zustandsparameter des Hochvoltspeichers unter Berücksichtigung einer Kurve einer Ruhespannung des Hochvoltspeichers über einem relativen La dezustand des Hochvoltspeichers ermittelt und beim Betrieb des Hochvolt- Speichers berücksichtigt wird.

Die Kurve der Ruhespannung (Open Cell Voltage, OCV) über dem (relativen) Ladezustand (State of Charge, SOC) eines Lithium-Ionen-Hochvoltspeichers ist maßgeblich für viele Funktionen zur Zustandsbestimmung des Hochvolt speichers, wie beispielsweise einer Kapazitätsermittlung oder SOC-Bestim- mung. Die OCV-Kurve des in einem Kraftfahrzeug verbauten Hochvoltspei chers wird herkömmlich während der Entwicklung am Prüfstand in aufwändi gen Verfahren vermessen und im Steuergerät für den Hochvoltspeicher abge legt.

Die OCV-Kurve eines bestimmten Batteriezellentyps eines Hochvoltspeichers ist abhängig von den in diesem Batteriezellentyp verbauten Elektroden- Materialien und den verwendeten Elektrolyten. Mit zunehmender Alterung der Batteriezellen kann sich die OCV-Kurve verändern. Während der Entwicklung wird diesem Umstand dadurch Rechnung getragen, dass auch die OCV- Kurven von gerafft gealterten Batteriezellen am Prüfstand vermessen und im Steuergerät hinterlegt werden.

Die Messung von Ruhespannungswerten erfolgt, indem gezielt ein bestimmter Ladezustand des Hochvoltspeichers hergestellt wird und dann nach Abwarten der Relaxationszeit die Ruhespannung gemessen wird. Je nach Umweltbe dingungen (Temperatur usw.) kann die Relaxationszeit mehrere Stunden be tragen.

Da die Alterung von Li-Ionen-Batteriezellen Folge vielfältiger chemischer Pro zesse in der jeweiligen Batteriezelle ist, ist es möglich, dass sich die OCV- Kurven von zwei verschiedenen Batteriezellen gleichen Typs mit zunehmen dem Alter unterschiedlich verändern. Insbesondere ist nicht gesichert, dass die OCV-Kurven der gerafft gealterten Batteriezellen eine identische Verände rung zu Batteriezellen aufweisen, die im normalen Betrieb altern.

Beim Laden eines Lithium-Ionen-Hochvoltspeichers in einem elektrisch an- treibbaren Kraftfahrzeug kann bei Vorliegen eines vorgegebenen Abfahrtzeit punkts das Laden derzeit möglichst weit hinausgezögert werden, um durch das Laden bis unmittelbar vor der Abfahrt des Kraftfahrzeugs einen bereits betriebswarmen Hochvoltspeicher sicherzustellen.

Dadurch, dass im Steuergerät für einen Hochvoltspeicher lediglich Informatio- nen von künstlich gealterten Batteriezellen als OCV-Kurve verwendet werden können, kann es bei abweichendem tatsächlichen Alterungsverhalten zu zu nehmenden Ungenauigkeiten bei der Bestimmung des Zustands des Hoch voltspeichers kommen. Für den Kunden stellt sich das als eine Kombination von verschiedenen Symptomen dar, nämlich einer springenden Restreichwei- te, einer zu stark eingeschränkten Reichweite und im schlimmsten Fall eines Liegenbleibens durch eine überschätzte Kapazität des Hochvoltspeichers.

Die Ungenauigkeiten werden herkömmlich kompensiert, indem für die Schätz fehler Sicherheitspuffer eingebaut werden. Beispielsweise wird ein Hochvolt speicher nicht komplett entladen, da die Schätzung des Ladezustands des Hochvoltspeichers ungenau sein könnte bzw. eine unbekannte Abweichung aufweisen könnte. Diese Ungenauigkeitsvorhalte reduzieren die Reichweite des Kraftfahrzeugs.

Eine Aufgabe der Erfindung ist es, die Genauigkeit einer Schätzung von we nigstens einem Zustandsparameter eines Hochvoltspeichers eines elektrisch antreibbaren Kraftfahrzeugs, insbesondere eines gealterten Hochvoltspei chers, zu erhöhen.

Diese Aufgabe wird durch die unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteil hafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Patentansprüchen, der nach folgenden Beschreibung und den Figuren wiedergegeben, wobei diese Aus- gestaltungen jeweils für sich genommen oder in Kombination von wenigstens zwei dieser Ausgestaltungen miteinander einen weiterbildenden oder vorteil haften Aspekt der Erfindung darstellen können.

Nach einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Erfassen von wenigstens einem Ruhespannungswert eines Hochvoltspeichers eines elektrisch antreib- baren Kraftfahrzeugs, der einem bestimmten Ladezustand des Hochvoltspei chers zugeordnet ist, wird ein Zeitpunkt des Kraftfahrzeugs vorgegeben und der Hochvoltspeicher vor oder bis zu dem Zeitpunkt bis zum vorgegebenen Ladezustand geladen werden kann. Zudem wird der Hochvoltspeicher vor dem vorgegebenen Zeitpunkt bis zum Erreichen eines vorgegebenen Mess- ladezustands, in dem der Hochvoltspeicher weniger geladen ist als in dem vorgegebenen Ladezustand, geladen oder entladen, ab dem Erreichen des vorgegebenen Messladezustands das Laden bzw. Entladen des Hochvolt speichers für einen Zeitraum vorgegebener Länge unterbrochen und während des Zeitraums nach Verstreichen eines mit dem Unterbrechen des Ladens bzw. Entladens beginnenden Relaxationszeitraums vorgegebener Länge, die kürzer als die vorgegebene Länge des Zeitraums ist, der Ruhespannungswert gemessen.

Erfindungsgemäß kann die OCV-Kurve des Hochvoltspeichers während eines Ladevorgangs bzw. Entladevorgangs stückweise vermessen werden, indem einzelne Ruhespannungswerte des Hochvoltspeichers erfindungsgemäß er- fasst werden. Hierdurch wird erreicht, dass das Steuergerät des Hochvoltspei chers die aktuelle Form der OCV-Kurve des im Kraftfahrzeug verbauten Hochvoltspeichers kennt. Dadurch wird die Genauigkeit von Zustandsschätz funktionen des Steuergeräts, insbesondere bei einem gealterten Hochvolt- Speicher, erhöht. Die erhöhte Genauigkeit der Zustandsschätzfunktionen des Steuergeräts ermöglicht einen plausibleren Verlauf von Ladezustandsschät zungen und einer Reichweitenanzeige des Kraftfahrzeugs sowie eine Verrin gerung von Ungenauigkeitsvorhalten und damit eine Erhöhung der Reichweite des Kraftfahrzeugs. Erfindungsgemäß wird eine Ruhephase eines herkömmlichen Ladevorgangs bzw. Entladevorgangs mit vorgegebenem Zeitpunkt, beispielsweise Abfahrt zeitpunkt oder dergleichen, genutzt, um gezielt bestimmte SOC-Punkte (Messladezustände) anzufahren und dort die Ruhespannung des Hochvolt speichers zu vermessen. Dies wird erreicht, indem der Ladevorgang bzw. bei- spielsweise bei bereits vollständig geladenem Hochvoltspeicher der Entlade vorgang nach dem Anschließen an eine elektrische Energieversorgung zu nächst mit einem Laden bzw. Entladen gestartet wird, bis der Messladezu stand des Hochvoltspeichers erreicht wird. Beim Erreichen des Messladezu stands wird der Ladevorgang bzw. Entladevorgang unterbrochen und die Re- laxationszeit des Hochvoltspeichers abgewartet. Nach Vermessung der Ruhe spannung des Hochvoltspeichers kann der Ladevorgang fortgesetzt werden bzw. kann ein Ladevorgang gestartet werden, bis der Hochvoltspeicher den vorgegebenen Ladezustand erreicht. Anschließend wird der Ladevorgang beendet. Mit dem Verfahren können auch zwei oder mehrere Ruhespannungswerte des Hochvoltspeichers erfasst werden. Hierzu ist der Hochvoltspeicher, der bei spielsweise eine Traktionsbatterie des elektrisch antreibbaren Kraftfahrzeugs sein kann, mit einem Batteriesteuergerät verbunden, das zum Erfassen und Auswerten von Ruhespannungswerten des Hochvoltspeichers eingerichtet ist. Das elektrisch antreibbare Kraftfahrzeug kann beispielsweise ein Elektrofahr zeug oder ein Hybridelektrofahrzeug, insbesondere Plug-in-Hybridelektrofahr- zeug, sein. Da der Ruhespannungswert bei einem bestimmten Ladezustand des Hoch voltspeichers, nämlich dem Messladezustand, erfasst wird, ist dieser Ruhe spannungswert eindeutig dem bestimmten Ladezustand des Hochvoltspei chers zugeordnet. Der vorgegebene Zeitpunkt, vor dem der Hochvoltspeicher bis zum Erreichen des vorgegebenen Ladezustands geladen wird, kann über eine Mensch-Maschine-Schnittsteile, beispielsweise ein Touchscreen, in eine Fahrzeugelektronik eingegeben und dort abrufbar gespeichert werden, um den Ladevorgang rechtzeitig vor dem vorgegebenen Zeitpunkt automatisch beginnen zu können. Der Relaxationszeitraum des Hochvoltspeichers ist der- jenige Zeitraum, der nach einem Laden oder Entladen des Hochvoltspeichers abgewartet werden muss, um den Hochvoltspeicher vollständig zu relaxieren, wobei sich eine Batteriechemie des Hochvoltspeichers nach Ablauf des Re laxationszeitraums in einem beständigen Zustand befindet.

Das Entladen des Hochvoltspeichers zum Erreichen des Messladezustands kann beispielsweise bei Einsatz eines bidirektionalen Ladens durchgeführt werden, bei dem ein Rückspeisen von in dem Hochvoltspeicher enthaltener elektrischer Energie in ein Versorgungsnetz erfolgen kann. Ist der Hochvolt speicher nach einem Anschließen an das Versorgungsnetz bereits vollständig geladen, kann der Hochvoltspeicher zunächst durch Einspeisung von elektri- scher Energie in das Versorgungsnetz erfindungsgemäß entladen werden, bis der Messladezustand erreicht ist. Anschließend kann der Hochvoltspeicher wieder geladen werden, bis der vorgegebene Ladezustand erreicht ist.

Der vorgegebene Ladezustand, der vor dem Erreichen des vorgegebenen Zeitpunkts erzeugt wird, kann ein maximaler Ladezustand des Hochvoltspei- chers sein. Alternativ kann der vorgegebene Ladezustand weniger als 100%, beispielsweise 80%, des maximalen Ladezustands betragen, um Alterungs folgen zu vermindern.

Um einen Fahrzeugnutzer dazu zu bringen, Zustände herzustellen bzw. Rah menbedingungen, beispielsweise einen Ladevorgang mit weit in der Zukunft liegendem Abfahrtzeitpunkt, zu schaffen, in denen die erfindungsgemäße Vermessung der OCV-Kurve möglich ist, können dem Fahrzeugnutzer bei- spielsweise technische Erklärungen zugänglich gemacht werden. Beispiels weise kann dem Fahrzeugnutzer über eine interaktive Anzeige des Kraftfahr zeugs dargestellt werden, welche Vorteile er hat, wenn er günstige Rahmen bedingungen herstellt. Alternativ oder additiv kann ein Fahrzeugnutzer bei- spielsweise mehr Punkte dafür bekommen, wenn er die geforderten Zustände bzw. Rahmenbedingungen herstellt. Diese Punkte können beispielsweise in einer Rangliste in Social-Media-Portalen in einer Art Wettbewerb miteinander verglichen werden oder beispielsweise in Merchandise-Artikel (Kugelschrei ber, Mütze, usw.) umgewandelt werden. Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung werden wenigstens zwei Ruhespan nungswerte erfasst, die verschiedenen Ladezuständen des Hochvoltspeichers zugeordnet sind, wobei der Hochvoltspeicher am Ende des Zeitraums vor dem vorgegebenen Zeitpunkt bis zum Erreichen eines vorgegebenen weiteren Messladezustands, in dem der Hochvoltspeicher geringer geladen ist als in dem vorgegebenen Ladezustand und stärker geladen ist als in dem Messla dezustand, geladen oder entladen wird, ab dem Erreichen des vorgegebenen weiteren Messladezustands das Laden bzw. Entladen des Hochvoltspeichers für einen weiteren Zeitraum vorgegebener Länge unterbrochen wird und wäh rend des weiteren Zeitraums nach Verstreichen eines mit dem Unterbrechen des Ladens bzw. Entladens beginnenden weiteren Relaxationszeitraums vor gegebener Länge, die kürzer als die vorgegebene Länge des weiteren Zeit raums ist, ein weiterer Ruhespannungswert gemessen wird. Insbesondere wenn der vorgegebene Zeitpunkt ausgehend von einem Anschließen an eine elektrische Energieversorgung weit genug in der Zukunft liegt, können gemäß dieser Ausgestaltung zwei oder mehrere Ruhespannungswerte des Hochvolt speichers während eines einzelnen Ladevorgangs bzw. Entladevorgangs vermessen werden. Über mehrere Ladevorgänge bzw. Entladevorgänge hin weg kann so die gesamte OCV-Kurve des im Kraftfahrzeug verbauten Hoch voltspeichers vermessen werden. Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird der Ruhespannungswert zu dem Ladezustand des Hochvoltspeichers erfasst, zu dem eine vorherge hende Erfassung des Ruhespannungswerts unter wenigstens zwei vorherge- henden Erfassungen von Ruhespannungswerten am weitesten in der Vergan genheit liegt. Hierdurch kann eine weitestgehende Aktualität der Ruhespan nungswerte bzw. einer daraus gebildeten OCV-Kurve gewährleistet werden.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird nach einem Anschlie- ßen eines mit dem Hochvoltspeicher verbundenen Ladegeräts an ein Versor gungsnetz ein Startzeitpunkt für das Laden bzw. Entladen des Hochvoltspei chers unter Berücksichtigung eines momentanen Ladezustands des Hochvolt speichers ermittelt. Wird das Ladegerät beispielsweise abends an das Versor gungsnetz angeschlossen, reicht es aus, dass der Hochvoltspeicher am nächsten Morgen in dem vorgegebenen Ladezustand überführt worden ist.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass als Zeitpunkt ein ge planter Abfahrtzeitpunkt des Kraftfahrzeugs vorgegeben wird. Hierdurch kann zum Abfahrtzeitpunkt ein betriebswarmer Hochvoltspeicher bereitgestellt wer den. Nach einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betreiben eines Hochvolt speichers eines elektrisch antreibbaren Kraftfahrzeugs wird wenigstens ein Zustandsparameter des Hochvoltspeichers unter Berücksichtigung einer Kur ve einer Ruhespannung des Hochvoltspeichers über einem relativen Ladezu stand des Hochvoltspeichers ermittelt und beim Betrieb des Hochvoltspei- chers berücksichtigt, wobei wenigstens ein Ruhespannungswert der Kurve unter Verwendung des Verfahren nach einer der vorgenannten Ausgestaltun gen oder einer Kombination von wenigstens zwei dieser Ausgestaltungen mit einander ermittelt wird.

Mit diesem Verfahren sind die oben mit Bezug auf das Erfassungsverfahren genannten Vorteile entsprechend verbunden. Der Zustandsparameter kann beispielsweise eine Speicherkapazität des Hochvoltspeichers oder derglei chen sein.

Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung wird wenigstens ein erfasster Ruhe spannungswert zusammen mit dem ihm zugeordneten Messladezustand drahtlos an eine fahrzeugferne zentrale Datenverarbeitungseinheit übermittelt, die den Ruhespannungswert mit einem Erwartungsspannungswert zu dem Messladezustand vergleicht und in Abhängigkeit eines Ergebnisses dieses Vergleichs ein Informationssignal an das Kraftfahrzeug sendet, wenn eine Abweichung zwischen dem Ruhespannungswert und dem Erwartungsspan- nungswert ein vorgegebenes Ausmaß überschreitet. Hierdurch können die Messungen der Ruhespannungswerte von Hochvoltspeichern von elektrisch antreibbaren Kraftfahrzeugen über eine Backend-Verbindung oder derglei chen mit der zentralen Datenverarbeitungseinheit ausgetauscht werden. Durch einen Vergleich von Veränderungen von OCV-Kurven aus verschiede- nen Kraftfahrzeugen mit den Erwartungswerden können sich abzeichnende Defekte schon im Voraus erkannt und entsprechende Maßnahmen, wie das Senden des Informationssignals an das jeweilige Kraftfahrzeug, getroffen werden. Anhand des Informationssignals kann der Fahrzeugnutzer entschei den, ob er eine einen Defekt vorbeugende Maßnahme vornimmt bzw. vor- nehmen lässt.

Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den Figuren. Es zeigen:

Figur 1 ein Diagramm mit einem Ausführungsbeispiel für eine Ruhe spannungskurve eines Hochvoltspeichers; und Figur 2 ein Diagramm zu einem Ladevorgang entsprechend einem Aus führungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes Verfahren.

Figur 1 zeigt ein Diagramm mit einem Ausführungsbeispiel für eine Ruhe spannungskurve 1 eines nicht gezeigten Hochvoltspeichers. Es ist die Ruhe spannung U des Hochvoltspeichers gegenüber dem relativen Ladezustand SOC rei aufgetragen. Dieser Verlauf der Ruhespannungskurve 1 ist typisch für einen Hochvoltspeicher. Die Ruhespannung nimmt mit zunehmender Aufla dung des Hochvoltspeichers zu.

Figur 2 zeigt ein Diagramm zu einem Ladevorgang entsprechend einem Aus führungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Erfassen von we- nigstens einem Ruhespannungswert eines nicht gezeigten Hochvoltspeichers eines nicht gezeigten elektrisch antreibbaren Kraftfahrzeugs, der einem be stimmten Ladezustand des Hochvoltspeichers zugeordnet ist. Es ist der Lade zustand SOC gegenüber der Zeit t aufgetragen.

Zunächst wird ein Zeitpunkt Ϊ A in Form eines Abfahrtzeitpunkts des Kraftfahr- zeugs vorgegeben. Zum Zeitpunkt to wird das Kraftfahrzeug an eine nicht ge zeigte elektrische Energieversorgung angeschlossen. Zu diesem Zeitpunkt to weist der Hochvoltspeicher einen anfänglichen Ladezustand SOC o auf. Der Hochvoltspeicher wird vor dem vorgegebenen Zeitpunkt Ϊ A bis zum Erreichen eines vorgegebenen Ladezustands SOCi geladen, bei dem der Hochvoltspei- eher zu 80% geladen ist.

Der Hochvoltspeicher wird in einem Zeitraum von ti bis h vor dem vorgegebe nen Zeitpunkt Ϊ A bis zum Erreichen eines vorgegebenen Messladezustands SOC s geladen, in dem der Hochvoltspeicher weniger geladen ist als in dem vorgegebenen Ladezustand SOCi . Ab dem Erreichen des vorgegebenen Messladezustands SOC 2 bzw. ab dem Zeitpunkt t2 wird das Laden des Hoch voltspeichers für einen Zeitraum vorgegebener Länge unterbrochen, der mit dem Zeitpunkt t2 beginnt und an einem Zeitpunkt h endet. Während dieses Zeitraums wird nach Verstreichen eines mit dem Unterbrechen des Ladens bzw. zum Zeitpunkt t2 beginnenden Relaxationszeitraums vorgegebener Län- ge t 4 -t2, die kürzer als die vorgegebene Länge t 3 -t2 des Zeitraums ist, der Ru hespannungswert gemessen. Ab dem Zeitpunkt h wird der Ladevorgang fort gesetzt, bis der vorgegebene Ladezustand SOCi erreicht ist. Danach wird der Ladevorgang beendet. Es kann der Ruhespannungswert zu dem Ladezustand SOC des Hochvoltspeichers erfasst werden, zu dem eine vorhergehende Er- fassung des Ruhespannungswerts unter wenigstens zwei vorhergehenden Erfassungen von Ruhespannungswerten am weitesten in der Vergangenheit liegt. Bezugszeichenliste:

1 Ruhespannungskurve

SOC Ladezustand

SOCo anfänglicher Ladezustand

SOCi Maximalladezustand

SOC 2 Messladezustand

SOCrel relativer Ladezustand

t Zeit

Abfahrtzeitpunkt

to Zeitpunkt (Anschluss an Energieversorgung) ti Zeitpunkt (Ladevorgangbeginn)

t2 Zeitpunkt (Ladevorgangunterbrechung) tß Zeitpunkt (Ende Zeitraum)

t 4 Zeitpunkt (Ruhespannungsmessung)

U Ruhespannung