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Title:
METHOD FOR DETERMINATION OF DEPOSITS ON AN ULTRASONIC TRANSDUCER DURING OPERATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/141663
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for the determination of deposits on an ultrasonic transducer (10) during the operation thereof, wherein the conductance of the ultrasonic transducer (10) is determined by means of impedance spectroscopy, wherein the conductance is used to measure an attenuation (R) and a resonance (Ω) of the ultrasonic transducer (10). The resonance (Ω) is plotted over the attenuation (R) in a coordinate system and, from the resulting location points of said resonance (Ω), possible deposits are deduced.

Inventors:
HAUPTMANN PETER (DE)
PUETTMER ALF (DE)
SCHORB HERBERT (DE)
SCHAEFER ROBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2007/004532
Publication Date:
November 27, 2008
Filing Date:
May 22, 2007
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
HAUPTMANN PETER (DE)
PUETTMER ALF (DE)
SCHORB HERBERT (DE)
SCHAEFER ROBERT (DE)
International Classes:
G01H3/00
Foreign References:
EP1480021A22004-11-24
US5706840A1998-01-13
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (Munich, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Verfahren zur Ermittlung von Ablagerungen an einem Ultraschallwandler (10) während dessen Betrieb, wobei mittels einer Impedanzspektroskopie eine Konduk- tanz des Ultraschallwandlers (10) ermittelt wird, wobei anhand der Konduktanz eine Dämpfung (R) und eine Resonanz (ω) des Ultraschallwandlers (10) ermittelt wird und wobei die Resonanz (ω) in einem Koordinatensystem über der Dämpfung (R) aufgetragen wird und anhand sich dabei ergebender Ortspunkte auf eventuelle Ablagerungen geschlossen wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei als Konduktanz eine ge- messene Konduktanz (G) und eine geschätzte Konduktanz (G) angesetzt werden und wobei auf Basis einer Differenz von gemessener Konduktanz (G) und geschätzter Konduktanz (G) eine Fehlerfunktion (ε) definiert wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei für die geschätzte Konduktanz (G) ein Ersatzschaltbild (28, 36) des Ultraschallwandlers (10) angenommen wird, das für jede Resonanzfrequenz des Ultraschallwandlers (10) einen Serienzweig (30, 32, 34) umfasst .

4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, wobei zur Minimierung einer durch die Fehlerfunktion (ε) beschriebenen Abweichung von gemessener Konduktanz (G) und geschätzter Konduktanz (G) ein numerisches Optimierungsverfahren, insbesondere das soge- nannte Gauß-Newton-Verfahren, verwendet wird.

5. Verfahren nach Anspruch 3 und 4, wobei bei Anwendung des numerischen Optimierungsverfahrens Schätzwerte für die Dämpfung (R) und die Resonanz (ω) des Ultraschallwandlers (10) ermittelt werden und wobei die Schätzwerte für eine Mehrzahl von Resonanzfrequenzen des Ultraschallwandlers (10) separat bestimmt werden.

6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei bei der Mehrzahl der Resonanzfrequenzen deren Auswahl nach ihrer jeweiligen Dominanz innerhalb der in einem Konduktanzspektrum nach jeweiliger Ausscheidung einer vorherigen dominanten Resonanz verbleibenden Resonanzen erfolgt.

7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei mit Ermittlung der Dämpfung (R) und der Resonanz (ω) , insbesondere der Resonanz (ω) und der Lage der Resonanz (ω) , eine auf eine Oberfläche des Ultraschallwandlers (10) wirkende akustische Last (Z) in Abhängigkeit von einer Dicke (d) der zu bestimmenden Ablagerung ermittelt wird.

8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei zum Rückschluss auf eventuelle Ablagerungen anhand zumindest eines Ortspunktes ein Klassifikator eingeführt wird, der eine Lage von Ortspunkten bei einer unbeschichteten oder zumindest im Wesentlichen unbeschichteten Oberfläche des Ultraschallwandlers (10) von einer Lage von entsprechenden Ortspunkten bei einer beschichteten Wandleroberfläche unterscheidbar macht .

9. Computerprogramm mit durch einen Computer ausführbaren Programmcodeanweisungen zur Implementierung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8 wenn das Computerprogramm auf einem Computer ausgeführt wird.

10. Computerprogrammprodukt, insbesondere Speichermedium, mit einem durch einen Computer ausführbaren Computerprogramm gemäß Anspruch 9.

11. Ultraschallwandler (10) mit einem Computerprogrammprodukt gemäß Anspruch 10 oder einer Implementation des Computerprogramms gemäß Anspruch 9 mit Mitteln zur Signalisierung einer nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8 eventuell erkannten Ablagerung.

Description:

Beschreibung

Verfahren zur Ermittlung von Ablagerungen an einem Ultraschallwandler während dessen Betrieb

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung von Ablagerungen an einem Ultraschallwandler während dessen Betrieb, also eine Möglichkeit zur On-line Detektion eventueller Ablagerungen.

Verfahren zur On-line Detektion eventueller Ablagerungen an Ultraschallwandlern sind nach dem Kenntnisstand der Anmelderin bisher nicht bekannt geworden.

Die Erfindung besteht darin, dass erstmalig eine Möglichkeit angegeben wird, mit der eine On-line Detektion eventuelle Ablagerungen an einem Ultraschallwandler während dessen laufendem Betrieb möglich wird. Zudem wird ein Vorschlag zur numerischen Handhabung einer derartigen On-line Detektion präsen- tiert. Des Weiteren wird, nachdem das Verfahren oder die korrespondierende numerische Lösung bevorzugt in Software implementiert wird, ein nach dem Verfahren arbeitender Ultraschallwandler vorgeschlagen.

Erfindungsgemäß ist bei einem Verfahren der eingangs genannten Art vorgesehen, dass mittels einer Impedanzspektroskopie eine Konduktanz des Ultraschallwandlers ermittelt wird, anhand der Konduktanz eine Dämpfung und eine Resonanz des Ultraschallwandlers ermittelt wird und die Resonanz in einem Ko- ordinatensystem über der Dämpfung aufgetragen wird und anhand sich dabei ergebender Ortspunkte, insbesondere anhand der Lage solcher Ortspunkte innerhalb des Koordinatensystems, z.B. anhand der Lage solcher Ortspunkte auf sich in einem Af-AR- Diagramm als Koordinatensystem ergebenden Kennlinien, auf eventuelle Ablagerungen geschlossen wird. Ein Ortspunkt ist also ein Punkt in einem Koordinatensystem oder ein Punkt auf einer Kennlinie in einem solchen Koordinatensystem.

Der Vorteil der Erfindung besteht zunächst darin, dass mit dem eingangs skizzierten und nachfolgend weiter erläuterten Ansatz erstmals eine On-line Detektion eventuell an einer exponierten Oberfläche eines Ultraschallwandlers aufwachsende Ablagerungen während dessen Betrieb, also bei ununterbrochener Sensoraktivität des Ultraschallwandlers, möglich sind. Mit dem Erkennen eventueller Ablagerungen, bevorzugt mit dem Erkennen von Ablagerungen ab einer vorgegebenen oder vorgebbaren kritischen Stärke, ist einerseits eine Aussage über die Zuverlässigkeit/Gültigkeit einer vom Ultraschallsignal abgeleiteten Messgröße und andererseits eine Indikation einer durchzuführenden Reinigung der Wandleroberfläche möglich. Des Weiteren lässt sich mit derartigen Daten auch eine bedarfsabhängige Instandhaltung organisieren.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Dabei verwendete Rückbeziehungen weisen auf die weitere Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweiligen Unteranspruches hin; sie sind nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmalskombinationen der rückbezogenen Unteransprüche zu verstehen. Des Weiteren ist im Hinblick auf eine Auslegung der Ansprüche bei einer näheren Konkretisierung eines Merkmals in einem nachge- ordneten Anspruch davon auszugehen, dass eine derartige Beschränkung in den jeweils vorangehenden Ansprüchen nicht vorhanden ist.

Zur numerischen Ermittlung von Dämpfung und Resonanz des UIt- raschallwandlers anhand der Konduktanz ist vorgesehen, dass als Konduktanz eine gemessene Konduktanz und eine geschätzte Konduktanz angesetzt werden und auf Basis einer Differenz von gemessener und geschätzter Konduktanz eine Fehlerfunktion definiert wird.

Bevorzugt ist vorgesehen, dass zur Ermittlung der geschätzten Konduktanz ein Ersatzschaltbild des Ultraschallwandlers angenommen wird, welches für jede Resonanzfrequenz des Ultra-

schallwandlers einen Serienzweig umfasst. Auf diese Art und Weise wird vermieden, dass bei einer gleichzeitigen Schätzung aller Parameter über das gesamte, Grundfrequenz und Obertöne umfassende, betrachtete Spektrum nur eine suboptimale Schät- zung erhältlich ist, wenn Mehrdeutigkeiten in der Lösung aufgrund lokaler Minima nicht ausgeschlossen werden können.

Wenn zur Minimierung einer durch die Fehlerfunktion beschriebenen Abweichung von gemessener und geschätzter Konduktanz ein numerisches Optimierungsverfahren, insbesondere das so genannte Gauß-Newton-Verfahren, verwendet wird, ist eine kontinuierliche Ausführung des Verfahrens möglich, wobei bei Verwendung des Gauß-Newton-Verfahrens eine schnelle Konvergenz des Optimierungsverfahrens gewährleistet ist.

Auf der Basis eines Ersatzschaltbildes des Ultraschallwandlers, das für jede betrachtete Resonanzfrequenz des Ultraschallwandlers einen Serienzweig umfasst, lassen sich bei Anwendung des numerischen Optimierungsverfahrens Schätzwerte für die Dämpfung und die Resonanz des Ultraschallwandlers ermitteln, wobei die Schätzwerte für eine Mehrzahl von Resonanzfrequenzen des Ultraschallwandlers jeweils separat bestimmt werden. Dies ist, wie weiter oben bereits erwähnt, vorgesehen, um suboptimale Lösungen im Bereich lokaler Minima zu vermeiden.

Bevorzugt ist vorgesehen, dass bei der Mehrzahl der Resonanzfrequenzen deren Auswahl nach ihrer jeweiligen Dominanz innerhalb der in einem Konduktanzspektrum nach jeweiliger Aus- Scheidung einer vorherigen dominanten Resonanz verbleibenden Resonanzen erfolgt. Es wird also stets die Konduktanz im Bereich der dominanten Resonanz betrachtet, so dass nur ausreichend charakteristische Daten in das numerische Optimierungsverfahren einfließen.

Weiter bevorzugt ist zum Rückschluss auf eventuelle Ablagerungen anhand zumindest eines Ortspunktes die Einführung eines Klassifikators vorgesehen, der eine Lage von Ortspunkten

bei einer unbeschichteten oder zumindest im Wesentlichen unbeschichteten, d.h. ablagerungsfreien Oberfläche des Ultraschallwandlers, von einer Lage entsprechender Ortspunkte bei einer beschichteten Wandleroberfläche unterscheidbar macht.

Nachdem das bisher beschriebene und nachfolgend weiter erläuterte Verfahren bevorzugt in Software implementiert wird, betrifft die Erfindung auch ein Computerprogramm mit durch einen Computer ausführbaren Programmcodeanweisungen zur Imple- mentierung des Verfahrens und seiner bisher skizzierten oder nachfolgend weiter erläuterten Ausgestaltungen. Des Weiteren betrifft die Erfindung auch ein Computerprogrammprodukt, z.B. ein Speichermedium, mit einem durch einen Computer ausführbaren derartigen Computerprogramm, also z.B. ein Speichermedi- um, das im Zusammenhang mit einem Ultraschallwandler verwendbar ist und für eine dem Ultraschallwandler zugeordnete Verarbeitungseinheit, z.B. einen Prozessor oder dergleichen, eine Ausführung des auf dem Speichermedium vorgehaltenen Computerprogramms möglich macht. Schließlich betrifft die Erfin- düng auch einen Ultraschallwandler mit einem solchen Computerprogrammprodukt oder einer Implementation eines solchen Computerprogramms mit Mitteln zur Signalisierung einer nach dem bisher beschriebenen und nachfolgend weiter erläuterten Verfahren eventuell erkannten Ablagerung, wobei als Signali- sierungsmittel optische oder akustische Signalisierungsmit- tel, die sich an die Wahrnehmung menschlicher Benutzer richten, oder elektronische Signalisierungsmittel dienen, die z.B. eine eine Ablagerung anzeigende Information auf ein Kommunikationsmedium, z.B. einen Feldbus oder dergleichen, ab- senden, so dass eine Interpretation durch eine übergeordnete Einheit, etwa eine Leitwarte oder dergleichen, möglich ist.

Das oder jedes Ausführungsbeispiel ist nicht als Einschränkung der Erfindung zu verstehen. Vielmehr sind im Rahmen der vorliegenden Offenbarung zahlreiche Abänderungen und Modifikationen möglich, insbesondere solche Varianten und Kombinationen, die zum Beispiel durch Kombination oder Abwandlung von einzelnen, in Verbindung mit den im allgemeinen oder spe-

ziellen Beschreibungsteil beschriebenen sowie in den Ansprüchen und/oder der Zeichnung enthaltenen Merkmalen bzw. Elementen oder Verfahrensschritten für den Fachmann im Hinblick auf die Lösung der Aufgabe entnehmbar sind und durch kombi- nierbare Merkmale zu einem neuen Gegenstand oder zu neuen

Verfahrensschritten bzw. Verfahrensschrittfolgen führen, auch soweit sie Prüf- und Arbeitsverfahren betreffen.

Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Einander entsprechende Gegenstände oder Elemente sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.

Darin zeigen

FIG 1 eine schematisch vereinfachte Darstellung eines Ultraschallwandlers,

FIG 2a und

FIG 2b die Impedanz eines typischen Ultraschallwandlers nach Betrag bzw. Phase,

FIG 3a und

FIG 3b Ersatzschaltbilder für die elektrische Impedanz eines Ultraschallwandlers in Resonanznähe,

FIG 4a ein Konduktanzspektrums des Ultraschallwandlers, FIG 4b ein anhand eines Ersatzschaltbild modelliertes Kon- duktanzspektrum um eine dominante Resonanz,

FIG 4c ein daraus resultierendes Differenzspektrum und

FIG 4d alle so modellierten Serienresonanzen des Ausgangsspektrums anhand der Konduktanz, FIG 5 einen mechanischen übertragungsvierpol zur Modellierung einer auf die Wandleroberfläche wirkenden akustischen Last in Abhängigkeit von einer Dicke einer auf der Wandleroberfläche aufwachsenden Ablagerung sowie der akustischen Impedanz einer angrenzenden Flüssigkeit und

FIG 6 änderungen der Dämpfung und der Resonanzlage eines Ultraschallwandlers in Abhängigkeit von einer Dicke einer auf der Wandleroberfläche aufwachsenden Ablage-

rung sowie der akustischen Impedanz einer angrenzenden Flüssigkeit.

FIG 1 zeigt eine schematisch vereinfachte Darstellung eines Ultraschallwandlers 10 mit einem Gehäuse 12, einer mechanischen Ankopplung 14 einer Elektroden umfassenden Keramik 16 und einem optionalen so genannten Backing 18. Der dargestellte Ultraschallwandler 10 und dessen Verwendung sind grundsätzlich an sich bekannt, so dass auf beides nicht weiter eingegangen wird.

Beim Einsatz derartiger Ultraschallwandler 10 in flüssigen Medien, z.B. beim Messen in Suspensionen, in mit biologischen Komponenten versetzten Flüssigkeiten oder in Polymerschmel- zen, kann es zum Aufwachsen von im Folgenden als Ablagerungen bezeichneten Sedimentschichten an exponierten Oberflächen 20 kommen. Solche Ablagerungen wirken sich störend auf das Messsignal aus, so dass insbesondere bei der Auswertung von amp- lituden- oder laufzeitabhängigen Größen nicht tolerierbare Messfehler auftreten können. Aus diesem Grund ist eine Detek- tion derartiger Ablagerungen im laufenden Betrieb des Ultraschallwandlers 10 wünschenswert, um eine Aussage über die Zuverlässigkeit der Messgröße bzw. über anfallenden Wartungsbedarf treffen zu können.

Die Erfindung sieht dazu vor, aus einer frequenzabhängigen elektrischen Konduktanz eines Ultraschallwandlers 10 eine Aussage über eine Lage und eine Dämpfung der senkrecht zur Wandleroberfläche agierenden Longitudinalmode bei der Funda- mentalfrequenz sowie bei den Obertönen zu gewinnen. Im Vergleich zwischen beschichteter, also durch Ablagerungen verunreinigter, und unbeschichteter Wandleroberfläche bei variierender durch eine jeweils angrenzende Flüssigkeit (nicht dargestellt) gegebener akustischer Last zeigen sich dabei unter- scheidbare Charakteristika im zweidimensionalen, durch Frequenz und Dämpfung aufgespannten Raum. Im Rahmen einer Klassifikation können somit die gemessenen Frequenz- und Dämp-

fungswerte lastunabhängig dem beschichteten bzw. dem unbeschichteten Zustand der Wandleroberfläche zugeordnet werden.

Die frequenzabhängige elektrische Konduktanz eines resonan- ten, auch als Sensor oder kurz als Wandler bezeichneten Ultraschallwandlers 10

wird nach dem Ansatz gemäß der Erfindung im Rahmen einer Impedanzspektroskopie bestimmt. Die Spektroskopie kann z.B. durch die Auswertung der Amplitude und der Phase des Sensorsignals bei kontinuierlicher monochromatischer Anregung im Frequenz-Sweep oder durch die Auswertung der Systemantwort bei Impulsanregung erfolgen.

FIG 2a und FIG 2b stellen die Impedanz Z{ω) eines typischen

Ultraschallwandlers 10 (FIG 1) nach Betrag bzw. Phase dar. An den ausgeprägten Extremwerten erkennt man von links nach rechts die Grundschwingung 22, den ersten Oberton 24 und den zweiten Oberton 26.

Die Erfinder haben erkannt, dass sich in Resonanznähe die elektrische Impedanz Z{ω) des Wandlers 10 durch ein modifiziertes Butterworth-van-Dyke Ersatzschaltbild 28 entsprechend FIG 3a darstellen lässt. Gezeigt ist das Butterworth-van-Dyke Ersatzschaltbild 28 des Ultraschallwandlers 10 zur Darstellung seiner elektrischen Impedanz bei Fundamentalfrequenz und Obertönen. Hierbei bildet jeder Serienzweig 30, 32, 34, bestehend aus den dynamischen Ersatzgrößen Widerstand R\ \i=\...l , Induktivität L\ , und Kapazität C 1 , sowie der wir- kenden akustischen Last an der Wandleroberfläche Z, eine Resonanz ab. Die Widerstände R\ repräsentieren Energieverluste des oszillierenden Systems. Die Induktivitäten l\ und die Kapazitäten C 1 repräsentieren die Fähigkeit des Systems, kinetische bzw. potentielle Energie zu speichern. Die Kapazität C 0 entspricht der statischen Kapazität zwischen den Elektroden mit der Keramik 16 (FIG 1) als Dielektrikum.

Unter Berücksichtigung einer sich ändernden akustischen Last AZ 1 lassen sich die im Folgenden als Ersatzparameter bezeichneten charakteristischen Größen des Butterworth-van-Dyke Ersatzschaltbilds 28 wie folgt zusammenfassen:

/ζ=ä f ,+ Re{Z,+δZ l } [2]

O)L 1 -(ωC,) =ωL\-{ωC\) ~ +Im(Z 1 +AZ 1 ) [3]

Das bedeutet, dass eine änderung der akustischen Last AZ 1 als eine änderung des dynamischen Widerstands sowie als eine än- derung der dynamischen Reaktanz aufgefasst werden kann.

Entsprechend einem in FIG 3b dargestellten verallgemeinerten Ersatzschaltbild 36 gilt für die im Folgenden mit dem Formelzeichen G bezeichnete Konduktanz bei Kreisfrequenz ω n

wobei

der durch den i-ten Serienzweig 30, 32, 34 repräsentierten Resonanzfrequenz entspricht. Gleichung 4 ist zu entnehmen, dass bei Serienresonanz jeweils ein lokales Konduktanzmaximum

G(ω,) =/?,- [6]

vorliegt. Eine änderung der akustischen Last AZ 1 ist somit durch eine Dämpfungsänderung AR 1 sowie eine Resonanzänderung δω, charakterisiert. Für die Bestimmung der beiden charakte- ristischen Größen ist eine Schätzung der Ersatzparameter R 1 , L 1 und C 1 vorgesehen. Für diesen Zweck eignet sich beispielsweise das Gauss-Newton-Verfahren, wobei eine Fehlerfunktion

r k = G k {θ) -G k Ik = K 0 -JC 1 [ 7 ]

eingeführt wird. Die Fehlerfunktion gibt die Differenz zwischen einer geschätzten Konduktanz G in Abhängigkeit von einem Parametersatz θ und der anhand der Impedanzspektroskopie entsprechend Gleichung 1 gemessenen Konduktanz bei jeder

Kreisfrequenz ω k an. Gesucht wird nun ein Parametersatz, der eine Zielfunktion

minimiert .

In diesem Zusammenhang haben die Erfinder erkannt, dass eine gleichzeitige Schätzung aller Parameter über das gesamte betrachtete Spektrum (Grundfrequenz und Obertöne) mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer suboptimalen Schätzung führt, da eine Mehrdeutigkeit in der Lösung aufgrund lokaler Minima nicht ausgeschlossen werden kann. Daher ist bevorzugt vorgesehen, dass die Ersatzparameter jeder Resonanz separat bestimmt werden.

Hierfür ist zunächst unter den Resonanzen 22, 24, 26 (vgl. FIG 2a, 2b) die dominante Resonanz durch das Auffinden des globalen Maximums der Konduktanz G max = max(G„) |Vλ im betrachteten Spektrum zu bestimmen. Bei einem Ultraschallwandler 10 entspricht das Frequenzargument der Konduktanz an dieser Stelle der Fundamentalfrequenz der Longitudinalmode ω o , wobei G k =G{ω k ) die Konduktanzwerte im Frequenzintervall [ω κ κ ] um ω o sind. K 0 und K 1 sind dabei so gewählt, dass zum einen für die Fehlerminimierung nach Gleichung 8 genügend viele Werte G k vorliegen und zum anderen sichergestellt ist, dass der Einfluss benachbarter Resonanzen (auch der von parasitären Wellenmoden) weitestgehend begrenzt wird. Das bedeutet

Das Gauß-Newton-Verfahren benötigt initiale Schätzwerte für die Elemente von

Aus dem verallgemeinerten Ersatzschaltbild 36 gemäß FIG 3b erhält man

sowie

ω = ω„ [ 12 ]

Der Anfangswert für die dynamische Kapazität ist in einem bestimmten Bereich frei wählbar. Das Gauß-Newton-Verfahren konvergiert über einen sehr großen Bereich der Werte für C zu einer Lösung (Größenordnung Femto-Farad [fF] bis Nano-Farad [nF] ) , da die beiden anderen Ersatzparameter R und ω auf- grund der bekannten Gesetzmäßigkeiten am Serienresonanzzweig 30, 32, 34 sehr genau in Ihren Anfangswerten geschätzt werden können.

Neben der Fehlerfunktion entsprechend Gleichung 7 ist beim Gauß-Newton-Verfahren weiterhin die Matrix der Ableitungen der Fehlerfunktion nach dem Parametersatz zu berechnen, wobei jede Spalte die Ableitung nach einem der Parameter, und jede Zeile die entsprechende Ableitung bei einer bestimmten Frequenz im betrachteten Intervall enthält:

Die Anfangswerte der Elemente von θ 0 werden nun um

im Sinne der Fehlerminimierung verbessert, wobei über den skalaren Wert μ die Schrittweite der Verbesserung gesteuert werden kann. Mit den so gewonnenen neuen Werten θ, werden anschließend wiederum D 1 und r, berechnet. Mit

konvergiert der Parametersatz iterativ zu einer fehlerminimalen Lösung für Gleichung 8.

FIG 4a stellt die gemessene Konduktanz G n (eigentlich das gemessene Konduktanzspektrum) dar. FIG 4b zeigt die um die dominante Resonanz approximierte Konduktanz G n .

Für die Berechnung der weiteren Ersatzparameter der die Obertöne repräsentierenden Serienresonanzzweige 30, 32, 34 wird nun die approximierte Konduktanz G n von den gemessenen Werten G n subtrahiert. Das entstehende Differenzspektrum

C n =G n -G n [16]

ist in FIG 4c dargestellt. Analog zur oben beschriebenen Vorgehensweise dient G' n nun dem Auffinden der nächsten dominanten Resonanz. Die Schätzung der Ersatzparameter des jeweiligen Serienzweigs 30, 32, 34 unter Verwendung des Gauß-Newton- Verfahrens mit anschließender Subtraktion der so modellierten Konduktanz vom Ausgangsspektrum wird wiederholt, bis schließlich alle Ersatzparameter R 1 , L 1 , C 1 des verallgemeinerten Ersatzschaltbildes 36 vorliegen. FIG 4d zeigt alle so modellierten Serienresonanzen des Ausgangsspektrums anhand der Konduktanz .

Für die Detektion von Sedimentschichten auf der Wandleroberfläche sind Dämpfung bzw. Lage jeder betrachteten Resonanz von Interesse. Unter Verwendung der oben beschriebenen Metho-

de zur Schätzung der Ersatzparameter sind beide Größen in Form von R 1 bzw. ω, messbar. Entsprechend FIG 5 kann die auf die Wandleroberfläche wirkende akustische Last Z a in Abhängigkeit von einer Dicke d einer auf der Wandleroberfläche aufwachsenden Ablagerung sowie der akustischen Impedanz einer angrenzenden Flüssigkeit Z L als ein mechanischer übertragungsvierpol 38 dargestellt werden.

Dabei bezeichnen d eine Dicke der Ablagerung

A eine (exponierte) Wandlerfläche

C 0 Schallgeschwindigkeit in der Ablagerung

Z 0 die akustische Impedanz der Ablagerung k = — die Wellenzahl c o Z 1 die akustische Impedanz der Flüssigkeit und

Z 1n die akustische Impedanz an der Wandleroberfläche.

Es wird ersichtlich, dass bei fehlender Sedimentschicht Z m (d = 0) = Z L ist. Demgegenüber wirkt die akustische Impedanz der Flüssigkeit im Fall von Ablagerungen mit

auf die Wandleroberfläche.

Relativ zur Situation [rf=0;Z L =θ] sind in FIG 6 die änderungen der Dämpfung und der Resonanzlage in einem ,,AR 1 -δω, -Diagramm", also in einem Koordinatensystem, in dem die Resonanz ω über der Dämpfung R aufgetragen wird, dargestellt. Dabei ergeben sich für zunehmende Z L Kennlinien 40, 42, 44, wobei sich für jeweils ein bestimmtes Z L , also eine bestimmte Flüssigkeit und eine damit einhergehende akustische Impedanz derselben, auf den Kennlinien 40, 42, 44 in FIG 6 nicht näher dargestellte Ortspunkte für die jeweilige Resonanz ω bzw. Dämpfung R ergeben. Die mit 40, 42, 44 bezeichneten Kennlinien liegen in einem abgegrenzten ersten Bereich 46 des Koor-

dinatensystems. Die Kennlinien 40, 42, 44 und evtl. weitere Kennlinien 50, 52, 54, 56 sind eine Darstellung der Sensorantwort, also der aus einer spezifischen akustischen Last des Sensors (=Ultraschallwandlers 10) resultierenden Werte des dämpfungsabhängigen Parameters R und der Serienresonanz / bzw. ω, mit ω=2π//, im δf-δä-Diagramm, wie das dargestellte Koordinatensystem auch bezeichnet werden könnte. In einem komplementären, zweiten Bereich 48 des Koordinatensystems sind weitere Kennlinien 50, 52, 54, 56 eingezeichnet, die sich für einen Wandler mit einer Ablagerung mit einer Dicke von z.B. lμm oder 5μm ergeben. Mit anderen Worten gehören also Kennlinien 40, 42, 44 im ersten Bereich 46 oder Ortspunkte auf solchen Kennlinien 40, 42, 44 zu einer Situation, bei der keine oder im Wesentlichen keine Sedimente am Wandler abgela- gert sind und entsprechend Kennlinien 50, 52, 54, 56 im zweiten Bereich 48 oder Ortpunkte auf solchen Kennlinien 50, 52, 54, 56 zu einer Situation, bei der Ablagerungen am Wandler bestehen. Entsprechend der Zugehörigkeit der jeweiligen, anhand von Resonanz ω und Dämpfung R spezifizierten Ortspunkte zum ersten oder zweiten Bereich 46, 48 kann damit auf eventuelle Ablagerungen geschlossen werden. Für eine mathematisch einfache Erkennung einer Zugehörigkeit zum ersten oder zweiten Bereich 46, 48 ist ein Klassifikator vorgesehen, der z.B. die Kontur des ersten oder zweiten Bereichs 46, 48 oder die Grenzlinie zwischen erstem und zweitem Bereich beschreibt so dass sich anhand dessen eine Zugehörigkeit von Ortspunkten entweder zum ersten oder zweiten Bereich 46, 48 eindeutig bestimmen lässt.

Anhand der Darstellung in FIG 6, die eine Aufnahme von Werten für eine konkrete Messsituation darstellt, wird deutlich, dass bereits bei kleineren Stärken (Dicken) solcher Ablagerungen signifikante Unterschiede in den Kennlinien auftreten. Im interessierenden, durch flüssige Medien vorgegebenen Last- bereich Z L >\MRayl ist eine klare Trennung der Kennlinien für d=0 bzw. d>Q möglich. Das bedeutet, dass durch einen entsprechenden Klassifikator deutlich zwischen einer „sauberen"

und einer durch Ablagerungen verunreinigten Wandleroberfläche unterschieden werden kann.

Mit dem Ansatz gemäß der Erfindung wird eine Aussage über die Zuverlässigkeit/Gültigkeit einer vom Ultraschallsignal abgeleiteten Messgröße, eine Indikation einer durchzuführenden Reinigung der Wandleroberfläche oder einer Instandhaltung des Geräts, in dem die Wandler verbaut sind, möglich. Zudem eröffnet die jetzt bestehende Möglichkeit eventuelle Ablagerun- gen im Betrieb des Ultraschallwandlers 10 zu erkennen, auch eine bedarfsabhängige Instandhaltung.