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Title:
METHOD FOR DETERMINING AT LEAST ONE PARAMETER FOR THE VAPORISATION IN AN INHALER, AND INHALER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/185740
Kind Code:
A1
Abstract:
A method for determining at least one parameter for the vaporisation in an inhaler (10) comprising a vaporiser (23) based on resistance heating and an electronic control device (15) is characterised in that the electronic control device (15) is, more particularly after a vaporiser cartridge (17) in the inhaler (10) has been replaced, configured to carry out the following initialisation procedure: Outputting an inhale request to a user of the inhaler (10); in the event of an in-breath of the user following the inhale request: Operating the vaporiser (23) with a comparatively low vaporisation capacity P, and recording a time measurement series of an electrical characteristic value of the vaporiser (23); determining a transition point ÜP between a region of low vaporisation and a region of high vaporisation in the recorded time measurement series; determining and storing at least one parameter relating to the initialisation procedure.

Inventors:
GOLDSCHMIDTBÖING FRANK (DE)
PELZ UWE (DE)
GHANAM MUHANNAD (DE)
JAMALI ARMIN (DE)
BÄUMKER EIKO (DE)
SABERI MOHAMAD REZA (DE)
WOIAS PETER (DE)
BILGER THOMAS (DE)
JAKLIN JAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/056495
Publication Date:
September 23, 2021
Filing Date:
March 15, 2021
Export Citation:
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Assignee:
HAUNI MASCHINENBAU GMBH (DE)
International Classes:
A61M15/06; A24F40/10; A24F40/57; A61M11/04
Domestic Patent References:
WO2015192084A12015-12-17
Foreign References:
DE102019113645A12020-11-26
Attorney, Agent or Firm:
MÜLLER VERWEYEN PATENTANWÄLTE (DE)
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Claims:
Ansprüche:

1. Verfahren zum Bestimmen mindestens eines Parameters für die Verdampfung in einem Inhalator (10) umfassend einen auf Widerstandsheizung beruhenden Verdampfer (23) und eine elektronische Steuerungsvorrichtung (15), dadurch gekennzeichnet, dass die elektronische Steuerungsvorrichtung (15), insbesondere nach einem Wechsel einer Verdampferkartusche (17) in dem Inhalator (10), zur Durchführung der folgenden Ini- tialisierungsprozedur eingerichtet ist:

- Ausgabe einer Inhalieranforderung an einen Nutzer des Inhalators (10);

- bei einem auf die Inhalieranforderung folgenden Zug des Nutzers: — Betrieb des Verdampfers (23) mit einer vergleichsweise geringen Verdampfungsleistung P, und

— Aufnehmen einer Zeitmessreihe einer elektrischen Kenn größe des Verdampfers (23);

- Ermitteln eines Übergangspunktes ÜP zwischen einem Be- reich geringer Verdampfung und einem Bereich hoher Verdampfung in der aufgenommenen Zeitmessreihe;

- Ermitteln und Speichern mindestens eines mit der Initialisierungsprozedur zusammenhängenden Parameters. 2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die während der Initialisierungsprozedur eingestellte Heizleistung P maximal 80% der im normalen Konsumbetrieb verwendeten mittleren Heizleistung <P> oder maximalen Heizleistung Pmax beträgt.

3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass einer oder mehrere der folgenden Para meter ermittelt und gespeichert wird:

- der Wert RO der elektrische Kenngröße zu Beginn der Zeit- messreihe bei Umgebungstemperatur TO;

- die Umgebungstemperatur TO;

- die Zeitdauer tü von einem Anfangspunkt der Zeitmessreihe bis zum Erreichen des Übergangspunktes ÜP;

- der Wert Rü der elektrischen Kenngröße am Übergangspunkt ÜP.

4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die elektronische Steuerungsvorrichtung (15) ein Maß für die Güte der Ermittlung des Übergangspunk- tes ÜP berechnet und bei nicht ausreichender Güte die erneute

Durchführung der Initialisierungsprozedur veranlasst.

5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizung des Verdampfers (23) nach Abschluss der Initialisierungsprozedur auf der Grundlage des mindestens einen gespeicherten Parameters geregelt wird.

6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Initialisierungsprozedur sukzessive bei unterschiedlichen Heizleistungen des Verdampfers (23) durchgeführt wird.

7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer der ermittelten und ge- speicherten Parameter nach einem Zug durch den Konsumen ten in einer Überprüfungsprozedur bestimmt und mit einem Sollwert verglichen wird.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Falle von Abweichungen des erneut bestimmten Parameters von dem Sollwert eine vorbestimmte Maßnahme eingeleitet wird, beispielsweise Durchführung einer erneuten Initialisierungsprozedur oder Ausgabe einer Meldung an den Nutzer.

9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Initialisierungsprozedur und/oder die

Überprüfungsprozedur nach Feststellung mindestens eines vorbestimmten Ereignisses durchgeführt wird, beispielsweise

- Wechsel einer Verdampferkartusche (17);

- Einschalten des Inhalators (10); - Nutzungsunterbrechung des Inhalators (10) für einen vorbestimmten Zeitraum;

- Änderung der Umgebungstemperatur T0 um ein vorbestimmtes Maß. 10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Initialisierungsprozedur eine Einschätzung durch den Konsumenten abgefragt und vorteilhaft bei der Ermittlung des mindestens einen Parameters berück sichtigt wird.

11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Initialisierungsprozedur und/oder die Überprüfungsprozedur - zeitgesteuert oder periodisch, und/oder - über einen Zug des Nutzers oder über eine Mehrzahl von

Zügen des Nutzers durchgeführt wird.

12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beim Einsetzen einer Verdampferkartu- sehe (17) mit einer individuellen Kennung und Auslesen der

Kennung durch die elektronische Steuerungsvorrichtung (15) mindestens ein dieser Kennung zugeordneter gespeicherter Parameter von der elektronischen Steuerungsvorrichtung (15) abgerufen wird.

13. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Übergangspunkt ÜP anhand einer Regression, vorzugsweise einer linearen Regression, an die Zeitmessreihe ermittelt wird.

14. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Übergangspunkt ÜP mittels eines mit Methoden der künstlichen Intelligenz gewonnenen Algorithmus ermittelt wird.

15. Inhalator (10) umfassend einen auf Widerstandsheizung beruhenden Verdampfer (23) und eine elektronische Steuerungsvorrichtung (15), dadurch gekennzeichnet, dass die elektroni sche Steuerungsvorrichtung (15) zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche eingerichtet ist.

Description:
Verfahren zum Bestimmen mindestens eines Parameters für die Verdampfung in einem Inhalator, und Inhalator

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen mindestens eines Parameters für die Verdampfung in einem Inhalator umfassend einen auf Widerstandsheizung beruhenden Verdampfer und eine elektronische Steuerungsvorrichtung.

Die Temperatur am Verdampfer wird typischerweise mithilfe eines temperaturabhängigen elektrischen Widerstands des Verdampfers ermittelt. Durch die Beziehung zwischen Temperatur und dem elektrischen Widerstand des Verdampfers kann die Temperatur des Verdampfers gezielt eingestellt werden. Die Temperatur sollte dabei eine durch die zu verdampfende Flüssigkeit bestimmte Temperatur nicht übersteigen, da sonst Schadstoffe entstehen können, insbesondere durch ein Trockenfallen des Verdampfers. Der Stromkreis eines Verdampfers bzw. Heizers lässt sich vereinfacht als eine Reihenschaltung von elektrischen Widerständen beschreiben. Elemente dieser Reihenschaltung umfassen einen elektrischen Widerstand des Verdampfers (Verdampferwiderstand), einen Batterieinnenwiderstand sowie unerwünschte parasitäre elek- irische Widerstände. Die parasitären Widerstände sind beispielswei se durch folgende Widerstände gegeben: einen zu der elektrischen Steuerungseinrichtung gehörigen elektrischen Widerstand, einen Strommesswiderstand, einen elektrischen Widerstand der Zuleitun gen, insbesondere durch Verbindungsdrähte, Kupferleitbahnen und/oder Lötstellen und gegebenenfalls einen elektrischen Widerstand einer möglichen Steckverbindung. Der parasitäre Widerstand ist weder zeitlich konstant noch reproduzierbar, da beispielsweise Steckverbindungen je nach Alterungszustand, Verschmutzung und/oder Verformung einen nur mit erheblichem Aufwand messba ren Einfluss auf den parasitären Widerstand haben.

Temperaturmessfehler aufgrund parasitärer Widerstände können zu einer Überhitzung der zu verdampfende Flüssigkeit führen, was zu Blasensieden oder Schadstoffentstehung führen kann. Aufgrund der vielfältigen, durch Messung und parasitäre Ströme bedingten Fehler kann der Verdampfer nur unzureichend mit bekannten Verfahren geregelt werden.

Eine Temperaturmessung durch die Widerstandsänderung des Heizelements bzw. Verdampfers ist unter folgenden Umständen sehr ungenau: wenn eine Verdampferkartusche über einen lösbaren Verbinder mit einem Basisteil des Inhalators verbunden ist; wenn das Heizelement bzw. der Verdampfer einen geringen Widerstand im Ohm-Bereich und/oder einen geringen Temperaturkoeffizienten auf weist. Dies ist vor allem auf die Variation des Widerstands des Ver- binders aufgrund variierender Anpresskraft, Verschmutzung, ggf. Korrosion, zurückzuführen.

Wie bereits in der deutschen Patentanmeldung Nr. 10 2019 113 645.8 beschrieben, ist es ist für die Verdampferregelung im norma- len Konsumbetrieb vorteilhaft, den Widerstand, bzw. bei bekannter Spannung den Strom zu messen, bei dem die Verdampfung einsetzt (Übergangspunkt). Dies erfolgt vorteilhaft online während der regulären Verdampfung und somit in Echtzeit. Die Erkennung des Verdampfungspunkts (Übergangspunkts) anhand des zeitlichen Ver- laufs des Widerstands bzw. Stroms ist schwierig, insbesondere wenn sie in Echtzeit in dem Inhalator erfolgen soll. Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren anzugeben, mit dem für die Verdampfung nützliche Parameter in einem Inhalator mit begrenzten Datenverarbeitungsressourcen verlässlich bestimmt wer- den können.

Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen der unabhän gigen Patentansprüche. Erfindungsgemäß ist die elektronische Steuerungsvorrichtung insbesondere nach einem Wechsel einer Verdampferkartusche in dem Inhalator zur Durchführung der folgenden Initialisierungsprozedur eingerichtet: Ausgabe einer Inhalieranforderung an einen Nutzer des Inhalators; bei einem auf die Inhalieranforderung folgenden Zug des Nutzers: Betrieb des Verdampfers mit einer vergleichsweise geringen Verdampfungsleistung, und Aufnehmen einer Zeitmessreihe einer elektrischen Kenngröße des Verdampfers; Ermitteln eines Übergangspunktes zwischen einem Bereich geringer Verdampfung und einem Bereich hoher Verdampfung in der aufgenommenen Zeitmessreihe; Ermitteln und Speichern mindestens eines mit der Initialisierungsprozedur zusammenhängenden Parameters.

Es konnte gezeigt werden, dass der Übergangspunkt bei geringen Heizleistungen deutlich besser detektiert werden kann als bei hohen Heizleistungen, die im Standardbetrieb wünschenswert sind, da sie ein schnelles Ansprechen und eine hohe Dampferzeugung ermöglichen. Die Grundidee ist es daher, zunächst einmalig eine Initialisierungsprozedur für eine Kartusche durchzuführen. Dazu wird der Nutzer, insbesondere nach dem Einlegen eine Verdampferkartusche in den Inhalator, aufgefordert, einen Zug zu nehmen. Dieser Zug wird bei einer vergleichsweise geringen Heizleistung (beispielsweise eingestellt über Pulsweitenmodulation) durchgeführt.

Der Verdampfungs- oder Übergangspunkt ist bei diesen kontrollier- ten Bedingungen deutlich einfacher zu bestimmen als bei den Standardpuffs mit hoher Leistung. Zudem darf die Berechnung des Übergangspunkts länger dauern, als es im Normal- oder Konsumbetrieb erwünscht ist. Mit anderen Worten ist die Laufzeit der Initialisierungsprozedur weniger kritisch als im normalen Konsumbetrieb. Vorteilhaft kann die Berechnung der (Initialisierungs-)Parameter länger dauern als ein normaler Konsum-Puff durch den Nutzer, insbesondere beispielsweise länger als 1 s.

Vorteilhaft beträgt die während der Initialisierungsprozedur einge- stellte Heizleistung P maximal 80%, weiter vorteilhaft maximal 60% der im normalen Konsumbetrieb verwendeten mittleren Heizleistung <P> oder maximalen Heizleistung Pmax.

Vorzugsweise wird einer oder mehrere der folgenden Parameter er- mittelt und gespeichert: der Wert R0 der elektrische Kenngröße zu Beginn der Zeitmessreihe bei Umgebungstemperatur T0; die Umgebungstemperatur T0; die Zeitdauer tü von einem Anfangspunkt der Zeitmessreihe bis zum Erreichen des Übergangspunktes ÜP; der Wert Rü der elektrischen Kenngröße am Übergangspunkt ÜP. In einer Variante der Initialisierungsprozedur werden vorteilhaft der gemessene Anfangswiderstand R0 (das ist der Widerstand von Verdampfer plus lösbarem Verbinder) bei Umgebungstemperatur T0, die Umgebungstemperatur T0 selbst, die Zeitdauer tü bis zum Errei chen des Übergangspunkts und der Widerstandswert Rü am Über- gangspunkt gespeichert. Die Initialisierungsprozedur kann vorteilhaft über einen Zug (Puff) des Konsumenten durchgeführt werden. Zur Erhöhung der Genauigkeit können aber auch mehrere Züge/Puffs analysiert werden. Im Allgemeinen kann die Initialisierungsprozedur und/oder die Überprüfungsprozedur über einen Zug des Nutzers oder über eine Mehrzahl von Zügen des Nutzers durchgeführt werden.

In einer vorteilhaften Ausführungsform berechnet die Steuerungs vorrichtung ein Maß für die Güte der Ermittlung des Übergangspunktes, und veranlasst bei nicht ausreichender Güte die erneute Durchführung der Initialisierungsprozedur.

Vorzugsweise wird die Heizung des Verdampfers nach Abschluss der Initialisierungsprozedur auf der Grundlage des mindestens einen gespeicherten Parameters geregelt. Der Verdampfer wird also in einer nachfolgenden Konsumphase basierend auf dem nun gespeicherten Modell des Heizers betrieben, d.h. die Regelschwellen werden an die gemessen Daten angepasst.

In einer vorteilhaften Ausführungsform wird die Initialisierungsprozedur sukzessive bei unterschiedlichen Heizleistungen des Verdampfers durchgeführt, um ein genaueres Modell des Heizers erstellen zu können.

Vorzugsweise wird mindestens einer der ermittelten und gespeicherten Parameter nach einem Zug durch den Konsumenten in einer Überprüfungsprozedur bestimmt und mit einem Sollwert verglichen. Dies geschieht insbesondere nach Anschluss der Initialisierungsphase in der Konsumphase. Im Falle von Abweichungen des erneut bestimmten Parameters von dem Sollwert eine vorbestimmte Maßnahme eingeleitet wird, beispielsweise Durchführung einer erneuten Initialisierungsprozedur oder Ausgabe einer Meldung an den Nutzer.

Vorteilhaft werden somit alle oder einige der gespeicherten Parameter (Anfangswiderstand bei Umgebungstemperatur, die Umgebungs- temperatur selbst, die Dauer bis zum Erreichen des Übergangs punkts und Widerstandswert am Übergangspunkt) nach einem Zug/Puff in der Konsumphase bestimmt und dem internen Modell bzw. daraus abgeleiteten Sollwerten verglichen. Bei Abweichungen von den erwarteten Sollwerten können entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden, wie zum Beispiel erneute Initialisierung, oder Meldung an den Nutzer, etwa in der Form „Kartusche leer“, „An presskraft und Verschmutzung des Verbinders überprüfen“, „unerwarteter Fehler, bitte an Support wenden“ und dergleichen. Eine solche Überprüfungsprozedur kann jedes Mal in bestimmten Inter- vallen oder bei bestimmten Ereignissen (Nutzungsunterbrechung für einen vorbestimmten Zeitraum, Änderung der Außentemperatur um ein vorbestimmtes Maß, Kartuschenwechsel, Einschalten des Inhalators usw.) erfolgen. In einer vorteilhaften Ausführungsform wird somit die Initialisierungsprozedur und/oder die Überprüfungsprozedur ereignisgesteu ert, d.h. nach Feststellung mindestens eines vorbestimmten Ereignisses durchgeführt, beispielsweise Wechsel einer Verdampferkartusche; Einschalten des Inhalators; Nutzungsunterbrechung des In- halators für einen vorbestimmten Zeitraum; Änderung der Umgebungstemperatur TO um ein vorbestimmtes Maß.

In einer vorteilhaften Ausführungsform wird bei der Initialisierungs prozedur eine Einschätzung, insbesondere mindestens eine subjektive Empfindung des Inhaliererlebnisses während der Initialisierungsprozedur durch den Konsumenten abgefragt, beispielsweise durch Eingabemittel am Inhalator oder über ein mit dem Inhalator in Kommunikationsverbindung stehendes Mobilkommunikationsgerät. Die abgefragte Einschätzung durch den Konsumenten kann vorteilhaft eine oder mehrere der Kategorien Dampfmenge (beispielsweise zu hoch, zu niedrig, angemessen), Geschmack (beispielsweise zu kratzig, zu mild, angemessen) usw. umfassen. Vorzugsweise kann die abgefragte Einschätzung bei der erfindungsgemäßen Ermittlung des mindestens einen Parameters berücksichtigt werden.

In einer vorteilhaften Ausführungsform wird die Initialisierungsprozedur und/oder die Überprüfungsprozedur zeitgesteuert, d.h. jeweils zu einer bestimmten Uhrzeit oder an einem bestimmten Wochentag, oder periodisch durchgeführt.

Falls die Verdampferkartusche eine auslesbare Kennung aufweist, kann nach Austausch der Verdampferkartusche und Wiedereinsetzen der Verdampferkartusche in den Inhalator vorteilhaft auf das bereits gespeicherte, der Kennung zugeordnete Modell zurückgegriffen werden. Falls eine solche Kennung nicht existiert oder nicht gespeichert ist, wird vorteilhaft bei jedem Kartuschenwechsel eine Initialisierung durchgeführt. Mit anderen Worten kann beim Einsetzen einer Verdampferkartusche mit einer individuellen Kennung und Auslesen der Kennung durch die elektronische Steuerungsvorrichtung mindestens ein dieser Kennung zugeordneter gespeicherter Parameter von der elektronischen Steuerungsvorrichtung abgerufen und zur Verdampfungssteuerung genutzt werden.

Vorzugsweise wird der Übergangspunkt ÜP anhand einer Regression, vorzugsweise einer linearen Regression, an die Zeitmessreihe ermittelt. Es hat sich insbesondere gezeigt, dass der Heizwiderstand bei geringen Heizleistungen sich linear in der Zeit verändert, bis der Übergangspunkt erreicht ist. Daher besteht ein einfaches Verfahren zur Bestimmung des Übergangspunktes darin, eine Gerade ausgehend von tO an die Messpunkte anzupassen. Der Verdampfungspunkt ist erreicht, wenn der Unterschied zwischen gemessener Kenngröße bzw. gemessenem Widerstand und der Geraden eine voreingestellte Schwelle unter- oder überschreitet.

Ein Verfahren zur Bestimmung des Übergangspunktes kann auch mit Methoden der Künstlichen Intelligenz gefunden werden. Bei dieser Vorgehensweise werden vorher große Datensätze exemplarischer Verdampfungskurven generiert. Nach der Aufnahme kann eine Vorverarbeitung stattfinden. Diese umfasst oftmals Filterung, Überführung in andere Darstellungsweisen wie z.B. Frequenzraum, und/oder einfachere mathematische Operationen wie Integration oder Differenzialrechnung. Die Resultate im neuen und gewöhnlich reduzierten Merkmalsraum werden im Anschluss automatisiert oder manuell abschnittsweise in vorher festgelegte Kategorien klassifi ziert. Diese Kategorien können bspw. Heizphase, Verdampfungsphase und Abkühlphase sein. Als Klassifikationsverfahren können beispielsweise künstliche neuronale Netze oder anderweitige Baum strukturen verwendet werden. Die Erstellung dieser Klassifikatoren kann auch mittels maschinellen Lernens erfolgen. Die generierten Daten bieten z.B. die Möglichkeit die Nutzung des überwachten Lernens. Der fertige Klassifikator kann nach der Lern-/Erstellungsphase direkt in die elektronische Steuerungsvorrichtung einprogrammiert werden. Übergangspunkte können nicht nur direkt durch eine Klasse erkannt, sondern beispielsweise auch durch die Erkennung des Wechsels der detektierten Klasse in eine andere Klasse in quasi Echtzeit ermittelt werden. Solche Systeme sind bekannt für eine relativ hohe Robustheit gegenüber umweltbedingten Schwankungen, wie sie durch Streuung des Widerstandes aufgrund Abweichungen im Produktionsprozess oder der Übergangswiderstände entstehen können. Mit weiterer Analyse und Aufnahme weiterer Messkurven kann die Genauigkeit des Systems stetig verbessert werden. Denkbar wäre auch ein unüberwachtes und damit automatisches Lernen. Die hierfür nötigen Daten könnten dafür direkt vom Inhalator aufgenommen und an zentraler Stelle gesammelt und genutzt werden.

Die Aufgabe wird des Weiteren auch gelöst durch einen Inhalator umfassend einen auf Widerstandsheizung beruhenden Verdampfer und eine elektronische Steuerungsvorrichtung, die zur Durchführung des vorbeschriebenen Verfahrens eingerichtet bzw. programmiert ist.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand bevorzugter Ausführungs- formen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren erläutert. Dabei zeigt

Fig. 1 eine schematische Ansicht eines elektronischen Inhalators;

Fig. 2 eine schematische Schaltung zur Stromheizung eines Heizelements;

Fig. 3 ein Widerstands-Zeit-Diagramm mit vier Messreihen für unterschiedliche Heizleistungen;

Fig. 4A-4D Widerstands-Zeit-Diagramme mit jeweils einer Messreihe aus Figur 3; und Fig. 5 ein 1/tü-Diagramm über der Heizleistung für vier unterschiedliche Heizleistungen.

Der elektronische Inhalator 10, hier ein elektronisches Zigarettenprodukt, umfasst ein Gehäuse 11, in dem ein Luftkanal 30 zwischen mindestens einer Lufteinlassöffnung 31, und einer Luftauslassöffnung 24 an einem Mundende 32 des Zigarettenprodukts 10 vorgesehen ist. Das Mundende 32 des Zigarettenprodukts 10 bezeichnet dabei das Ende, an dem der Konsument zwecks Inhalation zieht und dadurch das Zigarettenprodukt 10 mit einem Unterdrück beaufschlagt und eine Luftströmung 34 in dem Luftkanal 30 erzeugt.

Der Inhalator 10 besteht vorteilhaft aus einem Basisteil 16 und einer auswechselbaren Verdampferkartusche 17, die eine Verdampfungsvorrichtung 20 und einen Flüssigkeitsspeicher 18 umfasst. Die durch die Einlassöffnung 31 angesaugte Luft wird in dem Luftkanal 30 als Luftstrom 34 zu der, durch die, oder an der Verdampfungsvorrichtung 20 entlang geleitet. Die Verdampfungsvorrichtung 20 ist mit dem Flüssigkeitsspeicher 18 verbunden oder verbindbar, in dem mindestens eine Flüssigkeit 33 gespeichert ist. Die Verdampfungsvorrichtung 20 verdampft Flüssigkeit 33, die ihr aus dem Flüssigkeitsspeicher 18 zugeführt wird, und gibt die verdampfte Flüssigkeit als Aerosol/Dampf an einer Auslassseite 26 in den Luftstrom 34 zu. Ein vorteilhaftes Volumen des Flüssigkeitsspeichers 18 liegt im Bereich zwischen 0,1 ml und 5 ml, vorzugsweise zwischen 0,5 ml und 3 ml, weiter vorzugsweise zwischen 0,7 ml und 2 ml oder 1,5 ml.

Die elektronische Zigarette 10 umfasst des Weiteren einen elektrischen Energiespeicher 14 und eine elektronische Steuerungsvorrichtung 15. Der Energiespeicher 14 ist in der Regel in dem Basisteil 16 angeordnet und kann insbesondere eine elektrochemische Ein- weg-Batterie oder ein wiederaufladbarer elektrochemischer Akku, beispielsweise ein Lithium-Ionen-Akku, sein. In dem in Figur 1 ge zeigten Beispiel ist der Energiespeicher 14 in einem dem Mundende 32 abgewandten Teil des Inhalators 10 angeordnet. Die Verdampferkartusche 17 ist vorteilhaft zwischen dem Energiespeicher 14 und dem Mundende 32 angeordnet. Die elektronische Steuerungsvorrichtung 15 umfasst mindestens eine digitale Datenverarbeitungseinrichtung, insbesondere einen Mikroprozessor und/oder Microcontroller, in dem Basisteil 16 (wie in Figur 1 gezeigt) und/oder in der Verdampferkartusche 17.

In dem Gehäuse 11 ist vorteilhaft ein Sensor, beispielsweise ein Drucksensor oder ein Druck- oder Strömungsschalter, angeordnet, wobei die Steuerungsvorrichtung 15 auf der Grundlage eines von dem Sensor ausgegebenen Sensorsignals feststellen kann, dass ein Konsument am Mundende 32 des Inhalators 10 zieht, um zu inhalieren. In diesem Fall steuert die Steuerungsvorrichtung 15 die Verdampfungsvorrichtung 20 an, um Flüssigkeit 33 aus dem Flüssigkeitsspeicher 18 als Aerosol/Dampf in den Luftstrom 34 zuzugeben.

Die in dem Flüssigkeitsspeicher 18 gespeicherte, zu dosierende Flüssigkeit 33 ist beispielsweise eine Mischung umfassend einen oder mehrere der folgenden Bestandteile: 1 ,2-Propylenglykol, Glycerin, Wasser, mindestens ein Aroma (Flavour), mindestens ein Wirkstoff, beispielsweise Nikotin.

Die Verdampfungsvorrichtung 20 umfasst mindesten einen Verdampfer 23 mit mindestens einem Widerstands-Heizelement 21 (siehe Figur 2) und vorteilhaft ein Dochtelement 12 zum Zuführen von Flüssigkeit 33 aus dem Flüssigkeitsreservoir 18 zu dem Verdampfer 23. Bei in den Inhalator 10 eingesetzter Verdampferkartu- sehe 17 ist das Widerstands-Heizelement 21 mit einer von der elektronischen Steuerungsvorrichtung 15 steuerbaren Heizstromquelle

22 über elektrische Leitungen 25 elektrisch verbunden. Die Heiz stromquelle 22 bezieht elektrische Energie aus dem Energiespeicher 14. Aufgrund des Ohmschen Widerstands führt ein Stromfluss durch das elektrisch leitende Heizelement 21 zu einer Erhitzung desselben und daher zu einer Verdampfung von mit dem Heizele ment 21 in Kontakt stehender Flüssigkeit. Auf diese Weise erzeugter Dampf/Aerosol entweicht zur Auslassseite 26 aus dem Verdampfer

23 und wird der Luftströmung 34 beigemischt, siehe Figur 1.

Die Verdampfungstemperatur liegt vorzugsweise im Bereich zwischen 100°C und 400 °C, weiter bevorzugt zwischen 150°C und 350 °C, noch weiter bevorzugt zwischen 190 °C und 290 °C.

Die Verdampferkartusche 17 und/oder das Basisteil 16 umfasst vor teilhaft einen digitalen Datenspeicher 35 zum Speichern von die Verdampferkartusche 17 betreffender Information bzw. Parameter. Der Datenspeicher 35 kann Teil der elektronischen Steuerungsvorrichtung 15 oder mit diesem verbunden sein. In dem Datenspeicher 35 ist vorteilhaft Information zur Zusammensetzung der in dem Flüssigkeitsspeicher 18 gespeicherten Flüssigkeit, Information zum Prozessprofil, insbesondere Leistungs-/Temperatursteuerung; Daten zur Zustandsüberwachung bzw. Systemprüfung, beispielsweise Dichtigkeitsprüfung; Daten betreffend Kopierschutz und Fälschungs sicherheit, eine ID zur eindeutigen Kennzeichnung der Verdampferkartusche 17, Seriennummer, Herstelldatum und/oder Ab laufdatum, und/oder Zugzahl (Anzahl der Inhalationszüge durch den Konsumenten) bzw. der Nutzungszeit gespeichert. Die Verdampfungsvorrichtung 20 kann vorteilhaft eine Messschal tung 19 zur Bestimmung der Temperatur des Heizelements 21 durch Widerstandsmessung des Heizelements 21 aufweisen.

Die Diagramme in den Figuren 3 bis 5 illustrieren eine erfindungsgemäße Initialisierungsprozedur.

Eine Initialisierungsprozedur wird von der Steuerungsvorrichtung 15 automatisch gestartet, wenn eine oder mehrere vorbestimmte Initialisierungsbedingungen erfüllt und von der Steuerungsvorrichtung 15 festgestellt werden. Eine solche Initialisierungsbedingung ist insbe sondere ein Kartuschenwechsel, d.h. eine Initialisierungsprozedur wird vorteilhaft nach dem Einsetzen einer Verdampferkartusche 17 in den Inhalator 10 gestartet. Die Steuerungsvorrichtung 15 ist zur Detektion eines solchen Kartuschenwechsels eingerichtet. Dies kann beispielsweise über eine Detektionsschaltung erfolgen, die das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein einer Verdampferkartusche 17 in einer entsprechenden Aufnahme des Inhalators 10 fortlaufen überwacht und mittels eines digitalen Werts (Flag) markiert. Eine Änderung des digitalen Werts (des Flags) kann beispielsweise als Interrupt für die Software in der Steuerungsvorrichtung 15 verwendet werden, sodass vorteilhaft jederzeit, etwa auch im Standby, überwacht werden kann, ob eine Verdampferkartusche 17 in den Inhalator 10 eingesetzt ist oder nicht. Ein Kartuschenwechsel kann somit vorteilhaft in allen Betriebszuständen des Inhalators 10 detek- tiert werden.

Zusätzlich oder alternativ kann eine Initialisierungsprozedur bei der Feststellung anderer Ereignisse, beispielsweise Einschalten des Inhalators 10, und/oder zeitgesteuert gestartet werden. Wenn die Steuerungsvorrichtung 15 eine Initialisierungsbedingung, beispielsweise das Einsetzen einer Verdampferkartusche 17 in den Inhalator feststellt, wird die Initialisierungsprozedur gestartet und zu diesem Zweck an den Konsumenten bzw. Nutzer eine Inhalieranfor derung ausgegeben. Dies kann über eine optische, akustische und/oder haptische Anzeigeeinrichtung des Inhalators 10 geschehen. Zusätzlich oder alternativ kann die Inhalieranforderung über ein externes elektronisches Gerät, das mit dem Inhalator 10 drahtlos oder mittels Kabel verbunden ist, an den Nutzer ausgegeben werden.

Wenn die Steuerungsvorrichtung 15 mittels des bereits erwähnten Sensors (Drucksensor, Druck- oder Strömungsschalter) feststellt, dass der Nutzer der Inhalieranforderung nachkommt und an dem Mundende des Inhalators 10 zieht, wird der Heizwiderstand 21 des Verdampfers 23 über den (Initialisierungs-)Zug des Konsumenten mit einer Heizleistung P betrieben, die wesentlich geringer ist als die maximale Leistung Pmax im Normal- oder Konsumbetrieb. Die Heizleistung P wird beispielsweise über Pulsweitenmodulation von der Steuerungseinrichtung 15 in der Heizstromquelle 22 eingestellt.

Im Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 3 bis 5 werden vier Messungen entsprechend P/Pmax = 30%, 40%, 50% und 60% betrachtet, wobei jede Messung mindestens einem (Initialisierungs-) Zug durch den Konsumenten entspricht. Die Initialisierungsprozedur kann auf der Grundlage eines oder mehrerer Züge bei einer bestimmten Heizleistung (beispielsweise bei P/Pmax = 40%) erfolgen oder eine Mehrzahl von Messungen über jeweils einen oder mehrere Züge bei unterschiedlichen Heizleistungen umfassen, wodurch die Genauigkeit der Initialisierungsprozedur ggf. gesteigert werden kann. Die in der Initialisierungsphase eingestellte geringe Heizleis- tung P erzeugt typischerweise eine für Genuss bzw. Wirkung zu geringe Dampfmenge bzw. zu geringen Wirkstoffgehalt im Dampf. Die Initialisierungsphase liegt zeitlich vor dem Beginn der eigentlichen Konsumphase.

In Figur 3 ist der (temperaturabhängige) Widerstand R des Heizwiderstands 21 in Ohm gegenüber der Zeit in ms aufgetragen. Die Anfangszeit t = 0 ms entspricht dem Beginn der Heizphase mit niedriger Heizleistung P. Gezeigt sind die Widerstandskurven R(t) für die erste Sekunde (1000 ms) eines Initialisierungspuffs mit einer relati ven Leistung P/Pmax (bzw. Pulsweitenverhältnis) von 30%, 40%, 50% und 60%. Das überlagerte periodische Signal wird hier durch Pulsweitenmodulation verursacht. Als dicke Linien sind die gleiten den Durchschnitte über jeweils n Messpunkte (beispielsweise n=31) aufgetragen.

In den Abbildungen 4A bis 4D sind die vier gemittelten Kurven (di cke Linien in Figur 3) der besseren Übersichtlichkeit wegen nochmals separat gezeigt.

Wie aus den Figuren 3, 4A-4D ersichtlich ist, steigt der temperaturabhängige Widerstand ausgehend von t = 0 ms zunächst etwa linear mit einer relativ großen Steigung an, was auf einer schnellen Aufheizung des Heizelements 21 beruht. In einem späteren Zeitbereich ab 200 ms bis 300 ms steigt der Widerstand weiter an, jedoch mit einer wesentlich kleineren Steigung, was auf einer wesentlich langsameren Aufheizung des Heizelements 21 beruht, weil ab einem gewissen Punkt (Übergangspunkt) erhebliche Verdampfung einsetzt und die Verdampfungsenergie nicht zur Aufheizung des Heizelements 21 zur Verfügung steht. Der Übergangspunkt ÜP (oder Verdampfungspunkt) zwischen dem Bereich geringer Verdampfung und dem Bereich hoher Verdampfung (siehe Fig. 4A-4D) stellt einen nützlichen Parameter für die Verdampfungsregelung im normalen Konsumbetrieb des Inhalators 10 dar. Die Steuerungsvorrichtung 25 ist daher vorteilhaft zur rechnerischen Ermittlung des Übergangspunktes ÜP aus der oder den Wi- derstands-Zeit-Messreihen eingerichtet.

In einer Ausführungsform wird der Übergangspunkt ÜP als Schnitt punkt zweier Geraden ermittelt, wie in Fig. 4A-4D gezeigt. Die ersten Gerade wird an die Messreihe in einem Bereich ausgehend von t0= 0 ms bis beispielsweise t1 = 100 ms oder 200 ms so angepasst bzw. angefittet, dass die Abweichung von der Messkurve oder der geglätteten Messkurve minimal ist (Bereich geringer Verdampfung), z.B. an die ersten 50 Messpunkte im Abstand von je 2 ms. Die zweite Gerade wird an die Messreihe in einem Bereich ausgehend von t2 > t1 bis beispielsweise t3 = 600 ms so angepasst bzw. angefittet, dass die Abweichung von der Messkurve oder der geglätteten Messkurve wiederum minimal ist (Bereich hoher Verdampfung). Es ergibt sich in allen Fällen, d.h. unabhängig von der jeweiligen Heizleistung P, ein Übergangswiderstand (y-Wert des Übergangspunkts in den Widerstands-Zeit-Diagrammen) von Rü = 0,99 W. Die Aufheizdauer oder Übergangszeit tü (y-Wert des Übergangspunkts in den Widerstands-Zeit-Diagrammen) ist dagegen je nach Heizleis- tung unterschiedlich, weil eine höhere Heizleistung eine schnellerer Aufheizung und ein früheres Erreichen des Übergangspunktes bedeutet (beispielsweise P/Pmax = 30%, tü = 311 ms; P/Pmax = 60%, tü = 153 ms). Andere Verfahren zur Bestimmung des Übergangspunktes aus der oder den Messreihen sind möglich. Beispielsweise könnte es aus- reichen, nur eine Gerade an die Messreihe in einem Bereich ausgehend von t0= 0 ms bis beispielsweise t1 = 100 ms oder 200 ms so anzupassen bzw. anzufitten, dass die Abweichung von der Messkurve oder der geglätteten Messkurve minimal ist (Bereich geringer Verdampfung). Der Übergangspunkt ÜP ist erreicht, wenn der Un terschied AR zwischen der Geraden und dem entsprechenden Wi derstands-Messwert (bzw. der Messkurve oder Messreihe) einen voreingestellte Schwellwert Rt überschreitet, siehe Figur 4A.

Weitere Verfahren zur Bestimmung des Übergangspunktes ÜP sind aus der DE 10 2019 113 645.8 bekannt, deren Offenbarung insoweit in die vorliegende Anmeldung aufgenommen wird. Auch die Ermittlung des Übergangspunkts ÜP mittels eines mit Methoden der künst lichen Intelligenz gewonnenen Algorithmus ist möglich, wie dies zuvor bereits erläutert wurde.

In dem in Figur 5 gezeigten Diagramm sind die aus den Figuren 4A- 4D entnommen inversen Aufheizdauern 1/tü über der Heizleistung P (hier relativ zu Pmax) aufgetragen. Die inversen Aufheizdauern 1/tü liegen auf einer durch den Ursprung verlaufenden Geraden, weil die aufgebrachte Heizenergie bis zum Erreichen des Übergangspunkts ÜP in allen Fällen (unabhängig von der Heizleistung P) gleich ist.

Der Verdampfer 23 bzw. das Heizelement 21 können durch folgende Parameter beschrieben werden: Rü, hier beispielsweise 0,99 W; R0(T0), wobei T0 die Umgebungstemperatur zum Anfangszeitpunkt tO = 0 ms ist; hier beispielsweise R0(T0) = 0,88 W, siehe Figur 3; und die Steigung der Kurve im Diagramm 1/tü vs. P, siehe Figur 5. Dieser Parametersatz Rü, RO(TO), 1/tü-Steigung kann als Modell des Heizers bzw. Verdampfers 23, kurz Heizermodell, bezeichnet werden. Grundsätzlich reicht eine Messung bei einer bestimmten Heizleistung aus, um den Übergangspunkt ÜP bzw. sämtliche Parameter des Heizermodells zu bestimmen. Die Durchführung von mehreren Messungen bei gleicher Heizleistung und/oder unterschiedlichen Heizleistungen erhöht jedoch die Zuverlässigkeit und Genauigkeit der Messung.

Das Heizermodell (Rü, R0(T0), 1/tü-Steigung) oder einzelne Para- meter desselben sind nützliche Parameter für die Verdampfungsregelung in einer auf die Initialisierung folgende Konsumphase. Diese Regelung kann beispielhaft erfolgen wie in der DE 10 2019 113 645.8 beschrieben, deren Offenbarung betreffend die Stromregelung des Verdampfers 23 in die vorliegende Anmeldung aufgenommen wird. Im einfachsten Fall kann der Stromwert Iv der referenzierten Anmeldung aus dem Übergangswiderstand Rü bestimmt werden:

Iv = Rü / U, wobei U die bekannte Heizspannung ist. Sodann kann eine Regelung des Heizstroms Ih in einem Bereich 11 < Iv < I2 erfolgen. Andere Verdampfungsregelungen auf der Grundlage eines oder mehrerer Parameter des Heizermodells, und/oder eines oder mehre rer davon abgeleiterer Parameter wie tü, tO, Temperatur am Übergangspunkt Tü etc. sind möglich.

Nach dem zuvor Gesagten überwacht daher die Steuerungseinrich- tung 15 einen oder mehrere Parameter während der folgenden Züge (Puffs) in der Konsumphase und leitet bei (von entsprechenden gespeicherten Sollwerten) erheblich abweichenden Werten geeignete Maßnahmen ein.