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Title:
METHOD FOR DETERMINING CORRECTION CHARACTERISTICS FOR A VISION AID
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/017404
Kind Code:
A3
Abstract:
The invention relates to a method for determining correction characteristics for a vision aid for at least one eye of a person. In order to achieve an individual optimum of vision comfort for the person, the individual physiology of the person is taken into account in the processing of the retina image, in which: in a first step, a vision impression of the person is determined in a first usage condition, in particular by means of a wavefront error measurement and/or a measurement of subjective refraction, after which, in a second step, a vision impression of the person is determined in a second usage condition, in particular by means of a wavefront error measurement, and after which, in a third step, the wavefront of the person is optimized by determining the correction characteristics for the vision aid until the vision impression of the person in the second usage condition at least approximately matches the vision impression of the person in the first usage condition.

Inventors:
KELCH GERHARD (DE)
KRATZER TIMO (DE)
Application Number:
PCT/EP2007/006789
Publication Date:
March 27, 2008
Filing Date:
August 01, 2007
Export Citation:
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Assignee:
CARL ZEISS VISION GMBH (DE)
KELCH GERHARD (DE)
KRATZER TIMO (DE)
International Classes:
A61B3/103
Domestic Patent References:
WO2005070285A12005-08-04
WO2003032825A12003-04-24
Foreign References:
US20060023162A12006-02-02
Attorney, Agent or Firm:
LORENZ & KOLLEGEN (Heidenheim, DE)
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Claims:
Patentansprüche :

1. Verfahren zur Bestimmung von Korrektureigenschaften einer Sehhilfe für wenigstens ein Auge einer Person, wobei zur Er- zielung eines individuellen Optimums an Sehkomfort für die Person eine individuelle Physiologie der Person bei der Verarbeitung des Netzhautbildes berücksichtigt wird, wobei: in einem ersten Schritt (1) ein Seheindruck der Person unter einer ersten Gebrauchsbedingung, insbesondere mittels einer Wellenfrontfehlermessung und/oder einer

Messung einer subjektiven Refraktion, bestimmt wird, wonach in einem zweiten Schritt (2) ein Seheindruck der Person unter einer zweiten Gebrauchsbedingung, insbeson- dere durch eine Wellenfrontfehlermessung, bestimmt wird, und wonach in einem dritten Schritt (3) die Wellenfront der Person durch die Bestimmung der Korrektureigenschaften der Sehhilfe solange optimiert wird, bis der Sehein- druck der Person unter der zweiten Gebrauchsbedingung mit dem Seheindruck der Person unter der ersten Gebrauchsbedingung wenigstens annähernd übereinstimmt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Gebrauchsbedingung im Hellen ist.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Gebrauchsbedingung im Dunkeln ist.

4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass parallel weitere Metriken zur Bestimmung des Seheindrucks verwendet werden.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als weitere Metriken eine Point-Spread-Funktion, ein Kontrastsehen und/oder ein dynamisches Sehen verwendet werden.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Sehhilfe ein Brillenglas ist.

Description:

Verfahren zur Bestimmung von Korrektureigenschaften einer Sehhilfe

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung von Korrektureigenschaften einer Sehhilfe für wenigstens ein Auge einer Person.

Bekannte Verfahren zur Berechnung der Eigenschaften von Sehhil- fen bzw. Brillengläsern gehen rein mathematisch/optisch vor. Dabei wird eine Minimierung der Fehler zu einem Betrag von Null durchgeführt, wobei die individuelle Physiologie des Brillenträgers bei der Verarbeitung des Netzhautbildes nicht berücksichtigt wird. Demzufolge entsprechen die ermittelten Eigenschaften der Brillengläser nicht unbedingt den vom Brillenträger gewünschten Eigenschaften hinsichtlich der Sehqualität.

Die US 6,511,180 B2 betrifft ein Verfahren und ein System zur Bestimmung einer refraktiven Korrektur für ein menschliches Au- ge, mit einer objektiven Messung von Wellenfrontfehlern höherer Ordnung und einer genauen Schätzung der subjektiven Refraktion.

Die WO 02/083078 A2 betrifft ein Verfahren zur Ermittlung einer Augenrefraktion, wobei eine gewünschte Qualität hinsichtlich ei- ner ausgewählten Seheigenschaft erzielt werden soll. Dazu werden Wellenfrontfehler gemessen, um den Status der Augenrefraktion objektiv zu bestimmen. Es wird ausgeführt, dass die Sehqualität ein kumuliertes Ergebnis der Augenrefraktion unter vielen verschiedenen Einsatzbedingungen ist. Die gewünschte Sehqualität kann für verschiedene primäre Anforderungen der einzelnen Patienten unterschiedlich sein. Diese verschiedenen Anforderungen können sich zum Beispiel auf die Nachtsieht beziehen. Objektive und subjektive Refraktionsmessungen werden an Probanden durchgeführt, um Korrelationen zu ermitteln, welche später bei neuen Patienten angewendet werden. Es erfolgt keine individuelle Messung. Zur Erreichung einer gewünschten Sehqualität wird eine Refraktion gemessen und diese mit einer mathematischen Funktion

beschrieben. Danach wird eine Optimierung dieser mathematischen Funktion durchgeführt, um die vorgegebene Seheigenschaft im Rahmen der Sehqualität zu verbessern.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs erwähnten Art zu schaffen, welches den individuellen Sehkomfort für den Träger der Sehhilfe verbessert.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Anspruch 1 gelöst.

Das erfindungsgemäße Verfahren berücksichtigt das subjektive Empfinden des Trägers der Sehhilfe bzw. des Brillenträgers, wobei auf einen bestimmten Fehlerbetrag optimiert wird, bei welchem unter physiologischen Aspekten für den jeweiligen Träger ein individuelles Optimum an Sehkomfort erzielt wird. Der Sehkomfort wird dadurch für die Person wesentlich verbessert.

Dies wird für jede einzelne Person, insbesondere für jedes Auge der Person durch eine Optimierung hinsichtlich der übereinstim- mung des Seheindruckes der Person unter zwei Gebrauchsbedingungen, vorzugsweise im Hellen und im Dunkeln, durchgeführt. Es erfolgt zunächst insbesondere eine Messung des Wellenfrontfehlers und der subjektiven Refraktion bzw. eine Brillenausmessung unter der ersten Gebrauchsbedingung (z. B. im Hellen) zur Bestimmung des Seheindruckes der Person. Danach erfolgt unter der zweiten Gebrauchsbedingung (z. B. im Dunkeln) wiederum eine Bestimmung des Seheindruckes einer Person insbesondere durch die Messung des Wellenfrontfehlers, welcher sich von dem Wellenfrontfehler unter der ersten Gebrauchsbedingung in der Regel unterscheidet (beispielsweise unterschiedliche Pupillenöffnung im Hellen / Dunkeln) . Dann wird eine Korrektur der Wellenfrontfehler niederer Ordnung unter der zweiten Gebrauchsbedingung derart durchgeführt, dass ein Seheindruck wie unter der ersten Gebrauchsbedingung entsteht. Die Personen-Wellenfront wird sozusagen solange optimiert, bis die Seheindrücke unter den beiden Gebrauchsbedingungen wenigstens annähernd übereinstimmen. Somit erhält die Person einen optimalen Seheindruck im Hellen, wobei sie sich im

Dunkeln nicht umstellen muss. Als weitere Gebrauchsbedingung käme auch beispielsweise eine Blendung in heller Sonne in Betracht.

Dazu können verschiedene weitere Metriken als sogenannte Meta- metriken, vorzugsweise eine Point-Spread-Funktion, ein Kontrastsehen, und/oder ein dynamisches Sehen parallel berücksichtigt werden.

Als Sehhilfe kommen sowohl Brillengläser als auch Kontaktlinsen oder dergleichen in Frage.

Sonach ergibt sich in vorteilhafter Weise ein kompletter Seheindruck, welcher möglichst viele bzw. alle Fehlsichtigkeiten der Augen der Person aufweist. Dieser Gesamtseheindruck kann dann optimiert werden.

Nachfolgend ist anhand der Zeichnung prinzipmäßig ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben.

Es zeigt:

Figur 1 ein stark vereinfachtes Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens; und

Figur 2 eine Verdeutlichung der Wirkung des erfindungsgemäßen Verfahrens .

In Fig. 1 ist ein Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfah- rens zur Bestimmung von Korrektureigenschaften einer Sehhilfe für wenigstens ein Auge einer Person dargestellt, wobei zur Erzielung eines individuellen Optimums an Sehkomfort für die Person eine individuelle Physiologie der Person bei der Verarbeitung des Netzhautbildes berücksichtigt wird.

Dabei wird in einem ersten Schritt 1 ein Seheindruck der Person im Hellen als erste Gebrauchsbedingung mittels einer Wellen- frontfehlermessung und/oder einer Messung einer subjektiven Re-

fraktion bestimmt. Die Wellenfrontfehlermessung erfolgt in bekannter Weise durch eine Vorrichtung, welche sozusagen die Geometrie des Auges ermittelt. Die Ermittlung der subjektiven Refraktion erfolgt durch ein Vorschalten unterschiedlicher Test- gläser vor die Augen der Person, wobei ein optimales Testglas ermittelt wird. Aus den Wellenfrontfehlertermen bzw. Zernike- Koeffizienten niederer Ordnung wird die Sphäre-Zylinder-Achse (SCA) zur Korrektur der Sehschärfe (Visus) für die Gläser der Sehhilfe bestimmt.

Danach wird in einem zweiten Schritt 2 ein Seheindruck der Person im Dunkeln als zweite Gebrauchsbedingung durch eine Wellen- frontfehlermessung bestimmt.

In einem dritten Schritt 3 wird die Wellenfront der Person, d. h. die Wellenfrontfehlerterme niederer Ordnung bzw. die Korrektureigenschaften der Sehhilfe solange optimiert, bis der Seheindruck der Person im Dunkeln mit dem Seheindruck der Person im Hellen wenigstens annähernd übereinstimmt.

In Fig. 2 sind Seheindrücke 4a bis 4d, welche über eine Point- Spread-Funktion als Metametrik beschrieben sind, beispielhaft und stark vereinfacht dargestellt. Der Seheindruck 4a ergibt sich im Hellen mit Sehhilfe. Der Seheindruck 4b entsteht im Dun- kein ohne Sehhilfe. Nach Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ergibt sich in vorteilhafter Weise ein wenigstens annähernd mit dem Seheindruck 4a übereinstimmender Seheindruck 4c mit Sehhilfe im Dunkeln. Die Person muss sich im Dunkeln somit nicht umstellen. Bei bekannten Verfahren ergibt sich beispielsweise der Seheindruck 4d, welcher nicht mit Seheindruck 4a übereinstimmt, wobei sich die Person in nachteiliger Weise umstellen muss. Dadurch sinkt der Sehkomfort deutlich.

In anderen Ausführungsbeispielen könnten verschiedene weitere Metriken als sogenannte Metametriken, vorzugsweise Kontrastsehen oder dynamisches Sehen parallel berücksichtigt werden.