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Title:
METHOD FOR DETERMINING THE DEGREE OF SOILING OF A REFLECTIVE SURFACE OF A SOLAR POWER PLANT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/007926
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for determining the degrees of soiling of a reflective surface, preferably mirror surface, of a solar power plant, comprising the following steps: a) selecting or providing a defined dark surface, positioning a camera or adjusting the reflective surface in such a way that an image of the dark surface appears on the reflective surface from the perspective of the camera, and illuminating the reflective surface with light, a known or specified illumination situation thus being produced, b) capturing one or more images of the mirror surface by means of the camera, c) determining regions of the image or of the images that show the reflection of the dark surface in the reflective surface, d) determining at least one gray value of a pixel of the image or of one of the images in the regions determined in step c), e) determining the degree of soiling of the reflective surface from the at least one gray value.

Inventors:
RÖGER MARC (DE)
WOLFERTSTETTER FABIAN (ES)
PRAHL CHRISTOPH (ES)
WILBERT STEFAN (ES)
Application Number:
PCT/EP2018/067876
Publication Date:
January 10, 2019
Filing Date:
July 03, 2018
Export Citation:
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Assignee:
DEUTSCH ZENTR LUFT & RAUMFAHRT (DE)
International Classes:
G01N21/94; F24S40/20; F24S40/90; G01M11/00; G01N21/93; H02S40/10; H02S50/15
Foreign References:
KR101682398B12016-12-05
DE102012215153B32013-11-28
Other References:
JOSE I ZAPATA ET AL: "Estimation of average mirror reflectivity using digital photographs and specular reflectometer measurements", 2015 ASIA-PACIFIC SOLAR RESEARCH CONFERENCE, 1 December 2015 (2015-12-01), United States, pages 025112, XP055517899, Retrieved from the Internet [retrieved on 20181022], DOI: 10.1063/1.4790717
ARQUEROS F ET AL: "A novel procedure for the optical characterization of solar concentrators", SOLAR ENERGY, PERGAMON PRESS. OXFORD, GB, vol. 75, no. 2, 1 August 2003 (2003-08-01), pages 135 - 142, XP004465032, ISSN: 0038-092X, DOI: 10.1016/J.SOLENER.2003.07.008
BYRON BURGESS-GALLOP: "Preliminary Investigation of Remote Sensing for Concentrating Solar Thermal Plants", SCHOOL OF MECHANICAL AND MINING ENGINEERING. BACHELOR OF ENGINEERING THESIS, 28 October 2016 (2016-10-28), Australia, pages 1 - 34, XP055518281, Retrieved from the Internet [retrieved on 20181023], DOI: 10.14264/uql.2017.207
Z GUAN ET AL: "DUST CHARACTERISATION FOR SOLAR COLLECTOR DEPOSITION AND CLEANING IN A CONCENTRATING SOLAR THERMAL POWER PLANT", PROCEEDINGS OF INTERNATIONAL CONFERENCE ON HEAT EXCHANGER FOULING AND CLEANING, 7 June 2015 (2015-06-07), Ireland, XP055518260, Retrieved from the Internet [retrieved on 20181023]
Attorney, Agent or Firm:
DOMPATENT VON KREISLER SELTING WERNER - PARTNERSCHAFT VON PATENTANWÄLTEN UND RECHTSANWÄLTEN MBB (DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

Verfahren zur Bestimmung des Verschmutzungsgrades einer reflektierenden Fläche, vorzugsweise Spiegelfläche, eines Solarkraftwerks mit folgenden Schritten : a) Auswählen oder Bereitstellen einer definierten dunklen Fläche,

Positionieren einer Kamera oder Verstellen der reflektierenden Fläche derart, dass ein Abbild der dunklen Fläche aus Sicht der Kamera auf der reflektierenden Fläche erscheint, und

Beleuchten der reflektierenden Fläche mit Licht, wobei eine bekannte oder vorgegebene Beleuchtungssituation erzeugt wird, b) Aufnahme eines oder mehrerer Bilder der Spiegelfläche mit der Kamera c) Bestimmen von Bereichen des Bildes oder der Bilder, die die Re- flektion der dunklen Fläche in der reflektierenden Fläche zeigen d) Bestimmen mindestens eines Grauwertes eines Pixel des Bildes oder eines der Bilder in dem in Schritt c) bestimmten Bereichen e) Bestimmen des Verschmutzungsgrads der reflektierenden Fläche aus dem mindestens einen Grauwert.

Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vor Schritt a) ein Kalibrierungsschritt erfolgt, in dem Grauwerte der Kamera mit Referenzmessungen des Verschmutzungsgrades abgeglichen werden.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei dem Kalibrierungsschritt verschiedene Verschmutzungsgrade der reflektierenden Fläche und/oder einer Kalibrierungsspiegelfläche bestimmt und Grauwerte bei den verschiedenen Verschmutzungsgraden ermittelt werden folgende Schritte durchgeführt werden : aa) Auswählen oder Bereitstellen einer definierten dunklen Kalibrierungsfläche,

Positionieren einer Kamera oder Verstellen der reflektierenden Fläche und/oder der Kalibrierungsspiegelfläche derart, dass ein Abbild der dunklen Kalibrierungsfläche aus Sicht der Kamera auf der Spiegelfläche und/oder der Kalibrierungsspiegelfläche erscheint, und

Beleuchten der reflektierenden Fläche und/oder der Kalibrierungsspiegelfläche mit Licht, wobei eine bekannte oder vorgegebene Kalibrie- rungsbeleuchtungssituation erzeugt wird, bb) Aufnahme eines oder mehrerer Kalibrierungsbilder der reflektierenden Fläche und/oder der Kalibrierungsspiegelfläche mit der Kamera cc) Bestimmen von Bereichen des Kalibrierungsbildes oder der Kalibrierungsbilder, die die Reflektion der dunklen Kalibrierungsfläche in der reflektierenden Fläche und/oder der Kalibrierungsspiegelfläche zeigen dd) Bestimmen mindestens eines Grauwertes eines Pixel des Kalibrierungsbildes oder eines der Kalibrierungsbilder in dem in Schritt cc) bestimmten Bereichen, wobei für die verschiedenen Verschmutzungsgrade jeweils die in Schritt dd) ermittelten Grauwerte gespeichert werden.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die verschiedenen Verschmutzungsgrade der reflektierenden Fläche und/oder der Kalibrierungsspiegelfläche durch Referenzmessungen vorzugsweise mittels Reflektometer ermittelt werden.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Kalibrierung für verschiedene Verschmutzungsgrade in Schritt aa) die Beleuchtungssituation konstant ist oder Abweichungen gemessen werden, wobei die Abweichungen über einen Korrekturfaktor berücksichtigt werden.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Kalibrierung unter Laborbedingungen eine Streufunktion abhängig von Beleuchtungswinkel beim Beleuchten in Schritt aa), Beobachtungswinkel und gerichteten Reflektionsgrad der Kalibrierungsspiegelfläche unter verschiedenen Verschmutzungsgraden bestimmt wird, wobei eine für den Schritt a) optimale Beleuchtungssituation und optimale Kameraposition ermittelt wird.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass Korrekturfaktoren für von der optimalen Beleuchtungssituation und der optimalen Kameraposition abweichende Beleuchtungssituationen und Kamerapositionen in Schritt a) ermittelt werden.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass, die Kalibrierung in situ anhand eines Abschnitts der reflektierenden Fläche erfolgt, wobei in vorgegebenem zeitlichen Abstand der Verschmutzungsgrad gemessen und die Grauwerte ermittelt und zusammen mit der Beleuchtungssituation gespeichert werden.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass, die Kalibrierung in situ anhand eines Abschnitts der reflektieren- den Fläche erfolgt, wobei der Abschnitt in Unterabschnitte unterteilt ist und in vorgegebenem zeitlichen Abstand verschiedene Unterabschnitte gereinigt werden, wobei Unterabschnitte ungereinigt verbleiben, um Unterabschnitte mit unterschiedlichen Verschmutzungsgraden zu erhalten, wobei die Verschmutzungsgrade der Unterabschnitte vorzugsweise mittels Reflektometer bestimmt werden und die Grauwerte in Schritt dd) mittels eines oder mehrerer Kalibrierungsbilder des Abschnitts oder der Unterabschnitte erfolgt.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass, die Kalibrierung in situ anhand einer Kalibrierungsspiegelfläche erfolgt, wobei die Kalibrierungsspiegelfläche in Unterabschnitte unterteilt ist, wobei die Unterabschnitte unterschiedliche Spiegelgläser mit unterschiedlichen Streuverhalten aufweisen und wobei die Reflektionsgrade der Unterabschnitte bestimmt und Verschmutzungsgraden zugeordnet werden und die Grauwerte in Schritt dd) mittels eines oder mehrerer Kalibrierungsbilder der Unterabschnitte erfolgt.

11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt b) mehrere Bilder aufgenommen werden und vor Schritt c) die mehreren Bilder gemittelt werden, wobei anschließend in den Schritten c) bis e) das gemittelte Bild zur Korrektur der Helligkeitsverteilung der dunklen Fläche verwendet wird .

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die dunkle Fläche und/oder die dunkle Kalibrierungsfläche der Nachthimmel, eine dunkles Target oder ein Absorberrohr sind.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die dunkle Fläche und die dunkle Kalibrierungsfläche identisch sind oder Unterschiede zwischen der dunklen Fläche und der dunklen Kalib- rierungsfläche bei der Grauwertbestimmung in Schritt d) durch einen oder mehrere Korrekturfaktoren berücksichtig werden.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Beleuchtungssituation und die Kalibrierungsbeleuchtungssitua- tion identisch sind oder in Schritt a) die Beleuchtungssituation bestimmt wird und Unterschiede zwischen der Beleuchtungssituation und der Ka- librierungsbeleuchtungssituation bei der Grauwertbestimmung in Schritt d) über einen oder mehrere Korrekturfaktoren berücksichtig werden.

15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Kamera an einem Turm oder einem Flugobjekt positioniert wird .

16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Beleuchtungssituation künstlich erschaffen wird oder durch natürliche Strahlung erfolgt.

Description:
Verfahren zur Bestimmung des Verschmutzungsgrades einer reflektierenden Fläche eines Solarkraftwerks

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung des Verschmutzungsgrades einer reflektierenden Fläche eines Solarkraftwerks.

Solarkraftwerke können grundsätzlich in solarthermische Kraftwerke, die die Solarenergie in Wärme umwandeln und Photovoltaikanlagen, die die Solarstrahlung direkt in Strom umwandeln, unterschieden werden. Beide Arten von Solarkraftwerken haben gemein, dass die Sonne auf große aufgestellte Flächen trifft und entweder direkt absorbiert wird (Photovoltaikanlagen) oder reflektiert wird (solarthermische Kraftwerke und spezielle Photovoltaikanlagen).

Derartige große Fläche, die zumeist im freien Feld aufgestellt sind, neigen zu Verschmutzungen.

Bei Spiegelflächen von Solarkraftwerken führt die Verschmutzung insbesondere zu ungewollter Streuung von auf die Verschmutzung treffender Strahlung, die somit nicht im gewünschten Maße von der Spiegelfläche reflektiert werden kann. Photovoltaikmodule weisen eine transparente Schicht, zumeist ein transparentes Substrat als Abdeckung der Photovoltaikzellen auf. Durch Verschmutzung dieses Substrats wird die Transmission von Solarstrahlung durch das Substrat und somit der Stromertrag vermindert. Daher werden die Flächen der Solarkraftwerke in regelmäßigen Abständen gereinigt. Die Reinigung dieser Flächen, die mehrere Tausend Quadratmeter groß sein können, ist jedoch mit einem großen Aufwand verbunden. Um den optimalen Zeitpunkt für Reinigungsvorgänge zu bestimmen, wird versucht, die Verschmutzung messtechnisch zu bestimmen.

Zurzeit werden Verschmutzungsmessungen an Solarkraftwerken mittels eines Handgeräts zur Reflektivitätsmessung durchgeführt. Das Handgerät misst unter einem festen Winkel die Reflektion eines künstlich erzeugten Lichtstrahls mit einer typischerweise "roten" Wellenlänge. Die Messung mit diesem Gerät erfolgt auf einem Fleck von weniger als 1 cm Durchmesser auf dem Spiegel und ist nicht automatisierbar. Zur Erstellung einer Messreihe muss somit eine Vielzahl von Messungen von Hand und vor Ort durchgeführt werden, was langwierig und kostenträchtig ist, da üblicher Weise mit dem Handgerät für 5 Messpunkte auf einer Spiegelprobe ca. 15 Minuten benötigt werden. In einem Kraftwerk ist diese Arbeitszeit ein kritischer Kostenfaktor.

Aus DE 10 2012 215 153 B3 der Anmelderin ist ein System bekannt, bei dem der Verschmutzungsgrad von Solarspiegeln über einen längeren Zeitraum aufgenommen wird, um die Verschmutzungsbelastung eines Standortes beurteilen zu können. Hierbei wird die von einer Spiegelprobe reflektierte Direktstrahlung gemessen und der Messwert mit einem Messwert der Direktstrahlung der Sonne verglichen. Daraus lässt sich der Verschmutzungswert der Spiegelprobe bestimmen.

Nachteilig bei den vorbekannten Systemen ist, dass stets nur sehr kleine Bereiche der Flächen zur Bestimmung des Verschmutzungsgrades herangezogen werden und daher eine Übertragung der erhaltenen Werte auf gesamte Anlagen nur eingeschränkt möglich ist.

Die Vermessung per Hand hat darüber hinaus den Nachteil, dass häufig der Verschmutzungsgrad nur an unteren Bereichen von einzelnen Flächenabschnit- ten gemessen wird, da beispielsweise bei Heliostaten obere Bereiche nicht ohne Gerüst erreichbar sind .

Die Verschmutzung der Flächen der Solarkraftwerke wird hauptsächlich durch Staub verursacht. Aufgrund unterschiedlicher Windverhältnisse in einigen Bereichen des Solarkraftwerks können daher unterschiedliche Verschmutzungsgrade an Teilflächen entstehen.

Es bestehen insbesondere große Unterschiede zwischen der Mitte eines Solarfeldes und der Ränder. Eine quantitative Aussage über den örtlichen Verschmutzungsgrad durch Interpolation/Extrapolation zwischen den einzelnen Messpunkten ist zeitlich sehr aufwendig und häufig mit großen Fehlern belastet.

Der Verschmutzungsgrad wird bei reflektierenden Flächen von Solarkraftwerken als Quotient aus dem gerichteten Reflexionsgrad einer verschmutzten Fläche zu einer sauberen Fläche bestimmt. Im Falle von Photovoltaikkraftwerken, bei denen die Solarstrahlung durch ein Substrat transmittiert, ist der Verschmutzungsgrad üblicher Weise das Verhältnis von der elektrischen Ausgangsleistung eines verschmutzten Moduls zu einem gereinigten Modul und entspricht somit im Wesentlichen dem Verhältnis der Transmissionsgrade des verschmutzten und gereinigten Substrats.

Um die Reinigung der Solarfelder zu optimieren, wäre daher eine schnelle, großflächige, ortaufgelöste und qualitative Messmethode von Vorteil, wobei die Messung möglichst automatisiert erfolgen sollte.

Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein derartiges Verfahren zur Verfügung zu stellen. Die Erfindung ist definiert durch die Merkmale des Anspruchs 1. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Bestimmung des Verschmutzungsgrades einer reflektierenden Fläche, vorzugsweise Spiegelfläche, eines Solarkraftwerks, sind folgende Schritte vorgesehen : a) Auswählen oder Bereitstellen einer definierten dunklen Fläche,

Positionieren einer Kamera oder Verstellen der reflektierenden Fläche derart, dass ein Abbild der dunklen Fläche aus Sicht der Kamera auf der reflektierenden Fläche erscheint, und

Beleuchten der reflektierenden Fläche mit Licht, wobei eine bekannte oder vorgegebene Beleuchtungssituation erzeugt wird,

Aufnahme eines oder mehrerer Bilder der Spiegelfläche mit der Kamera

Bestimmen von Bereichen des Bildes oder der Bilder, die die Reflektion der dunklen Fläche in der reflektierenden Fläche zeigen

Bestimmen mindestens eines Grauwertes eines Pixel des Bildes oder eines der Bilder in dem in Schritt c) bestimmten Bereichen

Bestimmen des Verschmutzungsgrads der reflektierenden Fläche aus dem mindestens einen Grauwert.

Der Erfindung liegt die Kenntnis zugrunde, dass die Kamera an einem Punkt der reflektierenden Fläche das reflektierte Bild der dunklen Fläche erkennt. Die in der Kamera detektierte Lichtstärke ist proportional zum Produkt aus dem Reflexionsgrad und der von dem Flächenelement auf den Punkt auf der reflektierenden Fläche treffenden Strahlungsfluss. Der Reflexionsgrad ist die über die Wellenlängen gemittelte Reflektivität und enthält Reflektionen an allen Grenzflächen sowie eventuelle Mehrfachreflektionen. Durch die Verschmutzung der entsprechenden Fläche wird Strahlung, die von der dunklen Fläche kommt vorwärts und rückwärts gestreut. Die Kamera nimmt in Abhängigkeit von dem Beleuchtungswinkel und dem Beobachtungswinkel einen Anteil der rückwärts gestreuten Strahlung wahr.

Der in das Kameraobjektiv fallende Strahlungsfluss kann über die bidirektionale Reflektanzverteilungsfunktion (BRDF) beschrieben werden. Diese beschreibt den Reflexionsgrad der verschmutzten Oberfläche als Funktion des Einfallwinkels der Strahlung, des Beobachtungswinkels und der Wellenlänge an dem Punkt der reflektierenden Fläche.

Ferner nimmt die Kamera Strahlung, die durch den Schmutz transmittiert, reflektiert und erneut transmittiert wird, auf. Dieser Strahlungsanteil ist, wie zuvor beschrieben, abhängig von dem Reflexionsgrad und dem von dem Flächenelement auf dem betrachteten Punkt auf die reflektierende Fläche treffenden Strahlungsfluss. Die Verschmutzung der reflektierenden Fläche wird durch den Quotienten aus Reflektivität des verschmutzten relativ zum sauberen Spiegel charakterisiert. Dieser Quotient stellt somit die relative Reflektivität dar.

Der Grauwert eines Pixels eines mit der Kamera aufgenommenen Bildes ist somit von der relativen Reflektivität des Spiegels abhängig .

Somit kann über den Grauwert auf die relative Reflektivität geschlossen werden.

Durch die Verwendung einer definierten dunklen Fläche, die von der reflektierenden Fläche reflektiert wird, wird erreicht, dass bei der Bestimmung des Grauwertes der Anteil der Strahlung, die ausgehend von der dunklen Fläche durch den Schmutz transmittiert, reflektiert und erneut transmittiert wird vernachlässigbar klein ist. Der Grauwert wird daher im Wesentlichen durch die an dem Schmutz gestreuten Strahlungsflüsse des die reflektierende Fläche be- leuchtenden Lichts beeinflusst. Somit lässt sich in vorteilhafter Weise von dem Grauwert auf die relative Reflektivität schließen, indem vom direkt detektier- ten Streulichtanteil auf den Reflexionsgrad geschlossen wird . Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird insbesondere der an dem Schmutz gestreute Strahlungsfluss ausgewertet, so dass die erfindungsgemäßen Messungen besonders sensitiv auf die Verschmutzung sind .

Da eine Kamera Bilder mit mehreren Millionen Pixeln erzeugen können, können mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens theoretisch Informationen von einigen Millionen Verschmutzungsmesspunkten erreicht werden.

Die relative Reflektivität entspricht bei Spiegelflächen dem Verschmutzungsgrad . Bei Substratflächen von Photovoltaikmodulen muss eine entsprechende Korrektur erfolgen, um bei diesen Anlagen verwendeten Verschmutzungsgrad zu bestimmen.

Unter einer bekannten oder vorgegebenen Beleuchtungssituation wird im Rahmen der Erfindung verstanden, dass bei gerichteter Lichtstrahlung Strahlungsfluss und die Strahlungsrichtung bestimmbar und somit bekannt oder vorgegeben werden. Auch kann als Beleuchtungssituation diffuses Licht mit bekanntem oder vorgegebenem Strahlungsfluss erzeugt bzw. verwendet werden.

Vorzugsweise ist vorgesehen, dass vor Schritt a) ein Kalibrierungsschritt erfolgt, in dem Grauwerte der Kamera mit Referenzmessungen des Verschmutzungsgrades abgeglichen werden. Durch einen Kalibrierungsschritt werden aufwendige Berechnungsschritte vermieden. Der Kalibrierungsschritt kann einmalig erfolgen, so dass anschließend die Schritte a) - e) mehrfach durchgeführt werden können. Selbstverständlich ist es auch möglich, dass ein Kalibrierungsschritt vor einer vorgegebenen Anzahl von Wiederholungen der Schritte a) - e) erfolgt und anschließend wiederholt wird . Vorzugsweise ist vorgesehen, dass bei dem Kalibrierungsschritt verschiedene Verschmutzungsgrade der re- flektierenden Fläche und/oder einer Kalibrierungsspiegelfläche mit einem Refe- renzreflektometer (z. B. Handreflektometer) bestimmt und Grauwerte der Messpunkte auf der reflektierenden Fläche für die bei den verschiedene Verschmutzungsgrade ermittelt werden, wobei folgende Schritte durchgeführt werden : aa) Auswählen oder Bereitstellen einer definierten dunklen Kalibrierungsfläche,

Positionieren einer Kamera oder Verstellen der reflektierenden Fläche und/oder der Kalibrierungsspiegelfläche derart, dass ein Abbild der dunklen Kalibrierungsfläche aus Sicht der Kamera auf der Spiegelfläche und/oder der Kalibrierungsspiegelfläche erscheint, und

Beleuchten der reflektierenden Fläche und/oder der Kalibrierungsspiegelfläche mit Licht, wobei eine bekannte oder vorgegebene Kalibrie- rungsbeleuchtungssituation erzeugt wird, bb) Aufnahme eines oder mehrerer Kalibrierungsbilder der reflektierenden Fläche und/oder der Kalibrierungsspiegelfläche mit der Kamera cc) Bestimmen von Bereichen des Kalibrierungsbildes oder der Kalibrierungsbilder, die die Reflektion der dunklen Kalibrierungsfläche in der reflektierenden Fläche und/oder der Kalibrierungsspiegelfläche zeigen dd) Bestimmen mindestens eines Grauwertes eines Pixel des Kalibrierungsbildes oder eines der Kalibrierungsbilder in dem in Schritt cc) bestimmten Bereichen, wobei für die verschiedenen Verschmutzungsgrade jeweils die in Schritt dd) ermittelten Grauwerte gespeichert werden. Somit sind die bei der Kalibrierung ermittelten Grauwerte konkreten Verschmutzungsgraden zu geordnet. Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann somit auf einfache Art und Weise aus einem Grauwert auf einen Verschmutzungsgrad geschlossen werden.

Vorzugsweise ist vorgesehen, dass bei dem Kalibrierungsschritt die verschiedenen Verschmutzungsgrade der reflektierenden Fläche und/oder der Kalibrierungsspiegelfläche durch Referenzmessungen, vorzugsweise mittels Reflekto- meter, ermittelt werden. Auf diese Weise lassen sich die Verschmutzungsgrade in vorteilhafter Weise sehr genau ermitteln.

Vorzugsweise ist vorgesehen, dass bei der Kalibrierung für verschiedene Verschmutzungsgrade in Schritt aa) die Beleuchtungssituation konstant ist oder Abweichungen gemessen werden, wobei die Abweichungen der Beleuchtungssituation über einen Korrekturfaktor berücksichtigt werden.

Dadurch ist sichergestellt, dass bei der Kalibrierung die Grauwerte in vergleichbaren Situationen aufgenommen werden oder entsprechend korrigiert werden und somit die Kalibrierung mit einer hohen Genauigkeit erfolgt.

Der Kalibrierungsschritt kann beispielsweise unter Laborbedingungen durchgeführt werden. Bei der Kalibrierung unter Laborbedingungen wird eine Streufunktion abhängig von Beleuchtungswinkel beim Beleuchten im Schritt aa), Beobachtungswinkel und gerichteten Reflektionsgrad der Kalibrierungsspiegelfläche unter verschiedenen Verschmutzungsgraden bestimmt, wobei eine für den Schritt a) optimale Beleuchtungssituation und optimale Kameraposition ermittelt wird . Bei der Kalibrierung unter Laborbedingungen kann für die Erzeugung verschiedener Verschmutzungsgrade der Kalibrierungsfläche die Art von Staub verwendet werden, der bei dem Einsatzort der Spiegelfläche vorkommt. Alternativ können vorher am Messstandort exponierte Proben verwendet werden, die auf natürliche Weise verschmutzt wurden. Dadurch kann eine Kalibrierung im Labor durchgeführt werden, die mit den realen Bedingungen vergleichbar ist.

Vorzugsweise ist vorgesehen, dass Korrekturfaktoren für von der optimalen Beleuchtungssituation und der optimalen Kameraposition abweichende Beleuchtungssituation und Kamerapositionen in Schritt a) ermittelt werden. Wenn die bei der Durchführung des Verfahrens in Schritt a) erzeugte Beleuchtungssituation oder die bei der Anordnung der Kamera vorgenommene Kameraposition von den bei der Kalibrierung ermittelten optimalen Positionen abweichen, kann somit über die Korrekturfaktoren eine Korrektur erfolgen, wodurch eine sehr genaue Bestimmung des Verschmutzungsgrades in Schritt e) erfolgen kann.

Anstelle einer Kalibrierung im Labor kann die Kalibrierung auch in situ stattfinden. Hierbei kann ein Abschnitt der reflektierenden Fläche verwendet werden, wobei im vorgegebenen zeitlichen Abstand der Verschmutzungsgrad gemessen wird und die Grauwerte ermittelt und zusammen mit der Beleuchtungssituation gespeichert werden.

Alternativ hierzu kann die Kalibrierung in situ anhand eines Abschnitts der reflektierenden Fläche erfolgen, wobei der Abschnitt in Unterabschnitte unterteilt ist und in vorgegebenen zeitlichen Abstand verschiedene Unterabschnitte gereinigt werden, wobei Unterabschnitte ungereinigt verbleiben, um Unterabschnitte mit unterschiedlichen Verschmutzungsgraden zu erhalten, wobei die Verschmutzungsgrade der Unterabschnitte vorzugsweise mittels Reflektometer bestimmt werden und die Grauwerte in Schritt dd) mittels eines oder mehrerer Kalibrierungsbilder des Abschnitts oder der Unterabschnitte erfolgt. Mit anderen Worten : Zu einem Zeitpunkt 0 werden alle Unterabschnitte gereinigt. Danach werden im zeitlichen Abstand von mehreren Tagen immer weniger Unterabschnitte gereinigt, so dass eine Reihe von Unterabschnitten mit verschiedenem Verschmutzungsgrad entsteht, an denen eine Kalibrierung erfolgen kann. Es besteht auch die Möglichkeit, dass bei einer Kalibrierung in situ eine Kalibrierungsspiegelfläche verwendet wird, die in Unterabschnitte unterteilt ist, wobei die Unterabschnitte unterschiedliche Spiegelgläser mit unterschiedlichem Streuverhalten aufweisen. Dabei werden die Reflektionsgrade der Unterabschnitte bestimmt und Verschmutzungsgraden zugeordnet und die Grauwerte in Schritt dd) mittels eines oder mehrerer Kalibrierungsbilder der Unterabschnitte bestimmt.

Die dunkle Fläche kann möglicher Weise eine nicht konstante Helligkeit aufweisen. Um dies auszugleichen, kann vorgesehen sein, dass in Schritt b) mehrere Bilder aufgenommen werden und vor Schritt c) die mehreren Bilder ge- mittelt werden, wobei anschließend in den Schritten c) - e) das gemittelte Bild zur Korrektur der Helligkeitsverteilung der dunklen Fläche verwendet wird . Dadurch kann die Inhomogenität korrigiert werden. Eine derartige Mittelung von Bildern kann auch bei der Kalibrierung erfolgen, so dass in Schritt bb) mehrere Bilder aufgenommen werden und vor Schritt cc) die mehreren Bilder gemittelt werden.

Um Inhomogenitäten der dunklen Fläche auszugleichen, kann auch vorgesehen sein, dass die dunkle Fläche direkt abfotografiert wird und aus dem darauf entstehenden Bild Korrekturwerte bestimmt werden.

Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die dunkle Fläche und/oder die dunkle Kalibrierungsfläche der Nachthimmel, ein dunkles Target oder ein Absorberrohr sind.

Der Nachthimmel hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, da dieser einerseits ohne zusätzlichen vorrichtungstechnischen Aufwand vorhanden ist und darüber hinaus nachts Umgebungslicht gering ist, so dass in vorteilhafter Weise eine gewünschte Beleuchtungssituation in Schritt a) erzeugt werden kann. Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß Schritten a) - e) und/oder der Kalibrierungsschritt erfolgt somit vorzugsweise nachts.

Ferner ist vorzugsweise vorgesehen, dass die dunkle Fläche und die dunkle Kalibrierungsfläche identisch sind oder Unterschiede zwischen der dunklen Fläche und der dunklen Kalibrierungsfläche bei der Grauwertbestimmung in Schritt d) durch einen oder mehrere Korrekturfaktoren berücksichtigt werden. Dadurch wird sichergestellt, dass die bei der Kalibrierung vorliegende Situation der Situation bei der tatsächlichen Messung entspricht oder zumindest über Korrekturfaktoren angeglichen ist. Dadurch kann der Verschmutzungsgrad besonders genau bestimmt werden .

Es ist ferner vorzugsweise vorgesehen, dass die Beleuchtungssituation und die Kalibrierungsbeleuchtungssituation identisch sind oder in Schritt a) die Beleuchtungssituation bestimmt wird und Unterschiede zwischen der Beleuchtungssituation und der Kalibrierungsbeleuchtungssituation bei der Grauwertbestimmung in Schritt d) über einen oder mehrere Korrekturfaktoren berücksichtigt werden.

Auch auf diese Weise ist der Verschmutzungsgrad mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einer sehr hohen Genauigkeit bestimmbar.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Kamera an einem Turm, vorzugsweise einem Solarturm, oder einem Flugobjekt positioniert wird . Die Positionierung der Kamera an einem Turm hat den Vorteil, dass mit einem großen Anteil der reflektierenden Fläche eines Solarkraftwerks mit einem oder mehreren Bildern aufgenommen werden kann. Bei Solarturmkraftwerken kann die Kamera beispielsweise an einem Solarturm angeordnet werden. Die den Solarturm umgebenden Heliostate können dann für die Durchführung des Verfahrens in vorteilhafter Weise derart ausgerichtet werden, dass auf den Bildern das Abbild der dunklen Fläche in gewünschter Weise auf den Bildern erscheint.

Bei der Positionierung der Kamera an einem Flugobjekt kann in vorteilhafter Weise die Kamera gegenüber der reflektierenden Fläche ausgerichtet werden. So können beispielsweise mittels des Flugobjekts die reflektierenden Flächen eines Parabolrinnenkraftwerks abgeflogen werden und kontinuierlich Bilder der reflektierenden Flächen aufgenommen werden, die in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann vorsehen, dass die Beleuchtungssituation künstlich erschaffen wird oder durch natürliche Strahlung erfolgt. Die künstliche Beleuchtung hat den Vorteil, dass diese als sehr konstante, d . h. nicht schwankende Beleuchtung geschaffen werden kann, die darüber hinaus sehr genau vorgegeben werden kann bzw. bekannt ist. Die Verwendung von natürlicher Strahlung hat den Vorteil, dass ein zusätzlicher vorrichtungstechnischer Aufwand vermieden wird . Bei der Verwendung von natürlicher Strahlung, wie beispielsweise Solarlicht, vom Mond reflektiertes Licht oder Sternenlicht, empfiehlt sich die Messung der Strahlung an oder in der Nähe der reflektierenden Fläche zur Normierung .

Das erfindungsgemäße Verfahren kann an unterschiedlichen Kraftwerkstypen Anwendung finden, beispielsweise an Solarturmkraftwerken, Parabolrinnen- kraftwerken, Linear-Fresnel-Kraftwerke oder Photovoltaikkraftwerken. Die reflektierende Fläche kann somit an unterschiedlichen Spiegeltypen, beispielsweise Heliostaten oder Parabolrinnenreflektoren, angeordnet sein .

Bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens an Photovoltaikkraftwerken besteht die Besonderheit, dass die Photovoltaikmodule abdeckenden transparenten Substrate eine sehr hohe Transparenz aufweisen und somit nur eine sehr geringe Reflexion erfolgt. Im Rahmen der Erfindung werden diese Substrate dennoch als reflektierende Fläche angesehen. Die Positionierung der Kamera, so dass eine Reflexion der dunklen Fläche auf dem Substrat aufgenommen werden kann schwieriger, jedoch möglich. Der Einfluss des direkt reflektierten Anteils der in der Kamera detektierten Helligkeit ist daher sehr gering und kann besonders bei höheren Verschmutzungsgraden vernachlässigt werden. Einen größeren Einfluss hat die Helligkeitsverteilung der hinter dem Substrat befindlichen absorbierenden Solarzellenoberfläche. Ihre Helligkeitsverteilung kann bei baugleichen Modulen an einem sauberen Modul vermessen werden und als Korrekturfaktor auf alle anderen Module angewendet werden.

Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird grundsätzlich erreicht, dass ein direkter Reflex der Lichtquelle in die Kamera vermieden wird .

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren soll die Kamera möglichst so positioniert werden, dass eine maximal große Fläche der reflektierenden Fläche in dem Bild erscheint. Gleichzeitig sollte der Beobachtungswinkel an die Richtung angepasst sein, in die die Verschmutzungsschicht am stärksten streut. Beides kann durch eine entsprechende Kalibrierung in vorteilhafter Weise ermittelt werden.

Als Kamera kann eine visuelle und/oder Infrarot-Kamera eingesetzt werden.

Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht ferner die Bereitstellung eines automatischen Messsystems, in dem beispielsweise eine stationär angeordnete oder angetriebene bewegliche Kamera voll automatisch Bilder aufnimmt, die dann computerunterstützt ausgewertet werden. Bei der Verwendung einer Kamera an einem Flugobjekt, beispielsweise an einer Drohne, kann im Flugobjekt eine Flugroute vorgegeben werden, die automatisch abgeflogen wird .

Die Kalibrierung kann grundsätzlich für mehrere gemäß dem Verfahren durchgeführte Messungen verwendet werden. Ein Update einer Kalibrierung kann beispielsweise notwendig sein, wenn sich die Beleuchtungssituation ändert o- der die Art der Verschmutzung, beispielsweise andere Staubsorten eine Verschmutzung hervorrufen.

Bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens bei einem Solarturmkraftwerk, bei dem die Kamera an dem Solarturm angeordnet ist, können beispielsweise Kalibrierungsspiegelflächen an wenigen Heliostaten angebracht sein. Eine künstliche Lichtquelle, beispielsweise eine Leuchtkugel an der Turmspitze beleuchtet die Heliostaten. Für Heliostate, die im Bereich einer Isolinie der Beleuchtungsstärke der künstlichen Lichtquelle liegen, wird mittels einer Kalibrierungsspiegelfläche eines Heliostaten in diesem Bereich eine Kalibrierung durchgeführt. Bei der Verschmutzungsgradbestimmung der Heliostate in diesem Bereich werden dann später diese Kalibrierungswerte verwendet.

Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens bei einem Parabol- rinnenkraftwerk empfiehlt sich die Positionierung der Kamera an einem Flugobjekt. Das Flugobjekt fliegt über die Parabolrinnenkollektoren des Parabolrin- nenkraftwerks und nimmt kontinuierlich Bilder auf, wobei die Oberfläche des Absorberrohrs als dunkle Fläche verwendet wird, deren Reflex in den Bildern sichtbar ist. Bei einer Messung tagsüber wird die auf die Spiegelfläche auftreffende direkte und diffuse Sonnenstrahlung (GTI) gemessen oder durch die direkte normale Strahlung (DNI) und die globale auf eine horizontale Fläche auftreffende Sonnenstrahlung (GHI) abgeschätzt. Die aufgenommenen Bilder sollten über die Beleuchtungsstärke entsprechend normiert werden.

Unter "dunklen Fläche" wird im Rahmen der Erfindung eine Fläche verstanden, bei der der von der reflektierenden Fläche gerichtet reflektierte Strahlungsfluss der dunklen Fläche kleiner ist als der Strahlungsfluss, der aufgrund der Beleuchtung vom Schmutz auf der reflektierenden Fläche in die Kamera gestreut wird . Die dunkle Fläche kann auf einfache Art und Weise bestimmt werden, beispielsweise im Rahmen einer Kalibrierung. Dazu wird beispielsweise die Re- flektion einer Fläche in einem Spiegel mit einer Kamera aufgenommen, wobei der Spiegel einen gereinigten und einen verschmutzten Abschnitt aufweist.

Die Grauwerte des verschmutzten und des gereinigten Abschnitts in dem Foto werden bestimmt. Die aufgenommene Fläche wird als "dunkel" definiert, wenn das Verhältnis des Grauwertes des gereinigten Abschnitts zu dem Grauwert des verschmutzten Abschnitts kleiner 1 ist. Dunkle Flächen, bei denen dieses Verhältnis kleiner als 0,6 ist, haben sich als besonders vorteilhaft herausgestellt. Die Bestimmung der dunklen Fläche hängt auch von der Beleuchtungssituation und des Verschmutzungsgrades ab, so dass die Beleuchtungssituation bzw. die Kalibrierungsbeleuchtungssituation in Schritt a) bzw. Schritt aa) vorzugsweise entsprechend anzupassen ist. Die Bestimmung der dunklen Fläche kann auch durch die Aufnahme von mehreren Bildern des Spiegels im gereinigten und verschmutzten Zustand erfolgen. Grundsätzlich kann die Auswahl der dunklen Fläche im Rahmen der Verfahrensschritte aa) - dd) erfolgen, wobei beispielsweise diese Schritte zunächst ausgeführt werden, um eine geeignete dunkle Kalibrierungsfläche zu bestimmen.