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Title:
METHOD FOR DETERMINING THE DEGREE OF WEAR OF A VALVE, AND APPARATUS FOR CARRYING OUT SAID METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/034292
Kind Code:
A1
Abstract:
Disclosed is a method for determining the degree of wear of a valve, the degree of wear of the valve being dependent on the degree of wear of an operating element that is made of an expandable material and performs a mechanical movement each time the temperature changes, the change in temperature resulting in wear, the operating element made of an expandable material being mechanically connected to a piston; the movements of the operating element (3) made of an expandable material are calculated by initially sensing the change in temperature on the operating element (3), whereupon the changes in temperature are recalculated as movements on the basis of the temperature/expansion curve applicable to the operating element (3) made of an expandable material.

Inventors:
ZAHLHAAS WERNER (DE)
KRAPFL MARKUS (DE)
THIEL STEFAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/025063
Publication Date:
March 10, 2016
Filing Date:
September 01, 2015
Export Citation:
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Assignee:
ZAHLHAAS WERNER (DE)
KRAPFL MARKUS (DE)
THIEL STEFAN (DE)
International Classes:
F16K37/00; F16K31/00
Domestic Patent References:
WO2013099386A12013-07-04
Foreign References:
US20030125841A12003-07-03
DE102011077901A12012-12-27
DE20120609U12002-03-21
Attorney, Agent or Firm:
ZAHLHAAS, WERNER (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Verfahren zur Ermittlung des Verschleißgrades eines Ventils wobei

-der Verschleißgrad des Ventils vom Verschleißgrad eines innerhalb des Ventils vorhandenen Dehnstoffarbeitselementes abhängt,

- das Dehnstoffarbeitselement mit jeder Temperaturveränderung eine mechanische Bewegung ausführt, die zu einem Verschleiß führt und

- das Dehnstoffarbeitselement mechanisch mit einem Kolben verbunden ist dadurch gekennzeichnet, dass

- die Bewegungen des Dehnstoffarbeitselementes (3) errechnet werden, indem zunächst die Temperatur Veränderung am Dehnstoffarbeitselement (3) erfasst wird,

- anschließend anhand der für das Dehnstoffarbeitselement (3) gültigen

Temperatur/Bewegungs- Kennlinie die Temperatur Veränderungen in Bewegungen umgerechnet werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1

dadurch gekennzeichnet, dass

- aus der betragsmäßigen Summe der Bewegungen der Verschleißgrad des

Dehnstoffarbeitselementes (3) errechnet wird und

- bei Überschreiten eines Wertes der betragsmäßigen Summe aller durch

Änderungen der Temperatur verursachten Bewegungen ein Signal generiert wird, das zur Planung von Wartungsarbeiten verwendet werden kann.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2

dadurch gekennzeichnet, dass

mit einem Temperatursensor (1 1 ) die Temperatur des Mediums, das in das Ventil einströmt oder das Ventil durchströmt gemessen wird.

4. Verfahren nach Anspruch 3

dadurch gekennzeichnet, dass

- mit einem anderen Sensor (9) die Position des durch das Dehnstoffarbeitselement bewegten Kolbens gemessen wird,

- durch Korrelation des gemessenen Temperaturwertes des Mediums und der gleichzeitig gemessenen Position des Kolbens überprüft wird, ob sich das

Dehnstoffarbeitselement noch so verhält, wie es der für das

Dehnstoffarbeitselement gültigen Temperatur / Bewegungs- Kennlinie entspricht und

- eine Abweichung der gemessenen Position von der Position, die sich aus der Temperatur / Bewegungs- Kennlinie ergeben würde als Hinweis auf einen

Verschleiß des Dehnstoffarbeitselementes verwendet wird.

5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 4

dadurch gekennzeichnet, dass

die Bewegungen des Kolbens (2) mittels mehrmaliger, zu unterschiedlichen

Zeitpunkten stattfindenden Positionsbestimmungen des Kolbens (2) gemessen werden, wobei zur Positionsbestimmung ein mechanisches Messverfahren, ein induktives, ein kapazitives, ein optisches oder ein Ultraschall Messverfahren verwendet wird.

6. Verfahren nach Anspruch 3

dadurch gekennzeichnet, dass

die Temperatur / Bewegungs- Kennlinie des Dehnstoffarbeitselementes, welches sich im Ventil befindet durch die im Ventil vorhandene Messvorrichtung 8 ermittelt wird, indem zu mehreren Temperaturwerten die Position des Kolbens (2) erfasst werden und diese Datenpaare für weitere Berechnungen gespeichert werden, wobei die Temperaturwerte vorzugsweise über den gesamten zu erwarteten Temperaturbereich erfasst und gespeichert werden.

7. Vorrichtung zum Ermitteln des Verschleißgrades eines Ventils wobei

- der Verschleißgrad des Ventils vom Verschleißgrad eines innerhalb des Ventils vorhandenen Dehnstoffarbeitselementes abhängt,

- durch das Dehnstoffarbeitselement ein Kolben bewegbar ist,

dadurch gekennzeichnet, dass

- innerhalb oder außerhalb des Ventils ein oder mehrere Sensoren angeordnet sind, die Werte liefern, durch welche der Verschleißgrad des Dehnstoffarbeitselements (3) berechenbar ist und

- die Sensoren mit einer Auswerteelektronik verbunden sind.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7

dadurch gekennzeichnet, dass

- die Sensoren ein Temperatursensor für die Temperatur des

Dehnstoffarbeitselements (3) oder für die Temperatur des durch das Ventil fließenden Fluids, insbesondere des, das Dehnstoffarbeitselement (3) umgebenden Fluids und ein Positionssensor (9) für die Lage des mit dem

Dehnstoffarbeitselement verbundenen Kolbens (2) sind und

- aus den von den Sensoren gelieferten Werten ermittelbar ist, ob die Position des Kolbens (2) mit der Position übereinstimmt, die zu erwarten ist, wenn man die Position des Kolbens (2) anhand der vom Temperatursensor gemessenen

Temperatur und der für das Dehnstoffarbeitselement (3) gültigen Temperatur / Bewegungs- Kennlinie errechnet und

- bei einer Abweichung die Messeinrichtung ein Signal abgibt.

9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8

dadurch gekennzeichnet, dass

einer der Sensoren ein Positionssensor (9) ist, durch den die Bewegungen des Dehnstoffarbeitselement (3) oder eines von dem Dehnstoffarbeitselement (3) bewegbaren Teils berührungslos oder durch mechanischen Kontakt erfassbar sind.

10. Vorrichtung nach Anspruch 7 bis 9

dadurch gekennzeichnet, dass

einer der Sensoren ein Temperatursensor ist, durch den die

Temperaturänderungen des Dehnstoffarbeitselements (3) oder die

Temperaturänderung des durch das Ventil (1 ) fließenden Fluids, insbesondere des, das Dehnstoffarbeitselement (3) umgebenden Fluids erfassbar sind.

1 1 . Vorrichtung nach Anspruch 7 bis 10

dadurch gekennzeichnet, dass

das bei einer Abweichung abgegebene Signal zur Planung von Wartungsarbeiten verwendet wird.

12. Vorrichtung nach Anspruch 7

dadurch gekennzeichnet, dass

zwei Positionssensoren (9, 9a) vorgesehen sind und durch Auswertung der von den beiden Positionssensoren (9, 9a) gelieferten Signalen ein seitliches Spiel des Kolbens (2) im Ventil (1 ) detektierbar ist.

13. Vorrichtung nach Anspruch 7

dadurch gekennzeichnet, dass

der oder die Positionssensoren und/oder der Temperatursensor und/oder die dazugehörige Auswerteelektronik mit einem Deckel (7) des Ventils (1 ) verbunden oder im Deckel (7) untergebracht sind.

14. Vorrichtung nach Anspruch 7

dadurch gekennzeichnet, dass

eine Messvorrichtung vorhanden ist, durch welche eine Temperatur / Bewegungs- Kennlinie für das jeweils im Ventil befindliche Dehnstoffarbeitselement (3) erfassbar ist, indem zu mehreren Temperaturwerten die Position des Kolben (2) gemessen wird und die Datenpaare aus Temperatur und Position speicherbar und für weitere Berechnungen verwendbar sind, wobei die Datenpaare vorzugsweise einmal dann erfasst werden, wenn die Temperaturänderung zwischen zwei Datenpaaren eine ansteigende Tendenz hat und nochmals Datenpaare erfasst werden, wenn die Temperaturänderung zwischen zwei Datenpaaren eine absteigende Tendenz hat .

15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 14

dadurch gekennzeichnet, dass

die Auswerteelektronik mit einem optischen oder akustischen Indikator (10) verbunden ist oder einen Signalausgang zur Bereitstellung einer Information bezüglich des Verschleißgrades des Dehnstoffarbeitselementes (3) aufweist.

Description:
Verfahren zur Ermittlung des Verschleißgrades eines Ventils und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens

Die Erfindung betrifft das Ermitteln eines voraussichtlichen oder bereits tatsächlich eingetretenen Verschleißgrades eines Ventils, beispielsweise eines

Mehrwegeventils.

Innerhalb eines Mehrwegeventils befindet sich ein Kolben, der unterschiedliche Positionen einnehmen kann. Je nach Position des Kolbens ändert sich das

Verhältnis wie das Medium durch das Mehrwegeventil fließt. Die Position des Kolbens wird temperaturabhängig verändert durch ein sogenanntes

Dehnstoffarbeitselement das mechanisch mit dem Kolben verbunden ist.

Das Dehnstoffarbeitselement dehnt sich entsprechend einer

Temperatur/Bewegungs- Kennlinie bei einer Temperaturerhöhung aus und zieht sich wieder zusammen, wenn die Temperatur sinkt.

Diese temperaturabhängigen Bewegungen führen zu einem Verschleiß.

Innerhalb des Mehrwegventils ist das Dehnstoffarbeitselement das Element von dessen Verschleißgrad die Funktion des Ventils in besonderem Maße abhängt.

Die Hersteller von Mehrwegventilen der bekannten Art haben empirisch gewonnene Erfahrungswerte für die Betriebsbedingungen eines Mehrwegventils und leiten daraus ab, wie lange ein Dehnstoffarbeitselement in einem Mehrwegventil im Einsatz bleiben kann, bis die Verschleißgrenze des Dehnstoffarbeitselements wahrscheinlich erreicht ist.

Anhand der Einsatzdauer des Mehrwegventils in einem Kühlkreislauf wird angenommen, dass nach einer gewissen Einsatzdauer der Verschleiß des

Dehnstoffarbeitselements mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit so weit

fortgeschritten ist, dass es im Sinne einer weiteren Betriebssicherheit des

Mehrwegeventils und des Systems in dem sich das Mehrwegeventil befindet sinnvoll ist, beim Mehrwegeventil jene Komponente auszutauschen in der das Dehnstoffarbeitselement enthalten ist. Es existieren auch Mehrwegeventile, bei denen man das Dehnstoffarbeitselement einzeln austauschen kann. Die bekannten Mehrwegventile haben einen abnehmbaren Deckel. Bei abgenommenem Deckel ist der Austausch der Verschleißteile auf relativ einfache und schnelle Art und Weise möglich.

Mehrwegventile mit einem Dehnstoffarbeitselement werden in Kühlkreisläufen eingesetzt. In komplexen Kühlkreisläufen sind häufig mehrere solcher

Mehrwegeventile vorhanden.

Der tatsächliche Verschleiß der einzelnen Dehnstoffarbeitselemente in den einzelnen Mehrwegventilen eines Kühlkreislaufes ist in der Praxis oftmals abweichend von den theoretischen Werten für die störungsfreie Einsatzdauer, die von den Herstellern angegeben werden. Bei Wartungsarbeiten an den

Kühlkreisläufen ist es schwierig festzustellen, wie der individuelle, tatsächliche Verschleiß des individuellen Dehnstoffarbeitselements im jeweiligen

Mehrwegeventil momentan ist. Es ist sowohl ein unterdurchschnittlicher als auch überdurchschnittlicher Verschleiß möglich.

Bei komplexen Kühlkreisläufen gehen die Wartungspläne sicherheitshalber oft von einem überdurchschnittlichen Verschleiß aus und sehen den frühzeitigen Austausch aller Verschleißteile in allen Mehrwegeventilen vor. Dies hat den Nachteil, dass auch bei solchen Mehrwegventilen Verschleißteile ausgetauscht werden, bei denen die Verschleißteile tatsächlich noch nicht die Verschleißgrenze erreicht haben.

Dennoch kann nachteilig der Fall eintreten, dass die tatsächlichen individuellen Betriebsbedingungen eines Mehrwegventils zu einem weit überdurchschnittlichen Verschleiß des Dehnstoffarbeitselements führen können oder das

Dehnstoffarbeitselement wegen eines verschleißunabhängigen Defektes ausfällt, wodurch wiederum das Mehrwegeventil ausfällt, noch bevor der Zeitpunkt des planmäßig vorgesehenen Austausches gekommen war. Hierdurch können nachteilig überraschende Störungen und/oder Folgeschäden in dem System entstehen, in dem das Mehrwegeventil eingebaut ist.

Das Dehnstoffarbeitselement ist ein Verschleißteil im Inneren des Ventils, dessen tatsächlicher Verschleißgrad während des laufenden Betriebs bisher nicht festgestellt werden kann. Für eine Diagnose des tatsächlichen Verschleißgrades muss das Ventil geöffnet und das Dehnstoffarbeitselement entnommen werden. Das Öffnen des Ventils, das Entnehmen und Überprüfen des

Dehnstoffarbeitselements sind trotz des abnehmbaren Deckels zeit- und

arbeitsintensive Arbeiten. Während dieser Arbeiten ist die Funktion des Ventils nicht mehr vorhanden, daher können diese Arbeiten nicht in einem laufenden System erfolgen, was wiederum Kosten durch Stillstand des Systems verursacht.

Aus dem Stand der Technik ist die DE20120609U1 bekannt. Dieses Dokument beschreibt eine Diagnoseeinrichtung für eine fluidtechnische Einrichtung,

beispielsweise eine Ventileinrichtung. Offenbart wird dort einer oder mehrere Sensoren, die dem Ventils zugeordnet sind und Werte liefern. Anhand dieser Werte wird der vermutliche Verschleißgrad des Ventils anhand empirisch ermittelter Vergleichswerte berechnet. Die Berechnung des vermutlichen Verschleißgrades der bekannten fluidtechnischen Einrichtung erfolgt beispielsweise durch eine Zählung von Arbeitszyklen der fluidtechnischen Einrichtung. Die Zählung der Arbeitszyklen allein erlaubt keine ausreichend sichere Aussage über den Verschleiß des Ventils , daher wird vorgeschlagen, noch weitere verschleißrelevante Parameter zu erfassen. Anhand aller erfasster Parameter soll auf statistisch empirischer Basis eine möglichst genaue Aussage über den Verschleiß getroffen werden.

Der Stand der Technik offenbart keine Lehre, den tatsächlichen Verschleißgrad eines Ventils zu ermitteln. Im Stand der Technik fehlt zudem gänzlich der Hinweis auf ein Dehnstoffarbeitselement und die für ein Dehnstoffarbeitselement typischen Probleme. Ein Hinweis eine Temperatur / Bewegungs- Kennlinie als Parameter bei der Berechnung des Verschleißgrades zu berücksichtigen ist im Stand der Technik nicht enthalten.

Es ist Aufgabe der Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens anzugeben, wodurch es möglich ist, den tatsächlichen Verschleiß eines Dehnstoffarbeitselements zu ermitteln, während es sich in einem

Mehrwegeventil befindet und ohne das Mehrwegeventil öffnen oder zerlegen zu müssen.

Diese Aufgabe wird gelöst, durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 7.

Weitergehende Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche 2 bis 6 und 8 bis 15. Die Erfindung macht sich hierbei die Erkenntnis zu eigen, dass jede Bewegung des Dehnstoffarbeitselements durch eine Änderung der Temperatur des

Dehnstoffarbeitselements verursacht ist. Aufgrund der Wärmeleitung verursacht eine Temperaturänderung des durch das Ventil fließenden Fluids oder Mediums, auch eine Temperaturänderung des Dehnstoffarbeitselements. Die

Schlussfolgerung hieraus ist, dass jede Temperaturänderung des Fluids oder Mediums auch eine Bewegung des Dehnstoffarbeitselements verursacht.

Im Betrieb des Mehrwegeventils ergibt sich aus dem permanenten Aufsummieren des Betrags aller Bewegungen ein fortschreitend aktualisierter Wert für ein

Streckenmaß. Der Hersteller des Dehnstoffarbeitselements kann das Streckenmaß bis zum Erreichen der Verschleißgrenze relativ genau angeben.

Wie oben beschrieben verursacht jede Temperaturänderung des Fluids oder Mediums -egal ob die Temperatur ansteigt oder wieder sinkt- eine Bewegung des Dehnstoffarbeitselements um eine gewisse Strecke.

Erfindungsgemäß werden zur Ermittlung des genauen Streckenmaßes, die ständigen Temperaturwechsel des Dehnstoffarbeitselements und die für das Dehnstoffarbeitselement gültige Temperatur / Bewegungs- Kennlinie als Datenbasis verwendet.

Die für das Dehnstoffarbeitselement gültige Temperatur / Bewegungs- Kennlinie kann eine Hysterese aufweisen und zur Ermittlung des Streckenmaßes kann erfindungsgemäß auch der Hystereseverlauf berücksichtigt werden, ob der

Temperaturwechsel in aufsteigender oder absteigender Richtung erfolgt.

Zusammen mit der Herstellerangabe, welche Gesamtstrecke garantiert wird, ermöglicht der Vergleich des aktuell ermittelten Streckenmaßes mit der garantierten Gesamtstrecke eine Aussage, wie weit das Dehnstoffarbeitselement von der Verschleißgrenze entfernt ist.

Dies erlaubt es vorteilhaft eine auf aktuellen Messwerten und Berechnungen basierte Aussage über den Verschleiß zu treffen. Das erfindungsgemäße

Verfahren ist im Vorteil gegenüber dem bekannten Verfahren, dessen Aussagen über Verschleiß auf Einsatzdauer und empirisch ermittelten Werte basiert. Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist es, individuell die Zeitdauer zu messen, die vergangen ist, bis ein bestimmtes Streckenmaß erreicht wurde. Dies erlaubt eine vorausschauende Aussage wie schnell die Verschleißgrenze erreicht werden wird.

Wenn dieses Streckenmaß einen bestimmten Schwellenwert überschritten hat, kann ein Signal generiert werden, welches dann zur Planung von Wartungsarbeiten verwendet werden kann.

Je nach Anwendungsgebiet und / oder Einsatzort des Mehrwegeventils kann der Schwellenwert, ab dem ein Signal zur Planung von Wartungsarbeiten generiert wird individuell festgelegt werden. Beispielweise, wenn sich ein Mehrwegeventil an einem Einsatzort befindet und ein gewisser Zeitaufwand nötig ist, um diesen Einsatzort zu erreichen kann der Schwellwert entsprechend niedriger gesetzt werden.

Ein weiteres Element der Erfindung ist es, den vermutlichen Verschleißgrad nicht anhand der Summe aller über eine Zeitraum betragsmäßig erfassten Bewegungen anzugeben, sondern aufgrund einer aktuellen Messung, die sofort eine Aussage liefert, wie sich das Dehnstoffarbeitselement aktuell verhält.

Zu dem Dehnstoffarbeitselement gibt es eine gültige Temperatur / Bewegungs- Kennlinie, diese kann einem Datenblatt entnommen werden oder erfindungsgemäß durch die Messvorrichtung 8 selbst ermittelt werden.

Durch eine Korrelation des gemessenen Temperaturwertes und der gleichzeitig gemessen Position des Kolbens 2 kann überprüft werden, ob sich das

Dehnstoffarbeitselement 3 noch so dehnt und zusammenzieht, wie es der für das Dehnstoffarbeitselement gültigen Temperatur / Bewegungs- Kennlinie entspricht.

Eine Abweichung der gemessenen Position von der Position, die sich aus der Temperatur / Bewegungs- Kennlinie ergeben würde, ist ebenfalls ein Hinweis auf einen Verschleiß. Bei einem schleichenden Verschleiß nimmt die Abweichung im Laufe der Zeit zu.

Damit wird vorteilhaft ein tatsächlich eingetretener Verschleiß erkennbar. Es kann ebenfalls ein Schwellwert definiert werden, welche Abweichung noch tolerierbar ist. Bei einer Abweichung über dem tolerierten Wert hinaus kann ein Signal generiert und/oder eine Wartungsarbeit eingeleitet werden.

Die Ermittlung der für ein Dehnstoffarbeitselement gültigen Temperatur /

Bewegungs- Kennlinie kann erfindungsgemäß für jedes Mehrwegeventil mittels der erfindungsgemäßen Sensoren und Auswerteelektronik selbst erfolgen. Dies führt zu noch genaueren Ergebnissen als wenn man eine allgemeine Kennlinie, z.B. aus dem Datenblatt des Herstellers verwendet, da Streuungen ausgeglichen werden können.

Bei der individuellen Kennlinien Erstellung wird bei einem neuen Mehrwegeventil oder nach dem Austausch des Dehnstoffarbeitselements eine Korrelation zwischen Temperatur des Dehnstoffarbeitselements und der Position des Kolbens erfasst und für künftige Berechnungen gespeichert. Zu jedem diskreten Temperaturwert wird eine Position gespeichert. Vorzugsweise werden mehrere Datenpaare über den gesamten zu erwartenden Temperaturbereich erfasst und gespeichert.

Um Hysterese-Effekte zu berücksichtigen ist es erfinderisch vorgesehen, diese Datenpaare zu erfassen, wenn die Temperaturänderung zwischen zwei

Datenpaaren ansteigende Tendenz hat und nochmals Datenpaare zu erfassen, wenn die Temperaturänderung absteigende Tendenz hat.

Um die Abweichung der aktuellen Kolbenposition von der gültigen Temperatur / Bewegungs- Kennlinie zu beurteilen, wird daher zusätzlich berücksichtigt, ob die Temperaturänderung eine ansteigende oder absteigende Tendenz hat.

Nachfolgend ist ein mögliches Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Figur näher erläutert.

Die Figur 1 zeigt in geschnittener Prinzip- Darstellung das erfindungsgemäße Mehrwegventil 1 .

Im Mehrwegeventil 1 ist ein Kolben 2 angeordnet, der mittels eines

Dehnstoffarbeitselementes 3 axial bewegbar ist.

Das Mehrwegeventil 1 hat eine Einlassöffnung 4 in welche ein Medium einströmen kann. Je nach Position des Kolbens 2 kann das Medium durch eine der beiden Auslassöffnungen 5 oder 6 ausströmen. Es gibt auch Positionen des Kolbens 2, bei denen das Medium teils aus der Auslassöffnung 5 und teils aus der Auslassöffnung 6 ausströmen kann.

Das Dehnstoffarbeitselement 3 ist ein Verschleißteil und daher hat das

Mehrwegeventil 1 einen Deckel 7 über welchen das Dehnstoffarbeitselement 3 gewechselt werden kann. Der Deckel 7 ist zerstörungsfrei abnehmbar.

In diesem Deckel 7 ist erfindungsgemäß eine Messvorrichtung 8 mit Sensoren 9, 9a, einen Indikator 10 und eventuell auch eine Auswerteelektronik und eventuell eine Energiequelle untergebracht.

Die Unterbringung der Messvorrichtung 8, des Positionssensors 9, des

Temperatursensors und eventuell weitere Komponenten im Deckel 7 hat den Vorteil, dass ein vorhandenes Mehrwegeventil, bei dem zum routinemäßigen Austausch des Dehnstoffarbeitselements der vorhandene Deckel entfernt wird, schnell und einfach mit der Erfindung nachgerüstet werden kann. Zur Nachrüstung wird anstatt des alten Deckels ein neuer erfindungsgemäßer Deckel 7 angebracht.

Der Deckel 7 hat an seiner Außenseite optional einen optischen Indikator 10, der den aktuellen Verschleißgrad des Dehnstoffarbeitselements 3 anzeigt. Auch ist es möglich einen akustischen Indikator 10 im Deckel 7 unterzubringen. Der Indikator 10 kann Signal abgeben, wenn die Verschleißgrenze des Dehnstoffarbeitselements 3 oder ein noch vor der eigentlichen Verschleißgrenze liegender Schwellwert überschritten ist. Der Indikator 10 ist besonders vorteilhaft in komplexen

Kühlkreisläufen, da bei Wartungsarbeiten schnell optisch oder akustisch erkannt werden kann, ob und wenn ja, welches Mehrwegeventil gewartet werden muss. Auch ist es möglich, dass die Messvorrichtung 8 bei einer Abweichung ein Signal abgibt.

Die Messvorrichtung 8 kann außer dem Positionssensor 9 und dem

Temperatursensor weitere Sensoren umfassen, beispielsweise einen zweiten Positionssensor 9a oder Drucksensor umfassen.

Der Positionssensor 9 kann die jeweilige axiale Position des Kolbens 2 erfassen. Als Sensorprinzipien sind sowohl berührungslose Sensorprinzipien möglich, etwa induktive bzw. kapazitive, magnetische Positionsmessung, optische

Positionsmessung oder Ultraschall Positionsmessung. Auch ist es möglich die Position des Kolbens 2 durch mechanische Kopplung mit einem Potentiometer oder Drehkondensator zu realisieren.

Mit den zwei Positionssensoren 9 und 9a ist es zusätzlich zur axialen

Positionsbestimmung des Kolbens 2 auch möglich, ein seitliches Spiel des Kolbens 2 zu erfassen. Ein solches seitliches Spiel des Kolbens 2 führt in den beiden Sensoren 9 und 9a zu einer betragsmäßig gleichen aber hinsichtlich des

Vorzeichens unterschiedlichen Änderung des Messwertes. Ein seitliches Spiel des mit dem Dehnstoffarbeitselement 3 verbundenen Kolbens 2 ist ein weiteres Indiz dafür, dass das Dehnstoffarbeitselement 3 einen Verschleiß aufweist.

Der Temperatursensor misst die jeweils aktuelle Temperatur des Mediums im Mehrwegeventil 1 . Dieser Temperaturänderung des Mediums folgt mit einer gewissen Verzögerung die Temperatur des Dehnstoffarbeitselements 3 was wiederum zu einer Bewegung des Dehnstoffarbeitselements 3 führt. Bei einer Temperaturerhöhung dehnt sich das Dehnstoffarbeitselement 3 aus, bei einer Temperaturverringerung zieht sich das Dehnstoffarbeitselement 3 zusammen. Der mechanisch mit dem Dehnstoffarbeitselement 3 verbundene Kolben 2 folgt verändert seine Position entsprechend zur Temperaturänderung.

Anhand einer für das Dehnstoffarbeitselement 3 gültigen Temperatur / Bewegungs- Kennlinie kann allein aus den ständigen Temperaturänderungen des Mediums das Dehnen und Zusammenziehen des Dehnstoffarbeitselements 3 ermittelt werden. Aus der Summe aller Dehn- und Zusammenziehbewegungen kann der

Verschleißgrad des Dehnstoffarbeitselements 3 berechnet werden.

Die für das Dehnstoffarbeitselement 3 gültige Temperatur / Bewegungs- Kennlinie kann einem Datenblatt entnommen werden oder erfindungsgemäß durch die Messvorrichtung 8 selbst ermittelt werden. Hierzu wird bei einem neuen Ventil oder nach dem Austausch des Dehnstoffarbeitselements eine Korrelation zwischen Temperatur des Dehnstoffarbeitselements und der Position des Kolbens 2 erfasst und für künftige Berechnungen gespeichert. Zu jedem diskreten Temperaturwert wird eine Position gespeichert. Vorzugsweise werden mehrere Datenpaare über den gesamten zu erwartenden Temperaturbereich erfasst und gespeichert. Um Hysterese-Effekte zu berücksichtigen ist es erfinderisch vorgesehen, diese Datenpaare zu erfassen, wenn die Temperaturänderung zwischen zwei

Datenpaaren ansteigende Tendenz hat und nochmals Datenpaare zu erfassen, wenn die Temperaturänderung absteigende Tendenz hat.

Durch eine Korrelation eines gemessenen Temperaturwertes und der gleichzeitig gemessen Position des Kolbens 2 kann überprüft werden, ob sich das

Dehnstoffarbeitselement 3 noch so dehnt und zusammenzieht, wie es der für das Dehnstoffarbeitselement gültigen Temperatur / Bewegungs- Kennlinie entspricht.

Eine Abweichung von der Temperatur / Bewegungs- Kennlinie ist ebenfalls ein Hinweis auf einen Verschleiß. Damit wird vorteilhaft ein Verschleiß erkennbar, der tatsächlich schon eingetreten ist und zwar auch bevor die betragsmäßige Summe aller Änderungen den empirisch ermittelten Wert überschritten hat, ab dem das Signal generiert wird, das üblicherweise zur Planung von Wartungsarbeiten verwendet wird.

Das Mehrwegeventil 1 oder einzelne Teile des Mehrwegeventils 1 können auch aus einem nichtmetallischen Material, etwa Kunststoff oder Keramik sein. Wenn beispielsweise der Kolben 2 aus einem nichtmetallischen Material ist, dann wird ein Messverfahren eingesetzt, welches die Bewegung eines nichtmetallischen Materials detektieren kann, beispielsweise mittels eines kapazitives Messverfahrens.

Bei einem Mehrwegeventil 1 dessen Gehäuse aus nichtmetallischem Material ist kann die Messvorrichtung außen am Mehrwegeventil 1 angebracht werden und muss nicht im Deckel 7 untergebracht werden. Das hat den Vorteil, dass die Messvorrichtung bei laufendem Betrieb des Mehrwegeventils nachgerüstet werden kann.

Bei einem Mehrwegeventil aus nichtmetallischem Material kann durch eine geeignete Messvorrichtung auch detektiert werden, ob sich Metallpartikel im Fluid oder Medium befinden.