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Title:
METHOD FOR DETERMINING MEASURED VALUES IN A SYSTEM DRIVEN IN CLOCKED FASHION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/012681
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for determining measured values in a system (101) driven in clocked fashion, wherein the clocking has driving periods in which the system (101) is driven and non-driving periods in which the system (101) is not driven, said method having the following steps: determining (102.1) first integration periods on the basis of the clocking, wherein the first integration periods are within at least one of the driving periods and/or determining (102.2) second integration periods on the basis of the clocking, wherein the second integration periods are within at least one of the non-driving periods; detecting (103) a measurement variable of the system (101), which measurement variable depends on the driving; determining (104) summation and/or integration values by summing and/or integrating the measurement variable during the first and/or second integration periods; determining (105) the measured value for at least one of the driving periods and/or non-driving periods on the basis of time data for the first and/or second integration periods and on the basis of the summation and/or integration values determined.

Inventors:
SCHMIDTLEIN ANDREAS (DE)
BAUMGAERTNER RAINER (DE)
Application Number:
PCT/EP2009/059662
Publication Date:
February 04, 2010
Filing Date:
July 27, 2009
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
SCHMIDTLEIN ANDREAS (DE)
BAUMGAERTNER RAINER (DE)
International Classes:
H02P7/29; H03M1/08
Foreign References:
DE10359224A12005-04-21
JPS54104766A1979-08-17
US20070109821A12007-05-17
DE102005013143A12006-09-28
US20050231253A12005-10-20
Attorney, Agent or Firm:
ROBERT BOSCH GMBH (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zur Messwertermittlung in einem getaktet angesteuerten System (101), wobei die Taktung Ansteuerungszeiträume aufweist, in denen das System (101) angesteuert wird, und Nichtansteuerungszeiträume aufweist, in denen das System (101) nicht angesteuert wird, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst:

- Bestimmen (102.1) von ersten Integrationszeiträumen in Abhängigkeit von der Taktung, wobei die ersten Integrationszeiträume innerhalb wenigstens eines der Ansteuerungszeiträume liegen, und/oder Bestimmen (102.2) von zweiten Integrationszeiträumen in Abhängigkeit von der Taktung, wobei die zweiten Integrationszeiträume innerhalb wenigstens eines der Nichtan- Steuerungszeiträume liegen,

- Erfassen (103) einer von der Ansteuerung abhängigen Messgröße des Systems (101),

- Ermitteln (104) von Summations- und/oder Integrationswerten durch Summation und/oder Integration der Messgröße während der ersten und/oder zweiten Integrationszeiträume,

- Ermitteln (105) des Messwertes für wenigstens einen der Ansteuerungszeiträume und/oder Nichtansteuerungszeiträume auf Grundlage von Zeitdaten der ersten und/oder zweiten Integrationszeiträume und von den ermittelten Summations- und/oder Integrationswerten.

2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Bestimmen (102.1, 102.2) der ersten und/oder zweiten Integrationszeiträume außerdem in Abhängigkeit von wenigstens einem individuellen Parameter des Systems (101) erfolgt.

3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei bei den individuellen Parametern die Trägheit des Systems (101) und/oder seiner Messumgebung berücksichtigt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, wobei bei den individuellen Parametern die Zeitverzögerung berücksichtigt wird, mit der das System (101) auf die Ansteuerungen reagiert.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei bei den individuellen Parametern die Zeitverzögerung bei der Durchführung von einem oder mehreren der Schritte 103, 104 und 105 be- rücksichtigt wird.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Durchführung des Schrittes 104 die Verwendung von digitaler Summation und/oder analoger Integration umfasst.

7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei die Durchführung des Schrittes 104 durch eine Mischung mindestens eines analogen Integrationsschrittes, beispielsweise mittels eines Spannungs- /Frequenzwandlers, und mindestens einer digitalen Summation, beispielsweise mittels einer Hardwarelogik aus Zählern, realisiert wird.

8. Verfahren nach Anspruch 6, wobei die Durchführung des Schrittes 104 durch eine Mischung mindestens eines analogen Integrationsschrittes, beispielsweise mittels Delta-/Sigma-

Modulatoren, und mindestens einer digitalen Summation, beispielsweise mittels einer Hardwarelogik aus Zählern, realisiert wird.

9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das getaktet angesteuerte System (101) ein Gleichstrommotor ist.

10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei die von der Ansteuerung abhängige Messgröße des Systems (101) die generatorische Spannung, insbesondere die generatorische Nachlaufspannung, des Gleichstrommotors ist.

11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, wobei die Summations- und/oder Integrationswerte nur während der zweiten Integrationszeiträume innerhalb wenigstens eines der Nichtansteuerungs- zeiträume ermittelt werden.

12. Verfahren nach der Anspruch 11, wobei die Zeitdaten, insbesondere die Dauer, der zweiten

Integrationszeiträume abhängig von der Motorlast und/oder der Motordrehzahl bestimmt werden.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, wobei auf Grundlage des ermittelten Messwertes für die generatorische Nachlaufspannung die Motordrehzahl ermittelt wird.

Description:
Beschreibung

Titel

VERFAHREN ZUR MESSWERTERMITTLUNG IN EINEM GETAKTET ANGESTEUERTEN SYSTEM

Die Erfindung beschreibt ein Verfahren zur Messwertermittlung in einem getaktet angesteuerten System. Insbesondere bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren zur Messwertermittlung in einem getaktet angesteuerten System zur Drehzahlermittlung an einem Gleichstrommotor.

Stand der Technik

In getakteten Systemen besteht oft die Notwendigkeit, parallel - also mehr oder weniger gleichzeitig - zur Ansteuerung Messwerte aufzunehmen. Von der Ansteuerung abhängige Messwerte stellen dabei erhöhte Anforderungen an die Messwertaufbereitung. Gebräuchliche Verfahren, die z.B. mit analogen Filtern arbeiten, sind schwer zu realisieren. Ihre entsprechende Auslegung ist statisch und kann im Betrieb nicht angepasst werden. Zwar kann durch Verwendung von Sample- and Hold-Gliedern diese Situation verbessert werden, jedoch stößt in Systemen, in denen sich die Ansteuerung fortlaufend ändert und/oder in denen ein zusätzliches, evtl. sogar variierendes Störsignal dem Messsignal überlagert ist, auch die Auslegung der Messumgebung mit Hilfe von Sample- and Hold-Gliedern an ihre Grenzen.

Im Rahmen der Ansteuerung eines Elektromotors ergibt sich insbesondere bei Gleichstrommotoren bei der Messung der generatorischen Nachlaufspannung das Problem, dass bei herkömmlichen Ver- fahren der Einfluss von drehzahlabhängigen Störsignalanteilen relativ groß ist.

Vorteile der Erfindung

Die vorliegende Erfindung überwindet die oben beschriebene Problematik durch Bereitstellung eines Verfahrens zur Messwertermittlung in einem getaktet angesteuerten System, wobei die Taktung An- steuerungszeiträume aufweist, in denen das System angesteuert wird, und Nichtansteuerungszeiträume aufweist, in denen das System nicht angesteuert wird, mit folgenden Schritten: Bestimmen von ersten Integrationszeiträumen in Abhängigkeit von der Taktung, wobei die ersten Integrationszeiträume innerhalb wenigstens eines der Ansteuerungszeiträume liegen, und/oder Bestimmen von zweiten Integ- rationszeiträumen in Abhängigkeit von der Taktung, wobei die zweiten Integrationszeiträume inner- halb wenigstens eines der Nichtansteuerungszeiträume liegen, Erfassen einer von der Ansteuerung abhängigen Messgröße des Systems, Ermitteln von Summations- und/oder Integrationswerten durch Summation und/oder Integration der Messgröße während der ersten und/oder zweiten Integrationszeiträume, Ermitteln des Messwertes für wenigstens einen der Ansteuerungszeiträume und/oder Nichtan- Steuerungszeiträume auf Grundlage von Zeitdaten der ersten und/oder zweiten Integrationszeiträume und von den ermittelten Summations- und/oder Integrationswerten.

Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, dass es während des Betriebs des getaktet angesteuerten Systems anpassbar ist. Zusätzlich erlaubt dieses Verfahren eine Messwerterfassung über mehrere Ansteuerungszeiträume. Dadurch sind präzise Messwertaufnahmen nicht nur in Nichtansteuerungs- zeiträumen, sondern auch in Ansteuerungszeiträumen möglich, in welchen die Anwendung konventioneller Verfahren z. B. wegen notwendiger Einschwingzeiten und physikalischer Begrenzungen aussichtslos ist.

Vorzugsweise erfolgt das Bestimmen der ersten und/oder zweiten Integrationszeiträume außerdem in Abhängigkeit von wenigstens einem individuellen Parameter des Systems. Dieser individuelle Parameter kann dabei ein systemimmanenter Parameter sein, also ein Parameter, der durch die hardware- und/oder softwaremäßige Konfiguration des Systems selbst gegeben ist, oder aber auch ein vom System ausgegebener Messwert. Dadurch kann eine Rückkopplungsmöglichkeit vom System zurück zur Messumgebung geschaffen werden, wodurch ein Regelkreislauf zwischen System und Messumgebung realisierbar ist.

Vorzugsweise wird bei den individuellen Parametern die Trägheit des Systems und/oder seiner Messumgebung berücksichtigt. Dadurch können physikalische Realitäten, wie z. B. endliche Flankensteil- heiten bei Mess- und/oder Ansteuerungssignalen sowie Schaltverzögerungen durch Induktivitäten und Kapazitäten bei den Ansteuer- und/oder Messvorgängen einkalkuliert werden. Dabei ist es insbesondere vorteilhaft, bei den individuellen Parametern die Zeitverzögerung zu berücksichtigen, mit der das System auf die Ansteuerungen reagiert. So können z. B. durch zeitliche Verzögerung des Integrationszeitraums die Verzögerungen des Schaltersignals sowie die Verzögerungen bei den Durchschaltvor- gangen an einer Funktionseinheit des Systems ausgeglichen werden.

Ferner ist es vorteilhaft, bei den individuellen Parametern die Zeitverzögerung bei der Durchführung von einem oder mehreren der Schritte des erfmdungsgemäßen Verfahrens zu berücksichtigen, insbesondere beim Erfassen der von der Ansteuerung abhängigen Messgröße des Systems, beim Ermitteln von Summations- und/oder Integrationswerten durch Summation und/oder Integration der Messgröße während der ersten und/oder zweiten Integrationszeiträume, und beim Ermitteln des Messwertes für wenigstens einen der Ansteuerungszeiträume und/oder Nichtansteuerungszeiträume auf Grundlage von Zeitdaten der ersten und/oder zweiten Integrationszeiträume und von den ermittelten Summations- und/oder Integrationswerten. Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung umfasst der Schritt des Ermitteins von Summations- und/oder Integrationswerten durch Summation und/oder Integration der Messgröße während der ersten und/oder zweiten Integrationszeiträume die Verwendung von digitaler Summation und/oder analoger Integration. Durch eine solche Mischrealisierung können die Stärken beider Varian- ten jeweils optimal genutzt werden.

Dabei ist die Mischung mindestens eines analogen Integrationsschrittes mittels eines Spannungs- /Frequenzwandlers und mindestens einer digitalen Summation mittels einer Hardwarelogik aus Zählern besonders vorteilhaft. Auch die Mischung mindestens eines analogen Integrationsschrittes mittels Delta/Sigma-Modulatoren und mindestens einer digitalen Summation mittels einer Hardware logik aus Zählern ist denkbar.

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfmdungsgemäßen Verfahrens umfasst die Messwertermittlung die Ermittlung der generatorischen Spannung eines Gleichstrommotors. Vorzugsweise ist das getaktet angesteuerte System ein Gleichstrommotor. Als die von der Ansteuerung abhängige Messgröße des Systems eignet sich die generatorische Spannung, insbesondere die generatorische Nachlaufspannung des Gleichstrommotors. Die Nachlaufspannung entspricht der generatorischen Spannung im nichtangesteuerten Zustand, also im antriebslosen Nachlauf.

Dabei ist es von Vorteil, dass die Summations- und/oder Integrationswerte nur während der zweiten Integrationszeiträume innerhalb wenigstens eines der Nichtansteuerungszeiträume ermittelt werden. Dadurch kann der Einfluss von Störsignalanteilen, die während der Ansteuerungszeiträume durch den Motor verursacht werden, reduziert werden. Damit ist letztlich eine Verbesserung der Qualität des ermittelten Nachlaufspannungswertes möglich. Dadurch ist eine präzisere Motorregelung möglich, insbesondere bei niedrigen Drehzahlen des Gleichstrommotors.

Ferner ist es von Vorteil, wenn die Zeitdaten der zweiten Integrationszeiträume abhängig von der Motorlast und/oder der Motordrehzahl bestimmt werden. Insbesondere die Dauer der zweiten Integrationszeiträume orientiert sich dabei vorzugsweise an der Dauer der Nichtansteuerungszeiträume, inner- halb derer die zweiten Integrationszeiträume liegen. Dabei kann auch, zumindest vorübergehend für den Messprozess, die Dauer der Nichtansteuerungszeiträume abhängig von der Motorlast und/oder der Motordrehzahl eingestellt werden, um eine gewünschte, vorbestimmte Qualität der Messung zu erhalten. Insbesondere bei niedrigeren Drehzahlen wird deshalb zumindest ein längerer Nichtansteuerungs- zeitraum als bei höheren Drehzahlen gewählt. Dies ermöglicht eine bessere Filterung der Störanteile im niedrigen Drehzahlbereich und eine höhere Dynamik im höheren Drehzahlbereich.

Auf Grundlage des ermittelten Messwertes für die generatorische Nachlaufspannung kann die Motordrehzahl ermittelt werden. Dabei kann der Umstand berücksichtigt werden, dass die Nachlaufspannung proportional zur Motordrehzahl ist. Aufgrund der durch das erfindungsgemäße Verfahren opti- mierten Präzision bei der Bestimmung des Nachlaufspannungswertes ist durch diese Proportionalität auch gleichzeitig eine hohe Präzision bei der Bestimmung der Motordrehzahl erreichbar.

Weitere Merkmale und Vorteile von Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus der nachfol- genden Beschreibung mit Bezug auf die beigefügten Figuren.

Kurzbeschreibung der Figuren

Es zeigen:

Fig. 1 einen möglichen Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens,

Fig. 2 eine erläuternde Darstellung eines vorteilhaften Zusammenwirkens der Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens,

Fig. 3 den zeitlichen Verlauf verschiedener Signale im Rahmen der Durchführung des erfmdungs- gemäßen Verfahrens,

Fig. 4 eine erläuternde Darstellung eines vorteilhaften Zusammenwirkens der Schritte des erfin- dungsgemäßen Verfahrens gemäß einer ersten Ausführungsform,

Fig. 5 eine erläuternde Darstellung eines vorteilhaften Zusammenwirkens der Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einer zweiten Ausführungsform,

Fig. 6 eine vereinfachte erläuternde Darstellung eines vorteilhaften Zusammenwirkens der Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform,

Fig. 7 den zeitlichen Verlauf verschiedener Signale im Rahmen der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß der besonders bevorzugten Ausführungsform, und

Fig. 8 eine detaillierte erläuternde Darstellung des vorteilhaften Zusammenwirkens der Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß der besonders bevorzugten Ausführungsform.

Beschreibung der Ausführungsbeispiele

Zunächst werden anhand der Fig. 1 die verschiedenen Möglichkeiten erläutert, wie das erfindungsgemäße Verfahren ablaufen kann. Dieses Verfahren wird eingesetzt zur Messwertermittlung in einem getaktet angesteuerten System 101, wobei die Taktung Ansteuerungszeiträume aufweist, in denen das System 101 angesteuert wird, und Nichtansteuerungszeiträume aufweist, in denen das System 101 nicht angesteuert wird. Gemäß einem bevorzugten Verfahrensablauf werden zunächst erste Integrationszeiträume in Abhängigkeit von der Taktung bestimmt, wobei die ersten Integrationszeiträume innerhalb wenigstens eines der Ansteuerungszeiträume liegen (Schritt 102.1). Zusätzlich oder alternativ dazu werden zweite In- tegrationszeiträume in Abhängigkeit von der Taktung bestimmt, wobei die zweiten Integrationszeiträume innerhalb wenigstens eines der Nichtansteuerungszeiträume liegen (Schritt 102.2). Durch dieses Vorgehen wird also eine Separierung von Integrationsvorgängen erreicht, und zwar einerseits in Integrationsvorgänge während Ansteuerphasen und andererseits in Integrationsvorgänge während Nichtan- steuerphasen. Die Integrationsvorgänge können sich dabei über mehrere voneinander getrennte An- Steuerphasen bzw. Nichtansteuerphasen erstrecken, sie können aber auch genauso gut nur über einen Teil einer einzigen Ansteuerphase bzw. Nichtansteuerphase laufen.

Dann wird eine von der Ansteuerung abhängige Messgröße des Systems 101 erfasst (Schritt 103). Dies kann z.B. die Spannung sein, die über einer bestimmten Komponente des Systems 101 abfällt. Es ist aber auch jede andere Messgröße denkbar.

Nun werden durch Summation und/oder Integration der Messgröße während der ersten und/oder zweiten Integrationszeiträume Summations- und/oder Integrationswerte ermittelt (Schritt 104). Dabei kann die Durchführung des Schrittes 104 die Verwendung von digitaler Summation und/oder analoger In- tegration umfassen, also wahlweise nur auf Grundlage digitaler Summation oder analoger Integration, oder auf Grundlage einer Mischung aus den beiden Varianten. Generell gilt für die gesamte Darstellung der vorliegenden Erfindung, dass nicht notwendigerweise integriert werden muss, sondern in der tatsächlichen Realisierung aller Verfahrensschritte jegliche Näherungsverfahren eingesetzt werden können, wie z. B. diskrete digitale bzw. analoge Summation. Die grundlegenden Charakteristika des erfindungsgemäßen Verfahrens sind von der Wahl des verwendeten Integrationsverfahrens unabhängig-

Anschließend wird auf Grundlage von Zeitdaten der ersten und/oder zweiten Integrationszeiträume und auf Grundlage von den ermittelten Summations- und/oder Integrationswerten der Messwert für wenigstens einen der Ansteuerungszeiträume und/oder Nichtansteuerungszeiträume ermittelt (Schritt 105). Als die Zeitdaten der ersten und/oder zweiten Integrationszeiträume kommen in erster Linie der jeweilige zeitliche Anfang und das jeweilige zeitliche Ende des Integrationszeitraums in Frage. Aus diesen Daten kann letztlich auch die Dauer des jeweiligen Integrationszeitraums ermittelt werden, der wie oben bereits erläutert nicht an einem einzigen Stück vorliegen muss.

Es wird betont, dass der in Fig. 1 dargestellte Ablauf der Verfahrensschritte rein exemplarisch ist. Es ist auch eine andere Abfolge der Schritte denkbar. So kann z. B. das Bestimmen der ersten und/oder zweiten Integrationszeiträume zu jedem beliebigen Zeitpunkt des Verfahrens erfolgen. Auch das Erfassen der von der Ansteuerung abhängigen Messgröße des Systems muss nicht notwendigerweise nach dem Bestimmen der ersten und/oder zweiten Integrationszeiträume erfolgen, sondern die Messgröße kann auch vorher, quasi auf Vorrat, erfasst und evtl. aufgezeichnet werden.

Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf die Figuren. 1 , 2 und 3 anhand des zeitlichen Verlaufs ver- schiedener Signale im Rahmen der Durchführung des erfmdungsgemäßen Verfahrens ein vorteilhaftes Zusammenwirken der Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt.

Das zu messende Signal X(t) 202, also die von der Ansteuerung abhängige Messgröße des Systems 101, wird im Schritt 103 erfasst und an den Eingang einer Auswertelogik geführt. Die Auswertelogik berechnet, beispielsweise durch Integration, das Integral X mt während der Ansteuerungszeiträume des Schalters, also in denjenigen Zeiträumen, in denen die Schalterfunktion A(t) den Wert 1 annimmt. Da reale Systeme nur endliche Flankensteilheiten aufweisen, reagiert sowohl das System 101 sowie dessen Messumgebung lediglich zeitverzögert. Deshalb beschreibt die für die Erfassung der Messgröße relevante Schalterfunktion A'(t) 201 die Ansteuerung 100 unter Berücksichtigung der individuellen physikalischen Gegebenheiten, wie Schaltverzögerungen, Induktivitäten und Kapazitäten. Im Gegensatz zur eigentlichen Schalteransteuerung A(t) (nicht dargestellt) sind bei der relevanten Schalterfunktion A'(t) nur die für die Messung relevanten Zeitpunkte durch einen Funktionswert gleich 1 gekennzeichnet. A'(t) kann aus A(t) beispielsweise durch eine zeitliche Verschiebung hervorgehen, z. B. durch Verschiebung um wenige Mikrosekunden, um die Durchschaltvorgänge am Motorschalter des Systems 101 zu berücksichtigen. Eine weitere Möglichkeit ist die völlig freie Definierung der Schalterfunktion A'(t), z. B. dass die positive, also ansteigende Flanke von A'(t) einige x Mikrosekunden auf die positive Flanke von A(t) folgt, und ebenso frei definierbar die fallende Flanke von A'(t) einige y Mikrosekunden auf die fallende Flanke von A(t) folgt. Damit können z. B. induktiv verursachte Ansteuerbereiche von der Messung ausgeschlossen werden.

Für das Integral X mt über die Messgröße X(t) während der Ansteuerungszeiträume gilt dann folgendes:

X mt = I X(t) • A' (t) dt (Schritt 104)

Zusätzlich umfasst die Auswertelogik eine Funktionalität zum Ermitteln der Gesamtansteuerungszeit- dauer des Motorschalters während der Messdauer:

D mt = I A' (t) dt (Graph 203 , Schritt 102)

Vorzugsweise werden X mt und D mt synchron ermittelt. Damit ist die Messung über einen vorbestimmten Zeitraum möglich. Die Integrationsgrenzen sind in Fig. 3 mit t 0 und t end bezeichnet. Eine entsprechende Ablaufsteuerung 106 generiert A'(t) und t 0 und t end abhängig von der gewählten Realisierung.

Die Auswertungs-Software ist dann in der Lage, z. B. den mittleren Spannungsabfall X mt im Messzeitraum auf Grundlage folgender Beziehung zu ermitteln: Xmt = (Graph 204, Schritt 105)

Xmt stellt dann den im Schritt 105 ermittelten Messwert dar.

Das beschriebene Verfahren kann sowohl durch teilweise analoge Integration als auch durch digitale Summation realisiert werden. Eine Mischung von analoger Integration und digitaler Summation ist ebenfalls möglich.

Als konkrete Realisierungsmöglichkeiten kommen beispielsweise in Betracht:

analoge Integration in HW Beschattung;

Überabtastung mit extrem schnellen und hochauflösenden Analog-/Digitalwandlern und anschließender Auswertung in Software. Der Integrationscharakter ist dann besonders gut erfüllt, wenn die Abtastfrequenz sehr hoch ist; - Realisierung in Hardware unter Benutzung von schnellen Delta-/Sigma-Modulatoren mit anschließender Summierung über Hardware-Zähler;

Verwendung von sehr schnellen Spannungs-/Frequenzwandlern mit nachgeschalteter Hardwarelogik aus Zählern.

Fig. 4 zeigt eine erläuternde Darstellung eines vorteilhaften Zusammenwirkens der Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einer ersten Ausführungsform. Das Verfahren wird hier mittels eines Spannungs-/Frequenzwandlers realisiert. In dieser ersten Ausführungsform ist die Integration (Schritt 104) als Mischrealisierung ausgeführt. Während Bezugsziffer 104.1 den analogen Integrationsschritt mittels Spannungs-/Frequenzwandler bezeichnet, steht Bezugsziffer 104.2 für die digitale Summation, z. B. mittels Zählern.

Fig. 5 zeigt eine erläuternde Darstellung eines vorteilhaften Zusammenwirkens der Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einer zweiten Ausführungsform. Das Verfahren wird hier mittels Delta-/Sigma-Modulatoren realisiert. Während Bezugsziffer 104.1 den analogen Integrationsschritt mittels Delta-/Sigma-Modulatoren bezeichnet, steht Bezugsziffer 104.2 für die digitale Summation, z. B. mittels Zählern.

Anhand der Fign. 6, 7 und 8 wird im Folgenden die Einbettung des erfindungsgemäßen Verfahrens in eine integrative Messmethode in getakteten Systemen zur Drehzahlerfassung an Gleichstrommotoren (DC-Motoren) beschrieben. Erfindungsgemäß erfolgt dabei die Messung der generatorischen Nachlaufspannung mittels integrati- ver Messmethode. Die Integrationszeit ist dabei einstellbar. Das gilt sowohl für den Startzeitpunkt wie auch den Endzeitpunkt der jeweiligen Integrationszeiträume, und damit letztlich auch für die Dauer der Integrationszeiträume. Die nachfolgend beschriebene Realisierung ermöglicht es, die drehzahlab- hängigen Störsignalanteile, wie sie beispielsweise durch den Kommutator des Elektromotors entstehen, deutlich zu reduzieren. Damit ist eine Verbesserung der Qualität des ermittelten Nachlaufspannungswertes möglich. Dadurch ist letztlich eine präzisere Motorregelung möglich, speziell bei niedrigen Drehzahlen.

Fig. 6 zeigt in vereinfachter schematischer Darstellung die Messung der generatorischen Nachlaufspannung als Bestandteil der Drehzahlbestimmung. Während der Motoransteuerung werden von der Synchronisierungslogik 104 Nichtansteuerungsphasen eingefügt, in denen der DC-Motor 102 eine generatorische Nachlaufspannung U N erzeugt, die sich von der Betriebsspannung U b bei geschlossenem Schalter S unterscheiden kann (in der Regel ist U N < U b ). Die Nachlaufspannung ist proportional zur Motordrehzahl. Wenn die Ermittlung der Nachlaufspannung abgeschlossen ist, wird die Motoransteuerung fortgesetzt. Die Nachlaufspannung wird gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren in zumindest einer dieser Nichtansteuerungsphasen mittels einer integrativen Messmethode 103 ermittelt (im Block 105 wird dann die berechnete Generatorspannung ausgegeben). Die Dauer der Nichtansteu- erungsphase wird dabei abhängig von der gewünschten bzw. benötigten Qualität der Messung einge- stellt. Beispielsweise wird bei niedrigen Drehzahlen eine längere Nichtansteuerungsphase gewählt als bei hohen Drehzahlen. Dies ermöglicht eine bessere Filterung der Störanteile im niedrigen Drehzahlbereich und eine höhere Dynamik im hohen Drehzahlbereich. Außerdem kann die Dauer der Nichtansteuerungsphase von der Last abhängig gemacht werden. Beispielsweise kann bei höherer Last am DC-Motor eine kürzere Nichtansteuerungsphase gewählt werden, um eine möglichst hohe Leistung des Motors zu gewährleisten. Bei niedrigerer Last am Motor kann durch längere Nichtansteuerungsphasen eine präzisere Messung und damit eine präzisere Drehzahlregelung erzielt werden.

In Fig. 7 wird der zeitliche Ablauf der Messung der generatorischen Nachlaufspannung gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. Dabei ist im untersten Graphen der zeitliche Verlauf der Motoransteuerung 101 dargestellt (A' (t) = 0 -^ keine Motoransteuerung; A'(t) = 1 -^ Motor wird angesteuert). Im Graphen darüber ist der zeitliche Verlauf einer längeren Nichtansteuerungsphase 102 dargestellt (A' (t) = 1 -> Nichtansteuerungsphase), welche mit der der entsprechenden längeren Phase A'(t) = 0 im unteren Motoransteuerungsgraphen 101 korrespondiert. Im zweitobersten Graphen ist der Integrationszeitraum 103 (Int(t) = 1) dargestellt, welcher sich inner- halb des Nichtansteuerungszeitraums 102 befindet. Im obersten Graphen 104 ist der zeitliche Verlauf der Motorspannung U m (t) gezeigt in Abhängigkeit von der fluchtend darunter dargestellten Motoransteuerung 101, der längeren Nichtansteuerungsphase 102 und der Integrationsphase 103. Während der Motoransteuerungsphasen fällt die Versorgungsspannung U b am Motor ab. In längeren Nichtansteuerungsphasen fällt nach einiger Zeit die Nachlaufspannung U N über dem Motor ab. In der längeren Nichtansteuerungsphase 102 wird die Motoransteuerung 101 unterbrochen, d. h. der Motorschalter S in Fig. 6 ist unterbrochen. Die Integrationsphase 103 (mit Int(t) = 1) beginnt, nachdem der induktive Strom im DC-Motor abgebaut ist. Der Startzeitpunkt t 0 der Integrationsphase 103 kann z. B. durch eine konstante Zeitverzögerung relativ zum Anfang der längeren Nichtansteuerungsphase 102 bestimmt werden. Der Endzeitpunkt t end der Integrationsphase 103 liegt vorzugsweise vor dem Ende der Nichtansteuerungsphase. Der Endzeitpunkt t end kann aber auch mit dem Ende der Nichtansteuerungsphase zusammenfallen. Die gemessene Motorspannung U m im Graphen 104 wird während der Integrationsphase 103 integrativ ermittelt, wie dies im oberen Teil der Beschreibung bereits eingehend erläutert wurde. Die im Graphen 104 schraffierte Fläche 105 entspricht dem Integral über die Motorspannung U m während der Integrationsphase 103.

Fig. 8 zeigt eine detaillierte erläuternde Darstellung des vorteilhaften Zusammenwirkens der Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens in der oben beschriebenen integrativen Messmethode zur Drehzahlerfassung an Gleichstrommotoren. Die Fig. 8 stimmt auf ihrer rechten Seite mit der Fig. 2 überein, weshalb zur Vermeidung von Wiederholungen bezüglich der gleichen Figurenbestandteile auf die entsprechenden Ausführungen weiter oben zu Fig. 2 verwiesen wird. Im linken Teil der Fig. 8 zeigt der Block „angesteuertes System" 101 den schematischen Motorpfad einer DC-Motoransteuerung. Der Motorschalter 101.2, welcher vorzugsweise als Halbleiterschalter ausgeführt ist, wird angesteuert von der Motoransteuerung 100. Der DC-Motor 101.1 wird über den Motorschalter 101.2 mit der Spannungsversorgung U b verbunden. Die Ablaufsteuerung 106 generiert A'(t) und t 0 und t end . A'(t) nimmt während der Nichtansteuerungsphase 102 den Wert 1 an.

Das oben beschriebene Verfahren ist besonders gut für die ESP- oder die ABS-Motoransteuerung geeignet. Die Erfindung ist aber nicht auf die Anwendung in diesen Bereichen beschränkt.