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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR DETERMINING MOISTURE ON WALLS OF A ROOM, AND SYSTEM FOR DETECTING MOISTURE ON WALLS OF A ROOM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/081102
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for detecting moisture on walls of a room, having the following steps: measuring the humidity in the room, measuring the air temperature in the room, generating at least one panoramic infrared image of the room from any point in the room, wherein the panoramic infrared image comprises at least one horizontally extending 360° panorama, evaluating the panoramic infrared image and determining a spatially resolved wall temperature from the panoramic infrared image, wherein deviations based on reflections are corrected, and carrying out dew point analyses at multiple points of the walls using the measured humidity, the measured air temperature, and the spatially resolved wall temperature determined from the panoramic infrared image in order to detect moisture due to the condensation of air in the room at the multiple points of the walls.

Inventors:
TIDDENS ARNE (DE)
ESTEVAM SCHMIEDT JACOB (DE)
PATEL DHRUVKUMAR (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/073717
Publication Date:
May 02, 2019
Filing Date:
September 04, 2018
Export Citation:
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Assignee:
DEUTSCH ZENTR LUFT & RAUMFAHRT (DE)
International Classes:
G01N25/66
Domestic Patent References:
WO2007036353A22007-04-05
WO2007132009A22007-11-22
WO2016176370A12016-11-03
Foreign References:
DE102010052327A12012-05-31
JPH01224654A1989-09-07
EP1678485A12006-07-12
US20110267428A12011-11-03
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
DOMPATENT VON KREISLER SELTING WERNER - PARTNERSCHAFT VON PATENTANWÄLTEN UND RECHTSANWÄLTEN MBB (DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

Verfahren zur Bestimmung von Feuchtigkeit an Wänden eines Raumes mit folgenden Schritten :

Messung der Luftfeuchtigkeit in dem Raum,

Messung der Lufttemperatur in dem Raum,

Erstellen mindestens eines Panorama-Infrarotbildes des Raumes von einem beliebigen Punkt in dem Raum aus, wobei das Panorama- Infrarotbild zumindest ein sich horizontal erstreckendes 360°- Panorama umfasst,

Auswertung des Panorama-Infrarotbildes und Bestimmung einer räumlich aufgelösten Wandtemperatur aus dem Panorama- Infrarotbild, wobei Abweichungen aufgrund von Reflexionen korrigiert werden,

Durchführen von Taupunktanalysen an mehreren Punkten der Wände mit der gemessenen Luftfeuchtigkeit, der gemessenen Lufttemperatur sowie der aus dem Panorama-Infrarotbild bestimmten räumlich aufgelösten Wandtemperatur zur Bestimmung von Feuchtigkeit aufgrund von Kondensation von Raumluft an den mehreren Punkten der Wände.

Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet, durch den weiteren Schritt:

Auswertung der bestimmten Feuchtigkeit zur Bestimmung von Feuchte- oder Schimmelgefährdung von Bereichen der Wände.

Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Auswertung des Panorama-Infrarotbildes mögliche Temperatursprünge in Bereichen der Wände ermittelt und unter Berücksichtigung des Ergebnisses der Taupunktanalyse ausgewertet werden, um Bereiche der Wand zu bestimmen, in denen die Feuchtigkeit einen neben der Kondensation von Raumluft weiteren Ursprung hat.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass bereitgestellte Geometriedaten des Raumes bei der Korrektur der Abweichungen aufgrund von Reflexionen während der Auswertung des Pa- norama-Infrarotbildes verwendet werden.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass über das Panorama-Infrarotbild die Geometriedaten des Raumes bestimmt werden .

6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Geometriedaten des Raumes durch Vermessen des Raumes bestimmt werden.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schritte

Messung der Luftfeuchtigkeit in dem Raum,

Messung der Lufttemperatur in dem Raum,

Erstellen mindestens eines Panorama-Infrarotbildes des Raumes von einem beliebigen Punkt in dem Raum aus,

in einem vorgegebenen Zeitraum wiederholt werden, wobei die bestimmte Wandtemperatur in den bestimmten Bereichen der Wand, in denen die Feuchtigkeit einen neben der Kondensation von Raumluft weiteren Ursprung hat, mit der Lufttemperatur verglichen wird.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an dem beliebigen Punkt die Raumluft zumindest in Hinblick auf Gase und/oder Schimmelsporen untersucht wird.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass an dem beliebigen Punkt der Turbulenzgrad der Luft gemessen wird.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftaustauschrade des Raumes gemessen wird.

11. System(l) zur Bestimmung von Feuchtigkeit an Wänden eines Raumes mit einem Luftfeuchtigkeitssensor,

mit einem Temperatursensor, mit mindestens einer vorzugsweise zumindest in eine Richtung vorzugsweise um 360° verschwenkbaren Infrarot-Kamera zur Erstellung eines Panorama-Infrarotbildes,

mit einer Bildverarbeitungseinrichtung zur Auswertung des Panorama-Infrarotbildes und Bestimmung einer räumlich aufgelösten Wandtemperatur aus dem Panorama-Infrarotbild, und zur Erkennung von Reflexionen in dem Panorama-Infrarotbild, und mit einer Analyseeinrichtung zur Analyse eines Taupunktes an mehreren Punkten der Wände mit der gemessenen Luftfeuchtigkeit, der gemessenen Lufttemperatur sowie der aus dem Panorama- Infrarotbild bestimmten räumlich aufgelösten Wandtemperatur zur Bestimmung von Feuchtigkeit aufgrund von Kondensation von Raumluft an den mehreren Punkten.

12. System nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Bildverarbeitungseinrichtung eine Geometriebestimmungseinrichtung zur Bestimmung der Geometriedaten des Raumes aus dem Panorama-Infrarotbild aufweist.

13. System nach Anspruch 11 oder 12, gekennzeichnet durch eine optische Entfernungsmesseinrichtung und/oder ein Gas-Sensorsystem, vorzugsweise eine elektronische Nase, und/oder einen Luftturbulenzsensor.

14. System nach einem der Ansprüche 11 bis 13, gekennzeichnet durch ein Leckagesensorsystem zur Bestimmung von Leckagen des Raumes.

15. Verwendung eines Systems nach einem der Ansprüche 11 bis 14 zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10.

Description:
Verfahren zur Bestimmung von Feuchtigkeit an Wänden eines Raumes sowie System zur Bestimmung von Feuchtigkeit an Wänden eines

Raumes

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung von Feuchtigkeit an Wänden eines Raumes sowie ein System zur Bestimmung von Feuchtigkeit an Wänden eines Raumes.

Feuchtigkeits- und Schimmelbildung verursachen in Deutschland erheblichen Schaden an Gebäuden und stellen Gesundheitsrisiken für die Nutzer von Gebäuden dar.

Um Feuchtigkeit festzustellen werden zumeist die Wände von Gutachtern mittels Feuchtigkeitsmessungen untersucht. Bei Schimmel werden meist Proben von optisch bereits sichtbaren Schimmel entnommen und im Labor ausgewertet. Derartige Messmethoden werden zumeist erst dann durchgeführt, wenn Feuchtigkeit oder Schimmel bereits mit bloßem Auge festgestellt werden kann. Zu diesem Zeitpunkt sind Gegenmaßnahmen dann bereits teuer und es hat bereits eine gesundheitliche Belastung von Personen in den entsprechenden Räumen stattgefunden.

Da die vorbekannten Messungen zumeist von Gutachtern durchgeführt werden müssen, sind diese relativ kostenintensiv und werden daher zumeist nicht präventiv durchgeführt, sondern erst, wenn bereits Schäden erkennbar sind. Eine Methode, die ein Gutachter dabei durchführt, besteht darin, aus lokalen Messgrößen wie Lufttemperatur, relative Luftfeuchtigkeit und punktueller Wandtemperatur zu berechnen, ob Wände unter dem Taupunkt liegen. In diesem Fall kann es durch Kondensation der Raumluft an den Wänden zu Feuchtigkeit kommen. Weitere erhebliche Schäden an Gebäuden werden durch Rohrbrüche verursacht. Auch Rohrbrüche werden zumeist erst erkannt, wenn bereits ein Schaden sichtbar ist. Bei Rohrbrüchen sind Schäden erst dann sichtbar, wenn bereits das Rohr so erheblich beschädigt ist, so dass es aufgrund des austretenden Wassers bereits zu erheblichen Beschädigungen an der Bausubstanz gekommen ist. Dies führt zu langwierigen Trocken- und Sanierungsmaßnahmen. Da dabei zumeist Feuchtigkeit über einem längeren Zeitraum in die Bausubstanz eindringen konnte, ohne dass dies sichtbar wurde, wird darüber hinaus Schimmelbildung begünstigt, wodurch weitere Schäden an dem Gebäude entstehen können. Darüber hinaus besteht in dem Zeitraum von dem Erkennen der Schimmelbildung das Risiko von gesundheitlichen Schaden und erhöhter Schimmelsporenbelastung von Personen, die sich in dem Raum aufhalten.

Rohrbrüche könnten theoretisch bereits erkannt werden, bevor ein Schaden für jedermann sichtbar ist. Hierfür sind jedoch zumeist Gutachter notwendig, so dass präventive Maßnahmen in der Regel zu teuer sind.

Weitere Maßnahmen zur Schadensprävention bestehen in der Verwendung von beispielsweise intelligenten Absperrventilen oder Wassermeldern.

Bevor Rohrbrüche entstehen, werden diese an einen oder mehreren Punkten geringfügig undicht, so dass Mikroleckagen entstehen können. Aufgrund des geringen Wasserflusses ist daher nicht sichergestellt, dass die vorbekannten Maßnahmen zur Schadensprävention, wie beispielsweise intelligente Absperrventile, ausreichend feinfühlig sind, um hierauf zu reagieren.

Die Mikroleckagen können auch nur von einem sehr erfahrenen Gutachter erkannt werden. Die von dem Gutachter durchgeführten Messungen sind jedoch häufig fehleranfällig, so dass Mikroleckagen teilweise nicht erkannt werden.

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren oder ein System zur Bestimmung von Feuchtigkeit an Wänden eines Raumes bereitzustellen, das von hoher Genauigkeit ist und möglichst ohne die Hinzuziehung eines Gutachters durchführbar ist. Das erfindungsgemäße Verfahren ist definiert durch die Merkmale des Anspruchs 1.

Das erfindungsgemäße System ist definiert durch die Merkmale des Anspruchs 11.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Bestimmung von Feuchtigkeit an Wänden eines Raumes sind folgende Schritte vorgesehen :

Messung der Luftfeuchtigkeit in dem Raum,

Messung der Lufttemperatur in dem Raum,

Erstellen mindestens eines Panorama-Infrarotbildes des Raumes von einem beliebigen Punkt in dem Raum aus, wobei das Panorama- Infrarotbild zumindest ein sich horizontal erstreckendes 360°- Panorama umfasst,

Auswertung des Panorama-Infrarotbildes und Bestimmung einer räumlich aufgelösten Wandtemperatur aus dem Panorama- Infrarotbild, wobei Abweichungen aufgrund von Reflexionen korrigiert werden,

Durchführen von Taupunktanalysen an mehreren Punkten der Wände mit der gemessenen Luftfeuchtigkeit, der gemessenen Lufttemperatur sowie der aus dem Panorama-Infrarotbild bestimmten räumlich aufgelösten Wandtemperatur zur Bestimmung von Feuchtigkeit aufgrund von Kondensation von Raumluft an den mehreren Punkten der Wände.

Bei der Verwendung von Infrarotaufnahmen von Wänden besteht grundsätzlich das Problem, dass aufgrund von Reflexionen der von einer gegenüberliegenden Wand oder von Gegenständen oder beispielsweise Personen im Raum ausgehenden Wärmestrahlung die Infrarotbilder verfälschte Temperaturen über die Wand ergeben können . Gemäß des erfindungsgemäßen Verfahrens können diese Reflexionen aufgrund der Aufnahme eines 360°-Panoramas eliminiert werden, indem die Bilddaten auch Daten einer gegenüberliegenden Wand enthalten, und somit die Reflexionen ermittelt und korrigiert werden können. Die Reflexionen von beispielsweise von einer Person ausgehender Wärmestrahlung sind an mehreren Wänden vorhanden und können somit relativ einfach erkannt und korrigiert werden. Ferner kann aufgrund des Panorama-Infrarotbildes die Taupunktanalyse an mehreren Punkten der Wände durchgeführt werden, so dass keine spezielle Kenntnis notwendig ist, an welcher Stelle der Wände in dem Raum einen Einzelmessung durchgeführt wird, wie sie beim Stand der Technik durch den Gutachter erfolgt. Das erfindungsgemäße Verfahren vereinfacht somit die Bestimmung von Feuchtigkeit an Wänden des Raumes im großen Maße.

Das 360°-Panoramabild kann aus einzelnen Infrarotbildern zusammen gesetzt sein. Auch besteht die Möglichkeit, dass das 360°-Panoramabild beispielsweise durch Verschwenken einer Infrarotkamera aufgenommen wird. Das Panorama- Infrarotbild kann zusätzlich zu dem sich horizontal erstreckenden 360°-Panorama auch ein sich vertikal erstreckendes 360°-Panorama umfassen, so dass beispielsweise das Panorama-Infrarotbild ein Vollsphärenbild ist.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann beispielsweise vorsehen, dass in einem weiteren Schritt die bestimmte Feuchtigkeit ausgewertet und zur Bestimmung von Feuchte- oder Schimmelgefährdung von Bereichen der Wände verwendet wird.

Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens kann somit in vorteilhafter Weise an mehreren Punkten im Raum abgeschätzt werden, ob eine Feuchte- oder Schimmelgefährdung vorliegt.

Da das Verfahren teil- oder vollautomatisiert durchgeführt werden kann, kann dieses auch durch einen Laien durchgeführt werden, so dass auf die Hinzuziehung eines Gutachters verzichtet werden kann. Dadurch ist das erfindungsgemäße Verfahren kostengünstig durchführbar.

Aufgrund der Bestimmung der räumlich aufgelösten Wandtemperatur können an dieser örtliche Temperaturdifferenzen zu der Lufttemperatur bestimmt werden und beispielsweise in ein Verhältnis zu einer Standardabweichung in einem Raum gesetzt werden. Hierdurch werden über die Taupunktanalyse hinausgehende Informationen erhalten, da beispielsweise ein sehr kalter Gegenstand in einem warmen Raum zu einer erhöhten Feuchtigkeitsbildung durch Kondensation führt. Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch vorsehen, dass die Taupunktanaly- sen örtlich aufgelöst durchgeführt werden, dass heißt, dass nicht nur an mehreren einzelnen Punkten diese durchgeführt werden, sondern über den gesamten Bereich der Wände. Da aus dem Panorama-Infrarotbild eine räumlich aufgelöste Wandtemperatur bestimmt werden kann, ist es auf einfache Art und Weise möglich, die Taupunktanalysen ebenfalls örtlich aufgelöst durchzuführen, so dass die Feuchtigkeit aufgrund von Kondensation und von Raumluft an den Wänden ebenfalls in einer räumlichen Auflösung erhalten werden kann.

Vorzugsweise ist vorgesehen, dass bei der Auswertung des Panorama- Infrarotbildes mögliche Temperatursprünge in Bereichen der Wände ermittelt und unter Berücksichtigung des Ergebnisses der Taupunktanalyse ausgewertet werden, um Bereiche der Wand zu bestimmen, in denen die Feuchtigkeit einen neben der Kondensation von Raumluft weiteren Ursprung hat. Mit anderen Worten : Das erfindungsgemäße Verfahren sieht vor, dass Temperatursprünge an den Wänden ermittelt werden, um hieraus auf etwaiges Eindringen von Feuchtigkeit in die Wände, das durch beispielsweise einen angehenden Rohrbruch erfolgt, zu bestimmen. Die zuvor durchgeführte Taupunktanalyse hilft dabei, die Bereiche mit Feuchtigkeit der Wände, die durch Kondensation der Raumluft entstanden sind, von Feuchtigkeit, die beispielsweise von Mikroleckagen an Rohren in der Wand entsteht, zu unterscheiden.

Neben der Bestimmung von Feuchte- oder Schimmelgefährdung von Bereichen der Wände kann mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens somit auch erkannt werden, wenn Feuchtigkeit beispielsweise durch einen angehenden Rohrbruch in die Wand gelangt. Die Bereiche der Wände, die durch Mikroleckagen eines Rohres eine höhere Feuchtigkeit aufweisen, können eine höhere oder eine niedrigere Temperatur besitzen als der Rest der Wand. Dies kann beispielsweise durch Kaltoder Warmwasserleitungen hervorgerufen werden.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann vorsehen, dass bereitgestellte Geometriedaten des Raumes bei der Korrektur der Abweichungen aufgrund von Reflexionen während der Auswertung des Panorama-Infrarotbildes verwendet werden. Bezüglich der Geometriedaten ist in besonders vorteilhafter Weise möglich, Abweichungen aufgrund von Reflektionen in dem Panorama-Infrarotbild festzustel- len. Die Geometriedaten des Raumes können beispielsweise über das Panorama- Infrarotbild bestimmt werden.

Grundsätzlich ist es auch möglich, dass die Geometriedaten des Raumes durch Vermessen des Raumes bestimmt werden. Auch können die Geometriedaten aus Bildern, die mit einer visuellen Kamera aufgenommen worden sind, abgeleitet werden.

Dadurch, dass mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens, eine nahezu ganzheitliche oder ganzheitliche Vermessung des Räumen erfolgt, kann auch in vorteilhafter Weise festgestellt werden, woher eine mögliche Leckage stammt. Eine Leckage breitet sich, zumindest in eine Richtung, zumeist entlang des Rohrs, an dem die Leckage vorliegt, aus. Durch die räumlich aufgelöste Wandtemperatur lässt sich somit aus dem Panorama-Infrarotbild ein Teil des Verlaufs des Rohres, an dem die Leckage vorliegt, bestimmen. Somit ist in vorteilhafter Weise feststellbar, woher die Leckage stammt.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch vorsehen, dass die Schritte

Messung der Luftfeuchtigkeit in dem Raum,

Messung der Lufttemperatur in dem Raum,

Erstellen mindestens eines Panorama-Infrarotbildes des Raumes von einem beliebigen Punkt in dem Raum aus,

in einem vorgegebenen Zeitraum wiederholt werden, wobei die bestimmte Wandtemperatur in den bestimmten Bereichen der Wand, in denen die Feuchtigkeit einen neben der Kondensation von Raumluft weiteren Ursprung hat, mit der Lufttemperatur verglichen wird. Das erfindungsgemäße Verfahren kann somit vorsehen, dass eine Langzeitmessung erfolgt. Durch den Vergleich mit der Lufttemperatur über einen längeren Zeitraum ist somit möglich festzustellen, um die Leckage an einem kalten Wasserrohr oder an einem heißen Heizungsrohr vorliegt. Ferner ist über die Langzeitmessung feststellbar, in welchem Maße sich das aus der Leckage austretende Wasser verbreitet um somit das Ausmaß des Schadens ermitteln zu können.

Da das erfindungsgemäße Verfahren die Raumgeometrie ermittelt, erleichtert dies auch die Festlegung und das Ausmaß etwaiger durchzuführender Repara- turmaßnahmen. Auch können in vorteilhafter Weise Maßnahmen zur Rohrbruchprävention abgeleitet werden.

Die mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens aufgenommenen Daten können auch zur Erstellung von Statistiken gespeichert werden, so dass beispielsweise eine Rohrbruchwahrscheinlichkeit aus den ermittelten Daten abgeleitet werden kann.

Das erfindungsgemäße Verfahren sieht ferner vorsehen, dass an dem beliebigen Punkt die Raumluft zumindest im Hinblick auf Gase und/oder Schimmelsporen untersucht wird. Dies kann beispielsweise über ein Gas-Sensorsystem, wie beispielsweise eine elektronische Nase erfolgen. Die Untersuchung der Raumluft auf Schimmelsporen gibt Hinweise darauf, ob sich bereits nicht sichtbarer Schimmel gebildet hat. Dazu kann das Gas-Sensorsystem volatile Komponenten in der Luft analysieren. Die Untersuchung der Raumluft im Hinblick auf Gase kann die Zusammensetzung der Luft bestimmen und somit beispielsweise Informationen über das Lüftungsverhalten der Bewohner oder Nutzer des Raumes geben. Diese ermöglichen beispielsweise einen Ausschluss von Ursachen der gemessenen Feuchtigkeit aufgrund von schlechtem Lüftungsverhalten. Auch können Anhaltspunkte für mögliche Maßnahmen zur Reduzierung der Schimmelgefahr erhalten werden.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann vorsehen, dass an dem beliebigen Punkt der Turbulenzgrad der Luft gemessen wird. Auch über den Turbulenzgrad der Luft können Anhaltspunkte für mögliche Maßnahmen zur Reduzierung der Schimmelgefahr erhalten werden. Ferner kann vorgesehen sein, dass ein Turbulenzsimulation für den Raum durchgeführt wird.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann in vorteilhafter Weise vorsehen, dass die Luftaustauschrate des Raumes gemessen wird. Dies kann beispielsweise über eine Tracdergasmessung erfolgen. Durch die Bestimmung der Luftausstauschrate des Raumes können ebenfalls Anhaltspunkte für mögliche Maßnahmen zur Reduzierung der Schimmelgefahr erhalten werden. Auch erlaubt die Bestimmung der Luftaustauschrate des Raumes den Ausschluss von der Ursache der gemessenen Feuchtigkeit aufgrund von zu geringem Luftaustausch im Raum .

Das erfindungsgemäße Verfahren kann somit durch weitere Messungen eine höhere Genauigkeit bei der Feuchtigkeitsbestimmung ermöglichen.

Beispielsweise kann mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens Feuchtigkeit, die aufgrund von schlechtem Lüftungsverhalten an den Wänden entsteht, mittels wiederholter Messungen, und somit einer Langzeitmessung, bestimmt werden. Auch kann über die Langzeitmessung beispielsweise eine Veränderung einer möglichen Leckgröße an einem Rohr beobachtet werden, wodurch ein Handlungsbedarf abgeleitet werden kann.

Mittels der bereitgestellten oder bestimmten Geometrie des Raumes kann auch die Wahrscheinlichkeit eines Rohrbruchs automatisch berechnet werden, da festgestellt werden kann, ob sich eine aufgefundene Mikroleckage auf einer für Rohre typischen Position befindet.

Das erfindungsgemäße System zur Bestimmung von Feuchtigkeit an Wänden eines Raumes weist einen Luftfeuchtigkeitssensor, einen Temperatursensor, mindestens eine vorzugsweise zumindest in eine Richtung, vorzugsweise um 360° verschwenkbare Infrarotkamera zur Erstellung eines Panorama-Infrarotbildes, eine Bildverarbeitungseinrichtung zur Auswertung des Panorama-Infrarotbildes und Bestimmung einer räumlich aufgelösten Wandtemperatur aus dem Panorama-Infrarotbild und zur Erkennung von Reflexionen in dem Panorama- Infrarotbild, und einer Analyseeinrichtung zur Analyse eines Taupunktes an mehreren Punkten der Wände mit der gemessenen Luftfeuchtigkeit, der gemessenen Lufttemperatur sowie der aus dem Panorama-Infrarotbild bestimmten räumlich aufgelösten Wandtemperatur zur Bestimmung von Feuchtigkeit aufgrund von Kondensation von Raumluft an den mehreren Punkten. Das Panorama- Infrarotbild kann auch mit mehreren Infrarotkameras, die vorzugsweise verschwenkbar sind oder in unterschiedliche Richtungen blicken, erstellt werden. Mittels des erfindungsgemäßen Systems lässt es sich somit in vorteilhafter Weise das erfindungsgemäße Verfahren durchführen. Die einzelnen Komponenten des Systems können automatisch arbeiten, so dass das System auch von einem Laien ohne Vorkenntnis in vorteilhafter Weise bedienbar ist. Die Infrarotkamera kann beispielsweise einen Antrieb aufweisen, so dass das Panorama-Infrarotbild ebenfalls automatisch und ohne weiteres Zutun eines Benutzers erstellt werden kann. Durch die Aufnahme eines Panorama-Infrarotbildes ist darüber hinaus der Aufstellungsort des Systems im Raum nahezu beliebig wählbar und es ist auch keine genaue Ausrichtung zu beachten.

Die Infrarotkamera kann auch noch in andere Richtungen, beispielsweise in einer vertikalen Ebene, verschwenkt werden, so dass auch Vollsphärenaufnahmen möglich sind.

Vorzugsweise weist die Bildverarbeitungseinrichtung des erfindungsgemäßen Systems eine Geometriebestimmungseinrichtung zur Bestimmung der Geometriedaten des Raumes aus dem Panorama-Infrarotbild auf. Somit kann das erfindungsgemäße System in vorteilhafter Weise aus den aufgenommenen Daten die Geometrie des Raumes, in dem das System eingesetzt wird, ermitteln. Über die Geometriedaten können gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren beispielsweise in vorteilhafter Weise Abweichungen in dem Panorama-Infrarotbild, die durch Reflexionen hervorgerufen wird, ermittelt und korrigiert werden können .

Das erfindungsgemäße System kann auch eine Entfernungsmesseinrichtung aufweisen. Mittels der Entfernungsmesseinrichtung kann ebenfalls Geometriedaten des Raumes ermittelt werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems weist dieses einen Gas-Sensorsystem, vorzugsweise eine elektronische Nase, auf. Mittels des Gas-Sensorsystem kann beispielsweise die Zusammensetzung der Luft in dem Raum bestimmt werden, worüber Informationen über das Lüftungsverhalten des Nutzers des Raumes erhalten werden können. Dies bietet Anhaltspunkte für mögliche Maßnahmen zur Reduzierung der Schimmelgefahr oder kann die Bestimmung der Feuchtigkeit an Wänden verbessern, in dem schlechtes Lüftungsverhalten als Ursache von gemessener Feuchtigkeit ausgeschlossen werden kann. Das Gas-Sensorsystem in Form einer elektronischen Nase kann beispielsweise zur Detektion von Schimmelsporen verwendet werden, so dass nicht sichtbarer Schimmel erkannt werden kann bzw. eine gesundheitliche Belastung für Nutzer des Raumes abgeschätzt werden kann.

Das erfindungsgemäße System kann auch einen Luftturbulenzsensor aufweisen. Somit kann der Turbulenzgrad der Luft ermittelt und mögliche Maßnahmen zur Reduzierung einer Schimmelgefahr bestimmt werden. Bei dem erfindungsgemäßen System kann beispielsweise auch eine Einrichtung zur Luftturbulenzsimulation vorgesehen sein, so dass die Luftturbulenz im gesamten Raum simuliert werden kann.

Vorzugsweise weist das erfindungsgemäße System ein Leckagesensorsystem zur Bestimmung von Leckagen des Raumes auf. Hierüber kann die Luftaustauschrate des Raumes bestimmt werden, was ebenfalls Anhaltspunkte für eine mögliche Maßnahme zur Reduzierung einer Schimmelgefahr liefern kann oder auch Anhaltspunkte für eine mögliche Ursache der gemessenen Feuchtigkeit geben kann. Das Leckagesensorsystem kann beispielsweise mittels eines Tracergases arbeiten. Beispielsweise kann eine mobile Tracergasabgeabevorrichtung vorgesehen sein und ein Tracergassensor in unmittelbarer Nähe der Kamera angeordnet sein. Die mobile Tracerasabgabevorrichtung kann außerhalb des Raumes genutzt werden, wobei der Tracergassensor das abgegebene Tracergas sensiert.

Die Erfindung sieht ferner die Verwendung des erfindungsgemäßen Systems zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens vor.

Das erfindungsgemäße System und das erfindungsgemäße Verfahren lassen sich in besonders vorteilhafter Weise für eine Schimmelgefährdungsbestimmung und/oder für eine Rohrbruchprävention oder Rohrbruchbestimmung einsetzen. Insbesondere sind mit dem erfindungsgemäßen System Langzeitmessungen möglich, da das System ohne Gutachter durchgeführt werden kann. Durch Langzeitmessungen sind insbesondere Rohrbruchwahrscheinlichkeiten ermittelbar, beispielsweise über eine statistische Auswertung, quantitative Leckgrößenbestimmung bei Rohrbrüchen und auch die Identifikation des Typs des leckenden Rohres durch eine Korrelation der Temperatur des austretenden Wassers mit der Lufttemperatur bzw. Luftfeuchte. Es ist beispielsweise ermittelbar, ob es sich um Heizungswasser, Brauchwasser oder Abwasser handelt. Auch zeitliche Veränderungen der Leckage, die somit auf eine Änderung der Leckgröße schließen lassen, sind mit dem erfindungsgemäßen System und dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich. Ferner lässt sich durch die Langzeitmessung beobachten, bei und auf welche Weise sich Wärme von dem Rohr bis zur Oberfläche der Wand ausbreitet, worüber Informationen über die Tiefe des Rohres oder auch die Struktur im Umfeld des Rohres ermitteln lassen. Beispielsweise ein in der Wand verbauter Metallstab leitet Wärme schneller, so dass dies an der an der Oberfläche gemessenen Wandtemperatur ablesbar ist. Umgekehrt leitet eine Wärmedämmung die Wärme langsamer, so dass auch hierüber Aufschlüsse erhalten werden können. Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf die einzige Figur näher erläutert.

Die einzige Figur zeigt ein System 1 zur Bestimmung von Feuchtigkeit an Wänden eines Raumes in einer schematischen Darstellung. Das erfindungsgemäße System 1 weist ein Luftfeuchtigkeitssensor 2 zur Bestimmung der Luftfeuchtigkeit in dem Raum und ein Temperatursensor 4 zur Bestimmung der Temperatur der Luft in dem Raum auf. Ferner weist das System eine zumindest in eine Richtung um 360° verschwenkbare Infrarotkamera 3 auf. Die Infrarotkamera 3 dient zur Erstellung eines Panorama-Infrarotbildes. Die Infrarotkamera 3 ist auf einem Gehäuse 5 angeordnet. Ferner weist die Infrarotkamera 3 einen Antrieb 7 auf, über den ein automatisches Verschwenken der Infrarotkamer erfolgen kann . Auf diese Weise lassen sich in besonders vorteilhafter Weise Panorama-Infrarotbilder des Raumes erstellen.

In dem Gehäuse 5 ist eine Bildverarbeitungseinrichtung 9 angeordnet, die das Panorama-Infrarotbild auswertet. Hierbei wird aus dem Panorama-Infrarotbild eine räumlich aufgelöste Wandtemperatur bestimmt. Ferner kann die Bildverarbeitungseinrichtung 9 Reflexionen an den Wänden, die von Objekten im Raum oder einer gegenüberliegenden Wand hervorgerufen werden, erkennen und bei der Auswertung korrigieren. Die Bildverarbeitungseinrichtung 9 kann auch eine Geometriebestimmungseinrichtung aufweisen, mittels der aus den Panorama- Infrarotbild Geometriedaten des Raumes ermittelt werden. Diese können beispielsweise bei der Erkennung der Reflektionen gelöst werden. In dem Gehäuse 5 ist ferner eine Analyseeinrichtung 10 zur Analyse eines Taupunktes an mehreren Punkten der Wände mit der gemessenen Luftfeuchtigkeit, der gemessenen Lufttemperatur sowie der aus dem Panorama-Infrarotbild bestimmten räumlich aufgelösten Wandtemperatur angeordnet. Mittels der Analyseeinrichtung 10 zur Analyse des Taupunktes kann die Bestimmung von Feuchtigkeit aufgrund von Kondensation von Raumluft an den Wandoberflächen des Raumes bestimmt werden. Die Bildverarbeitungseinrichtung 9 und die Analyseeinrichtung 10 können beispielsweise durch ein gemeinsames Rechnersystem gebildet sein.

Das erfindungsgemäße System 1 kann ferner ein Gas-Sensorsystem 11, beispielsweise eine elektronische Nase, aufweisen . Über das Gas-Sensorsystem 11 lässt sich beispielsweise die Zusammensetzung der Luft in dem Raum ermitteln und somit Informationen bezüglich des Lüftungsverhaltens des Nutzers des Raumes. Auch können mittels der elektronischen Nase Schimmelsporen detek- tiert werden. Mittels des erfindungsgemäßen Systems 1 lässt sich somit die Gesundheitsgefährdung von Nutzern des Raumes ermitteln . Auch lässt sich über das Lüftungsverhalten ermitteln, ob beispielsweise die aus dem Panorama- Infrarotbild ermittelte Feuchtigkeit an einer Wand des Raumes eventuell auf schlechtes Lüftungsverhalten zurückzuführen ist.

Das erfindungsgemäße System 1 kann ferner einen Luftturbulenzsensor 13 aufweisen. Über diesen lässt sich der Turbulenzgrad der Luft in dem Raum bestimmen . Auch können Werte für eine Luftturbulenzsimulation erhalten werden. Über den Turbulenzgrad der Luft können Anhaltspunkte für mögliche Maßnahmen zur Reduzierung einer Schimmelgefahr erhalten werden.

Das erfindungsgemäße System 1 weist ferner ein Leckagesensorsystem 15 auf. Das Leckagesensorsystem 15 besteht aus einem Tracergassensor 17 und einer mobilen Tracergasabgabevorrichtung 19. Über die mobile Tracergasabgabevorrichtung 19 kann außerhalb des Raumes Tracergas abgegeben werden, das mittels des Tracergassenors 17, der in dem Gehäuse 5 abgeordnet ist, in den Raum gelangendes Tracergas detektiert werden kann, worüber beispielsweise die Luftaustauschrate des Raumes ermittelt werden kann. Hierüber können Anhaltspunkte für mögliche Maßnahmen zur Reduzierung der Schimmelgefahr erhalten werden. Auch kann ermittelt werden, ob aufgrund beispielsweise einer geringen Luftaustauschrate des Raumes Feuchtigkeit, die aus dem Panorama- Infrarotbild ermittelt wird, entstanden sein kann.

Das Gas-Sensorsystem 11, der Luftturbulenzsensor 13 und der Tracergassenors 17 sind in der Figur lediglich schematisch an dem Gehäuse 5 angeordnet dargestellt.

Das erfindungsgemäße System 1 eine nicht dargestellte Recheneinrichtung aufweisen oder mit einer Recheneinrichtung verbunden sein, mittels der Berechnungen zur Bestimmung der Feuchtigkeit durchgeführt werden.

Mittels des erfindungsgemäßen Systems 1 lässt sich das erfindungsgemäße Verfahren in besonders vorteilhafter Weise durchführen.