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Title:
METHOD AND DEVICE FOR ADDING AN ANTI-CLOTTING AGENT INTO A PATIENT'S BLOOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/229229
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for adding an anti-clotting agent into a patient's blood, wherein the adding occurs in the form of a bolus, and the bolus application time B is dependent on the TBV and CO values, where TBV represents the patient's blood volume and CO represents the cardiac output per minute of the patient. The invention also relates to a device for adding an anti-clotting agent into a patient's blood.

Inventors:
WIESEN GERHARD (DE)
SPICKERMANN REINER (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/065891
Publication Date:
December 20, 2018
Filing Date:
June 14, 2018
Export Citation:
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Assignee:
FRESENIUS MEDICAL CARE DEUTSCHLAND GMBH (DE)
International Classes:
A61M1/36
Domestic Patent References:
WO2016168162A12016-10-20
Foreign References:
US6017318A2000-01-25
US20170000938A12017-01-05
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
UWE HERRMANN, LORENZ SEIDLER GOSSEL (DE)
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Claims:
Ansprüche

1 . Verfahren zur Zugabe eines Antikoagulans in das Blut eines Patienten, wobei die Zugabe in Form eines Bolus erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass die Bolusapplikationszeit B von den Werten TBV und CO abhängt, wobei TBV das Blutvolumen des Patienten und CO das Herzminutenvolumen des Patienten darstellt.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Bolusappl- kationszeit gleich oder größer ist als der Wert T = TBV/CO.

3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Antikoagulans mit der Rate Qhep = Vhep / B appliziert wird, wobei Qhep die Volumenrate des Antikoagulans und Vhep das zu applizierende Volumen des Antikoagulans darstellt.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Antikoagulans um Heparin handelt.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugabe des Antikoagulans mitteis einer Pumpe erfolgt.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugabe des Antikoagulans in den extrakorporalen Kreislauf eines Blutbehandlungsgerätes, insbesondere eines Dialysegerätes erfolgt.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugabe des Antikoagulans vor der Blutbehandlung des Patienten, insbesondere vor der Dialysebehandlung des Patienten durchgeführt wird.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dass der Wert TBV und/oder der Wert CO vor der Antikoagu!ans-Zugabe ermittelt wird oder aus einem Speicher ausgelesen wird.

9. Vorrichtung zur Zugabe eines Antikoagulans in das Blut eines Patienten, wobei die Zugabe in Form eines Bolus erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung Mittel zur Bestimmung der Bo!usapplikationszeit B in Abhängigkeit der Werte TBV und CO aufweist, wobei TBV das Blutvolumen des Patienten und CO das Herzminutenvolumen des Patienten darstellt, und wobei die Vorrichtung des Weiteren Mittel zur Verabreichung des Antikoagulans innerhalb der bestimmten Bolusapplikationszeit B aufweist.

10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitte! zur Bestimmung der Bolusapplikationszeit derart ausgeführt sind, dass die Beziehung B > T erfüllt ist,

1 1 .Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung Mittel zur Bestimmung von TBV und/oder von CO aufweist und/oder dass ein Speicher vorgesehen ist, in dem die Werte für TBV und/oder CO abgespeichert sind und auf den durch die Vorrichtung zugreifbar ist oder der Bestandteil der Vorrichtung ist.

12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Verabreichung des Antikoagulans als Pumpe ausgeführt sind, wobei die Pumpe vorzugsweise derart angeordnet ist, dass diese das Antikoagulans in den extrakorporalen Blutkreislauf eines Biut- behandlungsgerätes fördert und/oder dass es sich bei dem Antikoagulans um Heparin handelt.

13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung Bestandteil eines Blutbehandlungsgerätes, vorzugsweise eines Dialysegeräts, ist oder mit einem Blutbehandlungsgerät, vorzugsweise mit einem Dialysegerät in Verbindung steht.

14. Blutbehandlungsgerät, insbesondere Dialysegerät mit wenigstens einer Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 9 bis 13.

Description:
Verfahren und Vorrichtung zur Zugabe eines

Antikoaguians in das Blut eines Patienten

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Zugabe eines Antikoaguians in das Blut eines Patienten.

Während einer Dialysebehandlung wird das Blut des zu behandelnden Patienten mittels eines extrakorporalen Blutkreislaufs von dem Patienten abgezogen, durch einen Dialysator geführt und nach der darin erfolgten Blutbehandlung zurück zum Patienten geleitet. Die Durchleitung des Blutes durch den extrakorporalen Kreislauf wiederholt sich mehrfach, um das gewünschte Behandlungsziel zu erreichen.

Neben der Intimaverletzung durch die Dialysekanülen, mittels derer das Blut aus dem Gefäßsystem des Patienten abgezogen und diesem wieder zurückgeführt wird, kommt das Blut bei der Durchströmung des extrakorporalen Kreislaufs mit verschiedenen Materialien und großen Oberflächen - üblicherweise zwischen 1 m 2 und 2 m 2 - in Berührung. Darüber hinaus ist die Strömungsführung in dem extrakorporalen Blutkreislauf beispielsweise aufgrund von T-Stücken, der invasiven Blutdruckmessung über einen Transducerprotector etc. in dem Sinne nicht optimal, als dass Totzonen, Kanten, sonstige Strömungshindernisse sowie Stellen mit direktem

Blut-Luft-Kontakt vorhanden sind.

All diese Störstellen können dazu führen, dass die Blutgerinnung aktiviert wird, was zur Folge hätte, dass die Behandlung abgebrochen werden muss, weil Blutgerinnsel beispielsweise den venösen Gerinnseffänger, der das Eindringen von Gerinnseln in den Blutkreislauf des Patienten verhindern sollen, blockiert, dass das Blut in den Kapillaren des Dialysators gerinnt etc.

Um eine Blutgerinnung und die damit verbundenen Nachteile zu vermeiden, ist es aus dem Stand der Technik bekannt, dem Biut ein Antikoaguians zuzugeben, bei dem es sich vorzugsweise um Heparin handelt.

Man unterscheidet zwei Typen von Heparin, das unfraktionierte Standardheparin mit Molekülgrößen zwischen 6.000 Da und 30.000 Da und das fraktionierte Low- Molecular-Weight Heparin (LMW-Heparin) mit Molekülgrößen zwischen 4.000 Da und 6.000 Da. In wässriger Lösung lassen sogenannte High-Flux- Dialysatormembranen fraktioniertes Heparin, d.h. LMW-Heparin mit einem Siebkoeffizienten von nahe 1 passieren, was einer fast 100 %-igen Elimination des Heparins über die Membran entspricht. Standardheparin passiert die Dialysatormembran mit einer geringfügig verringerten Wahrscheinlichkeit.

Im Gegensatz dazu ist Heparin (LMW-Heparin oder Standardheparin), das an Proteine gebunden ist, nicht dialysabel, d.h. es wird weder mittels Konvektion noch mittels Diffusion über die Dialysatormembran in die Dialysierflüssigkeit transportiert.

Zu Beginn der extrakorporalen Blutbehandlung besteht das Problem, dass ein erhöhter initialer Heparinverlust eintreten kann. Dieser ist darauf zurückzuführen, dass zu Beginn der Blutbehandlung der extrakorporale Blutkreislauf mit einer sogenannten Priming-Lösung gefüllt ist, d.h. mit einer physiologischen Kochsalzlösung oder mit Diaiyseiösung. Bei der beginnenden Durchmischung mit Biut ist die Pro- teinkonzentration und damit die Heparinbindungskapazität dementsprechend erniedrigt.

Hinzu kommt, dass die Dialysatormembran noch nicht mit einer Sekundärmembran aus Proteinen bedeckt ist (deren Ausbildung dauert ca. 20 - 30 min.).

Beides hat zur Folge, dass die Heparinzugabe in den extrakorporalen Blutkreislauf zu einem frühen Zeitpunkt dazu führt, dass ein großer Teil des zugegebenen Heparins über die Dialysatormembran übertritt und mit der Dialysierflüssigkeit, die die Dialysatormembran auf der anderen Membranseite überströmt, abtransportiert wird.

Dieses Heparin steht dann nicht mehr für die Antikoaguiation des Blutes zur Verfügung.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung bereitzustellen, mit denen sichergestellt ist, dass eine ausreichende Antikoagulans- Versorgung des Blutes vorliegt.

Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.

Danach ist vorgesehen, dass die Bolusapplikationszeit B von den Werten TBV und CO abhängt, wobei TBV das Blutvolumen des Patienten und CO das Herzminuten- voiumen des Patienten darstellt.

Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Bolusapplikationszeit, d.h. die Zeitspanne, in der das Antikoagulans zugegeben wird, gleich oder größer ist als der Wert T = TBV/CO.

Durch die Bestimmung der Bolusapplikationszeit in Abhängigkeit der Größe T bzw. von TBV und CO wird erreicht, dass das Antikoagulans in einer Geschwindigkeit zugegeben wird, die an die innere Biuiaustauschgeschwindigkeit angepasst ist. Dies lässt es zu, dass das Antikoaguians weder zu schnell zugegeben wird, was den oben beschrieben Nachteil mit sich bringt, dass ein Teil des Antikoaguians über die Dialysatormembran entfernt wird, noch zu langsam zugegeben wird, was den Nachteil mit sich bringt, dass das Blut ggf. zur Antikoagulation neigt, da die An- tikoagulations-Konzentration zu gering ist.

Das Antikoaguians wird mit der Rate Qhep = V hep / B appliziert wird, wobei Qhep das zu applizierende Volumenrate in Volumen/Zeiteinheit des Antikoaguians und V hep das zu applizierende Volumen des Antikoaguians darstellt.

Vorzugsweise handelt es sich bei dem Antikoaguians um Heparin, die Erfindung ist jedoch nicht auf dieses Antikoaguians beschränkt.

Denkbar ist es, dass die Zugabe des Antikoaguians mittels einer Pumpe erfolgt, vorzugsweise mittels einer Standard-Heparinpumpe.

Vorzugsweise ist des Weiteren vorgesehen, dass die Zugabe des Antikoaguians in den extrakorporalen Kreislauf eines Blutbehandlungsgerätes, insbesondere eines Diaiysegerätes erfolgt.

Die Boluszugabe erfolgt vorzugsweise in Form eines Rechteckprofils mit konstanter Förderrate der Pumpe.

Der im Rahmen der Erfindung verwendete Begriff der Zugabe„in das Blut des Patienten" schließt somit sowohl den Fall ein, dass das Antikoaguians unmittelbar in den Blutkreislauf des Patienten injiziert wird, als auch den Fall, dass das Antikoaguians in den extrakorporalen Kreislauf eingeführt wird, der beispielsweise mit einer Priming-Lösung gefüllt ist.

In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Zugabe des Antikoaguians vor der Biutbehandlung des Patienten, insbesondere vor der Dialysebehandlung des Patienten durchgeführt wird. Der Wert TBV und/oder der Wert CO kann vor der Antikoagulans-Zugabe durch ein dem Fachmann bekanntes Verfahren ermittelt werden, was vergleichsweise aufwändig ist oder er kann aus einem Speicher ausgelesen werden, in dem diese Werte patientenindividuell abgelegt sind.

Durch die erfindungsgemäße Vorgehensweise wird erreicht, dass sich das Antikoagulans zügig und gleichmäßig über das gesamte Blutvolumen des Patienten verteilt. Durch die vorliegende Erfindung wird eine zu schnelle Zugabe von Antikoagulans verhindert, die zu dem oben beschriebenen Effekt führen würde, dass keine ausreichende Zeit für die Bindung des Antikoagulans an die Proteine des Blutes besteht, so dass das Antikoagulans im nicht gebundenen Zustand über die Membran des Dialysators übertritt und somit nicht mehr für den antikoagulativen Effekt zur Verfügung steht.

Der vorliegenden Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, die Dauer der Zugabe des Antikoagulans so zu bemessen, dass neu mit einem Antikoagulans versehenes Blut in einem optimalen Verhältnis in den Blutkreislauf des Patienten dosiert wird.

Die Infusionsgeschwindigkeit des Antikoagulans wird an das Blutvolumen und an den„Cardiac Output" (CO), d.h. an das Herzminutenvoiumen des Patienten und damit an dessen individuelle innere Blutaustauschgeschwindigkeit angepasst. Das Herzminutenvolumen oder auch Herzzeitvolumen ist das Volumen des Blutes, das pro Zeiteinheit vom Herzen des Patienten gefördert wird. Es wird üblicherweise in der Einheit l/min angegeben.

Das Herzminutenvolumen ist u.a. abhängig von der Herzfrequenz und liegt bei erwachsenen Personen im Ruhezustand üblicherweise im Bereich von 4,5 - 5 l/min.

Sowohl das Herzminutenvolumen als auch das Blutvolumen des Patienten können mittels dem Fachmann bekannter Methoden ermittelt werden. Beispiele sind die Echokardiographie oder die indirekte Berechnung, wie z.B. mittels des Arterial-Stiffness-Monftor, Verdünnungsmethoden (Boli), Blutvolumenmonitor (BVM), Bluttemperaturmonitor (BTM), Thermodilution etc.

Da die Bestimmung des CO zeitaufwendig ist, ist es auch denkbar, den patientenspezifischen CO-Wert als„Ruhe-CO-Wert" in einem Speicher zu hinterlegen. Dies kann beispielsweise im Speicher des Dialysegerätes oder eines sonstigen Behandlungsgerätes, in einer Patientendatei, auf einer Patientenkarte etc. erfolgen.

Die vorliegende Erfindung betrifft des Weiteren eine Vorrichtung zur Zugabe eines Antikoagulans in das Blut eines Patienten, wobei die Zugabe in Form eines Bolus erfolgt, wobei die Vorrichtung Mittel zur Bestimmung der Bolusapplikationszeit B in Abhängigkeit der Werte TBV und CO aufweist, wobei TBV das Blutvolumen des Patienten und CO das Herzminutenvoiumen des Patienten darstellt und wobei die Vorrichtung des Weiteren Mittel zur Verabreichung des Antikoagulans innerhalb der bestimmten Bolusapplikationszeit aufweist.

Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Mittel zur Bestimmung der Bolusapplikationszeit derart ausgeführt sind, dass die Beziehung B > T erfüllt ist, dass also die Bolusapplikationszeit dem Wert T entspricht oder diesen übersteigt.

Die Vorrichtung kann Mittel zur Bestimmung von TBV und/oder von CO aufweisen.

Alternativ oder zusätzlich kann ein Speicher vorgesehen sein, auf den die Vorrichtung Zugriff hat bzw. der einen Bestandteil der Vorrichtung bildet und in dem die Werte für TBV und/oder CO abgespeichert sind, so dass aus den gespeicherten Werten T patientenindividuell berechnet werden kann.

Die Mittel zur Verabreichung des Antikoagulans sind beispielsweise als Pumpe ausgeführt, wobei die Pumpe vorzugsweise derart angeordnet ist, dass diese das Antikoagulans in den extrakorporalen Blutkreislauf eines Blutbehandlungsgeräies fördert. Wie oben ausgeführt, handelt es sich bei dem Antikoagulans vorzugweise um Heparin, jedoch können auch andere Antikoagulantien zum Einsatz kommen.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann Bestandteil eines Blutbehandlungsgerätes, vorzugsweise eines Dialysegeräts sein oder in geeigneter Weise mit einem Blutbehandlungsgerät, vorzugsweise mit einem Dialysegerät in Verbindung stehen.

Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Fachmann bei der Verabreichung des Bolus des Antikoagulans bzw. bei der Bolusapplikationszeit auch die Bluiverieiiung im Körper des Patienten, die Tot-. Vorlauf- und Nachlaufzeiten der Antikoagulans- Pumpe, die Clearance des Antikoagulans, die technischen Daten des Filters bzw. des Dialysators und die diffusiven und konvektiven Transportmechanismen über den Filter/Dialysator berücksichtigt.

Bei dem verabreichten Heparin kann es sich beispielsweise um unfraktioniertes hochmolekulares Heparin oder um L W-Heparin handeln.

Die vorliegende Erfindung betrifft des Weiteren ein Blutbehandlungsgerät, insbesondere ein Blutbehandlungsgerät mit einem extrakorporalen Blutkreislauf und besonders bevorzugt ein Dialysegerät.

Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.

Es zeigen:

Figur 1 : eine schematische Ansicht eines an einem Dialysegerät angeschlossenen Patienten und Figur 2: eine schematische Darstellung der Flüsse der Anordnung gemäß Figur 1.

Wie aus Figur 1 ersichtlich, ist der Patient mittels einer Fistel an einen extrakorporalen Blutkreislauf eines Dialysegerätes angeschlossen, dessen arterieller Zweig mit dem Bezugszeichen A und dessen venöser Zweig mit dem Bezugszeichen V gekennzeichnet ist. Die Flussrichtung des Blutes durch den extrakorporalen Blutkreislauf ist durch Pfeile angegeben.

Das Blut gelangt durch den arteriellen Zweig A, in dem sich die Druckmesseinrichtung 10 und die Blutpumpe 20 befinden, zu dem Diaiysator 30 und von diesem in den venösen Zweig V. In diesem befindet sich die venöse Druckmesseinrichtung 40 und die venöse Tropfkammer 50. Stromabwärts von der Tropfkammer 50 ist die venöse Klemme 60 angeordnet. Nach dem Passieren dieser Klemme gelangt das Blut zurück zum Patienten.

In dem Diaiysator 30 ist der Blutfiuss durch den Pfeil P1 gekennzeichnet und der Dialysatfluss durch den Pfeil P2. Blut und Dialysat sind durch eine oder mehrere semipermeable Membranen, vorzugsweise durch ein Hohlfaserbündel voneinander getrennt. Wie dies aus den Pfeilen P1 und P2 hervorgeht, wird der Diaiysator 30 in dem dargestellten Ausführungsbeispiel im Gegenstrom von Blut und Dialysat durchströmt.

Der Pfeil P3 kennzeichnet die Gefahr des Heparinverlustes über die Membran des Dialysators, die insbesondere dann besteht, wenn das Heparin noch nicht an die Proteine des Blutes gebunden ist, etwa weil es mit zu großer Geschwindigkeit bzw. binnen zu kurzer Zeit zugegeben wurde.

Das Bezugszeichen F1 kennzeichnet den Fistelfluss und der Kreis im Bereich der Fistel eine mögliche Fistel-Rezirkulation F2. Mit dem Bezugszeichen 70 ist eine Heparin-Pumpe gekennzeichnet, die wie aus Figur 1 ersichtlich mit dem arteriellen Zweig A in Verbindung steht und das Heparin in diesen Zweig fördert.

Die dargestellten Elemente des Blutkreislaufes werden durch eine nicht dargestellte

Steuer- oder Regelungseinheit des Dialysegerätes angesteuert.

Das Bezugszeichen CO kennzeichnet das Herzminutenvolumen und das Bezugszeichen TBV das Gesamtblutvolumen des Patienten.

In dem hier dargestellten Beispie! ist der Biutfiuss Q B während der Behandlung 300 ml/min und der Fistelfluss 1 ml/min.

Weiterhin ist in dem dargestellten Beispiel CO 5 l/min und TBV 5 I.

Diese exemplarischen Werte sowie die schematischen Flüsse sind in Figur 2 nochmals dargestellt.

Nach der oben genannten Formel ergibt sich für T = TBV/CO = 1 min.

Erfindungsgemäß ist die Bolusapplikationsdauer B für das Antikoagulans somit auf einen Wert von 1 min oder mehr, vorzugsweise auf 2 min einzustellen, d.h. das Antikoagulans wird mittels der Pumpe 70 über eine Dauer von z.B. 2 min in den extrakorporalen Kreislauf zugegeben. Diese Zugabe erfolgt vorzugsweise vor Beginn der Dialysebehandlung.

Die Berechnung von B erfolgt in einer Recheneinheit des Dialysegerätes, die auf einen Speicher zugreift, in dem die Werte für TBV und CO patientenindividuell gespeichert sind.

Auch ist es denkbar, dass das Diaiysegerät eine Leseeinrichtung aufweist, die diese Werte von einer Patientenkarte oder dergleichen einliest. Nach der Zugabe des Antikoagulans beginnt die Blutbehandlung durch Einschalten der Blutpumpe 20 sowie der nicht dargestellten Dialysatpumpe.

Geht man davon aus, dass Vh ep das zuzugebende Volumen von Heparin ist, ergibt sich für die Flussrate Q h ep, mit der die Pumpe 70 fördert:

Qhep = V hep / B = V hep 2 min.

Diese So!!-Fördergeschwindigkeit wird der Pumpe 70 von der Steuer- oder Regelungseinheit bzw. von der genannten Recheneinheit des Dialysegeräies angegeben.