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Title:
METHOD AND DEVICE FOR ADJUSTING A VEHICLE COMPONENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/193985
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device (101) for adjusting a component (102, 104, 105) of a motor vehicle (100). The device (101) is designed to ascertain handicap data in relation to a physical handicap of a user (110), in particular a driver, of the vehicle (100) and to adjust at least one component (102, 104, 105) of the vehicle (100) automatically in dependence on the ascertained handicap data.

Inventors:
KRULL SEBASTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/053815
Publication Date:
October 12, 2023
Filing Date:
February 15, 2023
Export Citation:
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Assignee:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG (DE)
International Classes:
B60W50/00; B60K28/06; B60K35/00; B60W30/18; B60W50/14
Domestic Patent References:
WO2021032576A12021-02-25
Foreign References:
FR3097515A12020-12-25
DE102004032536A12006-02-02
US20180232190A12018-08-16
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Claims:
Ansprüche

1) Vorrichtung (101) zur Einstellung einer Komponente (102, 104, 105) eines Kraftfahrzeugs (100); wobei die Vorrichtung (101) eingerichtet ist,

- Behinderungsdaten in Bezug auf eine körperliche Behinderung eines Nutzers (110), insbesondere eines Fahrers, des Fahrzeugs (100) zu ermitteln; und

- zumindest eine Komponente (102, 104, 105) des Fahrzeugs (100) automatisch in Abhängigkeit von den ermittelten Behinderungsdaten einzustellen.

2) Vorrichtung (101) gemäß Anspruch 1, wobei

- das Fahrzeug (100) einen Sensor (103) umfasst, der eingerichtet ist, Sensordaten in Bezug auf den Nutzer (110), insbesondere in Bezug auf die körperliche Behinderung des Nutzers (110), zu erfassen; und

- die Behinderungsdaten auf Basis der Sensordaten des Sensors (103) zu ermitteln.

3) Vorrichtung (101) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Vorrichtung (101) eingerichtet ist,

- Hilfsmitteldaten (112) in Bezug auf ein Hilfsmittel (111) zu ermitteln, das der Nutzer (110) in Bezug auf seine körperliche Behinderung nutzt und/oder mit sich trägt; und

- die Behinderungsdaten auf Basis der Hilfsmitteldaten zu ermitteln.

4) Vorrichtung (101) gemäß Anspruch 3, wobei das Hilfsmittel (111) umfasst,

- eine Prothese;

- ein Hörgerät; und/oder

- eine Brille.

5) Vorrichtung (101) gemäß einem der Ansprüche 3 bis 4, wobei - das Hilfsmittel (111) ausgebildet ist, ein Radiosignal, insbesondere ein RFID-Signal und/oder ein Bluetooth-Signal, mit den Hilfsmitteldaten (112) auszusenden; und

- das Fahrzeug (100) einen Sensor (103) zum Erfassen des Radiosignals umfasst. ) Vorrichtung (101) gemäß einem der Ansprüche, 3 bis 5, wobei die Hilfsmitteldaten (112) anzeigen,

- einen Typ des Hilfsmittels (111); und/oder

- ein oder mehrere Eigenschaften des Hilfsmittels (111); und/oder

- eine Art der körperlichen Behinderung, für die das Hilfsmittel (111) von dem Nutzer (110) verwendet wird. ) Vorrichtung (101) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Vorrichtung (101) eingerichtet ist,

- über eine drahtlose Kommunikationsverbindung eine Daten-Nachricht von einem Anwendergerät, insbesondere von einem Smartphone, des Nutzers (110) zu empfangen; und

- die Behinderungsdaten, insbesondere Hilfsmitteldaten (112) in Bezug auf ein Hilfsmittel (111), das der Nutzer (110) in Bezug auf seine körperliche Behinderung nutzt und/oder mit sich trägt, auf Basis der Daten-Nachricht zu ermitteln. ) Vorrichtung (101) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei

- die Komponente (102, 104, 105) ein Fahrpedal (102) des Fahrzeugs (100) zur Steuerung eines Antriebsmoments eines Antriebsmotors des Fahrzeugs (100) umfasst; und

- die Vorrichtung (101) eingerichtet ist, in Abhängigkeit von den Behinderungsdaten, insbesondere dann, wenn die Behinderungsdaten eine Behinderung eines Beines und/oder eines Fußes des Nutzers (110) anzeigen, das Fahrpedal (102) zu deaktivieren und/oder das Fahrpedal (102) in ein Bremspedal zur Steuerung einer Bremse des Fahrzeugs (100) umzukonfigurieren. ) Vorrichtung (101) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei

- die Komponente (102, 104, 105) ein Bedienelement (105), insbesondere eine Schaltwippe, umfasst, das von dem Nutzer (110) beim Fahren des Fahrzeugs (100) mit ein oder mehreren Fingern betätigbar ist; und

- die Vorrichtung (101) eingerichtet ist, in Abhängigkeit von den Behinderungsdaten, insbesondere dann, wenn die Behinderungsdaten eine Behinderung eines Beines und/oder eines Fußes des Nutzers (110) anzeigen, das Bedienelement (105) mit einer Funktion zur Steuerung eines Antriebsmoments eines Antriebsmotors des Fahrzeugs (100) zu belegen. 0) Vorrichtung (101) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei

- die Komponente (102, 104, 105) eine akustische, optische und/oder haptische Ausgabeeinheit einer Benutzerschnittstelle (104) des Fahrzeugs (100) umfasst; und

- die Vorrichtung (101) eingerichtet ist, die Ausgabeeinheit in Abhängigkeit von den Behinderungsdaten zu konfigurieren, insbesondere dann, wenn die Behinderungsdaten anzeigen, dass der Nutzer (110) eine Höhr- und/oder Sehschwäche als körperliche Behinderung aufweist. 1) Vorrichtung (101) gemäß Anspruch 10, wobei die Vorrichtung (101) eingerichtet ist, die Ausgabeeinheit zu veranlassen, eine Ausgabe des Fahrzeugs (100) direkt an einem Hilfsmittel (111) zu bewirken, das der Nutzer (110) in Bezug auf seine körperliche Behinderung nutzt, wenn die Behinderungsdaten anzeigen, dass der Nutzer (110) eine Höhr- und/oder Sehschwäche als körperliche Behinderung aufweist. ) Vorrichtung (101) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei

- die Vorrichtung (101) eingerichtet ist, ein oder mehrere Betriebsparameter einer Fahrfunktion zur automatisierten Längs- und/oder Querführung des Fahrzeugs (100) in Abhängigkeit von den Behinderungsdaten einzustellen; und

- die ein oder mehreren Betriebsparameter insbesondere umfassen,

- einen Automatisierungsgrad der Fahrfunktion;

- eine maximal zulässige Betriebsdauer der Fahrfunktion; und/oder

- eine maximal zulässige Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs (100) bei Betrieb der Fahrfunktion. ) System (120), das umfasst,

- ein Fahrzeug (100) mit einer Vorrichtung (101), die gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet ist; und

- ein Hilfsmittel (111), das ein Nutzer (110) des Fahrzeugs (110) in Bezug auf seine körperliche Behinderung nutzt und/oder mit sich trägt, und das eingerichtet ist, Hilfsmitteldaten (112) bereitzustellen; wobei die Vorrichtung (101) eingerichtet ist, zumindest eine Komponente (102, 104, 105) des Fahrzeugs (100) automatisch in Abhängigkeit von den Hilfsmitteldaten (112) einzustellen. ) Verfahren (200) zur Einstellung einer Komponente (102, 104, 105) eines Kraftfahrzeugs (100); wobei das Verfahren (200) umfasst,

- Ermitteln (201) von Behinderungsdaten in Bezug auf eine körperliche Behinderung eines Nutzers (110), insbesondere eines Fahrers, des Fahrzeugs (100); und - automatisches Einstellen (202) zumindest einer Komponente (102, 104, 105) des Fahrzeugs (100) in Abhängigkeit von den ermittelten Behinderungsdaten.

Description:
Verfahren und Vorrichtung zur Einstellung einer Fahrzeug-Komponente

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung, die es ermöglichen, eine Komponente eines Kraftfahrzeugs einzustellen, um den Komfort eines Fahrzeug-Nutzers, insbesondere eines Nutzers mit einer physikalischen und/oder körperlichen Behinderung, zu erhöhen.

Ein Fahrzeug kann von einem Menschen mit Behinderung genutzt werden. Das vorliegende Dokument befasst sich mit der technischen Aufgabe, den Komfort und/oder die Sicherheit der Fahrzeug-Nutzung für einen Menschen mit Behinderung in effizienter und zuverlässiger Weise zu erhöhen.

Die Aufgabe wird durch jeden der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen werden u.a. in den abhängigen Ansprüchen beschrieben. Es wird darauf hingewiesen, dass zusätzliche Merkmale eines von einem unabhängigen Patentanspruch abhängigen Patentanspruchs ohne die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs oder nur in Kombination mit einer Teilmenge der Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs eine eigene und von der Kombination sämtlicher Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs unabhängige Erfindung bilden können, die zum Gegenstand eines unabhängigen Anspruchs, einer Teilungsanmeldung oder einer Nachanmeldung gemacht werden kann. Dies gilt in gleicher Weise für in der Beschreibung beschriebene technische Lehren, die eine von den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche unabhängige Erfindung bilden können.

Gemäß einem Aspekt wird eine Vorrichtung zur Einstellung einer Komponente eines Kraftfahrzeugs beschrieben. Beispielhafte Komponenten sind: ein Fahrpedal, ein Lenkrad, ein Bedienelement (z.B. eine Taste oder eine Schaltwippe), eine Ausgabeeinheit (z.B. ein Audiowiedergabegerät), eine Fahrfunktion zum automatisierten Längs- und/oder Querführen des Fahrzeugs, etc. Die Vorrichtung kann eingerichtet sein, automatisch ein oder mehrere Betriebsparameter der jeweiligen Komponente und/oder eine mit der jeweiligen Komponente assoziierte Funktion einzustellen.

Die Vorrichtung ist eingerichtet, Behinderungsdaten in Bezug auf eine körperliche Behinderung eines Nutzers, insbesondere des Fahrers, des Fahrzeugs zu ermitteln. Die Vorrichtung kann z.B. eingerichtet sein, zu erkennen, dass sich ein Nutzer an die Fahrerposition des Fahrzeugs gesetzt hat. Ferner kann die Vorrichtung eingerichtet sein, zu erkennen, dass der Nutzer eine körperliche Behinderung aufweist. Des Weiteren kann der Typ der Behinderung des Nutzers ermittelt werden. Die Behinderungsdaten können den Typ der körperlichen Behinderung des Nutzers anzeigen (z.B. eine Gehhinderung, eine Hörbehinderung, eine Sehbehinderung, etc.).

Das Fahrzeug kann einen Sensor (z.B. einen Radioempfänger und/oder eine Kamera) umfassen, der eingerichtet ist, Sensordaten in Bezug auf den Nutzer, insbesondere in Bezug auf die körperliche Behinderung des Nutzers, zu erfassen. Die Behinderungsdaten können dann in präziser Weise auf Basis der Sensordaten des Sensors ermittelt werden.

Die Vorrichtung kann eingerichtet sein, zu erkennen, dass der Nutzer ein Hilfsmittel in Bezug auf seine körperliche Behinderung nutzt und/oder mit sich trägt. Beispielhafte Hilfsmittel sind: eine Prothese, ein Hörgerät und/oder eine Brille.

Die Vorrichtung kann eingerichtet sein, Hilfsmitteldaten in Bezug auf das Hilfsmittel zu ermitteln. Die Hilfsmitteldaten können z.B. anzeigen: den Typ des Hilfsmittels, und/oder ein oder mehrere Eigenschaften des Hilfsmittels, und/oder eine Art bzw. einen Typ der körperlichen Behinderung, für die das Hilfsmittel von dem Nutzer verwendet wird. Das Hilfsmittel kann ausgebildet sein, ein Radiosignal, insbesondere ein RFID- Signal und/oder ein Bluetooth-Signal, mit den Hilfsmitteldaten auszusenden. Ferner kann das Fahrzeug einen Sensor zum Erfassen des Radiosignals umfassen.

Die Behinderungsdaten können dann in besonders zuverlässiger und präziser Weise auf Basis der Hilfsmitteldaten ermittelt werden.

Die Vorrichtung kann eingerichtet sein, über eine drahtlose Kommunikationsverbindung, z.B. über Bluetooth oder über WLAN, eine Daten- Nachricht von einem Anwendergerät, insbesondere von einem Smartphone, des Nutzers zu empfangen. Die Behinderungsdaten, insbesondere die Hilfsmitteldaten in Bezug auf das Hilfsmittel, das der Nutzer in Bezug auf seine körperliche Behinderung nutzt und/oder mit sich trägt, können dann in besonders effizienter und präziser Weise auf Basis der Daten-Nachricht ermittelt werden.

Beispielsweise können der Nutzer und/oder ein Hersteller des Hilfsmittels, die Hilfsmitteldaten auf dem Anwendergerät, etwa in einer SW-App des Anwendergeräts, hinterlegt haben.

Die Vorrichtung ist ferner eingerichtet, zumindest eine Komponente des Fahrzeugs automatisch in Abhängigkeit von den ermittelten Behinderungsdaten einzustellen. Durch die automatische Berücksichtigung von Behinderungsdaten bei der Konfiguration von ein oder mehreren Komponenten des Fahrzeugs können der Komfort und die Sicherheit des Fahrzeugs in effizienter und zuverlässiger Weise erhöht werden.

Die einstellbare Komponente kann das Fahrpedal des Fahrzeugs zur Steuerung des Antriebsmoments des Antriebsmotors des Fahrzeugs umfassen. Die Vorrichtung kann eingerichtet sein, in Abhängigkeit von den Behinderungsdaten, insbesondere dann, wenn die Behinderungsdaten eine Behinderung eines Beines und/oder eines Fußes des Nutzers anzeigen, das Fahrpedal zu deaktivieren und/oder das Fahrpedal in ein Bremspedal zur Steuerung einer Bremse des Fahrzeugs umzukonfigurieren.

Alternativ oder ergänzend kann die Komponente ein Bedienelement, insbesondere eine Schaltwippe und/oder eine Taste, umfassen, das von dem Nutzer beim Fahren des Fahrzeugs mit ein oder mehreren Fingern betätigbar ist. Das Bedienelement kann z.B. an dem Lenkrad des Fahrzeugs angeordnet sein. Die Vorrichtung kann eingerichtet sein, in Abhängigkeit von den Behinderungsdaten, insbesondere dann, wenn die Behinderungsdaten eine Behinderung eines Beines und/oder eines Fußes des Nutzers anzeigen, das Bedienelement mit einer Funktion zur Steuerung des Antriebsmoments eines Antriebsmotors des Fahrzeugs zu belegen.

Alternativ oder ergänzend kann die Komponente eine akustische, optische und/oder haptische Ausgabeeinheit (z.B. ein Audiowiedergabesystem) der Benutzerschnittstelle des Fahrzeugs umfassen. Die Vorrichtung kann eingerichtet sein, die Ausgabeeinheit in Abhängigkeit von den Behinderungsdaten zu konfigurieren, insbesondere dann, wenn die Behinderungsdaten anzeigen, dass der Nutzer eine Höhr- und/oder Sehschwäche als körperliche Behinderung aufweist.

Die Vorrichtung kann insbesondere eingerichtet sein, die Ausgabeeinheit zu veranlassen, eine Ausgabe des Fahrzeugs (z.B. die Wiedergabe eines Audiosignals) direkt an dem Hilfsmittel (z.B. an dem Hörgerät) zu bewirken, das der Nutzer in Bezug auf seine körperliche Behinderung nutzt, wenn die Behinderungsdaten anzeigen, dass der Nutzer eine Höhr- und/oder Sehschwäche als körperliche Behinderung aufweist.

Alternativ oder ergänzend kann die Vorrichtung eingerichtet sein, ein oder mehrere Betriebsparameter der Fahrfunktion zur automatisierten Längs- und/oder Querführung des Fahrzeugs in Abhängigkeit von den Behinderungsdaten einzustellen. Beispielhafte Betriebsparameter sind: der Automatisierungsgrad (z.B. der SAE-Level) der Fahrfunktion, die maximal zulässige Betriebsdauer der Fahrfunktion für den Nutzer, und/oder die maximal zulässige Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs bei Betrieb der Fahrfunktion.

Durch ein oder mehrere der o.g. Maßnahmen können der Komfort und die Sicherheit des Fahrzeugs in besonderem Maße erhöht werden.

Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein (Straßen-) Kraftfahrzeug (insbesondere ein Personenkraftwagen oder ein Lastkraftwagen oder ein Bus oder ein Motorrad) beschrieben, das die in diesem Dokument beschriebene Vorrichtung umfasst.

Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein System beschrieben, das ein Fahrzeug mit einer Vorrichtung umfasst, die wie in diesem Dokument beschrieben ausgebildet ist. Das System kann ferner ein Hilfsmittel umfassen, das ein Nutzer des Fahrzeugs in Bezug auf seine körperliche Behinderung nutzt und/oder mit sich trägt, und das ggf. eingerichtet ist, Hilfsmitteldaten bereitzustellen. Die Vorrichtung kann eingerichtet sein, zumindest eine Komponente des Fahrzeugs automatisch in Abhängigkeit von den Hilfsmitteldaten einzustellen.

Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren zur Einstellung einer Komponente eines Kraftfahrzeugs beschrieben. Das Verfahren umfasst das Ermitteln von Behinderungsdaten in Bezug auf eine körperliche Behinderung eines Nutzers, insbesondere des Fahrers, des Fahrzeugs. Des Weiteren umfasst das Verfahren das automatische Einstellen zumindest einer Komponente des Fahrzeugs in Abhängigkeit von den ermittelten Behinderungsdaten.

Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Software (SW) Programm beschrieben. Das SW Programm kann eingerichtet werden, um auf einem Prozessor (z.B. auf einem Steuergerät eines Fahrzeugs) ausgeführt zu werden, und um dadurch das in diesem Dokument beschriebene Verfahren auszuführen. Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Speichermedium beschrieben. Das Speichermedium kann ein SW Programm umfassen, welches eingerichtet ist, um auf einem Prozessor ausgeführt zu werden, und um dadurch das in diesem Dokument beschriebene Verfahren auszuführen.

Es ist zu beachten, dass die in diesem Dokument beschriebenen Verfahren, Vorrichtungen und Systeme sowohl alleine, als auch in Kombination mit anderen in diesem Dokument beschriebenen Verfahren, Vorrichtungen und Systemen verwendet werden können. Des Weiteren können jegliche Aspekte der in diesem Dokument beschriebenen Verfahren, Vorrichtungen und Systemen in vielfältiger Weise miteinander kombiniert werden. Insbesondere können die Merkmale der Ansprüche in vielfältiger Weise miteinander kombiniert werden. Ferner sind in Klammern aufgeführte Merkmale als optionale Merkmale zu verstehen.

Im Weiteren wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Dabei zeigen

Figur 1 ein beispielhaftes Fahrzeug mit ein oder mehreren einstellbaren Komponenten; und

Figur 2 ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens zur Einstellung einer Komponente eines Fahrzeugs.

Wie eingangs dargelegt, befasst sich das vorliegende Dokument mit der Erhöhung des Komforts und/oder der Sicherheit eines Kraftfahrzeugs. In diesem Zusammenhang zeigt Fig. 1 ein beispielhaftes Fahrzeug 100, das unterschiedliche einstellbare Komponenten 102, 104, 105 aufweist, wie z.B.

• ein Brems- und/oder Fahrpedal 102 des Fahrzeugs 100, dessen Position einstellbar ist und/oder das deaktivierbar ist;

• ein oder mehrere Bedienelemente 105 am Lenkrad des Fahrzeugs 100, die für ein oder mehrere Funktionen des Fahrzeugs 100 konfigurierbar sind, z.B. um das Fahrzeug 100 zu beschleunigen oder abzubremsen; und/oder • eine Benutzerschnittstelle 104 des Fahrzeugs 100 mit ein oder mehreren Eingabeelementen und/oder ein oder mehreren Ausgabeelementen, bei der z.B. die Form der Ausgabe eines von dem Fahrzeug 100 bewirkten Audiosignals konfigurierbar ist.

Das Fahrzeug 100 kann ggf. von einem Nutzer 110 genutzt werden, der eine körperliche Behinderung aufweist. Dabei kann der Nutzer 110 der Fahrer oder ein Mitfahrer des Fahrzeugs 100 sein. Der Nutzer 110 kann ein Hilfsmittel 111 in Bezug auf die körperliche Behinderung des Nutzers 110 aufweisen. Beispielhafte Hilfsmittel 111 sind,

• eine Prothese, z.B. eine Beinprothese, eine Handprothese, eine Hüftprothese, etc.;

• ein Hörgerät; und/oder

• eine Brille.

Das Fahrzeug 100 kann zumindest einen Sensor 103 umfassen, der eingerichtet ist, Sensordaten in Bezug auf die körperliche Behinderung, insbesondere in Bezug auf das Hilfsmittel 111, des Nutzers 110 des Fahrzeugs 100 zu erfassen. Das Hilfsmittel 111 kann z.B. ausgebildet sein, Hilfsmitteldaten 112 in Bezug auf das Hilfsmittel 111 auszusenden, die von dem Sensor 103 des Fahrzeugs 100 erfasst werden können. Beispielsweise kann das Hilfsmittel 111 einen RFID (radiofrequency identification) Chip aufweisen, der ausgebildet ist, ein Radiosignal mit den Hilfsmitteldaten 112 auszusenden. Die Hilfsmitteldaten 112 können z.B. anzeigen,

• die Tatsache, dass der Nutzer 110 ein Hilfsmittel 111 aufweist;

• den Typ des Hilfsmittels 111; und/oder

• ein oder mehrere Eigenschaften des Hilfsmittels 111.

Eine (Steuer-) Vorrichtung 101 des Fahrzeugs 100 kann eingerichtet sein, ein oder mehreren Komponenten 102, 104, 105 des Fahrzeugs 100 automatisch auf Basis der Hilfsmitteldaten 112 einzustellen und/oder zu konfigurieren. Beispielsweise kann eine Ausgabeeinheit der Benutzerschnittstelle 104 derart eingestellt werden, dass ein von der Ausgabeeinheit wiedergegebenes Audiosignal besonders zuverlässig von dem Hörgerät 111 des Nutzers 100 wahrgenommen werden kann. In einem weiteren Beispiel kann das Fahrpedal 102 des Fahrzeugs 100 deaktiviert werden, und es kann ein Bedien element 105 am Lenkrad des Fahrzeugs 100 zur Einstellung des Antriebsmoments des Fahrzeugs 100 konfiguriert werden, wenn auf Basis der Hilfsmitteldaten 112 erkannt wird, dass der Nutzer 110 eine Beinprothese 111 aufweist. So können der Komfort und die Sicherheit des Fahrzeugs 100 für Menschen mit Behinderung erhöht werden.

Das Fahrzeug 100 und das Hilfsmittel 111 können Teil eines übergeordneten Systems 120 sein.

Es kann somit eine Programmierung von Funktionen und/oder Aktionen für spezifische Anpassungen für Menschen 110 mit Behinderung erfolgen. In diesem Zusammenhang kann ggf. der Umfang der automatisierten Längs- und/oder Querführung des Fahrzeugs 100 angepasst werden.

Das Fahrzeug 100 kann z.B. von einer Person 110 genutzt werden, die eine Beinprothese als Hilfsmittel 111 aufweist. Alternativ oder ergänzend kann das Fahrzeug 100 z.B. von einer Person 110 genutzt werden, die ein Hörgerät als Hilfsmittel 111 aufweist.

Die Vorrichtung 101 des Fahrzeugs 100 kann eingerichtet sein, zu erkennen, dass die Peron 110 mit dem Hörgerät auf dem Fahrersitzt sitzt. Es kann ggf. automatisch eine Kommunikationsverbindung (etwa über Bluetooth) zwischen der Benutzerschnittstelle 104 des Fahrzeugs und dem Hörgerät 111 aufgebaut werden. Akustische Warnungen und/oder Ausgaben des Navigationssystems und/oder eine Musikwiedergabe können dann ggf. direkt an das Hörgerät 111 übertragen werden (ggf. zusätzlich zu einer Wiedergabe über ein oder mehrere Lautsprecher des Fahrzeugs 100). Ferner kann (z.B. auf Anfrage) ein autonomes Fahren des Fahrzeugs 100 ermöglicht werden.

Die Vorrichtung 101 kann eingerichtet sein, zu erkennen, dass eine Person 110 mit einer Beinprothese 111 das Fahrzeug 100 betritt (als Fahrer). Dies kann z.B. auf Basis einer Bluetooth Kommunikation des Fahrzeugs 100 mit der Prothese 111 und/oder auf Basis von RFID / NFC (Near Field Communication) erkannt werden. Es kann dann automatisch das Fahrpedal 102 des Fahrzeugs 100 deaktiviert werden. Ggf. kann das Fahrpedal 102 zu einem weiteren Bremspedal konfiguriert werden, um das Bremsen für die Person 110 zu erleichtern. Ferner kann bewirkt werden, dass eine Schaltwippe 105 am Lenkrad zur Steuerung der Beschleunigung des Fahrzeugs 100 genutzt werden kann. Ggf. kann eine Einschränkung der autonomen Fahrfunktion des Fahrzeugs 100 bewirkt werden (z.B. auf eine bestimmte Maximalgeschwindigkeit und/oder auf eine bestimmte Nutzungsdauer).

Fig. 2 zeigt ein beispielhaftes (ggf. Computer-implementiertes) Verfahren 200 zur Einstellung einer Komponente 102, 104, 105 eines Kraftfahrzeugs 100. Das Verfahren 200 umfasst das Ermitteln 201 von Behinderungsdaten in Bezug auf eine körperliche Behinderung eines Nutzers 110, insbesondere des Fahrers, des Fahrzeugs 100. Die Behinderungsdaten können den Typ der Behinderung des Nutzers 110 anzeigen, z.B. eine Behinderung an einem Bein und/oder Fuss, eine Hörschwäche, eine Sehschwäche, eine Behinderung an einem Arm und/oder an einer Hand, etc.

Der Nutzer 110 kann ggf. ein Hilfsmittel 111 in Bezug auf die körperliche Behinderung nutzen. Das Hilfsmittel 111 kann ausgebildet sein, ein Radiosignal mit Hilfsmitteldaten 112 in Bezug auf das von dem Nutzer 110 verwendete, insbesondere getragene, Hilfsmittel 111 auszusenden. Die Behinderungsdaten können auf Basis der Hilfsmitteldaten 112 ermittelt werden. Insbesondere können die Behinderungsdaten den Hilfsmitteldaten 112 entsprechen. Das Verfahren 200 umfasst ferner das automatische Einstellen 202 zumindest einer Komponente 102, 104, 105 des Fahrzeugs 100 in Abhängigkeit von den ermittelten Behinderungsdaten. Beispielhafte Komponenten 102, 104, 105 sind: ein Fahrpedal 102, ein Lenkrad, eine Benutzerschnittstelle 104, ein Bedienelement 105, etc.

Durch die in diesem Dokument beschriebenen Maßnahmen können der Komfort und die Sicherheit eines Fahrzeugs 100 für Menschen 110 mit Behinderung in effizienter und zuverlässiger Weise erhöht werden.

Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt. Insbesondere ist zu beachten, dass die Beschreibung und die Figuren nur beispielhaft das Prinzip der vorgeschlagenen Verfahren, Vorrichtungen und Systeme veranschaulichen sollen.