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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND DEVICE FOR BACK-TRACING VALUABLE DOCUMENTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2009/053077
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and a device for back-tracing forged valuable documents, by means of which the depositor of a forged valuable document may be identified. When the valuable document is deposited, the depositor is anonymous; therefore, no personal data of the depositor are known. However, image data of the depositor are captured during the deposit process. After the deposited valuable document has been identified as a forgery, the transaction data of the deposit process of the forgery are determined, from which the image data associated with the depositor are determined.

Inventors:
STEIDL HELMUT (DE)
Application Number:
PCT/EP2008/008991
Publication Date:
April 30, 2009
Filing Date:
October 23, 2008
Export Citation:
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Assignee:
GIESECKE & DEVRIENT GMBH (DE)
STEIDL HELMUT (DE)
International Classes:
G07D11/00; G07F17/32
Foreign References:
US6731778B12004-05-04
US6550671B12003-04-22
US20070172106A12007-07-26
US20050119048A12005-06-02
Attorney, Agent or Firm:
KLUNKER.SCHMITT-NILSON.HIRSCH (München, DE)
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Claims:

P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Verfahren zur Rückverfolgung eines Wertdokuments mit den Schritten: a) Annahme eines Wertdokuments (7), mit den Teilschritten: - Einzahlen des Wertdokuments (7) durch einen Einzahler (4), wobei der Einzahler (4) anonym ist,

- Durchführen einer Prüfung des Wertdokuments (7) und Speichern von Wertdokumentdaten (W) und Transaktionsdaten (T) der Einzahlung,

- Aufnehmen von Bildinformationen (B) des Einzahlers (4) und Verknüp- fen der aufgenommenen Bildinformationen (B) mit Aufnahmedaten

(A), b) Rückverfolgung des Wertdokuments (7), mit den Teilschritten:

- Bestimmen der Transaktionsdaten (T) des Wertdokuments (7),

- Bestimmen der Aufnahmedaten (A) des Wertdokuments (7) aus den Transaktionsdaten (T),

- Auswählen der mit den Aufnahmedaten (A) verknüpften Bildinformationen (B) des Einzahlers (4).

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Transak- tionsdaten (T) zumindest eine Angabe zu einer Einzahlzeit und zumindest eine Angabe zu einem Einzahlort und/ oder zu einem Einzahlgerät (2, 14) beinhalten.

3. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Transaktionsdaten (T) keine Information über die Identität des Einzahlers (4) enthalten, insbesondere keine persönlichen Daten des Einzahlers (4).

4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmedaten (A) zumindest eine Angabe zu einem Aufnahmeort und zumindest eine Angabe zu einer Aufnahmezeit der Bildinformationen (B) enthalten.

5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Wertdokument (7) für ein Glücksspiel, insbesondere als Spieleinsatz, eingezahlt wird.

6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Wertdokument (7) im Rahmen einer finanziellen Transaktion eingezahlt wird, insbesondere zum Aufladen eines Guthabens oder zum Bezahlen von Waren oder Dienstleistungen.

7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Wertdokument (7) bei der Prüfung identifiziert wird, wobei die Wertdokumentdaten (W) mit einer Identifizierungsinformation (I) verknüpft werden.

8. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass, zum Bestimmen der Transaktionsdaten (T) die Wertdokumentdaten (W) ausgewählt werden, die mit der Identifizierungsinformation (I) verknüpft sind.

9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Prüfung eine erste Prüfung ist und die Wertdokumentdaten (W) erste Wertdokumentdaten (Wl) sind, wobei bei der ersten Prüfung die ersten Wertdokumentdaten (Wl) des Wertdokuments (7)

und bei einer zweiten Prüfung zweite Wertdokumentdaten (W2) des Wertdokuments (7) ermittelt werden.

10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Wert- dokument (7) bei der zweiten Prüfung identifiziert wird, wobei die zweiten Wertdokumentdaten (W2) mit einer Identifizierungsinformation (I) verknüpft werden.

11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass, zum Bestimmen der Transaktionsdaten (T), die zweiten Wertdokumentdaten

(W) ausgewählt werden, die mit der Identifizierungsinformation (I) verknüpft sind.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zum Bestimmen der Transaktionsdaten (T) die zweiten Wertdokumentdaten (W2) mit den ersten Wertdokumentdaten (Wl) verglichen werden.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Prüfung bei oder unmittelbar nach dem Einzahlen des Wertdokuments (7) stattfindet und die zweite Prüfung bei einer nachfolgenden Bearbeitung des Wertdokuments (7) stattfindet.

14. Verfahren nach Anspruch 7 bis 8 oder 10 bis 13, dadurch gekennzeich- net, dass beim Identifizieren des Wertdokuments (7) eine bestimmte Eigenschaft des Wertdokuments (7) festgestellt wird, die insbesondere eine Echtheit des Wertdokuments (7) betrifft.

15. Vorrichtung zur Rückverfolgung eines Wertdokuments (7) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, mit zumindest einem Einzahlgerät (2, 14), in welches das Wertdokument (7) durch einen Einzahler (4) eingezahlt wird, wobei der Einzahler (4) anonym ist, und mit zumindest einer Kamera (15, 16, 17, 18) zum Aufnehmen von Bildinformationen (B) des Einzahlers (4).

Description:

Verfahren und Vorrichtung zur Rückverfolgung von Wertdokumenten

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Rückverfolgung von Wertdokumenten, insbesondere zur Rückverfolgung gefälschter Wertdokumente, und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

Aus dem Stand der Technik sind Verfahren zur Rückverfolgung gefälschter Wertdokumente bekannt, durch die eingezahlte Wertdokumente nachträglich dem Einzahler zugeordnet werden können. Falls beispielsweise eine falsche Banknote an einem Einzahlautomaten eingezahlt wird und sich bei einer späteren, genauen Echtheitsprüfung der Banknote herausstellt, dass die- se gefälscht ist, kann zur Rückverfolgung ein Vergleich der Banknotendaten der Fälschung mit den Daten der an dem Einzahlautomaten eingezahlten Banknoten durchgeführt werden. Bei übereinstimmung der Banknotendaten, z.B. der Seriennummer oder auch der von den Sensoren gemessenen Bilddaten, kann die Fälschung einem bestimmten Einzahlungsvorgang zu- geordnet werden. Falls sich der Einzahler der Fälschung bei der Einzahlung identifiziert hat, beispielsweise durch Eingabe seiner Kontonummer oder Einführen seiner Bankkarte, kann aus den Daten des Einzahlungsvorgangs auch der Einzahler des Wertdokuments ermittelt werden.

Bei den bisher bekannten Rückverfolgungsverfahren lässt sich der Einzahler nur dann ermitteln, wenn dieser sich bei der Einzahlung identifiziert hat. Es gibt jedoch auch Einzahlvorgänge, bei denen sich der Einzahler nicht identifiziert, so z.B. bei Einzahlung von Bargeld für ein Glücksspiel im Spielkasino. Trotz einer Videoüberwachung des Spieltische bleibt der Einzahler einer Fäl- schung in einem Kasino häufig unbekannt, da die Fälschung oft erst zu einem späteren Zeitpunkt erkannt wird. Auch bei Eingabe der Banknoten in ein Einzahlgerät, das die eingezahlten Banknoten gleich am Spieltisch prüft, werden die Fälschungen in vielen Fällen nicht erkannt. Denn um den Spiel-

betrieb nicht unnötig zu stören, werden die Einzahlgeräte so konfiguriert, dass echte Banknoten möglichst nicht zurückgewiesen werden. Diese Konfiguration hat jedoch andererseits zur Folge, dass das Einzahlgerät auch mehr Fälschungen akzeptiert. Die Annahme vieler Fälschungen kann für den Ka- sinobetreiber einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden darstellen.

Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Rückverfolgung von Wertdokumenten anzugeben, bei deren Einzahlung der Einzahler anonym ist.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. In davon abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung angegeben.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird in einem ersten Teil ein Wertdokument angenommen und in einem zweiten Teil eine Rückverfolgung des Wertdokuments durchgeführt.

Die Annahme des Wertdokuments umfasst einen ersten Teilschritt, in dem das Wertdokument durch einen Einzahler eingezahlt wird, beispielsweise in ein Einzahlgerät. Das Einzahlen des Wertdokuments beinhaltet beispielsweise die übergabe des Wertdokuments von dem Einzahler, z.B. von einem Teilnehmer an einem Glücksspiel, an einen Empfänger, z.B. an einen Croupier an einem Spieltisch. Das Wertdokument wird von dem Empfänger z.B. in ein Einzahlgerät eingegeben, das zur Aufnahme, Prüfung und Aufbewahrung von eingezahlten Wertdokumenten verwendet wird. Es kann aber von dem Einzahler auch persönlich in ein Einzahlgerät eingegeben werden. Beispielsweise kann das Einzahlgerät als Spielgerät ausgebildet sein. Es kann auch als Terminal für finanzielle Transaktionen ausgebildet sein.

In einem zweiten Teilschritt der Annahme wird eine Prüfung des Wertdo kuments durchgeführt, die z.B. eine Echtheitsprüfung des Wertdokuments umfasst. Die Prüfung kann mit Hilfe von Sensoren erfolgen, die in dem Ein- zahlgerät angeordnet sind. Bei der Prüfung werden Wertdokumentdaten des eingezahlten Wertdokuments ermittelt, die zusammen mit Transaktionsdaten der Einzahlung gespeichert werden. Mit dem Einzahlgerät können eine Vielzahl von Wertdokumentdaten und von Transaktionsdaten einer Vielzahl von eingezahlten Wertdokumenten gespeichert werden. Die Wertdokument- und/ oder Transaktionsdaten können auch zu einer anderen Speichereinrichtung außerhalb des Einzahlgeräts übertragen werden. Die Transaktionsdaten enthalten insbesondere Angaben zur Einzahlzeit und zum Einzahlort und/ oder eine Angabe zu dem Einzahlgerät, beispielsweise Datum und Uhrzeit der Einzahlung sowie Standort oder auch Bezeichnung des Einzahl- geräts. Die Wertdokumentdaten enthalten beispielsweise eine Seriennummer des Wertdokuments, den Nennwert des Wertdokuments, die Art des Wertdokuments, bei Banknoten z.B. die Denomination und die Währung, und vorzugsweise auch Sensormessdaten. Die Sensormessdaten des Wertdokuments sind charakteristisch für das jeweilige Wertdokument und können z.B. Bilddaten des Wertdokuments aufweisen. Die Wertdokumentdaten und die Transaktionsdaten werden gespeichert und miteinander verknüpft. Durch die Verknüpfung können zu einem späteren Zeitpunkt zu bestimmten Wertdokumentdaten die zugehörigen Transaktionsdaten ermittelt werden. Zum Verknüpfen kann insbesondere mit den Wertdokumentdaten jedes ein- gezahlten Wertdokuments eine Information darüber abgespeichert werden, im Rahmen welcher Transaktion das Wertdokument eingezahlt wurde.

In einem dritten Teilschritt der Annahme werden Bildinformationen des Einzahlers aufgenommen, beispielsweise Bildinformationen, die den Einzahl-

Vorgang, insbesondere die übergabe des Wertdokuments an den Empfänger und/ oder die Einzahlung in das Einzahlgerät beinhalten. Die Bildinformationen können mit einer oder mehrerer Kameras, z.B. digitale oder analoge Videokameras oder Fotokameras aufgenommen werden, die zur Beobach- tung des Einzahlers eingesetzt werden. Die Bildinformationen werden mit Aufnahmedaten verknüpft, damit zu einem späteren Zeitpunkt zu bestimmten Aufnahmedaten die zugehörigen Bildinformationen ermittelt werden können. Die Aufhahmedaten beinhalten insbesondere eine Aufnahmezeit und einen Aufnahmeort, z.B. das Datum und die Uhrzeit der Aufnahme so- wie eine Angabe zum Einzahlgerät und/ oder zum Standort oder der Nummer der Kamera und/ oder des beobachteten Einzahlgeräts und/ oder Spiel- tischs. Die aufgenommenen Bildinformationen können mit den Aufnahmedaten gekennzeichnet werden, insbesondere mit einer Angabe zur Aufnahmezeit und zum Aufnahmeort. Die Aufnahmedaten und die Bildinformatio- nen werden jedoch ohne Verknüpfung zu den Transaktionsdaten und den Wertdokumentdaten abgespeichert. Die Bildinformationen können mit den Aufnahmedaten gekennzeichnet und/ oder mit diesen zusammen abgespeichert werden, z.B. durch Hinzufügen eines Dateinamens der Bildinformationen zu den Aufnahmedaten. Alternativ oder zusätzlich kann auch ein Spei- chermedium zum Speichern der Bildinformationen, z.B. eine Speicherkarte oder eine Videokassette, mit der Aufnahmezeit, z.B. dem Datum, und dem Aufnahmeort, z.B. einer Angabe zum Einzahlgerät, gekennzeichnet werden. Eine längerfristige Aufbewahrung der Bildinformationen, beispielsweise bis nach Betriebsschluss und/ oder über mehrere Tage und/ oder Wochen, kann in Abhängigkeit eines Ergebnisses der Prüfung erfolgen.

Der Einzahler des Wertdokuments ist anonym. Der Einzahler muss sich bei der Annahme des Wertdokuments, insbesondere vor oder beim Einzahlen, beim Speichern der Wertdokumentdaten und der Transaktionsdaten, nicht

identifizieren. Die Identität des Einzahlers, insbesondere persönliche Daten des Einzahlers, ist bei der Annahme des Wertdokuments noch nicht bekannt und wird erst mit Hilfe der Rückverfolgung ermittelt. Weder die Wertdokumentdaten noch die Transaktionsdaten enthalten eine Information über die Identität des Einzahlers des Wertdokuments, insbesondere keine persönlichen Daten des Einzahlers. Bei der Annahme wird auch keine Verknüpfung oder Zuordnung zwischen den Bildinformationen des Einzahlers und den Transaktionsdaten oder den Wertdokumentdaten hergestellt und es werden auch keine Informationen über die Identität des Einzahlers abgespeichert. Vor der Rückverfolgung besteht keine Verknüpfung zwischen den Wertdokumentdaten sowie den Transaktionsdaten einerseits und den Annahmedaten sowie den Bildinformationen des Einzahlers andererseits. Informationen über die Identität des Einzahlers sind Informationen, die den Einzahler unmittelbar identifizieren, so z.B. persönliche Daten wie Name des Einzahlers, insbesondere mit Adresse und/ oder Geburtsdatum, Ausweisnummer, Kundennummer, Kontonummer, biometrische Daten etc. Erst beim Schritt der Rückverfolgung wird eine Verknüpfung der Transaktionsdaten und/ oder der Wertdokumentdaten mit den Annahmedaten und/ oder den Bildinformationen des Einzahlers hergestellt.

In einem ersten Ausführungsbeispiel wird das Wertdokument bei dessen Prüfung identifiziert, die bei oder unmittelbar nach der Einzahlung erfolgt, insbesondere durch das Einzahlgerät. Dabei wird eine bestimmte Eigenschaft des Wertdokuments festgestellt, die beispielsweise die Echtheit des Wertdo- kuments betrifft. Die Eigenschaft kann aber auch das Aufweisen einer bestimmten Seriennummer und/ oder bestimmter weiterer Merkmale des Wertdokuments betreffen. Beim Identifizieren werden die Wertdokumentdaten mit einer Identifizierungsinformation verknüpft und/ oder gekennzeichnet. Die Identifizierungsinformation ist beispielsweise eine Angabe zur Echt-

heit des Wertdokuments, z.B. echt, fälschungsverdächtig oder gefälscht. Die Wertdokumentdaten können z.B. durch ein Fälschungsflag gekennzeichnet werden. Die Eigenschaft kann aber auch das Aufweisen einer bestimmten Seriennummer und/ oder bestimmter weiterer Merkmale des Wertdoku- ments betreffen, so z.B. bestimmte Sensormessdaten. In einer speziellen Ausführungsform werden die Bildinformationen nur dann aufbewahrt, wenn eine bestimmte Identifizierungsinformation festgestellt wurde, insbesondere falls das Wertdokument als Fälschung erkannt wird und/ oder bei Verdacht auf Fälschung.

In einem zweiten Ausführungsbeispiel wird eine erste Prüfung des Wertdokuments bei oder unmittelbar nach der Einzahlung durchgeführt, insbesondere durch das Einzahlgerät, und eine zweite Prüfung bei einer nachfolgenden Bearbeitung des Wertdokuments. Die nachfolgende Wertdokumentbe- arbeitung erfolgt durch ein anderes Gerät, z.B. eine Einzahlstation in einem Kasino, in einem Cash-Center, oder eine Banknotenbearbeitungsmaschine einer Bank, z.B. einer Geschäftsbank oder Zentralbank. Bei der ersten Prüfung werden erste Wertdokumentdaten ermittelt und bei der zweiten Prüfung zweite Wertdokumentdaten. In dem zweiten Ausführungsbeispiel wird das Wertdokument bei der zweiten Prüfung identifiziert, wobei die zweiten Wertdokumentdaten mit einer Identifizierungsinformation verknüpft und/ oder gekennzeichnet werden. Zusätzlich kann das Wertdokument auch bei der ersten Prüfung identifiziert werden, insbesondere mit einer anderen Identifizierungsinformation als bei der zweiten Prüfung. Beispielsweise wird das Wertdokument bei der ersten Prüfung als echt oder fälschungsverdächtig identifiziert und bei der zweiten Prüfung als Fälschung. Bei der Identifizierung wird, wie im ersten Ausführungsbeispiel, eine bestimmte Eigenschaft des Wertdokuments festgestellt, die beispielsweise die Echtheit des Wertdokuments, das Aufweisen einer bestimmten Seriennummer und/ oder

bestimmter weiterer Merkmale des Wertdokuments betreffen, vgl. die Beispiele zur Identifizierungsinformation des ersten Ausführungsbeispiels.

Im zweiten Teil des Verfahrens erfolgt die Rückverfolgung des Wertdoku- ments. In einem ersten Teilschritt werden zur Rückverfolgung des Wertdokuments die Transaktionsdaten bestimmt, insbesondere die Transaktionsdaten des identifizierten Wertdokuments. Als identifiziertes Wertdokument wird das durch den Einzahler eingezahlte Wertdokument nach der Identifizierung bezeichnet. Im ersten Ausführungsbeispiel werden diejenigen Wert- dokumentdaten ausgewählt, die mit einer bestimmten Identifizierungsinformation verknüpft sind, und die mit diesen Wertdokumentdaten verknüpften Transaktionsdaten bestimmt. Im ersten Ausführungsbeispiel werden z.B. die Wertdokumentdaten einer eingezahlten Fälschung ausgewählt, die bei oder unmittelbar nach der Einzahlung als Fälschung identifiziert wor- den ist.

Auch im zweiten Ausführungsbeispiel werden zur Rückverfolgung des Wertdokuments die Transaktionsdaten bestimmt, beispielsweise die Transaktionsdaten des eingezahlten Wertdokuments, das bei der nachfolgenden Bearbeitung als Fälschung identifiziert wurde. Zur Bestimmung der Transaktionsdaten des Wertdokuments werden im zweiten Ausführungsbeispiel zunächst diejenigen zweiten Wertdokumentdaten ausgewählt, die mit einer bestimmten Identifizierungsinformation verknüpft sind. Die zweiten Wertdokumentdaten des Wertdokuments, das bei der zweiten Prüfung identifi- ziert wurde, werden mit einer Vielzahl von Wertdokumentdaten verglichen, die bei der ersten Prüfung ermittelt wurden. Das Vergleichen kann insbesondere durch das Einzahlgerät der ersten Prüfung erfolgen. Zu der Vielzahl von Wertdokumentdaten gehören auch die ersten Wertdokumentdaten des Wertdokuments. Bei hinreichender ähnlichkeit der ersten und zweiten

Wertdokumentdaten wird festgestellt, dass diese zum selben Wertdokument gehören und die ersten und zweiten Wertdokumentdaten einander zugeordnet. Als Maß für die ähnlichkeit kann ein Abstand der ersten und zweiten Wertdokumentdaten im Merkmalsraum verwendet werden. Ausgehend von den zweiten Wertdokumentdaten, die mit einer bestimmten Identifizierungsinformation verknüpft sind, werden die diesen zugeordneten ersten Wertdokumentdaten ausgewählt und die Trankaktionsdaten bestimmt, die mit den ersten Wertdokumentdaten verknüpft sind.

Zur Rückverfolgung des Wertdokuments werden, nach dem Bestimmen der Transaktionsdaten des Wertdokuments, aus den Transaktionsdaten die Aufnahmedaten bestimmt. Die Aufnahmedaten enthalten zumindest eine Angabe zur Aufnahmezeit und zum Aufnahmeort. Insbesondere wird aus der Einzahlzeit eine Aufnahmezeit, z.B. ein Aufnahmedatum und eine Zeitspan- ne der Aufnahme bestimmt, und aus dem Einzahlort und/ oder aus der Angabe zum Einzahlgerät ein Aufnahmeort, z.B. eine Angabe zum Standort der Kamera und/ oder des Einzahlgeräts und/ oder des Spieltische. Die Aufnahmedaten, die aus den Transaktionsdaten bestimmt werden, und die Aufnahmedaten, die mit den Bildinformationen verknüpft wurden, enthalten jeweils zumindest eine Angabe zum Aufnahmeort und zur Aufnahmezeit. Die Gestalt oder das Format dieser Aufnahmedaten kann, muss aber nicht identisch sein. Beispielsweise kann die Aufnahmeuhrzeit laufend in die Bildinformationen eingeblendet sein, wohingegen aus den Transaktionsdaten als Aufnahmezeit eine bestimmte Zeitspanne ermittelt wird. Beim Bestimmen der Transaktionsdaten und/ oder Aufnahmedaten im Rahmen der Rückverfolgung kann auch nur ein Teil der bei der Annahme des Wertdokuments gespeicherten Transaktionsdaten und/ oder Aufnahmedaten bestimmt werden. Das Bestimmen der Aufnahmedaten aus den Transaktionsdaten und das Ermitteln der Bildinformationen erfolgt in Abhängigkeit eines Ergebnis-

ses der Identifizierung. Die Rückverfolgung wird insbesondere nur für Wertdokumente durchgeführt, die eine vorbestimmte Identifizierungsinformation aufweisen, insbesondere die als Fälschung identifiziert wurden.

In einem weiteren Teilschritt der Rückverfolgung werden anschließend die mit den Aufnahmedaten verknüpften Bildinformationen ausgewählt. Dabei werden die Bildinformationen ausgewählt, die zu der Aufnahmezeit an dem Aufnahmeort aufgenommen wurden. Die Bildinformationen werden insbesondere aus einer Vielzahl von Bildinformationen verschiedener Einzah- lungsvorgänge ausgewählt. Die Bildinformationen sind z.B. Videoaufnahmen einer oder mehrerer Videokameras, mit denen der Einzahler des Wertdokuments beim Einzahlvorgang aufgenommen wurde. Im weiteren Verlauf der Rückverfolgung können die Bildinformationen des Einzahlers mit dem Inhalt von Personen-Datenbanken verglichen werden, z.B. einer Kunden- Datenbank oder einer Personen-Datenbank bei der Polizei. In der Personen- Datenbank können Bilder der Personen abgespeichert sein, mit denen die Bildinformationen verglichen werden. Die bei der Rückverfolgung ausgewählten Bildinformationen können auch in der Kunden-Datenbank abgespeichert werden und/ oder zur Polizei weitergegeben werden. Die ausge- wählten Bildinformationen können mit den Aufnahmedaten und/ oder

Transaktionsdaten und/ oder Wertdokumentdaten und/ oder mit der Identifizierungsinformation verknüpft und zusammen abgespeichert werden und/ oder zur Polizei weitergegeben werden. Aus den aufgenommenen BUd- informationen kann auch ein Foto des Einzahlers extrahiert werden und in der oder in einer weiteren Personen-Datenbank abgespeichert werden, in der Fotos der Einzahler von Fälschungen enthalten sind. Die Fotos der Einzahler von Fälschungen können für Echtzeitvergleiche verwendet werden, bei denen aktuelle Bilder von Kunden mit den Fotos der Einzahler von Fälschungen verglichen werden.

Zusätzlich zu den Bildinformationen können auch weitere Informationen, insbesondere Anwesenheitsinformationen über die Anwesenheit von Personen, insbesondere des Einzahlers, zu der Einzahlzeit und /oder an dem Ein- zahlort verwendet werden, um die Identität des Einzahlers zu bestimmen. Die Anwesenheitsinformation kann z.B. aus einer oder mehreren weiteren Transaktionen an dem Einzahlgerät stammen, bei denen sich ein Benutzer des Einzahlgeräts, insbesondere der Einzahler, identifizieren musste. Die Anwesenheitsinformation kann auch von einem weiteren elektronischen Sys- tem stammen, gegenüber dem sich ein Benutzer des Systems, insbesondere der Einzahler, identifiziert hat. Diese Identifizierung kann z.B. im Rahmen einer persönlichen Anmeldung an einem in der Nähe des Einzahlgeräts befindlichen weiteren Gerät erfolgen. Die Anwesenheitsinformation kann beispielsweise enthalten, zu welcher Zeit die Benutzer, insbesondere der Ein- zahler, am Einzahlort oder in unmittelbarer Nähe des Einzahlorts anwesend waren.

Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Die Vorrichtung beinhaltet das Einzahl- gerät sowie eine oder mehrere Kameras zum Aufnehmen der Bildinformationen und optional weitere elektronische Komponenten. Die Bestandteile der Vorrichtung können zumindest teilweise über ein Netzwerk miteinander verbunden sein. Zu den weiteren elektronischen Komponenten können eine oder mehrere Speichereinrichtungen gehören, die zum Speichern und Auf- bewahren der Bildinformationen, der Aufnahmedaten, der Transaktionsdaten und der Wertdokumentdaten ausgebildet sein können. Die Vorrichtung kann auch eine oder mehrere Steuereinrichtungen zum Steuern der Kameras und des Einzahlgeräts aufweisen sowie eine oder mehrere Datenverarbeitungseinrichtungen zum Bestimmen der Transaktionsdaten identifizierter

Wertdokumente und /oder zum Vergleichen der ersten und zweiten Wertdokumentdaten. Die Vorrichtung stellt außerdem eine definierte Zeitbasis zur Bestimmung und /oder zum Abgleich der Einzahlzeit und der Aufhah- mezeit bereit, z.B. mit Hilfe einer Funkuhr, die Teil der Vorrichtung sein kann.

Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung können zur Rückverfolgung von Wertdokumenten verwendet werden, die eine oder mehrere bestimmte Eigenschaften aufweisen und/oder eine oder mehrere bestimmte Eigenschaften nicht aufweisen. Die bestimmten Eigenschaften können die Echtheit und /oder das Aussehen und /oder den Zustand und /oder die Seriennummer und /oder die Denomination und /oder die Währung, etc. betreffen.

Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung können insbesondere zur Rückverfolgung von Banknoten, Schecks oder auch Gutscheinen verwendet werden. Diese können im Rahmen eines Glücksspiels, beispielsweise in einem Kasino, eingezahlt werden. Das Verfahren und die Vorrichtung können aber auch zur Rückverfolgung von Wertdoku- menten verwendet werden, die bei beliebigen anderen finanziellen Transaktionen eingezahlt werden, bei denen der Einzahler anonym ist. Die finanzielle Transaktion kann z.B. eine Einzahlung von Bargeld oder ein Bargeldwechsel sein, wobei sich der Einzahler nicht identifiziert, z.B. an einem Geldwechsler und /oder bei einer Wechselstation und /oder an einem Geldauto- maten und/oder auch bei einer Bank. Die finanzielle Transaktion kann auch das Aufladen eines Guthabens und /oder einer Guthabenkarte sein, beispielsweise einer Geldkarte oder einer Telefonkarte, z.B. einer Prepaidkarte für ein Mobiltelefon. Die finanzielle Transaktion kann auch an einem automatischen Bezahlsystem erfolgen, bei dem eine Einzahlung zum Bezahlen

von Waren oder Dienstleistungen erfolgt, z.B. an einer automatischen Kasse im Einzelhandel.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand der begleitenden Zeichnungen bei- spielhaft beschrieben.

Es zeigen:

Fig. Ia Einzahlen von Wertdokumenten an einem Spieltisch durch einen Einzahler unter Videoüberwachung,

Fig. Ib Verknüpfung zwischen Transaktionsdaten und Wertdokumentdaten,

Fig. Ic Verknüpfung zwischen Aufnahmedaten und Bildinformationen des

Einzahlers, Fig. 2a Prüfung und Identifizierung von Wertdokumenten durch ein Einzahlgerät,

Fig. 2b Auswählen der Transaktionsdaten eines als Fälschung identifizierten Wertdokuments durch das Einzahlgerät,

Fig. 3a erste Prüfung durch ein Einzahlgerät sowie zweite Prüfung und Identifizierung durch eine Bank,

Fig. 3b Vergleichen der ersten und zweiten Wertdokumentdaten und Auswählen der Transaktionsdaten eines als Fälschung identifizierten Wertdokuments,

Fig. 4 Bestimmen der Aufnahmedaten aus den Transaktionsdaten des als Fälschung identifizierten Wertdokuments sowie von Bildinformationen des Einzahlers,

Fig. 5 Einzahlen eines Wertdokuments an einem Einzahlgerät für finanzielle Transaktionen unter Videoüberwachung.

Figur 1 zeigt einen Spieltisch 5 in einem Kasino, an dem ein Spieler 4 als Einzahler einige Banknoten 6 an einen Bediensteten 3 des Kasinos als Empfänger, z.B. an einen Croupier, übergibt. Die eingezahlten Banknoten 6 werden von dem Bediensteten 3 gezählt, kurz begutachtet und in ein Einzahlgerät 2 eingelegt. Im Gegenzug zur Einzahlung der Banknoten 6 erhält der Spieler einige Spielchips 8. Die mit der Bezugsziffer 7 versehene Banknote ist eine Fälschung, wird jedoch von dem Bediensteten 3 nicht als solche erkannt, sondern, wie die übrigen, echten Banknoten, gegen Spielchips 8 ausgetauscht und in das Einzahlgerät 2 eingegeben. Das Einzahlgerät 2 weist eine Einga- beöffnung 9 auf und eine Steuereinrichtung sowie eine oder mehrere Kassetten, in denen die eingezahlten Banknoten 6 sicher aufbewahrt werden können (nicht gezeigt). Außerdem sind Sensoren in dem Einzahlgerät 2 installiert, mit denen Sensormessdaten der einzahlten Banknoten 6 aufgenommen werden, die zur Echtheitsprüfung der Banknoten 6 verwendet werden kön- nen. Ferner besitzt das Einzahlgerät 2 einen Datenspeicher, in dem Transaktionsdaten T der eingezahlten Banknoten 6, z.B. Datum, Uhrzeit und Nummer des Spieltischs 5, und Wertdokumentdaten zusammen gespeichert werden. Zu den Wertdokumentdaten gehören z.B. Denomination und Seriennummer der jeweils eingezahlten Banknote sowie deren Sensormessdaten. Figur Ib zeigt beispielhaft die Verknüpfungen der Transaktionsdaten T mit den Wertdokumentdaten W, W*, W**, W*** der vier eingezahlten Banknoten 6, insbesondere mit den Wertdokumentdaten W der gefälschten Banknote 7.

Der Spieltisch 5 wird mit Hilfe von Videokameras 16, 17, 18 überwacht, die oberhalb des Spieltischs 5 angeordnet sind und durch die alle Plätze am

Spieltisch 5, an denen Spieler sitzen könnten, permanent beobachtet werden können. Mit den Videokameras 16, 17, 18 werden Bildinformationen B des Spielers 4 aufgenommen, wobei der gesamte Einzahlungsvorgang mit der übergabe der Banknoten 6 an den Bediensteten 3 in Videoaufzeichnungen

festgehalten wird. Die Videoaufzeichnungen werden zusammen mit Aufnahmedaten A abgespeichert, wobei z.B. das Datum und die Uhrzeit der Aufnahme in die Videoaufzeichnungen eingeblendet werden, vgl. Figur Ic. Außerdem wird beispielsweise in einer Tabelle das Datum der Aufnahme, die Bezeichnung der Videokamera 17 und die Nummer des beobachteten Spieltische 5 abgespeichert sowie eine Verknüpfung mit der Videoaufzeichnung der Videokamera 17, vgl. Figur Ic. Die Verknüpfung zu der Videoaufzeichnung der Videokamera 17 kann z.B. durch Abspeichern des Dateinamens der Videoaufzeichnung in der Tabelle erfolgen.

In einem ersten Ausführungsbeispiel werden die eingezahlten Banknoten 6 in dem Einzahlgerät 2 auf ihre Echtheit geprüft und dabei die Banknote 7 von dem Einzahlgerät 2 als Fälschung erkannt, vgl. Figur 2a. Die Steuereinrichtung des Einzahlgeräts 2 ist so programmiert, dass sie die Banknote 7 nicht als Reject-Banknote zurückgibt, sondern diese akzeptiert, obwohl sie erkannt hat, dass es sich um eine Fälschung handelt. Bei Erkennung der Fälschung wird durch das Einzahlgerät 2 ein Alarm ausgelöst, z.B. in einer Videozentrale des Kasinos, die mit den Einzahlgeräten des Kasinos vernetzt ist. Anschließend können Maßnahmen gegenüber dem Einzahler 4 der Fäl- schung 7 getroffen werden. Je nach Ergebnis der Echtheitsprüfung werden die Wertdokumentdaten jeder der eingezahlten Banknoten 6 mit einer entsprechenden Identifizierungsinformation I verknüpft. Die Wertdokumentdaten W der Banknote 7 erhalten die Identifizierungsinformation „Fälschung", die der übrigen, echten Banknoten 6 die Identifizierungsinformation „echt". Die Steuereinrichtung des Einzahlgeräts 2 legt die jeweilige Identifizierungsinformation I zusammen mit den jeweiligen Wertdokumentdaten in dem Datenspeicher ab. Zur Rückverfolgung der Fälschung 7 werden die Wertdokumentdaten W, die mit der Identifizierungsinformation „Fälschung" gekennzeichnet sind, durch die Steuereinheit des Einzahlgeräts 2 ausgewählt

und zusammen mit den zugehörigen Transaktionsdaten T aus dem Datenspeicher des Einzahlgeräts 2 ausgelesen, vgl. Figur 2b.

In einem zweiten Ausführungsbeispiel werden die eingezahlten Banknoten 6 in dem Einzahlgerät 2 einer ersten Prüfung unterzogen, bei der erste Sensormessdaten der Banknoten 6 aufgenommen werden. Zu der eingezahlten Banknote 7 werden - wie beim ersten Ausführungsbeispiel - Transaktionsdaten T sowie erste Wertdokumentdaten Wl abgespeichert, die die Sensormessdaten, Denomination und Seriennummer der Banknote 7 enthalten. Au- ßerdem werden die eingezahlten Banknoten durch das Einzahlgerät 2 auf ihre Echtheit geprüft. Das Einzahlgerät 2, das eine erste Echtheitsprüfung durchfuhrt, erkennt im zweiten Ausführungsbeispiel die Banknote 7 jedoch nicht als Fälschung. Der weitere Bargeldkreislauf sieht vor, dass die eingezahlten Banknoten, z.B. die Tageseinnahmen 10 des Kasinos, zu einem späte- ren Zeitpunkt einer intensiveren Echtheitsprüfung unterzogen werden, vgl. Figur 3a. Diese nachfolgende Banknotenbearbeitung der im Kasino eingezahlten Banknoten kann in einer Bank 11 stattfinden, z.B. in einer Geschäftsbank oder in einer Zentralbank. Im zweiten Ausführungsbeispiel wird die Banknote 7 erst bei der intensiveren, zweiten Echtheitspriifung als Fälschung erkannt. Bei dieser zweiten Prüfung werden zweite Wertdokumentdaten W2 ermittelt und abgespeichert, die z.B. die Denomination, die Seriennummer und zweite Sensormessdaten der Fälschung 7 enthalten, die mit Hilfe von Sensoren ermittelt werden, die bei der zweiten Prüfung eingesetzt werden. Im Fall der Fälschung 7 werden die zweiten Wertdokumentdaten bei der zweiten Prüfung mit der Identifizierungsinformation „Fälschung" gekennzeichnet. Zur Rückverfolgung der Fälschung 7 werden diejenigen zweiten Wertdokumentdaten W2, die mit der Identifizierungsinformation „Fälschung" gekennzeichnet sind, mit den ersten Wertdokumentdaten Wl verglichen, die durch das Einzahlgerät 2 aufgenommen wurden, vgl. Figur 3b.

Bei übereinstimmung der ersten und zweiten Wertdokumentdaten Wl und W2, insbesondere der ersten und zweiten Sensormessdaten, werden die mit den ersten Wertdokumentdaten Wl verknüpften Transaktionsdaten T und damit die Transaktionsdaten der Fälschung 7 ausgewählt. Zum Vergleichen der ersten und zweiten Wertdokumentdaten Wl und W2 können die zweiten Wertdokumentdaten W2 der Fälschung 7 von der Bank 11 zum Einzahlgerät 2 und/ oder zu einem Computersystem des Kasinos übertragen werden. Falls der Vergleich der ersten und zweiten Wertdokumentdaten Wl und W2 keine sichere übereinstimmung liefert, kann zusätzlich auch die Fälschung 7 zu- rück zum Kasino gebracht werden, um diese erneut in das Einzahlgerät 2 einzugeben. Die dabei erhaltenen zusätzlichen Sensormessdaten können dann mit den beim Einzahlen der Fälschung 7 erhaltenen ersten Sensormessdaten verglichen werden. Dadurch können vorteilhaft die Sensormessdaten desselben Sensors miteinander verglichen werden, die besser vergleichbar sind als mit verschiedenen Sensoren aufgenommene Sensormessdaten. Bei übereinstimmung der Denomination und der Seriennummer sowie der Sensormessdaten werden die mit den ersten Wertdokumentdaten Wl verknüpften Transaktionsdaten T der Fälschung 7 ausgewählt.

Zur Rückverfolgung werden aus den Transaktionsdaten T der Fälschung 7 die zum Einzahlvorgang der Fälschung 7 gehörenden Aufnahmedaten A bestimmt, mit denen sich die Videoaufzeichnung des Einzahlvorgangs ermitteln lässt. In Figur 4 sind beispielhaft die Transaktionsdaten der Fälschung 7 und die zugehörigen Aufnahmedaten A dargestellt. Das Aufnahmedarum entspricht dem Transaktionsdatum, die Aufnahmezeit bestimmt sich aus dem Einzahlzeitpunkt beispielsweise durch Auswählen einer bestimmten Zeitspanne um den Einzahlzeitpunkt. In der damit ausgewählten Videoaufzeichnung ist der Einzahlvorgang der Fälschung vorzugsweise von Anfang bis Ende enthalten. Für den Spieltisch 5, an dem die Transaktion erfolgt ist,

werden die den Spieltisch 5 beobachtenden Videokameras 16, 17, 18 ausgewählt. Aus einer Vielzahl von Videoaufzeichnungen des Kasinos werden die mit den Aufnahmedaten A verknüpften Videoaufzeichnungen der drei Videokameras 16, 17, 18 ausgewählt. Je nach Sitzposition des Spielers, der die Fälschung 7 eingezahlt hat, kann eine oder mehrere dieser Videoaufzeichnungen ausgewählt werden, so z.B. die Videoaufzeichnung der Videokamera 17. Die ausgewählten Videoaufzeichnungen können anschließend mit den Transaktionsdaten T und/ oder den Wertdokumentdaten W bzw. Wl, W2 der Fälschung 7 verknüpft werden, um die Rückverfolgung zu dokumentie- ren. Die Videoinformationen können zur Identifizierung des Einzahlers 4 der Fälschung 7 verwendet werden und beispielsweise zusammen mit den Transaktionsdaten T und/ oder den Wertdokumentdaten W bzw. Wl, W2 an die Polizei weitergeleitet werden. Aus den Videoaufzeichnungen kann auch ein Foto des Einzahlers 4 der Fälschung 7 extrahiert werden und in einer Da- tenbank abgespeichert werden, in der Fotos der Einzahler von Fälschungen enthalten sind. Die Fotos aus dieser Datenbank können für Echtzeitvergleiche verwendet werden, bei denen aktuelle Bilder von Kunden des Kasinos mit den abgespeicherten Fotos der Einzahler von Fälschungen verglichen werden. Zum Beispiel können die am Spieltisch aufgenommen Bildinforma- tionen von Kunden in Echtzeit mit den Fotos aus der Datenbank verglichen werden. Auch am Kasinoeingang aufgenommene Bilder der Kunden können in Echtzeit mit den Fotos aus der Datenbank verglichen werden. Bei übereinstimmung eines Kunden mit der Person auf einem der abgespeicherten Fotos kann der Kunde der Polizei übergeben werden.

Figur 5 zeigt ein Beispiel für eine weitere Anwendung der Erfindung, bei der das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Rückverfolgung von Wertdokumenten eingesetzt werden, die im Rahmen einer finanziellen Transaktion eingezahlt werden. Das Einzahlgerät 14

ist ein Einzahlterminal zum Einzahlen von Banknoten, z.B. ein automatisches Bezahlsystem zum Bezahlen von Waren. Das Einzahlgerät 14 weist ein Display 13 auf, z.B. ein Touchscreen-Display, sowie eine Eingabeöffnung 12 für Banknoten und eine Schnittstelle 19 zum Einscannen von Gutscheinen oder Warenbelegen. Zum Bezahlen kommuniziert der Einzahler 4 mit dem Einzahlgerät 14 über das Display 13, scannt einen Warenbeleg an der Schnittstelle 19 ein und gibt die Banknote 7 in die Eingabeöffnung 12 des Einzahlgeräts 14 ein. Der Bezahl vor gang wird durch die Videokamera 15 aufgenommen. Das Einzahlgerät 14 führt eine Prüfung der Banknote 7 durch. Die weiteren Verfahrensschritte können sowohl gemäß dem ersten als auch dem zweiten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgen.