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Title:
METHOD AND DEVICE FOR CALIBRATING A COMMON RAIL INJECTOR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/192879
Kind Code:
A1
Abstract:
A method and a device for calibrating a common rail injector are disclosed. According to said method, the injector needle opening time and the injector needle opening duration of the individual injector is determined, and the values obtained are compared with corresponding nominal values. The injector is calibrated by moving the start of the electrical actuation of the injector and correcting the determined electrical actuation duration to the corresponding nominal values. The method is particularly simple to carry out.

Inventors:
DIAN VINCENT (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/058184
Publication Date:
December 08, 2016
Filing Date:
April 14, 2016
Export Citation:
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Assignee:
CONTINENTAL AUTOMOTIVE GMBH (DE)
International Classes:
F02D41/24; F02D41/20
Foreign References:
DE102012101138A12012-08-23
US20100116911A12010-05-13
DE102007018627A12008-10-23
DE102013223750B32015-02-19
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Claims:
Verfahren zum Kalibrieren eines Common-Rail-Inj ektors mit den folgenden Schritten:

Messen des Düsennadelöffnungszeitpunktes des Injektors;

Messen der mit dem Injektor eingespritzten Kraftstoffmenge und hieraus Ermitteln der Düsennadelöffnungszeit und daraus der elektrischen Betätigungsdauer des Injektors;

Vergleichen der erhaltenen Werte mit entsprechenden Nennwerten;

Verschieben des Beginns der elektrischen Betätigung des Injektors zur Verschiebung des Düsennadelöffnungszeit¬ punktes auf den entsprechenden Nennwert; und

Ändern der ermittelten elektrischen Betätigungsdauer des Injektors auf den entsprechenden Nennwert.

Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Messung des Düsennadelöffnungszeitpunktes und der eingespritzten Kraftstoffmenge vor dem Einbau des In¬ jektors in ein Kraftfahrzeug durchgeführt wird und die gemessenen Werte beim Einbau des Injektors in ein

Kraftfahrzeug in eine Motorsteuereinheit des Kraft¬ fahrzeuges eingelesen werden, damit die Steuereinheit im Betrieb des Kraftfahrzeuges die entsprechende Ver¬ schiebung und Änderung der Werte durchführt.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Messung am Injektor bei einer vorgegebenen Anzahl von Betriebsdrücken durchgeführt wird. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Düsennadelöffnungszeitpunkt über eine Messung der Einspritzrate ermittelt wird.

Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einer ersten Korrekturstufe der Öffnungszeitpunkt der Düsennadel durch Verschiebung der elektrischen Betätigung des Injektors verschoben wird.

Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einer zweiten Korrekturstufe die Dauer der elektrischen Betätigung zur Kompensation der abweichenden Düsennadelöffnungszeit angepasst wird.

Vorrichtung zum Kalibrieren eines Common-Rail-Injektors, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Steuereinheit zur Durchführung eines Verfahrens gemäß einem der vorange¬ henden Ansprüche umfasst.

Description:
Beschreibung

Verfahren und Vorrichtung zum Kalibrieren eines Com- mon-Rail-Injektors

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Kalibrieren eines Common-Rail-Inj ektors sowie auf eine Vor ¬ richtung zur Durchführung eines derartigen Verfahrens. Bei einem Common-Rail-System ist es erforderlich, die abgegebene Kraftstoffmenge mit einer hohen Genauigkeit einzuspritzen. Typische Werte in Bezug auf den Toleranzbereich liegen dabei in einem Bereich von +/- 0,3 mm 3 /stk. Standardmäßige servo- betriebene Injektoren, wie sie heutzutage in der Serienpro- duktion hergestellt werden, stellen jedoch eine derartige

Genauigkeit nicht zur Verfügung. Vielmehr liegt hier der Toleranzbereich auf signifikante Weise über dem vorstehend an ¬ gegebenen Wert. Bei der Einspritzgenauigkeit handelt es sich jedoch um ein Schlüsselmerkmal eines Einspritzsystems, da hiervon das Emissionsverhalten, das Fahrverhalten und auch die Verbrennungsgeräusche direkt abhängig sind.

Ein typisches Verfahren, um die Einspritzgenauigkeit auf signifikante Weise zu verbessern, besteht darin, die indivi- duellen Eigenschaften des Injektors während dessen Herstellung zu messen und in Abhängigkeit hiervon eine Reihe von Codes (oder einen sogenannten Datenmatrixcode) abzuleiten. Während der Herstellung des zugehörigen Fahrzeuges werden diese Codes in die Motorsteuereinheit des Fahrzeuges eingelesen. Mit diesen In- formationen wird die Steuerung des Injektors angepasst, um die Abweichung der eingespritzten Kraftstoffmenge zu reduzieren.

Ein derartiges Verfahren ist beispielsweise aus der DE 10 2007 018 627 AI bekannt. Hierbei wird der Injektor bei einer Vielzahl von Betriebspunkten (Kombination aus Betätigungszeit und Raildruck) gemessen. Die Differenz zwischen der erwarteten Einspritzmenge und der gemessenen Einspritzmenge wird für jeden Messpunkt codiert. Diese Codes werden mit Korrelationsfaktoren multipliziert und dazu verwendet, um die Betätigungsdauer (elektrische Betätigungsdauer des Injektors) auf die einzu ¬ spritzende Menge abzustimmen.

Dabei wird insbesondere die individuelle Einspritzmenge eines Kraftstoffinj ektors an mehreren Prüfpunkten innerhalb eines PrüfStandes erfasst. Die Abweichung der jeweiligen Einspritzmenge vom Sollwert wird ermittelt. Diese Daten werden bei der Injektorfertigung in geeigneter Form auf einem Injektor angebracht. Bei der Motormontage und/oder bei der Fahrzeug- montage werden die Daten über geeignete Systeme, beispielsweise über eine Diagnoseschnittstelle, in die Steuereinheit über ¬ tragen .

Problematisch bei diesem bekannten Verfahren ist jedoch, dass keine Informationen über die Gründe erhalten werden, warum die eingespritzte Kraftstoffmenge von der Sollmenge abweicht. Hierfür können unterschiedliche Gründe maßgeblich sein, beispielsweise Abweichungen des Aktuators des Injektors, wie ein zu schwacher oder zu starker Aktuator, geometrische Abweichungen, beispielsweise ein zu kleiner oder zu großer Nadelsitzdurchmesser, oder hydraulische Abweichungen, wie beispielsweise verschiedene Drosselcharakteristika . Diese Abweichungen führen zu unterschiedlichen Auswirkungen in Bezug auf die Einspritzrate. Die fehlenden Informationen führen zu Ungenauig- keiten bei der hydraulischen Trennung zwischen zwei Ein- spritzvorgängen (die Informationen fehlen beim Öffnen und Schließen der Nadel) , was zu erhöhten Toleranzen bei Mehrfacheinspritzungen führt. Des Weiteren basiert das bekannte Verfahren auf Korrelati ¬ onsfaktoren. Diese Korrelationsfaktoren müssen anhand einer repräsentativen Datenbasis von Injektoren (typischerweise etwa 100 Injektoren) optimiert werden und führen zu einem zusätzlichen Kalibrierungsaufwand.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art zur Verfügung zu stellen, das auf besonders einfache Weise durchgeführt werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren der angegebenen Art durch die folgenden Schritte gelöst: Messen des Düsennadelöffnungszeitpunktes des Injektors;

Messen der mit dem Injektor eingespritzten Kraftstoffmenge und hieraus Ermitteln der Düsennadelöffnungszeit und daraus der elektrischen Betätigungsdauer des Injektors;

Vergleichen der erhaltenen Werte mit entsprechenden Nennwerten;

Verschieben des Beginns der elektrischen Betätigung des Injektors zur Verschiebung des Düsennadelöffnungszeitpunktes auf den entsprechenden Nennwert; und

Ändern der ermittelten elektrischen Betätigungsdauer des Injektors auf den entsprechenden Nennwert. Das erfindungsgemäße Verfahren bezieht sich auf einen servo- betriebenen Injektor. Durch das Verfahren kann das bekannte Injektorcodierungsverfahren ersetzt werden. Der physikalische Hintergrund des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Korrelation zwischen der elektrischen Betätigungszeit (oder Servoventil- Öffnungsdauer) und der Einspritzrate. In einem vereinfachten Injektormodell kann das Verhalten des Servoventils mit zwei Zuständen beschrieben werden: Offen oder geschlossen. Auch das Verhalten der Düsennadel kann mit zwei Zuständen wiedergegeben werden: Öffnen oder Schließen. Während dieser beiden Zustände ist die Nadelgeschwindigkeit konstant.

Während des offenen Zustandes des Servoventils beginnt die Düsennadel ihre Öffnungsphase mit einer vorgegebenen Verzö- gerung, die hauptsächlich von der Einlass/Auslassdrosselung und dem Nadelsitzdurchmesser abhängt. Wenn das Servoventil schließt, wird der Druck in der Steuerkammer erhöht und führt zum Beginn der Schließphase. Die hieraus resultierende eingespritzte Menge ist in Korrelation mit der Zeit, in der die Düsennadel geöffnet ist.

Durch Messen des Öffnungszeitpunktes der Düsennadel und durch Vergleich dieses Messwertes mit einem Nennwert kann die Be ¬ tätigung des Servoventils kompensiert werden, um die Toleranz der individuellen Inj ektoren zu verringern . Die erste Korrekturstufe besteht hierbei darin, das Öffnen des Servoventils durch Verschieben der elektrischen Betätigung des Injektors zu verschieben. In einer zweiten Korrekturstufe wird die Betä ¬ tigungsdauer zum Kompensieren der abweichenden Nadelöff- nungsdauer angepasst. Auf der Basis dieses vereinfachten

Injektormodells wird kein Korrelationsfaktor benötigt. Vielmehr wird die Öffnungszeitdifferenz (d T OPPl) direkt dazu verwendet, um den elektrischen Beginn der Einspritzung (d SOI) zu verschieben und die elektrische Betätigungsdauer (d TI) zu ver- ändern. d T OPPl = d SOI = d TI Mit diesem Verfahren wird die eingespritzte Kraftstoffmenge korrigiert. Ferner wird die Phasenabfolge der Einspritzung korrigiert, und es muss keine weitere Kalibrierungsarbeit durchgeführt werden.

Die hier verwendete Bezeichnung „Düsennadelöffnungszeitpunkt" sowie der zugehörige Nennwertvergleich sollen auch den entsprechenden Ansteuerzeitbeginn (Beginn der elektrischen Betätigung) des Injektors umfassen.

In Weiterbildung der Erfindung wird die Messung des Düsenna- delöffnungszeitpunktes und der eingespritzten Kraftstoffmenge vor dem Einbau des Injektors in ein Kraftfahrzeug durchgeführt und werden die gemessenen Werte beim Einbau des Injektors in ein Kraftfahrzeug in eine Motorsteuereinheit des Kraftfahrzeuges eingelesen, damit die Steuereinheit im Betrieb des Kraft ¬ fahrzeuges die entsprechende Verschiebung und Änderung der Werte durchführt . Dabei wird die Messung am Injektor vorzugsweise bei einer vorgegebenen Anzahl von Betriebsdrücken durchgeführt, wobei typischerweise drei Drücke ausreichend sind.

Auf diese Weise wird eine Kalibrierung des entsprechenden Injektors durchgeführt, um die eingespritzte Kraftstoffmenge zu korrigieren, wobei die entsprechenden Messungen beispielsweise am Ende der Fertigung jedes Kraftstoffinj ektors durchgeführt und hieraus die entsprechenden Korrekturdaten gewonnen werden können, die dann beispielsweise auch in einen entsprechenden Datenträger eingelesen werden können. Bei der ersten Initialisierung der Steuereinheit des zugehörigen Motors bzw.

Kraftfahrzeuges können diese Daten dann in einen beschreibbaren Speicher der Steuereinheit eingelesen und im späteren Betrieb zur Steuerung der Brennkraftmaschine verwendet werden. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Düsennadelöff- nungszeitpunkt vorzugsweise über eine Messung der Einspritzrate ermittelt . Wie bereits angedeutet, wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vorzugsweise in einer ersten Korrekturstufe der Öffnungs ¬ zeitpunkt der Düsennadel durch Verschiebung der elektrischen Betätigung des Injektors verschoben und wird in einer zweiten Korrekturstufe die Dauer der elektrischen Betätigung zur Kompensation der abweichenden Düsennadelöffnungszeit angepasst.

Die Detektion der Öffnung des Servoventils kann beispielsweise so durchgeführt werden, wie dies in der DE 10 2013 223 750 B3 beschrieben ist.

Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine Vorrichtung zum Kalibrieren eines Common-Rail-Injektors, die dadurch gekenn ¬ zeichnet ist, dass sie eine Steuereinheit zur Durchführung eines Verfahrens der vorstehend beschriebenen Art umfasst.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungs ¬ beispieles in Verbindung mit der Zeichnung im Einzelnen erläutert. Es zeigen:

Figur 1 in zwei Diagrammen die vereinfachte Darstel ¬ lung einer Injektorfunktion in einem Vergleich sehen einem Nenninjektor und einem Injektor mit frühem Öffnungszeitpunkt, wobei im oberen

Diagramm die Funktion des Servoventils und im unteren Diagramm der Nadelhub in Abhängigkeit von der Zeit dargestellt sind;

Figur 2 eine entsprechende Darstellung wie Figur 1, hier jedoch mit kompensiertem Einspritzbeginn; und

Figur 3 eine entsprechende Darstellung wie Figur 1 und

Figur 2 mit kompensiertem Einspritzbeginn und kompensierter Betätigungszeit.

Die Figuren zeigen den Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens. Figur 1 zeigt den Hub der Düsennadel des entsprechenden individuellen Injektors, der vom Hub eines Nenninjektors durch den Düsennadelöffnungszeitbeginn und die Düsennadelöffnungszeit abweicht. Der individuelle Injektor besitzt einen früheren Nadelöffnungszeitpunkt als der Nenninjektor und eine längere Düsennadelöffnungszeit . Durch die erfindungsgemäß durchgeführte Kalibrierung soll eine Anpassung an den Nadelhub des Nenninjektors erfolgen.

Dabei werden nach Fertigstellung des Injektors beispielsweise in einem Prüfstand der Düsennadelöffnungszeitpunkt und die mit dem Injektor eingespritzte Kraftstoffmenge gemessen. Aus dem letztgenannten Wert werden die Düsennadelöffnungszeit und hieraus die elektrische Betätigungsdauer des Injektors er ¬ mittelt. Der entsprechende Verlauf des Nadelhubes für diesen individuellen Injektor ist in Figur 1 dargestellt.

Es werden dann die erhaltenen Werte mit den entsprechenden Nennwerten (des in Figur 1 dargestellten Nenninjektors) verglichen. Dann wird der Beginn der elektrischen Betätigung des Injektors verschoben, um den Düsennadelöffnungszeitpunkt auf den entsprechenden Nennwert zu verschieben. Dieser Zustand ist in Figur 2 dargestellt. Ferner wird weiterhin die ermittelte elektrische Betätigungsdauer des Injektors auf den entspre ¬ chenden Nennwert gebracht, wie in Figur 3 dargestellt. Figur 3 zeigt daher das Endstadium der Kalibrierung, wobei sich der Verlauf des Nadelhubes des individuellen Injektors mit dem des Nenninjektors deckt.