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Title:
METHOD AND DEVICE FOR CARRYING OUT A DIAGNOSIS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/207309
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and a device for carrying out a diagnosis of at least one component of a motor vehicle when in a driving mode. The driving mode is adapted to the diagnosis. According to the invention, the motor vehicle has, at least intermittently, an automated driving mode in which said motor vehicle is controlled at least partly automatically without the action of a passenger of the motor vehicle, to reach a predefinable travel destination by a travel route. The core of the invention consists in the adaptation to the diagnosis taking place in the automated driving mode.

Inventors:
NEUMANN JOERG (DE)
WENDT HAUKE (DE)
CHIRKOV SERGEY (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/062206
Publication Date:
December 07, 2017
Filing Date:
May 22, 2017
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
F01N11/00; B60W50/04; G01C21/34; G07C5/08
Domestic Patent References:
WO2008094116A12008-08-07
Foreign References:
DE102006005505A12007-06-06
US20130211656A12013-08-15
US20100043404A12010-02-25
DE102013211346A12014-12-18
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zur Durchführung einer Diagnose wenigstens einer Komponente eines Kraftfahrzeugs während eines Fahrbetriebs, wobei der Fahrbetrieb an die Diagnose (105, 106, 107) angepasst wird,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Kraftfahrzeug wenigstens zeitweise einen automatisierten Fahrbetrieb aufweist, in dem das Kraftfahrzeug wenigstens partiell selbsttätig ohne Einwirkung eines Insassen des Kraftfahrzeug zu einem vorgebbaren Fahrziel mittels einer Fahrstrecke gesteuert wird, mit folgendem Schritt

• Anpassen des automatisierten Fahrbetriebs an die Diagnose (105, 106, 107).

2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass das Anpassen an die Diagnose im automatisierten Fahrbetrieb derart geschieht, dass die Wahl der Fahrstrecke (105) abhängig von der Diagnose ist.

3. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass das Anpassen an die Diagnose im automatisierten Fahrbetrieb derart geschieht, dass wenigstens ein Fahrzustand (106) beim Befahren der Fahrstrecke von der Diagnose abhängt.

4. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass ein Zeitpunkt zum Befah ren der Fahrstrecke (107) an die Diagnose im automatisierten Fahrbetrieb angepasst wird.

5. Verfahren nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, dass das Anpassen derart geschieht, dass zur Diagnose wenigstens eine mit einer vorgebbaren Häufigkeit gefahrene Fahrstrecke ausgewählt wird (105).

6. Verfahren nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, dass das Anpassen derart geschieht, dass zur Diagnose wenigstens eine nicht von einem Insassen vorgegebene Fahrstrecke ausgewählt wird (105).

7. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass das Anpassen an die Diagnose im automatisierten Fahrbetrieb derart geschieht, dass der Fahrzustand (106) und/oder die Fahrstrecke (105) und/oder der Zeitpunkt zum Befahren der Fahrstrecke (107) im Zusammenhang mit einer erfolgten Reparatur der Komponente ausgewählt werden. 8. Vorrichtung (201) zur Durchführung einer Diagnose wenigstens einer Komponente

(202) eines Kraftfahrzeugs während eines Fahrbetriebs, bei der Mittel vorgesehen sind mittels der eine Anpassung des Fahrbetriebs an die Diagnose geschieht,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Kraftfahrzeug wenigstens zeitweise einen automatisierten Fahrbetrieb aufweist, in dem das Kraftfahrzeug wenigstens partiell selbsttätig ohne Einwirkung eines Insassen des Kraftfahrzeug zu einem vorgebbaren Fahrziel mittels einer Fahrstrecke gesteuert wird, bei der weiterhin Mittel vorgesehen sind, mittels der eine Anpassung des automatisierten Fahrbetriebs an die Diagnose geschieht. 9. Vorrichtung nach Anspruch 8 dadurch gekennzeichnet, dass das Anpassen an die

Diagnose im automatisierten Fahrbetrieb derart geschieht, dass die Wahl der Fahrstrecke abhängig von der Diagnose ist und/oder dass der Fahrzustand beim Befahren der Fahrstrecke von der Diagnose abhängt und/oder dass ein Zeitpunkt zum Befahren der Fahrstrecke an die Diagnose im automatisierten Fahrbetrieb angepasst wird.

Description:
Beschreibung

Titel

Verfahren und Vorrichtung zur Durchführung einer Diagnose Stand der Technik

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung einer Diagnose wenigstens einer Komponente eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff der unabhängig formulierten Ansprüche.

Aus der WO 2014/001054 AI ist die Planung einer Fahrzeugdiagnose bekannt. Es wird das Betriebsverhalten eines Fahrzeuges, welches auf einer vorgegeben Route fährt, abgeschätzt. Die Wahrscheinlichkeit wird bestimmt, dass das geschätzte Betriebsverhalten für eine Fahrzeugdiagnose geeignet ist. Basierend auf dieser Wahrscheinlichkeit wird die Fahrzeugdiagnose geplant.

Offenbarung der Erfindung

Die vorliegende Erfindung geht aus von einem Verfahren bzw. einer Vorrichtung zur Durchführung einer Diagnose wenigstens einer Komponente eines Kraftfahrzeugs während eines Fahrbetriebs. Dabei wird der Fahrbetrieb an die Diagnose angepasst.

Erfindungsgemäß weist das Kraftfahrzeug wenigstens zeitweise einen automatisierten Fahrbetrieb auf, in dem das Kraftfahrzeug wenigstens partiell selbsttätig ohne Einwirkung eines Insassen des Kraftfahrzeugs zu einem vorgebbaren Fahrziel mittels einer Fahrstrecke gesteuert wird. Der Kern der Erfindung besteht darin, dass das Anpassen an die Diagnose im automatisierten Fahrbetrieb geschieht. Der Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch die Unabhängigkeit vom Fahrerein- fluss während des automatisierten Fahrbetriebs weitestgehend eine Freiheit zur Modifikation, beispielsweise zur Modifikation der Fahrstrecke, des Zeitpunkts der Fahrstrecke oder des Fahrzustands während des Befahrens einer Fahrstrecke, besteht. Dadurch ist es erfindungsgemäß möglich, während dem automatisierten Fahrbetrieb eine optimale

Anpassung an die durchzuführende Diagnose stattfinden zu lassen. Hierdurch können beispielsweise Diagnosen häufiger durchgeführt werden, was zu einer Verbesserung der Betriebssicherheit des Kraftfahrzeugs führen kann. Diagnosen können rechtzeitig und zuverlässig durchgeführt werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kraftfahrzeug wegen einer fehlenden Diagnose abgestellt werden muss, kann deutlich reduziert werden.

Hintergrund für diese Vorteile ist, dass die Durchführung von Diagnosen im nicht-auto- matisierten Fahrbetrieb wesentlich vom Fahrereinfluss abhängen. Da der Fahrerein- fluss nur schwer vorhersagbar ist, führt dies zu einem häufigen Abbruch von Diagnosen. Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens kann ein solcher Abbruch vermieden werden.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Anpassen an die Diagnose im automatisierten Fahrbetrieb derart geschieht, dass die Wahl der

Fahrstrecke abhängig von der Diagnose ist. Der Vorteil besteht darin, dass Diagnosen, die vor allem auf ganz bestimmten Fahrstrecken durchzuführen sind, rechtzeitig und zuverlässig durchgeführt werden können. Ein Beispiel für eine solche Diagnose ist die Dieselpartikelfilter-Regeneration. Hier werden eine lange Fahrstrecke und eine Fahr- strecke mit einer Mindestgeschwindigkeit benötigt. Um eine anstehende Dieselpartikelfilter-Regeneration durchzuführen, kann mit Hilfe der vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Beispiel eine Autobahn als Fahrtstrecke ausgewählt werden. In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Anpassen an die Diagnose im automatisierten Fahrbetrieb derart geschieht, dass ein Fahrzustand beim Befahren der Fahrstrecke von der Diagnose abhängt. Diese Ausgestaltung bietet den Vorteil, dass Diagnosen, welche unter Bedingungen ablaufen, die im nicht-automa- tisierten Fahrbetrieb selten oder gar nicht erfüllt werden, rechtzeitig und zuverlässig durchgeführt werden. Unter einem Fahrzustand können hierbei Parameter für Raddrehzahlen, die Querbeschleunigung, die Giergeschwindigkeit, Bremseingriffe und Lenkwinkel verstanden werden. In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass ein Zeitpunkt zum

Befahren der Fahrstrecke an die Diagnose im automatisierten Fahrbetrieb angepasst wird. Der Vorteil dieser Ausgestaltung besteht darin, dass die Diagnose sowohl bei Anwesenheit (Personenfahrt), als auch bei Abwesenheit eines Insassen (Leerfahrt) durchgeführt werden kann. Bevorzugt werden Leerfahrten gewählt, da bei diesen die Durch- führung komplett unabhängig vom Fahrverhalten eines Fahrers und der von ihm gewählten Fahrstrecke ist. In die Wahl des Zeitpunkts können beispielsweise auch statistische Informationen und/oder aktuelle Verkehrsinformationen zu möglichen Fahrstrecken einfließen. Anhand dieser Informationen kann eine geeignete Wahl des Zeitpunkts zum Befahren der Fahrstrecke getroffen werden. So kann zum Beispiel eine Leerfahrt zur Dieselpartikelfilter-Regeneration dann durchgeführt werden, wenn eine nahegelegene Autobahn mit passenden Geschwindigkeitsfreigabe frei ist.

In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung geschieht das Anpassen an die Diagnose im automatisierten Fahrbetrieb derart, dass zur Diagnose wenigstens eine mit einer vorgebbaren Häufigkeit gefahrene Fahrstrecke ausgewählt wird. Diese Ausgestaltung bietet den Vorteil, dass eingeplante und/oder regelmäßig befahrene Fahrstrecken zu einem Fahrziel (beispielsweise die wöchentliche Fahrt zum Sport) gezielt genutzt werden können, um die Diagnosen durchzuführen. In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird zur Diagnose eine nicht von einem Insassen vorgegebene Fahrtstrecke ausgewählt. Der Vorteil dieser Ausgestaltung besteht darin, dass die Durchführung der Diagnose unabhängig vom Fahrereinfluss ist. Die Diagnose kann zum Beispiel auch dann durchgeführt werden, wenn der Insasse über einen längeren Zeitraum keine für die Diagnose geeignete Stre- cke auswählt.

In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung geschieht das Anpassen an die Diagnose im automatisierten Fahrbetrieb derart, dass der Fahrbetrieb und/oder die Fahrstrecke und/oder der Zeitpunkt zum Befahren der Fahrstrecke im Zusammenhang mit einer erfolgten Reparatur der Komponente ausgewählt werden. Der Zusammenhang besteht hierbei darin, dass die Diagnose zur Überprüfung einer erfolgten Reparatur durchgeführt wird. Hierbei kann es sich um die Reparatur in einer Werkstatt handeln. Die Diagnose kann durchgeführt werden, während sich das Fahrzeug in der Obhut der Werkstatt befindet. Es ist weiterhin möglich, die Heimfahrt zum Fahrzeughalter für die

Diagnose zu nutzen. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass Diagnosen unabhängig von ihren Bedingungen zeitnah nach einer Reparatur durchgeführt werden können. So bedarf es zum Beispiel bei der Diagnose von SCR-Systemen (englisch, selective cata- lytic reduction) einer gewissen Fahrstrecke unter Last. Der Katalysator muss warm sein und das im System verwendete Reagenz muss einen gewissen Mindestumsatz für die

Diagnose haben. Diese Bedingungen können für eine Werkstatt einen unverhältnismäßigen Aufwand bedeuten. Durch die Ausgestaltung der Erfindung werden zum Beispiel auch solche Diagnosen ermöglicht. So erhalten Werkstatt und Fahrzeughalter zeitnah nach der erfolgten Reparatur eine Rückmeldung, ob die Reparatur erfolgreich war.

Erfindungsgemäß wird außerdem eine Vorrichtung zur Durchführung einer Diagnose wenigstens einer Komponente eines Kraftfahrzeugs während eines Fahrbetriebs beansprucht. Bei dieser Vorrichtung sind Mittel vorgesehen, mittels der eine Anpassung des Fahrbetriebs an die Diagnose geschieht. Das Kraftfahrzeug weist wenigstens zeitweise einen automatisierten Fahrbetrieb auf, in dem das Kraftfahrzeug wenigstens partiell selbsttätig ohne Einwirkung eines Insassen des Kraftfahrzeugs zu einem vorgebbaren Fahrziel mittels einer Fahrstrecke gesteuert wird. Weiterhin sind Mittel vorgesehen, mittels der eine Anpassung des automatisierten Fahrbetriebs an die Diagnose geschieht. In einer Ausgestaltung der Vorrichtung sind Mittel vorgesehen, mittels denen die Anpassung des automatisierten Fahrbetriebs an die Diagnose derart geschieht, dass die Wahl der Fahrstrecke abhängig von der Diagnose ist. Es ist auch möglich, dass der Fahrzustand beim Befahren der Fahrstrecke von der Diagnose abhängt. Oder ein Zeitpunkt zum Befahren der Fahrstrecke wird an die Diagnose im automatisierten Fahrbe- trieb angepasst. Die drei genannten Möglichkeiten können auch teilweise oder komplett in Kombination gewählt werden. Zeichnungen

Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:

Fig. 1 ein schematisches Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens; und

Fig. 2 die Kommunikation zwischen einer beispielhaften Vorrichtung und einer Komponente des Kraftfahrzeugs.

Ausführungsformen der Erfindung

In der Figur 1 ist ein beispielhafter Ablauf des offenbarten Verfahrens in einem Kraftfahrzeug dargestellt.

Das Verfahren startet in Schritt 101. Es wird der Abfrageschritt 102 ausgeführt, bei dem anhand der von einer Komponente 202 (siehe Figur 2) des Kraftfahrzeugs gelieferten Daten entschieden wird, ob ein Diagnosebedarf besteht.

Wird in Schritt 102 festgestellt, dass eine Notwendigkeit einer Diagnose besteht, so wird in Schritt 104 ermittelt, ob ein automatisierter Fahrbetrieb vorliegt oder ob ein automatisierter Fahrbetrieb möglich ist, der angepasst werden kann. Möglich bedeutet hier, dass das Kraftfahrzeug in einen automatisierten Fahrbetrieb überführt und eine Leerfahrt zur Diagnose durchgeführt werden kann. Es wird geprüft, ob das Kraftfahrzeug ohne Einwirkung eines Insassen zu einem vorgebbaren Fahrziel mittels einer Fahrstrecke gesteuert werden kann.

Wird in Schritt 104 festgestellt, dass ein automatisierter Fahrbetrieb vorliegt oder dass ein automatisierter Fahrbetrieb möglich ist, erfolgt das Anpassen des automatisierten Fahrbetriebs an die Diagnose nach mindestens einem der Schritte 105, 106 oder 107:

In Schritt 105 wird eine für die durchzuführende Diagnose geeignete Fahrstrecke gewählt.

In Schritt 106 wird ein für die Diagnose geeigneter Fahrzustand gewählt. In Schritt 107 wird ein für die Diagnose geeigneter Zeitpunkt zum Befahren der Fahrstrecke gewählt.

Die Schritte 105, 106 und 107 können allein durchgeführt werden. Es können aber auch zwei der drei Schritte miteinander kombiniert werden oder auch alle drei Schritte miteinander. Nach der Auswahl der geeigneten Fahrstrecke und/oder des geeigneten Fahrzustands und/oder des geeigneten Zeitpunkts zum Befahren der Fahrstrecke wird die Diagnose durchgeführt.

Nach Abschluss der Diagnose endet das Verfahren in Schritt 108.

In Figur 2 ist beispielhaft dargestellt, wie eine Komponente 202 des Kraftfahrzeugs und die Vorrichtung 201 zur Durchführung der Diagnose miteinander kommunizieren. Hat eine Komponente 202 einen Diagnosebedarf, so meldet sie dies an die Vorrichtung 201. Nach Abschluss des Verfahrens gemäß Figur 1 meldet die Vorrichtung 201 das Ergebnis an die Komponente 202. Wurde die Diagnose erfolgreich durchgeführt, besteht zeitnah kein erneuter Diagnosebedarf und die Komponente 202 gibt zunächst kein erneutes Signal an die Vorrichtung. Konnte die Diagnose nicht ausgeführt oder beendet werden oder besteht ein erneuter Diagnosebedarf der Komponente 202, so meldet sie diesen Bedarf bei der Vorrichtung 201 an.