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Title:
METHOD AND DEVICE FOR CARRYING OUT THE DISTILLATIVE SEPARATION OF C¿5+? CUTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2002/024300
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for carrying out the distillative separation of C¿5+? cuts into a low boiler fraction (A), a medium boiler fraction (B) and into a high boiler fraction (C) inside one or more partition columns (TK). A partition (T) is arranged inside said partition column(s) in a longitudinal direction of the column(s) while forming an upper common column area (1), a lower common column area (6), a feed part (2, 4) having a reinforcing part (2) and stripping part (4), as well as while forming a withdrawal part (3, 5) also having a reinforcing part (5) and stripping part (3). The inventive method involves the following steps: supplying the C¿5+? cuts (A, B, C) in the middle area of the feed part (2, 4); discharging the high boiler fraction (C) out of the bottom of the column; discharging the low boiler fraction (A) via the top of the column, and; discharging the middle boiler fraction (B) out of the middle area of the withdrawal part (3, 5). The dividing up ratio of the liquid reflux at the upper end of the partition (T) is set such that the proportion of high-boiling key constituents in the liquid reflux above the stripping part (3) of the withdrawal part at the upper end of the partition (T) ranges from 10 to 80 %, preferably, from 30 to 50 % of the limiting value permitted in the middle boiler fraction (B). In addition, the heating capacity in the bottom evaporator of the partition column (TK) is set such that the concentration of the light-boiling key constituents in the liquid at the lower end of the partition (T) ranges from 10 to 80 %, preferably, from 30 to 50 % of the limiting value permitted in the middle boiler fraction (B).

Inventors:
KAIBEL GERD (DE)
OOST CARSTEN (DE)
STROEZEL MANFRED (DE)
MEYER GERALD (DE)
TRUEBENBACH PETER (DE)
SARTOR KARL-HEINZ (DE)
HENERS JUERGEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2001/010837
Publication Date:
March 28, 2002
Filing Date:
September 19, 2001
Export Citation:
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Assignee:
BASF AG (DE)
KAIBEL GERD (DE)
OOST CARSTEN (DE)
STROEZEL MANFRED (DE)
MEYER GERALD (DE)
TRUEBENBACH PETER (DE)
SARTOR KARL HEINZ (DE)
HENERS JUERGEN (DE)
International Classes:
B01D3/14; B01D3/32; B01D3/42; C07B63/00; C10G7/00; C10G7/02; C10G7/12; (IPC1-7): B01D3/14; B01D3/42; C10G7/12; C10G7/02
Foreign References:
EP0780147A21997-06-25
Attorney, Agent or Firm:
Isenbruck, Günter (Bardehle Pagenberg Dost Altenburg Geissler Isenbruck Theodor-Heuss-Anlage 12 Mannheim, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur destillativen Trennung von Cs+Schnitten in eine Leichtsieder (A), eine Mittelsieder (B) und eine Hochsiederfraktion (C) in einer oder mehreren Trennwandkolonnen (TK), in der (denen) eine Trennwand (T) in Kolonnen längsrichtung unter Ausbildung eines oberen gemeinsamen Kolonnenbereichs (1), eines unteren gemeinsamen Kolonnenbereichs (6), eines Zulaufteils (2,4) mit Verstärkungsteil (2) und Abtriebsteil (4) sowie eines Entnahmeteils (3,5) mit Verstärkungsteil (5) und Abtriebsteil (3) angeordnet ist, mit Zufuhrung des Cs+ Schnitts (A, B, C) im mittleren Bereich des Zulaufteils (2,4), Abführung der Hochsiederfraktion (C) aus dem Kolonnensumpf, der Leichtsiederfraktion (A) über den Kolonnenkopf und der Mittelsiederfraktion (B) aus dem mittleren Bereich des Entnahmeteils (3,5), dadurch gekennzeichnet, daß das Aufteilungsverhältnis des Flüssigkeitsrücklaufs am oberen Ende der Trennwand (T) in der Weise eingestellt wird, daß der Anteil an hochsiedenden Schlüsselkomponenten im Flüssigkeits rücklauf über den Abtriebsteil (3) des Entnahmeteils am oberen Ende der Trennwand (T) 10 bis 80 %, bevorzugt 30 bis 50 % des in der Mittelsiederfraktion (B) zugelassenen Grenzwerts beträgt, und daß die Heizleistung im Sumpfverdampfer der Trennwandkolonne (TK) in der Weise eingestellt wird, daß die Konzentration der leichtsiedenden Schlüsselkomponenten in der Flüssigkeit am unteren Ende der Trennwand (T) 10 bis 80 %, bevorzugt 30 bis 50 % des in der Mittelsiederfraktion (B) zugelassenen Grenzwerts beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeitsaufteilung am oberen Ende der Trennwand (T) in der Weise geregelt wird, daß die Flüssigkeitsbelastung im Verstärkungsteil (2) des Zulaufteils (2,4) nicht unter 30 % ihres Normalwerts sinkt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufteilung der aus dem Abtriebsteil (3) des Entnahmeteils (3,5) der Trennwandkolonne (TK) ablaufenden Flüssigkeit auf die abgezogene Mittelsiederfraktion (B) und den Verstärkungsteil (5) des Entnahmeteils (3,5) der Trennwandkolonne (TK) durch eine Regelung in der Weise eingestellt wird, daß die auf den Verstärkungsteil (5) aufgegebene Flüssigkeitsmenge nicht unter 30 % ihres Normalwertes sinkt.
4. Verfahren nach Anspruch einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelsiederfraktion (B) in flüssiger Form entnommen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Brüdenstrom am unteren Ende der Trennwand (T) in der Weise eingestellt wird, daß das Verhältnis des Brüdenstroms im Zulaufteil (2,4) zum Brüdenstrom im Entnahmeteil (3,5) 0,8 bis 1,2, bevorzugt 0,9 bis 1, 1 und daß der Rücklauf aus dem oberen gemeinsamen Kolonnenteil (1) in der Weise geregelt wird, daß das Verhältnis des Rücklaufstroms im Zulaufteil (2,4) zum Rücklauf im Entnahmeteil (3,5) 0,1 bis 1,0, bevorzugt 0,3 bis 0,6 beträgt, vorzugsweise durch die Wahl und/oder Dimensionierung trennwirksamer Einbauten und/oder den Einbau druckverlusterzeugender Einrichtungen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Entnahme des Kopfstroms (A) temperaturgeregelt erfolgt, wobei die Meßstelle für die Regeltemperatur im oberen gemeinsamen Teilbereich (1) der Kolonne, an einer Stelle angeordnet ist, die um 3 bis 8, bevorzugt 4 bis 6 theoretische Trennstufen unterhalb des oberen Kolonnenendes angeordnet ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Entnahme des Hochsiederstroms (C) temperaturgeregelt erfolgt, wobei die Meßstelle für die Regeltemperatur im unteren gemeinsamen Kolonnenbereich (6), um 3 bis 8, bevorzugt um 4 bis 6 theoretische Trennstufen oberhalb des unteren Endes der Kolonne angeordnet ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Entnahme der Mittelsiederfraktion (B) standgeregelt erfolgt und als Regelgröße der Flüssigkeitsstand im Verdampfer oder im Sumpf der Kolonne verwendet wird.
9. Trennwandkolonne (TK) zur Durchführung des Verfahrens nach einem Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch 20 bis 60, bevorzugt 25 bis 45 theoretische Trennstufen.
10. Trennwandkolonne (TK) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolonnenbereiche 1 bis 6 jeweils 5 bis 50 %, bevorzugt 15 bis 30 % der Gesamtzahl der theoretischen Trennstufen der Trennwandkolonne (TK) aufweisen.
11. Trennwandkolonne (TK) nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Zulaufstelle des Stroms (A, B, C) und die Entnahmestelle der Mittelsiederfraktion (B) auf unterschiedlicher Höhe in der Kolonne angeordnet sind, vorzugsweise um 1 bis 20, insbesondere um 3 bis 8 theoretische Trennstufen beabstandet.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß anstelle der Trennwandkolonne (TK) thermisch gekoppelte Kolonnen eingesetzt werden, wobei die Leichtsiederfraktion (A) und die Hochsiederfraktion (C) aus unterschiedlichen Kolonnen entnommen werden, und der Betriebsdruck der Kolonne, aus der die Hochsiederfraktion (C) entnommen wird, bevorzugt um 0,1 bis 2 bar tiefer eingestellt wird als der Betriebsdruck der Kolonne, aus der die Leichtsiederfraktion (A) entnommen wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß anstelle der Trennwandkolonne (TK) thermisch gekoppelte Kolonnen eingesetzt werden, wobei der Sumpfstrom der ersten Kolonne in einem Verdampfer teilweise oder vollständig verdampft wird und anschließend der zweiten Kolonne zweiphasig oder in Form eines gasförmigen und eines flüssigen Stromes zugeführt wird.
14. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die thermisch gekoppelten Kolonnen jeweils mit einem eigenen Verdampfer und/oder Kondensator ausgestattet sind.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,12 bis 14 oder unter Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Zulaufstrom (A, B, C) teilweise oder vollständig vorverdampft wird und der Kolonne zweiphasig oder in Form eines gasförmigen und eines flüssigen Stromes zugeführt wird.
16. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8, oder 15 oder nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß am oberen und am unteren Ende der Trennwand (TK) Probenahmemöglichkeiten eingerichtet sind, über die aus der Kolonne kontinuierlich oder in zeitlichen Abständen flüssige und/oder gasförmige Proben entnommen werden und hinsichtlich ihrer Zusammensetzung, bevorzugt gaschromatographisch, untersucht werden.
17. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8,12, 13 oder 15 oder nach einem der Ansprüche 9 bis 11 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß in der Trennwandkolonne (TK) oder in den thermisch gekoppelten Kolonnen Böden eingesetzt werden, deren Druckverlust stetig mit zunehmender Gasbelastung ansteigt, bevorzugt um mindestens 10% pro Erhöhung des FFaktors um 0.5 Pao's.
Description:
Verfahren und Vorrichtung zur destillativen Trennung von C5+-Schnitten Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur destillativen Trennung von Cs+-Schnitten sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

In Raffinerien und petrochemischen Anlagen (Steamcracker, FCC-Cracker, Reformer) werden in großem Umfang Kohlenwasserstoffströme erzeugt, gelagert und verarbeitet. Um eine gezielte Verwendung in der Downstream-Wertschöpfungskette sicherzustellen, werden die Kohlenwasserstoffströme üblicherweise destillativ in verschiedene Fraktionen getrennt. Eine mengenmäßig bedeutende Fraktion ist dabei der Cs+-Schnitt. Dieser enthält typischerweise ungesättigte Verbindungen, deren Anwesenheit insbesondere bei Verarbeitung und/oder Lagerung bekanntermaßen zu Problemen fuhrt. Daher erfolgt in den meisten Fällen eine Selektiv-und/oder Vollhydrierung der aliphatischen Kohlenwasserstoffe. Üblicherweise werden die ungesättigten Kohlenwasserstoffe an Pd- oder Ni-haltigen Katalysatoren in der Flüssigphase hydriert. Bei der selektiven Hydrierung des C5+-Schnittes werden bevorzugt die mehrfach ungesättigten Verbindungen wie beispielsweise Diene und Acetylene zu Monoenen und Styrol zu Ethylbenzol hydriert.

Der hydrierte Cs+-Schnitt wird anschließend in den meisten Fällen zu Aromatengewinnung genutzt. Die weitere Aufarbeitung erfolgt üblicherweise durch geeignete Kombinationen aus Destillationen, Hydrierungen und/oder Extraktivdestillationen zur Aromaten- gewinnung.

Ein derartiges Verfahren wurde beispielsweise auf der DGMK-Konferenz"Selective Hydrogenation and Dehydrogenation"am 11. bis 12.11.1993 in Kassel vorgestellt und ist im Tagungsbericht 9305 der DGMK, Seiten 1 bis 30 mit folgender Verfahrenskette beschrieben : selektive Hydrierung des Cs-Schnitts aus dem Cracker, destillative Trennung in einen C5-Schnitt, einen C6 8-Schnitt und einen Cg+-Schnitt, Vollhydrierung des C6 8- Schnitts und Extraktivdestillation zur Aromatengewinnung.

Die destillative Trennung eines Cs+-Schnitts, welcher auch als Roh-Benzol bezeichnet wird, ist in H.-G. Franck und J. W. Stadelhofer :"Industrielle Aromatenchemie", Springer- Verlag Berlin, 1987, Seiten 126ff. beschrieben ; hiernach wird in einer ersten Kolonne der C5+-Schnitt in eine Cs-Fraktion und eine C6+-Fraktion aufgetrennt. In einer zweiten Kolonne erfolgt dann die Trennung der C6+-Fraktion in die C6 s-Fraktion und eine Cg+- Fraktion.

Der C5+-Schnitt ist ein komplexes Gemisch aus einer Vielzahl von Komponenten mit häufig geringen Unterschieden in den relativen Flüchtigkeiten. In allen bekannten destillativen Verfahren zu seiner Auftrennung sind, um Reinprodukte zu erhalten, stets mehrere Kolonnen erforderlich. Darüber hinaus unterliegt die Zusammensetzung des Cs- Schnitts Schwankungen, insbesondere aufgrund der unterschiedlichen Zusammensetzung des dem Cracker oder Reformer zugeführten Feed-Stromes sowie der Unterschiede im gewünschten Produktspektrum, die unterschiedliche Betriebsbedingungen des Crackers oder Reformers erforderlich machen.

Zur destillativen Auftrennung von Mehrkomponentengemischen sind sogenannte Trennwandkolonnen bekannt, das heißt Destillationskolonnen mit senkrechten Trennwänden, die in Teilbereichen eine Quervermischung von Flüssigkeits-und Brüdenströmen verhindern. Die Trennwand, die aus einem ebenen Blech besteht, unterteilt die Kolonne in Längsrichtung in deren mittleren Bereich in einen Zulaufteil und einen Entnahmeteil.

Ein ähnliches Ergebnis kann mit sogenannten thermisch gekoppelten Kolonnen erreicht werden, das heißt Anordnungen von mindestens zwei Kolonnen, wobei jede der Kolonnen mit jeder anderen mindestens zwei Verknüpfungen an räumlich getrennten Stellen aufweist.

Aus Chemical Engineering, Juli 2000, Seiten 27 bis 30 ist es grundsätzlich bekannt, Trennwandkolonnen zur Abtrennung von Benzol aus dieses enthaltenden Gemischen einzusetzen. Es ist hieraus jedoch nicht bekannt, unter welchen besonderen Verfahrensbedingungen diese als schwierig bekannten Trennaufgaben gelöst werden können.

Es ist demgegenüber Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur destillativen Trennung von Cs+-Schnitten in einer oder mehreren Trennwandkolonnen zur Verfügung zu stellen, wonach ein reines spezifikationsgerechtes Produkt als Mittelsiederfraktion abgezogen werden kann.

Die Lösung geht aus von einem Verfahren zur destillativen Trennung von Cs+-Schnitten in eine Leichtsieder- (A), eine Mittelsieder- (B) und eine Hochsiederfraktion (C), in einer oder mehreren Trennwandkolonnen, in der (denen) eine Trennwand in Kolonnen- längsrichtung unter Ausbildung eines oberen gemeinsamen Kolonnenbereichs, eines unteren gemeinsamen Kolonnenbereichs, eines Zulaufteils mit Verstärkungsteil und Abtriebsteil sowie eines Entnahmeteils mit Verstärkungsteil und Abtriebsteil angeordnet ist, mit Zuführung des Cs+-schnitts im mittleren Bereich des Zulaufteils, Abführung der Hochsiederfraktion aus dem Kolonnensumpf, der Leichtsiederfraktion über den Kolonnenkopf und der Mittelsiederfraktion aus dem mittleren Bereich des Entnahmeteils.

Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das Aufteilungsverhältnis des Flüssigkeitsrücklaufs am oberen Ende der Trennwand in der Weise eingestellt wird, daß der Anteil an hochsiedenden Schlüsselkomponenten im Flüssigkeitsrücklauf über den Abtriebsteil des Entnahmeteils am oberen Ende der Trennwand 10 bis 80 %, bevorzugt 30 bis 50 % des in der Mittelsiederfraktion zugelassenen Grenzwerts beträgt, und daß die Heizleistung im Sumpfverdampfer der Trennwandkolonne in der Weise eingestellt wird, daß die Konzentration der leichtsiedenden Schlüsselkomponenten in der Flüssigkeit am unteren Ende der Trennwand 10 bis 80 %, bevorzugt 30 bis 50 % des im Mittelsiederfraktion zugelassenen Grenzwerts beträgt.

Der vorliegend als Ausgangsgemisch einzusetzende Cs+-Schnitt bezeichnet in bekannter Weise ein Gemisch aus Kohlenwasserstoffen mit fünf und mehr Kohlenstoffatomen pro Molekül. Es enthält überwiegend n-Pentan, i-Pentan, Methylbutene, Cyclopentan, Benzol, Toluol, Ethylbenzol, Xylole. Hierbei kann es sich beispielsweise um hydrierte Cs+- Schnitte, wie hydriertes Pyrolysebenzin handeln, das erfindungsgemäße Verfahren ist jedoch nicht darauf eingeschränkt, sondern allgemein für die destillative Trennung von Cs+-Schnitten einsetzbar.

Es wurde überraschend gefunden, dass durch die erfindungsgemäße Verfahrensführung auch für schwankende Zulaufzusammensetzungen des Cs-Schnittes eine energieoptimale

Durchführung der destillativen Auftrennung möglich ist unter Erhalt guter Werte für die Spezifikation der Mittelsiederfraktion. Insbesondere war die bekannte Berechnungsformel auf Grundlage der relativen Flüchtigkeiten, die für Dreistoff-Gemische anwendbar ist, vorliegend nicht brauchbar, da sich die Zulaufzusammensetzungen stark verschieben können und die Wahl einer speziellen Komponente oder repräsentativer Komponentenzusammenfassungen problematisch ist.

Trennwandkolonnen weisen typischerweise eine in Kolonnenlängsrichtung ausgerichtete Trennwand auf, die den Kolonneninnenraum in die folgenden Teilbereiche unterteilt : einen oberen gemeinsamen Kolonnenbereich, einen unteren gemeinsamen Kolonnenbereich sowie einen Zulaufteil und einen Entnahmeteil, jeweils mit Verstärkungsteil und Abtriebsteil. Das aufzutrennende Gemisch, vorliegend der Cs+-Schnitt, wird im mittleren Bereich des Zulaufteils aufgegeben, eine Hochsiederfraktion wird aus dem Kolonnensumpf, eine Leichtsiederfraktion über den Kolonnenkopf und eine Mittelsiederfraktion aus dem mittleren Bereich des Entnahmeteils entnommen.

Bei der Trennung von Mehrstoffgemischen in eine Leichtsieder-, eine Mittelsieder-und eine Hochsiederfraktion werden üblicherweise Spezifikationen über den maximal zulässigen Anteil an Leichtsiedern und Hochsieden in der Mittelsiederfraktion vorgegeben. Hierbei werden für das Trennproblem kritische Komponenten, sogenannte Schlüsselkomponenten, spezifiziert. Dabei kann es sich um eine einzelne Schlüsselkomponente oder um die Summe von mehreren Schlüsselkomponenten handeln.

Im vorliegenden Verfahren sind Schlüsselkomponenten für die Mittelsiederfraktion z. B., sofern als solche eine Benzol-Toluol-Xylol-Fraktion abgezogen wird, Cyclopentan, Cyclopenten, Hexan und Hexen (leichtsiedende Schlüsselkomponenten) und Nonan (schwersiedende Schlüsselkomponente).

Es wurde überraschend gefunden, daß die Einhaltung der Spezifikation bezüglich der Schlüsselkomponenten durch die erfindungsgemäße Verfahrensführung gewährleistet werden kann, indem das Aufteilungsverhältnis der Flüssigkeit am oberen Ende der Trennwand sowie die Heizleistung der Verdampfer in bestimmter Weise geregelt werden.

Dabei wird das Aufteilungsverhältnis der Flüssigkeit am oberen Ende der Trennwand in der Weise eingestellt, daß der Anteil an hochsiedenden Schlüsselkomponenten im Flüssigkeitsrücklauf über den Abtriebsteil des Entnahmeteils 10 bis 80%, bevorzugt 30 bis 50% des in der Mittelsiederfraktion zugelassenen Grenzwerts beträgt, und daß die

Heizleistung im Sumpfverdampfer der Trennwandkolonne in der Weise eingestellt wird, daß die Konzentration der leichtsiedenden Schlüsselkomponenten in der Flüssigkeit am unteren Ende der Trennwand 10 bis 80, bevorzugt 30 bis 50% des in der Mittelsiederfraktion zugelassenen Grenzwerts beträgt. Entsprechend wird bei dieser Regelung die Flüssigkeitsaufteilung am oberen Ende der Trennwand dahingehend eingestellt, daß bei höheren Gehalten an hochsiedenden Schlüsselkomponenten mehr und bei geringeren Gehalten derselben weniger Flüssigkeit auf den Zulaufteil geleitet wird.

Analog wird die Regelung der Heizleistung dahingehend vorgenommen, daß bei höherem Gehalt an leichtsiedenden Schlüsselkomponenten die Heizleistung erhöht und bei niedrigerem Gehalt derselben die Heizleistung verringert wird.

Es wurde gefunden, daß eine weitere Verbesserung des Verfahrens erreicht werden kann, indem durch entsprechende Regelvorschriften eine weitgehend gleichmäßige Beaufschlagung mit Flüssigkeit gesichert wird. Störungen der Zulaufmenge oder der Zulaufkonzentration werden kompensiert. Vorliegend ist der obere Bereich des Zulaufteils besonders empfindlich, da hier bei einer optimierten Fahrweise nur sehr geringe Flüssigkeitsmengen auftreten. Die beanspruchte Regelung einer unteren Begrenzung der Flüssigkeitsbelastung in diesem Kolonnenteil ist eine einfache und wirksame Maßnahme, um ein Versagen der Kolonne durch Entnetzen der Trenneinbauten zu vermeiden. Hierzu wird erfindungsgemäß sichergestellt, daß die Flüssigkeitsaufteilung am oberen Ende der Trennwand in der Weise geregelt wird, daß die Flüssigkeitsbelastung im Verstärkungsteil des Zulaufteils nicht unter 30 % ihres Normalwerts sinkt.

Bevorzugt wird auch die Aufteilung der aus dem Abtriebsteil des Entnahmeteils der Trennwandkolonne ablaufende Flüssigkeit auf die abgezogene Mittelsiederfraktion und den Verstärkungsteil des Entnahmeteils der Trennwandkolonne in der Weise geregelt, daß die auf den Verstärkungsteil aufgegebene Flüssigkeitsmenge nicht unter 30% ihres Normalwerts sinkt. Wie vorstehend zum oberen Bereich des Zulaufteils ausgeführt, treten auch in diesem Kolonnenteil bei optimierter Fahrweise nur sehr geringe Flüssigkeits- belastungen auf. Durch die bevorzugte Verfahrensmaßnahme wird in einfacher und wirksamer Weise ein Versagen der Kolonne vermieden.

Zur Aufteilung und Entnahme der Flüssigkeiten am oberen Ende der Trennwand bzw. an der Seitenabzugsstelle im mittleren Bereich des Entnahmeteils eignen sich sowohl innenliegende als auch außerhalb der Kolonne angeordnete Auffangräume fflr die Flüssigkeit, die die Funktion einer Pumpenvorlage übernehmen oder für eine ausreichend

hohe statische Flüssigkeitshöhe sorgen und eine durch Stellorgane, beispielsweise Ventile, geregelte Flüssigkeitsweiterleitung ermöglichen. Bei Bodenkolonnen ist es besonders günstig, hierzu den Ablaufschacht auf etwa das 2-bis 3-fache der üblichen Höhe zu vergrößern und in ihm die entsprechende Flüssigkeitsmenge zu speichern. Bei der Verwendung von gepackten Kolonnen wird die Flüssigkeit zunächst in Sammlern gefaßt und von dort aus in einen innenliegenden oder außenliegenden Auffangraum geleitet.

Die Mittelsiederfraktion wird bevorzugt in flüssiger Form entnommen ; diese Verfahrensvariante ist thermisch vorteilhaft und apparativ einfacher zu realisieren.

In einer bevorzugten Verfahrensvariante kann der Brüdenstrom am unteren Ende der Trennwand so eingestellt werden, daß das Mengenverhältnis des Brüdenstroms im Zulaufteil zum Brüdenstrom im Entnahmeteil 0,8 bis 1,2, bevorzugt 0,9 bis 1,1 und der Rücklauf aus dem oberen gemeinsamen Kolonnenteil so geregelt werden, daß das Verhältnis des Rücklaufstroms im Zulaufteil zum Rücklauf im Entnahmeteil 0,1 bis 2, bevorzugt 0,3 bis 0,6 beträgt, vorzugsweise durch die Wahl und/oder Dimensionierung trennwirksamer Einbauten und/oder den Einbau druckverlusterzeugender Einrichtungen.

Weiter bevorzugt kann die Entnahme des Kopfstroms temperaturgeregelt erfolgen, wobei die Meßstelle für die Regeltemperatur im oberen gemeinsamen Teilbereich der Kolonne, an einer Stelle angeordnet ist, die um 3 bis 8, bevorzugt um 4 bis 6 theoretische Trennstufen unterhalb des oberen Kolonnenendes angeordnet ist.

Entsprechend einer weiteren bevorzugten Verfahrensvariante kann die Entnahme des Hochsiederstroms temperaturgeregelt erfolgen, wobei die Meßstelle für die Regeltemperatur im unteren gemeinsamen Kolonnenbereich um 3 bis 8, bevorzugt um 4 bis 6 theoretische Trennstufen oberhalb des unteren Endes der Kolonne angeordnet ist.

Die adäquate Wahl der Meßstellen für die Regeltemperaturen ist wegen der unterschiedlichen Zulaufzusanunensetzungen nicht trivial.

Gemäß einer weiteren Verfahrensvariante erfolgt die Entnahme der Mittelsiederfraktion standgeregelt, wobei als Regelgröße der Flüssigkeitsstand im Verdampfer oder im Sumpf der Kolonne verwendet wird. Üblicherweise wird der Sumpfstand über den Sumpfabzug geregel. Eine derartige, übliche Regelung führte jedoch im vorliegenden Verfahren zu

unbefriedigendem Regelverhalten. Das beanspruchte bevorzugte Regelkonzept mit einer Regelung des Sumpfstandes über die Seitenentnahme verbesserte die Stabilität deutlich.

Bevorzugt ist ein Betriebsdruck im Bereich von 0,5 bis 5 bar, insbesondere von 1 bis 2 bar.

Gegenstand der Erfindung ist auch eine Trennwandkolonne zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Besonders geeignet sind hierzu Trennwandkolonnen mit 20 bis 60, bevorzugt mit 25 bis 45 theoretischen Trennstufen.

Die Aufteilung der Trennstufenzahl auf die einzelnen Teilbereiche der Trennwandkolonne erfolgt dabei bevorzugt in der Weise, daß jeder der 6 Kolonnenbereiche der Trennwandkolonne jeweils 5 bis 50%, bevorzugt 15 bis 30% der Gesamtzahl der theoretischen Trennstufen der Trennwandkolonne aufweist.

Die Aufteilung der theoretischen Trennstufen auf die Kolonnenteilbereiche kann dabei bevorzugt in der Weise erfolgen, daß die Anzahl der theoretischen Trennstufen im Zulaufteil 80 bis 110%, bevorzugt 90 bis 100% der Summe der Zahl der theoretischen Trennstufen im Entnahmeteil beträgt.

In einer bevorzugten Ausgestaltung der Trennwandkolonne können die Zulaufstelle des aufzutrennenden Stroms und die Entnahmestelle der Mittelsiederfraktion auf unterschiedliche Höhe in der Kolonne angeordnet sein, vorzugsweise um 1 bis 20, insbesondere um 3 bis 8 theoretische Trennstufen beabstandet.

Bezüglich der einsetzbaren trennwirksamen Einbauten in der Trennwandkolonne gibt es grundsätzlich keine Einschränkungen : hierzu sind sowohl Füllkörper als auch geordnete Packungen oder Böden geeignet. Aus Kostengründen werden bei Kolonnen mit einem Durchmesser über 1,2 m in der Regel Böden, bevorzugt Ventil-oder Siebböden eingesetzt.

Bei den Packungskolonnen sind geordnete Blechpackungen mit einer spezifischen Oberfläche von 100 bis 500 m2/m3, bevorzugt von etwa 250 bis 300 m2/m3 besonders geeignet.

Bei besonders hohen Anforderungen an die Produktreinheit ist es günstig, insbesondere für den Fall, daß Packungen als trennwirksame Einbauten eingesetzt werden, die Trennwand mit einer thermischen Isolierung auszustatten. Eine derartige Ausgestaltung der Trennwand

ist beispielsweise in EP-A-0 640 367 beschrieben. Besonders günstig ist eine doppelwandige Ausführung mit dazwischenliegendem engem Gasraum.

Erfindungsgemäß ist es auch möglich, anstelle der Trennwandkolonne thermisch gekoppelte Kolonnen einzusetzen. Anordnungen mit thermisch gekoppelten Kolonnen sind hinsichtlich des Energiebedarfs mit einer Trennwandkolonne gleichwertig. Diese Erfindungsvariante bietet sich als wirtschaftlich vorteilhafte Alternative insbesondere bei Verfügbarkeit von bestehenden Kolonnen an. Die geeignetsten Formen der Zusammenschaltung können je nach Trennstufenzahl der vorhandenen Kolonnen ausgewählt werden.

Die thermisch gekoppelten Kolonnen können somit jeweils mit einem eigenen Verdampfer und/oder Kondensator ausgestattet sein.

In einer bevorzugten Verschaltung der thermisch gekoppelten Kolonne werden die Leichtsiederfraktion und die Hochsiederfraktion aus unterschiedlichen Kolonnen entnommen, wobei der Betriebsdruck der Kolonne, aus der die Hochsiederfraktion entnommen wird, tiefer eingestellt wird als der Betriebsdruck der Kolonne, aus der die Leichtsiederfraktion entnommen wird, bevorzugt um 0,1 bis 2 bar.

Gemäß einer besonderen Verschaltungsform ist es möglich, den Sumpfstrom der ersten Kolonne in einem Verdampfer teilweise oder vollständig zu verdampfen und anschließend der zweiten Kolonne zweiphasig oder in Form eines gasförmigen und eines flüssigen Stromes zuzuführen.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann bevorzugt sowohl bei der Verwendung einer Trennwandkolonne als auch von thermisch gekoppelten Kolonnen in der Weise geführt werden, daß der Zulaufstrom teilweise oder vollständig vorverdampft wird und der Kolonne zweiphasig oder in Form eines gasförmigen und eines flüssigen Stromes zugeführt wird.

Diese Vorverdampfung bietet sich insbesondere dann an, wenn der Sumpfstrom der ersten Kolonne größere Mengen an Mittelsiedern enthält. In diesem Fall kann die Vorverdampfung auf einem niedrigeren Temperaturniveau erfolgen und der Verdampfer der zweiten Kolonne entlastet werden. Weiterhin wird durch diese Maßnahme der Abtriebsteil der zweiten Kolonne wesentlich entlastet. Der vorverdampfte Strom kann

dabei der zweiten Kolonne zweiphasig oder in Form von zwei separaten Strömen zugeführt werden.

Die Trennwandkolonne zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist bevorzugt am oberen und am unteren Ende der Trennwand Probenahmemöglichkeiten auf, über die aus der Kolonne kontinuierlich oder in zeitlichen Abständen flüssige und/oder gasförmige Proben entnommen und hinsichtlich ihrer Zusammensetzung, bevorzugt gaschromatographisch, untersucht werden. Beim erfindungsgemäßen Verfahren der destillativen Auftrennung von Cs-Schnitten können Zulaufzusammensetzungen anfallen, die außerhalb der technischen Auslegungsrechnungen liegen. In diesem Fall bietet die bei Trennwandkolonnen sonst nicht übliche Anordnung von Probenahmestutzen am oberen und unteren Ende der Trennwand und die Analyse von Proben eine wirksame Hilfe, um geeignete Betriebsbedingungen festzulegen.

In der Ausführungsvariante mit thermisch gekoppelten Kolonnen sind die Probenahmemöglichkeiten analog, in den Verbindungsleitungen zwischen den den Teilbereichen der Tennwandkolonne entsprechenden Bereichen der thermisch gekoppelten Kolonnen angeordnet.

In einer bevorzugten Ausführungsform werden in der Trennwandkolonne oder in den thermisch gekoppelten Kolonnen Böden eingesetzt, deren Druckverlust stetig mit zunehmender Gasbelastung ansteigt, bevorzugt um mindestens 10 % pro Erhöhung des F- Faktors um 0,5 Pa° 5. Hierbei bezeichnet der F-Faktor (Dimension : Pascal) in bekannter Weise die Gasbelastung in Form des Produktes aus der Gasgeschwindigkeit in der Dimension m/s und der Quadratwurzel aus der Gasdichte in der Dimension kg/m3. Die technische Anweisung, bei Trennwandkolonnen mit Böden bevorzugt nur solche Einbauten einzusetzen, deren Druckverlust stetig mit der Gasbelastung steigt, ist neu. Sie gewährleistet eine erhöhte Betriebssicherheit der Kolonne. Bei bestimmten Glockenböden zeiget es sich beispielsweise, daß beim Anfahren der Kolonne oder einer erneuten Anhebung der Gasbelastung teilweise entweder der Zulaufteil oder der Entnahmeteil der Kolonne nicht mehr von Gas durchströmt wurden, wodurch ein bestimmungsgemäßer Betrieb nicht mehr gewährleistet war.

Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung sowie von Ausführungsbeispielen näher erläutert.

In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugsziffern gleiche oder entsprechende Merkmale.

Es zeigen im einzelnen : Fig. 1 die schematische Darstellung einer Trennwandkolonne zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, Fig. 2-9 unterschiedliche Verschaltungen von thermisch gekoppelten Kolonnen und Fig. 10-12 Verschaltungen von jeweils zwei Trennwandkolonnen zur destillativen Trennung von C5+-Schnitten.

Figur 1 zeigt schematisch eine Trennwandkolonne (TK) mit darin vertikal angeordneter Trennwand (T), die die Kolonne in einen oberen gemeinsamen Kolonnenbereich 1, einen unteren gemeinsamen Kolonnenbereich 6, einen Zulaufteil 2,4 mit Verstärkungsteil 2 und Abtriebsteil 4 sowie einen Entnahmeteil 3,5 mit Abtriebsteil 3 und Verstärkungsteil 5 aufteilt. Die Zuführung des aufzutrennenden Gemisches (A, B, C) erfolgt im mittleren Bereich des Zulaufteils 2,4. Am Kolonnenkopf wird die Leichtsiederfraktion (A), aus dem Kolonnensumpf die Hochsiederfraktion (C) und aus dem mittleren Bereich des Entnahmeteils 3,5 die Mittelsiederfraktion (B) abgezogen. Erfindungsgemäß wird die Aufteilung des Flüssigkeitsrücklaufs (QC) am oberen und am unteren Ende der Kolonne geregelt. Bevorzugt kann, wie in Figur 1 dargestellt, die Entnahme des Kopfstroms (A) sowie die Entnahme des Hochsiederstroms (C) temperaturgeregelt (TC) erfolgen.

Bevorzugt erfolgt die Entnahme der Mittelsiederfraktion (B) standgeregelt, wobei als Regelgröße der Flüssigkeitsstand (LC) im Verdampfer oder im Sumpf der Kolonne verwendet wird.

In den in den Figuren 2 bis 5 dargestellten Vorrichtungsvarianten mit thermisch gekoppelten Kolonnen werden die Teilbereiche 1 bis 6 der Trennwandkolonne durch jeweils unterschiedliche Bereiche der thermisch gekoppelten Kolonnen übernommen.

Entsprechende Bereiche sind durch die jeweils gleichen Bezugsziffern gekennzeichnet.

Besonders bevorzugte Ausführungsformen, wonach der Hochsiederstrom (C) und der Leichtsiederstrom (A) aus jeweils unterschiedlichen Kolonnen abgezogen werden, sind in den Figuren 4 und 5 dargestellt. Bevorzugt werden hierbei die beiden Kolonnen mit unterschiedlichem Betriebdruck beschrieben, wobei der Betriebsdruck der Kolonne, aus der die Hochsiederfraktion (C) entnommen wird, tiefer liegt als der Betriebsdruck der

Kolonne, aus der die Leichtsiederfraktion (A abgezogen wird, bevorzugt um 0,1 bis 2 bar tiefer. Die Figuren 6 bis 9 zeigen bevorzugte Ausführungsvarianten mit thermisch gekoppelten Kolonnen, mit jeweils eigenem Sumpfverdampfer und eigenem Kondensator.

Die Figuren 10 bis 12 zeigen besondere Verschaltungen von Trennwandkolonnen zur destillativen Trennung von Cs+-Schnitten. Dabei wird bevorzugt in jeder der dargestellten Trennwandkolonnen (TK) nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gearbeitet. Figur 10 zeigt als Beispiel die Auftrennung von Pyrolysebenzin in eine Cs--Fraktion, eine C9+- Fraktion und eine C6-C8-Franktion. Die C6-Cg-Fraktion kann, gegebenenfalls nach Hydrierung H, in einer weiteren Trennwandkolonne in eine C6-Fraktion, eine C7-Fraktion und eine C8-Fraktion aufgetrennt werden. Ebenso ist es möglich, in der Trennwandkolonne zunächst die Cg+-Fraktion über Sumpf abzutrennen, die Cs-Fraktion über den Seitenabzug zu gewinnen und das Kopfprodukt in einer weiteren Trennwandkolonne, gegebenenfalls nach Hydrierung H, in die Cs-Fraktion, C6-Fraktion und C7-Fraktion aufzutrennen (Figur 11). Weiterhin ist es möglich, in einer Trennwandkolonne zunächst die CS--Fraktion als Kopfprodukt zu gewinnen und die C6-Fraktion über den Seitenabzug zu entnehmen. In diesem Fall kann das Sumpfprodukt, gegebenenfalls nach Hydrierung H, in einer nachgeschalteten Trennwandkolonne in die C7-Fraktion, Cg-Fraktion und Cg+-Fraktion aufgetrennt werden (Figur 12).

Beispiel Ein Cs+-Schnitt aus der Hydrierung von Pyrolysebenzin mit der nachstehend angegebenen Zusammensetzung wurde destillativ aufgetrennt : KomponenteGew.-% n-Butan 0, 33 2-Buten trans 0, 56 n-Pentan 6, 83 2-Methyl-2-Buten 3, 64 2-Penten trans 2, 29 Cyclopentan 4, 18 Cyclopenten0,56 n-Hexan 2, 92 Methylcyclopentan 1, 57 Methylcyclopenten 2, 54 Cyclohexan 0, 99 Benzol 31, 71 n-Heptan 0, Methylcyclohexan1,43 Toluol 15, 16 n-Oktan 1, 81 Ethylbenzol 5, 45 m-Xylol 5, 53 1-Methyl-3-Ethyl-Benzol 4, 35 Indan 1, 67 Dicyclopentadien 1, 07 Methylindene 0, 76 Naphthalin 2, 59 100,0 Dieser Cs+-Schnitt wurde in einen Cs-Schnitt (Leichtsiederfraktion), einen Bezol-Toluol- Xylol-Schnitt, im folgenden abgekürzt als BTX-Schnitt bezeichnet (Mittelsiederfraktion) und einen C9+-Schnitt (Schwersiederfraktion) aufgetrennt. Als Spezifikation für die

Trennung wurde gefordert, daß der Cs-Schnitt einen Benzolgehalt von 0,05 Gew.-% und der C9+-Schnitt einen Xylolgehalt von 1,8 Gew.-% hat. Darüber hinaus wurde als Spezifikation für den BTX-Schnitt ein Cs-Gehalt (leichtsiedende Schlüsselkomponenten) < 5 Gew.-%, ein C9+-Gehalt (schwersiedende Schlüsselkomponenten) < 1,5 Gew.-% und eine Ausbeute von mindestens 77,8 % verlangt.

Die Auftrennung wurde in einer Trennwandkolonne, wie in Fig. 1 dargestellt, durchgeführt.

Alternativ wurde die Trennwandkolonne durch eine Verschaltung von zwei thermisch gekoppelten Kolonnen, wie in Fig. 9 dargestellt, ersetzt.

In beiden Alternativen wurde die Heizleistung im Sumpfverdampfer der Trennwandkolonne bzw. der ersten der thermisch gekoppelten Kolonnen so eingestellt, daß die Summe der Konzentrationen an Cyclopentan und Pentan (leichtsiedende Schlüsselkomponenten) in der Flüssigkeit am unteren Ende der Trennwand bzw. im unteren Austauschstrom zwischen den thermisch gekoppelten Kolonnen kleiner als 1,5 Gew.-% war. Gleichzeitig wurde das Aufteilungsverhältnis des Flüssigkeitsrücklaufs am oberen Ende der Trennwand bzw. im oberen Austauschstrom zwischen den thermisch gekoppelten Kolonnen so eingestellt, daß die Summe der Konzentrationen an Indan und Dicyclopentadien im Flüssigkeitsrücklauf auf den Verstärkungsteil des Zulaufteils bzw. den entsprechenden Kolonnenteil in der Alternative mit thermisch gekoppelten Kolonnen kleiner als 0,5 Gew.-% war.

Mit dieser Regelung konnte die vorgegebene, oben aufgeführte Spezifikation eingehalten werden, nicht jedoch bei einer Verfahrensführung ohne die oben beschriebene Regelung.