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Title:
METHOD AND DEVICE FOR CARRYING OUT A PROGRAM FOR ALLOWING SMOKERS TO QUIT SMOKING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/166368
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and a device for a program for allowing smokers to quit smoking. The method has the steps of: ascertaining a buffer value (72) for virtual smoking products for a withdrawal day, ascertaining a storage value (74) for virtual smoking products for the withdrawal day, ascertaining a buffer fill time (76) for transferring the virtual smoking products from the storage value (74) to the buffer value (72) for the withdrawal day, and allowing the removal of one of the smoking products (10) from the housing (20) if the number of the virtual smoking products in the buffer value (72) is greater than null. The method and the device allow a smoker who is quitting smoking to use the permanently reduced quantity of smoking products during the withdrawal time (physical withdrawal) for "smoking situations which are critical to the individual" in order to teach the corresponding brain area to overcome critical smoking situations without smoking products (mental withdrawal).

Inventors:
UNSICKER ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/054588
Publication Date:
September 06, 2019
Filing Date:
February 25, 2019
Export Citation:
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Assignee:
UNSICKER ANDREAS (DE)
International Classes:
A24F15/00
Domestic Patent References:
WO2012129705A12012-10-04
WO2003001479A12003-01-03
WO2004079686A12004-09-16
WO2004075671A12004-09-10
Foreign References:
US4615681A1986-10-07
US4620555A1986-11-04
US8307834B12012-11-13
US5778897A1998-07-14
US6712075B12004-03-30
Attorney, Agent or Firm:
HARRISON, Robert (DE)
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Claims:
WO 2019/166368 PCT/EP2019/054588

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Ansprüche

1. Verfahren zur Abgabe von mindestens einem Raucherzeugnis (10) aus einem Ge- häuse (20) umfassend: a) Festlegung eines Pufferwertes (72) für virtuelle Raucherzeugnisse für einen Entwöhnungstag;

b) Festlegung eines Lagerwertes (74) für virtuelle Raucherzeugnisse für den Ent wöhnungstag;

c) Festlegung einer Pufferfüllzeit (76) zur Übertragung der virtuellen Raucher zeugnisse aus dem Lagerwert (74) in den Pufferwert (72) für den Entwöhnungs tag;

d) Ermöglichung der Entnahme eines der Raucherzeugnisse (10) aus dem Gehäu se (20), solange die Anzahl der virtuellen Raucherzeugnisse im Pufferwert (72) größer Null ist.

2. Verfahren nach Anspruch 1, wonach die Übertragung eines der virtuellen Raucher zeugnisse aus dem Lagerwert (74) in den Pufferwert (72) solange erfolgt, bis der Lagerwert (74) Null erreicht hat.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem a) der Pufferwert (72) im Laufe des Entwöhnungsprogramms reduziert wird; b) der Lagerwert (74) im Laufe des Entwöhnungsprogramms reduziert wird; und/oder

c) die Pufferfüllzeit (76) im Laufe des Entwöhnungsprogramms erhöht wird.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Entnahme eines Raucherzeugnisses (10) aus dem Gehäuse (20) zeitverzögert erfolgt.

5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei die Zeitverzögerung im Laufe des Entwöh nungsprogramms verlängert wird. WO 2019/166368 PCT/EP2019/054588

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6. Verwendung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche bei einem Raucherentwöhnungsprogramm.

7. Vorrichtung (20) für die Entnahme von Raucherzeugnissen (10) umfassend a) einen Innenraum (30) zur Aufbewahrung der Raucherzeugnisse (10);

b) einen Verschluss (40) zur Verhinderung der Öffnung der Vorrichtung (20);

c) einen Sensor (28) zur Erfassung der Öffnung der Vorrichtung (20); und d) einen Wertspeicher (48), der Daten für ein Entwöhnungsprogramm zur Verfü- gung stellt; wobei

der Wertspeicher (48) einen Pufferwert (72) und einen Lagerwert (74) abspeichert und der Verschluss (40) die Öffnung der Vorrichtung (20) bei einem Pufferwert größer Null ermöglicht; und wobei nach Entnahme der Raucherzeugnisse (10) der Pufferwert (72) um ein virtuelles Raucherzeugnis reduziert ist und nach einer Puf- ferfüllzeit (76) der Pufferwert (72) um ein virtuelles Raucherzeugnis erhöht wird, bei gleichzeitiger Reduzierung des Lagerwertes (74) um ein virtuelles Raucher zeugnis.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, wobei der Pufferwert (72), der Lagerwert (74) und Pufferfüllzeit (76) am Tagesanfang durch das Entwöhnungsprogramm festgelegt sind.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüchen 7 oder 8, weiter umfassend einen Prozes- sor (46), der die für die Raucherentwöhnung notwendigen Funktionen steuert.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, umfassend eine Erhebung (29) in dem Innenraum (30) zur Fixierung von Verpackungen (15).

11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, weiter umfassend Schnittstellen zum Empfang und Versenden von Daten zu anderen Endgeräten.

12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, wobei der Verschluss (40) erst nach einer Zugriffsverzögerung öffenbar ist.

Description:
Beschreibung

Titel: VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUR DURCHFÜHRUNG

EINES RAUCHERENTWÖHNUNGSPROGRAMMS

[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung mit einem Gehäuse zur Abgabe von mindestens einem Raucherzeugnis, z.B. einer Zigarette. Das erfindungsgemä ße Verfahren und das Gehäuse ermöglichen die Durchführung eines Entwöhnungspro- gramms für entwöhnungswillige Raucher.

[0002] Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass es für entwöhnungswillige Raucher sehr schwer ist, das Rauchen aufzugeben und dass die entwöhnungswilligen Raucher sehr schnell wieder rückfällig werden. Nur rund 6% Prozent derjenigen entwöhnungswillige Raucher, die von heute auf morgen aufhören oder auf Akupunktur oder Hypnose zurück greifen, bleiben dauerhaft abstinent. Selbst medikamentöse Behandlungen oder Nikotiner satzprodukte wie Nikotinpflaster oder Nikotinkaugummi haben Rückfallquoten von rund 85%. Am erfolgversprechendsten sind Verhaltenstherapien mit einer Erfolgsquote von immerhin 23%.

[0003] Jüngste Studien zeigen, dass ein erfolgreicher Rauchstopp in erster Linie davon abhängt, wie dauerhaft die erlernte Gewohnheit„Rauchen“ aus dem zuständigen Gehirn areal„gelöscht“ oder„entfernt“ werden kann. Jeder entwöhnungswillige Raucher hat in dem zuständigen Gehimareal gelernt, bei bestimmten Lebenslagen zu einer Zigarette oder einem anderen Raucherzeugnis zu greifen (= Gewohnheit): Einerseits bei positiven sozia len Situationen, wie die Zigarette nach dem Essen, bei einer Kaffeepause mit Kollegen oder mit dem Drink an der Bar. Andererseits bei negativen Gefühlslagen, wie Streit und Konflikte, Stress in der Arbeit oder unangenehmen Telefonaten. Ein erfolgreicher Rauch stopp setzt daher voraus, die Gewohnheit (= Griff zur Zigarette) genau in diesen„kriti schen Rauch- Situationen“ aus dem entsprechenden Gehimareal des entwöhnungswilligen Rauchers zu löschen. Denn gerade diese„kritischen Rauch- Situationen“ sind für einen Rückfall verantwortlich. WO 2019/166368 PCT/EP2019/054588 2

[0004] Der entwöhnungswillige Raucher muss also lernen seine individuellen„kriti schen Rauch- Situationen“ ohne Zigarette(n) zu meistern. Dieser Lem-Prozess (=Verlem- Prozess der Gewohnheit) hat zwei entscheidende Vorteile für einen dauerhaften Rauch stopp: A) Der entwöhnungswillige Raucher verliert die Angst, negative Gefühlslagen nicht ohne Zigarette zu meistern und lernt positive Situationen wieder ohne Zigarette zu genie ßen. B) Der entwöhnungswillige Raucher muss nicht den Rest seines Lebens mit dem Ge fühl verbringen, er müsse auf etwas verzichten. Zwei entscheidende Faktoren, die der ho hen Rückfallquote entgegenwirken.

[0005] Verschiedene Vorrichtungen, Gehäuse und Verfahren zur Unterstützung eines Raucherentwöhnungsprogramms sind aus dem Stand der Technik bekannt. Zum Beispiel ist eine Vorrichtung in dem US Patent US 4,620,555 zu finden, welches einen Zigaretten behälter zeigt, der die Abgabe der Zigarette erst nach einem bestimmten Zeitintervall er möglicht. In diesem Patent hat der Nutzer (entwöhnungswilliger Raucher) eine Bedenkzeit zwischen dem Drücken einer Taste auf der Außenseite des Behälters und der Entnahme einer Zigarette, um sein Verlangen nach einer Zigarette zu überdenken.

[0006] In dem US Patent Nr. 8,307,834 und in dem deutschen Gebrauchsmuster Nr. 90 01 043 sind Vorrichtungen offenbart, die ein Behälter mit einer Zeitschaltuhr zeigen. Die Vorrichtung ermöglicht eine Öffnung des Behälters erst nach vorbestimmten Zeiten.

[0007] Eine andere Vorgehensweise ist aus der internationalen Patentanmeldung WO 2004 079686 zu entnehmen, welche eine Zigarettenschachtel mit einer Lichtschranke zeigt. Nach Öffnung des Deckels der Zigarettenschachtel wird die Lichtschranke unterbrochen und eine Audiobotschaft über die Gefahren des Rauchens wird abgespielt.

[0008] In der internationalen Patentanmeldung Nr. WO 2004/075671 ist ein Verfahren offenbart, das ein Raucherentwöhnungsprogramm nach Vorgaben des Nutzers berechnet. Die Patentanmeldung offenbart auch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

[0009] Eine Vielzahl von Vorrichtungen und Verfahren sind bekannt, bei denen zeitge steuert einem entwöhnungswilligen Raucher Zigaretten oder sonstige Raucherzeugnisse WO 2019/166368 PCT/EP2019/054588

-3- rationiert zur Verfügung gestellt werden, mit dem Ziel den Körper stufenweise vom Niko- tin zu entwöhnen. Zum Beispiel beschreibt das US Patent US 5,778,897 ein Raucherent wöhnungsverfahren, bei dem Zigaretten aus einem Behälter in Zeitintervallen ausgegeben werden. Ein Zeitintervall für die Abgabe der Zigaretten verlängert sich über mehrere Tage und Wochen, bis ein vorbestimmter Zeitpunkt erreicht wird und keine Zigaretten mehr aus dem Behälter abgegeben werden.

[0010] Ebenfalls ist aus dem US Patent US 6,712,075 eine Zigarettenschachtel mit einer Uhr bekannt, wobei die Zigarettenschachtel erst nach Freigabe eines Verschlussmechanis- muses aufgemacht werden kann.

[0011] Die bekannten Verfahren und Vorrichtungen mit Verriegelungsmechanismus und zeitgesteuerter Ausgabe von Raucherzeugnissen fokussieren sich gerade nicht auf die indi- viduellen„kritischen Rauchsituationen“ und geben insbesondere dem Entwöhnungswilli gen nicht die Möglichkeit, die im Laufe des Entwöhnungsprogramms reduzierte Zigaret tenmenge genau für seine individuellen„kritischen Rauchsituationen“ einzusetzen, um dem entsprechenden Gehimareal zu lernen, genau diese Situationen ohne Zigarette zu meistern. Vielmehr werden die Zigaretten für Situationen bereitgestellt, in der eine„kriti sche Rauchsituation“ und ein möglicher Zigarettenzugriff nicht Zusammentreffen.

[0012] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vor richtung bereitzustellen, welche es ermöglichen, dem entwöhnungswilligen Raucher zu lernen seine individuellen kritischen Rauchsituationen ohne Zigarette zu meistern.

[0013] Die Vorrichtung beinhaltet ein Gehäuse, welches handelsübliche Verpackungen von Raucherzeugnissen, z.B. Zigarettenschachteln aufnehmen kann. Im Gehäuse ist ein Verschluss integriert, der nach Vorgaben eines Entwöhnungsprogramms den Zugriff auf eine Zigarette ermöglicht oder verweigert. Ein Sensor misst, ob der Deckel der Vorrich tung geöffnet wurde oder nicht. Ein Display macht dem Entwöhnungswilligen alle not wendigen Informationen zum Entwöhnungsprogramm sichtbar. Leuchtmittel zeigen den Zustand des Gerätes (offen/geschlossen). Tasten an der Außenseite des Gehäuses ermögli chen den Abruf wesentlicher Informationen zum Entwöhnungsprogramm und dienen zur Initialisierung des Entwöhnungsprogramms. WO 2019/166368 PCT/EP2019/054588

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[0014] In einem Aspekt umfasst die Vorrichtung daher einen Innenraum zur Aufbewah rung der Raucherzeugnisse, den Verschluss zur Verhinderung der Öffnung der Vorrich tung, den Sensor zur Erfassung der Öffnung der Vorrichtung und einen Wertspeicher, der Daten für ein Entwöhnungsprogramm zur Verfügung stellt. In diesem Aspekt speichert der Wertspeicher einen Pufferwert und einen Lagerwert ab. Der Verschluss ermöglicht die Öffnung der Vorrichtung bei einem Pufferwert größer Null. Nach Entnahme der Raucher zeugnisse wird der Pufferwert um ein virtuelles Raucherzeugnis reduziert und nach einer Pufferfüllzeit wird der Pufferwert um ein virtuelles Raucherzeugnis erhöht bei gleichzeiti ger Reduzierung des Lagerwertes um ein virtuelles Raucherzeugnis.

[0015] Der Pufferwert, der Lagerwert und die Pufferfüllzeit sind am Anfang des Entwöh nungstages durch das Entwöhnungsprogramm festgelegt.

[0016] In einem weiteren Aspekt hat das Gehäuse der Vorrichtung eine Erhebung in dem Innenraum zur Fixierung von Verpackungen.

[0017] In einem weiteren Aspekt ist der Verschluss erst nach einer Zugriffsverzögerung zu öffnen.

[0018] Durch diese Vorrichtung wird der entwöhnungswillige Raucher durch das Rau cherentwöhnungsprogramm unterstützt, indem stufenweise immer weniger Raucherzeug nisse zur Verfügung gestellt werden (körperliche Entwöhnung) und die permanent redu zierte Menge an Raucherzeugnissen während der Entwöhnungszeit für die„individuellen kritischen Rauch- Situationen“ genutzt werden, um dem entsprechenden Gehirnareal zu lernen, diese kritischen Rauchsituationen ohne Raucherzeugnisse zu meistern (geistige Entwöhnung).

[0019] Des Weiteren beinhaltet das Gehäuse einen Prozessor, der das Entwöhnungspro gramm, die Verriegelung, die Displayanzeige, die Leuchtmittel sowie weitere Funktionen steuert.

[0020] Optional können von dem Gerät über Funksender und Schnittstellen Informatio nen an andere Endgeräte - z.B. Smartphones - übergeben werden z. B. Statistik über die Häufigkeit des Öffnens des Deckels oder Tag der Entwöhnung. Optional können über WO 2019/166368 PCT/EP2019/054588

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Schnittstellen von anderen Endgeräten Informationen empfangen werden, z.B. aktualisierte Werte zum Entwöhnungsprogramm. Die Vorrichtung kann allerdings ohne Schnittstellen auskommen und der entwöhnungswillige Raucher kann das Verfahren und die Vorrichtung ohne zusätzliche Endgeräte nutzen.

[0021] Das Verfahren zur Abgabe von mindestens einem Raucherzeugnis umfasst die folgenden Schritte:

a) Festlegung eines Pufferwertes für virtuelle Raucherzeugnisse für einen Entwöh nungstag;

b) Festlegung eines Lagerwertes für virtuelle Raucherzeugnisse für den Entwöhnungs- tag;

c) Festlegung einer Pufferfüllzeit zur Übertragung der virtuellen Raucherzeugnisse aus dem Lagerwert in den Pufferwert für den Entwöhnungstag; d) Ermöglichung der Entnahme eines der Raucherzeugnisse aus dem Gehäuse, solange die Anzahl der virtuellen Raucherzeugnisse im Pufferwert größer Null ist.

[0022] Die Übertragung eines der virtuellen Raucherzeugnisse aus dem Lagerwert in den Pufferwert erfolgt nur solange, bis der Lagerwert Null erreicht hat.

[0023] Während des Entwöhnungsprogramms werden der Pufferwert und der Lagerwert stetig reduziert und die Pufferfüllzeit erhöht.

[0024] Die Entnahme eines der Raucherzeugnisse aus dem Gehäuse wird beim Erreichen eines Pufferwert Null verhindert. Die Entnahme eines Raucherzeugnisses aus dem Gehäu- se erfolgt bei Verfügbarkeit eines der Raucherzeugnisse zeitverzögert. Diese Zeitverzöge- rung wird im Laufe des Entwöhnungsprogramms verlängert.

[0025] Das Verfahren und die Vorrichtung verhindern, dass der entwöhnungswillige Raucher unkontrolliert auf seine Zigaretten Zugriff erhält. Vielmehr wird der entwöh nungswillige Raucher animiert, sein Rauchverhalten bei jedem Entwöhnungstag bewusst zu planen und auf seine„kritischen Rauch- Situationen“ zu fokussieren. Zudem erhält der entwöhnungswillige Raucher eine Vorrichtung, die es ihm ermöglicht, ein vorgegebenes Entwöhnungsprogramm mit immer weniger Zigaretten einzuhalten, da er permanent über WO 2019/166368 PCT/EP2019/054588 6

das Display ablesen kann, wie viele Zigaretten für den entsprechenden Entwöhnungstag zur Verfügung stehen und auf wie viele Zigaretten ein„direkter, aber verzögerter Zugrif (Erläuterung folgt) besteht.

[0026] Die Vorrichtung selbst ist sehr leicht und behindert in keinerlei Weise die übliche Handhabung einer Zigarettenschachtel, wie sie der entwöhnungswillige Raucher mit einer handelsüblichen Verpackung gewohnt ist. Die Befüllung der Vorrichtung erfolgt durch den Austausch der gesamten handelsüblichen Verpackung samt beinhalteter Zigaretten. Die Anzahl, der nach Vorgabe des Entwöhnungsprogramms vorgegebenen erlaubten Zigaretten (virtuelle Zigaretten) müssen daher nicht mit der tatsächlichen Anzahl der„realen, rauch baren Zigaretten“ in der Vorrichtung übereinstimmen.

[0027] Das Verfahren umfasst folgende Schritte: Festlegung der Entwöhnungsdauer z.B. über die Werte„Anzahl aktuell gerauchter Zigaretten pro Tag“ und„Anzahl der gerauch ten Jahre“. Aus diesen beiden Werten wird die Länge der Entwöhnungsdauer bestimmt, z.B. 180, 150 oder 120 Tage. Die Entwöhnungsdauer oder deren Bestimmung können auch auf andere Weise festgelegt werden oder generell fest vorgegeben werden.

[0028] Festlegung eines Pufferwertes und eines Lagerwertes pro Entwöhnungstag: Der Pufferwert zeigt dem entwöhnungswilligen Raucher, auf wie viele virtuelle Zigaretten er aktuell einen„direkten, aber verzögerten Zugriff hat“. Genau diese virtuellen Zigaretten aus dem Pufferwert werden für den„Verlem-Prozess“ eingesetzt. Der Lagerwert zeigt dem entwöhnungswilligen Raucher, wie viele virtuelle Zigaretten bis Ende des Entwöhnungs tags zur Verfügung stehen, auf die kein„direkter, aber verzögerter Zugrif besteht und die aktuell nicht für den„Verlem-Prozess“ zur Verfügung stehen. Der Pufferwert und der La gerwert ergeben zusammen die Höchstzahl der erlaubten realen, rauchbaren Zigaretten für den jeweiligen Entwöhnungstag. Mit Zunahme der Entwöhnungstage wird die Höchstzahl der erlaubten realen, rauchbaren Zigaretten kontinuierlich reduziert. Entsprechend werden die Pufferwerte und Lagerwerte für die virtuellen Zigaretten reduziert.

[0029] Festlegung der Pufferfüllzeit: Die Pufferfüllzeit zeigt dem entwöhnungswilligen Raucher, in welchem Zeitintervall, z.B. jede Stunde, eine„virtuelle“ Zigarette aus dem WO 2019/166368 PCT/EP2019/054588

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Lagerwert in den Pufferwert übertragen wird. Mit Zunahme der Entwöhnungstage wird das Zeitintervall der Pufferfüllzeit kontinuierlich erhöht.

[0030] Über die Instrumente Pufferwert, Lagerwert und Pufferfüllzeit kann der entwöh nungswillige Raucher sein Rauchverhalten während des Entwöhnungsprogramms so steu- em, dass bei immer weniger zur Verfügung stehenden realen, rauchbaren Zigaretten, die realen, rauchbaren Zigaretten genau für seine„kritischen Rauchsituationen“ zur Verfügung stehen und somit für den Verlem-Prozess dienen.

[0031] Festlegung der Zugriffsverzögerung: Die Zugriffsverzögerung verhindert, dass nach Drücken der Öffnen-Taste eine reale, rauchbare Zigarette nicht sofort aus der Vor richtung entnommen werden kann. Vielmehr öffnet sich der Verschluss der Vorrichtung erst nach Ablauf eines Zeitintervalls (ZugriffVerzögerung). Die Zugriffsverzögerung erhöht sich im Laufe des Entwöhnungsprogramms kontinuierlich von z.B. 20 Sekunden auf 5 Mi nuten. Die Zugriffsverzögerung wird für den Verlem-Prozess eingesetzt.

[0032] Die Erfindung wird nun anhand der folgenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

[0033] Fig. 1 eine Vorderansicht einer Vorrichtung für eine Verpackung für Raucher zeugnisse in einem offenen Zustand;

[0034] Fig. 2 die Vorderansicht der Vorrichtung in einem geschlossenen Zustand;

[0035] Fig. 3 eine Seitenansicht der Vorrichtung mit der Verpackung in einem offenen Zustand;

[0036] Fig. 4 eine Vorderansicht der Vorrichtung mit einer Verpackung in einem ge schlossenen Zustand;

[0037] Fig. 5 eine Vorderansicht der Vorrichtung mit einer Verpackung in einem offenen Zustand;

[0038] Fig. 6 den Ablauf eines Raucherentwöhnungsprogramms; WO 2019/166368 PCT/EP2019/054588 8

[0039] Fig. 7 eine graphische Darstellung für den Ablauf eines Raucherentwöhnungspro- gramms an einem Entwöhnungstag.

[0040] Fig. 1 bis 5 zeigen eine Vorrichtung mit einem Gehäuse 20 für eine Verpackung 15 von Raucherzeugnissen 10, wie zum Beispiel Zigaretten oder Zigarillos. Das Gehäuse 20 besteht aus einem Innenraum 30 zur Aufnahme der Verpackung 15. Die Verpackung 15 ist eine handelsübliche Verpackung mit einer Vielzahl von Raucherzeugnissen 10. Das Gehäuse 20 hat einen klappbaren Deckel 24, der mit Hilfe eines Scharniers 26 geöffnet werden kann. Das Gehäuse 20 hat einen Verschluss 40, der derart angeordnet ist, dass der klappbare Deckel 24 nur bei entsprechender Entriegelung des Verschlusses 40 aufgemacht werden kann. Ein Sensor 28 erfasst die Position (offen wie in Fig. 1, 3 und 5 oder ge schlossen wie in Fig. 2 und 4) des klappbaren Deckels 24.

[0041] Das Gehäuse 20 hat ein Display 42, welches eine Vielzahl von Informationen über das Entwöhnungsprogramm darstellen kann, z.B. den aktuellen Pufferwert, den aktu- ellen Lagerwert, die Pufferfüllzeit oder die Zugriffsverzögerung.

[0042] Das Gehäuse 20 hat ebenfalls eine Öffnen-Taste 54, welche beim Drücken einen Entriegelungsmechanismus in dem Verschluss 40 freisetzt, damit der Deckel 24 aufge- macht werden kann. Die realen, rauchbaren Raucherzeugnisse 10 in der Verpackung 15 können nur bei geöffnetem Deckel 24 entnommen werden.

[0043] Das Gehäuse 20 hat ebenfalls eine Morgen-Taste 50, welche beim Drücken das Entwöhnungsprogramm für den Entwöhnungstag startet.

[0044] Das Gehäuse 20 hat ebenfalls eine Info-Taste 52, welche beim Drücken alle we sentlichen Informationen zum Entwöhnungstag (insbesondere Pufferwert, Lagerwert und Pufferfüllzeit) für den entwöhnungswilligen Raucher am Display 42 anzeigt.

[0045] Das Gehäuse 20 hat ebenfalls ein Leuchtmittel 56, welches dem entwöhnungswil ligen Raucher anzeigt, ob sich der Deckel 24 öffnen lässt oder nicht.

[0046] In dem Gehäuse 20 ist ein Prozessor 46 mit einem entsprechenden Wertspeicher 48 eingebaut. Der Wertspeicher 48 speichert die Parameter über das Entwöhnungspro gramm ab, z.B. den Pufferwert, den Lagerwert, die Pufferfüllzeit und die Zugriffsverzöge- WO 2019/166368 PCT/EP2019/054588

-9- rung und lässt die Parameter auf dem Display 42 nach dem Drücken einer der Tasten dar stellen. Der Prozessor 46 und der Wertspeicher 48 können entweder als separate Bauele- mente oder als eingebettete Software in einem elektronischen Bauteil realisiert werden.

[0047] Das Gehäuse 20 hat in einem weiteren Aspekt einen Funksender eingebaut, der eine Verbindung (z.B. über Bluetooth) mit einem Smartphone oder Rechner ermöglicht.

[0048] In Fig. 3 ist eine Erhebung 29 in dem Innenraum 30 des Gehäuses 20 zu sehen. Diese Erhebung 29 gleicht die unterschiedlichen Größen der Verpackungen 15 aus. Damit wird ein Wackeln der Verpackung 15 bei unterschiedlichen Größen in der Vorrichtung verhindert.

[0049] Die Grundlagen des Verfahrens für das Raucherentwöhnungsprogramm werden nun erläutert: Wie in der Einleitung ausgeführt, muss der entwöhnungswillige Raucher „lernen“ in kritischen Rauchsituation nicht auf die reale, rauchbare Zigarette 10 oder ein anderes Raucherzeugnis in der Verpackung 15 zuzugreifen. Dieser Lem-Prozess (=Verlem-Prozess der Gewohnheit) im entsprechendem Gehimareal wird idealerweise erzeugt, wenn dem entwöhnungswilligen Raucher in seiner individuellen „kritischen Rauchsituation“ der Zugriff auf die reale, rauchbare Zigarette 10 für einen bestimmten Zeitraum verweigert wird. Zu Beginn des Raucherentwöhnungsprogramms beträgt dieser Zeitraum z.B. 20 Sekunden. Diese Zugriffsverzögerung kann idealerweise im Laufe eines Raucherentwöhnungsprogramms von z.B. 180 Tagen langsam aber kontinuierlich auf z.B. einen Zeitraum von 5 Minuten erhöht werden. Es ist dabei zu beachten, dass die Zugriffs- verzögerung nicht zu lange ist, z.B. 30 Minuten, da sonst das„Verzichtsgefühl“ überwiegt und kein positiver Lemeffekt erzielt wird. Gerade das Bewusstsein eine der realen, rauch baren Zigaretten 10„gleich“ (wenn auch zeitverzögert) rauchen zu dürfen, aber die„kriti sche Rauch- Situation“ über einen gewissen Zeitraum ohne die reale, rauchbare Zigarette 10 zu meistern, lernt dem entsprechenden Gehirnareal die Gewohnheit Rauchen Schritt für Schritt zu„vergessen“.

[0050] Diese verhältnismäßig kurze Zugriffsverzögerung kann allerdings morgens vor dem Rauchen der ersten realen, rauchbaren Zigarette 10 verlängert werden, z.B. auf bis zu 60 Minuten. Über Nacht fällt der Nikotinspiegel des entwöhnungswilligen Rauchers ab. WO 2019/166368 PCT/EP2019/054588 10

Die meisten Raucher müssen das Abfallen des Nikotinspiegels durch eine erste Zigarette am Morgen gleich nach dem Aufwachen kompensieren. Bei dieser„Morgenzigarette“ steht daher die körperliche Entwöhnung und nicht die geistige Entwöhnung im Vordergrund.

[0051] Die in dieser Offenbarung beschriebene, schrittweise Entwöhnung des Körpers des entwöhnungswilligen Rauchers vom Nikotin in den realen, rauchbaren Zigaretten 10 wirkt sich zusätzlich positiv auf einen erfolgreichen Rauchstopp aus, da körperliche Ent zugserscheinungen nicht oder nur leicht auftreten. Bei einem sofortigen Rauchstopp ma chen sich Entzugserscheinungen bekanntlich bereits vom ersten Tag an in Form, z.B. von aggressivem Verhalten, Nervosität und Schlaf- und Konzentrationsstörungen bemerkbar. Eine schrittweise Entwöhnung ist daher grundsätzlich sinnvoll. Allerdings scheitert die schrittweise Entwöhnung bei entwöhnungswilligen Rauchern in der Praxis häufig daran, dass der entwöhnungswillige Raucher kein Hilfsmittel zur Kontrolle über sein Rauchver halten hat und gerade in seinen individuellen„kritischen Rauchsituationen“ diese Redukti onsmethode verwirft und in das alte Rauchmuster zurückfällt. Gerade hier hilft die Vor richtung die schrittweise Entwöhnung zu kontrollieren und einzuhalten.

[0052] Unterstützend wirken sich gewisse Motivationshilfen auf einen erfolgreichen Rauchstopp aus. Zum Beispiel kann eine App auf einem Smartphone programmiert wer den, welche Motivationsbotschaften darstellt, z.B.:„Wieviel Geld habe ich schon gespart?“ oder„Bin ich besser als die Vorgaben aus dem Entwöhnungsplan?“ Diese App erhält die Daten von dem Gehäuse 20, z.B. über den Funksender.

[0053] Die Laufzeit des Entwöhnungsprogramms wird durch die Eingabe des entwöh nungswilligen Rauchers am Anfang des Entwöhnungsprogramms festgelegt. Die Anzahl der aktuell gerauchten Zigaretten 10 und die Anzahl der Raucherjahre bestimmen die Laufzeit des Entwöhnungsprogramms. Das Entwöhnungsprogramm dauert vorzugsweise 180, 150 oder 120 Tage, aber diese Anzahl der Tage ist nicht beschränkend für die Erfin dung. Der Startwert der maximalen Anzahl von realen, rauchbaren Zigaretten 10, die am ersten Entwöhnungstag des Entwöhnungsprogramms zur Verfügung gestellt werden, ent spricht z.B. der Anzahl der aktuell gerauchten Zigaretten. Dieser Startwert für den Ent wöhnungstag wird im Laufe des Entwöhnungsprogramms stufenweise auf null reduziert (s. Fig. 6). WO 2019/166368 PCT/EP2019/054588 11

[0054] Das Entwöhnungsprogramm teilt die maximale Anzahl („Höchstzahl“) der für den jeweiligen Entwöhnungstag festgelegten Menge von realen, rauchbaren Zigaretten 10 (oder anderen Raucherzeugnissen) in zwei virtuelle Gruppen. Die erste virtuelle Gruppe ist der „Pufferwert“, der z.B. 25 % der Höchstzahl beträgt. Die zweite virtuelle Gruppe ist der „Lagerwert“, der die restlichen Zigaretten umfasst, z.B. 75% der Höchstzahl. Diese Werte werden in dem Wertspeicher 48 abgelegt. Angenommen das Entwöhnungsprogramm stellt an einem Entwöhnungstag insgesamt 20 reale, rauchbare Zigaretten 10 zur Verfügung (Tag 180 bis 177, s. Fig 6), befinden sich daher 5 virtuelle Zigaretten im Puffer und 15 virtuelle Zigaretten im Lager. Zudem legt das Entwöhnungsprogramm die„Pufferfüllzeit“ fest, wel che das Zeitintervall anzeigt, in dem nach und nach eine virtuelle Zigarette aus dem Lager in den Puffer übergeben wird, beispielsweise alle 40 Minuten (2.400 Sekunden, s. Fig 6). Die Angaben über die Anzahl der„virtuellen“ Zigaretten in dem Puffer und in dem Lager sowie die Pufferfüllzeit sind nur beispielhafte Angaben und beschränken die Erfindung nicht.

[0055] Drückt der entwöhnungswillige Raucher z.B. um 9:00 Uhr morgens die„Morgen taste“ 50 auf dem Gehäuse 20, sieht er im obigen Beispiel für den ersten Entwöhnungstag über das Display 42: 5 virtuelle Zigaretten im Puffer, 15 virtuelle Zigaretten im Lager und eine Pufferfüllzeit von 40 Minuten. Dies bedeutet, dass in diesem Beispiel bis 19:00 Uhr alle 15 virtuellen Zigaretten aus dem Lager in den Puffer übergeben wurden. Der aktuelle Stand der Werte am jeweiligen Entwöhnungstag kann jederzeit über die Info-Taste 52 ab gerufen werden.

[0056] Auf die virtuellen Zigaretten im Puffer hat der entwöhnungswillige Raucher einen direkten, aber verzögerten Zugriff. Drückt der entwöhnungswillige Raucher die Öffnen- Taste 54, lässt sich der Deckel 24 des Gehäuses 20 nicht sofort öffnen. Erst nach dem Ver streichen der Zugriffsverzögerung, z.B. 20 Sekunden, wird der Verschluss 40 entriegelt und der entwöhnungswillige Raucher kann den Deckel 24 öffnen und eine reale, rauchbare Zigarette 10 aus der Verpackung 15 entnehmen. Diese Zugriffsverzögerung wird im Dis play 42 als„Countdown“ angezeigt. Nach dem Schließen des Deckels 24 wird eine virtuel le Zigarette vom Pufferwert subtrahiert. Wurde der Deckel 24 nicht geöffnet, bleibt der Pufferwert bestehen, da keine reale, rauchbare Zigarette 10 entnommen wurde. Das Auf- und Zumachen des Deckels 24 wird über den Sensor 28 erfasst. WO 2019/166368 PCT/EP2019/054588 12

[0057] Die Zugriffsverzögerung wird im Laufe des Entwöhnungsprogramms auf z.B. 5 Minuten erhöht. Hierbei lernt - wie oben beschrieben - das entsprechende Gehimareal, dass es kritische Rauchsituationen ohne Zigarette meistern kann.

[0058] Hat der Pufferwert den Wert Null erreicht, muss der entwöhnungswillige Raucher warten bis die nächste virtuelle Zigarette aus dem Lager in den Puffer übergeben wurde, in diesem Beispiel bis zu 40 Minuten. Weisen Pufferwert und Lagerwert den Wert Null auf, bleibt das Gehäuse 20 für den Rest dieses Entwöhnungstags geschlossen.

[0059] Zu Beginn der Entwöhnung stehen dem entwöhnungswilligen Raucher prinzipiell genügend reale, rauchbare Zigaretten 10 zur Verfügung, um sein Rauchmuster beizubehal ten. Im Laufe des Entwöhnungsprogramms werden aber die realen, rauchbaren Zigaretten 10 reduziert (s. Fig. 6). Es gilt jetzt für den entwöhnungswilligen Raucher die verbleiben den realen, rauchbaren Zigaretten 10 für genau seine individuellen„kritischen Rauchsitua tionen“ einzusetzen. Denn der entwöhnungswillige Raucher soll ja genau in diesen Situati onen über die Zugriffsverzögerung dem entsprechenden Gehimareal lernen, diese Situatio nen ohne reale, rauchbare Zigaretten 10 zu meistern.

[0060] Über die Funktion Puffer, Lager und Pufferfüllzeit wird der entwöhnungswillige Raucher veranlasst, den Zigarettenkonsum mit immer weniger zur Verfügung stehenden realen, rauchbaren Zigaretten 10 auf seine individuellen„kritischen Rauchsituationen“ zu fokussieren. Weiß der entwöhnungswillige Raucher z.B., dass abends ein Kneipenbummel geplant ist, kann der entwöhnungswillige Raucher tagsüber weniger rauchen, um abends einen„gefüllten“ Puffer zu haben.

[0061] Fig. 6 zeigt ein typisches Raucherentwöhnungsprogramm für Zigaretten. Am An fang des Entwöhnungsprogramms (Tag 180) wird die Höchstzahl der Raucherzeugnisse 10 für den ersten Entwöhnungstag und die Laufzeit des Entwöhnungsprogramms festgelegt. Nehmen wir an, dass der entwöhnungswillige Raucher aktuell typischerweise ein Päckchen von Zigaretten (20 Stück) raucht und seit 30 Jahren raucht. Daraus würde sich z.B. eine Laufzeit des Entwöhnungsprogramms von 180 Tagen ergeben. Der Wertspeicher 48 legt nun alle notwendigen Daten für die einzelnen Entwöhnungstage fest (s. Fig 6). WO 2019/166368 PCT/EP2019/054588

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[0062] Fig. 7 zeigt den Ablauf des Raucherentwöhnungsprogramms über einen Tag: Im Schritt 700 (Drücken der Morgen-Taste 50) am Anfang des Entwöhnungstages wird die Anzahl der realen, rauchbaren Zigaretten 10 festgelegt, die der Nutzer im Verlauf des Ta ges aus dem Gehäuse 20 rauchen darf Diese Tages-Höchstanzahl wird aus dem Wertspei cher 48 entnommen und wie oben ausgeführt in einen Pufferwert 72 und einen Lagerwert 74 aufgeteilt. Die Tages-Höchstanzahl ändert sich gemäß dem individuellen Rauchent wöhnungsprogramm (s. Fig 6). Zudem zeigt das Display 42 den Tag der Entwöhnung 70, die Pufferfüllzeit 76 (Stunden/Minuten) und den Countdown der Zugriffsverzögerung 78 bis zur Morgenzigarette (Stunden/Minuten/Sekunden).

[0063] In dem nächsten Schritt 710 wird der Zeitraum für die Zugriffsverzögerung 80 (Stunden/Minuten/Sekunden) zwischen dem Drücken der Öffnen-Taste 54 und dem Ent riegeln des Deckels 24 des Gehäuses 20 vom Wertspeicher 48 entnommen. Das Zeitinter vall der Zugriffsverzögerung (80) nimmt über die Dauer des Raucherentwöhnungspro gramms zu (s. Fig 6).

[0064] Nehmen wir an, dass der entwöhnungswillige Raucher eine Zigarette oder sonsti ge Raucherzeugnisse 10 rauchen möchte. In dem Schritt 720 drückt der entwöhnungswilli ge Raucher die Öffnen-Taste 54, um sein Verlangen nach einer realen, rauchbaren Zigaret te 10 anzuzeigen. Das Drücken der Öffnen-Taste 54 führt allerdings nicht dazu, dass sich der Deckel 24 des Gehäuses 20 öffnen lässt, damit der Nutzer eine reale, rauchbare Ziga rette 10 entnehmen kann. Vorab wird dem entwöhnungswilligen Raucher der aktuelle Puf ferwert 72 und die Zugriffsverzögerung 80 aus Schritt 710 angezeigt. Das Drücken der Öffnen-Taste 54 im Schritt 720 löst einen Countdown in dem Gehäuse 20 aus. Nach Ab lauf des Countdowns (Zugriffsverzögerung 80, festgelegt im Schritt 710) lässt sich das Gehäuse 20 öffnen. Der entwöhnungswillige Raucher kann eine reale, rauchbare Zigarette 10 entnehmen und das Gehäuse 20 wieder schließen. Der Sensor 28 misst das Öffnen des Deckels 24. Der Pufferwert 72 wird um eine virtuelle Zigarette reduziert. Öffnet der ent wöhnungswillige Raucher den Deckel 24 trotz Entnahmemöglichkeit nicht, wird der Puf ferwert 72 nicht um eine virtuelle Zigarette reduziert. Der entwöhnungswillige Raucher kann den Schritt 720 solange durchführen bis der Pufferwert„Null“ erreicht wurde. WO 2019/166368 PCT/EP2019/054588

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[0065] Nehmen wir an, der Pufferwert 72 hat den Wert Null erreicht (Schritt 730), dann sieht der entwöhnungswillige Raucher nach dem Drücken der Öffnen-Taste 54 die verblei bende Pufferfüllzeit 76 (Stunden/Minuten) bis eine virtuell Zigarette aus dem Lager in den Puffer übertragen wird.

[0066] Nehmen wir an, der Pufferwert 72 und der Lagerwert 74 haben beide den Wert Null erreicht (Schritt 740), dann kann der entwöhnungswillige Raucher für diesen Entwöh nungstag keine reale, rauchbare Zigarette 10 mehr entnehmen. [0067] Über die Info-Taste 52 (Schritt 750) kann der entwöhnungswillige Raucher jeder zeit während des Entwöhnungstages den aktuellen Stand des Pufferwertes 72, des Lager wertes 74 und der Pufferfüllzeit 76 (Stunden/Minuten) abrufen.

[0068] Der entwöhnungswillige Raucher kann also während jedes Entwöhnungstages sein Rauchverhalten über die Schritte 700 bis 750 so steuern, dass trotz reduzierter Anzahl von realen, rauchbaren Zigaretten 10 (körperliche Entwöhnung) die immer weniger wer denden realen, rauchbaren Zigaretten 10 genau für seine„kritischen Rauchsituationen“ und damit den Verlem-Prozess (geistige Entwöhnung) eingesetzt werden. [0069] Es ist zu beachten, dass die tatsächliche Anzahl der realen, rauchbaren Zigaretten

10 in dem Gehäuse 20 nicht mit der Anzahl der virtuellen Zigaretten des Pufferwerts und des Lagerwerts übereinstimmen muss. Sollten sich weniger reale, rauchbare Zigaretten 10 in der Verpackung 15 befinden, als in dem Puffer- und Lagerwert angezeigt werden, wird die leere Verpackung 15 bei einem offenen Zustand des Gehäuses 20 mit einer vollen Ver- packung 15 ausgetauscht.