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Title:
METHOD AND DEVICE FOR CHARACTERIZING THE SURFACE SHAPE OF AN OPTICAL ELEMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/073821
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and to a device for characterizing the surface shape of an optical element. The method according to the invention comprises the following steps: carrying out, in an interferometric test arrangement, at least a first interferogram measurement on the optical element by superimposing a test wave, which has been generated by diffraction of electromagnetic radiation on a diffractive element and has been reflected at the optical element, with a reference wave not reflected at the optical element, carrying out at least one additional interferogram measurement on in each case one calibrating mirror for determining calibration corrections, and determining the deviation from the target shape of the optical element on the basis of the first interferogram measurement carried out on the optical element and the determined calibration corrections. At least two interferogram measurements are carried out for the at least one calibrating mirror, which differ from one another with regard to the polarization state of the electromagnetic radiation.

Inventors:
SIEGLER STEFFEN (DE)
RUOFF JOHANNES (DE)
WOLF ALEXANDER (DE)
CARL MICHAEL (DE)
GRUNER TORALF (DE)
SCHICKETANZ THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/075737
Publication Date:
April 22, 2021
Filing Date:
September 15, 2020
Export Citation:
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Assignee:
ZEISS CARL SMT GMBH (DE)
SIEGLER STEFFEN (DE)
RUOFF JOHANNES (DE)
WOLF ALEXANDER (DE)
CARL MICHAEL (DE)
GRUNER TORALF (DE)
SCHICKETANZ THOMAS (DE)
International Classes:
G01B9/02; G01B11/24; G01M11/00; G03F7/20
Domestic Patent References:
WO2020015954A12020-01-23
Foreign References:
US20150198438A12015-07-16
US20060274325A12006-12-07
DE102019215707A2019-10-14
US20160085061A12016-03-24
Other References:
T.J.HWANG, S.W. KIM: "Visibility optimization of phase-shifting diffraction-grating interferometer", SPIE, PO BOX 10 BELLINGHAM WA 98227-0010 USA, vol. 5531, 2 August 2004 (2004-08-02), pages 383 - 394, XP040190261
Attorney, Agent or Firm:
FRANK, Hartmut (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Charakterisierung der Oberflächenform eines optischen Elements, wobei das Verfahren folgende Schritte aufweist: a) Durchführen, in einer interferometrischen Prüfanordnung, wenigstens einer ersten Interferogramm-Messung an dem optischen Element durch Überlagerung einer durch Beugung elektromagnetischer Strah- lung an einem diffraktiven Element erzeugten und an dem optischen Element reflektierten Prüfwelle mit einer nicht an dem optischen Element reflektierten Referenzwelle; b) Durchführen wenigstens einer weiteren Interferogramm-Messung an jeweils einem Kalibrierspiegel zur Ermittlung von Kalibrierkorrektu- ren; und c) Bestimmen der Passe des optischen Elements basierend auf der an dem optischen Element durchgeführten ersten Interferogramm- Messung und der ermittelten Kalibrierkorrekturen; d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s für den wenigstens einen Kalibrierspiegel wenigstens zwei Inter- ferogramm-Messungen durchgeführt werden, welche sich hinsichtlich des Polarisationszustandes der elektromagnetischen Strahlung voneinander unterscheiden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ermittlung von Kalibrierkorrekturen ein Ermitteln von für die dreidimensionale Struktur des diffraktiven Elements charakteristischen Parametern, insbesondere Ätztiefe, Flankenwinkel, Kantenverrundungen und Tastverhältnis, umfasst.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Ermitteln von für die dreidimensionale Struktur des diffraktiven Elements charakte- ristischen Parametern unter Durchführung von rigorosen Simulationen er- folgt.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Durchführen der Interferogramm-Messungen im Schritt b) an wenigstens zwei, insbesondere an wenigstens drei Kalibrierspiegeln er- folgt.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass für jeden die- ser Kalibrierspiegel jeweils wenigstens zwei Interferogramm-Messungen durchgeführt werden, welche sich hinsichtlich des Polarisationszustandes der elektromagnetischen Strahlung voneinander unterscheiden.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass für wenigstens einen, insbesondere jeden der Kalibrier- spiegel jeweils wenigstens drei, insbesondere wenigstens vier Inter- ferogramm-Messungen durchgeführt werden, welche sich hinsichtlich des Polarisationszustandes der elektromagnetischen Strahlung voneinander unterscheiden.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Bestimmung der Passe des optischen Elements basie- rend auf einer Differenzbildung von bei diesen Interferogramm-Messungen jeweils erhaltenen Interferogramm-Phasen erfolgt.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Bestimmung der Passe des optischen Elements basie- rend auf einer Mittelung von bei diesen Interferogramm-Messungen jeweils erhaltenen Interferogramm-Phasen erfolgt.

9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass eine Mehrzahl von Interferogramm-Messungen an dem optischen Element durchgeführt werden, welche sich hinsichtlich des Polarisationszustandes der elektromagnetischen Strahlung voneinander unterscheiden.

10. Verfahren zur Charakterisierung der Oberflächenform eines optischen Elements, wobei das Verfahren folgende Schritte aufweist: a) Durchführen, in einer interferometrischen Prüfanordnung, einer ers- ten Interferogramm-Messung an dem optischen Element durch Über- lagerung einer durch Beugung elektromagnetischer Strahlung an einem diffraktiven Element erzeugten und an dem optischen Element reflektierten Prüfwelle mit einer nicht an dem optischen Element reflektierten Referenzwelle; b) Durchführen wenigstens einer zweiten Interferogramm-Messung an dem optischen Element durch Überlagerung einer durch Beugung elektromagnetischer Strahlung an dem diffraktiven Element erzeug- ten und an dem optischen Element reflektierten Prüfwelle mit einer nicht an dem optischen Element reflektierten Referenzwelle, wobei sich die erste und die zweite Interferogramm-Messung hinsichtlich des Polarisationszustandes der elektromagnetischen Strahlung von- einander unterscheiden; und c) Ermitteln von für die dreidimensionale Struktur des diffraktiven Elements charakteristischen Parametern basierend auf einer Diffe- renzbildung von bei diesen Interferogramm-Messungen jeweils erhal- tenen Interferogramm-Phasen, wobei diese Parameter wenigstens einen der Parameter Ätztiefe, Flankenwinkel, Kantenverrundungen und Tastverhältnis umfassen.

11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass an dem optischen Element wenigstens drei, insbesondere wenigstens vier Interferogramm-Messungen durchgeführt werden, welche sich hinsichtlich des Polarisationszustandes der elektromagnetischen Strahlung voneinander unterscheiden.

12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass eine Mehrzahl von Interferogramm-Messungen, welche sich hinsichtlich des Polarisationszustandes der elektromagnetischen Strahlung voneinander unterscheiden, in einer Vorab-Kalibrierung an einer von dem hinsichtlich der Oberflächenform zu charakterisierenden opti- schen Element verschiedenen Kalibrier-Probe durchgeführt werden.

13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Ermitt- lung von Kalibrierkorrekturen ferner auf Basis dieser an dem optischen Element bzw. der Kalibrier-Probe durchgeführten Interferogramm- Messungen erfolgt.

14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass das Durchführen der Interferogramm-Messungen mit elekt- romagnetischer Strahlung von linearer Eingangspolarisation erfolgt.

15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass eine Ermittlung von Kalibrierkorrekturen ferner unter Ver- wendung wenigstens eines Polarisationskorrekturelements zur Reduzierung eines durch Polarisationskopplung zwischen dem diffraktiven Element und der interferometrischen Prüfanordnung verursachten Anteils in der bei den Interferogramm-Messungen jeweils erhaltenen Interfero- gramm-Phasen erfolgt.

16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass das Durchführen der Interferogramm-Messungen mehrfach unter Verwendung eines jeweils anderen diffraktiven Elements erfolgt.

17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Bestimmung der Passe des optischen Elements ferner basierend auf einer zusätzlichen Auswertung des bei den Interferogramm- Messungen jeweils erhaltenen Kontraste erfolgt.

18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass an dem optischen Element und/oder für wenigstens einen Kalibrierspiegel eine Mehrzahl von Interferogramm-Messungen durchge- führt werden, welche sich hinsichtlich der Wellenlänge der elektromagneti- schen Strahlung voneinander unterscheiden.

19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass das diffraktive Element ein Computer-generiertes Holo- gramm (CGH) ist.

20. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass das optische Element ein Spiegel ist.

21. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass das optische Element für eine Arbeitswellenlänge von we- niger als 30nm, insbesondere weniger als 15nm, ausgelegt ist.

22. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass das optische Element ein optisches Element einer mikro- lithographischen Projektionsbelichtungsanlage ist.

23. Vorrichtung zur Charakterisierung der Oberflächenform eines optischen Elements, insbesondere eines optischen Elements einer mikrolithographi- schen Projektionsbelichtungsanlage, dadurch gekennzeichnet, dass diese dazu konfiguriert ist, ein Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche durchzuführen.

Description:
Verfahren und Vorrichtung zur Charakterisierung der

Oberflächenform eines optischen Elements

Die vorliegende Anmeldung beansprucht die Priorität der Deutschen Patent- anmeldung DE 10 2019 215 707.6, angemeldet am 14. Oktober 2019. Der Inhalt dieser DE-Anmeldung wird durch Bezugnahme („incorporation by reference“) mit in den vorliegenden Anmeldungstext aufgenommen.

HINTERGRUND DER ERFINDUNG

Gebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Charakterisierung der Oberflächenform eines optischen Elements.

Stand der Technik

Mikrolithographie wird zur Herstellung mikrostrukturierter Bauelemente, wie beispielsweise integrierter Schaltkreise oder LCD’s, angewendet. Der Mikro- lithographieprozess wird in einer sogenannten Projektionsbelichtungsanlage durchgeführt, welche eine Beleuchtungseinrichtung und ein Projektionsobjektiv aufweist. Das Bild einer mittels der Beleuchtungseinrichtung beleuchteten Maske (= Retikel) wird hierbei mittels des Projektionsobjektivs auf ein mit einer lichtempfindlichen Schicht (Photoresist) beschichtetes und in der Bildebene des Projektionsobjektivs angeordnetes Substrat (z.B. ein Siliziumwafer) proji- ziert, um die Maskenstruktur auf die lichtempfindliche Beschichtung des Sub- strats zu übertragen. In für den EUV-Bereich ausgelegten Projektionsobjektiven, d.h. bei Wellenlän- gen von z.B. etwa 13 nm oder etwa 7 nm, werden mangels Verfügbarkeit ge- eigneter lichtdurchlässiger refraktiver Materialien Spiegel als optische Kompo- nenten für den Abbildungsprozess verwendet. Typische für EUV ausgelegte Projektionsobjektive, wie z.B. aus US 2016/0085061 A1 bekannt, können bei- spielsweise eine bildseitige numerische Apertur (NA) im Bereich von NA = 0.55 aufweisen und bilden ein (z.B. ringsegmentförmiges) Objektfeld in die Bildebe- ne bzw. Waferebene ab.

Mit der Erhöhung der bildseitigen numerischen Apertur (NA) geht typischer- weise eine Vergrößerung der erforderlichen Spiegelflächen der in der Projektionsbelichtungsanlage eingesetzten Spiegel einher. Dies hat wiederum zur Folge, dass neben der Fertigung auch die Prüfung der Oberflächenform der Spiegel eine anspruchsvolle Herausforderung darstellt. Hierbei kommen zur hochgenauen Prüfung der Spiegel insbesondere interferometrische Mess- verfahren zum Einsatz.

Dabei ist u.a. die Verwendung Computer-generierter Hologramme (CGH) be- kannt, wobei insbesondere in ein- und dasselbe CGH zusätzlich zu der für die eigentliche Prüfung benötigten Funktionalität (d.h. der entsprechend der Spiegelform ausgelegten CGH-Struktur zur Formung der mathematisch der Prüflingsform entsprechenden Wellenfront) wenigstens eine weitere „Kalibrier- funktionalität“ zur Bereitstellung einer zur Kalibrierung bzw. Fehlerkorrektur dienenden Referenzwellenfront einkodiert werden kann.

Weiter ist es z.B. auch bekannt, in einer Fizeau-Anordnung ein Interferogramm zwischen einer an einer Referenzfläche („Fizeau-Platte“) reflektierten Refe- renzwelle und einer an dem Spiegel reflektierten Prüfwelle zu erzeugen.

Ein in der Praxis auftretendes Problem ist, dass die bei der jeweiligen Inter- ferogramm-Messung ermittelte und für die jeweilige Passe-Bestimmung heran- gezogene Interferogramm-Phase neben dem eigentlich zu bestimmenden Phasenanteil (entsprechend der Oberflächenform bzw. Passe des Prüflings) weitere Phasenanteile aufweist. Diese weiteren Phasenanteile umfassen u.a. polarisationsinduzierte Phasenanteile z.B. aufgrund diverser, im jeweiligen optischen System auftretender Beeinflussungen des Polarisationszustandes (wie beispielsweise durch an optischen Elementen vorhandene doppelbre- chende Schichten, Spannungsdoppelbrechung etc.), durch welche die bei der Passe-Bestimmung erhaltenen Ergebnisse verfälscht werden. Eine Kompensa- tion bzw. ein gezieltes Herausrechnen dieser polarisationsinduzierten Phasen- anteile erfordert deren möglichst genaue Kenntnis. Hierzu durchführbare Polar- isationsmessungen gestalten sich jedoch aufwändig und können wiederum ihrerseits fehlerbehaftet sein.

Darüber hinaus umfassen die o.g. weiteren Phasenanteile in der zur Passe- Bestimmung herangezogenen Interferogramm-Phase auch solche Phasenan- teile, welche durch die jeweils eingesetzte diffraktive Struktur bzw. durch das verwendete Computer-generierten Hologramm verursacht werden. Fehler in der dreidimensionalen Struktur der diffraktiven Struktur bzw. des Computer- generierten Hologramms, beispielsweise hinsichtlich Ätztiefe, Flankenwinkel etc., verursachen auch hier nicht kompensierbare bzw. nicht herausrechenbare Fehler in der Interferogramm-Phase, die somit zu Fehlern bei der Passe- Bestimmung führen. Das hieraus resultierende Problem ist umso gravierender, als sich zeigt, dass in diesen Phasenanteilen neben einem von der Polarisation abhängigen Phasenanteil insbesondere ein von der Polarisation unabhängiger Phasenanteil enthalten ist, der im Normalfall größer als alle anderen von der Polarisation abhängigen Phasenanteile ist und der auch nicht bei Messungen für lineare Eingangspolarisationen oder bei Messungen für zwei beliebige orthogonale Eingangspolarisationen und anschließender Mittelung der gemes- senen Interferogramm-Phasen verschwindet - selbst wenn alle optischen Kom- ponenten des Interferometers einschließlich Kalibrierspiegel, Referenzspiegel sowie eigentlichem Prüfspiegel perfekt justiert sind und keinerlei Passe-Fehler aufweisen und wenn einzig die diffraktive Struktur bzw. das CGH nicht ideal und somit fehlerbehaftet ist. ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG

Vor dem obigen Flintergrund ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Charakterisierung der Oberflächenform eines optischen Elements bereitzustellen, welche eine erhöhte Genauigkeit unter zumindest teilweiser Vermeidung der vorstehend beschriebenen Probleme ermöglichen.

Diese Aufgabe wird durch die Verfahren bzw. die Vorrichtung gemäß den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst.

Ein Verfahren zur Charakterisierung der Oberflächenform eines optischen Elements weist folgende Schritte auf:

- Durchführen, in einer interferometrischen Prüfanordnung, wenigstens einer ersten Interferogramm-Messung an dem optischen Element durch Überlagerung einer durch Beugung elektromagnetischer Strahlung an ei- nem diffraktiven Element erzeugten und an dem optischen Element reflek- tierten Prüfwelle mit einer nicht an dem optischen Element reflektierten Referenzwelle;

- Durchführen wenigstens einer weiteren Interferogramm-Messung an jeweils einem Kalibrierspiegel zur Ermittlung von Kalibrierkorrekturen; und

- Bestimmen der Passe des optischen Elements basierend auf der an dem optischen Element durchgeführten ersten Interferogramm-Messung und der ermittelten Kalibrierkorrekturen.

Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass für den (wenigstens einen) Kalibrierspiegel wenigstens zwei Interferogramm-Messungen durchgeführt werden, welche sich hinsichtlich des Polarisationszustandes der elektromagne- tischen Strahlung voneinander unterscheiden. Der Erfindung liegt insbesondere das Konzept zugrunde, die zur Passe- bestimmung eines optischen Elements zusätzlich einbezogene Durchführung wenigstens einer Interferogramm-Messung an einem oder mehreren Kalibrier- spiegeln für jeden Kalibrierspiegel nicht nur einmalig (und mit einer einzigen Eingangspolarisation), sondern für jeden Kalibrierspiegel mehrfach mit von je- weils voneinander verschiedenen Eingangspolarisationen durchzuführen und die hierdurch erhaltenen zusätzlichen Informationen ebenfalls bei der Ermitt- lung der Kalibrierkorrekturen, welche wiederum bei der eigentlichen Passe- bestimmung des optischen Elements einzubeziehen sind, zu berücksichtigen.

Wie im Weiteren noch näher beschrieben wird durch die vorstehend genannte zusätzliche Information, welche aus den für unterschiedliche Eingangspolarisa- tionen an dem bzw. den Kalibrierspiegel(n) bereitgestellt wird, in mathemati- scher Hinsicht eine Vergrößerung des Gleichungssystems erreicht, welches die jeweils gemessenen Interferogramm-Phasen mit bekannten Größen (z.B. der Passe der Kalibrierspiegel sowie der jeweiligen Strahlrichtungen und der im optischen Design berechneten oder in Messungen ermittelten Sensitivitäten auf bestimmte Fehler) und mit unbekannten, im Wege der Lösung des Glei- chungssystems zu ermittelnden Korrekturgrößen (z.B. einem lateralen Struk- turversatz sowie einem Passefehler) in Beziehung setzt mit der Folge, dass wiederum - aufgrund der zusätzlich aufgestellten Gleichungen - auch eine größere Anzahl von Korrekturgrößen (unter anderem Strukturfehler des diffrak- tiven Elements) bestimmt werden kann.

Dabei beinhaltet die Erfindung insbesondere auch das Konzept, die aus den für unterschiedliche Eingangspolarisationen an dem bzw. den Kalibrierspie- gel(n) durchgeführten Interferogramm-Messungen bereitstehende Information zur Ermittlung von Parametern zu nutzen, welche für die dreidimensionale Struktur des diffraktiven Elements charakteristisch sind, z.B. zur Bestimmung von Ätztiefe, Flankenwinkel, Kantenverrundungen und Tastverhältnis. Dabei bezeichnet das Tastverhältnis (auch als Füllgrad bezeichnet) das Verhältnis zwischen geätzter Fläche und Gesamtfläche auf dem diffraktiven Element bzw. CGH. Im Ergebnis wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eine wesentlich ge- nauere Kalibrierung des diffraktiven Elements erzielt mit der Folge, dass auch die Bestimmung der Passe des hinsichtlich seiner Oberflächenform zu charak- terisierenden optischen Elements letztlich mit signifikant erhöhter Genauigkeit erfolgt.

Gemäß der Erfindung erfolgt insbesondere die Einstellung unterschiedlicher Eingangspolarisationen (mit jeweiliger Durchführung einer zugehörigen Inter- ferogramm-Messung) nicht etwa nur bei einer Interferogramm-Messung an dem hinsichtlich seiner Oberflächenform zu charakterisierenden optischen Element selbst, sondern vielmehr an einem oder mehreren Kalibrierspiegeln, um auf diese Weise Strukturfehler des diffraktiven Elements (insbesondere aus der Dreidimensionalität resultierende Strukturfehler) zu bestimmen.

Mit anderen Worten liegt der vorliegenden Erfindung insbesondere die Ziel- setzung zugrunde, den durch das diffraktive Element verursachten Phasenan- teil zu reduzieren, welcher in der bei der Interferogramm-Messung am hinsicht- lich seiner Oberflächenform zu charakterisierenden optischen Element be- stimmten Interferogramm-Phase neben dem eigentlichen, durch die Passe des optischen Elements hervorgerufenen Phasenanteil auftritt.

Dabei geht die Erfindung auch von der Überlegung aus, dass der vorstehend beschriebene, einzig durch das diffraktive Element verursachte Phasenanteil die polarisationsinduzierten Phasenanteile durch Kopplungen der Polarisationswirkungen des diffraktiven Elements mit diversen Polarisationswirkungen im restlichen optischen System ohne das diffraktive Element selbst überwiegt. Mit „polarisationsinduzierten Phasenanteilen“ ist hier der Kopplungs-Phasenterm gemeint, der aber nur dann von Null verschieden ist, wenn es auch Fehler in der diffraktiven Struktur gibt (d.h. ohne Fehler der diffraktiven Struktur bzw. CGFI-Fehler gibt es auch keinen Kopplungs- Phasenterm). Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Ermittlung von Kalibrierkorrekturen ein Ermitteln von für die dreidimensionale Struktur des diffraktiven Elements charakteristischen Parametern, insbesondere Ätztiefe, Flankenwinkel, Kanten- verrundungen und Tastverhältnis.

Gemäß einer Ausführungsform erfolgt das Ermitteln von für die dreidimensio- nale Struktur des diffraktiven Elements charakteristischen Parametern unter Durchführung von rigorosen Simulationen.

Gemäß einer Ausführungsform erfolgt das Durchführen der Interferogramm- Messungen zur Ermittlung von Kalibrierkorrekturen an wenigstens zwei, insbe- sondere an wenigstens drei Kalibrierspiegeln.

Gemäß einer Ausführungsform werden für jeden dieser Kalibrierspiegel jeweils wenigstens zwei Interferogramm-Messungen durchgeführt, welche sich hin- sichtlich des Polarisationszustandes der elektromagnetischen Strahlung vonei- nander unterscheiden.

Gemäß einer Ausführungsform werden für jeden der Kalibrierspiegel jeweils wenigstens drei, insbesondere wenigstens vier Interferogramm-Messungen durchgeführt, welche sich hinsichtlich des Polarisationszustandes der elektro- magnetischen Strahlung voneinander unterscheiden.

Gemäß einer Ausführungsform erfolgt die Bestimmung der Passe des opti- schen Elements basierend auf einer Differenzbildung von bei den Interfero- gramm-Messungen jeweils erhaltenen Interferogramm-Phasen. Durch be- stimmte Linearkombinationen von Prüflingsmessungen, bei denen die Passe des optischen Elements bzw. Prüflings durch Differenzbildung eliminiert wird, stehen weitere Gleichungen für die Bestimmung der Korrekturfehler zur Verfü- gung. Solche Linearkombinationen können die Differenz der Interferogramm- Phasen für lineare horizontale und vertikale Eingangspolarisation oder aber z.B. die Differenz zwischen der Differenz der Interferogramm-Phasen für linea- re horizontale und vertikale Eingangspolarisation und der Differenz der Inter- ferogramm-Phasen für die beiden orthogonalen diagonalen Eingangspolarisa- tionen umfassen. Des Weiteren können solche Linearkombinationen auch die Differenz zwischen den Mittelwerten der Interferogramm-Phasen für lineare horizontale und vertikale Eingangspolarisation und den Mittelwerten der Inter- ferogramm-Phasen für die beiden orthogonalen diagonalen oder zirkularen Eingangspolarisationen umfassen.

Gemäß einer Ausführungsform erfolgt die Bestimmung der Passe des opti- schen Elements ferner basierend auf einer Mittelung von bei den Interfero- gramm-Messungen jeweils erhaltenen Interferogramm-Phasen. Durch Mitte- lung von Interferogramm-Messungen kann der Phasenanteil aufgrund von Polarisationskopplungen zwischen der Beugungsstruktur des diffraktiven Elements bzw. CGHs und dem übrigen System (einschließlich Spannungs- doppelbrechung im CGH-Substrat) reduziert werden, um so Strukturfehler des diffraktiven Elements bzw. CGHs und damit auch die Passe des optischen Elements bzw. Spiegels mit höherer Genauigkeit rekonstruieren zu können.

Gemäß einer Ausführungsform wird an dem optischen Element eine Mehrzahl von Interferogramm-Messungen durchgeführt, welche sich hinsichtlich des Polarisationszustandes der elektromagnetischen Strahlung voneinander unter- scheiden. Hierdurch kann die bereitstehende Information für das vorstehend beschriebene Gleichungssystem, welches die jeweils gemessenen Interfero- gramm-Phasen mit bekannten Größen (z.B. Passe der Kalibrierspiegel sowie Strahlrichtungen) mit den zu ermittelnden Strukturfehlern (z.B. der laterale Strukturversatz sowie der Passefehler des diffraktiven Elements) in Beziehung setzt, weiter vergrößert werden.

Die Erfindung betrifft weiter auch ein Verfahren zur Charakterisierung der Oberflächenform eines optischen Elements, wobei das Verfahren folgende Schritte aufweist:

- Durchführen, in einer interferometrischen Prüfanordnung, einer ersten Interferogramm-Messung an dem optischen Element durch Überlagerung einer durch Beugung elektromagnetischer Strahlung an einem diffraktiven Element erzeugten und an dem optischen Element reflektierten Prüfwelle mit einer nicht an dem optischen Element reflektierten Referenzwelle;

- Durchführen wenigstens einer zweiten Interferogramm-Messung an dem optischen Element durch Überlagerung einer durch Beugung elektromag- netischer Strahlung an dem diffraktiven Element erzeugten und an dem optischen Element reflektierten Prüfwelle mit einer nicht an dem optischen Element reflektierten Referenzwelle, wobei sich die erste und die zweite Interferogramm-Messung hinsichtlich des Polarisationszustandes der elektromagnetischen Strahlung voneinander unterscheiden; und

- Ermitteln von für die dreidimensionale Struktur des diffraktiven Elements charakteristischen Parametern basierend auf einer Differenzbildung von bei diesen Interferogramm-Messungen jeweils erhaltenen Interferogramm- Phasen, wobei diese Parameter wenigstens einen der Parameter Ätztiefe, Flankenwinkel, Kantenverrundungen und Tastverhältnis umfassen.

Gemäß einer Ausführungsform können die ermittelten, für die dreidimensionale Struktur des diffraktiven Elements charakteristischen Parameter auch sämtli- che der Parameter Ätztiefe, Flankenwinkel, Kantenverrundungen und Tastver- hältnis umfassen.

Gemäß einer Ausführungsform werden an dem optischen Element wenigstens drei, insbesondere wenigstens vier Interferogramm-Messungen durchgeführt, welche sich hinsichtlich des Polarisationszustandes der elektromagnetischen Strahlung voneinander unterscheiden.

Gemäß einer Ausführungsform können eine Mehrzahl von Interferogramm- Messungen, welche sich hinsichtlich des Polarisationszustandes der elektro- magnetischen Strahlung voneinander unterscheiden, auch in einer Vorab- Kalibrierung an einer von dem hinsichtlich der Oberflächenform zu charakteri- sierenden optischen Element verschiedenen Kalibrier-Probe durchgeführt wer- den. Mit anderen Worten können für einen bestimmten, als Kalibrier-Probe dienenden Prüfling alle Interferogramm-Messungen für sämtliche verwendete Eingangspolarisationen durchgeführt werden, wobei dann für weitere Prüflinge lediglich eine Messung bei einer einzigen Eingangspolarisation durchgeführt und anhand der beim ersten Prüfling bzw. für die Kalibrier-Probe durchgeführ- ten Interferogramm-Messung auf die Interferogramm-Phasen bei den übrigen Eingangspolarisationen umgerechnet werden kann (bei hinreichender Zeit- stabilität des Prüfaufbaus).

Bei hinreichender Zeitstabilität können sämtliche Interferogramm-Messungen für die Kalibrierspiegel vollständig vor den Interferogramm-Messungen für den ersten Prüfling durchgeführt werden. Evtl kann es aber notwendig werden, bei jeder Interferogramm-Messung eines Prüflings zeitnah Interferogramm- Messungen an den Kalibrierspiegeln durchzuführen (wegen z.B. Lage- Änderungen des Referenzspiegels zwischen Interferogramm-Messungen). Dazu ist es wie vorstehend ausgeführt ausreichend, Interferogramm- Messungen an den Kalibrierspiegeln für sämtliche Eingangspolarisationen vor- ab durchzuführen und die eigentlichen Interferogramm-Messungen an den Kalibrierspiegeln für eine einzige Eingangspolarisation zeitnah zu den Messungen für die Prüffläche durchzuführen.

Gemäß einer Ausführungsform erfolgt die Ermittlung von Kalibrierkorrekturen ferner auf Basis der an dem optischen Element bzw. an der Kalibrier-Probe durchgeführten Interferogramm-Messungen.

Gemäß einer Ausführungsform erfolgt das Durchführen der Interferogramm- Messungen an dem optischen Element und/oder an jeweils einem Kalibrier- spiegel mit elektromagnetischer Strahlung von linearer Eingangspolarisation. Hierdurch kann der Phasenanteil aufgrund von Polarisationskopplungen zwi- schen der Beugungsstruktur des diffraktiven Elements bzw. CGHs und dem übrigen System in der Interferogramm-Phase bereits messtechnisch reduziert werden, was wiederum eine zuverlässigere Bestimmung der Passe des optischen Elements bzw. Prüflings ermöglicht.

Gemäß einer Ausführungsform erfolgt das Durchführen der Interferogramm- Messungen an dem optischen Element und/oder an jeweils einem Kalibrier- spiegel mit elektromagnetischer Strahlung von linearer Eingangspolarisation in Richtung bestimmter Vorzugsrichtungen des Systems. Hierdurch kann der Phasenanteil aufgrund von Polarisationskopplungen zwischen der Beugungs- struktur des diffraktiven Elements bzw. CGHs und dem übrigen System in der Interferogramm-Phase bereits messtechnisch reduziert werden, was wiederum eine zuverlässigere Bestimmung der Passe des optischen Elements bzw. Prüf- lings ermöglicht.

Gemäß einer Ausführungsform erfolgt das Durchführen der Interferogramm- Messungen an dem optischen Element und/oder an jeweils einem Kalibrier- spiegel mit elektro-magnetischer Strahlung für zwei beliebige orthogonale Ein- gangspolarisationen sowie anschließender Mittelung der erhaltenen Interfero- gramm-Phasen. Hierdurch kann der zuvor beschriebene Phasenanteil auf- grund von Polarisationskopplungen messtechnisch noch weiter als im voraus- gegangenen Abschnitt reduziert werden, was wiederum eine noch zuverlässi- gere Bestimmung der Passe des optischen Elements bzw. Prüflings ermög- licht.

Gemäß einer Ausführungsform erfolgt das Durchführen der Interferogramm- Messungen an dem optischen Element und/oder an jeweils einem Kalibrier- spiegel mit elektromagnetischer Strahlung für wenigstens eine Eingangspolari- sation. In den Phasenfehlern ist neben den von der Polarisation abhängigen Phasenfehlern auch ein von der Polarisation unabhängiger Phasenbeitrag vom diffraktiven Element bzw. CGH als Fehler enthalten, der im Normalfall diese Phasenfehler deutlich dominiert. Dieser Umstand kann ausgenutzt werden, um aus den gemessenen Interferogramm-Phasen für das optische Element und/oder für jeweils einen Kalibrierspiegel rechnerisch rigorose Phasenfehler zu bestimmen, was wiederum eine noch zuverlässigere Bestimmung der Passe des optischen Elements bzw. Prüflings ermöglicht. Eine solche rechnerische Bestimmung von rigorosen Fehlern kann z.B. dadurch erfolgen, dass bestimm- te rigorose Störungen in dem diffraktiven Element bzw. CGH zuerst in spezielle Funktionensysteme zerlegt werden, dann die Wirkungen in der Interfero- gramm-Phase für die einzelnen Funktionen für jede rigorose Störung mittels einer optischen Durchrechnung berechnet werden und die Anteile in den Inter- ferogramm-Phasen für die so erhaltenen Phasenverteilungen von rigorosen Fehlern mittels eines Fits bestimmt werden.

Gemäß einer Ausführungsform erfolgt eine Ermittlung von Kalibrierkorrekturen ferner unter Verwendung wenigstens eines Polarisationskorrekturelements zur Reduzierung eines durch Polarisationskopplung zwischen dem diffraktiven Element und der interferometrischen Prüfanordnung verursachten Anteils in der bei den Interferogramm-Messungen jeweils erhaltenen Interferogramm- Phase.

Gemäß einer Ausführungsform erfolgt das Durchführen der Interferogramm- Messungen mehrfach unter Verwendung eines jeweils anderen diffraktiven Elements.

Gemäß einer Ausführungsform erfolgt die Bestimmung der Passe des opti- schen Elements ferner basierend auf einer zusätzlichen Auswertung des bei den Interferogramm-Messungen jeweils erhaltenen Kontrasts.

Gemäß einer Ausführungsform werden an dem optischen Element und/oder für wenigstens einen Kalibrierspiegel eine Mehrzahl von Interferogramm-

Messungen durchgeführt, welche sich hinsichtlich der Wellenlänge der elekt- romagnetischen Strahlung voneinander unterscheiden.

Gemäß einer Ausführungsform werden an dem optischen Element und/oder für wenigstens einen Kalibrierspiegel eine Mehrzahl von Interferogramm-

Messungen durchgeführt, welche sich hinsichtlich eines System Parameters voneinander unterscheiden, wobei charakteristische und messbare von dem diffraktiven Element verursachte Phasenänderungen auftreten.

Gemäß einer Ausführungsform ist das diffraktive Element ein Computer- generiertes Flologramm (CGFI). Das hinsichtlich seiner Oberflächenform zu charakterisierende optische Element kann insbesondere ein Spiegel sein. Des Weiteren kann das optische Element für eine Arbeitswellenlänge von weniger als 30nm, insbesondere weniger als 15nm, ausgelegt sein. Insbesondere kann das optische Element ein optisches Element einer mikrolithographischen Projektionsbelichtungsanla- ge sein.

Die Erfindung betrifft weiter eine Vorrichtung zur Charakterisierung der Ober- flächenform eines optischen Elements, insbesondere eines optischen Elements einer mikrolithographischen Projektionsbelichtungsanlage, wobei die Vorrichtung dazu konfiguriert ist, ein Verfahren mit den vorstehend beschrie- benen Merkmalen durchzuführen. Zu Vorteilen sowie vorteilhaften Ausgestal- tungen der Vorrichtung wird auf die obigen Ausführungen im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Bezug genommen.

Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der Beschreibung sowie den Unteransprüchen zu entnehmen.

Die Erfindung wird nachstehend anhand von in den beigefügten Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.

KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN

Es zeigen:

Figur 1 eine schematische Darstellung zur Erläuterungen des mögli- chen Aufbaus einer bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendbaren interferometrischen Prüfanordnung;

Figur 2 ein Flussdiagramm zur Erläuterung einer beispielhaften Aus- führungsforme eines erfindungsgemäßen Verfahrens; Figur 3 eine schematische Darstellung zur Erläuterung eines weiteren möglichen Aufbaus einer bei dem erfindungsgemäßen Verfah- ren verwendbaren interferometrischen Prüfanordnung; und

Figur 4 eine schematische Darstellung einer für den Betrieb im EUV ausgelegten Projektionsbelichtungsanlage.

DETAILLIERTE BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN

Fig. 4 zeigt zunächst eine schematische Darstellung einer beispielhaften für den Betrieb im EUV ausgelegten Projektionsbelichtungsanlage, welche mit einem erfindungsgemäßen Verfahren prüfbare Spiegel aufweist.

Gemäß Fig. 4 weist eine Beleuchtungseinrichtung in einer für EUV ausgeleg- ten Projektionsbelichtungsanlage 410 einen Feldfacettenspiegel 403 und einen Pupillenfacettenspiegel 404 auf. Auf den Feldfacettenspiegel 403 wird das Licht einer Lichtquelleneinheit, welche eine Plasmalichtquelle 401 und einen Kollektorspiegel 402 umfasst, gelenkt. Im Lichtweg nach dem Pupillenfacetten- spiegel 404 sind ein erster Teleskopspiegel 405 und ein zweiter Teleskopspie- gel 406 angeordnet. Im Lichtweg nachfolgend ist ein Umlenkspiegel 407 ange- ordnet, der die auf ihn treffende Strahlung auf ein Objektfeld in der Objektebe- ne eines sechs Spiegel 421-426 umfassenden Projektionsobjektivs lenkt. Am Ort des Objektfeldes ist eine reflektive strukturtragende Maske 431 auf einem Maskentisch 430 angeordnet, die mit Hilfe des Projektionsobjektivs in eine Bildebene abgebildet wird, in welcher sich ein mit einer lichtempfindlichen Schicht (Photoresist) beschichtetes Substrat 441 auf einem Wafertisch 440 be- findet.

Bei dem in einer im Weiteren beschriebenen interferometrischen Prüfanord- nung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren geprüften optischen Element kann es sich z.B. um einen beliebigen Spiegel der Projektionsbelichtungsanla- ge 410 handeln.

Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung zur Erläuterung einen möglichen Aufbaus einer interferometrischen Prüfanordnung zur Prüfung eines Spiegels unter Verwendung eines CGH.

Gemäß Fig. 1 tritt die von einer (nicht dargestellten) Lichtquelle erzeugte und aus der Austrittsfläche eines Lichtwellenleiters 101 austretende Beleuchtungs- strahlung als Eingangswelle 105 mit einer sphärischen Wellenfront aus, durch- läuft einen Strahlteiler 110 und trifft anschließend auf ein komplex kodiertes CGH 120. Das CGH 120 erzeugt in Transmission im Beispiel gemäß seiner komplexen Kodierung aus der Eingangswelle 105 insgesamt vier Ausgangs- wellen, von denen eine Ausgangswelle als Prüfwelle auf die Oberfläche des hinsichtlich seiner Oberflächenform zu charakterisierenden optischen Elements in Form eines Spiegels 140 mit einer an die Sollform der Oberfläche dieses Spiegels 140 angepassten Wellenfront auftrifft. Des Weiteren erzeugt das CGH 120 aus der Eingangswelle 105 in Transmission drei weitere Ausgangswellen, von denen jede auf jeweils ein weiteres reflektives optisches Element 131, 132 bzw. 133 trifft. Dabei kann jede Kombination von jeweils zwei der reflektiven optischen Elemente 131 , 132 bzw. 133 gewählt werden, um jeweils eine Refe- renzwelle und jeweils eine Kalibrierwelle zu erzeugen (d.h. prinzipiell kann je- des der Elemente 131, 132 und 133 alternativ als Referenzspiegel zur Erzeu- gung der Referenzwelle oder als Kalibrierspiegel zur Erzeugung einer Kalib- rierwelle genutzt werden). Die am jeweiligen Referenzspiegel reflektierte Refe- renzwelle wird mit der vom Spiegel 140 reflektierten Prüfwelle oder einer von dem jeweiligen Kalibrierspiegel reflektierten Kalibrierwelle zur Interferenz ge- bracht. Über geeignet ausgebildete Shutter (von denen lediglich ein Shutter 135 schematisch angedeutet ist) können hierbei einzelne optische Elemente vorübergehend aus dem optischen Strahlengang ausgekoppelt werden. Das CGH 120 dient auch zur Überlagerung der von den reflektiven optischen Elementen 131-133 reflektierten Wellen, welche als konvergente Strahlen wie- der auf den Strahlteiler 110 treffen und von diesem in Richtung einer als CCD- Kamera ausgelegten Interferometerkamera 160 reflektiert werden, wobei sie ein Okular 150 durchlaufen. Die Interferometerkamera 160 erfasst ein durch die interferierenden Wellen erzeugtes Interferogramm, aus welchem über eine (nicht dargestellte) Auswerteeinrichtung die tatsächliche Form der optischen Oberfläche des Spiegels 140 bestimmt wird.

Ein in Fig. 1 schematisch angedeutetes polarisationsbeeinflussendes Element 170 dient zur gezielten Einstellung einer gewünschten Eingangspolarisation, welches in beliebiger geeigneter Weise ausgestaltet und variabel im optischen Strahlengang angeordnet werden kann. In Ausführungsformen kann ein geeigneter Polarisator zur Einstellung linearer Polarisation in Kombination mit einer Lambda/2-Platte zum Umschalten zwischen den jeweiligen Polarisationsrichtungen eingesetzt werden. In weiteren Ausführungsformen kann ein geeigneter Polarisator in Kombination mit einer drehbaren Lambdas- Platte sowie einer drehbaren Lambda/4-Platte zur Einstellung orthogonaler linearer und zirkularer Eingangspolarisationen eingesetzt werden.

In Fig. 1 kann anstelle des Shutters 135 oder zusätzlich zu diesem Shutter ein weiteres polarisationsbeeinflussendes Element im Strahlengang vor dem Refe- renzspiegel verwendet werden. Ähnlich wie das Element 170 dient auch das polarisationsbeeinflussende Element 135 zur Manipulation der Polarisation mit dem Ziel, auf diese Weise zusätzliche Informationen für die Ermittlung der bei der Passebestimmung einzubeziehenden Kalibrierkorrekturen zu erhalten. In weiteren Ausführungsformen kann ein geeigneter Polarisator oder ein Verzö- gerungselement in Form einer drehbaren und ausreichend dünnen Platte mit möglichst ebenen und parallelen Oberflächen eingesetzt werden. Ist der Refe- renzspiegel als Planspiegel ausgeführt, so fällt eine ebene Wellenfront auf das polarisationsbeeinflussende Element 135. Dadurch ist die Winkelbelastung und somit auch ein zusätzlicher, durch das Element 135 eingeführter Polarisationsfehler gering. Geometrische und somit von der Polarisation unabhängige Phasenfehler durch z.B. Oberflächenfehler oder Brechzahlinhomogenitäten des Elements 135 können gemeinsam mit einem Passefehler des Referenzspiegels herausgerechnet werden. Das Element 135 kann auch zur Verwirklichung einer Phasenmodulation in den Interferogramm- Messungen eingesetzt werden (statt einer Phasenmodulation durch z.B. Verschieben des Referenzspiegels).

Die Erfindung geht nun zunächst von dem für sich bekannten Konzept aus, bei der Bestimmung der Passe des Spiegels 140 Kalibrierkorrekturen mit einzube- ziehen, welche anhand von Kalibriermessungen an den insoweit als Kalibrier- spiegel dienenden reflektiven optischen Elementen 131-133 durchgeführt wer- den. Erfindungsgemäß werden Interferogramm-Messungen vor allem an die- sen Kalibrierspiegeln und evtl auch an dem hinsichtlich seiner Oberflächen- form zu charakterisierendem Spiegel jeweils nicht nur einmalig, sondern mehr- fach mit jeweils voneinander verschiedenen Eingangspolarisationen durchge- führt, um auf diese Weise zusätzliche Informationen für die Ermittlung der bei der Passebestimmung einzubeziehenden Kalibrierkorrekturen zu erhalten.

Die folgende mathematische Betrachtung zeigt, dass auf diese Weise eine Vergrößerung des Gleichungssystems (im Sinne der Bereitstellung zusätzlicher Gleichungen) erzielt wird, welche die jeweils gemessenen Interferogramm- Phasen mit bekannten Größen sowie unbekannten, im Wege der Lösung des Gleichungssystems zu ermittelnden Strukturfehlern des verwendeten diffrakti- ven Elements in Beziehung setzt, so dass letztlich eine größere Anzahl von Strukturfehlern des diffraktiven Elements bestimmt werden kann. Mit den zu- sätzlichen Gleichungen kann allgemein auf von der Polarisation abhängige Fehler (und nicht nur Strukturfehler des CGH) geschlossen werden. Erfin- dungsgemäß können insbesondere Parameter zusätzlich ermittelt werden, welche für die dreidimensionale Struktur des diffraktiven Elements bzw. CGHs charakteristisch sind wie z.B. Ätztiefe, Flankenwinkel, Kantenverrundungen und Tastverhältnis bzw. Füllgrad.

Ausgangspunkt der mathematischen Betrachtung ist, dass anhand von drei Kalibrierspiegeln, an denen jeweils eine Interferogramm-Messung durchgeführt wird, gemäß dem nachfolgenden Gleichungssystem aus drei Gleichungen (1)- (3) drei unbekannte Größen bestimmt werden können: Bei der erfindungsgemäßen Kalibrierung wird eine Interpolation ausgeführt, wobei die Wellenzahlvektoren („k-Vektoren“) der Kalibrierwellen nach der Beu- gung des von der Lichtquelle kommenden Lichts einen Tetraeder aufspannen, der die Richtung des Wellenzahlvektors der Prüfwelle einschließt (so dass der Wellenzahlvektor der Prüfwelle innerhalb des Tetraeders liegt). Die unbekann- ten und von der Eingangspolarisation unabhängigen Größen bzw. Fehler in den Interferogramm-Phasen von Prüfling und Kalibrierspiegeln, die zu dem eigentlich zu bestimmenden Phasenanteil (entsprechend der Oberflächenform bzw. Passe des Prüflings) hinzukommen und die durch die Kalibrierung bestimmt werden, lassen sich in einen konstanten Anteil bzw. Fehler C o sowie zwei in den Wellenzahlvektoren lineare (Fehler-) Anteile c x und c y zerlegen, wobei sich das folgende Interpolationsschema ergibt:

Die Fehler co, die von der Eingangspolarisation unabhängige, in den Wellen- zahlvektoren konstante und für die Prüffläche und die Kalibrierspiegel identi- sche Phasen-Anteile ergeben, sind unter anderem z.B. Passe-Fehler auf dem Referenzspiegel, und die Fehler c x und c y , die von der Eingangspolarisation unabhängige und in den Wellenzahlvektoren lineare Phasen-Anteile ergeben, sind insbesondere laterale Strukturversatz-Fehler im diffraktiven Element bzw. CGH.

In der Interferogramm-Phase sind neben dem eigentlich zu bestimmenden Phasenanteil (entsprechend der Oberflächenform bzw. Passe des Prüflings) und neben insbesondere Passe-Fehlern auf dem Referenzspiegel sowie late- ralen Strukturversatz-Fehlern im diffraktiven Element bzw. CGH weitere Phasenanteile enthalten, nämlich ein skalarer Phasenanteil des diffraktiven Elements bzw. CGFIs, sowie polarisationsinduzierte Phasenanteile sowohl des diffraktiven Elements bzw. CGFIs allein als auch aufgrund der Kopplung des diffraktiven Elements bzw. CGFIs mit dem übrigen optischen System.

Zielrichtung der vorliegenden Erfindung ist nun, den durch das diffraktive Ele- ment bzw. CGFI erzeugten Phasenanteil in der Interferogramm-Phase zu redu- zieren. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass die vorstehend ge- nannte Kalibrierung hinsichtlich der Bestimmung von Strukturfehlern des dif- fraktiven Elements bzw. CGFIs erweitert wird, indem für jeden Kalibrierspiegel eine Mehrzahl von (d.h. wenigstens zwei) Interferogramm-Messungen mit je- weils unterschiedlichem Polarisationszustand der elektromagnetischen Strah- lung durchgeführt werden. Die infolgedessen erfindungsgemäß erzielte genau- ere Kenntnis der beugenden Struktur des diffraktiven Elements bzw. CGFIs ermöglicht es wiederum, die hierdurch bewirkten Phasenanteile im Inter- ferogramm genauer zu bestimmen und von der erhaltenen Interferogramm- Phase zu subtrahieren.

Insgesamt ergibt sich das folgende Gleichungssystem

Dabei bezeichnen φ Kr die für die jeweiligen Kalibrierspiegel gemessenen Interferogramm-Phasen bei Eingangspolarisation die Passe der jeweiligen Kalibrierspiegel bei Eingangspolarisation die nominelle bzw. im optischen Design (unter Einbeziehung von rigorosen Simulationen) berechnete Phase und die (ggf. ebenso unter Einbeziehung von rigorosen Simulationen berechneten) Sensitivitäten der Fehler des diffraktiven Elements bzw. CGHs. Ferner sind von der Polarisation abhängige Größen mit einem zusätzlichen Index p bezeichnet. Die Passe des hinsichtlich seiner Oberflächenform zu charakterisierenden opti- schen Elements kann dann gemäß nachfolgenden Gleichungen berechnet werden:

Dabei bezeichnen (rigorose Fehler des diffraktiven Elements bzw. CGHs wie z.B. Ätztiefe, Flankenwinkel, Kantenverrundungen und Tastverhältnis und z.B. Größen eines Polarisationskorrekturelementes) die unbekannten Größen, und bezeichnen die im optischen Design (unter Einbeziehung von rigorosen Simulationen) berechneten Phasen für das nominelle und gestörte System bei Eingangspolarisation p, und φ S,p bezeichnet die für das hinsichtlich seiner Oberflächenform zu charakterisierende optische Element bzw. den Prüf- ling gemessenen Interferogramm-Phasen bei Eingangspolarisation p.

Statt des Berechnungsverfahrens bestehend aus dem Gleichungssystem (4) und der Gleichung (5) kann auch das für die Kalibrierspiegel und die Prüffläche gemeinsame Gleichungssystem (hier exemplarisch bei drei Kalibrierspiegel) aufgestellt werden, indem die Passe der Prüffläche als durch Lösen dieses Gleichungssystems zu bestimmende Größe angesetzt wird. Bei drei Kalibrierspiegeln und N p verschiedenen Eingangspolarisationen in den Interferogramm-Messungen für die Kalibrierspiegel und die Prüffläche stehen insgesamt 4 · N p Gleichungen zur Verfügung, womit neben den Unbekannten c x , c y und c 0 noch 4 - N p - 4 weitere Unbekannte δc m , die z.B. rigorose Fehler des diffraktiven Elements bzw. CGHs oder andere Polarisationsfehler sein können, bestimmt werden können. Bei zwei unterschiedlichen Eingangspolarisationen können also vier bzw. bei vier unterschiedlichen Eingangspolarisationen sogar 12 z.B. rigorose Fehler δc m bestimmt werden. Bei zwei oder vier unterschiedlichen Eingangspolarisationen ist es vorteilhaft, in den Interferogramm-Messungen lineare Eingangspolarisationen in horizontaler und vertikaler sowie in den beiden diagonalen Richtungen zu verwenden, da bei linearen Eingangspolarisationen der Phasenanteil durch Polarisationskopplung zwischen der beugenden Struktur des diffraktiven Ele- ments bzw. CGHs und dem restlichen System reduziert wird.

Durch Einführung eines geeigneten virtuellen Polarisationskorrekturelementes können Korrekturgrößen bestimmt werden, die den Phasenanteil durch Polari- sationskopplung zwischen der beugenden Struktur des diffraktiven Elements bzw. CGHs und dem restlichen System reduzieren. Hierbei werden neben den (CGH-)Strukturfehlern auch Polarisationsfehler im übrigen optischen System „herauskalibriert“, wodurch die eigentlichen Strukturgrößen des diffraktiven Elements bzw. CGHs genauer durch die Kalibrierung rekonstruiert werden können und damit die Passe des Prüflings genauer bestimmt werden kann.

Ein solches virtuelles Polarisationskorrekturelement beschreibt eine Polarisati- onswirkung über eine Jones-Matrix unmittelbar vor der strukturierten Seite des diffraktiven Elements bzw. CGHs und kann eine Kombination aus einem reinen dichroitischen und einem rein retardierend wirkenden Element darstellen, wobei insbesondere eine lineare dichroitische und lineare retardierende Wir- kung zugrundegelegt werden kann. Die entsprechenden Jones-Matrizen für linearen Dichroismus und lineare Retardierung lauten

J D = δ 0 + tanh(μ) [ cos(2ß D ) δ 1 + sin (2 ß D δ 2 ] = s 0 + d 1 δ 1 + d 2 δ 2

(7)

J R = δ 0 + i tan (δ) [ cos(2β R ) + sin (2 ß R 2 ] = δ 0 + ir 1 + ir 2 δ 2

(8) mit den Stärken und Achsorientierungen für Dichroismus und Retardierung

Die Jones-Matrix des virtuellen Polarisationskorrekturelements sei nun das Produkt der beiden Jones-Matrizen für linearen Dichroismus und lineare Retar- dierung, wobei unter der Näherung, dass die Stärken für Dichroismus und Re- tardierung klein sind, quadratische und somit auch zirkulare Anteile im Produkt vernachlässigt werden können.

J PCE = J D ' J R ≈ δ 0 + d 1 δ 1 + d 2 δ 2 + ir 2 δ 2

(11 )

In einer erweiterten Kalibrierung werden nun die Fehlergrößen d 1 , d 2 ,r 1 ,r 2 — > , ßD, δ, R

(12) bestimmt.

In Ausführungsformen können auch mehrere Polarisationskorrekturelemente an geeigneten Stellen im System virtuell eingefügt werden. Bei Verwendung von zwei Polarisationskorrekturelementen liegen acht zu korrigierende Para- meter vor. In Ausführungsformen kann insbesondere ein virtuelles Polarisati- onskorrekturelement unmittelbar vor der beugenden Struktur des diffraktiven Elements bzw. CGHs und nur in Vorwärtsrichtung, um die Polarisationsfehler von der Beleuchtung bis zur beugenden Struktur zu erfassen, und ein zweites virtuelles Polarisationskorrekturelement hinter einer AR-Schicht der Interfero- meterkamera verwendet werden, wobei über letzteres Polarisationskorrektu- relement die Polarisationsfehler im optischen System von der beugenden Struktur bis zur Interferometerkamera erfasst werden.

In Ausführungsformen können auch Messungen am gleichen Prüfaufbau mit mehreren unterschiedlichen diffraktiven Elementen bzw. CGHs durchgeführt werden. Zur Bestimmung des polarisationsinduzierten Phasenanteils durch Po- larisationskopplung der (CGH-)Beugungsstruktur mit dem übrigen System kann dabei ausgenutzt werden, dass bei Austausch nur des CGHs der Aufbau der interferometrischen Prüfanordnung bis zur beugenden Struktur des CGH, und von dort bis zur Interferometerkamera, jeweils unverändert bleibt. Wertet man also die Messungen an ein- und demselben Prüfaufbau für mehrere verschie- dene CGHs aus, so können grundsätzlich die Fehler in der Polarisation (im Sinne der Differenz zum nominellen System) für das übrige System (ohne CGH-Beugungsstruktur) bestimmt werden.

Bei Austausch des CGH ist zu beachten, dass dadurch nicht nur die Polarisati- onswirkung der beugenden Struktur, sondern auch die Polarisationswirkung des CGH-Substrats geändert wird. Problematisch kann hier z.B. eine Spannungsdoppelbrechung im Substrat sein. Diese Spannungsdoppel- brechung verbleibt als Unbekannte in der Verrechnung und führt dadurch zu Fehlern. Durch Messungen bei unterschiedlichen CGHs und i.d.R. gleichen Referenz- und Kalibrierspiegeln können die jeweiligen Gleichungssysteme zu- sammengeführt und die Parameter eines virtuellen Polarisationskorrekturele- mentes als gemeinsame Unbekannte bestimmt werden. Mit anderen Worten können die Gleichungen für sämtliche CGHs zu einem größeren Gleichungs- system zusammengefasst werden, wobei die Korrekturgrößen für die Polarisa- tionskorrekturelemente für alle CGHs dieselben sind, so dass effektiv eine grö- ßere Anzahl von Gleichungen für weniger Unbekannte zur Verfügung steht. Hierdurch wird nicht nur die Möglichkeit geschaffen, die Parameter des virtuel- len Polarisationskorrekturelements („PCE-Parameter“) genauer zu bestimmen, sondern auch weitere Unbekannte im Kalibrierschritt anzusetzen.

Darüber hinaus sind Messungen für Kalibrier- und Prüfspiegel am gleichen Prüfaufbau mit mehreren unterschiedlichen diffraktiven Elementen bzw. CGHs bei derselben Prüffläche vorteilhaft, weil hierdurch in Analogie zur voraus ge- gangenen Ausführung die Anzahl an Gleichungen durch das Zusammenführen der Gleichungssysteme für die jeweiligen CGHs vergrößert wird, da neben z.B. den Parametern eines virtuellen Polarisationskorrekturelementes die Passe der zu charakterisierenden Prüffläche eine gemeinsame Unbekannte ist. Vor- teilhaft kann hierbei in den Interferogramm-Messungen für die Kalibrierspiegel und die Prüffläche selbst die Verwendung einer Eingangspolarisation sein, weil dadurch mehr von der Polarisation unabhängige Fehlergrößen durch Lösen eines Gleichungssystems bestimmt werden können.

In weiteren Ausführungsformen können auch Messungen an Kalibrier-CGHs mit speziellen bekannten Strukturfehlern und vergleichsweise geringer Polarisationswirkung (insbesondere geringer Spannungsdoppelbrechung) des CGH-Substrats durchgeführt werden, so dass in vorteilhafter Weise Struktur- störungen teilweise auch messtechnisch (und nicht im Wege der Simulation) erfasst werden können. In weiteren Ausführungsformen können auch Messungen an speziellen in das Prüfsystem eingebrachten und die Polarisation verändernden Kalibrier- Polarisationselementen durchgeführt werden, so dass in vorteilhafter Weise Fehler in der Polarisation (im Sinne der Differenz zum nominellen System) für das übrige System (ohne CGH-Beugungsstruktur) teilweise auch messtech- nisch (und nicht im Wege der Simulation) erfasst werden können.

In Ausführungsformen kann neben einer Auswertung der Phase im Interfero- gramm auch eine Auswertung des Kontraste sowie der Intensität im Interfero- gramm (für Kalibrierspiegel und Prüfling und für verschiedene Eingangspolari- sationen) erfolgen, wobei der Kontrast sowie die Intensität ebenfalls sowohl von der Polarisation abhängige wie auch davon unabhängige Anteile besitzen. Da die Prüflingspasse in niedrigster Ordnung nicht zum Kontrast beiträgt, er- geben sich mit Auswertung des Kontraste für den Prüfling wie für die Kalibrier- spiegel zusätzliche Gleichungen. Bei drei Kalibrierspiegeln und Interfero- gramm-Messungen für den Prüfling und die Kalibrierspiegel für jeweils N p unterschiedliche Eingangspolarisationen ergeben sich 4 . N p zusätzliche Glei- chungen. Neben der Passe der Prüffläche erhöht sich die Anzahl an durch Lösen des Gleichungssystems bestimmbaren Größen z.B. bei Verwendung von drei Kalibrierspiegeln bei zwei unterschiedlichen Eingangspolarisationen von 4. 2 - 1 = 7 auf 7 + 4 - 2 = 15 und bei vier unterschiedlichen Eingangs- polarisationen von 4. 4 - 1 = 15 auf 15 + 4. 4 = 31 Gleichungen.

In Ausführungsformen der Erfindung (und bei hinreichender zeitlicher Stabilität der interferometrischen Prüfanordnung) kann die Durchführung der Interfero- gramm-Messungen an den Kalibrierspiegeln vor den Interferogramm- Messungen an dem hinsichtlich seiner Oberflächenform zu charakterisierenden optischen Element bzw. Prüfling erfolgen. Des Weiteren können auch für einen bestimmten Prüfling alle Interferogramm-Messungen für sämtliche verwendete Eingangspolarisationen durchgeführt werden, wobei dann für weitere Prüflinge lediglich eine Messung bei einer einzigen Eingangspolarisation durchgeführt und anhand der beim ersten Prüfling durchgeführten Interferogramm-Messung auf die Interferogramm-Phasen bei den übrigen Eingangspolarisationen umge- rechnet werden kann.

Fig. 3 zeigt alternativ zu Fig. 1 eine weitere beispielhafte Konfiguration einer interferometrischen Prüfanordnung.

Gemäß Fig. 3 wird in einer Fizeau-Anordnung ein Interferogramm zwischen einer an einer Referenzfläche 302 („Fizeau-Platte“) reflektierten Referenzwelle und einer an einem Spiegel 301 reflektierten Prüfwelle erzeugt. Dabei wird das Messlicht durch ein CGFI 303 zu einer Wellenfront geformt, die mathematisch exakt der „Prüflingsform“ (d.h. der Form des betreffenden Spiegels 301) in einem Sollabstand entspricht. Die von der Referenzfläche 302 einerseits und dem betreffenden Spiegel 301 bzw. Prüfling andererseits reflektierten Wellen- fronten interferieren miteinander in einem Interferometer 304, welches gemäß Fig. 3 eine Lichtquelle 305, eine Strahlteilerplatte 306, ein Kollimator 307, eine Blende 308, ein Okular 309 und eine CCD-Kamera 310 aufweist. Mit der CCD- Kamera 310 wird ein Interferogramm des jeweiligen Spiegels 301 aufgenom- men.

Auch hier dient zur Einstellung der entsprechenden Eingangspolarisation ein in Fig. 3 lediglich schematisch angedeutetes polarisationsbeeinflussendes Element 350, welches analog zu Fig. 1 in beliebiger geeigneter Weise ausgestaltet und variabel im optischen Strahlengang angeordnet werden kann.

Wenn die Erfindung auch anhand spezieller Ausführungsformen beschrieben wurde, erschließen sich für den Fachmann zahlreiche Variationen und alterna- tive Ausführungsformen, z.B. durch Kombination und/oder Austausch von Merkmalen einzelner Ausführungsformen. Dementsprechend versteht es sich für den Fachmann, dass derartige Variationen und alternative Ausführungs- formen von der vorliegenden Erfindung mit umfasst sind und die Reichweite der Erfindung nur im Sinne der beigefügten Patentansprüche und deren Äqui- valente beschränkt ist.