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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND DEVICE FOR CLASSIFYING VALUABLE MATERIAL COMPRISING AT LEAST ONE FIBROUS FRACTION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2003/010371
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a method and a device for classifying valuable materials consisting of a viscoplastic fraction, particularly PE and PP films, and a fibrous fraction, particularly cellulose fibres, which enable an almost complete separation into cellulose fibres and plastics. To this end, the valuable materials are whirled up in the direction of a sieve (103) and the fibrous fraction is sucked through the same (103).

Inventors:
SCHOLZ FRANK (DE)
Application Number:
PCT/EP2002/008285
Publication Date:
February 06, 2003
Filing Date:
July 25, 2002
Export Citation:
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Assignee:
RECOVER SYSTEM RECYCLING GMBH (DE)
SCHOLZ FRANK (DE)
International Classes:
B07B4/02; B07B4/08; B07B7/06; B07B7/12; D01G11/00; D21B1/08; (IPC1-7): D01G/
Foreign References:
US4305507A1981-12-15
EP0180696A11986-05-14
US3909397A1975-09-30
US4500040A1985-02-19
US3587858A1971-06-28
Attorney, Agent or Firm:
Hellwig, Tillmann (Fuhlendorf Steimle & Becke, Postfach 10 37 62 Stuttgart, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zum Klassieren von aus mindestens einer zähelastischen Fraktion, insbesondere Kunststofffolienresten, und einer Faserfraktion, insbesondere Zellstofffasern, bestehendem Wertstoff, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte : Aufwirbeln des Wertstoffs in Richtung auf ein Sieb (103), Absaugen der Faserfraktion durch das Sieb (103) und Fördern der zähelastischen Fraktion in einer im Wesentlichen parallel zu dem Sieb (103) verlaufenden Richtung.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren mehrfach hintereinander ausgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Klassieren (8,10, 16) eine Vereinzelung (6) des Wertstoffs in eine Faserfraktion und eine zähelastische Fraktion erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Vereinzelung (6) des Wertstoffs durch mindestens zwei miteinander kämmende Walzen erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wertstoff vor dem Klassieren (8,10, 16) oder Vereinzeln (6) zerkleinert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Wertstoff in einem Zweiwellenzerkleinerer (1) zerkleinert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Wertstoff in Streifen von mehr als 50 mm Länge zerkleinert wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zusetzen des Siebs (103) mit der Faserfraktion, insbesondere durch einen Schaber (133), verhindert wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufwirbeln des Wertstoffs so schonend erfolgt, dass die Faserfraktion dadurch nur unwesentlich beschädigt wird und insbesondere die mittlere Faserlänge der Faserfraktion nahezu unverändert bleibt.
10. Vorrichtung zum Klassieren von aus mindestens einer zähelastischen Fraktion, insbesondere Kunststofffolienresten, und einer Faserfraktion, insbesondere Zellstofffasern, bestehendem Wertstoff mit einem Gehäuse (101), wobei der Innenraum des Gehäuses (101) von einem Sieb (103) in einen ersten Raum (120) und einen zweiten Raum (125) unterteilt wird, mit einer im ersten Raum (120) angeordneten Einrichtung zum Aufwirbeln des Wertstoffs, wobei in dem zweiten Raum (125) ein geringerer Druck als im ersten Raum (120) herrscht.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass im ersten Raum (120) eine erste Öffnung (117 zum Einbringen von Wertstoff und eine dritte Öffnung (129) zum Abziehen des Reststoffs vorgesehen sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass im zweiten Raum (125) eine zweite Öffnung (127) zum Abziehen der Faserfraktion vorgesehen ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zum Aufwirbeln von Wertstoff einen Rotor (105) mit einer Rotorwelle (107) und mindestens einer Laufschaufelreihe (109) umfasst.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Laufschaufelreihe (109) aus mehreren über den Umfang der Rotorwelle (107) verteilten Laufschaufeln (131) besteht.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufschaufeln (131) den Wertstoff überwiegend in radialer Richtung aufwirbeln.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufschaufeln (131) verrundet und glattflächig sind.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Sieb (103) koaxial zur einer Längsachse (121) der Rotorwelle (107) angeordnet ist, und dass das Sieb (103) den Rotor (105) umschließt.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Rotorwelle (107) exzentrisch zu dem Sieb (103) angeordnet ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass eine Reinigungseinrichtung für das Sieb (103) vorgesehen ist, dass die Reinigungseinrichtung das Sieb (103) auf seiner dem ersten Raum (120) zugewandten Seite reinigt.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungseinrichtung einen Schaber (133) aufweist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorrichtung zum Klassieren eine Vorrichtung (6) zum Vereinzeln der im Wertstoff enthaltenen Fraktionen vorgeschaltet ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorrichtung zum Klassieren (8, 10,16) eine Vorrichtung zum Zerkleinern des Wertstoffs vorgeschaltet ist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zum Aufwirbeln von Wertstoff einen walzenförmigen Rotor mit mehreren parallel zu einer Längsachse des Rotors verlaufenden Schaufeln umfasst.
Description:
Titel : Verfahren und Vorrichtung zum Klassieren von Wertstoff mit mindestens einer Faserfraktion Beschreibung Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Klassieren von aus mindestens einer zähelastischen Fraktion, insbesondere Kunststofffolienresten, und einer Faserfraktion, insbesondere Zellstofffasern, bestehenden Wertstoff nach dem Anspruch 1 und dem nebengeordneten Anspruch 10.

Bei der Herstellung von Hygieneartikeln, insbesondere Einwegwindeln, Inkontinenzartikeln und Damenbinden, werden verschiedene Kunststofffolien sowie Zellstofffasern eingesetzt, um die gewünschten Produkteigenschaften zu erreichen. So wird beispielsweise die erforderliche Reißfestigkeit und Dichtheit nach außen durch Kunststofffolien aus Polyethylen und/oder Polypropylen (PE oder PP) erreicht. Der Tragekomfort wird durch andere, flüssigkeitsdurchlässige Folien eingestellt. Zwischen diesen Folien können Zellstofffasern vorgesehen werden, die zur Aufnahme von Flüssigkeit dienen.

Bei der Produktion von Hygieneartikeln entsteht immer ein gewisser Ausschuss. Dieser nachfolgend als"Wertstoff" bezeichnet Ausschuss soll, zur Entlastung der Umwelt und aus wirtschaftlichen Gründen, möglichst wieder in seine Bestandteile, nachfolgend als Fraktion bezeichneten Ausgangsstoffe zerlegt werden, damit diese einer Wiederverwendung möglichst ohne Qualitätseinbußen zugeführt werden können.

Aus der EP 1 050 613 Al ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Klassieren solcher Wertstoffe bekannt. Die zur Durchführung des Verfahrens eingesetzte Vorrichtung besteht aus einem Kanal, welcher in Förderrichtung ansteigt.

Die Unterseite dieses Kanals wird durch ein Sieb gebildet. An der dem Kanalinneren abgewandten Seite des Siebes herrscht ein Unterdruck. Quer zur Längsrichtung des Kanals sind in Förderrichtung hintereinander mehrere Walzen mit Mitnehmerstiften angeordnet. Die Lage der Walzen und die Länge der Mitnehmerstifte ist so gewählt, dass zwischen Mitnehmerstiften und Sieb ein Spalt verbleibt, wenn die Walzen in Drehung versetzt werden.

Zum Klassieren des aus Kunststofffolienresten und Zellstofffasern bestehenden Wertstoffs wird der Wertstoff am unteren Ende des Kanals in diesen eingebracht. Die sich drehenden Walzen erfassen mit ihren Mitnehmerstiften den in Streifen geschnittenen Wertstoff und ziehen ihn durch den Spalt zwischen Mitnehmerstiften und Sieb. Durch die dabei stattfindende Reibung und Scherung zwischen den Kunststofffolienresten und den Zellstofffasern werden die Kunststofffolienreste und die Zellstofffasern voneinander getrennt, bzw. vereinzelt. Durch den Unterdruck, welcher auf der dem Kanal abgewandten Seite des Siebes herrscht, werden die von den Kunststofffolienresten getrennten Zellstofffasern durch das Sieb gesaugt. Dieser Vorgang wiederholt sich bei jeder der mehreren hintereinander angeordneten Walzen aufs Neue. Wenn die Kunststofffolienreste das Ende des Kanals erreicht haben, ist ein nennenswerter Teil der ursprünglich an ihnen haftenden Zellstofffasern abgetrennt und durch das Sieb abgezogen worden. Dabei haben die Zellstofffasern nahezu keinen Qualitätsverlust erlitten, da keine hohen mechanischen Belastungen auf die Zellstofffasern beim Klassieren eingewirkt haben. Allerdings befinden sich an den Kunststofffolienresten noch erhebliche Mengen von Zellstofffasern, die durch dieses sehr schonende Verfahren nicht von den Kunststofffolienresten getrennt wurden. Aus diesem Grund können die Kunststofffolienreste nicht weiterverwendet werden und es entsteht ein erheblicher Verlust an Zellstofffasern.

Typischerweise wird diese Vorrichtung zum Klassieren mit einem Wertstoff, bestehend aus 90 % Zellstoff und 10 % PE und PP, beschickt, wobei deutlich weniger als die Hälfte des insgesamt vorhandenen Zellstoffs wiedergewonnen werden kann.

Der überwiegende Teil des vorhandenen Zellstoffs verbleibt bei der Kunststofffraktion und kann nicht zurückgewonnen werden. Wegen des verbleibenden hohen Zellstoffanteils an der Kunststofffraktion, die am Ende des Klassierverfahrens nach dem Stand der Technik anfällt, kann dieser Kunststoff nicht weiterverwendet werden. Diese Kunstsofffraktion besteht etwa zu 70% aus Zellstoff und zu 30% aus Kunststoffolienresten.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung bereitzustellen, welches das Klassieren von Wertstoffen mit mindestens einer zähelastischen Fraktion und einer Faserfraktion dahingehend verbessert, das die Ausbeute an wiederverwendbaren Wertstoffen erhöht wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zum Klassieren von aus mindestens einer zähelastischen Fraktion, insbesondere Kunststofffolienresten, und einer Faserfraktion, insbesondere Zellstofffasern, bestehendem Wertstoff, bei welchem der Wertstoff in Richtung auf ein Sieb aufgewirbelt wird, die Faserfraktion () durch das Sieb abgesaugt wird, und die zähelastische Fraktion in einer im Wesentlichen parallel zu dem Sieb verlaufenden Richtung abgezogen wird.

Bei diesem Verfahren werden Kunststofffraktion und Zellstofffraktion wegen ihrer unterschiedlichen Eigenschaften mit verschiedener Geschwindigkeit und Intensität gegen das Sieb gewirbelt, so dass die Zellstofffraktion nahezu ohne Verunreinigungen durch das Sieb abgezogen werden kann. Da der Wertstoff nur aufgewirbelt wird, werden die Zellstofffasern auch nicht oder nur unwesentlich beschädigt, so dass kein Qualitätsverlust bei den Zellstofffasern zu beobachten ist.

Die Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens kann weiter gesteigert werden, wenn das Verfahren mehrfach hintereinander ausgeführt wird, und/oder vor dem Klassieren eine Vereinzelung des Wertstoffs in eine Faserfraktion und eine zähelastische Fraktion erfolgt.

Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, die Vereinzelung mit mehreren miteinander kämmenden Walzen durchzuführen.

Eine weitere Verbesserung des erfindungsgemäßen Verfahrens ergibt sich, wenn der Wertstoff vor dem Klassieren oder Vereinzeln, insbesondere in einem Zweiwellenzerkleinerer, in Streifen von mehr als 50 mm Länge zerkleinert wird.

In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Zusetzen des Siebs mit der Faserfraktion, insbesondere durch einen Schaber, verhindert.

Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Aufwirbeln des Wertstoffs so schonend erfolgt, dass die Faserfraktion dadurch nur unwesentlich beschädigt wird und insbesondere die mittlere Faserlänge der Faserfraktion nahezu unverändert bleibt.

Die eingangs genannte Aufgabe wird auch erfindungsgemäß gelöst mit einer Vorrichtung zum Klassieren von aus mindestens einer zähelastischen Fraktion, insbesondere Kunststofffolienresten, und einer Faserfraktion, insbesondere Zellstofffasern, bestehendem Wertstoff mit einem Gehäuse, wobei der Innenraum des Gehäuses von einem Sieb in einen ersten Raum und einen zweiten Raum unterteilt wird, mit einer im ersten Raum angeordneten Einrichtung zum Aufwirbeln des Wertstoffs, wobei in dem zweiten Raum ein geringerer Druck als im ersten Raum herrscht. Auch mit dieser Vorrichtung können die o g. erfindungsgemäßen Vorteile realisiert werden.

Zur Zufuhr des Wertstoffs und zur Abfuhr des Reststoffs sind im ersten Raum erste Öffnung und eine dritte Öffnung zum Abziehen des Reststoffs vorgesehen.

In weiterer Ergänzung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass im zweiten Raum eine zweite Öffnung zum Abziehen der Faserfraktion vorhanden ist.

Bei einer Ausgestaltung der Erfindung umfasst die die Einrichtung zum Aufwirbeln von Wertstoff einen Rotor mit einer Rotorwelle und mindestens einer Laufschaufelreihe, so dass das Aufwirbeln auf einfache und wirkungsvolle Weise erfolgt, wobei die mindestens eine Laufschaufelreihe aus mehreren über den Umfang der Rotorwelle verteilten Laufschaufeln besteht.

Es hat sich als schonend für den Zellstoff herausgestellt, wenn die Laufschaufeln den Wertstoff überwiegend in radialer Richtung aufwirbeln und wenn die Laufschaufeln verrundet und glattflächig ausgeführt sind.

In weiterer Ergänzung der Erfindung ist das Sieb koaxial zur einer Längsachse der Rotorwelle angeordnet und umschließt den Rotor. Dabei kann es vorteilhaft sein, wenn die Rotorachse exzentrisch zu dem Sieb angeordnet ist. Durch die bei dieser Anordnung gegebenen unterschiedlichen Abständen zwischen Rotor und Sieb, wird die Klassierung weiter verbessert.

Um ein Zusetzen des Siebs zu verhindern, kann eine Reinigungseinrichtung vorgesehen werden, die das Sieb auf seiner dem ersten Raum zugewandten Seite beispielsweise mittels eines Schabers bevorzugt in Richtung der dritten Öffnung reinigt.

Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in der nachfolgenden Zeichnung, deren Beschreibung und den nachfolgenden Patentansprüchen beschrieben.

Es zeigen : Figur 1 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Klassieren von Wertstoffen, Figur 2 ein Ablaufdiagramm einer Anlage zum vollständigen Recyclen von Wertstoffen mit einer zähelastischen Fraktion und einer Faserfraktion und Figur 3 Ein Stoffflußdiagramm der Anlage gemäß Fig. 2.

In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Klassieren von aus mindestens einer zähelastischen Fraktion und einer Faserfraktion bestehenden Wertstoff im Längs-und Querschnitt schematisch dargestellt. In einem Gehäuse 101 ist ein Sieb 103 mit angeordnet. Das Sieb 103 erstreckt sich über die gesamte Länge des Gehäuses 101 und umschließt einen Rotor 105. Der Rotor 105 besteht aus einer Rotorwelle 107 und mehreren an der Rotorwelle 107 angeordneten Laufschaufelreihen 109. Die Rotorwelle 107 kann auch exzentrisch zu dem Sieb 103 angeordnet sein.

Das Sieb 103 weist über seine gesamte Oberfläche eine Vielzahl von nicht dargestellten Löchern auf. Die Durchmesser der Laufschaufelreihen 109 sind so bemessen, dass zwischen den Laufschaufelreihen 109 und dem Sieb 103 ein ausreichend großer Abstand vorhanden ist, um Beschädigungen der nicht dargestellten Zellstofffasern durch Brechen oder dergleichen weitestgehend zu vermeiden. Die Rotorwelle 107 ist drehbar im Gehäuse 101 gelagert. In einer ersten Stirnwand 117 des Gehäuses 101 ist eine erste Öffnung 107 vorgesehen, durch die der zu klassierende Wertstoff (nicht dargestellt) ins Innere des Siebs 103 gegeben werden kann.

Die von einem nicht dargestellten Antrieb angetriebene Rotorwelle 107 erfasst mit ihrer ersten Laufschaufelreihe 109 den zu klassierenden Wertstoff und verteilt ihn in dem von Sieb 103, erster Stirnwand 115 und zweiter Stirnwand 119 begrenzten ersten Raum 120. Dabei wird der Wertstoff aufgewirbelt und in radialer Richtung bezogen auf eine Längsachse 121 der Rotorwelle 107 in Richtung des Siebs 103 befördert.

Bei dem Wertstoff ist schon vor der Aufgabe in das Gehäuse 101 kein Zusammenhalt mehr zwischen der zähelastischen Fraktion und der Faserfraktion vorhanden. Deshalb kann die im Vergleich zur zähelastischen Fraktion sehr viel kürzere Faserfraktion durch das Sieb 103 abgezogen werden. Dies wird dadurch unterstützt, dass in einem von Sieb 103, erster Stirnwand 115, zweiter Stirnwand 119 und einer Außenwand 123 des Gehäuses 101 begrenzten zweiten Raum 125 einen Unterdruck gegenüber dem ersten Raum 120 herrscht.

Durch eine zweite Öffnung 127 werden die im zweiten Raum 125 befindlichen Zellstoffasern (nicht dargestellt) abgezogen.

Die nicht dargestellten Kunststofffolienreste und Teile der Faserfraktion werden von den Laufschaufelreihen 109 in Richtung der zweiten Stirnseite 119 gefördert und schließlich durch eine dritte Öffnung 129 abgezogen.

In dem Querschnitt entlang der Linie A-A in Fig. 1 ist die zylindrische Form des Siebes 103 deutlich zu erkennen. Ebenso ist deutlich zu erkennen, dass der Abstand 113 zwischen Laufschaufeln 131 der Laufschaufelreihe 109 so groß ist, dass in dem zwischen Laufschaufeln 131 und Sieb 103 gebildeten Spalt keine Schädigung der Faserfraktion stattfindet. Weiter ist in dieser Darstellung besonders deutlich erkennbar, dass die Laufschaufeln 131 einer Laufschaufelreihe versetzt zu den Laufschaufeln 131 der benachbarten Laufschaufelreihe 109 angeordnet sind. An dem Sieb 103, das bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 eine zylindrische Form hat, können nicht dargestellte Stege oder andere Hindernisse vorgesehen werden, welche die Bewegung der Fraktionen bremsen.

Die Laufschaufeln 131 der Laufschaufelreihen 109 sind so ausgebildet, dass sie die Faserfraktion auf keinen Fall zerschneiden und möglichst auch nicht brechen. Außerdem werden die Löcher im Sieb 103 verrundet, so dass auch beim Durchtritt der Faserfraktion durch das Sieb 103 keine Beschädigung derselben stattfindet. Außerdem wird die Drehzahl der Rotorwelle 107 so niedrig gewählt, dass die auf die Faserfraktion wirkenden Kräfte keine Schädigung der Faserfraktion durch Brechen oder dergleichen verursachen.

Um die Wirksamkeit der Klassierung zu erhöhen, können mehrere erfindungsgemäße Vorrichtungen hintereinander geschaltet werden, wobei jeweils der aus der vorhergehenden Vorrichtung abgezogene Reststoff bestehend aus einer zähelastischen Fraktion und Resten einer Faserfraktion in die erste Öffnung 117 der darauf folgenden Vorrichtung gegeben wird. Drehzahl der Rotorwelle 107, Abstand 113 zwischen Laufschaufelreihen 109 und Sieb 103 sowie die Ausgestaltung und Zahl der Laufschaufeln der Laufschaufelreihen 109 können bei mehreren hinteinander angeordneten Vorrichtungen voneinander abweichen, da der Anteil der Faserfraktion von einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur nächsten erfindungsgemäßen Vorrichtung abnimmt. Bei der letzten erfindungsgemäßen Vorrichtung kann bspw. die Drehzahl gegenüber den vorhergehenden deutlich erhöht sein, um zu gewährleisten, dass möglichst keine Faserfraktion mit der zähelastischen Fraktion durch die dritte Öffnung 129 abgezogen wird.

Infolgedessen ist die in der letzten Vorrichtung abgezogene Faserfraktion von sehr schlechter Qualität, was aber wegen deren geringer Menge wirtschaftlich vernachlässigbar ist.

Besonders vorteilhaft ist in diesem Fall, dass die abgezogene zähelastische Fraktion nahezu ohne Verunreinigungen vorliegt und deshalb besonders einfach einer erneuten stofflichen Verwendung zugeführt werden kann.

Um das Zusetzen des Siebs 103 zu verhindern, kann ein Schaber 133 vorgesehen werden, der im ersten Raum 120 konzentrisch zur Rotorwelle 107 gelagert ist. Der Schaber 133 dreht sich langsam relativ zum Sieb 103 und entfernt Faserreste von den nicht dargestellten Öffnungen des Siebs 103. Dabei kann der Schaber 133 auch eine Förderbewegung in Richtung der dritten Öffnung 129 auf die Faserfraktion oder die Kunststofffraktion ausüben.

In Fig. 2 ist ein Ablaufdiagramm einer Anlage zum Recyclen von Wertstoffen bestehend aus einer zähelastischen Fraktion und einer Faserfraktion dargestellt, in die mehrere erfindungsgemäße Vorrichtungen gemäß dem Ausführungsbeispiel von Fig. 1 oder anderen Ausführungsformen integriert sind.

Wegen der ausführlichen Legende wird dieses Ablaufdiagramm nur kurz beschrieben.

Die zu trennenden Wertstoffe können bspw. aus einem Verbund von PE und PP vermischt mit Zellstoffflocken bestehen. Dabei können die Zellstoffflocken 50 Gewichts-% oder mehr ausmachen. Selbstverständlich ist das erfindungsgemäße Verfahren nicht auf diese Bereiche beschränkt, es lässt sich allerdings in dem genannten Bereich mit großem Erfolg einsetzen.

In einem ersten Verfahrensschritt 1 wird der Wertstoff bspw. durch einen Zweiwellenverkleinerer zerkleinert. Darauf wird der zerkleinerte Wertstoff, dessen Streifenlänge größer 50 mm sein kann, über einen Trogkettenförderer 2 in einen Bunker 3 gefördert. Aus dem Bunker 3 wird der Wertstoff zum Vereinzeln 6 gefördert. Dies kann vorteilhafterweise durch kämmende Walzen erfolgen. Anschließend gelangt der Wertstoff zu einer ersten erfindungsgemäßen Vorrichtung 8 zum Klassieren.

Beim Klassieren entstehen zwei Stoffströme. Der erste Stoffstrom besteht aus Zellstoffflocken erster Qualität, die anschließend noch über einen Filter 37 geleitet werden. Der zweite Stoffstrom, welcher beim Klassieren in der erfindungsgemäßen Vorrichtung 8 entsteht, besteht aus Kunststofffolienresten und nicht-klassierten Zellstofffasern und ist der sog. Reststoff. Der Reststoff wird durch einen pneumatischen Förderer 9 in eine zweite Vorrichtung 10 zum Klassieren gegeben. Dabei entstehen wiederum zwei Stoffströme, der eine besteht aus Zellstoffflocken erster Qualität und wird mit einem pneumatischen Förderer 33 zum Filter 37 gefördert.

Der aus dem ersten Raum 120 des Siebes 103 (siehe Fig. 1) abgezogene Reststoff wird in einen Zyklon 13 gegeben und dort getrennt. Dabei werden Zellstoffflocken zweiter Qualität gewonnen.

In einer dritten erfindungsgemäßen Vorrichtung 16 zum Klassieren wird der zweite Stoffstrom 14, welcher aus dem Zyklon 13 austritt, nochmals klassiert. Dabei können Zellstoffflocken dritter Qualität gewonnen werden. Dieser Klassierer 16 übt relativ hohe Kräfte auf die Fasern aus.

Außerdem ist der Druckunterschied zwischen erstem Raum 120 und zweitem Raum 125 relativ groß. Dadurch kommt es zu teilweiser Beschädigung der Fasern und der Kunststoffanteil an der abgeschiedenen Faserfraktion ist ebenfalls vergleichsweise hoch.

Der zweite Reststoff aus der Vorrichtung 16 wird über einen pneumatischen Förderer 17 zu einem zweiten Zyklon 19 gefördert. Ziel dieser Trennung ist es, vor allem die zähelastische Fraktion frei von Zellstofffasern zu bekommen, da diese die Weiterverwertung der zähelastischen Fraktion, welche typischerweise aus PE und/oder PP besteht, erschwert.

In Fig. 3 sind die Stoffströme beim Durchlaufen der anhand Fig. 2 beschriebenen Anlage quantifiziert dargestellt. Aus dieser Darstellung wird deutlich, dass die Anlage sehr wirkungsvoll arbeitet und die erfindungsgemäße Vorrichtung das Klassieren der aufgegebenen Wertstoffe in einer Faserfraktion mit sehr hoher Qualität und eine Kunststofffraktion sehr wirkungsvoll durchführt.

Ausgehend von einer Gesamtmenge von 1.000 kg, bestehend aus 700 kg Zellstoff und 300 kg Polyethylen und Polypropylen werden nach dem Vereinzeln (siehe Nr. 6 in Fig. 2) in einem ersten Klassiervorgang 250 kg einer Faserfraktion gewonnen, die zu 98 % aus Zellstofffasern besteht und 2 % Verunreinigungen, bestehend aus PE und PP, enthält.

Die verbleibende Reststoffmenge von 750 kg besteht nunmehr noch zu 61 % aus Zellstoff und zu 39 % aus PE und PP. Nach einer zweiten Klassierung (siehe 10 in Fig. 2) werden weitere 200 kg Zellstoff gewonnen, wobei der Zellstoff mit 2 % PE und PP verunreinigt ist. Diese insgesamt 450 kg Zellstoff sind in Fig. 2 als Zellstoffflocken erster Qualität bezeichnet worden.

Die verbleibende Reststoffmenge von 550 kg besteht nunmehr zu 47 % aus Zellstoff und zu 53 % aus PE und PP. In einen Zyklon (siehe 13 in Fig. 2) werden verunreinigte Zellstofffasern und Kunststofffolienreste abgeschieden. Dabei werden 50 kg Zellstoff, die durch 5 % PE und PP verunreinigt sind, gewonnen. Dieser Zellstoff wurde in Fig. 2 als Zellstoffflocken 2. Qualität bezeichnet.

Anschließend wird die verbliebene Wertstoffmenge von 500 kg, bestehend zu 42 % aus Zellstoff und zu 58 % aus PE und PP erneut klassiert, was zu einer Ausbeute von 175 kg Zellstoff, der mit 10 % PE und PP verunreinigt ist, führt. Diese Zellstoffmenge wurde in Fig. 2 als Zellstoffflocken 3.

Qualität bezeichnet. Das Klassieren erfolgt in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung (siehe 16 in Fig. 2).

Danach erfolgt ein erneutes Trennen der verbliebenen Wertstoffmenge von 325 kg in einem Zyklon (siehe 19 in Fig.

2), was zu weiteren 25 kg Zellstoff führt, wobei der Zellstoff mit 5 % Kunststoffen verunreinigt ist. Dieser Zellstoff wurde in Fig. 2 als Zellstoffflocken 3. Qualität bezeichnet. Übrig bleibt eine Kunstofffraktion, wobei diese Kunststofffraktion aus 270 kg PE und PP besteht, während die restlichen 30 kg aus Zellstofffasern bestehen. Diese Kunststofffraktion kann wiederverwendet werden bspw. beim Spritzgießen oder anderen Verfahren.

Aus der Stoffbilanz gemäß Fig. 3 wird deutlich, dass die erfindungsgemäßen Vorrichtungen (8,10 und 16) Zellstoffflocken sehr hoher Qualität erzeugen, die ohne weitere Behandlung erneut einem Produktionsprozess zugeführt werden können. Die Zellstoffflocken dritter Qualität machen lediglich 175 kg, entsprechend 25 % der gesamten Zellstoffmenge, aus. Auch für diese Zellstoffflocken dritter Qualität gibt es Verwendungen, so das--auch diese Zellstoffflocken erneut in einen Herstellungsprzeß eingekoppelt werden können. Auch die gewonnene Kunststofffraktion weist einen hohen Reinheitsgrad von 90 % auf, so dass sie weiterverwendet werden kann.

Damit leistet das erfindungsgemäße Verfahren ebenso wie die erfindungsgemäßen Vorrichtungen einen wesentlichen Beitrag zur Wiederverwendung von Wertstoffen ohne Qualitätseinbußen.

Zum Vergleich sei noch erwähnt, dass die Vorrichtung zum Klassieren nach dem Stand der Technik in der Lage ist, aus einem Wertstoff, bestehend aus 90 % Zellstoff und 10 % PE und PP, deutlich weniger als die Hälfte des insgesamt vorhandenen Zellstoffs wiedergewinnen kann. Der überwiegende Teil des vorhandenen Zellstoffs verbleibt bei der Kunststofffraktion und kann nicht zurückgewonnen werden. Wegen des verbleibenden hohen Zellstoffanteils an der Kunststofffraktion, die am Ende des Klassierverfahrens nach dem Stand der Technik anfällt, kann dieser Kunststoff nicht weiterverwendet werden.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist in der Lage, diese verunreinigte Kunststofffraktion weiter zu trennen und zu klassieren mit den o. g. Ergebnissen. Aus diesem Vergleich wird deutlich, welche Steigerung bei der Ausbeute, der Wiedergewinnung von Zellstofffasern und nahezu sortenreinem Kunststoff durch die erfindungsgemäße Vorrichtung, das erfindungsgemäße Verfahren und die Anlage gemäß Fig. 2 möglich sind.