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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND DEVICE FOR COMPOSTING ORGANIC MATERIAL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/084036
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and a device (1) for composting organic material (5), e.g. a corpse, using a composting container (10). According to the invention, before and/or during a storing of the composting container (10) for a predefined composting duration, respective predefined amounts of fluid and/or oxygen are filled into the composting container (10); and/or during the storing, at least one rotation of the composting container (10) is carried out about an axis of rotation (D), which is not parallel to an effective direction of a weighting force (G) acting on the composting container; and/or the contents of the composting container (10) is kept within a predefined temperature range during a storing for a predefined composting duration using at least one heating element.

Inventors:
LÜBKE AUREL (AT)
METZ PABLO (DE)
HUESCH MAX (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/081642
Publication Date:
May 19, 2023
Filing Date:
November 11, 2022
Export Citation:
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Assignee:
CIRCULUM VITAE GMBH (DE)
International Classes:
C05F17/00; C05F17/60; C05F17/70; C05F17/90; C05F17/914; C05F17/979; C05F17/986
Domestic Patent References:
WO2019023343A12019-01-31
Other References:
ANONYMOUS: "Bestattungsarten - Bestattungshaus Körner", 1 January 2015 (2015-01-01), XP093029693, Retrieved from the Internet [retrieved on 20230307]
STERNITZKE G.: "Mikroorganismen zersetzen Tote in 40 Tagen zu Humus | Bad Bevensen", 8 July 2021 (2021-07-08), XP093029661, Retrieved from the Internet [retrieved on 20230307]
Attorney, Agent or Firm:
MAIKOWSKI & NINNEMANN PATENTANWÄLTE PARTNERSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
37

Ansprüche

1. Verfahren zur Kompostierung von organischem Material (5), umfassend wenigstens die folgenden Schritte:

Bereitstellen eines Kompostierungsbehältnisses (10) für das zu kompostierende organische Material (5),

Einbringen des zu kompostierenden organischen Materials (5) und einer vorgegebenen Menge eines Pflanzenreste aufweisenden Kompostierungssubstrats (2) in das Kompostierungsbehältnis (10),

Verwahren des Kompostierungsbehältnisses (10) mit dem zu kompostierenden organischen Material (5) und dem Kompostierungssubstrat (2) für eine vorgegebene Kompostierungszeitdauer und Nachbearbeitung des aus dem organischen Material (5) und dem Kompostierungssubstrat (2) entstandenen Inhalts des Kompostierungsbehältnisses nach der vorgegebenen Kompostierungszeitdauer zur Herstellung eines bepflanzbaren Humusgemisches (H), dadurch gekennzeichnet, dass während des Verwahrens wenigstens eine Drehung des Kompostierungsbehältnisses (10) um eine Drehachse (D) erfolgt, die nicht-parallel zu einer Wirkrichtung einer an dem Kompostierungsbehältnis angreifenden Gewichtskraft (G) ist und/oder vor und/oder während des Verwahrens des Kompostierungsbehältnisses jeweils vorgegebene Mengen an Flüssigkeit und/oder Sauerstoff in das Kompostierungsbehältnis (10) eingefüllt werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeit Wasser enthält.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die während des Verwahrens in das Kompostierungsbehältnis (10) einzufüllende Menge an Flüssigkeit und/oder Sauerstoff zu wenigstens einem über eine elektronische Steuerung vorgegebenen Zeitpunkt in das Kompostierungsbehältnis (10) eingefüllt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die während des Verwahrens in das Kompostierungsbehältnis (10) einzufüllende Menge an Flüssigkeit 38 und/oder Sauerstoff über mindestens einen Zuflussanschluss des

Kompostierungsbehältnisses (10) eingefüllt wird. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die einzufüllende Menge an Flüssigkeit und/oder Sauerstoff und/oder die einzubringende Menge an Kompostierungssubstrat(2) über eine Steuerelektronik automatisiert in Abhängigkeit von einem erfassten Gewicht und/oder einer erfassten Größe des organischen Materials (5) vorgegeben werden. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die einzufüllenden Mengen an Flüssigkeit und/oder an Sauerstoff und/oder an Kompostierungssubstrat (2) automatisiert in das Kompostierungsbehältnis (10) eingefüllt werden. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zu verwendende Mengen von einem oder mehreren Bestandteilen des Kompostierungssubstrats (2) in Abhängigkeit von einem erfassten Gewicht und/oder einer erfassten Größe des organischen Materials (5) vorgegeben werden. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zu verwendenden Mengen von einem oder mehreren Bestandteilen des Kompostierungssubstrats (2) automatisiert in das Kompostierungsbehältnis (10) eingefüllt werden. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Drehung des Kompostierungsbehältnisses (10) um einen Winkel im Bereich von 340° bis 380° um die Drehachse (D) oder um einen Winkel bis zu 170° in die eine Richtung und bis zu 170° in die entgegengesetzte Richtung um die Drehachse erfolgt. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass während des Verwahrens zu mindesten zwei verschiedenen Zeitpunkten jeweils wenigstens eine Drehung des Kompostierungsbehältnisses (10) erfolgt. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Drehung des Kompostierungsbehältnisses (10) fremdkraftbetätigt erfolgt und/oder der Zeitpunkt der wenigstens einen Drehung über eine Steuerelektronik vorgegeben wird. Verfahren nach Anspruch 11 , dadurch gekennzeichnet, dass der Zeitpunkt der wenigstens einen Drehung in Abhängigkeit von mindestens einem sensorisch erfassten Messwert vorgegeben ist, der für einen Zustand in dem Kompostierungsbehältnis (10) repräsentativ ist. Verfahren zur Kompostierung von organischem Material (5), insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend wenigstens die folgenden Schritte:

Bereitstellen eines Kompostierungsbehältnisses (10) für das zu kompostierende organische Material (5),

Einbringen des zu kompostierenden organischen Materials (5) und einer vorgegebenen Menge eines Pflanzenreste aufweisenden Kompostierungssubstrats (2) in das Kompostierungsbehältnis (10),

Verwahren des Kompostierungsbehältnisses (10) mit dem zu kompostierenden organischen Material (5) und dem Kompostierungssubstrat (2) für eine vorgegebene Kompostierungszeitdauer und

Nachbearbeitung des aus dem organischen Material (5) und dem Kompostierungssubstrat (2) entstandenen Inhalts des Behältnisses (10) nach der vorgegebenen Kompostierungszeitdauer zur Herstellung eines bepflanzbaren Humusgemisches (H), dadurch gekennzeichnet, dass der Inhalt des Kompostierungsbehältnisses (10) während des Verwahrens über wenigstens ein Heizelement oder eine Konditioniereinheit in einem vorgegebenen Temperaturbereich gehalten wird. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Inhalt des Kompostierungsbehältnisses (10) während des Verwahrens über das wenigstens eine Heizelement oder die Konditioniereinheit elektronisch gesteuert in einem vorgegebenen Temperaturbereich gehalten wird, und zwar in Abhängigkeit von mindestens einem sensorisch erfassten Messwert, der für einen Zustand in dem Kompostierungsbehältnis (10) repräsentativ ist. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kompostierungszeitdauer in Abhängigkeit von mindestens einem sensorisch erfassten Messwert vorgegeben wird, der für einen Zustand in dem Kompostierungsbehältnis (10) repräsentativ ist. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nachbearbeitung des Inhalts des Kompostierungsbehältnisses (10) ein Sieben des Inhalts und/oder ein Mahlen in dem Inhalt des Kompostierungsbehältnisses noch vorhandener Knochenteile aus dem ursprünglich eingebrachten organischen Material (5) umfasst. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kompostierungsbehältnis (10) für das Verwahren an einem Traggestell (1 1 ) einer Vorrichtung (1 ) zur Kompostierung gelagert wird. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Kompostierungsbehältnis (10) nach Ablauf der Kompostierungszeitdauer von dem Traggestell (1 1 ) entfernt und an einem Träger (13) einer Nachbearbeitungsstation festgelegt wird, an dem das Kompostierungsbehältnis (10), zur Entnahme des Inhalts des Kompostierungsbehältnisses (10) aus dem Kompostierungsbehältnis (10), verstellbar gelagert ist. Vorrichtung (1 ) zur Kompostierung von organischem Material (5), insbesondere zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit: einem Kompostierungsbehältnis (10) für das zu kompostierende organische Material (5) und für eine vorgegebene Menge eines Pflanzenreste aufweisenden Kompostierungssubstrats (2) und einem Zeitgeber zur Vorgabe einer Kompostierungszeitdauer, über die das Kompostierungsbehältnis (10) mit dem zu kompostierenden organischen Material (5) und dem Kompostierungssubstrat (2) zu verwahren ist, bevor ein erstes Kompostierungsgemisch, das nach der Kompostierungszeitdauer aus dem organischen Material (5) und dem Kompostierungssubstrat (2) innerhalb des Kompostierungsbehältnisses (10) entstanden ist, zur Herstellung eines bepflanzbaren Humusgemisches (H) nachbearbeitet wird, dadurch gekennzeichnet, dass

- die Vorrichtung (1 ) ein Traggestell (1 1 ) für das Kompostierungsbehältnis (10) umfasst, an dem das Kompostierungsbehältnis (10) um eine Drehachse (D) drehbar gelagert ist, die nicht-parallel zu einer Wirkrichtung einer an dem Kompostierungsbehältnis (10) angreifenden Gewichtskraft (G) ist, und/oder an dem Kompostierungsbehältnis (10) mindestens eine Zuflussöffnung vorgesehen ist, über die vor und/oder während des Verwahrens des Kompostierungsbehältnisses (10) eine vorgegebene Menge an Flüssigkeit und/oder Sauerstoff in das Kompostierungsbehältnis (10) einfüllbar ist, und/oder die Vorrichtung (1 ) mindestens ein Heizelement umfasst, über das der Inhalt des Kompostierungsbehältnisses (10) während des Verwahrens in einem vorgegebenen Temperaturbereich gehalten werden kann. Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1 ) eine Steuerelektronik umfasst, die konfiguriert ist, wenigstens einen Zeitpunkt während des Verwahrens vorzugeben, an dem in das Kompostierungsbehältnis (10) eine bestimmte Menge an Flüssigkeit und/oder an Sauerstoff einzufüllen ist, und/oder das Einfüllen der Flüssigkeit und/oder des Sauerstoffs in das Kompostierungsbehältnis (10) während des Verwahrens über wenigstens ein fremdkraftbetätigbares Zuflusselement eines mit der Steuerelektronik gekoppelten Zuflusssystems der Vorrichtung (1 ) zu steuern. Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, dass das Kompostierungsbehältnis (10) an dem Traggestell (11 ) um einen Winkel im Bereich von 340° bis 380° um die Drehachse (D) oder um einen Winkel bis zu 170° in die eine Richtung und bis zu 170° in die entgegengesetzte Richtung um die Drehachse drehbar ist. Vorrichtung (1 ) nach einem der Ansprüchen 19 bis 21 , dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1 ) mindestens einen Antriebsmotor (14) zur fremdkraftbetätigten Drehung des Kompostierungsbehältnisses (10) an dem Tragestell (1 1 ) umfasst. Vorrichtung (1 ) nach einem der Ansprüche 19 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1 ) mindestens einen Sensor umfasst, über den wenigstens ein Messwert erfassbar ist, der für einen Zustand in dem Kompostierungsbehältnis (10) repräsentativ ist. Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerelektronik der Vorrichtung konfiguriert ist, auf Basis des wenigstens einen erfassten Messwerts ein Einfüllen der Flüssigkeit und/oder des Sauerstoffs in das Kompostierungsbehältnis (10) und/oder eine Drehung des Kompostierungsbehältnisses (10) an dem Traggestell (11 ) und/oder den Temperaturbereich für das wenigstens eine Heizelement und/oder das Heizelement und/oder 42

- die über den Zeitgeber vorgegebene Kompostierungszeitdauer zu steuern. Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerelektronik eingerichtet ist,

- das Einfüllen der Flüssigkeit und/oder des Sauerstoffs in das

Kompostierungsbehältnis (10) und/oder

- die Drehung des Kompostierungsbehältnisses (10) an dem Traggestell (11 ) und/oder

- den Temperaturbereich für das wenigstens eine Heizelement und/oder das Heizelement und/oder

- die über den Zeitgeber vorgegebene Kompostierungszeitdauer auf Basis maschinell erlernter Steuerungsparameter zu steuern. Vorrichtung (1 ) nach einem der Ansprüche 19 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1 ) eine Einhausung (12) für das Traggestell (1 1 ) umfasst, die einen Aufnahmeraum (121 ) definiert, in dem das an dem Traggestell (11 ) drehbar gelagerte Kompostierungsbehältnis (10) umfangsseitig eingehaust ist. Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass die Einhausung (12) wenigstens ein zwischen einer Öffnungsposition und einer Verschlussposition verstellbar gelagertes Schließelement (122) umfasst, das in seiner Öffnungsposition eine Zugangsöffnung (123) an der Einhausung (12) freigibt, über die das Kompostierungsbehältnis (10) in den Aufnahmeraum (121 ) einstellbar und an dem Traggestell (11 ) drehbar lagerbar ist, und das in seiner Verschlussposition die Zugangsöffnung (123) verschließt. Vorrichtung (1 ) nach einem der Ansprüche 19 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1 ) eine Lagereinheit (LE) mit mehreren Lagerstellen umfasst, wobei jede Lagerstelle ein Traggestell (1 1 ) für die drehbare Lagerung eines Kompostierungsbehältnisses (10) aufweist. Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, dass Lagerstellen wabenförmig angeordnet und an einer Frontfläche der Lagereinheit (LE) zugänglich sind. Vorrichtung (1 ) nach einem der Ansprüche 19 bis 29, dadurch gekennzeichnet, dass das Kompostierungsbehältnis (10) einen Hohlraum (101 ) in einer Wandung oder in einem an einer Unterseite des Kompostierungsbehältnisses (10) vorgesehenen 43

Bodenelement (1012) aufweist, in dem wenigstens eine elektronische Komponente und/oder das wenigstens eine Heizelement aufgenommen sind. Vorrichtung (1 ) nach einem der Ansprüche 19 bis 30, dadurch gekennzeichnet, dass das Kompostierungsbehältnis (10) mindestens einen Anschluss für eine elektrische Verbindung mit einer übergeordneten elektronischen Steuerung der Vorrichtung (1) umfasst. Vorrichtung (1) zur Kompostierung von organischem Material (5), insbesondere zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 18, mit: einem Kompostierungsbehältnis (10) für das zu kompostierende organische Material (5) und für eine vorgegebene Menge eines Pflanzenreste aufweisenden Kompostierungssubstrats (2) und einem Zeitgeber zur Vorgabe einer Kompostierungszeitdauer, über die das Kompostierungsbehältnis mit dem zu kompostierenden organischen Material (5) und dem Kompostierungssubstrat (2) zu verwahren ist, bevor ein erstes Kompostierungsgemisch, das nach der Kompostierungszeitdauer aus dem organischen Material (5) und dem Kompostierungssubstrat (2) innerhalb des Kompostierungsbehältnisses (10) entstanden ist, zur Herstellung eines bepflanzbaren Humusgemisches (H) nachbearbeitet wird, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Kompostierungsbehältnis (10) mindestens eine Zuflussöffnung vorgesehen ist, über die vor und/oder während des Verwahrens des Kompostierungsbehältnisses (10) eine vorgegebene Menge an Flüssigkeit und/oder Sauerstoff in das Kompostierungsbehältnis (10) einfüllbar ist, und/oder - die Vorrichtung (1 ) ein Traggestell (11) für das Kompostierungsbehältnis (10) umfasst, auf dem das Kompostierungsbehältnis (10) lagerbar ist, und/oder die Vorrichtung (1) mindestens ein Heizelement umfasst, über das der Inhalt des Kompostierungsbehältnisses (10) während des Verwahrens in einem vorgegebenen Temperaturbereich gehalten werden kann. Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, dass das Kompostierungsbehältnis (10) auf dem Traggestell (11) um eine Drehachse (D) drehbar gelagert ist, die nicht-parallel zu einer Wirkrichtung einer an dem Kompostierungsbehältnis (10) angreifenden Gewichtskraft (G) ist, wobei das 44

Traggestell (11 ) Lagerrollen (11 11 ) zur Lagerung des Kompostierungsbehältnisses (10) aufweist. Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 33, dadurch gekennzeichnet, dass das Kompostierungsbehältnis (10) auf seiner Außenseite in mindestens einem Abschnitt entlang der Drehachse (D) einen kreisrunden Umfangsbereich aufweist, der mit den Lagerrollen (11 11 ) zusammenwirkt. Vorrichtung (1 ) nach einem der Ansprüche 32 bis 34, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1 ) eine Antriebsvorrichtung (14) zur fremdkraftbetätigten Drehung des Kompostierungsbehältnisses (10) umfasst, wobei das Kompostierungsbehältnis (10) während der Drehung insbesondere auf dem Traggestell (11 ) gelagert ist. Vorrichtung (1 ) nach einem der Ansprüche 32 bis 35, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1 ) eine Steuerelektronik umfasst, die konfiguriert ist, wenigstens einen Zeitpunkt während des Verwahrens vorzugeben, an dem in das Kompostierungsbehältnis (10) eine bestimmte Menge an Flüssigkeit und/oder an Sauerstoff einzufüllen ist, und/oder das Einfüllen der Flüssigkeit und/oder des Sauerstoffs in das Kompostierungsbehältnis (10) während des Verwahrens über wenigstens ein fremdkraftbetätigbares Zuflusselement eines mit der Steuerelektronik gekoppelten Zuflusssystems der Vorrichtung (1 ) zu steuern. Vorrichtung (1 ) nach einem der Ansprüche 33 bis 36, dadurch gekennzeichnet, dass das Kompostierungsbehältnis (10) auf dem Traggestell (11 ) um einen Winkel im Bereich von 340° bis 380° um die Drehachse (D) oder um einen Winkel bis zu 170° in die eine Richtung und bis zu 170° in die entgegengesetzte Richtung um die Drehachse drehbar ist. Vorrichtung (1 ) nach einem der Ansprüche 32 bis 37, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1 ) mindestens einen Sensor umfasst, über den wenigstens ein Messwert erfassbar ist, der für einen Zustand in dem Kompostierungsbehältnis (10) repräsentativ ist. Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 38, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerelektronik der Vorrichtung (1 ) konfiguriert ist, auf Basis des wenigstens einen erfassten Messwerts ein Einfüllen der Flüssigkeit und/oder des Sauerstoffs in das Kompostierungsbehältnis (10) und/oder 45

- eine Drehung des Kompostierungsbehältnisses (10), insbesondere auf dem Traggestell (1 1 ), und/oder den Temperaturbereich für das wenigstens eine Heizelement und/oder das Heizelement und/oder

- die über den Zeitgeber vorgegebene Kompostierungszeitdauer zu steuern. Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 39, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerelektronik eingerichtet ist,

- das Einfüllen der Flüssigkeit und/oder des Sauerstoffs in das

Kompostierungsbehältnis (10) und/oder

- die Drehung des Kompostierungsbehältnisses (1 1 ), insbesondere auf dem Traggestell (1 1 ), und/oder

- den Temperaturbereich für das wenigstens eine Heizelement und/oder das Heizelement und/oder

- die über den Zeitgeber vorgegebene Kompostierungszeitdauer auf Basis maschinell erlernter Steuerungsparameter zu steuern. Vorrichtung (1 ) nach einem der Ansprüche 32 bis 40, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1 ) eine Einhausung (12) für das Traggestell (1 1 ) umfasst, die einen Aufnahmeraum (121 ) definiert, in dem das auf dem Traggestell (11 ) gelagerte Kompostierungsbehältnis (10) umfangsseitig eingehaust ist. Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 41 , dadurch gekennzeichnet, dass die Einhausung (12) wenigstens ein zwischen einer Öffnungsposition und einer Verschlussposition verstellbar gelagertes Schließelement (122) umfasst, das in seiner Öffnungsposition eine Zugangsöffnung (123) an der Einhausung (12) freigibt, über die das Kompostierungsbehältnis (10) in den Aufnahmeraum (121 ) einstellbar und auf dem Traggestell (1 1 ) lagerbar ist, und das in seiner Verschlussposition die Zugangsöffnung (123) verschließt. Vorrichtung (1 ) nach einem der Ansprüche 32 bis 42, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1 ) eine Lagereinheit (LE) mit mehreren Lagerstellen umfasst, wobei jede Lagerstelle ein Traggestell (1 1 ) für die Lagerung eines Kompostierungsbehältnisses (10) aufweist. Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 43, dadurch gekennzeichnet, dass Lagerstellen wabenförmig angeordnet und an einer Frontfläche der Lagereinheit (LE) zugänglich sind. 46 Vorrichtung (1 ) nach einem der Ansprüche 32 bis 44, dadurch gekennzeichnet, dass das Kompostierungsbehältnis (10) einen Hohlraum (104) in einer Wandung oder in einem an einer Unterseite des Kompostierungsbehältnisses (10) vorgesehenen Bodenelement (1012) aufweist, in dem wenigstens eine elektronische Komponente und/oder das wenigstens eine Heizelement aufgenommen sind/ist. Vorrichtung (1 ) nach einem der Ansprüche 32 bis 45, dadurch gekennzeichnet, dass das Kompostierungsbehältnis (10) mindestens einen Anschluss für eine elektrische Verbindung mit einer übergeordneten elektronischen Steuerung der Vorrichtung (1 ) umfasst. Vorrichtung (1 ) nach einem der Ansprüchen 19 bis 46, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1 ) eine Schmuckverkleidung (108) zur Umhüllung eines Prozessbehältnisses (107) des Kompostierungsbehältnisses (10) umfasst, wobei die Schmuckverkleidung (108) lösbar mit dem Prozessbehältnis (107) verbindbar ist. Vorrichtung (1 ) nach einem der Ansprüchen 19 bis 47, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1 ) eine Konditioniereinheit aufweist, die ausgebildet ist, ein temperiertes Gas oder Gasgemisch in das Kompostierungsbehältnis (10) zu leiten, um den Inhalt des Kompostierungsbehältnisses (10) während des Verwahrens in einem vorgegebenen Temperaturbereich zu halten. Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 48, dadurch gekennzeichnet, dass das Gas Sauerstoff ist und das Gasgemisch Sauerstoff umfasst, so dass mittels der Konditioniereinheit der Sauerstoffgehalt in dem Kompostierungsbehältnis während des Verwahrens in einem vorgegebenen Bereich gehalten werden kann.

Description:
Verfahren und Vorrichtung zur Kompostierung von organischem Material

Beschreibung

Die vorgeschlagene Lösung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Kompostierung von organischem Material.

Unter organischem Material wird insbesondere ein (tierischer) Kadaver oder ein (menschlicher) Leichnam verstanden. So werden bisher üblicherweise Leichname bei einer Feuerbestattung verbrannt und in einer Urne beigesetzt. Alternativ gibt es die Möglichkeit einer Erdbestattung, bei der man einen Leichnam in einem Grab in der Erde versenkt. Abhängig von den Bodenverhältnissen kann bei klassischen Erdbestattungen der Verwesungsprozess 20-30 Jahre andauern, in manchen Regionen mit einem hohen Lehmanteil im Boden sogar bis zu 50 Jahre.

Die Möglichkeit des Kompostierens als alternative, ökologische Bestattungsmethode ist bereits bekannt. Von der P. Organic AB wird unter der Bezeichnung Promessa® eine Bestattungsmethode angeboten, bei der der in flüssigen Stickstoff getauchte Leichnam mithilfe von Vibrationen in kurzer Zeit zu einem groben Pulver verarbeitet und nach Durchführung zusätzlicher Nachbearbeitungsschritte mit einem kompostierbaren Sarg beigesetzt wird.

Das Unternehmen Recompose aus den USA bietet wiederum ein Verfahren zur Kompostierung organischen Materials an, bei dem ein Leichnam zusammen mit kompostierbarem Substrat in eine unbewegliche wabenförmige Kompostierungskammer gebettet wird. Nach Ablauf einer Kompostierungszeitdauer wird kompostiertes Material aus dem Hohlraum entnommen und als bepflanzbares Humusgemisch genutzt. In dem von Recompose vorgeschlagenen Verfahren muss dabei aber der Leichnam mit dem Substrat von Mitarbeitern händisch in die wabenförmige Kompostierungskammer eingelegt werden. Das Einlegen des Leichnams im Rahmen eines Bestattungsprozesses ist somit vergleichsweise aufwendig. Darüber hinaus ist der Kompostierungsprozess bei dem von Recompose umgesetzten Verfahren augenscheinlich nur bedingt steuerbar und optimierbar

Vor diesem Hintergrund liegt der vorgeschlagenen Lösung die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren und eine verbesserte Vorrichtung für die Kompostierung von organischem Material bereitzustellen.

Im Zuge eines vorgeschlagenen Verfahrens zur Kompostierung von organischem Material sind dabei wenigstens die folgenden Schritte vorgesehen:

- Bereitstellung eines Kompostierungsbehältnisses für das zu kompostierende organische Material,

- Einbringen des zu kompostierenden organischen Materials und einer vorgegebenen Menge eines Pflanzenreste aufweisenden Kompostierungssubstrat in das Kompostierungsbehältnis,

- Verwahren des Kompostierungsbehältnisses mit dem zu kompostieren organischen Material und dem Kompostierungssubstrat für eine vorgegebene Kompostierungszeitdauer und

- Nachbearbeitung des aus dem organischen Material und dem Substrat entstandenen Inhalts des Kompostierungsbehältnisses (also eines ersten Kompostierungsgemisches) nach der vorgegebenen Kompostierungszeitdauer zur Herstellung eines bepflanzbaren Humusgemisches.

Im Rahmen des vorgeschlagenen Verfahrens ist nun weiter vorgesehen, dass

- vor und/oder während des Verwahrens des Kompostierungsbehältnisses jeweils vorgegebene Mengen an Flüssigkeit und/oder Sauerstoff in das Kompostierungsbehältnis eingefüllt werden und/oder

- während des Verwahrens wenigstens eine Drehung des Kompostierungsbehältnisses um eine Drehachse erfolgt, die nicht-parallel zu einer Wirkrichtung eine an dem Kompostierungsbehältnis angreifenden Gewichtskraft ist.

Ein Grundgedanke der vorgeschlagenen Lösung ist somit die Bereitstellung eines Kompostierungsbehältnisses, in dem für den Kompostierungsprozess das organische Material und ein Pflanzenreste aufweisendes Kompostierungssubstrat in einem Kompostierungsbehältnis für eine vorgegebene Kompostierungszeitdauer verwahrt werden und für einen hierbei stattfinden Kompostierungsprozess (der im Folgenden auch als Hauptrotte bezeichnet wird) spezifische Mengen an Flüssigkeit und/oder Sauerstoff in das Kompostierungsbehältnis einzufüllen und/oder das gesamte Kompostierungsbehältnis um eine Drehachse zu drehen. Durch einzelne und insbesondere durch beide Maßnahmen lässt sich das Kompostierungsergebnis gerade bei organischem Material vorteilhaft beeinflussen, sodass bereits nach weniger als 40 Tagen eine weitest gehende Kompostierung des organischen Materials stattgefunden hat und damit ohne weiteres der dann aus dem Kompostierungsbehältnis entnehmbare Inhalt mit wenigen mechanischen Nachbearbeitungsschritten zur Herstellung eines bepflanzbaren Humusgemisches veredelt werden kann.

Die Einbringung des organischen Materials und des Kompostierungssubstrats kann hierbei grundsätzlich nacheinander und insbesondere auch stufenweise erfolgen. Dies schließt beispielsweise die Möglichkeit ein, dass zunächst eine Teilmenge des Kompostierungssubstrats in das Kompostierungsbehältnis eingebracht wird, anschließend das zu kompostierende organische Material, mithin beispielsweise ein Kadaver oder ein Leichnam, auf die bereits in das Kompostierungsbehältnis eingebrachte Teilmenge an Kompostierungssubstrat gelegt und anschließend eine weitere Teilmenge des Kompostierungssubstrats in das Kompostierungsbehältnis eingebracht wird. Alternativ oder ergänzend können auch nur einzelne Bestandteile - vor oder nach Einbringen des zu kompostierenden organischen Materials in das Kompostierungsbehältnis - eingebracht werden. So kann beispielsweise zunächst lediglich ein bestimmter Typ von Pflanzenresten oder ein Gemisch von Pflanzenresten in das Kompostierungsbehältnis eingebracht werden, bevor anschließend das organische Material in das Kompostierungsbehältnis und/oder weitere Bestandteile des Kompostierungssubstrats in das Kompostierungsbehältnis eingebracht werden. Grundsätzlich kann eine nach Einbringung des organischen Materials vorgesehene Teilmenge an Kompostierungssubstrat dazu verwendet werden, das bereits in das Kompostierungsbehältnis eingebrachte organische Material zumindest teilweise oder vollständig mit Kompostierungssubstrat zu überdecken.

Das Verwahren des Kompostierungsbehältnisses für die vorgegebene Kompostierungszeitdauer kann grundsätzlich unter Verhinderung der Einbringung zusätzlichen organischen Materials in das Kompostierungsbehältnis erfolgen. Während der vorgegebenen Kompostierungszeitdauer ist folglich das Kompostierungsbehältnis geschlossen und, außer in Notfällen (zum Beispiel bei einer etwaigen Fehlfunktion einer für die Kompostierung vorgesehenen Vorrichtung) nicht von außen zugänglich. Hierdurch kann insbesondere eine vorgeschriebene Totenruhe gewahrt werden.

Das genutzte Kompostierungssubstrat kann neben einer vorgegebenen Zusammensetzung von Pflanzenresten beispielsweise auch Biokohle und/oder Gesteinsmehl und/oder Tonmehl umfassen. Die Biokohle kann hierbei insbesondere zur Geruchsbindung dienen. Die weiteren Bestandteile des Kompostierungssubstrats sind ferner mit Blick auf eine ausreichend hohe Saugfähigkeit ausgewählt und vergleichsweise trocken.

Während eine vor und/oder während des Verwahrens des Kompostierungsbehältnisses vorgesehene Zugabe bestimmter Mengen von Flüssigkeit und/oder Sauerstoff den Ablauf des Kompostierungsprozesses mit Blick auf biologische Parameter verbessert, hat sich die Drehung des Kompostierungsbehältnisses um eine zur Wirkrichtung der Gewichtskraft nicht-parallele Drehachse vor allem mit Blick darauf für den Ablauf des Kompostierungsprozesses als vorteilhaft erwiesen, dass hiermit ein Absinken des organischen Materials und/oder ein Klumpen des organischen Materials respektive von Teilen des organischen Materials effektiv verhindert werden kann. Unter einer nicht-parallel zur Wirkrichtung der Gewichtskraft verlaufenden Drehachse wird hierbei dann beispielsweise eine Drehachse verstanden, die nicht vertikal, sondern zum Beispiel unter einem Winkel und damit geneigt bzw. schräg zur Vertikalen und insbesondere unter einem Winkel von 90° zur Vertikalen und damit horizontal verläuft.

Die vor und/oder während des Verwahrens des Kompostierungsbehältnisses zuzugebende Flüssigkeit kann beispielsweise Wasser enthalten. Insbesondere kann die Flüssigkeit zu einem Großteil oder ausschließlich aus Wasser bestehen.

Die jeweils vor des Kompostierungsprozesses zuzuführende Menge an Flüssigkeit kann hinsichtlich ihres Gewichts das Gewicht des zu kompostierenden organischen Materials um ein Mehrfaches übersteigen. Beispielsweise kann die vor dem Verfahren des Kompostierungsbehältnisses zugeführte Menge an Flüssigkeit das Gewicht des organischen Materials um wenigstens das 2,5- bis 3,5-fache übersteigen. Die Menge einer während des Kompostierungsprozesses zugeführten Flüssigkeit kann demgegenüber hinsichtlich ihres Gewichts geringer sein als das Gewicht des ursprünglich in das Kompostierungsbehältnis eingebrachten organischen Materials. Zur Automatisierung des Kompostierungsprozesses kann eine Ausführungsvariante des vorgeschlagenen Verfahrens vorsehen, dass zumindest die während des Verwahrens in das Kompostierungsbehältnis einzufüllende Menge an Flüssigkeit und/oder Sauerstoff zu wenigstens einem über eine elektronische Steuerung vorgegebenen Zeitpunkt in das Kompostierungsbehältnis eingefüllt wird. Dies schließt insbesondere eine Variante ein, bei der die während des Verwahrens in das Kompostierungsbehältnis einzufüllende Menge an Flüssigkeit und/oder Sauerstoff über mindestens einen Zuflussanschluss des Kompostierungsbehältnisses eingefüllt wird, insbesondere automatisiert (d.h., ohne die Notwendigkeit eines Nutzereingriffs für das Einfüllen) oder nutzergesteuert. Insbesondere können mindestens ein erster Zuflussanschluss für die Flüssigkeit und mindestens ein zweiter Zuflussanschluss für den Sauerstoff vorgesehen sein.

Alternativ oder ergänzend kann die einzufüllende Menge an Flüssigkeit und/oder and Sauerstoff und/oder die einzubringende Menge an Kompostierungssubstrat über eine Steuerelektronik automatisiert in Abhängigkeit von einem erfassten Gewicht und/oder einer erfassten Größe des organischen Materials vorgegeben werden. Die Erfassung des Gewichts und/oder der Größe des organischen Materials kann hierbei beispielsweise mittels Messung oder mittels einer nutzerseitigen Eingabe erfolgen. So kann beispielsweise das organische Material gewogen oder dessen Länge, insbesondere eine Körperlänge, gemessen werden. Aus den dann vorliegenden Angaben zu Gewicht und/oder Größe und damit beispielsweise auch eines Body-Mass-Indexes (kurz: BMI; Körpermasseindex) wird dann mithilfe einer Steuerelektronik die einzufüllende Menge an Flüssigkeit und/oder an Sauerstoff vor und/oder während des Verwahrens des Kompostierungsbehältnisses und/oder die einzubringende Menge an Kompostierungssubstrat vorgegeben.

Die über die Steuerelektronik vorgegebenen Mengen können dann manuell eingefüllt respektive zugegeben werden. Alternativ kann eine automatisierte Einfüllung der Flüssigkeit und/oder des Kompostierungssubstrats vorgesehen sein.

In einer Ausführungsvariante werden einzufüllende Mengen von einem oder mehreren Bestandteilen des Kompostierungssubstrat in Abhängigkeit von einem erfassten Gewicht und/oder einer erfassten Größe des organischen Materials vorgegeben, beispielsweise auch elektronisch unterstützt. Eine zur Kompostierung des organischen Materials genutzte Vorrichtung kann somit anhand eines Algorithmus vorgegeben, welche Bestandteile und welche Mengen dieser Bestandteile eines bestimmten Kompostierungssubstrats in das Kompostierungsbehältnis einzufüllen sind, je nachdem, welches Gewicht und/oder welche Größe das zu kompostierende organische Material hat.

In einer möglichen Weiterbildung ist über eine Vorrichtung die elektronisch gesteuerte, automatisierte Einfüllung der vorgegebenen Mengen von einem oder mehreren Bestandteilen des Kompostierungssubstrats möglich. Aus Reservoirs der Vorrichtung werden dann die entsprechenden Mengen automatisiert in das Kompostierungsbehältnis in Abhängigkeit von dem Gewicht und/oder Größe des organischen Materials eingefüllt.

Eine Drehung des Kompostierungsbehältnisses kann beispielsweise um einen Winkel im Bereich von 340° bis 380° erfolgen. Bei einer somit vollständigen oder zumindest fast vollständigen Drehung des Kompostierungsbehältnisses um die vorgesehene Drehachse kann einem unerwünschten Absinken und/oder einem unerwünschten Verklumpen des organischen Materials während des Kompostierungsprozesses effektiv entgegengewirkt werden. Alternativ oder ergänzend kann auch zu mindestens zwei verschiedenen Zeitpunkten jeweils wenigstens eine Drehung des Kompostierungsbehältnisses erfolgen. Denkbar ist auch, dass die Drehung des Kompostierungsbehältnisses beispielsweise zunächst in die eine Richtung um die Drehachse und (sofort) im Anschluss in die entgegengesetzte Richtung um die Drehachse erfolgt. Dabei können die Winkel beispielsweise maximal +170° und -170 “ betragen.

Die wenigstens eine Drehung kann grundsätzlich fremdkraftbetätigt erfolgen. Hierfür ist dann wenigstens ein Antriebsmotor einer das Kompostierungsbehältnis aufweisenden (Kompostierungs-) Vorrichtung vorgesehen. Der Antriebsmotor kann hierbei z.B. komplett in einem Zwischenboden des Kompostierungsbehältnisses untergebracht sein. Der Antriebsmotor kann aber auch an einem Teil eines vorrichtungsseitigen Trägergestells für das Kompostierungsbehältnis, insbesondere an einer Aufhängevorrichtung vorgesehen sein und damit gerade nicht am Kompostierungsbehältnis selbst.

Ein Zeitpunkt der wenigstens einen Drehung kann über eine Steuerelektronik einer solchen Vorrichtung vorgegeben sein. Hierbei können ein Zeitpunkt oder mehrere Zeitpunkte während des Verwahrens des Kompostierungsbehältnisses fest eingestellt sein. Dies schließt beispielsweise ein, dass eine Drehung gemäß einem fest hinterlegten Zeitplan (d. h., von dem organischen Material unabhängigen Zeitplan oder gemäß einem variabel in Abhängigkeit von dem zu kompostierenden organischen Material vorab definierten Zeitplan) erfolgt. Ein entsprechender Zeitplan wird dann z.B. bei Beginn der Verwahrung des Kompostierungsbehältnisses festgelegt. Alternativ kann wenigstens eine Drehung zu einem Zeitpunkt während des Verwahrens in Abhängigkeit von wenigstens einem erfassten Messwert erfolgen, insbesondere in Abhängigkeit von wenigstens einem während des Verwahrens sensorisch erfassten Messwert erfolgen.

In dem vorstehend letztgenannten Fall ist dann beispielsweise ein Zeitpunkt der wenigstens einen Drehung in Abhängigkeit von mindestens einem sensorisch erfassten Messwert vorgegeben, der für einen (aktuellen) Zustand, insbesondere für einen aktuellen Kompostierungszustand in dem Kompostierungsbehältnis repräsentativ ist. Hierfür weist eine das Kompostierungsbehältnis umfassende Vorrichtung mindestens einen Sensor an dem Kompostierungsbehältnis und/oder eine mit dem Kompostierungsbehältnis zusammenwirkende Sensorik auf, über die (direkt oder indirekt) mindestens ein Messwert erfasst wird, über den ein Rückschluss auf den Kompostierungszustand möglich ist. Der wenigstens eine Messwert ist dann dafür ausschlaggebend, ob und wann eine Drehung des Kompostierungsbehältnisses erfolgt. Beispielsweise kann hierfür eine Temperatur, ein Wassergehalt und/oder eine Gaszusammensetzung in dem Kompostierungsbehältnis erfasst und ausgewertet werden.

Für einen Kompostierungsprozesses von organischem Material hat sich ferner die Aufrechterhaltung eines bestimmten Temperaturniveaus in dem Kompostierungsbehältnis als vorteilhaft erwiesen. Insbesondere im Zusammenspiel mit der definierten Zugabe von Flüssigkeit und/oder Sauerstoff und/oder einer spezifischen Drehung des Kompostierungsbehältnisses lässt sich mit dem Halten eines bestimmten Temperaturniveaus eine besonders effektive Kompostierung erreichen. So wird dann beispielsweise der Inhalt des Kompostierungsbehältnisses während des Verwahrens über wenigstens ein Heizelement in einem vorgegebenen Temperaturbereich gehalten. Das Heizelement kann hierbei gegebenenfalls an dem Kompostierungsbehältnis selbst vorgesehen, insbesondere hieran integriert sein. Das Heizelement ist ferner elektronisch steuerbar, beispielsweise in Abhängigkeit von mindestens einem sensorisch erfassten Messwert, der für einen aktuellen Kompostierungszustand in dem Kompostierungsbehältnis repräsentativ ist. Über das wenigstens eine Heizelement wird das Innere des Kompostierungsbehältnisses innerhalb eines bestimmten Temperaturbereichs gehalten, beispielsweise in einem Bereich von 55 °C bis 65 °C, insbesondere in einem Bereich von 58 °C bis 62 °C. Sofern mehrere Kompostierungsbehältnisse gleichzeitig verwahrt werden, kann für jedes Kompostierungsbehältnis ein individuelles Heizelement vorgesehen sein. Das Halten eines vorgegebenen Temperaturniveaus über wenigstens ein Heizelement, insbesondere über ein an dem Kompostierungsbehältnis selbst vorgesehenes Heizelement ist dabei auch unabhängig davon vorteilhaft, ob ein Einfüllen von Flüssigkeit und/oder eine Drehung des Kompostierungsbehältnisses vorgenommen wird.

Grundsätzlich kann (auch) die Kompostierungszeitdauer in Abhängigkeit von mindestens einem sensorisch erfassten Messwert vorgegeben werden, der für einen Zustand, insbesondere ein aktuellen Kompostierungszustand in dem Kompostierungsbehältnis repräsentativ ist. So kann beispielsweise anhand von Messwerten eines Gaschromatographen gesteuert werden, ob die Kompostierungszeitdauer für das aktuell zu kompostierende organische Material erreicht ist und beispielsweise eine zunächst vorgegebene Standard-Kompostierungszeitdauer verkürzt oder verlängert werden muss.

Eine Nachbearbeitung des Inhaltes des Kompostierungsbehältnisses nach Ablauf der Kompostierungszeitdauer kann beispielsweise ein Siebe des Inhalts und/oder ein Malen in dem Inhalt des Kompostierungsbehältnisses noch vorhandener Knochenteile aus dem ursprünglich eingebrachten organischen Material umfassen. So können dann auch beispielsweise nach einem Sieben des Inhalts des Kompostierungsbehältnisses (also eines nach der Kompostierungszeitdauer in dem Kompostierungsbehältnis entstandenen ersten Kompostierungsgemisches) ausgesiebte Knochenteile einer Knochenmühle zugeführt werden. Hiermit erhaltenes Knochenmehl kann dem gesiebten Inhalt des Kompostierungsbehältnisses beigemischt werden, um das bepflanzbare Humusgemisch herzustellen.

Das Kompostierungsbehältnis kann beispielsweise für das Verwahren an einem Traggestell einer (Kompostierungs-) Vorrichtung gelagert sein. Über ein entsprechendes Traggestell kann das Kompostierungsbehältnis beispielsweise drehbar gelagert sein und/oder mit (a) einem entsprechenden Flüssigkeitsanschluss, (b) wenigstens einer Stromoder Signalleitung und/oder (c) einer Sensorik für die Erfassung von für den Zustand im Inneren des Kompostierungsbehältnisses repräsentativer Messwerte verbunden werden.

Im Rahmen einer Ausführungsvariante des vorgeschlagenen Verfahrens wird das Kompostierungsbehältnis nach Ablauf der Kompostierungszeitdauer von dem Tragegestell entfernt und an einem Träger einer Nachbearbeitungsstation festgelegt, an dem das Kompostierungsbehältnis, zur Entnahme des Inhalts des Kompostierungsbehältnisses aus dem Kompostierungsbehältnis, verstellbar, insbesondere kippbar gelagert ist. An der Nachbearbeitungsstation wird dann beispielsweise das Kompostierungsbehältnis gekippt, sodass der kompostierte Inhalt des Kompostierungsbehältnisses herausfällt und weiteren Nachbearbeitungsschritten, wie zum Beispiel einem Sieben- und/oder Mahlprozess, zugeführt werden kann.

Ein weiterer Aspekt der vorgeschlagenen Lösung ist die Bereitstellung einer Vorrichtung zur Kompostierung von organischem Material. Eine hierbei vorgeschlagene Vorrichtung umfasst wenigstens:

- ein Kompostierungsbehältnis für das zu kompostierende organische Material und für eine vorgegebene Menge eines Pflanzenreste aufweisenden Kompostierungssubstrats und

- einen Zeitgeber zur Vorgabe einer Kompostierungszeitdauer, die das Kompostierungsbehältnis mit dem zu kompostierenden organischen Material und dem Kompostierungssubstrat zu verwahren ist (gegebenenfalls unter Verhinderung der Einbringung zusätzlichen organischen Materials in das Kompostierungsbehältnis), bevor ein ersten Kompostierungsgemisch, das nach der Kompostierungszeitdauer aus dem organischen Material und dem Kompostierungssubstrat innerhalb des Kompostierungsbehältnisses entstanden ist, zur Herstellung eines bepflanzbaren Humusgemisches nachbearbeitet wird.

Eine vorgeschlagene (Kompostierungs-) Vorrichtung zeichnet sich nun ferner dadurch aus, dass

- an dem Kompostierungsbehältnis mindestens eine Zuflussöffnung vorgesehen ist, über die vor und/oder während des Verwahrens des Kompostierungsbehältnisses eine vorgegebene Menge an Flüssigkeit und/oder Sauerstoff in das Kompostierungsbehältnis einfüllbar ist, und/oder

- die Vorrichtung ein Traggestell für das Kompostierungsbehältnis umfasst, an dem das Kompostierungsbehältnis um eine Drehachse drehbar gelagert ist, die nicht-parallel zu einer Wirkrichtung einer an dem Kompostierungsbehältnis angreifenden Gewichtskraft ist, und/oder

- die Vorrichtung mindestens ein Heizelement umfasst, über das der Inhalt des Kompostierungsbehältnisses während des Verwahrens in einem vorgegebenen Temperaturbereich gehalten werden kann.

Eine vorgeschlagene Vorrichtung eignet sich somit insbesondere zur Durchführung einer Ausführungsvariante eines vorgeschlagenen (Kompostierungs-) Verfahrens. Vorstehend und nachstehend genannte Merkmale und Vorteile von Ausführungsvarianten eines vorgeschlagenen Verfahrens gelten somit auch für Ausführungsvarianten einer vorgeschlagenen Vorrichtung und umgekehrt. So kann eine Ausführungsvariante einer vorgeschlagenen Vorrichtung beispielsweise eine Steuerelektronik umfassen, die konfiguriert ist,

- (für den Zeitgeber) mindestens einen Zeitpunkt während des Verwahrens vorzugeben, an dem in das Kompostierungsbehältnis eine bestimmte Menge an Flüssigkeit und/oder Sauerstoff einzufüllen ist, und/oder

- das Einfüllen der Flüssigkeit und/oder des Sauerstoffs in das Kompostierungsbehältnis während des Verwahrens über wenigstens ein fremdkraftbetätigbares Zuflusselement eines mit der Steuerelektronik gekoppelten Zuflusssystems der Vorrichtung zu steuern.

Teil der Vorrichtung ist somit eine Steuerelektronik, mit der beispielsweise signalisierbar ist, wann und welche Menge an Flüssigkeit und/oder Sauerstoff in das Kompostierungsbehältnis einzufüllen ist. Alternativ oder ergänzend kann die Steuerelektronik das Einfüllen der Flüssigkeit und/oder des Sauerstoffs automatisiert vornehmen und hierfür beispielsweise ein Zuflusselement, wie beispielsweise ein Durchflussventil, ansteuern, um Flüssigkeit und/oder Sauerstoff in das Kompostierungsbehältnis zu wenigstens einem bestimmten Zeitpunkt einzubringen. Ein Zuflusselement für ein Einfüllen von Sauerstoff in das Kompostierungsbehältnis kann hierbei insbesondere teilweise eines elektronisch steuerbaren Belüftungssystems der Vorrichtung sein.

An einem Traggestell der Vorrichtung kann das Kompostierungsbehältnis um einen Winkel im Bereich von 340° bis 380° um die Drehachse oder um einen Winkel bis zu 170° in die eine Richtung und bis zu 170 ° in die entgegengesetzte Richtung um die Drehachse drehbar sein. Für die Drehung weist die Vorrichtung beispielsweise mindestens einen Antriebsmotor, insbesondere einen Schrittmotor auf, über den die Drehung des Kompostierungsbehältnisses an dem Traggestell fremdkraftbetätigt erfolgen kann. Der Zeitpunkt der wenigstens einen Drehung kann über eine mit dem Antriebsmotor gekoppelte Steuerelektronik vorgegeben sein. Wie bereits vorstehend erläutert, können ein Zeitpunkt oder mehrere Zeitpunkte für die Drehung fest eingestellt oder variabel festgelegt werden, beispielsweise in Abhängigkeit von erfassten, insbesondere während des Verwahrens sensorisch erfassten Messwerten.

Beispielsweise umfasst die Vorrichtung mindestens einen Sensor, über den wenigstens ein Messwert erfassbar ist, der für einen (aktuellen) Zustand, insbesondere für einen aktuellen Kompostierungszustand in dem Kompostierungsbehältnis repräsentativ ist. Unter Nutzung wenigstens eines oder mehrerer Messwerte eines oder mehrerer Sensoren kann dann eine Steuerelektronik der Vorrichtung konfiguriert sein, (auf Basis des wenigstens einen erfassten Messwerts)

- ein Einfüllen der Flüssigkeit und/oder des Sauerstoffs in das Kompostierungsbehältnis und/oder

- eine Drehung des Kompostierungsbehältnisses an dem Traggestell und/oder

- den Temperaturbereich für das wenigstens eine Heizelement und/oder das Heizelement und/oder

- die über den Zeitgeber vorgegebene Kompostierungszeitdauer zu steuern.

Beispielsweise ist die Steuerelektronik hierbei eingerichtet,

- das Einfüllen der Flüssigkeit und/oder des Sauerstoffs in das Kompostierungsbehältnis und/oder

- die Drehung des Kompostierungsbehältnisses an dem Traggestell und/oder

- den Temperaturbereich für das wenigstens eine Heizelement und/oder das Heizelement und/oder

- die über den Zeitgeber vorgegebene Kompostierungszeitdauer auf Basis maschinell erlernter Steuerungsparameter zu steuern.

So kann beispielsweise aus einer Vielzahl durchgeführter Kompostierung und hierzu erfasste Sensordaten maschinell erlernt werden, zu welchen Zeitpunkten das Einfüllen der Flüssigkeit und/oder des Sauerstoffs, die Drehung des Kompostierungsbehältnisses, eine Erhöhung oder Erniedrigung einer Temperatur in dem Kompostierungsbehältnis und/oder eine Verkürzung oder Verlängerung einer Kompostierungszeitdauer maßgeblich ist, um ein bestimmtes Kompostierungsergebnis zu erzielen. Hierbei können dann beispielsweise Messdaten von einem Temperatursensor, Feuchtigkeitssensor und/oder eines Gaschromatographen für eine Vielzahl von mit einem Kompostierungsbehältnis durchgeführte Kompostierungen und/oder Messdaten zu mit einer Vielzahl von Kompostierungsbehältnissen durchgeführten Kompostierungen einfließen.

In einer Ausführungsvariante umfasst die Vorrichtung eine Einhausung für das T raggestell, die einen Aufnahmeraum definiert, in dem das an dem Traggestell drehbar gelagerte Kompostierungsbehältnis umfangsseitig eingehaust ist. Das Kompostierungsbehältnis, das nachfolgend auch als „Kokon“ bezeichnet werden kann, ist hierbei beispielsweise einzeln in einer ästhetisch ansprechenden Einhausung untergebracht, in der das Traggestell angeordnet ist. Das Kompostierungsbehältnis ist dann innerhalb dieser Einhausung drehbar, in der das Kompostierungsbehältnis vor Blicken von außen geschützt ist. Die Einhausung kann wenigstens ein zwischen einer Öffnungsposition und einer Verschlussposition verstellbar gelagertes, insbesondere schwenkbar gelagertes Schließelement umfassen. In seiner Öffnungsposition gibt das Schließelement eine Zugangsöffnung an der Einhausung frei, über die das Kompostierungsbehältnis in den Aufnahmeraum einstellbar ist und an dem Traggestell drehbar lagerbar ist. In der Verschlussposition des Schließelements ist die Zugangsöffnung verschlossen, insbesondere blickdicht verschlossen. Gegebenenfalls kann über die bei geöffnetem Schließelement zugängliche Zugangsöffnung nach der Kompostierungszeitdauer auch wieder ein Entnehmen des Kompostierungsbehältnisses aus dem Aufnahmeraum erfolgen. Alternativ kann eine zusätzliche Entnahmeöffnung an einer anderen Stelle der Einhausung vorgesehen sein.

In einer alternativen Weiterbildung umfasst die Vorrichtung eine Lagereinheit mit mehreren (mindestens zwei) Lagerstellen, wobei jede Lagerstelle ein Traggestell für die drehbare Lagerung eines Kompostierungsbehältnisses aufweist. Während damit eine vorstehend erläuterte Einhausung beispielsweise lediglich für die Unterbringung eines einzelnen Kompostierungsbehältnisses eingerichtet und vorgesehen ist, sieht eine Lagereinheit die Möglichkeit zur Unterbringung mehrerer Kompostierungsbehältnisse vor. Die Lagerstellen können hierbei insbesondere wabenförmig ausgebildet sein. An einer Frontfläche der Lageeinheiten können Zugangsöffnungen vorgesehen werden, über die die einzelnen Lagerstellen zur Aufnahme von Kompostierungsbehältnissen zugänglich sind. Selbstverständlich kann auch eine Lagereinheit eine ästhetisch ansprechende und die Lagerstellen für die Kompostierungsbehältnisse schützende Einhausung umfassen. Eine solche Einhausung kann beispielsweise eine Holzverkleidung umfassen.

Unabhängig von der Art der Lagerung des Kompostierungsbehältnisses während des Verwahrens kann eine Ausführungsvariante vorsehen, dass das Kompostierungsbehältnis einen Hohlraum in einer Wandung oder in einem an einer Unterseite des Kompostierungsbehältnisses vorgesehenen Bodenelement aufweist, in dem wenigstens eine elektronische Komponente und/oder das wenigstens eine Heizelement aufgenommen sind. Damit integriert das Kompostierungsbehältnis in dem jeweiligen Hohlraum wenigstens Teile einer Sensorik und/oder Steuerelektronik.

Alternativ oder ergänzend können Teile der Steuerelektronik, insbesondere auch ein Großteil der Steuerelektronik (a) zur Steuerung eines Füllens des Kompostierungsbehältnisses mit Flüssigkeit, (b) zur Drehung des Kompostierungsbehältnisses, (c) zum Heizen des Kompostierungsbehältnisses und/oder (d) zum Be- oder Entlüften des Kompostierungsbehältnisses außerhalb des Kompostierungsbehältnisses vorgesehen sein. Das Kompostierungsbehältnis kann insbesondere hierfür mindestens einen Anschluss für eine elektrische Verbindung mit einer übergeordneten elektronischen Steuerung der Vorrichtung umfassen. Über eine entsprechende elektrische Verbindung kann dann beispielsweise eine Übertragung von Steuerungssignalen und/oder die Anbindung an eine Stromversorgung erfolgen. Beispielsweise wird über einen solchen Anschluss eine Steckverbindung an dem Traggestell und/oder an einer Lagerstelle einer Lagereinheit ermöglicht.

Eine weitere vorgeschlagene Vorrichtung umfasst wenigstens: ein Kompostierungsbehältnis für das zu kompostierende organische Material und für eine vorgegebene Menge eines Pflanzenreste aufweisenden Kompostierungssubstrats und einen Zeitgeber zur Vorgabe einer Kompostierungszeitdauer, über die das Kompostierungsbehältnis mit dem zu kompostierenden organischen Material und dem Kompostierungssubstrat zu verwahren ist, bevor ein erstes Kompostierungsgemisch, das nach der Kompostierungszeitdauer aus dem organischen Material und dem Kompostierungssubstrat innerhalb des Kompostierungsbehältnisses entstanden ist, zur Herstellung eines bepflanzbaren Humusgemisches nachbearbeitet wird, und zeichnet sich ferner dadurch aus, dass an dem Kompostierungsbehältnis mindestens eine Zuflussöffnung vorgesehen ist, über die vor und/oder während des Verwahrens des Kompostierungsbehältnisses eine vorgegebene Menge an Flüssigkeit und/oder Sauerstoff in das Kompostierungsbehältnis einfüllbar ist, und/oder

- die Vorrichtung ein T raggestell für das Kompostierungsbehältnis umfasst, auf dem das Kompostierungsbehältnis lagerbar ist, und/oder die Vorrichtung mindestens ein Heizelement umfasst, über das der Inhalt des Kompostierungsbehältnisses während des Verwahrens in einem vorgegebenen Temperaturbereich gehalten werden kann.

So kann in einer Ausführungsvariante einer vorgeschlagenen Vorrichtung vorgesehen sein, dass das Kompostierungsbehältnis auf dem Traggestell um eine Drehachse drehbar gelagert ist, die nicht-parallel zu einer Wirkrichtung einer an dem Kompostierungsbehältnis angreifenden Gewichtskraft ist, wobei das Traggestell Lagerrollen zur Lagerung des Kompostierungsbehältnisses aufweist. In diesem Zusammenhang kann das Kompostierungsbehältnis auf seiner Außenseite in mindestens einem Abschnitt entlang der Drehachse einen kreisrunden Umfangsbereich aufweisen, der mit den Lagerrollen zusammenwirkt. Der mindestens eine kreisrunde Umfangsbereich ermöglicht so die Drehung des Kompostierungsbehältnisses um dessen Drehachse auf den Lagerrollen des Traggestells. Dabei kann der mindestens eine kreisrunde Umfangsbereich durch einen Abschnitt einer Außenoberfläche des Kompostierungsbehältnisses selbst gebildet sein. Alternativ kann der mindestens eine kreisrunde Umfangsbereich ein ring- oder reifenförmiges (Lager)Element umfassen, das sich in Umfangsrichtung um das Kompostierungsbehältnis erstreckt und dessen Mittelpunkt und Rotationsachse mit der Drehachse des Kompostierungsbehältnisses zusammenfällt. Das ring- oder reifenförmige Element kann als separates Element ausgebildet sein, das an dem Kompostierungsbehältnis zumindest drehtest befestigt ist.

Alternativ kann vorgesehen sein, dass das Kompostierungsbehältnis auf dem Traggestell nicht drehbar gelagert ist.

Unabhängig davon, ob das Kompostierungsbehältnis auf dem Traggestell drehbar oder nicht drehbar gelagert ist, kann die Vorrichtung eine Antriebsvorrichtung zur fremdkraftbetätigten Drehung des Kompostierungsbehältnisses umfassen. Die Antriebsvorrichtung kann beispielsweise mindestens einen Antriebsmotor, insbesondere einen Schrittmotor umfassen, über den die Drehung des Kompostierungsbehältnisses fremdkraftbetätigt erfolgen kann. Der Zeitpunkt der wenigstens einen Drehung kann über eine mit der Antriebsvorrichtung gekoppelte Steuerelektronik vorgegeben sein. Wie bereits vorstehend erläutert, können ein Zeitpunkt oder mehrere Zeitpunkte für die Drehung fest eingestellt oder variabel festgelegt werden, beispielsweise in Abhängigkeit von erfassten Messwerten, insbesondere während des Verwahrens sensorisch erfassten Messwerten, wobei die Messwerte repräsentativ für den Zustand des Inhalts des Kompostierungsbehältnisses sind.

Im Fall der drehbaren Lagerung des Kompostierungsbehältnisses auf dem Traggestell ist denkbar, dass die Antriebsvorrichtung das Kompostierungsbehältnis antreibt, während dieses auf den Lagerrollen des Traggestells drehbar gelagert ist. Die Antriebsvorrichtung kann beispielsweise an dem Traggestell angeordnet sein und in Wirkverbindung mit dem Kompostierungsbehältnis stehen, während das Kompostierungsbehältnis auf dem Traggestell drehbar gelagert ist. Möglich ist auch, dass die Antriebsvorrichtung mobil ist und für die Drehung des Kompostierungsbehältnisses (automatisiert) derart in dessen Nähe gebracht wird, dass die Antriebsvorrichtung und das Kompostierungsbehältnis zwecks Drehung des Kompostierungsbehältnisses in Wirkverbindung gelangen. Dabei kann das Kompostierungsbehältnis auf dem Traggestell drehbar gelagert sein, während die Antriebsvorrichtung in Wirkverbindung mit dem Kompostierungsbehältnis steht. Beispielsweise kann die Wirkverbindung eine Magnetverbindung umfassen. Im Fall der nicht drehbaren Lagerung des Kompostierungsbehältnisses auf dem Traggestell ist denkbar, dass die Antriebsvorrichtung das Kompostierungsbehältnis antreibt, während dieses nicht auf dem Traggestell gelagert ist. Bei dieser Variante kann die Vorrichtung ferner ein Fördermittel umfassen, das vorgesehen ist, das Kompostierungsbehältnis gegenüber dem Traggestell zwischen einer ersten Position und einer zweiten Position zu bewegen, wobei das Kompostierungsbehältnis in der ersten Position bestimmungsgemäß auf dem Traggestell gelagert ist und in der zweiten Position nicht auf dem Traggestell gelagert ist. Zur bestimmungsgemäßen Drehung des Kompostierungsbehältnisses in dessen zweiter Position kann das Fördermittel die Antriebsvorrichtung und ein geeignetes Lagerelement umfassen. Das Fördermittel kann beispielsweise als Stapler ausgebildet sein.

Auf dem Traggestell gelagert, kann das Kompostierungsbehältnis (in seiner ersten Position) um einen Winkel im Bereich von 340° bis 380° um die Drehachse oder um einen Winkel bis zu 170° in die eine Richtung und bis zu 170° in die entgegengesetzte Richtung um die Drehachse drehbar sein. Auch an oder auf dem Fördermittel gelagert, kann das Kompostierungsbehältnis (in seiner zweiten Position) um einen Winkel im Bereich von 340° bis 380° um die Drehachse oder um einen Winkel bis zu 170° in die eine Richtung und bis zu 170° in die entgegengesetzte Richtung um die Drehachse drehbar sein. Die Drehung erfolgt mittels der Antriebsvorrichtung.

Beispielsweise umfasst die Vorrichtung mindestens einen Sensor, über den wenigstens ein Messwert erfassbar ist, der für einen (aktuellen) Zustand in dem Kompostierungsbehältnis repräsentativ ist. Unter Nutzung des mindestens einen Messwerts des mindestens einen Sensors kann dann eine Steuerelektronik der Vorrichtung konfiguriert ist, auf Basis des wenigstens einen erfassten Messwerts einen oder mehrere der folgenden Aspekte zu steuern:

- ein Einfüllen der Flüssigkeit und/oder des Sauerstoffs in das

Kompostierungsbehältnis,

- eine Drehung des Kompostierungsbehältnisses, insbesondere auf dem

Traggestell, den Temperaturbereich für das wenigstens eine Heizelement und/oder das Heizelement

- die über den Zeitgeber vorgegebene Kompostierungszeitdauer. Beispielsweise ist die Steuerelektronik hierbei eingerichtet, den oder die Aspekt(e) auf Basis maschinell erlernter Steuerungsparameter zu steuern.

In einer Ausführungsvariante umfasst die Vorrichtung eine Einhausung für das T raggestell, die einen Aufnahmeraum definiert, in dem das auf dem Traggestell gelagerte Kompostierungsbehältnis umfangsseitig eingehaust ist. Das Traggestell ist dann in der (ästhetisch ansprechenden) Einhausung angeordnet, wobei ein einzelnes Kompostierungsbehältnis in der Einhausung untergebracht werden kann. Das Kompostierungsbehältnis ist dann innerhalb dieser Einhausung drehbar. Die Einhausung kann aus einem blickdichten Material gefertigt sein, so dass das Kompostierungsbehältnis vor Blicken von außen geschützt ist.

Die Einhausung kann wenigstens ein zwischen einer Öffnungsposition und einer Verschlussposition verstellbar gelagertes Schließelement umfassen. Das Schließelement kann insbesondere schwenkbar gelagert sein. In seiner Öffnungsposition gibt das Schließelement eine Zugangsöffnung an der Einhausung frei, über die das Kompostierungsbehältnis in den Aufnahmeraum einstellbar ist und auf dem Traggestell lagerbar ist. In der Verschlussposition des Schließelements ist die Zugangsöffnung verschlossen. Auch das Schließelement kann blickdicht sein, so dass in der Verschlussposition des Schließelements die Zugangsöffnung blickdicht verschlossen ist. Gegebenenfalls kann über die bei geöffnetem Schließelement zugängliche Zugangsöffnung nach der Kompostierungszeitdauer auch wieder ein Entnehmen des Kompostierungsbehältnisses aus dem Aufnahmeraum erfolgen. Alternativ kann eine zusätzliche Entnahmeöffnung an einer anderen Stelle der Einhausung vorgesehen sein.

In einer Weiterbildung umfasst die Vorrichtung eine Lagereinheit mit mehreren (mindestens zwei) Lagerstellen, wobei jede Lagerstelle ein Traggestell für die Lagerung eines Kompostierungsbehältnisses aufweist. Die Lagereinheit bietet die Möglichkeit zur Unterbringung mehrerer Kompostierungsbehältnisse. Die Lagerstellen können aneinander angrenzen. Beispielsweise können die Lagerstellen in einem Muster angeordnet sein, so dass die Lagereinheit möglichst kompakt ist. Die Lagerstellen können insbesondere wabenförmig ausgebildet sein. An einer Frontfläche der Lagereinheiten können Zugangsöffnungen vorgesehen werden, über die die einzelnen Lagerstellen zur Aufnahme und gegebenenfalls Entnahme von Kompostierungsbehältnissen zugänglich sind. Auch die Lagereinheit kann eine ästhetisch ansprechende und die Lagerstellen für die Kompostierungsbehältnisse schützende Einhausung umfassen. In der Einhausung kann also eine Vielzahl von Kompostierungsbehältnissen untergebracht sein. Eine solche Einhausung kann beispielsweise eine Holzverkleidung umfassen. Pro Lagerstelle bzw. Kompostierungsbehältnis kann eine Zugangsöffnung vorgesehen sein. Die Zugangsöffnungen können durch Schließelemente der Einhausung in ihrer jeweiligen Öffnungsposition freigegeben werden.

Unabhängig von der Einhausung für das Traggestell kann die Vorrichtung eine Schmuckverkleidung zur Umhüllung eines Prozessbehältnisses des Kompostierungsbehältnisses umfassen. Dabei ist die Schmuckverkleidung zur individuellen Umhüllung eines einzelnen Prozessbehältnisses (ohne Traggestell) vorgesehen. Da vorgesehen sein kann, dass die Schmuckverkleidung nur vorübergehend zum Einsatz kommt, kann die Schmuckverkleidung lösbar mit dem Prozessbehältnis verbindbar sein. So kann die Schmuckverkleidung beispielsweise während einer Trauerzeremonie, insbesondere vor dem Verwahren des Prozessbehältnisses, an dem Prozessbehältnis angebracht sein und diesem ein ästhetisches Erscheinungsbild verleihen. Zum Verwahren des Prozessbehältnisses kann die lösbare Verbindung gelöst und die Schmuckverkleidung entfernt werden.

Zusätzlich oder alternativ zu dem Heizelement kann die Vorrichtung eine Konditioniereinheit aufweisen, die ausgebildet ist, ein temperiertes Gas oder Gasgemisch in das Kompostierungsbehältnis zu leiten. So kann der Inhalt des

Kompostierungsbehältnisses während des Verwahrens in einem vorgegebenen Temperaturbereich gehalten werden. (Zwecks Druckausgleich weist das

Kompostierungsbehältnis entsprechende Gasableitungsvorrichtungen auf.) Die

Steuerelektronik kann zwecks Temperaturkontrolle innerhalb des Kompostierungsbehältnisses die Temperatur des in das Kompostierungsbehältnis einzuleitenden Gases oder Gasgemischs und/oder die Menge des in das Kompostierungsbehältnis einzuleitenden Gases oder Gasgemischs steuern, wobei die Steuerelektronik auf Basis von Temperaturmessdaten der Sensorvorrichtung operiert. Werden mehrere Kompostierungsbehältnisse gleichzeitig verwahrt, so kann die Konditioniereinheit als zentrale Konditioniereinheit für alle Kompostierungsbehältnisse (oder einen Teil davon) vorgesehen sein. Um die Temperaturkontrolle durch die Konditioniereinheit individuell für jedes Kompostierungsbehältnis gestalten zu können, kann insbesondere die Menge des jeweils einzuleitenden Gases oder Gasgemischs gesteuert werden.

Denkbar ist, dass das Gas, das die Konditioniereinheit in das/die Kompostierungsbehältnis(se) leitet, Sauerstoff ist. Das Gasgemisch kann Sauerstoff oder sowohl Sauerstoff als auch Stickstoff umfassen und insbesondere Luft sein. So kann mittels der Konditioniereinheit der Sauerstoffgehalt in dem/den Kompostierungsbehältnis(sen) während des Verwahrens in einem vorgegebenen Bereich gehalten werden. Die Steuerelektronik kann zwecks Kontrolle des Sauerstoffgehalts innerhalb der/des Kompostierungsbehältnisse(s) die Menge des in das Kompostierungsbehältnis einzuleitenden Gases oder Gasgemischs und/oder den Sauerstoffgehalt des in das Kompostierungsbehältnis einzuleitenden Gasgemischs steuern, wobei die Steuerelektronik auf Basis von Messdaten der Sensorvorrichtung operiert, die den Sauerstoffgehalt innerhalb der/des Kompostierungsbehältnisse(s) bestimmt.

Nachfolgend werden mögliche Ausführungsvarianten der vorgeschlagenen Lösung in Verbindung mit den Zeichnungen näher veranschaulicht, insbesondere anhand möglicher exemplarischer Nutzungsszenarien.

Es zeigen:

Fig. 1 -2 schematische Darstellungen von Handlungen zu Beginn und am Ende eines Bestattungsprozesses;

Fig. 3-7 schematische Darstellungen von Schritten eines Verfahrens zur Kompostierung von organischem Material, die in Vorbereitung des Hauptrotte-Prozesses bzw. des Verwahrens des für das Verfahren verwendeten Kompostierungsbehältnisses durchgeführt werden;

Fig. 8 schematische Darstellung der Vorgänge während des Hauptrotte-

Prozesses;

Fig. 9-12 schematische Darstellungen von Schritten eines Verfahrens zur

Kompostierung von organischem Material, die der Aufbereitung des während des Hauptrotte-Prozesses entstandenen ersten Kompostierungsgemischs dienen;

Fig. 13 schematische Darstellung eines Kompostierungsbehältnisses gemäß einer Ausführungsform;

Fig. 14 eine Draufsicht auf das Kompostierungsbehältnis aus Figur 13, wobei das Kompostierungsbehältnis in geöffnetem Zustand ohne Verschlusselement dargestellt ist; Fig. 15 eine Schnittdarstellung des Kompostierungsbehältnisses aus Figur 13 quer zu dessen Drehachse;

Fig. 16 schematische Darstellung eines Kompostierungsbehältnisses gemäß einer weiteren Ausführungsform in einem drehbar an einem Traggestell gelagerten Zustand;

Fig. 17 eine Detailansicht des Kompostierungsbehältnisses und des Traggestells aus Figur 16;

Fig. 18 eine perspektivische Darstellung des Kompostierungsbehältnisses aus Figur 16;

Fig. 19 eine Vorrichtung zur Kompostierung von organischem Material mit einer Einhausung, wobei sich ein Schließelement der Einhausung in der Verschlussposition befindet;

Fig. 20-22 verschiedene perspektivische Darstellungen der Vorrichtung zur Kompostierung von organischem Material aus Figur 19, wobei sich das Schließelement der Einhausung in der Öffnungsposition befindet;

Fig. 23 Detailansicht des Schließelements aus den Figuren 20 bis 22 an dessen oberem Ende;

Fig. 24-26 Detailansicht des Schließelements aus den Figuren 20 bis 22 an dessen unterem Ende mit einer Welle gemäß verschiedener Ausführungsformen;

Fig. 27 Detailansicht des Schließelements aus Figur 19 an dessen oberem Ende;

Fig. 28 eine Vorrichtung zur Kompostierung von organischem Material mit mehreren Kompostierungsbehältnissen gemäß einer Ausführungsform;

Fig. 29 eine Vorrichtung zur Kompostierung von organischem Material mit mehreren Kompostierungsbehältnissen gemäß einer weiteren Ausführungsform; Fig. 30 schematische Darstellung eines Kompostierungsbehältnisses gemäß einer weiteren Ausführungsform;

Fig. 31 -33 verschiedene perspektivische Darstellungen eines Prozessbehältnisses gemäß einer Ausführungsform;

Fig. 34-36 verschiedene Schnittdarstellungen des Prozessbehältnisses der Figuren 31 -33;

Fig. 37 eine perspektivische Darstellung des Prozessbehältnisses der Figuren 31 - 36 drehbar gelagert auf einem Traggestell;

Fig. 38 eine perspektivische Darstellung einer Lagereinheit mit einer Vielzahl von Prozessbehältnissen und Traggestellen aus Figur 37;

Fig. 39 eine schematische Darstellung der Abläufe zur Vorbereitung des Prozessbehältnisses der Figuren 31 -38 für den Verfahrensschritt des Verwahrens; und

Fig. 40 eine schematische Darstellung von Räumlichkeiten zur Durchführung des Verfahrens zur Kompostierung von organischem Material.

Bei den nachfolgend erläuterten Ausführungsvarianten eines vorgeschlagenen Verfahrens und diese jeweils umsetzenden Ausführungsvarianten einer vorgeschlagenen Vorrichtung kann der Verwesungsprozess des menschlichen Körpers auf 40 Tage oder weniger verkürzt werden. Hierbei wird nach Abschluss der Trauerrituale, der Leichnam in ein spezielles Kompostierungsbehältnis (Sarg eigener Art) gelegt und von einem Kompostierungssubstrat (im Folgenden kurz: Substrat) bedeckt. Durch das Zusammenspiel aus einer sargähnlichen Vorrichtung, Sensorik, biologischem Substrat und einer aktiven Steuerungs- und Regeleinheit (Steuerelektronik) können die für Mikroorganismen zur Zersetzung organischen Materials (menschlicher Leichnam) optimalen Verhältnisse geschaffen werden (Verhältnis aus Sauerstoff, Temperatur und Feuchtigkeit). Ein passendes Kohlenstoff/Stickstoff - Verhältnis wird durch das Hinzufügen des Substrates (u.a. Pflanzenreste aus Grünschnitt, Stroh, etc.) erreicht. Die Steuerungsund Regelungssysteme können dabei den gesamten Prozess regulieren, ohne dabei hohe Pietätsansprüche zu vernachlässigen. Das Verfahren zur Kompostierung von organischem Material kann Teil eines Bestattungsprozesses sein. Der Bestattungsprozess beginnt mit der Feststellung des Todes. Anschließend wird der (menschliche) Leichnam, der in dem hier beschriebenen Verfahren zur Kompostierung von organischem Material das organische Material bildet, von einem Bestatter abgeholt, gewaschen, gekleidet, eingesargt und gegebenenfalls für eine Aufbahrung vorbereitet. Darauf folgt üblicherweise eine Trauerzeremonie, die beispielsweise in einem Verabschiedungsraum des Bestatters, einer Kapelle oder einer Kirche stattfindet. Nach Ende der Trauerzeremonie überführt der Bestatter den eingesargten Leichnam L in eine Einrichtung, in der das Verfahren zur Kompostierung von organischem Material durchgeführt wird (Figur 1 ). Diese Einrichtung kann beispielsweise auf oder nahe einem Friedhof angesiedelt sein. Mittels des Verfahrens zur Kompostierung von organischem Material wird zunächst ein erstes Kompostieruingsgemisch erzeugt. Das durch das Verfahren erzeugte erste Kompostierungsgemisch kann zur Nachrotte, die bis zu zwei Wochen dauern kann, in einen Behälter mit Belüftungsmöglichkeit gefüllt werden. Nach Abschluss der Nachrotte kann das entstandene Humusgemisch H teilweise mit Erde vermengt in den Boden einer Grabstelle in einer Tiefe von ca. 30 cm eingebracht und von einer Erdschicht bedeckt werden (Figur 2). Das Humusgemisch H kann nach Wunsch mit einer Pflanze (z.B. Baum) bepflanzt werden. Die Nachrotte kann jedoch, statt in einem Behälter, im Boden einer Grabstelle erfolgen, und das sich in der Nachrotte befindliche Kompostierungsgemisch kann bepflanzt werden.

Für das Verfahren zur Kompostierung wird ein Kompostierungsbehältnis 10 verwendet, das weiter unten näher erläutert wird. Das Verfahren sieht vor, dass zunächst das zu kompostierende organische Material (Leichnam) 5 und ein Substrat 2 in das Kompostierungsbehältnis 10 gefüllt werden (Figuren 4 und 5).

Das Substrat 2 umfasst Pflanzengewebe mit wenigstens zwei unterschiedlichen Typen von Pflanzenresten. Beispielsweise umfasst das Substrat 2 ein oder mehrere Getreideprodukte mit einem Masseanteil im Bereich von 18% bis 25%, einen (weiteren) Pflanzenrest mit einem Masseanteil im Bereich von 18% bis 25% und zusätzliche Biomasse mit einem Masseanteil im Bereich von 3% bis 8%. Die Bestandteile des Substrats 2 weisen vorzugsweise einen hohen Energiegehalt auf, um während des Verfahrens, insbesondere des Schritts des Verwahrens, möglichst viel thermische Energie zu erzeugen. So kann die für das Verwahren angestrebte Temperatur von 60 bis 70 °C mit minimalem Einsatz externer Energiequellen erreicht werden. Die Bestandteile des Substrats 2 sind trocken und saugfähig. Zwecks Geruchsbindung kann das Substrat 2 auch Biokohle umfassen. In Abhängigkeit vom Gewicht oder vom Body-Mass-Index des Leichnams (des organischen Materials) 5 wird das Volumen bzw. das Gewicht der einzelnen Substratbestandteile (softwaregestützt) bestimmt.

Für organisches Material 5 mit einem Gewicht von ca. 75kg werden in Abhängigkeit von der Art und Mischung des Pflanzengewebes 120 bis 200 kg Substrat 2 eingesetzt. Zudem werden dem Substrat 2 vor dem später erläuterten Schritt des Verwahrens 100 bis 180 kg Wasser zugegeben. Generell erfolgt die Zugabe von Wasser erst kurz vor dem Befüllen des Kompostierungsbehältnisses 10, um frühzeitige Geruchsentwicklung (außerhalb des geschlossenen Kompostierungsbehältnisses 10) zu vermeiden. Während des Verwahrens kann eine erneute Zugabe von Wasser in das Kompostierungsbehältnis erforderlich sein.

Alle Parameter, die in Vorbereitung des Verwahrens gegeben sind bzw. gewählt werden, werden dokumentiert: Gewicht des Substrats 2, Zusammensetzung des Substrats 2, Gewicht des organischen Materials 5, Wassermenge, Gesamtgewicht. Diese Parameter können Einfluss auf die Dauer des Verwahrens haben.

Die Bestandteile des Substrats 2 werden (mittels eines Zwangsmischers, eines Futtermischgeräts oder ähnlichem) vermischt und in ein (mobiles) Befüllgerät 3 gefüllt (Figur 3). Aus dem Befüllgerät 3 wird das Kompostierungsbehältnis 10 mit ca. 50% des vorbereiteten Substrats 2 befüllt. Dabei kann das Befüllgerät 3 höhenverstellbar sein, um es für den Befüllvorgang über das Kompostierungsbehältnis 10 zu heben. So kann das Substrat 2 aus dem Befüllgerät 3 in das Kompostierungsbehältnis 10 fallen (Figur 4). Das Kompostierungsbehältnis 10 kann für und während des Befüllvorgangs auf einem Lasten hebegerät 4 (z.B. Ameise oder Hebebühne) angeordnet sein. So kann das Kompostierungsbehältnis 10 in Abhängigkeit von der Situation in der Höhe verstellt werden. Wie in Figur 5 dargestellt, wird das organische Material 5 (Leichnam) beispielsweise unter Zuhilfenahme einer Schaufeltrage in das mit der halben Substratmenge befüllte Kompostierungsbehältnis 10 überführt. Schließlich wird das restliche Substrat 2 in das Kompostierungsbehältnis 10 über das organische Material 5 gefüllt, so dass das organische Material 5 vollständig mit Substrat 2 bedeckt ist (Figur 6).

Wie Figur 7 zeigt, wird anschließend das Kompostierungsbehältnis 10 an/auf einem Traggestell 11 der Vorrichtung 1 (drehbar) gelagert. In Figur 7 ist das Traggestell 1 1 exemplarisch von einer Einhausung 12 eingehaust, die einen Aufnahmeraum 121 definiert, der der Aufnahme des Traggestells 1 1 und des Kompostierungsbehältnisses 10 dient. Die Einhausung 12 umfasst ein Schließelement 122, das zwischen einer Öffnungsposition, in der eine Zugangsöffnung 123 der Einhausung 12 freigegeben ist, und einer Verschlussposition, in der die Zugangsöffnung 123 verschlossen ist, verstellbar gelagert ist. Über die Zugangsöffnung 123 wird das Kompostierungsbehältnis 10 in den Aufnahmeraum 121 eingestellt und an/auf dem Traggestell 1 1 gelagert. Zu diesem Zweck kann es erforderlich sein, das Kompostierungsbehältnis 10 beispielsweise mittels des Lasten hebegeräts 4 anzuheben. Die Höhe, auf die das Kompostierungsbehältnis 10 angehoben wird, kann zwischen 55 und 75 cm betragen, beispielsweise in etwa 62,5 cm. Nachdem das Kompostierungsbehältnis 10 bestimmungsgemäß an/auf dem Traggestell 11 gelagert worden ist, wird das Lastenhebegerät entfernt und werden die später näher erläuterten Verbindungen zu Steuerungs- und Regelungsvorrichtungen, Sensorvorrichtungen, Bewässerungs- und Gasleitungen hergestellt.

Anschließend erfolgt der Schritt des Verwahrens des Kompostierungsbehältnisses 10. Während des Verwahrens findet der Hauptrotte-Prozess des organischen Materials 5 statt. Beispielsweise kann ein Sensor zur Detektion des Kompostierungsbehältnisses 10 vorgesehen sein. Der Sensor kann beispielsweise Wiegezellen oder dergleichen umfassen. Sobald der Sensor detektiert, dass das Kompostierungsbehältnis 10 bestimmungsgemäß an/auf dem Traggestell gelagert ist, wird der Hauptrotte-Prozess gestartet.

Im Hauptrotte- Prozess verrottet das organische Material 5, und ein erstes Kompostierungsgemisch entsteht (Figur 8). Der Hauptrotte- Prozess dauert im Durchschnitt bis zu 40 Tage, regelmäßig aber in etwa vier Wochen.

Während des Hauptrotte-Prozesses bleibt das Kompostierungsbehältnis 10 verschlossen, um im Zweifel nicht gegen gesetzliche Vorgaben zur Totenruhe zu verstoßen. Beispielsweise bleibt das Kompostierungsbehältnis für 40 Tage verschlossen. Demzufolge wird das Kompostierungsbehältnis 10 auch nicht zur Überwachung des Hauptrotte- Prozesses geöffnet. Die Überwachung erfolgt daher über die Sensorvorrichtungen, die während des Verwahrens für den Hauptrotte- Prozess relevante Parameter (Temperatur, Feuchtigkeit, pH-Wert, Gehalt an Gasen (Sauerstoff, Kohlenstoffdioxid, Kohlenstoffmonoxid, Methan, Schwefelwasserstoff, Ammoniak)) überwachen. Mittels Steuerungs- und Regelungsvorrichtungen werden die Parameter gegebenenfalls geregelt. Weichen die Messwerte der Parameter von vorgegebenen Grenzwerten ab, kann eine Fehlermeldung erzeugt werden, die einem Benutzer (optisch, akustisch) angezeigt wird. Der Gehalt der Gase kann mittels einer gaschromatographischen Einrichtung überwacht werden. Die Daten der gaschromatographischen Einrichtung können Informationen über den Fortschritt des Hauptrotte- Prozesses liefern und insbesondere auch das Ende des Hauptrotte-Prozesses anzeigen. So kann die Dauer des Verwahrens optimal an die Dauer des Hauptrotte-Prozesses angepasst werden.

Während des Verwahrens wird das Kompostierungsbehältnis 10 gelegentlich um seine Drehachse D gedreht. Durch das Drehen werden ein Absinken des organischen Materials 5 und/oder ein Verklumpen des Inhalts des Kompostierungsbehältnisses 10 insgesamt verhindert. Der Zeitpunkt für einen Drehvorgang wird anhand der Messdaten der Sensorvorrichtungen, die repräsentativ für den Zustand in dem Kompostierungsbehältnis 10 und für den Fortschritt des Hauptrotte-Prozesses sind, bestimmt. Der Drehvorgang wird dann mittels der Steuerungs- und Regelungsvorrichtungen ausgelöst. Ein Drehvorgang kann beispielsweise zwei bis drei konsekutive Drehungen des Kompostierungsbehältnisses 10 um jeweils 360° umfassen. Beim Drehen kann das Kompostierungsbehältnis 10 auf dem Traggestell 1 1 gelagert sein. Während des Verwahrens kann der Inhalt des Kompostierungsbehältnisses 10 wenn erforderlich belüftet und bewässert werden. Zeitpunkt und Menge werden anhand der Messdaten der Sensorvorrichtungen, die repräsentativ für den Zustand in dem Kompostierungsbehältnis

10 und für den Fortschritt des Hauptrotte- Prozesses sind, bestimmt. Der Hauptrotte- Prozess läuft vorzugsweise bei einer Temperatur zwischen 60 und 70 °C ab.

Am Ende des Hauptrotte-Prozesses wird das Kompostierungsbehältnis 10 vom T raggestell

1 1 getrennt und zwecks Entleerung gegebenenfalls mit dem Lasten hebegerät 4 an einen anderen Standort verbracht (Figur 9). Das Kompostierungsbehältnis 10 wird anschließend an einem Operationsgestell 13 drehbar gelagert und gekippt, um das Kompostierungsbehältnis 10 zu entleeren (Figur 10). Alternativ kann das Kompostierungsbehältnis 10 während des Entleerens an/auf dem Traggestell 11 gelagert sein.

Beim Entleeren passiert der Inhalt des Kompostierungsbehältnisses 10 ein Sieb 6, um aus dem ersten Kompostierungsgemisch nicht kompostierte / nicht kompostierbare Anteile des organischen Materials (Knochen, Prothetik, Metallfüllungen, Herzschrittmacher) abzutrennen (Figur 1 1 a). Das Sieb 6 kann ein Vibrationssieb sein und eine Rinne 61 (beispielsweise mit einem Fassungsvermögen von 20-30 I) umfassen. Das Substrat 2 und das kompostierte organische Material fallen durch das Sieb 6 und werden in einem Nachrottebehälter aufgefangen. Die übrigen Bestandteile werden in der Rinne 61 aufgefangen. Die nichtkompostierten und nicht kompostierbaren Anteile können mittels Bilderkennungstechniken untersucht werden, um organische Anteile von anorganischen Anteilen zu trennen. Das Sieb 6 kann magnetisch sein oder Magnetrollen aufweisen, um metallische Elemente abzutrennen. Prothetik, Metallfüllungen und Herzschrittmacher werden nach Möglichkeit recycelt.

Alternativ wird der Inhalt des Kompostierungsbehältnisses 10 in einen Transportbehälter s überführt (Figur 11 b). Anschließend wird der Inhalt in ein Mischgerät überführt und dort durchmischt. Das durchmischte erste Kompostierungsgemisch wird (über einen Auslassschieber) aus dem Mischgerät entfernt und durch ein Sieb 6, wie oben beschrieben, geleitet. Das Substrat 2 und kompostiertes organisches Material werden in dem Nachrottebehälter gesammelt. Die nicht kompostierten / nicht kompostierbaren Anteile des organischen Materials werden abgetrennt.

Im Anschluss an beide Szenarien (Figuren 11 a, 11 b) werden die Knochen in einer Mühle (Prallmühle, Knochenmühle, Haferquetsche, Getreidemühle, Weintraubenpresse) gemahlen (Figur 12) und in gemahlener Form dem Substrat und dem kompostierten organischen Material zugemischt. Die Mühle 7 kann als Aufsatz auf einen Mischer ausgebildet sein.

Das so erhaltene Kompostierungsgemisch wird einem Nach rotte- Prozess unterzogen. Der Nachrotte-Prozess dauert bis zu zwei Wochen. Für den Nachrotte-Prozess kann dem Kompostierungsgemisch Gesteins- und/oder Tonmehl zugesetzt werden, so dass ein Humusgemisch entsteht. Das Gesteins- und/oder Tonmehl beschleunigt den Nachrotte- Prozess und mindert die Aktivität des Kompostierungsgemischs. Das Gesteins- und/oder Tonmehl sowie Wasser können mit Hilfe des Mischers oder manuell mit dem Kompostierungsgemisch vermengt werden. Während des Nach rotte- Prozesses werden Umgebungsparameter wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftzufuhr überwacht. Der Nachrotte-Prozess kann in einem Nachrottebehälter stattfinden, der mit 0,5 bis 1 m 3 Erde befüllt ist. Der Nachrottebehälter kann ein Beisetzungsbehälter oder ein (doppelwandiger) (Kunststoff)Behälter vorzugsweise mit Belüftungsmöglichkeit sein. Der Nachrottebehälter kann nach Abschluss des Nachrotte-Prozesses zu einer Grabstelle gebracht werden. Alternativ kann der Nachrotte-Prozess im Boden der Grabstelle erfolgen. Dazu wird das erste Kompostierungsgemisch in einer Tiefe von ca. 30 cm in den Boden eingebracht, mit Erde vermengt und mit einer Erdschicht bedeckt. Das entleerte Kompostierungsbehältnis 10 sowie das Traggestell 1 1 werden (maschinell, voll automatisch) gereinigt und stehen für das Verfahren zur Kompostierung von organischem Material erneut zur Verfügung.

Die beschriebenen Verfahrensschritte können vollautomatisiert ablaufen.

Nachfolgend werden anhand der Figuren 13 bis 38 Ausführungsvarianten der Vorrichtung 1 zur Kompostierung von organischem Material beschrieben. Die Vorrichtung 1 umfasst zunächst das bereits im Zusammenhang mit dem Verfahren erwähnte Kompostierungsbehältnis 10 und das Traggestell 1 1 , an/auf dem das Kompostierungsbehältnis 10 gelagert ist. Figur 13 zeigt eine Ausführungsvariante des Kompostierungsbehältnisses 10 in seinem geschlossenen Zustand. Im geschlossenen Zustand weist das Kompostierungsbehältnis 10 ein Innenvolumen von über 1 m 3 , insbesondere 1 ,1 m 3 auf. Dieses Innenvolumen kann für die Aufnahme von ca. 0,1 m 3 organischem Material 5 (Leichnam ) und ca. 1 m 3 Substrat vorgesehen sein, was zu ca. 500 I des ersten Kompostierungsgemischs führt.

Das Kompostierungsbehältnis 10 umfasst ein Aufnahmeelement 101 zur Aufnahme des Substrats 2 und des zu kompostierenden organischen Materials 5 und ein Verschlusselement 102 zum Verschließen des Aufnahmeelements 101. An den Längsseiten des Aufnahmeelements 101 ist jeweils ein Handlauf 103 angeordnet. Das Aufnahmeelement 101 umfasst einen Boden (Bodenelement) 1012 und einen Mantel (Mantelelement) 1013. Der Mantel 1013 begrenzt an seiner dem Boden 1012 abgewandten Seite eine Zugangsöffnung 1011 des Aufnahmeelements 101.

Das Verschlusselement 102 ist schwenkbar (beispielsweise durch ein Scharnier) an dem Aufnahmeelement 101 befestigt, so dass das Verschlusselement 102 gegenüber dem Aufnahmeelement 101 zwischen einer ersten Position und einer zweiten Position verschwenkt werden kann. In der ersten Position verschließt das Verschlusselement 102 vollständig das Aufnahmeelement 101. Wenn sich das Verschlusselement 102 in der ersten Position befindet, ist es mittels einer geeigneten Schließvorrichtung 109 an dem Aufnahmeelement 101 befestigbar, so dass sich das Verschlusselement 102 nicht gegenüber dem Aufnahmeelement 101 bewegen kann. Für den bereits beschriebenen Verfahrensschritt des Verwahrens befindet sich das Verschlusselement 102 in der ersten Position. In der zweiten Position gibt das Verschlusselement 102 die Zugangsöffnung 101 1 des Aufnahmeelements 101 frei. Über die Zugangsöffnung 101 1 können das Substrat 2 und das organische Material 5 (in Vorbereitung des Verwahrens) in das Aufnahmeelement 101 eingebracht werden.

Alternativ kann vorgesehen sein, dass das Verschlusselement 102 vollständig von dem Aufnahmeelement 101 gelöst werden kann, um die Zugangsöffnung 1011 des Aufnahmeelements 101 freizugeben. Figur 14 zeigt das Aufnahmeelement 101 und dessen Zugangsöffnung 101 1 in einer Draufsicht, wobei das Verschlusselement von dem Aufnahmeelement 101 getrennt ist.

An einer Innenseite des Verschlusselements 102 kann eine Membran oder ein Biofilter angeordnet sein, um Gerüche zu binden. Im Boden 1012 des Aufnahmeelements 101 kann eine Öffnung für einen Biofilter, der dazu dient, das Austreten von Sickerwasser, Gerüchen oder Staub zu verhindern, vorgesehen sein.

Zur Durchführung des Hauptrotte-Prozesses ist es erforderlich, die Temperatur, den Sauerstoffgehalt und die Feuchtigkeit innerhalb des Kompostierungsbehältnisses 10 in vorbestimmten Grenzen zu halten und das Kompostierungsbehältnis 10 regelmäßig zu drehen. Auch kann die Überwachung des Gewichts des befüllten Kompostierungsbehältnisses 10 während des Hauptrotte- Prozesses sinnvoll sein. Daher weist das Kompostierungsbehältnis 10 mindestens einen Anschluss zu einer Bewässerungsleitung und ebenso ein Ablassventil (gegebenenfalls mit Ablassleitung) auf, um überschüssiges Wasser zu evakuieren. Der Anschluss zur Bewässerungsleitung ist insbesondere an dem Verschlusselement 102 des Kompostierungsbehältnisses 10 ausgebildet. Die Bewässerungsleitung kann beispielsweise einen Tropf- oder Perlschlauch umfassen. Zur Belüftung (Zufuhr von Luft oder reinem Sauerstoff) des Kompostierungsbehältnisses 10 ist ein Lüfter beispielsweise in das Verschlusselement 102 oder in den Mantel 1013 des Aufnahmeelements 101 eingebaut. Der Lüfter kann entweder Luft aus der Umgebung zuführen oder reinen Sauerstoff, der über eine entsprechende Gasleitung bereitgestellt wird. Ein Heizelement heizt das Kompostierungsbehältnis 10 wenn erforderlich. Ein Antriebsmotor 14 zur fremdkraftbetätigten Drehung des Kompostierungsbehältnisses 10 ist beispielsweise an dem Traggestell 11 vorgesehen. Zur Überwachung des Gewichts kann eine Wiegezelle 16, die beispielsweise zwischen dem Traggestell 11 und dem Kompostierungsbehältnis 1 1 angeordnet ist, oder eine Palettenoder Bodenwaage, die für die Gewichtsbestimmung (manuell oder automatisch) unter das Kompostierungsbehältnis verschoben wird, vorgesehen sein. Der Anschluss zu der Bewässerungsleitung, das Ablassventil, der Lüfter, das Heizelement und der Antriebsmotor 14 sind insbesondere steuerbar ausgestaltet und wirken mit einer Steuerungs- und Regelungsvorrichtung (Sensorelektronik) zusammen. Die Steuerungsund Regelungsvorrichtung operiert dabei auf Basis von Messdaten, die sie von Sensorvorrichtungen bezieht. Die Sensorvorrichtungen erfassen Parameter, die Rückschlüsse auf die Temperatur, die Feuchtigkeit, pH-Wert, den Gehalt diverser Gase (wie beispielsweise Sauerstoff, Kohlenstoffdioxid, Kohlenstoffmonoxid, Methan, Schwefelwasserstoff, Ammoniak ) innerhalb des Kompostierungsbehältnisses 10 ermöglichen. Die Messdaten der Sensorvorrichtungen erlauben Rückschlüsse auf den Fortschritt des Hauptrotte-Prozesses. Die Sensorvorrichtungen sind an oder in dem Kompostierungsbehältnis angeordnet.

Die genannten Komponenten werden über elektrische Leitungen mit Strom versorgt, die kompatibel mit der gelegentlichen Drehung des Kompostierungsbehältnisses 10 sind bzw. sein müssen. Die elektrischen Leitungen können daher als Spiralkabel (mit oder ohne Trommel) ausgebildet sein und durch eine als Hohlwelle ausgebildete Welle der später erläuterten Lagervorrichtung 1 11 verlegt sein. Denkbar ist auch der Einsatz eines Schleifrings. Ebenso können die Bewässerungsleitung, Ablassleitung und Gasleitung als Spiralschläuche ausgebildet und durch die Hohlwelle verlegt sein.

Figur 15 zeigt eine Schnittdarstellung des Kompostierungsbehältnisses 10 aus Figur 13. Unterhalb des Bodens 1012 des Aufnahmeelements 101 weist das Kompostierungsbehältnis 10 eine Aufnahme 104 auf, die der Aufnahme von Komponenten der Steuerungs- und Regelungsvorrichtungen, der Sensorvorrichtungen, der Wasser- und Gasleitungen, der Heizvorrichtung und/oder der Antriebsvorrichtung dient. Die Aufnahme 104 kann eine Höhe von 180 bis 200 mm aufweisen.

Der Boden 1012 und der Mantel 1013 weisen eine (thermische) Isolationsschicht 10121 , 10131 auf. Die Stärke der Isolationsschicht 10121 , 10131 kann 80 bis 100 mm betragen. Lokal kann die Stärke der Isolationsschicht 10121 , 10131 verringert sein, beispielsweise an den Kopf- und Fußseiten (die sich zwischen den Längsseiten erstrecken) des Mantels 1013, um die maximal mögliche Länge des Aufnahmeelements 101 nicht zu überschreiten. Dort kann die Stärke der Isolationsschicht 10131 ca. 50 mm betragen. Die Länge des Aufnahmeelements 101 und damit des Kompostierungsbehältnisses 10 beträgt vorzugsweise maximal 2100 mm. Die Breite und die Höhe des Kompostierungsbehältnisses 10 betragen jeweils beispielsweise 700 mm. In der Ausführungsform der Figur 16 ist das Kompostierungsbehältnis 10 um eine Drehachse D drehbar an dem Traggestell 1 1 gelagert. Die Drehachse D erstreckt sich parallel zur Längsachse des Kompostierungsbehältnisses 10. Das Traggestell 1 1 weist eine Lagervorrichtung 111 zur Lagerung des Kompostierungsbehältnisses 10 auf. Die Lagervorrichtung 1 11 kann zwei Einheiten umfassen, wobei jede Einheit mit dem Kompostierungsbehältnis 10 zwecks Lagerung an dessen Kopf- und Fußenden an den Lagerpunkten 105 zusammenwirkt. Die Lagervorrichtung 11 1 kann eine Welle umfassen. Die Lagervorrichtung ist 1 11 derart in der Höhe angeordnet, dass das Kompostierungsbehältnis 10 hängend an dem Traggestell 1 1 gelagert ist. Dabei hat die Unterkante des Kompostierungsbehältnisses 10 beispielsweise einen Abstand von 600 bis 700 mm, insbesondere von 625 mm, zum unteren Ende des Traggestells 1 1 bzw. zum Fußboden, auf dem das Traggestell 11 steht. Diese Höhe ermöglicht die Verwendung im Bestattungswesen üblicher Lastenhebe- und Transportgeräte, um das Kompostierungsbehältnis 10 an dem Traggestell 1 1 zu lagern.

Wie Figur 17 zeigt, ist an dem Traggestell 11 ein Antriebsmotor 14 angeordnet, der vorgesehen ist, das Kompostierungsbehältnis 10 um die Drehachse D zu drehen. Die Drehgeschwindigkeit beträgt dabei weniger als drei Umdrehungen pro Minute, beispielsweise eine Umdrehung pro Minute oder zwei Umdrehungen pro Minute. Der Antriebsmotor 14 kann als Schrittmotor oder als Motor mit Frequenzumrichter ausgestaltet sein. Die Ausgestaltung als Motor mit Frequenzumrichter kann den Vorteil bieten, dass mit einfachen Mitteln die Drehgeschwindigkeit angepasst werden kann. Die von dem Antriebsmotor 14 erzeugte Drehbewegung kann mittels Keilriemen oder mittels Zahnrädern und Kette auf das Kompostierungsbehältnis 10 übertragen werden.

Alternativ kann der Antriebsmotor 14 in der Aufnahme 104 angeordnet sein. Da die Aufnahme 104 Teil des drehbaren Kompostierungsbehältnisses 10 ist, kann der Antriebsmotor 14 über Spiralkabel an eine Stromversorgungseinrichtung angeschlossen sein.

Figur 18 zeigt noch einmal das Kompostierungsbehältnis 10 ohne das Traggestell in einer perspektivischen Darstellung. An dem Kopf- bzw. Fußende des Aufnahmeelements 101 ist der Lagerpunkt 105 erkennbar, an dem die Lagervorrichtung 1 11 zwecks Lagerung des Kompostierungsbehältnisses 10 angreift. Um eine Drehung des Kompostierungsbehältnisses 10 zu behindern und das Kompostierungsbehältnis 10 in einer definierten Position zu arretieren, sind an den Kopf- bzw. Fußenden und an der Unterseite des Kompostierungsbehältnisses 10 Arretierelemente 106 vorgesehen. Die Anzahl und Lage der Arretierelemente 106 sind in Figur 18 lediglich beispielhaft. Zwecks Arretierung können die Arretierelemente 106 eine ausgefahrene Position einnehmen, in der sie an dem Traggestell 1 1 bzw. auf dem Fußboden zur Anlage kommen.

Das T raggestell 11 dient auch der Halterung einer Einhausung 12. Die Einhausung 12 kann dekorativ gestaltet sein und beispielsweise natürliche Materialien, wie Holz, umfassen, um den technischen Charakter der Vorrichtung 1 zu kaschieren. Ein Beispiel für eine Einhausung 12 ist in den Figuren 19 und 20 dargestellt. Die Einhausung 12 weist ein zweiteilig ausgebildetes Schließelement 122 auf, das in Figur 19 in seiner Verschlussposition und in Figur 20 in seiner Öffnungsposition dargestellt ist. Die Figuren 21 und 22 zeigen die Öffnungsposition noch einmal in einer Vorderansicht und einer Draufsicht.

Das Schließelement 122 umfasst zwei drehbar gelagerte Türen 1221 , die in der Öffnungsposition eine Zugangsöffnung 123 zu einem Aufnahmeraum 121 , den die Einhausung 12 umgibt, freigeben. Über die Zugangsöffnung 123 kann das Kompostierungsbehältnis W in den Aufnahmeraum 121 eingestellt und an dem Traggestell 1 1 drehbar gelagert werden. Die Türen 1221 sind jeweils an einer vertikal erstreckten Welle 124 angeordnet, die drehbar an dem Traggestell 11 gelagert ist (Figuren 23 bis 26). Figur 23 zeigt, dass das obere Ende der Welle 124 durch eine Aufnahme des Traggestells 11 geführt ist. Die Figuren 24 bis 26 zeigen verschiedene Möglichkeiten für einen unteren Abschluss der Welle 124. In Figur 24 ist das untere Ende der Welle 124 frei. In den Figuren 25 und 26 ist das untere Ende der Welle 124 auf einem Lagerblock 125 gelagert, der an dem Traggestell 11 bzw. an der Tür 1221 des Schließelements 122 befestigt ist. In der Verschlussposition der Einhausung 12 bildet das Schließelement 122 mit der übrigen Einhausung 12 eine einheitliche Oberfläche aus (Figur 27). Die Türen 1221 können über einen Schnappverschluss schließen, der mittels eines Schlüssels geöffnet werden kann.

Wie bereits erwähnt, umfasst die Vorrichtung 1 eine Reihe von Sensorvorrichtungen und Steuerungs- und Regelungsvorrichtungen, um den Hauptrotte- Prozess überwachen und gegebenenfalls auf den Fortgang der Hauptrotte Einfluss nehmen zu können. Diese Sensor-, Steuerungs- und Regelungsvorrichtungen können an dem Kompostierungsbehältnis 10 und/oder an dem Traggestell 11 angeordnet sein. In der Ausführungsform der Figuren 13 bis 27 können diese Vorrichtungen jeweils zur Hälfte an dem Kompostierungsbehältnis 10 und an dem Traggestell 11 angeordnet sein. Um das Kompostierungsbehältnis 10 leichter in Bezug auf Gewicht und Handhabung zu machen, kann ein größerer Teil dieser Vorrichtungen auf das Traggestell 11 verlagert werden. Die bisher vorgestellten Ausführungsvarianten der Vorrichtung 1 betreffen ein Kompostierungsbehältnis 10, das einzeln an einem Traggestell 11 gelagert ist und von einer individuellen Einhausung 12 eingehaust sein kann.

Figur 28 zeigt eine Ausführungsform, bei der mehrere Kompostierungsbehältnisse 10 in einer Lagereinheit LE zusammengefasst sind. Die Lagereinheit LE umfasst eine Vielzahl von Lagerstellen, wobei jede Lagerstelle ein Traggestell 11 für die drehbare Lagerung eines Kompostierungsbehältnisses 10 aufweist. In Figur 28 umfasst eine Lagereinheit LE beispielsweise vier bzw. acht Lagerstellen. Die Anzahl der Lagerstellen pro Lagereinheit kann jedoch deutlich höher sein, beispielsweise 20 bis 50. Die Traggestelle 1 1 , die jedes für sich eine Lagervorrichtung 11 1 für die drehbare Lagerung jeweils eines Kompostierungsbehältnisses 10 aufweisen, können untereinander verbunden sein. In Figur 28 sind beispielsweise vier bzw. acht Traggestelle 1 1 untereinander verbunden und bilden jeweils eine Lagereinheit LE. Allerdings können die Traggestelle 1 1 einer Lagereinheit LE auch nicht miteinander verbunden sein. Die Sensor-, Steuerungs- und Regelungsvorrichtungen, die zur Überwachung jedes Kompostierungsbehältnisses 10 benötigt werden, können gebündelt sein oder zentral zusammenlaufen, um die Überwachung der Kompostierungsbehältnisse 10 der Lagereinheit LE zu vereinfachen. In der Ausführungsform der Figur 28 sind ca. 30% der Sensor-, Steuerungs- und Regelungsvorrichtungen an den Kompostierungsbehältnissen 10 angeordnet und 70% an den Traggestellen 11 .

Die Kompostierungsbehältnisse 10 sind in einer Lagereinheit einander räumlich nah. Dadurch kann die Abwärme eines Kompostierungsbehältnisses 10 zum Erwärmen der umgebenden Kompostierungsbehältnisse 10 dienen. Jede Lagereinheit LE weist ihre eigene Einhausung 12 auf. Die Einhausung 12 kann pro Kompostierungsbehältnis 10 ein Schließelement 122 aufweisen. Die Kompostierungsbehältnisse 10 sind alle in gleicher Höhe angeordnet. Eine Halle ist vorgesehen, um die Lagereinheiten LE unterzubringen. Je nach Größe der Lagereinheiten LE kann die Halle auch nur eine Lagereinheit LE aufnehmen.

Die Vorrichtung 1 aus Figur 28 eignet sich ebenso wie die Ausführungsvarianten der Figuren 13 bis 27, die individuell eingehauste Kompostierungsbehältnisse 10 betreffen, zur Durchführung des bereits beschriebenen Verfahrens zur Kompostierung. In jedem Kompostierungsbehältnis 10 findet der Hauptrotte-Prozess unabhängig von den übrigen Kompostierungsbehältnissen 10 der Lagereinheit LE ab. Die Sensor-, Steuerungs- und Regelungsvorrichtungen können dabei die Parameter jedes Hauptrotte-Prozesses individuell messen und regeln. Auch die regelmäßige Drehung der Kompostierungsbehältnisse 10 kann individuell erfolgen. Am Ende des Hauptrotte- Prozesses in einem der Kompostierungsbehältnisse 10 wird dieses Kompostierungsbehältnis 10 mittels eines Lastenhebegeräts 4 vom Traggestell 11 entfernt (ohne dabei die übrigen Kompostierungsbehältnisse 10 und die darin ablaufenden Hauptrotte-Prozesse zu stören) und an einem Operationsgestell 13 zur Aufbereitung des ersten Kompostierungsgemischs gelagert.

Figur 29 zeigt eine weitere Ausführungsform, bei der mehrere Kompostierungsbehältnisse 10 in einer Lagereinheit LE zusammengefasst sind. In dieser Ausführungsform sind die Traggestelle 1 1 so gestaltet, dass die Kompostierungsbehältnisse 10 auch gestapelt angeordnet sein können. Die Kompostierungsbehältnisse 10 befinden sich somit nicht mehr nur auf einer Höhe, sondern können sowohl nebeneinander als auch übereinander angeordnet sein. Da die zur Verfügung stehende Fläche so effizienter genutzt werden kann, kann eine Lagereinheit 50 bis 200 Kompostierungsbehältnisse 10 umfassen. Eine solche Lagereinheit LE (oder mehrere) können in einer Halle untergebracht sein. In der Ausführungsform der Figur 29 sind ca. 15% der Sensor-, Steuerungs- und Regelungsvorrichtungen an den Kompostierungsbehältnissen 10 angeordnet und 85% an den Traggestellen 11. Um die Kompostierungsbehältnisse 10 bestimmungsgemäß an der jeweiligen Lagervorrichtung 1 11 zu lagern, kann ein Roboter (vertikal und horizontal steuerbar) vorgesehen sein, der die Kompostierungsbehältnisse 10 entsprechend platziert. Der Roboter kann ferner dazu dienen, die Kompostierungsbehältnisse 10 am Ende des Hauptrotte-Prozesses wieder von den Traggestellen 1 1 zu entfernen und beispielsweise in einen Aufbereitungsraum zu bringen, wo der Inhalt der Kompostierungsbehältnisse 10 wie bereits beschrieben aufbereitet und dem Nachrotte-Prozess unterzogen wird.

Während des Hauptrotte-Prozesses ist das Kompostierungsbehältnis 10 in der Ausgestaltung aus Figur 29 neben vielen anderen an dem zugehörigen Traggestell 11 gelagert. Außerdem befindet sich das Kompostierungsbehältnis 10 nicht unbedingt in Fußbodennähe. Daher sollte die Trauerzeremonie der Trauernden nicht während des Hauptrotte-Prozesses in unmittelbarer Nähe zum Kompostierungsbehältnis 10 stattfinden. So kann die Trauerzeremonie vor dem Hauptrotte-Prozess (nahe dem Kompostierungsbehältnis oder dem anderweitig eingesargten Leichnam) und während des Hauptrotte-Prozesses in einem separaten Raum ohne das Kompostierungsbehältnis stattfinden. In Figur 30 ist ein Kompostierungsbehältnis 10 gemäß einer weiteren Ausführungsform ohne Verschlusselement dargestellt. Das Kompostierungsbehältnis 10 umfasst ein Prozessbehältnis 107 und eine Schmuckverkleidung 108. Das Prozessbehältnis 107 wird für den Verfahrensschritt des Verwahrens verwendet. In ihm findet der Hauptrotte-Prozess statt. Die Schmuckverkleidung 108 dient der Verkleidung des Prozessbehältnisses 107 insbesondere während einer Trauerzeremonie. Die Schmuckverkleidung 108 ist lösbar an dem Prozessbehältnis 107 befestigbar. Während des Verwahrens des Kompostierungsbehältnisses 10 ist die Schmuckverkleidung 108 von dem Prozessbehältnis 107 getrennt. Die Schmuckverkleidung kann einteilig ausgebildet sein und das Aufnahmeelement 101 und das Verschlusselement 102, das sich in seiner ersten Position befindet und die Zugangsöffnung 101 1 des Aufnahmeelements 101 komplett verschließt, zusammen verkleiden. Alternativ kann die Schmuckverkleidung 108 mindestens zweiteilig ausgebildet sein und so das Aufnahmeelement 101 und das Verschlusselement 102 jeweils einzeln verkleiden. Die letztere Alternative bietet die Möglichkeit, das Kompostierungsbehältnis 10 während der Trauerzeremonie wahlweise geöffnet oder geschlossen zu verwenden.

Die Aufteilung des Kompostierungsbehältnisses 10 in Prozessbehältnis 107 und Schmuckverkleidung 108, wie im Zusammenhang mit der Ausführungsform der Figur 30 beschrieben, kann ebenso auf die bisher beschriebenen Ausführungsformen der Vorrichtung zur Kompostierung von organischem Material angewandt werden (Figuren 13 bis 29).

Die Figuren 31 bis 33 zeigen verschiedene perspektivische Darstellungen des Kompostierungsbehältnisses 10 aus Figur 30 ohne die Schmuckverkleidung, allerdings mit Verschlusselement 102. Das Verschlusselement 102 befindet sich in seiner ersten Position auf dem Aufnahmeelement 101 und verschließt dabei vollständig die Zugangsöffnung 1011 des Aufnahmeelements 101. Mit Hilfe einer Schließvorrichtung 109 wird das Verschlusselement 102 fest an dem Aufnahmeelement 101 gehalten, so dass sich das Verschlusselement 102 insbesondere beim Drehen des Prozessbehältnisses 107 während des Hauptrotte-Prozesses nicht von dem Aufnahmeelement 101 lösen kann.

An dem Prozessbehältnis 107 sind (an dessen Außenseite) zwei ringförmige Lagerelemente 15 angeordnet. Die ringförmigen Lagerelemente 15 weisen dabei denselben Radius auf, und ihre Mittelpunkte liegen auf der Drehachse D des Prozessbehältnisses 107. Die zwei ringförmigen Lagerelemente 15 sind entlang der Drehachse D versetzt. Dabei befinden sich die ringförmigen Lagerelemente 15 diesseits und jenseits einer Ebene, die sich senkrecht zur Drehachse D erstreckt und auf halber Höhe des Prozessbehältnisses 107 befindet. Die Anzahl der ringförmigen Lagerelemente 15 ist in dieser Ausführungsform nur beispielhaft. Grundsätzlich können es zwei oder mehr als zwei ringförmige Lagerelemente 15 sein. Der Radius der ringförmigen Lagerelemente 15 ist in Abhängigkeit der Außenkontur des Prozessbehältnisses 107 derart gewählt, dass der Abstand zwischen dem Prozessbehältnis 107 und den ringförmigen Lagerelementen 15 möglichst klein ist (Figur 33). Jedes ringförmige Lagerelement 15 umfasst vier entlang der Drehachse D versetzt angeordnete Räder 151 , die untereinander verbunden sein können. Dabei ist der Abstand zwischen zwei benachbarten Rädern 151 eines ringförmigen Lagerelements 15 deutlich kleiner als der Abstand zwischen den zwei ringförmigen Lagerelementen 15 (Figur 34). Die Anzahl der Räder pro ringförmigem Lagerelement 15 kann von vier abweichen. Die ringförmigen Lagerelemente 15 sind drehtest mit dem Prozessbehältnis 107 verbunden. Mindestens eines der Räder 151 pro Prozessbehältnis 107 ist als Zahnrad ausgestaltet. Das Zahnrad kann mit einer Antriebsvorrichtung 14 (mit entsprechenden Komponenten eines Antriebsmotors) zusammen, um das Prozessbehältnis 107 um dessen Drehachse D zu drehen. Die Antriebsvorrichtung 14 ist wie in Figur 35 dargestellt beispielsweise an dem Traggestell 11 angeordnet. Das Prozessbehältnis 107 ist drehbar auf dem Traggestell 1 1 gelagert (Figur 37). Dazu weist das Traggestell 11 Lagerrollen 11 11 auf, die Teil der Lagervorrichtung 11 1 des Traggestells 1 1 sind. Die Lagerrollen 1 11 1 wirken mit den ringförmigen Lagerelementen 15 zusammen.

Figur 38 zeigt eine Vielzahl von Traggestellen 1 1 aus Figur 37 mit jeweils einem Prozessbehältnis 107. Die Traggestelle 11 sind dort nebeneinander und übereinander angeordnet und bilden eine Lagereinheit LE. Die Anordnung der Traggestelle 1 1 ist nur beispielhaft. Figur 38 zeigt zudem zwei Lastenhebegeräte 4 mit jeweils einem Prozessbehältnis 107. Die Lastenhebegeräte 4 werden verwendet, um ein Prozessbehältnis 107 für den Hauptrotte-Prozess an der zugeordneten Lagerstelle der Lagereinheit LE zu platzieren und das Prozessbehältnis 107 am Ende des Hauptrotte- Prozesses wieder aus der Lagerstelle zu entfernen. Zusätzlich kann das Lastenhebegerät 4 mit einer Antriebsvorrichtung ausgestattet sein, die vorgesehen ist, das Prozessbehältnis 107 um dessen Drehachse D zu drehen, während das Prozessbehältnis 107 drehbar auf dem Traggestell 11 gelagert ist. So kann darauf verzichtet werden, jedes Traggestell 11 mit einer Antriebsvorrichtung auszustatten und somit für jedes Prozessbehältnis 107 eine individuelle Antriebsvorrichtung vorzusehen. In einer Ausführungsform ist das Prozessbehältnis 107 nicht drehbar auf dem Traggestell 11 gelagert. Hier dient die Antriebsvorrichtung das Lasten hebegeräts 4 dazu, das Prozessbehältnis 107 zu drehen, während das Prozessbehältnis 107 auf dem Lasten hebegerät 4 oder anderweitig drehbar gelagert ist.

Nicht nur die Antriebsvorrichtung kann zentral für mehrere Prozessbehältnisse 107 vorgesehen sein. Auch kann eine zentrale (Luft)Konditioniereinheit für die Versorgung mehrerer oder aller Prozessbehältnisse mit Luft oder reinem Sauerstoff dienen. Die Luftkonditioniereinheit kann damit individuelle Lüfter für jedes Prozessbehältnis 107 ersetzen. Die (Luft)Konditioniereinheit kann ferner ausgebildet sein, die/den zuzuführende/n Luft / Sauerstoff zu temperieren, so dass zudem auf Heizelemente, die spezifisch für jedes Prozessbehältnis vorzusehen wären, verzichtet werden kann.

Die durch die Steuerungs- und Regelungsvorrichtungen vorzunehmenden Steuerprozesse können in eine Hauptsteuerung und eine Logistiksteuerung unterteilt werden. Dabei betrifft die Hauptsteuerung sämtliche Parameter, die für den erfolgreichen Ablauf des Hauptrotte- Prozesses relevant sind (Temperatur, Feuchtigkeit, Gehalt diverser Gase (wie beispielsweise Sauerstoff, Kohlenstoffdioxid, Methan, Schwefelwasserstoff) im Prozessbehälter 107). Die Logistiksteuerung steuert den Betrieb der Lasten hebegeräte, insbesondere deren Einsatzort und Einsatzzeitpunkt.

Figur 39 zeigt in Bild a) ein leeres Aufnahmeelement 101 eines Prozessbehältnisses 107. Das Prozessbehältnis 107 wird mit einer Schmuckverkleidung 108 versehen und mit dem Substrat 2 und dem organischen Material 5 befüllt (Bild b)). In Bild c) wird das Verschlusselement 102 nebst Schmuckverkleidung 108 auf das Aufnahmeelement 101 gesetzt, beispielsweise für eine Trauerzeremonie. Bild d) zeigt das Prozessbehältnis 107 (Aufnahmeelement 101 und Verschlusselement 102) schließlich (nach der Trauerzeremonie) wieder ohne die Schmuckverkleidung. In Bild e) werden mittels der Schließvorrichtung 109 das Aufnahmeelement 101 und das Verschlusselement 102 fest miteinander verbunden, so dass sie bei Drehung des Prozessbehältnisses 107 sich nicht voneinander lösen oder gegeneinander verschieben können. Das Bild f) zeigt schließlich die bestimmungsgemäße Anordnung der ringförmigen Lagerelemente 15 an dem Prozessbehältnis 107. Nun ist das Prozessbehältnis bestimmungsgemäß für den Schritt des Verwahrens vorbereitet und kann mittels eines Lasten hebegeräts auf dem Traggestell (individuell oder innerhalb einer Lagereinheit LE) gelagert werden. Figur 40 zeigt schließlich beispielhaft Räumlichkeiten 200 zur Durchführung des Verfahrens zur Kompostierung von organischem Material 5. So ist zunächst ein sogenannter Reerdigungsraum 201 vorgesehen, in dem sich hier beispielhaft das individuelle Kompostierungsbehältnis 10 (mit Einhausung 12) zumindest für den Hauptrotte-Prozess befindet. Um das Kompostierungsbehältnis herum ist ausreichend Platz (0,5 m) vorzusehen, damit eine gute Luftzirkulation möglich ist. In diesem Zusammenhang sollte der Reerdigungsraum eine Höhe von mindestens 3,5 m haben. Außerdem ist zur Manipulation (Befestigen des Kompostierungsbehältnisses an/auf dem Traggestell, Drehen des Kompostierungsbehältnisses) Platz von mindestens 3 m vorzusehen. Die Trauerzeremonie kann ebenfalls in dem Reerdigungsraum 201 stattfinden. Dementsprechend sind dort auch Sitzgelegenheiten 201 1 und ein Rednerpult 2012 untergebracht.

Ferner ist ein Aufbereitungsraum 202 vorgesehen, in dem das erste Kompostierungsgemisch, das am Ende des Hauptrotte-Prozesses erhalten wird, aufbereitet wird. Auch die Vorbereitung des Substrats 2 und das Befüllen des Kompostierungsbehältnisses können in dem Aufbereitungsraum 202 erfolgen. In dem Aufbereitungsraum 202 sind dann sämtlich Utensilien für die Vor- und Nachbereitung untergebracht (Sieb 6, Mühle 7, Lastenhebegerät 4, Nachrottebehälter N, Operationsgestell 13, Zwangsmischer Z, Befüllgerät 3). Der Aufbereitungsraum hat vorzugsweise eine Größe von mindestens 25 m 2 und eine Deckenhöhe von mindestens 4 m. Im Aufbereitungsraum sollten Platz und Utensilien für das Auswaschen und die Hygiene der Kompostierungsbehältnisse sein. Der Aufbereitungsraum 202 kann sich unmittelbar an den Reerdigungsraum 201 anschließen.

Für die Ausgestaltung der Vorrichtung 1 wie in den Figuren 28, 29 und 38 dargestellt, ist denkbar, dass der Trauerprozess nicht mehr im Reerdigungsraum 201 stattfindet, sondern in einem gesonderten, der Situation angemessenen Verabschiedungs- oder Trauerraum (beispielsweise an die Gestaltung einer Friedhofskapelle angelehnt). Zu dem Reerdigungsraum 201 haben dann nur Mitarbeiter Zugang.

Ferner kann ein Nachrotte-Raum vorgesehen sein, in dem der Nachrotte-Prozess abläuft, sofern er nicht direkt im Boden einer Grabstelle abläuft. Alternativ kann der Nachrotte- Prozess im Aufbereitungsraum 202 ablaufen. In dem Nachrotte-Raum werden die im Aufbereitungsraum 202 vorbereiteten Nachrottebehälter N bewahrt. Belüftung, Feuchtigkeit und Temperatur im Nachrotte-Raum sollten für die Erfordernisse des Nachrotte-Prozesses geeignet und gegebenenfalls regelbar sein.