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Title:
METHOD AND DEVICE FOR CONFIGURING A PLURALITY OF CONFIGURABLE FUNCTIONS OF A VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/194062
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for configuring a plurality of configurable functions (FU1; FU2; FU3) of a vehicle, comprising the following steps: a) generating a plurality of scenarios (SZ1, SZ2), wherein each scenario (SZ1, SZ2) defines a particular configuration of at least one subset having a plurality of configurable functions (FU1; FU2; FU3) of the vehicle (step S1); b) activating each scenario (SZ1; SZ2) (step S2); and c) upon activation, each scenario (SZ1; SZ2) is set by means of a control device (18) of the vehicle (10) by correspondingly actuating the configurable functions (FU1; FU2; FU3) of the vehicle which are included in each scenario (SZ1; SZ2) (step S3). The invention also relates to a corresponding device for configuring a plurality of configurable functions of a vehicle.

Inventors:
ALPAT ALPER (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/056691
Publication Date:
October 12, 2023
Filing Date:
March 16, 2023
Export Citation:
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Assignee:
AUDI AG (DE)
International Classes:
B60K28/02; B60W50/14; G08B21/06
Foreign References:
US20180178808A12018-06-28
US20190196851A12019-06-27
DE102018127105A12020-04-30
US20170285641A12017-10-05
US20190196851A12019-06-27
DE102015121124A12017-06-08
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE:

1 . Verfahren zum Konfigurieren einer Vielzahl von konfigurierbaren Funktionalitäten (FU1 ; FU2; FU3) eines Fahrzeugs folgende Schritte umfassend: a) Erzeugen einer Vielzahl von Szenarien (SZ1 , SZ2), wobei jedes Szenario (SZ1 ; SZ2) eine bestimmte Konfiguration zumindest einer Teilmenge mit mehreren der konfigurierbaren Funktionalitäten (FU1 ; FU2; FU3) des Fahrzeugs definiert (Schritt S1 ); b) Aktivieren eines jeweiligen Szenarios (SZ1 ; SZ2) (Schritt S2); und c) auf das Aktivieren hin wird durch eine Steuervorrichtung (18) des Fahrzeugs (10) das jeweilige Szenario (SZ1 ; SZ2) durch entsprechende Ansteuerung der vom jeweiligen Szenario (SZ1 ; SZ2) umfassten konfigurierbaren Funktionalitäten (FU1 ; FU2; FU3) des Fahrzeugs eingestellt (Schritt S3).

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt a) jedem Szenario (SZ1 ; SZ2) ein Kennwort zugeordnet wird, wobei in Schritt b) das jeweilige Szenario (SZ1 ; SZ2) durch einen Sprachbefehl aktiviert wird, der zumindest das dem jeweiligen Szenario (SZ1 ; SZ2) zugeordnete Kennwort enthält, wobei Schritt c) ausgeführt wird bei Empfang des Sprachbefehls.

3. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt b) das jeweilige Szenario (SZ1 ; SZ2) automatisch aktiviert wird in Abhängigkeit mindestens einer vorgebbaren Randbedingung.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass als vorgebbare Randbedingung mindestens einer der folgenden Parameter des Benutzers erfasst und durch einen Vergleich gegen einen zuvor erfassten jeweiligen Referenzparameter des Benutzers ausgewertet wird:

Mimik;

- Gestik;

- Müdigkeit;

- Tonfall der Aussprache;

- Fahrverhalten

- Optik

- Haptik. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass von unterschiedlichen Szenarien (SZ1 ; SZ2) unterschiedliche Teilmengen der Vielzahl von konfigurierbaren Funktionalitäten (FU1 ; FU2; FU3) des Fahrzeugs (10) umfasst werden. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Szenarien (SZ1 ; SZ2) benutzerspezifisch einem Benutzerprofil zugeordnet abgespeichert werden. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Benutzerprofil zugeordneten Szenarien (SZ1 ; SZ2) von einem ersten Fahrzeug in ein zweites Fahrzeug übertragen werden, wobei, wenn im zweiten Fahrzeug ein bestimmtes Szenario (SZ1 ; SZ2) nicht vollständig umsetzbar ist, weil eine Teilmenge der von dem bestimmten Szenario (SZ1 ; SZ2) umfassten konfigurierbaren Funktionalitäten (FU1 ; FU2; FU3) im zweiten Fahrzeug nicht vorhanden ist, geprüft wird, ob diese Teilmenge auf Anfrage freigeschalten und/oder geladen werden kann. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass, falls die Prüfung positiv ausfällt, eine entsprechende funktionalitätsspezifische Anzeige auf einer Anzeigevorrichtung zum Freigeben oder Ablehnen durch den Benutzer angezeigt wird.

9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass, falls eine Freigabe erteilt wird, die entsprechende Funktionalität (FU1 ; FU2; FU3) im Fahrzeug (10) freigeschaltet oder geladen wird, wobei die freigeschaltete oder geladene Funktionalität (FU1 ; FU2; FU3) über eine Benutzerschnittstelle des Fahrzeugs konfiguriert wird und anschließend zu dem entsprechenden Szenario (SZ1 ; SZ2) im Benutzerprofil gespeichert wird.

10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb eines Szenarios (SZ1 ; SZ2) die Konfiguration mindestens einer ersten Funktionalität (FU1 ; FU2; FU3) mit der Konfiguration mindestens einer zweiten Funktionalität (FU1 ; FU2; FU3) gekoppelt wird, so dass bei einem Modifizieren der Konfiguration der ersten Funktionalität (FU1 ; FU2; FU3) automatisch die Konfiguration der zweiten Funktionalität (FU1 ; FU2; FU3) in vorgebbarer Weise modifiziert wird.

11 . Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Umgebungsparameter ermittelt wird, wobei die Konfiguration mindestens einer Funktionalität (FU1 ; FU2; FU3) eines aktivierten Szenarios (SZ1 ; SZ2) in Abhängigkeit des mindestens einen Umgebungsparameters modifiziert wird.

12. Vorrichtung zum Konfigurieren einer Vielzahl von konfigurierbaren Funktionalitäten (FU1 ; FU2; FU3) eines Fahrzeugs (10) mit Mitteln zum Durchführen eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche.

13. Kraftfahrzeug (10) mit einer Vorrichtung nach Anspruch 12.

Description:
Verfahren und Vorrichtung zum Konfigurieren einer Vielzahl von konfigurierbaren Funktionalitäten eines Fahrzeugs

BESCHREIBUNG:

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Konfigurieren einer Vielzahl von konfigurierbaren Funktionalitäten eines Fahrzeugs. Sie betrifft überdies eine entsprechende Vorrichtung zum Konfigurieren einer Vielzahl von konfigurierbaren Funktionalitäten eines Fahrzeugs, wobei die Vorrichtung Mittel aufweist zum Durchführen eines derartigen Verfahrens. Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung ein Kraftfahrzeug mit einer derartigen Vorrichtung.

In diesem Zusammenhang ist aus der US 2017/0285641 A1 ein System zur Einstellung von Fahrzeugfunktionen basierend auf kontextgesteuerten Nutzungsmodi bekannt. Die Nutzungsmodi werden mittels maschinellen Lernens auf stimmungs- und/oder fahrzielspezifische Präferenzen eines Fahrers abgestimmt und sind durch den Fahrer konfigurierbar.

Aus der US 2019/0196851 A1 ist ein System zur Konfiguration von Fahrzeugfunktionen eines Fahrzeugs für einen Nutzer bekannt. Dabei wird der Nutzer bezüglich präferierter Einstellungen und Interaktionen mit den Fahrzeugfunktionen kontinuierlich analysiert und mittels eines automatisierten Lernprozesses wird ein Profil erstellt, das auf weitere Fahrzeuge übertragbar ist, wobei in Abhängigkeit einer Stimmung des Nutzers unterschiedliche Interaktionsmodi aktivierbar sind.

Aus der DE 10 2015 121 124 A1 ist ein Verfahren zum Aktivieren eines für einen Fahrer eines Kraftfahrzeugs geeigneten Entspannungsmodus bekannt. Der Entspannungsmodus wird bei einer Detektion einer entsprechenden Stimmung des Fahrers automatisch über eine erlernte Einstellung von personalisierten Fahrzeugparametern bezüglich Musik, Sitzposition, Beleuchtung, Duft oder dergleichen realisiert und ist auf weitere Kraftfahrzeuge übertragbar.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein eingangs genanntes Verfahren sowie eine eingangs genannte Vorrichtung zum Konfigurieren einer Vielzahl von konfigurierbaren Funktionalitäten eines Fahrzeugs für eine möglichst komfortable Nutzung durch einen Benutzer bereitzustellen.

Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche.

Die Szenarien können dabei von einem Benutzer manuell angelegt werden, können jedoch auch aus einem Benutzerverhalten abgeleitet werden. Bei der manuellen Anlage kann der Benutzer selbst entscheiden, welche konfigurierbaren Funktionalitäten von einem jeweiligen Szenario umfasst sein sollen. Bei der automatischen Anlage kann vorgesehen sein, dass ein Benutzer nachträglich Modifikationen an den dem Szenario zugeordneten konfigurierbaren Funktionalitäten vornehmen kann.

Eine besonders bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass in Schritt a) jedem Szenario ein Kennwort zugeordnet wird, wobei in Schritt b) das jeweilige Szenario durch einen Sprachbefehl aktiviert wird, der zumindest das dem jeweiligen Szenario zugeordnete Kennwort enthält, wobei Schritt c) ausgeführt wird bei Empfang des Sprachbefehls. Auf diese Weise kann ein Benutzer ein Szenario aktiv aktivieren, beispielsweise in Situationen, in denen bisher ein jeweiliges Szenario noch nicht aktiviert worden war, oder wenn er anstelle eines Szenarios, das er gewöhnlich in einer bestimmten Situation wählt, nunmehr ein anderes Szenario aktiviert haben will. In einer alternativen Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass in Schritt b) das jeweilige Szenario automatisch aktiviert wird in Abhängigkeit mindestens einer vorgebbaren Randbedingung. Aufgrund der automatischen Aktivierung in Abhängigkeit vorgebbarer Randbedingungen können Szenarien aktiviert werden, ohne dass es dem Benutzer bewusst wäre, dass ein bestimmtes Szenario in der momentanen Situation für ihn mit Vorteilen verbunden wäre, beispielsweise zur Stressbewältigung.

In diesem Zusammenhang kann als vorgebbare Randbedingung mindestens einer der folgenden Parameter des Benutzers erfasst und durch einen Vergleich gegen einen zuvor erfassten jeweiligen Referenzparameter des Benutzers ausgewertet werden: Mimik, Gestik, Müdigkeit, Tonfall der Aussprache, Fahrverhalten, Optik und Haptik. Aus der Mimik kann auf einfache Weise darauf geschlossen werden, dass ein Fahrer angespannt, nervös oder gestresst ist, beispielsweise durch zusammengekniffene Augen, einer bestimmten Mundstellung und dergleichen. Ebenso kann dies geschlossen werden aus der Gestik, beispielsweise durch Klopfen mit einem Finger auf das Lenkrad oder das Armaturenbrett, oder durch hektische Handbewegungen. Weiterhin kann auf seinen Gemütszustand geschlossen werden, indem ein für die Müdigkeit spezifischer Parameter ausgewertet wird, beispielsweise die Dauer eines Wimpernschlags, der Öffnungswinkel eines Auges und dergleichen. Auch aus dem Tonfall der Aussprache kann beispielsweise auf einen gestressten Zustand des Fahrers geschlossen werden, ebenso aus seinem Fahrverhalten. Mimik, Gestik und Müdigkeit werden bevorzugt durch die Bewertung von Bildern erfasst, die mittels Innenraumkameras aufgezeichnet wurden. Der Tonfall, insbesondere Lautstärke und Redefluss, der Aussprache kann unter Verwendung eines Innenraummikrofons erfasst werden. Das Fahrverhalten kann bevorzugt durch Erfassung des Lenkwinkels sowie dessen erster Ableitung nach der Zeit erfasst werden. Überdies kommen hierfür auch die Auswertung von Spurverlassenswarnungen, ein Betätigungswinkel des Gaspedals und/oder des Bremspedals sowie die ersten Ableitungen nach der Zeit davon in Betracht. Im Rahmen der Optik kann eine optische Erfassung der Pupillen, beispielsweise unter Verwendung einer AR-Brille, die Erfassung einer Hand, beispielsweise über einen Leap Motion Controller, ausgewertet werden. In Zusammenhang mit der Haptik kann über eine Druckerkennung am Lenkrad erfasst werden, dass das Lenkrad fester gehalten wird, wie dies bei aufgeregtem Fahren üblicherweise der Fall ist. Über einen Feuchte- und/oder Temperatursensor am Lenkrad können schwitzige Hände erfasst werden, was ebenfalls auf einen aufgeregten Gemütszustand des Fahrers hinweist. Durch den Temperatursensor kann ausgeschlossen werden, dass die Ursache für die schwitzigen Hände in einer zu hohen Innenraumtemperatur begründet liegt.

In Abhängigkeit davon können maßgeschneiderte Szenarien aktiviert werden, die, je nach Ausgangslage, beruhigend auf den Fahrer einwirken oder ihn wacher machen. Beispielsweise kann die Farbe des Ambientelichts gewechselt werden, es kann Entspannungsmusik oder wach machende Musik abgespielt werden. Der Fahrersitz kann in eine angenehmere Position gebracht werden oder in eine aufrechte Position, mittels der Klimaanlage kann ein bestimmter Sprühduft abgegeben werden, das Fahrwerk kann in einen Komfortmodus oder einen Sportmodus geschaltet werden und dergleichen.

Das Erzeugen oder Erstellen der Vielzahl von Szenarien kann beim aktiven Anlegen beispielsweise durch ein angebundenes mobiles Endgerät oder durch eine Benutzerschnittstelle des Fahrzeugs erfolgen. Ebenso können die Szenarien auf diesem Weg nach Belieben konfiguriert werden.

Unterschiedliche Szenarien können unterschiedliche Teilmengen der Vielzahl von konfigurierbaren Funktionalitäten des Fahrzeugs umfassen. Damit wird insbesondere die manuelle Erzeugung von Szenarien vereinfacht, da sich ein Benutzer auf die Funktionalitäten konzentrieren kann, die für ihn hinsichtlich des jeweiligen Szenarios wesentlich sind.

Bevorzugt werden die Szenarien benutzerspezifisch einem Benutzerprofil zugeordnet abgespeichert, bevorzugt in einem Speicher des Fahrzeugs. Damit können unterschiedlichen Nutzern eines Fahrzeugs ihre eigenen Szenarien bereitgestellt werden.

Eine bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die dem Benutzerprofil zugeordneten Szenarien von einem ersten Fahrzeug in ein zweites Fahrzeug übertragen werden, wobei, wenn im zweiten Fahrzeug ein bestimmtes Szenario nicht vollständig umsetzbar ist, weil eine Teilmenge der von dem bestimmten Szenario umfassten konfigurierbaren Funktionalitäten im zweiten Fahrzeug nicht vorhanden ist, geprüft wird, ob diese Teilmenge auf Anfrage freigeschalten und/oder geladen werden kann. Dabei handelt es sich insbesondere um Funktionalitäten, die per Software freigeschalten und/oder geladen werden können, das heißt die Hardware ist bereits im Fahrzeug vorhanden, der Betrieb der Hardware kann je nach Freischaltung oder Laden bestimmter Software modifiziert werden. So können bestimmte Merkmale der Hardware beispielsweise nachträglich durch Zahlung eines dafür vorgesehenen Betrags freigeschalten oder geladen werden. Beispielsweise kann hier eine bestimmte Entspannungsmusik geladen und über die Musikanlage des Fahrzeugs wiedergegeben werden. Weiterhin kann das Spektrum der von einem Ambientelicht abgebbaren Farben erweitert werden, und dergleichen.

In diesem Zusammenhang kann, falls die Prüfung positiv ausfällt, eine entsprechende funktionalitätsspezifische Anzeige auf einer Anzeigevorrichtung zum Freigeben oder Ablehnen durch den Benutzer angezeigt werden. Auf diese Weise kann der Benutzer selbst bestimmen, ob die zur vollständigen Umsetzung eines bestimmten Szenarios benötigten Maßnahmen vorgenommen werden sollen oder nicht.

Falls eine Freigabe erteilt wird, wird die entsprechende Funktionalität im Fahrzeug freigeschaltet oder geladen, wobei die freigeschaltete oder geladene Funktionalität über eine Benutzerschnittstelle des Fahrzeugs konfiguriert wird und anschließend zu dem entsprechenden Szenario im Benutzerprofil gespeichert wird. In diesem Zusammenhang kann über die Benutzerschnittstelle eine Eingabe des Benutzers zur Konfiguration der entsprechenden Funktionalität erfolgen.

Bei der Erzeugung oder Erstellung eines Szenarios, insbesondere bei der manuellen Erstellungsvariante, ist es besonders vorteilhaft, wenn innerhalb eines Szenarios die Konfiguration mindestens einer ersten Funktionalität mit der Konfiguration mindestens einer zweiten Funktionalität gekoppelt wird, sodass bei einem Modifizieren der Konfiguration der ersten Funktionalität automatisch die Konfiguration der zweiten Funktionalität in vorgebbarer Weise modifiziert wird. Wird beispielsweise für die musikalische Untermalung vom Benutzer Entspannungsmusik gewählt, so wird automatisch die Ambientebeleuchtung auf Grün gestellt. Eine grüne Beleuchtung trägt anerkanntermaßen zum Entspannen einer Person bei. Wird umgekehrt eine aggressive Musik gewählt, beispielsweise um bei langen eintönigen Strecken und vorgerückter Uhrzeit einen Fahrer am Einschlafen zu hindern, so kann gleichzeitig die Ambientebeleuchtung auf Rot gesetzt werden. Die Einstellung anderer Funktionalitäten lässt sich in vergleichbarer Weise kombinieren. Damit lassen sich Szenarien für einen Benutzer besonders komfortabel erstellen, insbesondere auch dann, wenn er sich beispielsweise der Wirkungen von unterschiedlichen Farben der Ambientebeleuchtung auf seine Stimmung gar nicht bewusst ist.

Es hat sich weiterhin als vorteilhaft herausgestellt, dass mindestens ein Umgebungsparameter ermittelt wird, wobei die Konfiguration mindestens einer Funktionalität eines aktivierten Szenarios in Abhängigkeit des mindestens einen Umgebungsparameters modifiziert wird. Beispielsweise kann bei Regen die Klimaanlage einen anderen Sprühduft abgeben als bei Sonnenschein. Wie allgemein bekannt ist, riecht die Natur unterschiedlich bei Regen oder Sonnenschein, bei Frühjahr oder Sommer, sodass dieser Effekt erfasst und zur Intensivierung eines aktivierten Szenarios genutzt werden kann. Beispielsweise kann auch das Intervall eines Scheibenwischers, eine Gaspedalkennlinie, das Ansprechverhalten einer Lenkung in Abhängigkeit von Umgebungsbedingungen modifiziert werden, um einen Grundtenor eines aktivierten Szenarios zu unterstützen. Beispielsweise kann bei Regen und einem aktivierten Szenario „Relax“ oder „Entspannungsmodus“ die Gaspedalkennlinie flacher gestellt werden oder eine Lenkung weniger direkt, sodass durch diese Einstellung von Funktionalitäten in Abhängigkeit von erfassten Umgebungsbedingungen ein aktiviertes Szenario hinsichtlich seiner Wirkung auf den Benutzer unterstützt, insbesondere intensiviert, wird.

Weitere vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Zu der Erfindung gehören auch Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die Merkmale aufweisen, wie sie bereits im Zusammenhang mit den Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben worden sind. Dies gilt in entsprechender Weise hinsichtlich Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs. Aus diesem Grund sind die entsprechenden Weiterbildungen hier nicht noch einmal beschrieben.

Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug ist bevorzugt als Kraftwagen, insbesondere als Personenkraftwagen oder Lastkraftwagen, oder als Personenbus oder Motorrad ausgestaltet.

Die Erfindung umfasst auch die Kombinationen der Merkmale der beschriebenen Ausführungsformen. Die Erfindung umfasst also auch Realisierungen, die jeweils eine Kombination der Merkmale mehrerer der beschriebenen Ausführungsformen aufweisen, sofern die Ausführungsformen nicht als sich gegenseitig ausschließend beschrieben wurden.

Im Folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 einen Signalflussgraphen für ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens; Fig. 2 in schematischer Darstellung ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug, in dem eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens umgesetzt ist; und

Fig. 3 eine schematische Darstellung zur Erläuterung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.

Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden. Daher soll die Offenbarung auch andere als die dargestellten Kombinationen der Merkmale der Ausführungsformen umfassen. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.

In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen jeweils funktionsgleiche Elemente.

Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung einen Signalflussgraphen für ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Konfigurieren einer Vielzahl von konfigurierbaren Funktionalitäten eines Fahrzeugs. Dabei wird in Schritt S1 eine Vielzahl von Szenarien erzeugt, wobei jedes Szenario eine bestimmte Konfiguration zumindest einer Teilmenge mit mehreren der konfigurierbaren Funktionalitäten des Fahrzeugs definiert. Konfigurierbare Funktionalitäten des Fahrzeugs können sein insbesondere das Ambientelicht hinsichtlich Lichtstärke und Farbe, Musikwiedergabevorrichtung hinsichtlich Lautstärke und Art der abgespielten Musik, Gaspedal hinsichtlich der Gaspedalkennlinie, Bremspedal hinsichtlich der Bremspedalkennlinie, Klimaanlage hinsichtlich Lüftungsstärke, Temperatur und abgegebenem Sprühduft, Fahrzeugdynamikprogramm, insbesondere Komfortmodus oder Sportmodus, Sitzstellung, Scheibenwischanlage hinsichtlich des eingestellten Intervalls, Lenkung hinsichtlich Direktheit, Displays hinsichtlich angezeigter Videos im Falle zumindest teilautonomen Fahrens, Sitz, wobei hier beispielsweise über eine Massagefunktion Musikimpulse, insbesondere der Bass eines Musikstücks, in angenehmer, taktiler Weise auf den Benutzer übertragen wird, Scheiben, wobei hier eine Abschattung, insbesondere ein sogenanntes Cocooning, vorgenommen werden kann,.

Im Schritt S2 wird ein jeweiliges Szenario aktiviert. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass in Schritt S1 jedem Szenario ein Kennwort zugeordnet wird, wobei in Schritt S2 das jeweilige Szenario durch einen Sprachbefehl aktiviert wird, der zumindest das dem jeweiligen Szenario zugeordnete Kennwort enthält. Alternativ kann in Schritt S2 das jeweilige Szenario automatisch aktiviert werden in Abhängigkeit mindestens einer vorgebbaren Randbedingung. Als vorgebbare Randbedingung kann mindestens einer der folgenden Parameter des Benutzers erfasst und durch einen Vergleich gegen einen zuvor erfassten jeweiligen Referenzparameter des Benutzers ausgewertet werden: Mimik, Gestik, Müdigkeit, Tonfall der Aussprache, Fahrverhalten.

Im Schritt S3 schließlich wird auf das Aktivieren hin durch eine Steuervorrichtung des Fahrzeugs das jeweilige Szenario durch entsprechende Ansteuerung der vom jeweiligen Szenario umfassten konfigurierbaren Funktionalitäten des Fahrzeugs eingestellt.

Fig. 2 zeigt in schematischer Darstellung ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug 10, in dem das erfindungsgemäße Verfahren umgesetzt ist. Das Kraftfahrzeug 10 umfasst ein Mikrofon 12, um verbale Äußerungen eines Benutzers 14 zu erfassen und hinsichtlich des Tonfalls gegen einen zuvor erfassten Referenztonfall des Benutzers, der in einem ausgeglichenen Gemütszustand, das heißt einem Normalzustand, des Benutzers erfasst wurde, zu vergleichen. In entsprechender Weise umfasst das Fahrzeug eine Kamera 16, um die Parameter Mimik, Gestik, Müdigkeit des Benutzers 14 zu erfassen, um auch diese mit entsprechenden Referenzparametern des Benutzers 14 zu vergleichen, die in einem ausgeglichenen Gemütszustand des Fahrers aufgezeichnet beziehungsweise erfasst wurden.

Die Steuervorrichtung ist mit 18 bezeichnet und ausgelegt, wie erwähnt, in Abhängigkeit eines aktivierten Szenarios zumindest eine Teilmenge von konfigurierbaren Funktionalitäten des Fahrzeugs 10 entsprechend anzusteuern. Beispielhaft sind für konfigurierbare Funktionalitäten des Fahrzeugs 10 dargestellt eine Musikanlage 20, eine Klimaanlage 22, ein Ambientelicht 24 sowie ein Gaspedal 26.

Fig. 3 zeigt beispielhaft Szenarien SZ1 sowie SZ2, die zu einem Benutzerprofil B1 abgespeichert sind. Während im Szenario SZ1 die konfigurierbaren Funktionalitäten FU1 , FU2 sowie FU3 konfiguriert werden, ist vom Szenario SZ2 lediglich eine Konfiguration der Funktionalitäten FU1 und FU2 umfasst.