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Title:
METHOD AND DEVICE FOR CONTROLLING A CIRCUIT BREAKER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/128882
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention discloses a method for controlling a circuit breaker (19) to protect said circuit breaker against thermal overload, and a device suitable for carrying out the method. According to the method, a temperature benchmark (T) of the circuit breaker (19) is determined, a rise in temperature (ΔT) during a loading phase (B) of the circuit breaker (19) is determined using the chronological change of the temperature benchmark (T), and the power dissipation of the circuit breaker (19) is limited in such a manner that the rise in temperature (ΔT) does not exceed a prespecified boundary value (ΔTmax). The device has a control unit (4) designed with respect to circuitry and/or programming for carrying out the method.

Inventors:
KUSCHNAREW CHRISTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2008/054170
Publication Date:
October 30, 2008
Filing Date:
April 07, 2008
Export Citation:
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Assignee:
CONTINENTAL AUTOMOTIVE GMBH (DE)
KUSCHNAREW CHRISTIAN (DE)
International Classes:
H02M1/32; H02M7/00
Foreign References:
US20050204761A12005-09-22
EP1477386A22004-11-17
US5936820A1999-08-10
JP2003134839A2003-05-09
Attorney, Agent or Firm:
CONTINENTAL AUTOMOTIVE GMBH (München, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Verfahren zur Ansteuerung einer Leistungsschaltereinheit

(19), - bei dem eine Temperaturrichtgröße (T) der Leistungsschaltereinheit (19) erhoben wird, bei dem anhand des zeitlichen Verlaufs der Temperaturrichtgröße (T) ein Temperaturhub (δT) während einer Belastungsphase (B) der Leistungsschaltereinheit (19) bestimmt wird, und bei dem die Verlustleistung der Leistungsschaltereinheit (19) derart limitiert wird, dass der Temperaturhub (δT) einen vorgegebenen Grenzwert (δT max ) nicht überschreitet .

2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der Grenzwert (δT max ) als Konstante vorgegeben ist.

3. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem eine dem Temperatur- hub (δT) zugeordnete Bezugstemperatur (T B ) ermittelt wird, und bei dem der Grenzwert (δT max ) als Funktion der Bezugstemperatur (T B ) vorgegeben ist.

4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 3, bei dem die Anzahl von Lastzyklen (Z) der Leistungsschaltereinheit (19) während einer vorgegebenen Zeitspanne erfasst wird, und bei dem der Grenzwert (δT max ) als Funktion der erfassten Anzahl vorgeben ist.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem die Verlustleistung der Leistungsschaltereinheit (19) durch Limitierung einer Schaltfrequenz (f max ) und/oder eines durch die Leistungsschaltereinheit (19) fließenden Stroms (Im a x) und/oder einer anliegenden Spannung (U z ) limitiert wird.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem die Temperaturrichtgröße (T) anhand eines thermischen Modells (24) berechnet wird.

7. Verfahren nach Anspruch 6, bei dem anhand des thermischen Models (24) ein zukünftiger zeitlicher Verlauf der Temperaturrichtgröße (T) prognostiziert wird, wobei der Temperaturhub (δT) unter Heranziehung des zukünftigen zeitlichen Verlaufs der Temperaturrichtgröße (T) berech- net wird.

8. Steuervorrichtung zur Ansteuerung einer Leistungsschaltereinheit (19), mit einer zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7 ausgebil- deten Steuereinheit (4).

9. Elektrischer Antrieb mit einem Elektromotor (1), mit einem mindestens eine Leistungsschaltereinheit (19) umfassenden Umrichter (3) sowie mit einer Steuervorrichtung gemäß Anspruch 8.

Description:

Beschreibung

Verfahren und Vorrichtung zur Ansteuerung einer Leistungsschaltereinheit

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Ansteuerung einer Leistungsschaltereinheit sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

Als Leistungsschalter wird allgemein eine Vorrichtung zum

Schalten vergleichsweise starker elektrischer Ströme, insbesondere in einem Spannungsbereich bis etwa IkV, bezeichnet. Ein solcher Leistungsschalter ist insbesondere in Form eines elektronischen Halbleiterbauteils, z.B. als IGBT oder MOS- FET, ausgebildet, und wird zum Beispiel im Rahmen einer so genannten Umrichterschaltung zur elektrischen Versorgung eines Elektromotors eingesetzt. In dieser Anwendung ist jedem Leistungsschalter eine so genannte Freilaufdiode parallelgeschaltet .

In der Praxis sind häufig ein oder mehrere Leistungsschalter zusammen mit den zugehörigen Freilaufdioden in einem gemeinsamen Bauteil bzw. Modul (insbesondere DCB-Modul) aufgebaut. Ein solches Bauteil, das einen oder mehrere Leistungsschal- ter, optional zusammen mit einer oder mehreren Freilaufdioden umfasst, ist im Rahmen dieser Anmeldung als Leistungsschaltereinheit bezeichnet. Im Betrieb wird eine solche Leistungsschaltereinheit infolge elektrischer Verluste durch die fließenden Ströme stark erhitzt und somit thermisch belastet. Diese thermische Belastung beeinflusst maßgeblich die Lebensdauer der Leistungsschaltereinheit.

Um einen vorzeitigen Ausfall einer Leistungsschaltereinheit zu verhindern, wird üblicherweise im Betrieb einer solchen Einheit eine für die thermische Belastung dieser Einheit charakteristische Temperaturrichtgröße erfasst. Die Leistungsschaltereinheit wird hierbei hinsichtlich ihrer Verlustleis-

tung abgeregelt, wenn die Temperaturmessgröße einen vorgegebenen Schwellwert überschreitet.

Als Temperaturrichtgröße wird hierbei teilweise eine gemes- sene Temperatur herangezogen. Alternativ hierzu wird die Temperaturrichtgröße anhand eines thermischen Modells der Leistungsschaltereinheit berechnet.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Ansteuerung einer Leistungsschaltereinheit anzugeben, mit dem sich eine lebensdauerschädigende thermische Belastung der Leistungsschaltereinheit besonders effektiv minimieren lässt bzw. mit dem sich die Belastung der Leistungsschaltereinheit präzise derart einstellen lässt, dass eine geforderte Lebens- dauer der Leistungsschaltereinheit erreicht wird. Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, eine zur Verfahrensdurchführung geeignete Vorrichtung anzugeben.

Die Aufgabe wird bezüglich des Verfahrens erfindungsgemäß ge- löst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Danach ist vorgesehen, im Betrieb der Leistungsschaltereinheit eine für die Temperatur der Leistungsschaltereinheit charakteristische Temperaturrichtgröße zu erheben. Anhand des zeitlichen Verlaufs der Temperaturrichtgröße wird verfahrensgemäß ein Tem- peraturhub während einer Belastungsphase der Leistungsschaltereinheit bestimmt. Verfahrensgemäß wird weiterhin die Verlustleistung der Leistungsschaltereinheit derart limitiert, dass der Temperaturhub einen vorgegebenen Grenzwert nicht ü- berschreitet .

Als Belastungsphase wird eine insbesondere etwa in der Größenordnung einer oder mehrerer Sekunden liegenden Zeitspanne bezeichnet, während der die Leistungsschaltereinheit sich aufgrund einer Stromaufnahme erhitzt. Eine solche Belastungs- phase liegt beispielsweise bei einer Beschleunigung eines E- lektromotors vor. Als Temperaturhub wird dabei die Differenz des Betrags der Temperaturrichtgröße vor und nach der Belastungsphase bezeichnet. Bei einer zyklischen Be- und Ent-

lastung der Leistungsschalter - wie sie insbesondere im Betrieb eines Elektromotors häufig auftritt - oszilliert die Temperatur der Leistungsschaltereinheit synchron mit dem Lastzyklus, d.h. dem Wechsel der Be- und Entlastungsphasen. Der Temperaturhub ist hierbei insbesondere durch die Amplitude der Temperaturoszillation gegeben.

Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die Lebensdauer einer Leistungsschaltereinheit nicht nur von den im Be- trieb auftretenden Spitzen-Temperaturen abhangt, sondern in entscheidender Weise auch von dem im Betrieb auftretenden Temperaturunterschieden, mithin also von dem wahrend einer Belastungsphase auftretenden Temperaturhub. So hat sich beispielsweise herausgestellt, dass eine herkömmliche Leis- tungsschaltereinheit bei einem Temperaturhub von 40 K und einer maximalen Junction-Temperatur von 150 0 C ca. eine Million Lastyklen übersteht, wohingegen bei gleicher maximaler Junction-Temperatur, aber einem Temperaturhub von 60 K nur noch ca. 150.000 thermische Zyklen möglich sind. Dabei hat sich weiterhin herausgestellt, dass relativ wenige thermische Zyklen mit hohem Temperaturhub besonders stark zur Alterung der Leistungsschaltereinheit beitragen. Dieser Effekt verstärkt sich zunehmend, je hoher die maximale Junction-Temperatur ist .

Indem erfindungsgemaß der Temperaturhub bei der Ansteuerung der Leistungsschaltereinheit berücksichtigt wird, kann auf einfach zu realisierende Weise - insbesondere ohne aufwandige konstruktive Maßnahmen - die Belastung der Leistungsschalter- einheit besonders effektiv dahingehend minimiert werden, dass eine Uberbelastung der Leistungsschaltereinheit, die zu einer übermäßigen Verkürzung der Lebensdauer fuhren wurde, sicher vermieden wird. Die Belastung der Leistungsschaltereinheit kann also mit anderen Worten dahingehend optimiert werden, dass eine geforderte Lebensdauer der Leistungsschaltereinheit sicher erreicht wird.

In einer besonders einfachen Ausführung des Verfahrens ist der Grenzwert des Temperaturhubs als Konstante vorgegeben. In einer verfeinerten Variante des Verfahrens, die eine präzisere Belastungsregelung ermöglicht, ist der Grenzwert als Funk- tion einer mit dem Temperaturhub korrelierten Bezugstemperatur vorgegeben. Als Bezugstemperatur wird hier wahlweise die untere oder obere Grenztemperatur des Temperaturhubs, ein Temperaturmittelwert des Temperaturhubs, eine zeitlich mit dem Temperaturhub korrelierte Kühlkörpertemperatur oder der- gleichen herangezogen.

Zusätzlich oder alternativ hierzu ist die Grenztemperatur vorzugsweise in Abhängigkeit weiterer Parameter, die vom Nutzungsverhalten der Leistungsschaltereinheit abhängen, vorge- geben. Als Parameter wird hierbei insbesondere die Anzahl von Lastzyklen der Leistungsschaltereinheit während einer vorgegebenen Zeitspanne erfasst und berücksichtigt.

Die verfahrensgemäße Limitierung der Verlustleistung wird insbesondere durch Einstellung einer maximalen Schaltfrequenz, mit welcher die Leistungsschaltereinheit angesteuert wird, eines Maximalwerts für den durch die Leistungsschaltereinheit fließenden Stroms und/oder durch Steuerung einer an der Leistungsschaltereinheit anliegenden Spannung er- reicht. Bei einer in einer Umrichterschaltung eingesetzten Leistungsschaltereinheit ist diese Spannung insbesondere durch die Zwischenkreisspannung gegeben.

Bei der verfahrensgemäß erhobenen Temperaturrichtgröße han- delt es sich optional um eine gemessene Temperatur der Leistungsschaltereinheit. Bevorzugt wird die Temperaturrichtgröße aber anhand eines thermischen Modells der Leistungsschaltereinheit berechnet. Dies ermöglicht insbesondere die Berücksichtigung einer für die thermische Belastung besonders aussagekräftigen Temperatur im Inneren der Leistungsschaltereinheit, insbesondere der sogenannten Junction-Temperatur des Halbleiterübergangs. Diese Temperatur ist aus konstruktiven Gründen messtechnisch nicht direkt zugänglich.

In einer bevorzugten Variante des Verfahrens beschrankt sich die Berechnung der Temperaturrichtgroße nicht auf die Bestimmung der aktuellen, d.h. zum Berechnungszeitpunkt herr- sehenden Temperatur der Leistungsschaltereinheit. Vielmehr wird anhand des thermischen Modells ein zukunftiger zeitlicher Verlauf der Temperaturrichtgroße prognostiziert, und der Temperaturhub unter Heranziehung dieses zukunftigen zeitlichen Verlaufs der Temperaturrichtgroße vorausberechnet. Hier- durch kann bereits bei drohender Uberbelastung die Verlustleistung der Leistungsschaltereinheit abgeregelt werden.

Bezuglich einer Steuervorrichtung zur Durchfuhrung des vorstehend beschriebenen Verfahrens wird die Aufgabe erfindungs- gemäß gelost durch die Merkmale des Anspruchs 8. Danach um- fasst die Steuervorrichtung eine insbesondere als Microcontroller oder integrierter Schaltkreis ausgebildete Steuereinheit, die schaltungstechnisch und/oder durch entsprechende Software programmtechnisch zur Durchfuhrung des vorstehend beschriebenen Verfahrens ausgebildet ist. Die Steuereinheit ist hierbei bevorzugt Teil eines elektrischen Antriebs, der einen Elektromotor und einen diesen kommutierenden Umrichter umfasst, wobei der Umrichter mindestens eine Leistungsschaltereinheit im oben genannten Sinne aufweist. Die Steuervor- richtung ist hierbei bevorzugt in die Steuer- und Regelungskomponenten des Antriebs integriert.

Nachfolgend wird ein Ausfuhrungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung naher erläutert. Darin zeigen:

FIG 1 in schematischer Darstellung einen elektrischen Antrieb mit einem Elektromotor, mit einem mehrere Leistungsschaltereinheiten umfassenden Umrichter, sowie mit einer Steuereinheit zur Ansteuerung der Leistungsschaltereinheiten,

FIG 2 in einem schematischen zeitlichen Diagramm den Verlauf einer für die Temperatur einer der Leistungs-

Schaltereinheiten charakteristischen Temperaturrichtgröße,

FIG 3 in einem Blockschaltbild ein von der Steuereinheit durchgeführtes Verfahren zur Ansteuerung der Leis- tungsschaltereinheiten, und

FIG 4 in einem elektrischen Ersatzschaltbild ein im Rahmen des Verfahrens verwendetes thermisches Modell zur Berechnung der Temperaturrichtgröße.

Einander entsprechende Teile, Größen und Strukturen sind in allen Figuren stets mit gleichen Bezugszeichen versehen.

FIG 1 zeigt grob schematisch einen elektrischen Antrieb mit einem (Elektro-) Motor 1 sowie mit einer Steuereinrichtung 2 zur Versorgung des Motors 1 mit einem Antriebsstrom, die einen Umrichter 3 sowie eine Steuereinheit 4 zur Ansteuerung des Umrichters 3 umfasst.

Der Motor 1 umfasst einen (in der Darstellung lediglich sche- matisch angedeuteten) Ständer 5, der mit einer Drehfeldwicklung 6 bewickelt ist. Die Drehfeldwicklung 6 umfasst drei Wicklungsstränge, nachfolgend als Motorphasen Ll, L2 und L3 bezeichnet, die in einem Sternpunkt 7 zusammengeschlossen sind. Jede Motorphase L1,L2,L3 ist hinsichtlich ihrer physi- kaiischen Eigenschaften gekennzeichnet durch eine Induktivität L L i,L L 2,L L3 , einen ohmschen Widerstand R L I,RL2,RL3 sowie eine induzierte Spannung U L i,U L 2,U L 3. Die Induktivitäten L L i, L L2 ,L L3 , Widerstände R L I,RL2,RL3 und Spannungen U L i,U L 2,U L 3 sind in FIG 1 in Form eines elektrischen Ersatzschaltbildes eingetragen.

Der Umrichter 3 umfasst einen elektrischen Zwischenkreis 10 mit einer Hochpotentialseite 11 und einer Niederpotentialseite 12, zwischen denen im Betrieb des Motors 1 eine Zwi- schenkreisspannung U z angelegt ist.

In den Zwischenkreis 10 sind drei Halbbrücken 13a, 13b, 13c zur Speisung jeweils einer Motorphase L1,L2,L3 parallelgeschaltet. Jede Halbbrücke 13a, 13b, 13c umfasst einen Phasenan-

Schluss 14a, 14b, 14c, an dem die zugehörige Motorphase Ll, L2, L3 angeschlossen ist. So ist die Motorphase Ll an dem Phasen- anschluss 14a der Halbbrücke 13a, die Motorphase L2 an dem Phasenanschluss 14b der Halbbrücke 13b und die Motorphase L3 an dem Phasenanschluss 14c der Halbbrücke 13c angeschlossen.

Zwischen dem jeweiligen Phasenanschluss 14a, 14b, 14c und der Hochpotentialseite 11 des Zwischenkreises 10 umfasst jede Halbbrücke 13a, 13b, 13c einen hochpotentialseitigen Leistungs- Schalter 15a, 15b, 15c, insbesondere in Form eines IGBT. Jedem dieser Leistungsschalter 15a, 15b, 15c ist jeweils eine Freilaufdiode 16a, 16b, 16c parallelgeschaltet.

Zwischen den Motoranschluss 14a, 14b, 14c und die Niederpoten- tialseite 12 des Zwischenkreises 10 ist im Rahmen jeder Halbbrücke 13a, 13b, 13c jeweils ein niederpotentialseitiger Leistungsschalter 17a, 17b, 17c geschaltet, der wiederum insbesondere in Form eines IGBT ausgebildet ist. Auch jeder dieser Leistungsschalter 17a, 17b, 17c wird von einer parallelgeschal- teten Freilaufdiode 18a, 18b, 18c flankiert.

Jeder Leistungsschalter 15a, 15b, 15c und 17a, 17b, 17c ist mit der jeweils zugeordneten Freilaufdiode 16a, 16b, 16c bzw. 18a, 18b, 18c in einem gemeinsamen Modul aufgebaut und bildet somit mit der zugeordneten Freilaufdiode 16a, 16b, 16c bzw. 18a, 18b, 18c eine Leistungsschaltereinheit 19.

Der Umrichter 3 umfasst ferner einen in Parallelschaltung zu den Halbbrücken 13a, 13b, 13c in den Zwischenkreis 10 geschal- teten Kondensator 20 zum Ausgleich von Spannungswelligkeiten im Betrieb des Motors 1.

Die Steuereinheit 4 ist durch einen Mikrokontroller gebildet oder umfasst zumindest einen solchen. In der Steuereinheit 4 bzw. dem Mikrokontroller derselben sind eine Steuerlogik 21 sowie eine Regelungslogik 22 in Form von Softwaremodulen implementiert .

Nach einem gemäß der Steuerlogik 21 durchgeführten Steuerverfahren steuert die Steuereinheit 4 die Leistungsschalter 15a, 15b, 15c und 17a, 17b, 17c im Betrieb des Motors 1 durch Abgabe von jeweils zugeordneten Steuersignalen C auf oder zu, um drehfeiderzeugende Phasenstrome I L i, IL2, IL3 in den Motor ¬ phasen Ll, L2 und L3 zu erzeugen. Die Phasenstrome I L i, IL2, IL3 werden durch Strommesser 23a, 23b, 23c abgegriffen, wobei Messwerte dieser Phasenstrome (aus Vereinfachungsgrunden ebenfalls als ILI, IL2, IL3 bezeichnet) der Steuereinheit 4 als Ein- gangsgroße zu Steuer- und Regelungszwecken zugeführt werden.

Im Normalbetrieb des Motors 1 regelt die Regelungslogik 22 die Motorleistung nach Maßgabe der Phasenstrome I L i, IL2, IL3, indem sie die Phasenstrome I L I,IL2,IL3 oder einen hieraus ab- geleiteten Stromrichtwert als Ist-Wert mit einem hinterlegten Stromsollwert vergleicht. Nach Maßgabe des Vergleichsergebnisses erzeugt die Regelungslogik 22 ein die Motorleistung bestimmendes Stellsignal und fuhrt dieses der Steuerlogik 21 zu .

Die Regelungslogik 22 umfasst des Weiteren einen Algorithmus zum Schutz der Leistungsschaltereinheiten 19 vor thermischer Uberbelastung. Das durch diesen Algorithmus durchgeführte Verfahren wird nachfolgend der FIG 2 bis 4 naher beschrieben.

FIG 2 zeigt in einer schematischen Darstellung den zeitlichen Verlauf einer für die thermische Belastung einer der Leistungsschaltereinheiten 19 charakteristischen Temperaturricht- große T. Bei dieser Temperaturrichtgroße T handelt es sich insbesondere um die Junction-Temperatur des in der Leistungsschaltereinheit 19 integrierten Leistungsschalters 15a, 15b, 15c bzw. 17a, 17b, 17c. Aus der Darstellung gemäß FIG 2 ist erkennbar, dass der Wert der Temperaturrichtgroße T zeitlich synchron mit einem so genannten Lastzyklus Z schwankt. In- nerhalb des Lastzyklus Z steigt der Wert der Temperaturrichtgroße T wahrend einer Belastungsphase B, wahrend der der Leistungsschalter 15a, 15b, 15c bzw. 17a, 17b, 17c aufgesteuert ist, an. Wahrend einer darauf folgenden Entlastungsphase E

des Lastzyklus Z, während der der Leistungsschalter 15a, 15b, 15c bzw. 17a, 17b, 17c zugesteuert ist, sinkt die Temperaturrichtgröße T dagegen wieder ab. Die Amplitude dieser Temperaturoszillation, d.h. die Differenz zwischen dem minimalen Betrag der Temperaturrichtgröße T zu Beginn der Belastungsphase B und dem maximalen Betrag der Temperaturrichtgröße T zum Abschluss der Belastungsphase B wird als Temperaturhub δT bezeichnet.

Verfahrensgemäß berechnet die Regelungslogik 22 gemäß FIG 3 zunächst anhand eines in FIG 4 näher dargestellten thermischen Modells 24 die Temperaturrichtgröße T (Block 25) . Als Eingangsgrößen für diese Berechnung zieht die Regelungslogik 22 den der überwachten Leistungsschaltereinheit 19 zugeord- neten Phasenstrom I Ll (i = 1,2 oder 3) heran. Durch überwachung des zeitlichen Verlaufs der Temperaturrichtgröße T bestimmt die Regelungslogik 22 als Bezugstemperatur T B die jeweilige Ausgangstemperatur eines Lastzyklus Z (Block 26) . Als Bezugstemperatur T B bzw. Ausgangsgangstemperatur des Lastzyklus wird - wie in FIG 2 angedeutet ist - der einem lokalen Minimum entsprechende Wert der Temperaturrichtgröße T herangezogen .

Zur Berechnung des Temperaturhubs δT wird die Differenz der Temperaturrichtgröße T und der Bezugstemperatur T B gebildet (Block 27). Der Temperaturhub δT wird anschließend von einem Grenzwert δT max abgezogen (Block 28). Die resultierende Differenz δ wird einem PI (Proportional-Integral) -Regler 29 zugeführt, der die Verlustleistung der Leistungsschaltereinheit 19 reduziert, wenn die Differenz δ einen positiven Wert einnimmt, wenn also der Temperaturhub δT den Grenzwert δT max ü- berschreitet . Zur Regelung der Verlustleistung gibt der Regler 29 eine maximale Schaltfrequenz f max und/oder einen Maximalstrom I max vor übermittelt diese Größen an die Steuerlo- gik 21. Der Regler 29 die maximale Schaltfrequenz f max und/oder den Maximalstrom I max , wenn die Differenz δ einen positiven Wert einnimmt.

Ein Begrenzer 30 limitiert die von dem Regler 29 ausgegebenen Stellgrößen, nämlich die Schaltfrequenz f max und den Maximalstrom I max , auf ein vorgegebenes Intervall - z.B. [f ma χ,o; f m aχ,i] und [ I m aχ,o; Imaχ,o] und sorgt auf diese Weise dafür, dass die Regelung nicht "wegläuft". Der Regler 29 hält hierbei den Integralanteil des Regelungsalgorithmus fest, solange mindestens eine der Stellgrößen f max oder I max einen der Grenzwerte fmaχ,o, fmaχ,i bzw. I max , 0 , Imax, o einnimmt. Die Stellgrößen f max oder I max werden hierfür nach Durchlaufen des Begrenzers 30 an den Regler 29 zurückgeführt.

Ein einfaches Ausführungsbeispiel für das von der Regelungslogik 22 verwendete Temperaturmodell 24 ist in FIG 4 in Form eines elektrischen Ersatzschaltbildes dargestellt. Das Tem- peraturmodell 24 beschreibt einen Wärmeleitungspfad innerhalb der Leistungsschaltereinheit 19. Die Wärmeleitung innerhalb des Leistungsschalters 15a, 15b, 15c bzw. 17a, 17b, 17c ist hierbei durch einen Strompfad 40 modelliert. Die Wärmeleitung innerhalb der zugeordneten Freilaufdiode 16a, 16b, 16c bzw. 18a, 18b, 18c ist durch einen hierzu parallelgeschalteten

Strompfad 41 modelliert. Die Wärmeleitung in dem gemeinsamen Modul ist durch einen den Strompfaden 40 und 41 gemeinsam in Serie geschalteten Strompfad 42 modelliert. Jede der Strompfade 40,41 und 42 enthält zwei in Serie geschaltete Tief- passe 43 mit jeweils einem Widerstand und einem Kondensator in Parallelschaltung. Jeder der Widerstände modelliert hierbei eine Wärmeleitfähigkeit, während jeder der Kondensatoren eine Wärmespeicherfähigkeit modelliert. Das thermische Modell 24 ist bevorzugt als numerische Simulation in der Regelungs- logik 22 implementiert. Das Modell 24 könnte alternativ aber auch entsprechend der Darstellung gemäß FIG 4 als physische elektrische Schaltung realisiert sein. Die Widerstände und Kondensatoren der Tiefpässe 43 sind hierbei empirisch oder durch Approximation an ein Finite-Elemente-Modell der Leis- tungsschaltereinheit 19 festgelegt, so dass das Wärmeleitverhalten der verwendeten Leistungsschaltereinheit 19 bestmöglich angepasst wird.

Zur Berechnung der Temperaturrichtgröße T wird durch eine Stromquelle 44 ein (je nach Ausführung des Modells 24 virtueller oder tatsächlicher) elektrischer Strom I 3 vorgegeben, der einem Wärmeeintrag in den Leistungsschalter 15a, 15b, 15c bzw. 17a, 17b, 17c entspricht. Entsprechend wird durch eine Stromquelle 45 ein Strom I D vorgegeben, der einem Wärmeeintrag in die Freilaufdiode 16a, 16b, 16c bzw. 18a, 18b, 18c entspricht. Die Ströme I 3 und I 0 werden von der Regelungslogik 22 anhand hinterlegter Kennlinien in Abhängigkeit des zuge- ordneten Phasenstroms I Ll berechnet. Um aus dem Phasenstrom

I L1 die Verlustleistung, und hierüber auf den Wärmeeintrag in den Leistungsschalter 15a, 15b, 15c bzw. 17a, 17b, 17c bzw. die Freilaufdiode 16a, 16b, 16c bzw. 18a, 18b, 18c ableiten zu können, berücksichtigt die Regelungslogik 22 zusätzlich In- formation über die Zwischenkreisspannung U z , den Schaltzustand der Leistungsschalter 15a, 15b, 15c bzw. 17a, 17b, 17c in der betreffenden Halbbrücke 13a, 13b, 13c sowie Kenndaten der Leistungsschaltereinheit 19, insbesondere die Schaltzeit des Leistungsschalters 15a, 15b, 15c bzw. 17a, 17b, 17c und die Durchlassspannungen des Leistungsschalters 15a, 15b, 15c bzw. 17a, 17b, 17c und der Freilaufdiode 16a, 16b, 16c bzw. 18a, 18b, 18c.

Infolge der Ströme I 3 und I 0 stellt sich in den Strompfaden 40,41 und 42 ein elektrisches Spannungsgefälle ein, das einem Temperaturgefälle innerhalb der Leistungsschaltereinheit 19 entspricht. Die Temperaturrichtgröße T wird hierbei anhand einer am Ausgang der Stromquelle 44 anliegenden Spannung U τ erfasst. Dabei wird ausgenutzt, dass die Spannung U τ bei ge- eigneter Parametrierung des Modells 24 näherungsweise proportional zu der Junction-Temperatur des Leistungsschalters 15a, 15b, 15c bzw. 17a, 17b, 17c ist.

Mit Kenntnis des thermischen Modells 24 kann vorhergesagt werden, mit welchem Verlustleistungseintrag welcher stationäre Temperaturhub erreicht wird. In einer ersten Verfahrensvariante wird dabei bei in Echtzeit bei Erreichen des zugelassenen Temperaturhubs δT max der Verlustleistungseintrag

auf diesen Wert begrenzt. Alternativ hierzu wird bereits im Voraus, d.h. vor Erreichen des zulässigen Temperaturhubs, der Verlustleistungseintrag begrenzt. Der zeitliche Verlauf der Temperaturrichtgröße T und der Temperaturhub δT werden hier- zu anhand des thermischen Modells 24 unter zeitlicher Extrapolation der Ströme I L und I 0 bereits für eine vorgegebene zukünftige Zeitspanne prognostiziert, wobei die Verlustleistung der Leistungsschaltereinheit 19 bereits reduziert wird, wenn der für die Zukunft festgestellte Temperaturhub δT den Grenzwert δT max überschreitet.

Der Grenzwert δT max ist in verfeinerten Varianten des Verfahrens gemäß FIG 3 als Funktion der Bezugstemperatur T B und/oder als Funktion der Anzahl von Lastzyklen Z pro Zeit- einheit vorgegeben.