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Title:
METHOD AND DEVICE FOR CONTROLLING AN EXHAUST TREATMENT SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2002/053887
Kind Code:
A1
Abstract:
A method and device for controlling an exhaust treatment system, in particular, for an internal combustion engine are disclosed. The exhaust treatment system comprises at least one catalyst. A reducing agent is added to the exhaust treatment system. An exhaust mass flow can be determined from the current uptake of a sensor and/or from a pressure parameter.

Inventors:
RIPPER WOLFGANG (DE)
MAHR BERND (DE)
STROHMAIER RAINER (DE)
Application Number:
PCT/DE2001/004922
Publication Date:
July 11, 2002
Filing Date:
December 22, 2001
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
RIPPER WOLFGANG (DE)
MAHR BERND (DE)
STROHMAIER RAINER (DE)
International Classes:
B01D53/90; B01D53/94; F02D45/00; F01N3/00; F01N3/08; F01N3/20; F01N9/00; (IPC1-7): F01N3/20; F01N9/00
Foreign References:
DE19807935C11999-08-26
DE4315278A11994-11-10
DE19903439A12000-08-03
US6167698B12001-01-02
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 004, no. 139 (M - 034) 30 September 1980 (1980-09-30)
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Claims:
Ansprüche
1. Verfahren zur Steuerung eines Abgasnachbehandlungssystems, insbesondere für eine Brennkraftmaschine, wobei das Abgasnachbehandlungssystem wenigstens einen Katalysator umfasst, und dem Abgasnachbehandlungssystem ein Reduktionsmittel zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abgasmassenstrom ausgehend von der Stromaufnahme eines Sensors und/oder ausgehend von einer Druckgröße vorgebbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Größe, die einen Stickoxidmassenstrom im Abgas vor dem Katalysator charakterisiert, ausgehend von dem Abgasmassensstrom und einer zweiten Größe, die eine Stickstoffkonzentration im Abgas vor dem Katalysator charakterisiert, vorgebbar ist.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Größe mittels des Sensors erfasst wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ausgehend von wenigstens der ersten Größe die Menge des dem Abgasnachbehandlungssystem zuzuführenden Reduktionsmittels bestimmt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abgasmassenstrom ausgehend von einer ersten Temperaturgröße, die die Temperatur des Abgases, insbesondere vor dem Katalysator, charakterisiert, und der Stromaufnahme des Sensors bestimmt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Abgasmassenstrom ausgehend von wenigstens der Druckgröße und/oder der ersten Temperaturgröße bestimmt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckgröße die Druckdifferenz zwischen dem Einund Ausgang des Katalysators charakterisiert.
8. Vorrichtung zur Steuerung eines Abgasnachbehandlungssystems, insbesondere für eine Brennkraftmaschine, wobei das Abgasnachbehandlungssystem wenigstens einen Katalysator umfasst, und dem Abgasnachbehandlungssystem ein Reduktionsmittel zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel vorgesehen sind, die ein Abgasmassenstrom ausgehend von der Stromaufnahme eines Sensors und/oder ausgehend von einer Druckgröße vorgebbar ist.
9. Computerprogramm mit ProgrammcodeMitteln, um alle Schritte von jedem beliebigen der Ansprüche 1 bis 11 durchzuführen, wenn das Programm auf einem Computer, insbesondere einem Steuergerät für eine Brennkraftmaschine, ausgeführt wird.
10. Computerprogrammprodukt mit ProgrammcodeMitteln, die auf einem computerlesbaren Datenträger gespeichert sind, um das Verfahren nach jedem beliebigen der Ansprüche 1 bis 11 durchzuführen, wenn das Programmprodukt auf einem Computer, insbesondere einem Steuergerät für eine Brennkraftmaschine, ausgeführt wird.
Description:
Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung eines Abgasnachbehandlungssystems Stand der Technik Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung eines Abgasnachbehandlungssystems.

Ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung eines Abgasnachbehandlungssystems sind aus der DE 199 03 439 bekannt. Dort werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung eines Abgasnachbehandlungssystems beschrieben, bei der das Abgasnachbehandlungssystem wenigstens einen Katalysator umfasst, in dem Stickoxide mittels eines Reduktionsmittels reduziert wird. Hierzu wird im Abgasnachbehandlungssystem und/oder in Abgasen vor dem Abgasnachbehandlungssystem ein Reduktionsmittel zugeführt.

Die Menge an Reduktionsmittel wird dabei ausgehend von dem Massenstrom der Stickoxide bestimmt. Der Stickoxidmassenstrom wird wiederum ausgehend von der Drehzahl und/oder der eingespritzten Kraftstoffmenge berechnet.

Vorteile der Erfindung Dadurch, dass der Abgasmassenstrom ausgehend von der Stromaufnahme eines Sensors und/oder ausgehend von einer Druckgröße vorgebbar ist, ist eine wesentlich genauere Steuerung des Abgasnachbehandlungssystems möglich, was eine deutlich reduzierte Abgasemission zur Folge hat.

Eine besonders genaue und eine einfache Vorgabe des Stickoxidmassenstroms im Abgas vor dem Katalysator ergibt sich, wenn ausgehend von dem Abgasmassensstrom und einer zweiten Größe, die eine Stickstoffkonzentration im Abgas vor dem Katalysator charakterisiert, vorgebbar ist. Dies bedeutet, der Stickoxidmassenstroms wird ausgehend von dem Abgasmassenstrom und der Stickstoffkonzentration im Abgas berechnet.

Vorzugsweise wird diese zweite Größe mittels des Sensors erfasst. Dadurch kann der Aufwand an Sensoren deutlich reduziert werden. So dient der Sensor sowohl zur Erfassung der Stickstoffkonzentration im Abgas als auch zur Erfassung des Abgasmassenstroms. Der Sensor zur Erfassung der Stickstoffkonzentration im Abgas wird zusätzlich zur Ermittlung des Abgasmassenstroms verwendet. Dabei arbeitet dieser Sensor in ähnlicher weise wie bekannte Luftmassenmesser, die üblicher weise auch als Heißfilmluftmassenmesser oder Hitzdrahtluftmassenmesser bezeichnet werden.

Wird ausgehend von wenigstens der ersten Größe die Menge des dem Abgasnachbehandlungssystem zuzuführenden Reduktionsmittels bestimmt, so ist eine einfache und kostengünstige Ermittlung der Reduktionsmittelmenge möglich.

Der ausgehend von dem Abgasmassenstrom und der Stickoxidkonzentration im Abgas berechnete Stickoxidmassenstrom ist besonders gut zur Bestimmung der Menge des zu verwendenden Reduktionsmittels geeignet, da diese Vorgehensweise wesentlich genauere Werte liefert als die bekannten Methoden.

Bei einer ersten Ausführungsform wird der Abgasmassenstrom ausgehend von einer ersten Temperaturgröße, die die Temperatur des Abgases, insbesondere vor dem Katalysator, charakterisiert, und der Stromaufnahme des Sensors bestimmt.

Bei einer zweiten Ausführungsform wird der Abgasmassenstrom ausgehend von wenigstens der Druckgröße und/oder der ersten Temperaturgröße bestimmt.

Von besonderer Bedeutung sind weiterhin die Realisierungen in Form eines Computerprogramms mit Programmcode-Mitteln und in Form eines Computerprogrammprodukts mit Programmcode- Mitteln. Das erfindungsgemäße Computerprogramm weist Programmcode-Mittel auf, um alle Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen, wenn das Programm auf einem Computer, insbesondere einem Steuergerät für eine Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs, ausgeführt wird. In diesem Fall wird also die Erfindung durch ein in dem Steuergerät abgespeichertes Programm realisiert, so dass dieses mit dem Programm versehene Steuergerät in gleicher Weise die Erfindung darstellt wie das Verfahren, zu dessen Ausführung das Programm geeignet ist. Das erfindungsgemäße Computerprogrammprodukt weist Programmcode-Mittel auf, die auf einem computerlesbaren Datenträger gespeichert sind, um das erfindungsgemäße Verfahren durchzuführen, wenn das Programmprodukt auf einem Computer, insbesondere einem Steuergerät für eine Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs ausgeführt wird. In diesem Fall wird also die Erfindung durch einen Datenträger realisiert, so dass das erfindungsgemäße Verfahren ausgeführt werden kann, wenn das Programmprodukt bzw. der Datenträger in ein Steuergerät für eine Brennkraftmaschine insbesondere eines Kraftfahrzeugs integriert wird. Als Datenträger bzw. als Computerprogrammprodukt kann insbesondere ein elektrisches Speichermedium zur Anwendung kommen, beispielsweise ein Read-Only-Memory (ROM), ein EPROM oder auch ein elektrischer Permanentspeicher wie beispielsweise eine CD-ROM oder DVD.

Weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Zeichnung Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen erläutert. Es zeigen Figur 1 ein Übersichtsblockdiagramm einer Vorrichtung zur Steuerung eines Abgasnachbehandlungssystems, Figur 2 ein Blockdiagramm einer Vorrichtung und eines Verfahrens zur Ermittlung der Menge des dem Abgasnachbehandlungssystem zugeführten Reduktionsmittel und die Figur 3 zeigt ein Blockdiagramm eines Verfahrens und einer Vorrichtung zur Ermittlung des Stickoxidmassenstroms in einem Abgasnachbehandlungssystem.

In Figur 1 sind die wesentlichen Elemente eines Abgasnachbehandlungssystems einer Brennkraftmaschine dargestellt. Die Brennkraftmaschine ist mit 100 bezeichnet.

Ihr wird über eine Frischluftleitung 105 Frischluft zugeführt. Die Abgase der Brennkraftmaschine 100 gelangen über eine Abgasleitung 110 in die Umgebung. In der Abgasleitung ist ein Abgasnachbehandlungssystem 115 angeordnet. Hierbei kann es sich bei der dargestellten Ausführungsform um einen Katalysator handelt. Desweiteren ist es möglich, dass mehrere Katalysatoren für unterschiedliche Schadstoffe oder Kombinationen von wenigstens einem Katalysator und einem Partikelfilter vorgesehen sind.

Bei der bevorzugten Ausführungsform umfasst das Abgasnachbehandlungssystem 115 einen Katalysator bzw. drei Katalysatoren, in denen vorzugsweise drei Reaktionen ablaufen. In einem ersten Hydrolysekatalysator 115a wird die mit dem Stellelement 182 zugeführte Harnstoffwasserlösung in Ammoniak NH3 umgesetzt. In dem anschließenden sogenannten SCR-Katalysator 115b erfolgt die eigentliche Reaktion, in der die Stickoxide und das Ammoniak zu Stickstoff und Wasser reagieren. In dem anschließenden Oxidationskatalysator 115c wird nicht verbrauchtes Ammoniak oxidiert.

Bei alternativen Ausführungsformen, bei denen andere Reduktionsmittel eingesetzt werden, können auch andere Katalysatoren Verwendung finden.

Desweiteren ist eine Steuereinheit 170 vorgesehen, die wenigstens eine Motorsteuereinheit 175 und eine Abgasnachbehandlungssteuereinheit 172 umfaßt. Die Motorsteuereinheit 175 beaufschlagt ein Kraftstoffzumesssystem 180 mit Ansteuersignalen. Die Abgasnachbehandlungssteuereinheit beaufschlagt ein Stellelement 182, das in der Abgasleitung vor dem Abgasnachbehandlungssystem oder im Abgasnachbehandlungssystem angeordnet ist, mit Ansteuersignalen. Ferner tauschen die Abgasnachbehandlungssteuereinheit 172 und die Motorsteuereinheit 175 Informationen bzw. Daten aus.

Desweiteren können verschiedene Sensoren vorgesehen sein, die die Abgasnachbehandlungssteuereinheit und die Motorsteuereinheit mit Signalen versorgen. So kann wenigsten ein erster Sensor 194 vorgesehen sein, der Signale liefert, die den Zustand der Luft charakterisiert, die der Brennkraftmaschine zugeführt wird. Ein zweiter Sensor 177 liefert Signale, die den Zustand des Kraftstoffzumesssystems 180 charakterisieren.

Ein Sensor 191 erfasst vorzugsweise eine Stickoxidkonzentration, die auch als zweite Größe bezeichnet wird. Ein vierter Sensor 192 erfasst vorzugsweise eine Temperaturgröße TV, die auch als Temperatur vor dem Abgasnachbehandlungssystem bezeichnet wird. Ein fünfter Sensor 193 erfasst eine Temperaturgröße TN, die auch als Temperatur nach dem Abgasnachbehandlungssystem bezeichnet wird. Bei einer weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass ein sogenannter Differenzdrucksensor vorgesehen ist, der eine Druckgröße erfasst, die die Druckdifferenz zwischen dem Eingang und dem Ausgang des Abgasnachbehandlungssystems charakterisiert.

Mit den Ausgangssignalen des ersten Sensors 194, des dritten Sensors 191, des vierten Sensors 192 und des fünften Sensors 193 wird vorzugsweise die Abgasnachbehandlungssteuereinheit 172 beaufschlagt. Mit den Ausgangssignalen des zweiten Sensors 177 wird vorzugsweise die Motorsteuereinheit 175 beaufschlagt. Es können auch weitere nicht dargestellte Sensoren vorgesehen sein, die ein Signal bezüglich des Fahrerwunsches oder weitere Umgebungs-oder Motorbetriebszustände charakterisieren. Die Verknüpfung der Sensoren ist nur beispielhaft dargestellt. Die Sensoren können mit jeder der Steuereinheiten verbunden sein wobei die entsprechenden Daten zwischen den Steuereinheiten ausgetauscht werden.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Motorsteuereinheit und die Abgasnachbehandlungssteuereinheit eine bauliche Einheit bilden. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass diese als zwei Steuereinheiten ausgebildet sind, die räumlich voneinander getrennt sind.

Im folgenden wird die erfindungsgemäße Vorgehensweise am Beispiel eines Reduktionskatalysators, der insbesondere bei direkteinspritzenden Brennkraftmaschinen verwendet wird, beschrieben. Die erfindungsgemäße Vorgehensweise ist aber nicht auf diese Anwendung beschränkt, sie kann auch bei anderen Brennkraftmaschinen mit einem Abgasnachbehandlungssystem eingesetzt werden. Insbesondere kann sie eingesetzt werden, bei Abgasnachbehandlungssystemen, bei denen ein Katalysator und ein Partikelfilter kombiniert sind.

Ausgehend von den vorliegenden Sensorsignalen berechnet die Motorsteuerung 175 Ansteuersignale zur Beaufschlagung des Kraftstoffzumesssystems 180. Dieses mißt dann die entsprechende Kraftstoffmenge der Brennkraftmaschine 100 zu.

Bei der Verbrennung können im Abgas Stickoxide entstehen.

Diese werden von dem Reduktionskatalysator 115b im Abgasnachbehandlungssystem 115 in Stickstoff und Wasser umgesetzt. Hierzu muß dem Abgas vor dem Abgasnachbehandlungssystem ein Reduktionsmittel zugesetzt werden.

Bei der dargestellten Ausführungsform wird dieses Reduktionsmittel mittels des Stellgliedes 182 dem Abgas zugesetzt. Als Reduktionsmittel wird vorzugsweise Ammoniak verwendet, das in dem Hydrolysekatalysator 115a ausgehend von einer Harnstofflösung gebildet wird.

Es können auch andere Reduktionsmittel als Ausgangsbasis für Ammoniak und/oder als Ersatz für das Ammoniak verwendet werden. In diesen Fällen ist kein Hydrolyse-Katalysator erforderlich.

Ferner kann das Reduktionsmittel durch geeignete Zumessung mittels der Stellglieder 180, die üblicherweise der Brennkraftmaschine Kraftstoff zumessen, in das Abgas eingebracht werden. Dies erfolgt vorzugsweise durch eine Nacheinspritzung, die in einem bestimmten Abstand nach der eigentlichen Einspritzung erfolgt. Diese Nacheinspritzung erfolgt so spät, dass der Kraftstoff nicht mehr verbrennt.

Das Stellelement 182 ist vorzugsweise an der Abgasleitung 110 angeordnet. Es kann aber auch am Abgasnachbehandlungssystem 115 insbesondere am Hydrolyse- Katalysator 115a angebracht sein.

In der im folgenden beschriebenen Ausführungsform wird mit dem Stellelement 182 eine Harnstoffwasserlösung dem Abgasnachbehandlungssystem zugeführt. Im folgenden wird die Harnstoffwasserlösung als Reduktionsmittel bezeichnet.

In Figur 2 ist die Ermittlung der Menge an zugeführtem Reduktionsmittel MH detaillierter dargestellt. Bereits in Figur 1 beschriebene Elemente sind mit entsprechenden Bezugszeichen bezeichnet. Ein Kennfeld 200, in dem ein Grundwert MHO für die Menge an zugeführtem Reduktionsmittel abgelegt ist, wird mit verschiedenen Signalen, wie beispielsweise dem NOx-Massenstrom MNOx, der von einer NOx- Massenstromvorgabe 300 bereitgestellt wird und einer Temperaturdifferenz DT beaufschlagt.

Die Temperaturdifferenz DT charakterisiert die Temperaturdifferenz vor und nach dem Abgasnachbehandlungssystem und entspricht in erster Näherung der mittleren Temperatur des Abgasnachbehandlungssystems.

Hierzu wird das Ausgangssignal des Sensors 193, der die Temperatur TN nach dem Abgasnachbehandlungssystem erfaßt, einem Verknüpfungspunkt 252 zugeleitet. Am zweiten Eingang des Verknüpfungspunktes 252 steht die Temperatur TV, die der Temperatur vor dem Abgasnachbehandlungssystem entspricht.

Das Ausgangssignal des Kennfeldes 200 MHO gelangt über einen ersten Verknüpfungspunkt 230 zu einem zweiten Verknüpfungspunkt 240 und von dort zu einem dritten Verknüpfungspunkt 250. Das Ausgangssignal des Verknüpfungspunktes 250 dient als Ansteuersignal MH für das Stellelement 182. Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass ausgehend von diesem Signal das Ansteuersignal für das Stellelement 182 berechnet oder aus einem Kennfeld ausgelesen wird. Dieses Signal MH charakterisiert die Menge an dem Abgasnachbehandlungssystem zuführenden Reduktionsmittel.

An dem Verknüpfungspunkt 230 liegt zusätzlich das Ausgangssignal einer ersten Korrektur 235 an, die Einflüsse der Kühlwassertemperatur TW, die mittels des Sensors 177 erfasst wird, berücksichtigt.

Am zweiten Verknüpfungspunkt 240 liegt das Ausgangssignal der Betriebsstundenkorrektur 245 an, der Signal bezüglich der Betriebsstunden des Stellelements 182 bzw. des Abgasnachbehandlungssystems zugeleitet wird. Dieses Signal liegt vorzugsweise in der Steuereinheit 172 bzw. 175 vor.

An dem Verknüpfungspunkt 250 liegt das Ausgangssignal einer Sicherheitsabstandskorrektur 260 an.

In dem Kennfeld bzw. in den Kennfeldern 200 ist die erforderliche Menge an Reduktionsmittel bzw. das Ansteuersignal für das Stellelement 182 abhängig von dem Stickoxidmassenstrom MNOx, der Temperaturdifferenz DT der Abgastemperatur TV vor und TN nach dem Abgasnachbehandlungssystem abgelegt.

Dieser abgelegte Grundwert MHO wird anschließend in verschiedenen Verknüpfungspunkten abhängig von der Kühlwassertemperatur, der Betriebszeit des Stellelementes 182 und einer Abstandskorrektur 260 korrigiert. Die Ermittlung der Reduktionsmittelmenge in dem Kennfeld 200 erfolgt in dem Kennfeld aufgrund des bekannten Wirkungsgrad des Katalysators.

In Figur 3 ist die Stickoxidmassenstromermittlung 300 detaillierter dargestellt. Das Ausgangssignal NO, das auch als zweite Größe bezeichnet wird, und das die Stickoxidkonzentration im Abgas charakterisiert, gelangt zu der Stickoxidmassenstromermittlung 300. Desweiteren verarbeitet die Stickoxidmassenermittlung ein Signal MA, das den Abgasmassenstrom charakterisiert. Dieses wird von der Abgasmassenstromermittlung 310 bereitgestellt. Der Abgasmassenstromermittlung 310 wird zum einen das Ausgangssignal eines Verknüpfungspunktes 320 und ein Stromsignal I zugeleitet. Anstelle des Stromsignal I kann auch ein Signal, das das Stromsignal charakterisiert verwendet werden.

Am ersten Eingang des Verknüpfungspunktes 320 steht das Ausgangssignal des Sensors 192, der die Abgastemperatur TV vor dem Abgasnachbehandlungssystem erfasst an. Am zweiten Eingang des Verknüpfungspunktes 320 liegt der Istwert TS einer Temperaturregelung an. Der Verknüpfungspunkt ermittelt die Differenz dieser beiden Signale. Das Signal TS, das von einem Sensor 330 zur Erfassung der Temperatur des Stickoxidsensors 191, bereitgestellt wird, gelangt ferner zu einem Regler 340, an dessen zweiten Eingang das Signal TSS anliegt. Das Signal TSS, das dem Sollwert der Temperatur des Stickoxidsensors 191 entspricht, wird von einer Sollwertvorgabe 350 bereitgestellt. Der Regler 340 beaufschlagt ein Stellelement 360, das den Stromfluss durch den Sensor 191 beeinflusst.

Üblicherweise erfasst der Stickoxidsensor 191 die Stickoxid Emissionen der Brennkraftmaschine. Üblicherweise wird dieser Sensor auf eine konstante Temperatur beheizt. Hierzu ist eine Regelung vorgesehen. Diese Regelung ist in Figur 3 mit 340 bezeichnet. Diesem Regler wird ein Sollwert TSS und ein Istwert TS zugeführt. Ausgehend von dem Vergleich dieser beiden Werte berechnet der Regler 340 ein Ansteuersignal insbesondere einen Stromwert, um ein entsprechendes Stellelement 360 anzusteuern. Ausgehend von dem Ausgangssignal des Reglers wird dann ein entsprechender Stromfluss I durch den Sensor eingestellt, der zur Folge hat, dass die Temperatur des Sensors TS mit dem Sollwert für die Temperatur TSSS übereinstimmt.

In Abhängigkeit des Abgasmassenstromes und der Temperaturdifferenz zwischen Sensor und Abgas findet ein Wärmeübergang vom Sensor an das Abgas statt. Durch diesen Wärmeübergang würde sich der Sensor abkühlen, was jedoch durch die Temperaturregelung verhindert wird. Abhängig vom Wärmeübergang wird der Sensor mehr oder weniger stark geheizt. Der Strom I, der durch den Sensor fließt, ist somit ein Maß für den Wärmeübergang. Erfindungsgemäß bestimmt Abgasmassenstromberechnung 310 ausgehend von der Temperaturdifferenz zwischen der Temperatur TV des Abgases und der Temperatur TS des Sensors, die von dem Verknüpfungspunkt 320 ermittelt wird, und dem Strom I, der zur Heizung des Sensors auf die bestimmte Temperatur benötigt wird, den Abgasmassenstrom MA.

Der Abgasmassenstrom kühlt den Sensor 191 ab. Der Temperaturregelung des Sensors wirkt dieser Abkühlung dadurch entgegen, dass der Strom I erhöht wird. Dabei ist die Wärmemenge, die der Abgasstrom dem Sensor entnimmt gleich der Energie, die dem Sensor zusätzlich zugeführt werden muß. Für den Abgasmassenstrom MA ergibt sich hieraus die folgende Formel, mit der dieser berechnet werden kann : Bei der Größe Kl handelt es sich im wesentlichen um eine Konstante, die durch die Geometrie des Abgassystems bestimmt ist.

Dies bedeutet, dass eine Abgasgröße, die den Abgasmassenstrom charakterisiert, ausgehend von der Stromaufnahme eines Sensors vorgebbar ist. Die Berechnung des Stickoxidmassenstroms MNOX erfolgt in der Stickoxidmassenstromberechnung 300 ausgehend von dem Abgasmassenstrom MA und der von dem Sensor 191 erfassten Konzentration NOX an Stickoxiden im Abgas. Dabei gilt die Beziehung : MNOX = MA * NOX * K2 Bei der Größe K2 handelt es sich im wesentlichen um eine Konstante.

Alternativ kann vorgesehen sein, dass der Abgasmassenstrom MA ausgehend von der Druckdifferenz DP zwischen dem Eingang und dem Ausgang des Abgasnachbehandlungssystems bestimmt wird. Dabei wird der Abgasmassenstrom ausgehend von der folgenden Gleichung : Bei der Größe K3 handelt es sich im wesentlichen um eine Konstante. Bei dem Wert P1 handelt es sich um den Druck vor dem Abgasnachbehandlungssystem. Bei dem Wert K4 handelt es sich um eine Konstante, die durch die Geometrie des Systems bestimmt ist.

Die Größe K3 besitzt eine Abhängigkeit von der Temperatur des Abgases. Durch die Berücksichtigung der Abgastemperatur TV vor dem Abgasnachbehandlungssystem kann die Genauigkeit der Berechnung erhöht werden.

Anstelle der Abgastemperatur TV vor dem Abgasnachbehandlungssystem können auch andere Temperaturwerte, die von der Abgastemperatur TV abhängen verwendet werden. Ferner kann ausgehend von anderen Meßgrößen die Abgastemperatur TV vor dem Abgasnachbehandlungssystem berechnet werden.