WILHELM STEFAN (DE)
EP3130973A1 | 2017-02-15 | |||
US20080249653A1 | 2008-10-09 | |||
US20110208346A1 | 2011-08-25 | |||
DE4291618C2 | 2002-08-22 | |||
DE102017001701A1 | 2018-08-23 |
PATENTANSPRÜCHE 1 . Verfahren zum Steuern einer Werkzeugmaschine mit den Schritten: - Starten eines Programmablaufs durch einen Bediener, wobei der Programmablauf eine Abfolge von Bewegungen eines Werkzeugs und/oder eines Werkstücks aufweist, - Anhalten des Programmablaufs durch eine Steuerungsvorrichtung der Werkzeugmaschine, - Fortsetzen des Programmablaufs, indem ein zur Geschwindigkeitsregelung dienendes Potentiometer der Steuerungsvorrichtung der Werkzeugmaschine durch den Bediener zunächst in seine Nullstellung und anschließend in eine von Null verschiedene Stellung gebracht wird. 2. Steuerungsverfahren nach Anspruch 1 , wobei der Programmablauf eine Abfolge von Bewegungen des Werkzeugs und/oder des Werkstücks mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten (1 , 2) aufweist, und wobei der Programmablauf durch die Steuerungsvorrichtung der Werkzeugmaschine beim Wechsel von einer Bewegung mit einer ersten Geschwindigkeit (1 ) in eine nachfolgende Bewegung mit einer zweiten Geschwindigkeit (2) angehalten wird, bevor die Bewegung mit der zweiten Geschwindigkeit (2) ausgeführt wird, wenn die zweite Geschwindigkeit (2) mindestens um einen vorgegebenen Faktor größer als die erste Geschwindigkeit (1 ) ist, und wobei das Auslösen des Ausführens der zweiten Bewegung (2) erfolgt, indem das Potentiometer durch den Bediener zunächst in seine Nullstellung und anschließend in eine von Null verschiedene Stellung gebracht wird. 3. Steuerungsvorrichtung zum Steuern einer Werkzeugmaschine, wobei die Werkzeugmaschine und die Steuerungsvorichtung so gestaltet sind, dass ein an der Werkzeugmaschine angeordnetes Werkzeug und/oder Werkstück gemäß einem durch die Steuerungsvorrichtung ausgeführten Programmablauf bewegbar ist, und wobei die Steuerungsvorrichtung ein Potentiometer zur Geschwindigkeitsregelung aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungsvorrichtung so gestaltet ist, dass nach einem Anhalten des Programmablaufs durch die Steuerungsvorrichtung ein Fortsetzen der Ausführung des Programmablaufs auslösbar ist, indem das Potentiometer durch den Bediener zunächst in seine Nullstellung und anschließend in eine von Null verschiedene Stellung gebracht wird. 4. Steuerungsvorrichtung nach Anspruch 3, wobei die Steuerungsvorrichtung des Weiteren so gestaltet ist, dass beim Wechsel von einer Bewegung mit einer ersten Geschwindigkeit (1 ) auf eine Bewegung mit einer zweiten Geschwindigkeit (2) der Programmablauf durch die Steuerungsvorrichtung vor dem Ausführen der Bewegung mit der zweiten Geschwindigkeit (2) zunächst angehalten (3) wird, wenn die zweite Geschwindigkeit (2) mindestens um einen vorgegebenen Faktor größer als die erste Geschwindigkeit (1 ) ist, und wobei die Steuerungsvorrichtung so gestaltet ist, dass das nachfolgende Ausführen der Bewegung mit der zweiten Geschwindigkeit (2) auslösbar ist, indem das Potentiometer durch den Bediener zunächst in seine Nullstellung und anschließend in eine von Null verschiedene Stellung gebracht wird. Steuerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4 oder Steuerungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung mit der ersten Geschwindigkeit (1 ) eine Vorschubbewegung und die Bewegung mit der zweiten Geschwindigkeit (2) eine Eilgangbewegung ist. |
Verfahren und Vorrichtung zum Steuern einer Werkzeugmaschine Die Erfindung betrifft ein Steuerungsverfahren zum Steuern einer Werkzeugmaschine, bei dem ein Programmablauf, der eine Abfolge von Bewegungen eines Werkzeugs und/oder eines Werkstücks aufweist, durch einen Bediener gestartet wird, und wobei der Programmablaufs durch eine Steuerungsvorrichtung der Werkzeugmaschine angehalten wird.
Die Erfindung betrifft ferner eine Steuerungsvorrichtung zum Steuern einer
Werkzeugmaschine.
Beim Einfahren einer computergesteuerten Werkzeugmaschine (CNC-Maschine) wird ein Computerprogramm (NC-Programm), in dem unter anderem die durch die
Werkzeugmaschine an einem Werkstück durchzuführenden Bearbeitungsschritte festgelegt sind, durch einen Bediener schrittweise durchgeführt, um das Programm bezüglich seiner Korrektheit und Ausführbarkeit für den gewünschten
Bearbeitungsvorgang zu überprüfen. Dadurch können beispielsweise fehlerhafte Bearbeitungsschritte erkannt oder Kollisionen zwischen Werkzeug und Werkstück bei einer Vorschub- oder Positionierbewegung verhindert werden.
Hierzu bieten die Steuerungen von Werkzeugmaschinen in der Regel die Möglichkeit, das NC-Programm in einem Einzelsatzmodus ablaufen zu lassen. Hierbei wird der Programmablauf nach jedem einzelnen Programmschritt angehalten, und die
Fortführung des Programms, d.h. das Ausführen des nachfolgenden Programmschritts, wird durch eine Bedienereingabe ausgelöst. Nachteilig ist hier, dass eine Bedienereingabe insbesondere mittels einer Tastatureingabe, in der Regel an einer speziell dafür vorgesehenen Taste, zum
Ausführen des nachfolgenden Programmschritts nach jedem einzelnen
Programmschritt erforderlich ist. Um das gesamte NC-Programm in allen Einzelschritten zu testen, ist daher ein erheblicher Umfang an Bedienereingaben erforderlich. Dies verlängert den Zeitbedarf zum Einfahren erheblich. Des Weiteren sind hierfür wie angemerkt gesonderte Tasten bzw. anderweitige Bedienelemente vorzusehen.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Steuerungsvorrichtung und ein Steuerungsverfahren zum Steuern einer Werkzeugmaschine bereitzustellen, mit denen der Bediener nach einem Anhalten des Programmablaufs durch die
Steuerungsvorrichtung das Fortsetzen des Programmablaufs auslösen kann, ohne zusätzliche Bedienelemente zu benötigen.
Diese Aufgabe wird durch durch ein Steuerungsverfahren zum Steuern einer
Werkzeugmaschine mit den Verfahrensschritten des Anspruchs 1 sowie durch eine Steuerungsvorrichtung zum Steuern einer Werkzeugmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 3 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen. Bei einem erfindungsgemäßen Steuerungsverfahren zum Steuern einer
Werkzeugmaschine wird zunächst ein Programmablauf durch einen Bediener gestartet, wobei der Programmablauf eine Abfolge von Bewegungen eines Werkzeugs und/oder eines Werkstücks mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten aufweist. Der Programmablauf wird dann durch eine Steuerungsvorrichtung der
Werkzeugmaschine angehalten, beispielsweise im Einzelsatzmodus nach dem
Ausführen eines Satzes eines NC-Programms.
Erfindungsgemäß wird dann der Programmablauf fortgesetzt, indem ein zur
Geschwindigkeitsregelung dienendes Potentiometer der Steuerungsvorrichtung der Werkzeugmaschine durch den Bediener zunächst in seine Nullstellung und
anschließend in eine von Null verschiedene Stellung gebracht wird. Dadurch kann der Bediener den Programmablauf fortsetzen, ohne dass ein zusätzliches Bedienelement, beispielsweise eine Taste zum Durchführen des
Einzelsatzmodus, benötigt wird. Dadurch, dass er während des Ausführens des
Programmablaufs im Einzelsatzmodus ohnehin seine Hand in der Regel am
Potentiometer hat, um stets die Geschwindigkeit kontrollieren zu können, muss er darüber hinaus bei der vorliegenden Erfindung nicht umgreifen bzw. die
Bedienelemente wechseln, um den Programmablauf fortzusetzen. Vielmehr kann er den Programmablauf "blind" fortsetzen, ohne zunächst ein dafür speziell vorgesehenes Bedienelement suchen zu müssen.
Oftmals ist es beim Testen eines NC-Programms nicht erforderlich, alle Schritte einzeln auszuführen. Eine Vielzahl von Schritten kann auch zusammenhängend ausgeführt werden, und nur bei bestimmten Schritten, z.B. schnellen Eilgang- bzw.
Positionierbewegungen, ist es erforderlich, vor der Ausführung des Programms anzuhalten und den entsprechenden Schritt durch eine gesonderte Bedienereingabe auszulösen. Besonders kritische Situationen sind dabei Stellen im Programm, bei denen der Folgesatz, d.h. die Bewegung im nachfolgenden Programmschritt, erheblich schneller ist als der vorhergehende Satz. Bei derartigen Situationen hat der Bediener kaum die Möglichkeit, auf eine fehlerhafte Bewegung zu reagieren.
Beim Einfahren eines NC-Programms möchte der Bediener häufig eine Reihe von Vorschubbewegungen, die in aufeinanderfolgenden Programmschritten festgelegt sind, zusammenhängend durchführen, ohne jedoch von einer anschließend folgenden Eilgangbewegung mit hoher Geschwindigkeit überrascht zu werden. Vielmehr möchte er die anschließende Eilgangbewegung kontrolliert durchführen und ggf. durch eine gesonderte Bedienereingabe auslösen, um beispielsweise zu vermeiden, dass das Werkzeug mit hoher Geschwindigkeit mit dem Werkstück kollidiert. Um dieses zu ermöglichen, sind Werkzeugmaschinensteuerungen bekannt, deren Bedienelemente über sog. Override-Potentiometer verfügen. Häufig sind dabei zwei getrennte Override-Potentiometer vorhanden. Das erste Override-Potentiometer, auch als Vorschub-Override-Potentiometer bezeichnet, beeinflußt dabei üblicherweise Geschwindigkeiten von Vorschubbewegungen, d.h. den Bewegungen mit in der Regel niedriger Geschwindigkeit, die das Werkzeug, das Werkstück oder beide relativ zueinander durchführen, wenn das Werkzeug das Werkstück bearbeitet. Durch
Einstellen des ersten Override-Potentiometers kann die Vorschubgeschwindigkeit, die bei Ausführen eines Programmschritts im NC-Programm für den jeweiligen
Bearbeitungsschritt festgelegt wurde, angepaßt, und dabei insbesondere herabgesetzt werden. Das zweite Override-Potentiometer (Eilgang-Override-Potentiometer) beeinflußt Geschwindigkeiten im Eilgang, d.h. den Bewegungen mit im Vergleich zu Vorschubbewegungen in der Regel hoher Geschwindigkeit, die das Werkzeug, das Werkstück oder beide relativ zueinander durchführen, wenn das Werkzeug relativ zum Werkstück positioniert wird. Durch Einstellen des zweiten Override-Potentiometers kann die Eilgang- bzw. Positioniergeschwindigkeit, die bei Ausführen einer
Positionierbewegung durch das NC-Programm vorgegeben wird, angepaßt,
insbesondere herabgesetzt werden.
Um nicht von einer auf eine Abfolge von Vorschubbewegungen folgende
Eilgangbewegung überrascht zu werden, sondern die Eilgangbewegung kontrolliert und mit nicht vom Programm, sondern vom Bediener vorgegebener Geschwindigkeit auszuführen, stellt der Bediener zunächst das Eilgang-Potentiometer auf 0%. Wenn nach einer Abfolge von Programmschritten mit Vorschubbewegung dann ein
Programmschritt mit einer Eilgangbewegung folgt, bleibt die Werkzeugmaschine, d.h. das Werkzeug und/oder das Werkstück, zunächst so lange stehen, bis der Bediener das Eilgang-Potentiometer bewußt aufdreht. Dadurch kann die Eilgangbewegung durch den Bediener kontrolliert ausgelöst werden, und die Ausführungsgeschwindigkeit kann durch den Bediener beeinflußt werden. Die Eilgang-Bewegung startet nicht mit der aktuellen Einstellung des Vorschub-Override-Potentiometers, das in diesem Moment in der Regel sehr schnell eingestellt ist, sondern kann langsam und kontrolliert mit dem separaten Eilgang-Override-Potentiometer gestartet werden.
Nachteilig ist hier einerseits, dass zusätzliche Bauteile in Form von Override- Potentiometern bzw. zumindest ein zweites Override-Potentiometer benötigt werden. Nachteilig ist hier jedoch insbesondere, dass es für den Bediener erforderlich ist, nach Ausführung jeder einzelnen Eilgangbewegung während nachfolgenden
Vorschubbewegungen das Eilgangpotentiometer wieder auf die Position 0%
zurückzustellen, damit auch nachfolgende Eilgangbewegungen zunächst wieder angehalten und dann vom Bediener kontrolliert ausgeführt werden können. Vergißt er dies, so wird eine spätere Eilgangbewegung automatisch durch das Programm mit der von diesem vorgegebenen Geschwindigkeit durchgeführt, so dass der Bediener hierüber keine Kontrolle mehr hat und eventuelle Kollisionen zwischen Werkzeug und Werkstück deshalb ggf. nicht mehr vermeiden kann.
Aus der nachveröffentlichten DE 10 2017 001 701 sind ein Steuerungsverfahren sowie eine Steuerungsvorrichtung für eine Werkzeugmaschine bekannt, bei der beim Wechsel von einer Bewegung mit einer ersten Geschwindigkeit auf eine Bewegung mit einer zweiten Geschwindigkeit (2) das Werkzeug oder das Werkstück vor dem Ausführen der Bewegung mit der zweiten Geschwindigkeit zunächst angehalten wird, wenn die zweite Geschwindigkeit mindestens um einen vorgegebenen Faktor größer als die erste Geschwindigkeit ist, woraufhin dann das nachfolgende Ausführen der Bewegung mit der zweiten Geschwindigkeit (2) durch eine Bedienereingabe an einer
Eingabevorrichtung ausgelöst wird. Jedoch ist es hier erforderlich, eine gesonderte Eingabevorrichtung bzw. eine besondere Ausgestaltung vorhandener
Eingabevorrichtungen vorzusehen, beispielsweise die Potentiometer mit einer Zug-oder Druckschalterfunktion zu versehen, um die Bewegung mit der zweiten Geschwindigkeit nach dem durch die Maschinensteuerung erfolgten automatischen Anhalten
auszulösen. Des Weiteren ist eine gesonderte Bedienereingabe zum Auslösen der Bewegung erforderlich.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Steuerungsverfahrens wird deshalb der Programmablauf durch die
Steuerungsvorrichtung der Werkzeugmaschine beim Wechsel von einer Bewegung mit einer ersten Geschwindigkeit in eine nachfolgende Bewegung mit einer zweiten
Geschwindigkeit angehalten, bevor die Bewegung mit der zweiten Geschwindigkeit ausgeführt wird, wenn die zweite Geschwindigkeit mindestens um einen vorgegebenen Faktor größer als die erste Geschwindigkeit ist.
Liegt die Geschwindigkeit der zweiten, auf die Bewegung mit der ersten
Geschwindigkeit folgenden Bewegung mindestens um einen Faktor höher, d.h. ist die zweite Bewegung mindestens um den vorgegebenen Faktor schneller als die erste Bewegung, dann wird die Ausführung des Programms, d.h. die Durchführung der nachfolgenden Bewegung von Werkzeug und/oder Werkstück, zunächst angehalten. Der Faktor kann beliebige Werte aufweisen, insbesondere Werte größer als 1. Das Anhalten kann insbesondere dann erfolgen, wenn die Geschwindigkeit bei der
Bewegung mit der zweiten Geschwindigkeit mindestens um den Faktor 2 höher ist als die Geschwindigkeit bei der Bewegung mit der ersten Geschwindigkeit. Jedoch können auch andere Faktoren verwendet werden, beispielsweise der Faktor 10 oder beliebige Faktoren aus dem Intervall zwischen 2 und 10. Der Faktor kann an der
Steuerungsvorrichtung eingegeben werden, beispielsweise durch Tasteneingabe oder ein Potentiometer, oder auch in der Steuerung fest einprogrammiert und/oder durch ein Auswahlmenü oder einen Berührbildschirm auswählbar sein.
Die programmtechnische Umsetzung muss zur Ausführung der Erfindung nicht zwangsläufig programmtechnisch durch Vorsehen eines Faktors zwischen den beiden Geschwindigkeiten erfolgen. Das Kriterium, das Programm vor Ausführen der zweiten Bewegung zu unterbrechen, kann programmtechnisch auch beispielsweise dadurch umgesetzt werden, dass das Programm vor Ausführen der zweiten Bewegung unterbrochen wird, wenn die zweite Geschwindigkeit um einen (beispielsweise additiven) Schwellwert größer als die erste Geschwindigkeit ist. Auch dann liegt im
Ergebnis ein Faktor zwischen der ersten und der zweiten Geschwindigkeit vor, so dass dieselbe Wirkung erzeugt wird wie bei der tatsächlichen Implementierung unter Verwendung eines multiplikativen Faktors, so dass auch eine derartige Umsetzung unter den beanspruchten Schutzbereich fällt. Dasselbe gilt, wenn als Kriterium für die Programmunterbrechung die zweite Geschwindigkeit lediglich mit einem absoluten Schwellwert verglichen wird, ohne hierbei die erste Geschwindigkeit in den Vergleich einzubeziehen. Auch dann liegt trotzdem im Ergebnis zwischen den beiden Geschwindigkeiten stets ein Faktor vor, und wenn die erste Geschwindigkeit kleiner als der Schwellwert ist, dann ist der Faktor, der sich aus dem Quotienten der zweiten Geschwindigkeit bei Programmunterbrechung und der ersten Geschwindigkeit ergibt, stets größer als 1 .
Bei der Bewegung mit der zweiten Geschwindigkeit kann es sich beispielsweise um einen Eilgang und bei der Bewegung mit der ersten Geschwindigkeit um eine
Vorschubbewegung handeln. Ein Auslösen des Ausführens der zweiten Bewegung erfolgt dann, indem ein zur Geschwindigkeitsregelung dienendes Potentiometer der Steuerungsvorrichtung der Werkzeugmaschine durch den Bediener zunächst in seine Nullstellung und
anschließend in eine von Null verschiedene Stellung gebracht wird. Dadurch, dass das Steuerungsverfahren beim Wechsel von einer Bewegung mit einer ersten Geschwindigkeit in eine nachfolgende Bewegung mit einer zweiten
Geschwindigkeit die Bewegung stets anhält, bevor die Bewegung mit der zweiten Geschwindigkeit ausgeführt wird, wenn die zweite Geschwindigkeit mindestens um einen vorgegebenen Faktor größer als die erste Geschwindigkeit ist, ist sichergestellt, dass schnellere Bewegungen nicht versehentlich durchgeführt werden, wenn der
Bediener beispielsweise vergessen hat, das Eilgang-Potentiometer in die Nullstellung zu bringen.
Dadurch, dass das Auslösen der nachfolgenden Bewegung durch Drehen des
Potentiometers in Nullstellung erfolgt, sind keine zusätzlichen Bedienereingaben, z.B. durch Drücken einer Eilgang-Freigabetaste o.ä. erforderlich.
Dadurch, dass der Bediener das Potentiometer zunächst in die Nullstellung bringen muss, um die nachfolgende Bewegung auszulösen, ist stets sichergestellt, dass die nachfolgende Bewegung zunächst mit einer geringen Geschwindigkeit begonnen wird, die durch das Hochdrehen des Potentiometers dann sukzessive und durch den
Bediener kontrolliert gesteigert wird. Bei einer erfindungsgemäßen Steuerungsvorrichtung zum Steuern einer Werkzeugmaschine sind die Werkzeugmaschine und die Steuerungsvorichtung so gestaltet, dass ein an der Werkzeugmaschine angeordnetes Werkzeug und/oder ein an der Werkzeugmaschine angeordnetes Werkstück gemäß einem durch die
Steuerungsvorrichtung ausgeführten Programmablauf bewegbar ist.
Die Steuerungsvorrichtung weist ein Potentiometer zur Geschwindigkeitsregelung auf. Die Steuerungsvorrichtung ist dabei so gestaltet, dass nach einem Anhalten des Programmablaufs durch die Steuerungsvorrichtung ein Fortsetzen der Ausführung des Programmablaufs auslösbar ist, indem das Potentiometer durch den Bediener zunächst in seine Nullstellung und anschließend in eine von Null verschiedene Stellung gebracht wird.
Dadurch kann der Bediener den Programmablauf fortsetzen, ohne dass ein
zusätzliches Bedienelement, beispielsweise eine Taste zum Durchführen des
Einzelsatzmodus, benötigt wird. Dadurch, dass er während des Ausführens des
Programmablaufs im Einzelsatzmodus ohnehin seine Hand in der Regel am
Potentiometer hat, um stets die Geschwindigkeit kontrollieren zu können, muss er darüber hinaus bei der vorliegenden Erfindung nicht umgreifen bzw. die
Bedienelemente wechseln, um den Programmablauf fortzusetzen. Vielmehr kann er den Programmablauf "blind" fortsetzen, ohne zunächst ein dafür speziell vorgesehenes Bedienelement suchen zu müssen.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Steuerungsvorrichtung sind das Werkzeug und/oder das Werkstück mit wenigstens einer ersten Geschwindigkeit sowie mit wenigstens einer zweiten Geschwindigkeit bewegbar. Die Steuerungsvorrichtung ist dabei des Weiteren so gestaltet, dass beim Wechsel von einer Bewegung mit der ersten Geschwindigkeit auf eine Bewegung mit der zweiten Geschwindigkeit das Werkzeug oder das Werkstück vor dem Ausführen der Bewegung mit der zweiten Geschwindigkeit zunächst angehalten wird, wenn die zweite Geschwindigkeit mindestens um einen vorgegebenen Faktor größer als die erste Geschwindigkeit ist. Die Steuerungsvorrichtung weist ein Potentiometer zur Geschwindigkeitsregelung auf, und das nachfolgende Ausführen der Bewegung mit der zweiten Geschwindigkeit ist auslösbar, indem das Potentiometer durch den Bediener zunächst in seine Nullstellung und anschließend in eine von Null verschiedene Stellung gebracht wird.
Eine gemäß dieser vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ausgebildete
Steuerungsvorrichtung zum Steuern einer Werkzeugmaschine zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass eine Bewegung mit einer höheren Geschwindigkeit, d.h. eine schnelle Bewegung, jedes Mal automatisch angehalten werden kann, wenn sie auf eine vorangehende Bewegung mit einer niedrigeren Geschwindigkeit, d.h. eine langsamere Bewegung, folgt, ohne dass es hierfür besonderer Eingriffe durch den Bediener bedarf. Dadurch ist sichergestellt, dass die Werkzeugmaschine bzw. das NC-Programm jedes Mal vor dem Durchführen einer schnellen Bewegung zunächst automatisch anhält, so dass ein versehentliches Ausführen einer schnellen Bewegung, und dadurch ggf.
verursachte Kollisionen, sicher verhindert werden können. Das anschließende
Ausführen der Bewegung erfordert hierbei stets eine Bestätigung durch den Bediener. Hierfür ist jedoch erfindungsgemäß, indem lediglich das bereits vorhandene
Potentiometer zunächst in seine Nullstellung zurückgebracht werden muss, kein zusätzlicher Bedieneingriff erforderlich, und auch keine zusätzlichen Bedienelemente oder eine konstruktive Umgestaltung vorhandener Bedienelemente. Dadurch können die Bewegungen mit einem einzigen, bereits vorhandenen Bedienelement und mit den bereits vertrauten Bedieneingriffen gesteuert werden, ohne dass die Aufmerksamkeit des Bedieners durch Suchen der Bedienelemente abgelenkt wird (der Bediener richtet beim Einfahren seine Aufmerksamkeit überwiegend auf Werkstück und Werkzeug selbst, und nicht auf die Bedienelemente der Steuerung, die er weitgehend blind bedient, insbesondere vorzugsweise das ihm vertraute Potentiometer).
In der erfindungsgemäßen Steuerungsvorrichtung kann die erfindungsgemäße Funktion deaktivierbar gestaltet werden, so dasss der Bediener auswählen kann, ob er die Funktion nutzen möchte, oder ob er die eingangs beschriebene herkömmliche
Einzelgang-Funktion nutzen möchte. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Steuerungsvorrichtung bzw. des erfindungsgemäßen Steuerungsverfahrens ist die Bewegung mit der ersten Geschwindigkeit eine Vorschubbewegung und die Bewegung mit der zweiten Geschwindigkeit ist eine Eilgangbewegung. Als Eilgang wird
üblicherweise eine schnelle Positionierbewegung bezeichnet, bei der sich ein Werkzeug nicht im Eingriff an einem Werkstück befindet. Die Bewegung während der Bearbeitung eines Werkstücks durch das Werkzeug wird hingegen üblicherweise als Vorschub bezeichnet. Die Eilgangbewegung ist üblicherweise erheblich schneller als die
Vorschubbewegung. Während bei einer Vorschubbewegung Fehler durch den Bediener aufgrund der langsamen Geschwindigkeit in der Regel rechtzeitig erkannt werden können, ist die Reaktion auf falsche Eilgangbewegung, beispielsweise die Erkennung von Kollisionen, in der Regel nicht möglich. Deshalb ist es für den Bediener erforderlich, vor einer Eilgangbewegung zunächst anzuhalten, die Stellung von Werkzeug und Werkstück relativ zueinander, insbesondere ihren Abstand, zu überprüfen, dann im Programm nachzusehen, welcher Weg bei der nachfolgenden Eilgangbewegung zurückgelegt werden soll, anschließend zu beurteilen, ob dieser Weg kollisionsfrei zurückgelegt werden kann, und erst anschließend die Eilgangbewegung auszulösen. Dies wird durch die erfindungsgemäße Steuerungsvorrichtung ermöglicht. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben. Dabei wird hier einerseits die Grundidee der Erfindung dargestellt, den Programmablauf nach einem Anhalten durch die Steuerung nach jedem Programmschritt im Einzelsatzmodus durch Zurückdrehen des Potentiometers in seine Nullstellung fortzusetzen, und andererseits die besondere Ausgestaltung, bei der die Steuerungsvorrichtung den Programmablauf nicht nach jedem Einzelsatz anhält, sondern bei der das Anhalten des Programmablaufs lediglich dann erfolgt, wenn
Geschwindigkeitsunterschiede der in aufeinanderfolgenden Sätzen des Programms vorgegebenen Geschwindigkeiten bestehen. Es zeigen: eine Abfolge von Vorschub- und Eilgangbewegungen und den jeweiligen Bewegungsunterbrechungen in einem erfindungsgemäßen Ablauf bei Einzelsatzmodus, eine Abfolge von Vorschub- und Eingangbewegungen mit
Bewegungsunterbrechungen in einem Ablauf, bei dem das Anhalten des Programmablaufs lediglich dann erfolgt, wenn
Geschwindigkeitsunterschiede der in aufeinanderfolgenden Sätzen des Programms vorgegebenen Geschwindigkeiten bestehen.
Fig. 1 zeigt eine Abfolge von Vorschub- und Eilgangbewegungen und den jeweiligen Bewegungsunterbrechungen in einem erfindungsgemäßen Ablauf aufeinanderfolgender Bewegungen bei Einzelsatzmodus. Nach dem Durchführen eines ersten
Programmsatzes des NC-Programms, in dem eine Bewegung 1 oder 2, unabhängig davon ob eine langsame, in Fig. 1 und 2 mit durchgezogenen Pfeilen dargestellte
Bewegung 1 , beispielsweise eine Vorschubbewegung, oder eine schnelle, in Fig. 1 und 2 mit gestrichelten Pfeilen dargestellte Bewegung 2, beispielsweise eine
Eilgangbewegung durchgeführt wird, wird zunächst stets eine Programmunterbrechung bzw. eine Bewegungsunterbrechung 3 durchgeführt. Die nachfolgende Bewegung muss somit stets durch eine Bedienereingabe ausgelöst werden. Dies erfolgt
erfindungsgemäß, indem durch den Bediener zunächst das zur
Geschwindigkeitsregelung dienende Potentiometer in seine Nullstellung gebracht und anschließend wieder hochgedeht wird. In der in Fig. 2 dargestellten Abfolge von Vorschub- und Eingangbewegungen 1 , 2 mit Bewegungsunterbrechungen bzw. Programmunterbrechungen 3 in einem durch eine erfindungsgemäße Steuerungsvorrichtung gesteuerten Ablauf erfolgt eine
Unterbrechung 3 des Bewegungsablaufs hingegen gemäß einer vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung nur dann, wenn nach einer langsamen Bewegung 1 , beispielsweise einer Vorschubbewegung, unmittelbar eine schnelle Bewegung 2, beispielsweise eine Eilgangbewegung folgt. Nur bei Geschwindigkeitsunterschieden zwischen aufeinanderfolgenden Bewegungen, bei denen die Geschwindigkeit der nachfolgenden Bewegung um einen vorgegebenen Faktor größer ist als die Geschwindigkeit der vorangegehenden Bewegung, wird die Bewegung solange unterbrochen, bis die nachfolgende Bewegung durch den Eingriff des Bedieners, indem er das Potentiometer in Nullstellung bringt und anschließend wieder hochdreht, ausgelöst wird. Dadurch ist es möglich, mehrere Programmschritte, bei denen
Bewegungen mit niedrigeren Geschwindigkeiten 1 durchgeführt werden,
zusammenhängend ohne Unterbrechungen auszuführen, und den Programmablauf lediglich vor Programmschritten zu unterbrechen, bei denen Bewegungen mit höheren Geschwindigkeiten 2 durchgeführt werden, um dem Bediener hierfür eine
Kontrollmöglichkeit zu geben und eine anschließende gesonderte Freigabe der Bewegung zu ermöglichen. Folgt auf eine Bewegung mit hoher Geschwindigkeit hingegen eine Bewegung mit niedriger Geschwindigkeit, so wird keine
Programmunterbrechung vorgenommen, und die Bewegung mit niedriger
Geschwindigkeit 1 erfolgt unterbrechungsfrei unmittelbar im Anschluß an die
Bewegung mit hoher Geschwindigkeit 2.
BEZUGSZEICHENLISTE langsame Bewegung, z.B. Vorschubbewegung schnelle Bewegung, z.B. Eilgangbewegung
Programmunterbrechung bzw. Bewegungsunterbrechung